[0001] Die Erfindung betrifft eine sepulkrale Gedenktafel oder einen Erinnerungsstein mit
einer eingebauten Bildeinheit auf der Bilder oder Filme eines Verstorbenen darstellbar
sind, sowie einer Befestigungseinrichtung zum Aufstellen auf einem Grab oder Anbringen
an einem Grabstein.
[0002] Die mit dem Grabstein oder der Grabeinfassung kompatible und modulare Befestigung
ermöglicht das nachträgliche Anbringen der visuellen Gedenktafel an der Beisetzungsstelle
eines Verstorbenen oder an einem anderen Gedenkort.
[0003] Seit Jahrtausenden wird das Leben von Verstorbenen in szenischen Darstellungen an
Gräbern, Grabstellen oder Grabmälern gezeigt. In vielen Ländern ist es Sitte und entspricht
dem Brauchtum, ein Bild des Verstorbenen am Grabstein direkt oder auf einem Liegestein
anzubringen.
[0004] Die Ausführungen dieser Grabausstattungen mit einer Darstellung der Verstorbenen
werden üblicherweise als Gravuren oder Emaille- und Porzellanbilder, als Holografie
in Glasflächen, als aufgeschlagene Bücher und als Segenspruchtafeln an den Begräbnisstätten
angebracht. Bestandteil der Begräbniskultur sind Bestattungsorte wie Kirch- oder Friedhöfe
und Krematorien, sowie Gegenstände und Dokumente des Totengedenkens wie Grabmale,
Inschriften und Gedenktafeln.
[0005] Das in der Sepulkralkultur aufgezeigte Brauchtum zum Sterben, Bestattung und Trauern
schließt alle Erscheinungsformen ein, die mit der Beisetzung der Toten und dem Erinnern
an die Verstorbenen zusammenhängen, und weisen auf die gesellschaftlichen und kulturellen
Werte einer Epoche im Bestattungs- und Friedhofswesen hin.
[0006] Gräber sind nicht nur letzte Ruhestätte, sondern vor allem auch Zeichen lebendiger
Erinnerung und Ort des Zwiegespräches mit Angehörigen und Freunden, lange über den
Tod hinaus. Dabei ist die Grabgestaltung in Ihrer Gesamtheit sichtbarer Ausdruck für
Wertschätzung und enge Verbindung zum Verstorbenen.
[0007] Tod und Trauer sind grundlegende Aspekte menschlicher Existenz und stehen in besonderer
Nähe zu Erinnerung und Gedächtnis. So hat das Totengedenken besonders vielfältige
Formen der Erinnerungskultur hervorgebracht.
[0008] Auch das Bestattungs- und Friedhofswesen hat sich mit dem allgemeinen technischen
Fortschritt auf allen Gebieten verändert. So wurden vor 150 Jahren verschiedene Verfahren
entwickelt, die die Übertragung von Fotografien auf wetterbeständiges Email oder Porzellan
erlaubte. Dadurch kamen Fotos von Verstorbenen auf den Grabsteinen in Mode. Sie fanden
hauptsächlich in den romanischen Ländern, aber auch in Österreich und Süddeutschland
weite Verbreitung und sind bis jetzt ein Teil der Erinnerungskultur.
[0009] Die Symbiose von neuester Technik und sepulkralen Einrichtungen führten dazu Grabsteine
an Stelle mit Bildern direkt mit Monitoren und Multimediaeinrichtungen zu versehen,
die Lebensstationen der Verstorbenen wiedergeben (z.B.
US 2001/0036354,
US 6414633,
US 6980107), wobei die Grabsteine hauptsächlich ohne Grabeinfassungen aufgestellt werden. Aus
diesem Grund sind die obigen Vorschläge darauf beschränkt, bei neu angefertigten Grabsteinen
eine Einrichtung für die multimediale Darstellung einzubauen. Ein nachträglicher Einbau
eines Monitors in einen vorhandenen Grabstein ist nicht möglich. Es hat sich herausgestellt,
dass bei den bisherigen Einrichtungen der technische Aufwand und die Kosten zu hoch
sind, um einem breiten Publikum eine derartige Grabausstattung zu ermöglichen.
[0010] Ein weiterer bedeutender Nachteil beim Einsatz von multimedialen und akustischen
Wiedergabeeinheiten, der Verbindung zum Internet und Darstellung von Webseiten, wie
in der
WO2004/040547 und der
DE 20 2005 015 974 beschrieben, ist der Widerspruch zu der gängigen sepulkralen Kultur.
[0011] Die Gestaltung der Friedhöfe orientiert sich an der Vorstellung von Ruhe und Frieden,
wie eine der Stille verpflichtende Parkanlage. Aufgrund ihrer kulturell herausragenden
Rolle stehen nicht wenige Friedhöfe unter Denkmalschutz, dem durch entsprechende Grabausstattungen
Rechnung getragen werden muss.
[0012] Die Erinnerungskultur, der Versuch, Teile der Vergangenheit im Bewusstsein zu halten
und gezielt zu vergegenwärtigen, sollte nicht dazu führen, auf Friedhöfen das ganze
Spektrum der gängigen Unterhaltungsmöglichkeiten und Multimediaanwendungen anzubieten.
In den oben angeführten Vorschlägen wurden teilweise die gesellschaftlichen und traditionellen
Werte außer Acht gelassen. Das Brauchtum um Sterben und Tod besitzt bestimmte Requisiten
und Gestaltungsrichtlinien zur Sicherung der Friedhofsästhetik, die zu berücksichtigen
sind.
[0013] Konfrontiert mit dem Tod, greift der Mensch immer noch auf altbekanntes zurück. Aber
auch wenn es in der Sepulkralkultur keinesfalls an neuen Ideen mangelt, so mangelt
es an Produkten, die sich auch, aber nicht nur für Bestattungseinrichtungen eignen.
Vor diesem Hintergrund ist die Gestaltung eines sepulkralen Erinnerungsobjektes, das
in Form und Gestalt traditionell mit den bestehenden Grabanlagen harmoniert und das
dennoch mit zeitgemäßer Technik ausgestattet ist, in besonderem Maße sinnvoll.
[0014] Mit den richtigen und zeitgemäßen Angeboten, die für den Nutzer bezahlbar bleiben,
sind unsere Friedhöfe auch in der Zukunft für die meisten Menschen eine sehr persönliche
und äußert wichtige Einrichtung. Innerhalb der künstlerischen, sepulkralen Bildsprache
gibt es eine große Anzahl von Darstellungen als Erinnerung an Verstorbene. Das Grabzubehör
ist oft ein temporärer und zumindest mobiler Schmuck, der additiv zu bestehenden Grabanlagen
hinzutritt, unter anderem aufgrund personenbezogener Anlässe.
[0015] Besonders in Frankreich, aber auch in anderen südeuropäischen Ländern ist es Sitte
und Brauch, mit so genannten plaque funéraire, das sind kleine Gedenktafeln aus Granit,
Marmor oder sonstigen Materialien, mit Segenssprüchen oder Bildern der Verstorbenen,
die Gräber zu schmücken.
[0016] Wie bereits erwähnt, sind bei den bisherigen multimedialen Einrichtungen an Grabsteinen
der technische Aufwand und die Kosten zu hoch, um einem breiten Publikum eine derartige
Grabausstattung zu ermöglichen.
[0017] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Gedenktafeln in einfacher und kostengünstiger
Art bereit zu stellen, so dass die Tafeln auf herkömmliche Art gefertigt und benutzt
werden können. Weiterhin soll, als Ersatz für die traditionellen Gedenktafeln oder
plaque funéraire, durch den Einbau einer digitalen Bildeinheit in einer Steintafel
die Möglichkeit bestehen, eine beliebige Anzahl von digitalen Bildern als Erinnerung
an einen Verstorbenen bereit gestellt werden, ohne die Ruhe und Stille zu stören.
[0018] Es soll also eine Gedenk- oder Erinnerungstafel der genannten Art derart weitergebildet
und verbessert werden, dass dabei mit Hilfe einer optimalen Zuordnung der Funktionselemente
eine Konstruktionsvereinfachung und damit kostengünstige Fertigung, bei gleichzeitig
verbesserter Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Gestaltungen der Begräbnisanlagen
erreicht wird.
[0019] Außerdem sollen die Gedenktafeln mit der Grabstätte verbindbar sein, wobei die Forderung
nach einer einfachen Befestigungseinrichtung besteht, die lösbar und gleichzeitig
diebstahlsicher nachträglich an bereits bestehenden Grabstätten oder Erinnerungsstellen
angebracht werden kann.
[0020] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Gedenkstein mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0021] In einer Weiterbildung wird ein hinsichtlich Herstellung und Beschaffenheit gängiger
Liegestein mit einer Ausnehmung oder Aussparung versehen, in die eine digitale Bildeinheit
eingebracht wird. Damit die Oberfläche dieses Steins nicht unterbrochen wird, ist
ein bruchsicheres Glas bündig mit der Oberfläche des Steines eingedichtet und die
Bildeinheit dahinter befestigt. Die elektronische Einheit wird ebenfalls in die Ausnehmung
eingebaut, zum einen kann die Versorgung über Batterien oder wahlweise über eine Solarzelleneinheit
erfolgen. Den Abschluss der Ausnehmung bildet eine vorzugsweise aus Edelstahl gefertigte
Platte, die mit einer Halterung für das Anbringen an den Grabstein ausgestattet ist.
[0022] Die nachstehend im Detail erläuterte Erfindung möchte die traditionelle Friedhofskultur
pflegen, aber auch dem Interesse der Allgemeinheit an einer kulturbewussten Gestaltung
von Friedhof, Grab und Grabmal entgegenkommen. Die Erfindung entspricht den veränderten
Bedürfnissen, die geprägt sind von der Suche nach neuen Beisetzungs- und Friedhofsformen
sowie alternativen Erinnerungsformen.
[0023] Für die oben genannte plaque funéraire ist die erfindungsgemäße mit einem Bildschirm
ausgestatte Gedenktafel zum Abspielen einer Bilderfolge oder eines Videos aus dem
Leben der Verstorbenen besonders sinnvoll.
[0024] Das Hauptaugenmerk ist hierbei auf die Wünsche und Vorstellungen des Einzelnen gerichtet.
Dazu wurden neue Möglichkeiten der Trauerkultur und Grabgestaltung gesucht, die von
der nachfolgend beschriebenen Erfindung erfüllt werden.
[0025] Besonders hervorzuheben ist, dass der Grundgedanke der Erfindung eine zusätzliche
Ausstattung der Begräbnisstätten mit den erfindungsgemäßen Gedenksteinen ermöglicht.
[0026] Die Erfindung beinhaltet auch die Möglichkeit, einen Halter oder Befestigungen als
kompatible und modulare Einheiten anzubieten, die es zulassen den unterschiedlichen
Anbringungsmöglichkeiten gerecht zu werden. Dabei muss berücksichtigt werden, dass
der würdevolle Stil der Orte an denen die Gedenktafel angebracht wird nicht zerstört
wird. Des weiteren besteht die Forderung die digitalen Bildtafeln so zu gestalten,
dass es möglich ist, eine Befestigung auf einem Grabstein, auf einer Grabplatte, insbesondere
in einem Kolumbarium so anzubringen, dass ein Wechsel möglich ist, die Befestigung
ortsfest und diebstahlsicher ist, und zudem für den Besitzer leicht anzubringen ist,
sowie fertigungstechnisch keine großen Anforderungen in der Gestaltung benötigen.
[0027] Die Verschlussplatten aus vorzugsweise Edelstahl werden in einheitlichen Größen gefertigt,
und mit einer Vorrichtung zur Verbindung mit den Befestigungsmodulen ausgestattet.
[0028] Erfindungsgemäß bleibt auch unter schlechten Witterungsbedingungen ein sauberes Ansehen
erhalten. Trotzdem wird die mehrfache Verwendung von Material der auswechselbaren
Teile gewährleistet. Das Aufspielen der geeigneten digitalen Daten erfolgt vorzugsweise
über einen mitgelieferten Datenträger, z.B. einen USB-Stick.
[0029] Die erfindungsgemäße Konstruktion der sepulkralen Erinnerungssteine sieht vor, aus
einem vorzugsweise rechteckigen Stein, der aus einem Material besteht, das in der
Regel in dem erwähnten sepukralen Umfeld eingesetzt wird, wie Marmor, Basalt, Granit
oder ähnlichem, einen Ausschnitt, der maschinell erfolgen kann, mit einem digitalen
Bild zu ergänzen, das flächenbündig hinter einem in den Stein eingedichteten Glaseinsatz
eingebracht wird. Im Weiteren ist eine berührungslose Bedieneinrichtung (z.B. ein
touch screen) für das Ein- und Ausschalten der Bildeinrichtung und gegebenenfalls
sind weitere Bedienknöpfe, die individuell eingesetzt werden können, vorgesehen.
[0030] Die erfindungsgemäße Befestigung besteht vorzugsweise aus einem Halteteil und einem
Scharnier das zwei Teile aufweist, welche relativ zueinander um eine Drehachse drehbar
sind, in welchem zumindest eines der Teile einen Hohlraum zum Aufnehmen eines rastbaren
durchgehenden Scharnierstiftes aufweist, um die Teile in einer schwenkbaren und insbesondere
selbsthemmenden Zusammenwirkung zusammen zu fügen.
[0031] Für eine unbefestigte Anbringung des Gedenksteins auf einem Grab als temporäres Zubehör
ist ein Stützfuß, insbesondere mit einer ∩- oder Π-Form vorgesehen, bei dem zwei Befestigungsteile
miteinander verbunden sind und so einen Stand ermöglichen.
[0032] Die Erfindung wird nachfolgend ohne Beschränkung des Erfindergedankens anhand von
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben.
[0033] In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig.1
- eine Gedenktafel, der mit einer digitalen, hinter Glas angebrachten Bildeinheit ausgestattet
ist, mit der gespeicherte Bilder dargestellt werden können;
- Fig. 2
- eine Gedenktafel gemäß Fig.1, wobei eine Solarzelleneinheit auf der Vorderseite unter
einem Glaseinsatz untergebracht ist;
- Fig.3
- einen Schnitt III - III durch die Gedenktafel gemäß Fig. 1, mit der digitalen Bildeinheit
und einer rückseitigen Abschlussplatte, die mit einem ersten Teil eines Scharniers
versehen ist;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht, den Aufbau und die Halterung der Gedenktafel mit einer
Befestigungseinheit am Grabstein zeigend;
- Fig.5
- eine Anordnung der Gedenktafel auf einem Grabstein;
- Fig. 6
- eine Anordnung der Gedenktafel auf einer Grabstätte mit Grabumrandung;
- Fig.7
- eine Anordnung der Gedenktafel auf der Vorderseite eines Grabsteines mit einer Halterung,
die auf der Frontseite angebracht wird;
- Fig. 8
- eine Anordnung der Gedenktafel parallel zum Grabstein;
- Fig. 9 und Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht einer auf der Vorderseite eines Grabsteines befestigten
Gedenktafel; und
- Fig. 11 und Fig. 12
- eine perspektivische Ansicht einer auf an der Einfassung einer Grabstätte angebrachten
Gedenktafel.
[0034] Die Fig.1 zeigt eine Gedenktafel 1 aus Stein, z.B. aus Granit, Marmor oder einem
Kunststein, in der eine digitale Bildeinheit 2 hinter einer Glasscheibe 3 angebracht
ist. Zur Energieversorgung ist im oberen Teil der Gedenktafel 1 eine Solarzelleneinrichtung
4 bündig untergebracht.
[0035] Die Fig. 2 zeigt eine Variante der Gedenktafel 1 mit der digitalen Bildeinheit 2,
die als Liegestein oder plaque funéraire zum Auflegen oder Aufstellen auf einer Grabstätte
bestimmt ist, und die ebenfalls mit einer Solarzelleneinrichtung 4 zur Energieversorgung
der digitalen Bildeinheit 2 ausgestattet ist. Die Solarzelleneinrichtung 4 ist bei
dieser Variante auf der Vorderseite der Gedenktafel 1 hinter der Glassscheibe 3 untergebracht.
[0036] Der Einbau der digitalen Bildeinheit 2 in die Gedenktafel 1 ist in Fig. 3 näher erläutert.
In der Schnittzeichnung III - III ist in der Gedenktafel 1 eine rechteckige Aussparung
17 zu erkennen, die z.B. durch Aussägen oder Ausfräsen hergestellt ist, und in der
zunächst eine Glasscheibe 3 mit einer Dichtung formschlüssig eingepasst wird. Dahinter
wird die digitale Bildeinheit 2 befestigt. Hinter der digitalen Bildeinheit 2 befindet
sich ein Zwischenraum, in dem die Energieversorgung der digitalen Bildeinheit 2 über
Batterien oder über eine Solarzelleneinrichtung 4, wie in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt,
und gegebenenfalls ein digitaler Speicher eingebaut wird. Dieser Speicher kann über
geeignete Anschlüsse (z.B. USB), oder mittels eines Sensors über Funk, Infrarot oder
Bluetooth geladen und/oder geleert werden. Die Aussparung 17 wird mit einer Verschlussplatte
5, die z.B. aus Metall, insbesondere aus Edelstahl besteht, verschlossen.
[0037] Auf der Verschlussplatte 5 ist ein Teil einer Scharnieranordnung angebracht, die
eine Verbindung mit einer Befestigungseinrichtung ermöglicht. Dieser Teil der Scharnieranordnung
wird von einem mit der Verschlussplatte 5 fest verbundenen ersten Scharnierteil 6
gebildet, der mit einem an einem Grabstein 15 zu befestigenden zweiten Scharnierteil
7 zusammenwirkt. Die beiden Scharnierteile 6 und 7 werden mit einem arretierbaren
Scharnierstift 8 zusammengehalten und bilden das Scharnier, wobei der Scharnierstift
8 mit einem als Diebstahlsicherung dienenden Sperrelement ausgestattet ist.
[0038] Die Fig.4 zeigt eine perspektivische Seitenansicht der Gedenktafel 1 mit einer Befestigungseinrichtung,
die an der Oberkante des Grabsteins 15 angebracht und mit Hilfe einer Schließeinrichtung
12 dauerhaft mit dem Grabstein 15 verbunden wird, wobei die Verbindung von Gedenktafel
1 und Befestigungseinheit wieder über die Scharnieranordnung erfolgt.
[0039] Die Fig.5 zeigt eine Variante der kompatiblen Befestigungseinrichtung mit der Gedenktafel
1. Diese Befestigungseinrichtung ermöglicht eine genaue Anpassung an die Dicke des
Grabsteins 15 mit Hilfe einer Einschubbefestigung, bestehend aus zumindest zwei rechtwinkligen
Teilen wobei das eine Teil die Scharniereinrichtung aufweist, um mit der Gedenktafel
1 eine Verbindung zu ermöglichen, und wenigstes einem Hohlraum 11 oder einer Ausnehmung
als Führungseinrichtung, um ein Einschubteil oder die Schließeinrichtung 12 bis zum
Anschlag an den Grabstein 15 einzuschieben. Wie in der Seitenansicht gezeigt, greift
eine Klammereinheit 9 in eine zweite Klammereinheit 10 ein, so dass über dem Grabstein
15 eine enge Klammer gebildet wird, wobei die Versperrung über die Schließeinrichtung
12, z.B. einen Schließzylinder oder eine andere Schließeinheit erfolgen kann.
[0040] In der Fig. 6 wird die Befestigungs- und Halteeinrichtung für eine auf der Grabstätte
liegende Gedenktafel 1 dargestellt, wobei die Befestigungseinrichtung entweder mit
einer im Erdreich fixierten Verankerung oder mit einer Schraubenbefestigung 14 an
einer Grabumrandung 16 vorgesehen ist, oder frei aufgestellt wird.
[0041] Die Fig. 7 und 8 zeigen eine weitere Variante der kompatiblen und modularen Befestigungseinrichtung,
wobei in dieser Darstellung die Gedenktafel 1, wie in Fig. 3 beschrieben, mit der
Scharnieranordnung ausgestattet ist. Das zweite Scharnierteil 7 der Scharnieranordnung
ist mit einer Edelstahlplatte 13 verbunden, die mit Hilfe einer Schraubenbefestigung
14 z.B. von vier diebstahlsicheren Schrauben, an der Vorderseite des Grabsteins 15
ortsfest angeschraubt oder alternativ angeklebt wird. Mit Hilfe der Scharnieranordnung
ist es möglich, die Gedenktafel 1 mit der digitalen Bildeinheit 2 zu schwenken, um
den für den Betrachter optimalen Winkel einzurichten. Dabei ist die Scharnieranordnung
selbsthaltend oder selbsthemmend ausgeführt. In der Fig. 7 ist eine Schrägstellung
der Gedenktafel 1 und somit der Bildeinheit 2 dargestellt und in der Fig. 8 ist die
Bildeinheit 2 parallel zum Grabstein 15 ausgerichtet.
[0042] In den Fig. 9 und 10 wird in einer perspektivischen Ansicht die am Grabstein 15 befestigte
Gedenktafel 1 mit digitaler Bildeinheit 2 dargestellt.
[0043] Die Fig. 11 und 12 zeigen in perspektivischer Darstellung eine Grabstätte mit einer
Gedenktafel 1, die auf der Grabstätte aufliegt und entweder mit einer Verankerung
im Boden gesichert ist oder an der Grabumrandung 16 mit Sicherheitsschrauben befestigt
wird.
[0044] Die Erfindung betrifft also einen sepulkralen Erinnerungsstein oder eine Gedenktafel
aus Stein mit einem eingebauten Bildschirm auf dem Bilder der Verstorbenen gezeigt
werden, sowie einer Befestigungseinrichtung zum Aufstellen auf einem Grab oder Anbringen
an einem Grabstein. Die mit dem Grabstein oder der Grabeinfassung kompatible und modulare
Befestigung ermöglicht das nachträgliche Anbringen der visuellen Gedenktafel an der
Beisetzungsstelle eines Verstorbenen oder an einem anderen Gedenkort. Die in der vorstehenden
Beschreibung, den Schutzansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale des Gegenstandes
dieser Unterlagen können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Gedenktafel
- 2
- digitale Bildeinheit
- 3
- Glasscheibe
- 4
- Solarzelle
- 5
- Verschlussplatte
- 6
- erstes Scharnierteil
- 7
- zweites Scharnierteil
- 8
- Scharnierstift
- 9
- rechtwinkliges Befestigungsteil mit Hohlraum
- 10
- rechtwinkliges Befestigungsteil mit Einschubteil
- 11
- Hohlraum für Einschub
- 12
- Schließeinrichtung
- 13
- Edelstahlplatte
- 14
- Sicherheitsschrauben
- 15
- Grabstein
- 16
- Grabumrandung
- 17
- Aussparung
1. Sepulkrale Gedenktafel (1) mit wenigstens einer Befestigungseinrichtung zum Anbringen
auf einer Grabumrandung (16) und/oder zum Befestigen an einem Grabstein (15), mit
einer digitalen Bildeinheit (2), auf dem Bilder eines Verstorbenen gezeigt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung modular aufgebaut, mit dem Grabstein (15), der Grabeinumrandung
(16) oder einem Kolumbarium kompatibel ist und das nachträgliche Anbringen der digitalen
Bildeinheit (2) an der Beisetzungsstelle eines Verstorbenen oder an einem Gedenkort
ermöglicht.
2. Sepulkrale Gedenktafel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die sie einen elektronischen bzw. digitalen Speicher für Informationen und/oder Daten
über eine bestimmte Person oder Familie aufweist und die Daten in der digitalen Bildeinheit
(2) als Bilderfolge abspielbar sind.
3. Sepulkrale Gedenktafel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Bildschirm zur Übermittlung von visuellen Daten vorgesehen ist.
4. Sepulkrale Gedenktafel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aussparung (17) zur Aufnahme aller notwendigen technischen Einrichtungen vorgesehen
ist.
5. Sepulkrale Gedenktafel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung aus zwei miteinander verbindbaren Teilen besteht.
6. Sepulkrale Gedenktafel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Aufnahmeeinrichtungen für unterschiedliche Befestigungseinrichtungen vorgesehen sind.
7. Sepulkrale Gedenktafel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gedenktafel (1) und die Befestigungseinrichtung komplementär zueinender ausgebildete
Scharnierteile (6 und 7) aufweisen.
8. Sepulkrale Gedenktafel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gedenktafel (1) zur Energieversorgung der digitalen Bildeinheit (2) eine Solarzelleneinrichtung
(4) oder eine Batterie aufweist.
9. Sepulkrale Gedenktafel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine berührungslose Bedienungseinrichtung für die digitale Bildeinheit (2), insbesondere
für das Ein- und Ausschalten vorgesehen ist.
10. Sepulkrale Gedenktafel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die digitale Bildeinheit (2) und ein Bedientableau von einer Glasscheibe (3) überdeckt
sind.
11. Sepulkrale Gedenktafel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkeinrichtung vorgesehen ist, um den Einstellwinkel der digitalen Bildeinheit
(2) bezüglich der Erdoberfläche individuell einzustellen.
12. Sepulkrale Gedenktafel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Stein, Kunststein, Kunststoff oder Metall, z. B. Edelstahl oder Bronze besteht.