[0001] Die Erfindung betrifft eine Zarge für die Aufnahme einer Abdeckung, insbesondere
eines Rostes einer Ablaufrinne, mit wenigstens einem ankerförmigen Element, durch
das die Zarge in einem Bindemittel, insbesondere Beton, verankerbar ist, wobei das
wenigstens eine ankerförmige Element lösbar an der Zarge befestigt ist.
[0002] Zargen sind vor allem aus dem Tür- und Fensterbau bekannt. Sie werden jedoch auch
bei Ablaufrinnen, in Licht- oder Kanalschächten verwandt, die oberseitig abgedeckt
werden, nämlich mittels geeigneter Abdeckungen, z.B. Rosten. Zur Befestigung dieser
Abdeckungen an den Ablaufrinnen oder Schächten dienen Zargen. Die Schächte und Ablaufrinnen
sind in der Regel aus Beton oder einem anderen vergleichbaren Bindemittel hergestellt
oder mittels diesen sind einzelne Schachtelemente im Erdreich gegründet. Die Zargen
weisen üblicherweise ein Winkelprofil und mehrere ankerförmige Elemente in Form von
Zugankern auf, über die die Zargen in dem noch nicht abgebundenen Bindemittel verankert
werden. Eine gattungsgemäße Zarge mit Zugankern ist aus
EP 0 908 567 B1 bekannt, diese Zarge ist seit langem im Einsatz und hat sich in der Praxis bestens
bewährt.
[0003] Die Zuganker der bekannten Zarge sind jedoch relativ aufwendig herzustellende Formteile,
insbesondere aus verzinktem Blech, die in entsprechend gestaltete Öffnungen der Zarge
eingesetzt werden müssen. Diese bekannte Zarge bietet bereits den Vorteil, dass ein
Transport von Zarge und Zugankern in nicht montiertem Zustand möglich ist, wodurch
der Platzbedarf und damit die Transportkosten geringer sind als bei Zargen, an denen
die Zuganker fest montiert sind, z.B. durch Verschweißen. Eine solche Zarge ist z.B.
aus
DE 20 2005 006 275 U1 bekannt.
[0004] Obwohl die aus
EP 0 908 567 B1 bekannte Zarge somit bereits viele Vorteile bietet, ist sie im Hinblick auf die Gestaltung
der Zuganker noch verbesserungswürdig, da die Zuganker als Formteile relativ aufwendig
in der Herstellung sind.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine gattungsgemäße Zarge so zu verbessern,
dass die Herstellung weiter vereinfacht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Zarge der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass das wenigstens eine ankerförmige Element stabförmig ausgebildet ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Zarge weist somit keine Zuganker aus aufwendigen Formteilen
mehr auf, sondern es sind einfache stabförmige Elemente vorgesehen, die z.B. aus herkömmlichen
Stäben aus Baustahl gebildet sind. Diese stabförmigen Elemente dienen dabei nicht
als Zuganker und damit als Halterung der Zarge am mit der Zarge zu verbindenden Formteil,
insbesondere Betonteil, sondern sie erfüllen die Funktion eines Armierungselementes
für die Seitenwangen des Betonteiles der Ablaufrinne oder des Schachtes. Es hat sich
nämlich herausgestellt, dass zur Befestigung der Zarge Zuganker nicht erforderlich
sind, zur Verankerung der Zarge am Betonteil reichen die ohnehin in der Zarge vorgesehenen
ausgestanzten Betonhäkchen aus. Durch den Entfall der Zuganker ist die Zarge herstellungstechnisch
offensichtlich wesentlich vereinfacht, ohne auf die Vorteile der aus der
EP 0 908 567 B1 bekannten Zarge hinsichtlich des einfachen Transportes oder dgl. verzichten zu müssen.
[0008] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das wenigstens eine
ankerförmige Element von einem Rundstab gebildet ist. Dieser Rundstab besteht bevorzugt
aus Stahl, beispielsweise einem üblichen Baustahl, der für Stahlbetonarmierungen verwendet
wird.
[0009] Zur lösbaren Befestigung des wenigstens einen ankerförmigen Elementes an der Zarge
ist ein in eine Ausnehmung der Zarge eingesetztes Halteelement vorgesehen, das bevorzugt
so gestaltet ist, dass es in eine Ausnehmung der Zarge eingeclipst ist. Das Halteelement
wird dann bevorzugt vor dem Transport in die Zarge eingeclipst, während die ankerförmigen
Elemente erst vor der Verbindung der Zarge mit dem Bindemittel an den Halteelementen
befestigt werden.
[0010] Dazu weist das jeweilige Halteelement bevorzugt eine Einstecköffnung zum Einstecken
des ankerförmigen Elementes auf.
[0011] In ganz besonders bevorzugter weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Zarge
einen h-förmigen oder L-förmigen Querschnitt aufweist, wobei in Einbaulage gesehen
wenigstens eine zungenförmige Federlasche zur seitlichen Arretierung der Abdeckung
an der Zarge vorgesehen ist, welche bereichsweise aus der Zarge ausgelöst ist. Eine
solche zungenförmige Federlasche bei einer Zarge ist grundsätzlich aus der
EP 0 908 568 B1 bekannt, zur vollständigen Erläuterung der Funktionsweise wird auf diese Druckschrift
Bezug genommen. Für die Funktionsweise der zungenförmigen Federlasche ist es allerdings
nicht wesentlich, dass die zungenförmige Federlasche aus dem in Einbaulage gesehen
vertikalen Steg der Zarge ausgelöst ist. Die Federlasche kann, zumindest bereichsweise,
auch aus dem horizontalen Steg der Zarge ausgelöst sein.
[0012] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine perspektivische Teilansicht einer Ablaufrinne mit Zarge ohne Rost,
- Fig. 2
- eine perspektivische Teilansicht der Zarge ohne Ablaufrinne und in
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Zarge.
[0013] In Fig. 1 ist beispielhaft eine Ablaufrinne 1 aus Beton oder einem geeigneten anderen
Material dargestellt, welche zwei Seitenstege 2, 3 aufweist. Oberseitig ist auf jedem
Seitensteg 2, 3 eine Zarge 4 befestigt. Diese beiden somit parallel angeordneten Zargen
4 dienen zur Aufnahme einer nicht dargestellten Abdeckung für die Ablaufrinne 1. Diese
Abdeckung kann z.B. in Form eines Rostes ausgebildet sein.
[0014] Der Aufbau der Zarge 4 geht am besten aus den Fig. 2 und 3 hervor.
[0015] Die Zarge 4 besteht beim Ausführungsbeispiel aus einem querschnittlich h-förmigen
Blechprofil mit einem vertikalen Außensteg 5, einem vertikalen Innensteg 6, einem
horizontalen Steg 7 sowie einem weiteren vertikalen Steg 8. Selbstverständlich kann
auch eine andere Profilform gewählt werden, insbesondere kann auch nur ein vertikaler
Steg an der Außenseite der Zarge 4 vorgesehen sein, so dass die Zarge dann eine im
Wesentlichen L-förmige Querschnittsform aufweist.
[0016] Zur Verankerung der Zarge 4 an der Ablaufrinne 1, welche erfolgt, solange das Bindemittel
der Ablaufrinne 1, z.B. Beton, Estrich, Mörtel oder dgl., noch nicht ausgehärtet ist,
weist die Zarge 4 eine Mehrzahl von aus dem horizontalen Steg 7 nach unten ausgestellten
Befestigungshaken 9 auf.
[0017] Wesentlich für die Gestaltung der Zarge 4 ist nun, dass diese je nach Länge eine
Mehrzahl von ankerförmigen Elementen aufweist, die stabförmig ausgebildet sind, in
den Fig. 2 und 3 ist jeweils nur ein einziges solches ankerförmiges Element 10 dargestellt.
Diese ankerförmigen Elemente 10, z.B. aus einem einfachen Rundstab aus Baustahl, dringen
bei der Montage der Zarge an der zu erstellenden Ablaufrinne in das noch nicht ausgehärtete
Bindemittel ein und bilden eine Armierung für die Seitenstege 2, 3 der Ablaufrinne
1.
[0018] Die ankerförmigen Elemente 10 sind lösbar an der Zarge 4 befestigt. Dazu ist an der
Zarge 4 im horizontalen Steg 7 für das jeweilige ankerförmige Element 10 eine nach
unten gerichtete Ausbuchtung 11 mit einer Ausnehmung 12 für ein allgemein mit 13 bezeichnetes
Halteelement für das jeweilige ankerförmige Element 10 vorgesehen.
[0019] Das Halteelement 13 ist dabei bevorzugt so gestaltet, dass es in die jeweilige Ausnehmung
12 der Zarge 4 eingeclipst werden kann. Dazu weist es ausgehend von einem Grundkörper
14 wenigstens zwei seitliche Raststege 15, 16 auf und zwei oberseitige Rastnasen 17,
18 auf. Das Halteelement 13 kann so auf einfache Weise von oben im Sinne der Fig.
2 und 3 durch die betreffende Ausnehmung 12 der Zarge 4 hindurchgesteckt werden, bis
die Rastnasen 17, 18 am oberseitigen Rand der Ausnehmung 12 aufliegen. Dabei schnappen
die durch die Ausnehmung 12 hindurchgetretenen Raststege 15, 16 nach außen und halten
so das Halteelement 13 an der Zarge 4.
[0020] Zur Aufnahme bzw. lösbaren Befestigung des jeweiligen ankerförmigen Elementes 10
weist das jeweilige Halteelement 13 eine von seiner Unterseite her zugängliche Einstecköffnung
19 für das Ende des ankerförmigen Elementes 10 auf. Je nach Gestaltung der Seitenstege
2, 3 der Ablaufrinne 1 kann die Einstecköffnung 19 leicht gegenüber der Vertikalen
geneigt sein.
[0021] Nach der Herstellung der Zarge 4 werden die Halteelemente 13 in die betreffenden
Ausnehmungen 12 der Zarge 4 eingeclipst. Die ankerförmigen Elemente 10 dagegen werden
bevorzugt erst dann in die Halteelemente 13 eingesteckt, wenn die Verbindung der Zarge
4 mit der Ablaufrinne 1 erfolgt. Die ankerförmigen Elemente 10 weisen keine Funktion
eines Zugankers auf, sondern dienen als Armierung bzw. Verstärkung der Seitenstege
2, 3 der Ablaufrinne 1. Die Zarge 4 selber ist an der Ablaufrinne 1 durch geeignete
Oberflächengestaltung und die Befestigungshaken 9 an der Ablaufrinne 1 gehalten, was
sich in Praxisversuchen als ausreichend herausgestellt hat.
[0022] Wie am besten aus Fig. 2 hervorgeht, kann die Zarge 4 über ihrer Länge eine oder
mehrere zungenförmige Federlaschen 20 aufweisen, die zur seitlichen Arretierung der
nicht dargestellten Abdeckung an der Zarge 4 dienen. Dabei greift die jeweilige Federlasche
20 federnd in eine entsprechende Nut oder Aussparung am Seitenrand der Abdeckung.
Die genauere Funktionsweise einer solchen Federlasche 20 ist beispielhaft in
EP 0 908 568 B1 beschrieben.
[0023] Beim in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Federlasche 20 gegenüber
der Vertikalen leicht abgewinkelt und entlang von Schnittlinien 21, 22 aus dem vertikalen
Innensteg 6 der Zarge 4 ausgelöst. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Federlasche
20 auf andere Weise aus der Zarge 4 auszulösen. Sie kann z.B. auch aus dem horizontalen
Steg 7 ausgelöst sein, was zeichnerisch nicht dargestellt ist.
[0024] Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen.
1. Zarge für die Aufnahme einer Abdeckung, insbesondere eines Rostes einer Ablaufrinne,
mit wenigstens einem ankerförmigen Element, durch das die Zarge in einem Bindemittel,
insbesondere Beton, verankerbar ist, wobei das wenigstens eine ankerförmige Element
lösbar an der Zarge befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine ankerförmige Element (10) stabförmig ausgebildet ist.
2. Zarge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine ankerförmige Element (10) von einem Rundstab gebildet ist.
3. Zarge nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine ankerförmige Element (10) aus Stahl besteht.
4. Zarge nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das wenigstens eine ankerförmige Element (10) mittels eines in eine Ausnehmung (12)
der Zarge (4) eingesetzten Halteelementes (13) befestigt ist.
5. Zarge nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteelement (13) in die Ausnehmung (12) der Zarge (4) eingeclipst ist.
6. Zarge nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteelement (13) aus Kunststoff besteht.
7. Zarge nach Anspruch 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteelement (13) eine Einstecköffnung (19) zum Einstecken des ankerförmigen
Elementes (10) aufweist.
8. Zarge nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese einen h-förmigen oder L-förmigen Querschnitt aufweist, wobei in Einbaulage
gesehen wenigstens eine zungenförmige Federlasche (20) zur seitlichen Arretierung
der Abdeckung an der Zarge (4) vorgesehen ist, welche bereichsweise aus der Zarge
(4) ausgelöst ist.