[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportwagen, insbesondere für den Untertag-Tunnelbau,
der zumindest das Folgende umfasst: Vier höhenverstellbare und verfahrbare Hubbeine,
zwei Fachwerkträger, die jeweils zwei Hubbeine miteinander verbinden, und eine Mehrzahl
von Querträgern, welche die Fachwerkträger miteinander verbinden. Ein solcher Transportwagen
dient in der Regel zum Transportieren einer Tunnelschalung und überspannt ein Baustellen-Durchfahrtsprofil.
Er übernimmt die von einer Seitenwandschalung auf die andere Seitenwandschalung zu
übertragenden Druckkräfte, wie auch die von der Deckenschalung über die Tunnelschalung
auf den Untergrund abzulastenden Kräfte.
[0002] Solche Transportwagen werden projektspezifisch hergestellt. Sie müssen einige projektspezifische
Vorgaben erfüllen. So haben die Breite der Tunnelröhre, das Vorhandensein von Nocken
oder anderen Absätzen im Querprofil, die anzunehmenden Lasten und die Spurbreite des
Gleises für den Transportwagen einen Einfluss auf die genauen Abmessungen des das
Durchfahrtsprofil überspannenden Querträgers.
[0003] Um Kosten zu sparen, wurden bisher einmal verwendete Transportwagen durch Auseinandertrennen,
Ablängen, Zusammenschweissen und Ergänzen mit neuen Teilen wiederverwertet. Mit jedem
Umbau geht dabei Substanz verloren, so dass die Anzahl von Umbauten beschränkt ist.
[0004] Aus der
EP 1136 650 ist ein in seinen Dimensionen verstellbarer Schalungswagen bekannt. Dieser besitzt
zwei Beinpaare, die jeweils über einen Querträger miteinander verbunden sind. Die
Beine und die Querträger sind teleskopisch längenveränderlich ausgebildet. Die beiden
Querträger sind über Längselemente miteinander verbunden, die ebenfalls teleskopisch
längenveränderlich ausgebildet sind. Dadurch kann der Schalungswagen wiederverwendet
werden und rasch und kostengünstig an einen grossen Bereich von unterschiedlichen
Tunnelquerschnitten angepasst werden.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Transportwagen zu schaffen, der ohne Substanzverlust
an projektspezifische Vorgaben angepasst werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch den unabhängigen Anspruch gelöst.
[0007] Ein erfindungsgemässer Transportwagen für den Untertag-Tunnelbau zeichnet sich dadurch
aus, dass jeder Querträger mit dem Fachwerkträger verschraubt ist und aus einer Mehrzahl
von Querträgerstäben zusammengesetzt ist, welche untereinander verschraubt sind. Dadurch
lassen sich die Querträger in ihre Einzelteile zerlegen, die wieder zu neuen Konstruktionen
zusammengesetzt werden können. Die Querträgerstäbe bestehen vorteilhaft aus Stahlprofilen
mit einem Obergurt und einem Untergurt und weisen jeweils stirnseitig eine Anschlussplatte
auf. Zudem ist in Obergurt, Untergurt und Anschlussplatten eine Lochung vorhanden,
deren Bohrungen in einem einheitlichen Rasterabstand angeordnet sind. Diese lässt
einen Aufbau von beliebigen Konstruktionen im Baukastensystem zu. Der Nachteil, dass
die Rastermasse der einzelnen Querträgerstäbe keine Konstruktionen zwischen diesen
Rastermassen zulassen ist selten entscheidend. Er kann dadurch überwunden werden,
einzelne Querträgerstäbe projektspezifisch auf eine vom Rastermass abweichendes Mass
gefertigt und zwischen die normierten Querträgerstäbe montiert werden.
[0008] Vorteilhaft liegen die Querträgerstäbe in einer Längenabstufung vor, die dem Rasterabstand
der Bohrungen entspricht. Diese einheitliche Rasterung von Stablängen und Bohrungsraster
erlaubt die beliebige Kombination dieser normierten Querträgerstäbe.
[0009] Am Fachwerkträger sind vorteilhaft vertikale Fachwerkständer vorhanden, die jeweils
eine Lochung mit Bohrungen in diesem einheitlichen Rasterabstand aufweisen. Sie erlauben
die Ausbildung von unterschiedlich hohen Querträger-Konstruktionen.
[0010] Vorteilhaft sind auf einer Aussenseite des Fachwerkträgers, insbesondere an den Endstücken,
an wenigstens zwei Stellen und/oder an den Stirnseiten des Fachwerkträgers jeweils
eine Lochung mit Bohrungen in einem Rasterabstand vorhanden. Dieser zweite Rasterabstand
brauch nicht der selbe zu sein, wie der Rasterabstand der Bohrungen in den Querträgerstäben
und in den vertikalen Fachwerkständern auf der Innenseite des Fachwerkträgers. zweckmässigerweise
ist die Lochung für stärkere Schrauben dimensioniert. Sie dient der Verschraubung
der Hubbeine mit dem Fachwerkträger.
[0011] Um die Hubbeine sowohl an den Stirnseiten als auch an den Aussenseiten des Fachwerkträgers
oder von Endstücken des Fachwerkträgers befestigen zu können, sind die Hubbeine auf
drei Seiten des die Hubmechanik enthaltenden Bereichs mit Flanschen ausgerüstet. Diese
Flansche sind mit einer Lochung mit Bohrungen in dem zweiten Rasterabstand versehen.
Das bedeutet, dass der Rasterabstand der Bohrungen in den Flanschen der Hubbeine dem
Rasterabstand der Bohrungen auf der Aussenseite des Fachwerkträgers und/ oder den
Stirnseiten des Fachwerkträgers entsprechen.
[0012] Zweckmässigerweise sind Hüftteile für die Hubbeine vorhanden. Diese Hüftteile umfassen
keine Hubmechanik. Sie sind vierseitig mit Flanschen ausgerüstet, die wie die Flansche
der die Hubmechanik umfassenden Teile der Hubbeine gelocht sind. Dies erlaubt, die
Hüftteile an den Fachwerkträgern fest zu schrauben und an den Hüftteilen an beliebiger
Stelle die Teile der Hubbeine zu montieren, die die Hubmechanik enthalten.
[0013] Zweckmässigerweise sind die Hüftteile und die die Hubmechanik enthaltenden Teile
der Hubbeine axial über Verschraubungsplatten zusammengefügt. Die Hüftteile bilden
dann Hubbeinverlängerungen. Das sowohl die die Hubmechanik enthaltenden Teile der
Hubbeine wie auch die Hüftteile und der Fachwerkträger eine Raster-Lochung aufweisen,
sind die Hubbeine in unterschiedlichen Positionen am Fachwerkträger montierbar. Die
Höhe des Transportwagens ist damit wählbar, ohne an der Konstruktion Sonderteile vorzusehen.
[0014] Im Unterschied zu den Querträgern ist der Fachwerkträger zweckmässigerweise eine
Schweisskonstruktion und weist eine gegebene Höhe wie auch eine gegebene Länge auf.
Die Länge des Fachwerkträgers kann durch ein Ergänzungs-Fachwerkstück verlängert sein.
[0015] Zweckmässigerweise ist der Fachwerkträger aus einem Grundteil, gegebenenfalls einem
Ergänzungs-Fachwerkstück und zwei Endstücken aufgebaut. An beiden Enden des Fachwerkträgers
ist dieser mit einem solchen Endstück ergänzt, an dem die Hubbeine angeordnet sind.
Dadurch kann das Fachwerk-Ergänzungsstück, das eine projektspezifische Länge besitzt,
zwischen das Grundteil und das Endstück eingesetzt werden. Dies erlaubt die Anpassung
des Fachwerkträgers auf eine projektspezifische Länge, ohne dass die Befestigungsstellen
für die Hubbeine neu geschaffen zu werden brauchen. Zudem lassen sich die Hubbeine
im Werk bereits in der richtigen Position an die Endstücke schrauben, so dass auf
der Baustelle nur noch der Fachwerkträger (gegebenenfalls aus Grundteil und Ergänzungs-Fachwerkstück)
mit den Endstücken verbunden zu werden braucht.
[0016] Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Transportwagens.
Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen Tunnel und darin eine Schalungsvorrichtung mit einem
Transportwagen (ohne Stützbeine) mit der Tunnelschalung in Betonierposition.
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den Tunnel und darin die Schalungsvorrichtung mit dem Transportwagen
(ohne Stützbeine) mit der Tunnelschalung in Verfahrposition.
- Fig. 3
- eine Frontalansicht des Transportwagens.
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch den Transportwagen mit einer Hälfte der Tunnelschalung in
Ansicht.
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Transportwagen mit geschnittenen Seitenwandschalungen.
[0017] Der in Figur 1 dargestellte Querschnitt zeigt einen zweispurigen Strassentunnel während
dem Betonieren eines Schalungsabschnitts. Die darin angeordnete Schalungsvorrichtung
11 umfasst einen Transportwagen 13 und eine Tunnelschalung 15. Die Tunnelschalung
15 ist in verschiedene Bereiche eingeteilt, die unterschiedlich beweglich sind. Der
Transportwagen 13 überspannt ein Baustellen-Durchfahrtprofil. Über dem Transportwagen
ist die Deckenschalung 17 angeordnet. Die Deckenschalung 17 ist zusammen mit dem Transportwagen
absenkbar. Zu beiden Seiten des Transportwagens sind Seitenwandschalungen 19,19' angeordnet.
Diese sind um eine ersten Schwenkachse 21,21' zum Transportwagen hin verschwenkbar.
[0018] Die Seitenwandschalung 19,19' umfasst auch einen Fussabschluss 23,23', der um eine
zweite Schwenkachse 25,25' gegenüber dem übrigen Teil der Seitenwandschalung 19,19'
verschwenkbar ist. Zwischen der Deckenschalung 17 und der Seitenwandschalung 19 ist
eine Indiviualschalung 18,18', die projektspezifisch ausgebildet ist. Sie umfasst
die Schwenkachsen 21,21' und die Nockenschalung 27,27'. Die Nockenschalung umfasst
eine Nockenklappe 41,41', die zum Transportwagen 13 hin um die Schwenkachse 21,21'
verschwenkbar ist. Lediglich in dieser zum Transportwagen hin verschwenkten Stellung
ist der Transportwagen absenkbar.
[0019] Die Deckenschalung 17 ist aus drei Normlagen und zwei Ergänzungslagen gebildet. Jede
Normlage ist aus Normschalungselementen 31 gebildet, die eine Schalungsbreite von
250 cm und einen Radius von 510 cm aufweisen. Die Ergänzungslagen schliessen aussen
an die Normlagen an. Sie bestehen aus einem Ergänzungselement 32,32', das projektspezifisch
ausgebildet ist. Hier dient es als Anschluss an die Nockenklappe 41,41' der Nockenschalung
27,27'.
[0020] Die Seitenwandschalung umfasst vier Lagen. Zuoberst ist eine Ergänzungslage aus einem
Ergänzungselement 42,42' ausgebildet. Das Ergänzungselement 42,42' formt den Knick
zwischen Seitenwand-Rundung und Nocke und definiert die Schwenkachse 21,21' für die
Seitenwandschalung 19,19'. Die daran anschliessende obere Lage ist eine Normlage und
umfasst ein Normschalungselement 33 der Breite 175 cm mit dem Radius 510 cm. Die an
die Normlage anschliessende untere Lage umfasst ein ebenes Schalungselement 35 der
Breite 175 cm mit einer Schwenkachse 25,25' zum Anlenken des Fussabschlusses 23,23'.
Zuunterst ist der klappbare Fussabschluss 23,23' an die Schwenkachse 25,25' angelenkt.
[0021] Die Tunnelschalung 15 ist eine einhäuptige Schalung. Der Druck des Betons kann daher
nicht über ein Zusammenbinden von zwei eine Wandung beidseitig formenden Schalungswänden
aufgefangen werden. Vielmehr wird der Druck von einer Seitenwandschalung 19' auf die
andere Seitenwandschalung 19 übertragen. Der Druck der Deckenschalung 17 wird über
die Seitenwandschalungen 19,19' auf den Tunnelboden 39, insbesondere das Bankett,
abgestützt. Die dabei entstehenden Kräfte werden über Stützen 45,45', die teilweise
längenverstellbar 45' sind, auf einen Querträger 43 geleitet. Der Querträger 43 ist
Teil des Transportwagens 13.
[0022] In Figur 2 ist die Tunnelschalung in einer Verfahrposition dargestellt. Die Nockenklappen
41,41' sind dazu eingeklappt. Die Seitenwandschalungen 19,19' sind an den Transportwagen
13 heran geschwenkt. Der Transportwagen 13 ist abgesenkt. Dadurch sind alle Schalungsteile
von der Wandung der frisch betonierten Tunnelröhre 47 entfernt, so dass die Schalungsvorrichtung
11 auf den Rädern der Rollfüsse 49 über den Tunnelboden 39 verschoben werden kann.
Die Schalung kann in dieser Stellung gereinigt werden. An der neuen Position im Tunnel
wird sie dann wieder in die in Figur 1 gezeigte Betonierstellung gebracht.
[0023] In Figur 3 ist der Transportwagen 13 ohne die Tunnelschalung dargestellt. Der Transportwagen
13 umfasst Räder in Rollfüssen 49. Die Rollfüsse 49 sind quer zur Tunnelrichtung gegenüber
den darauf auflastenden Hubbeinen 51 verschiebbar ausgebildet. Dadurch kann die Fahrspur
präzise eingestellt und der Transportwagen 13 quer zur Tunnelrichtung präzise positioniert
werden. Die Hubbeine 51 tragen je zu zweit einen in Tunnellängsrichtung gerichteten
Fachwerkträger 53,53'. Die Hubbeine 51 sind jeweils in Vorschubrichtung der Schalungsvorrichtung
11 vor und hinter der Tunnelschalung 15 am Fachwerkträger 53,53' angeordnet. Dank
der Höhenverstellbarkeit der Hubbeine 51 kann die Tunnelschalung 15 zum Betonieren
mit ihrem Scheitel auf die Scheitelhöhe der Tunnelröhre 47 (Fig. 2) angehoben und
zum Verschieben um ca. 70 cm abgesenkt werden.
[0024] Die Hubbeine 51 umfassen ein Hubteil 51.1 und ein Hüftteil 51.2. Das Hubteil 51.1
ist auf drei Seiten mit Befestigungsflanschen 75 ausgerüstet. Es kann daher stirnseitig
(und zwar vorne oder hinten) oder aussenseitig an die Fachwerkträger 53,53' montiert
werden. Das Hüftteil 51.2 ist vierseitig mit solchen Befestigungsflanschen 75 ausgerüstet.
Es kann daher allseitig montiert werden. Die Fachwerkträger besitzen dazu entsprechende
Montageflächen. Diese Montageflächen und die Befestigungsflansche 75 an den Hubbeinen
51 sind in einem 12 cm Raster gelocht. Die Lochung erlaubt, die Hubbeine jeweils auf
einer projektspezifischen Höhe am Fachwerkträger 53 zu montieren.
[0025] An jeder der verbleibenden Seiten des Hüftteils 51.2 kann das Hubteil 51.1 montiert
werden. Die Höhenlage ist dem Raster der Lochungen entsprechend wählbar. Das Hüftteil
und das Hubteil sind auch, wie abgebildet und bevorzugt, in axialer Position zueinander
zusammenschraubbar. Dazu ist jeweils eine Druckplatte 77.1 und 77.2 am Hüftteil und
am Hubteil ausgebildet. Diese Druckplatten sind miteinander verschraubbar. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist die Druckplatte 77.1 an einem Druckdeckel 79 ausgebildet,
an welchem Druckdeckel 79 der Hydraulikzylinder im Innern des Hubbeins ansetzt.
[0026] Dank den auf drei Seiten vorliegenden Flanschen ist es leicht möglich, die Hubbeine
versteifende Diagonalstreben (nicht dargestellt) anzubringen, die von den Hubbeinen
diagonal an die Fachwerkträger und/oder die Querträger verlaufen.
[0027] Die Fachwerkträger 53,53' sind über die Querträger 43 miteinander verbunden. Die
Querträger 43 sind ebenfalls als Fachwerke ausgebildet. Sie besitzen einen Obergurt
44 und einen Untergurt 46, sowie Vertikalstreben 48, die winkelsteif miteinander verschraubt
sind. Die Länge und die Höhe des Querträgers 43 sind projektspezifisch zu dimensionieren.
Der Querträger ist dazu aus einem Baukastensystem zusammengesetzt. Dieses Baukastensystem
umfasst Querträgerstäbe 40.1, 40.2, 40.3, 40.4 unterschiedlicher Länge. Die Längen
der Querträgerstäbe 40 sind in einem 10 cm Raster ausgebildet. Jeder Querträgerstab
40 besitzt die gleichen Endplatten 71 und den gleichen Querschnitt des Stahlprofils.
Das Stahlprofil ist ein praktisch quadratisches H-Profil. Die Flansche 73 des H-Profils
(HEB 200) sind in einem 10 cm-Quadrat-Raster gelocht. Bei einer stärkeren Variante
ist ein HEB 240 Profil in einem Quadratraster mit 12cm Rastermass gelocht. Dadurch
kann jeder Querträgerstab 40 sowohl zur Verlängerung eines anderen Querträgerstabs
40 stirnseitig an diesen, als auch zur Bildung einer Vertikalstrebe 48 auf einen Flansch
73 eines anderen Querträgerstabs 40 angeordnet werden. Weiter ist es möglich, Diagonalstäbe
in den Querträger 43 einzusetzen. Diese werden in der Art der die Tunnelschalung 15
abstützenden Stützen 45 ausgebildet.
[0028] Dieser Baukasten ermöglicht die Bildung von beliebigen, projektspezifischen Querträgern
43. Gegebenenfalls kann auch ein ergänzender Querträgerstab gefertigt werden, um eine
Querträgerlänge zu erreichen, die ausserhalb des Rasters liegt. In der Regel dürfte
das gewählte 10 cm-Raster aber ausreichend klein sein, da die Rollfüsse 49 je um bis
zu 10 cm verschieblich ausgebildet sind, so dass ohne weiteres auf eine nicht im 10
cm -Raster angeordnete Schiene abgestellt werden kann.
[0029] Die Querträger 43 sind im vorliegenden Beispiel mit zwei über einander angeordneten
Horizontalbünden, nämlich einem Obergurt 44 und einem Untergurt 46 gebildet, die von
Fachwerkträger 53 zu Fachwerkträger 53' reichen und mit diesen verschraubt sind. Diese
Horizontalbünde 44,46 sind jeweils auch drei Querträgerstäben zusammengesetzt, nämlich
zwei 200-cm-Stäben 40.1, die an die Fachwerkträger 53,53' geschraubt sind, und dazwischen
einem 100-cm-Stab 40.3, der mit seinen Endplatten 71 an die Endplatten 71 der 200-cm-Stäbe
40.1 geschraubt ist. Der Untergurt 46 und der Obergurt 44 sind mit Vertikalstreben
48 verbunden. Es sind zwei solche Vertikalstreben 48 vorhanden, die jeweils auch einem
120-cm-Stab 40.2 und einem 50-cm-Stab 40.4 gebildet sind. Die Endplatten 71 der Vertikalstreben
48 sind an die Flansche der H-Profile der Horizontalbünde 44,46 geschraubt. Die gewählte
Höhe der Querträger 43 mit 170 cm langen Vertikalstegen 48 ist die maximale Höhe bei
den vorliegenden Fachwerkträgern 53. Bei geringerer Konstruktionshöhe kann der 50-cm-Stab
40.4 beispielsweise durch einen 20-cm-Stab (nicht dargestellt) ersetzt werden. Es
kann auch der 120-cm-Stab 40.2 durch einen 100-cm-Stab 40.3 ersetzt werden. Die innenseitige
Lochung an den Fachwerkträgern 53,53' passt auf jedes Höhenmass im 10 cm-Raster. Es
ist damit ersichtlich, dass mit einer geringen Auswahl an Stablängen praktisch beliebige
Dimensionen der Querträger 43 zusammengestellt werden können. Dies hat den Vorteil,
dass bei der Planung und beim Offerieren eines projektspezifischen Transportwagens
auf die Teile gebrauchter Transportwagen zurückgegriffen werden kann, ohne dass dabei
Substanzverluste hingenommen werden müssen. Diese bestehenden Teile können, gegebenenfalls
unter Hinzunahme von Querträgerstäben mit einer neuen Länge, zu einem projektspezifischen
Transportwagen zusammengestellt werden. Dies erlaubt, die Konstruktion schwerer und
robuster zu gestalten, als bei projektspezifisch zusammengeschweissten Transportwagen.
Diese Robustheit hat wieder Einfluss auf die Verlässlichkeit der jeweiligen Konstruktion
und die Langlebigkeit der einzelnen Teile. Es kann daher, im Vergleich mit den projektspezifisch
zusammengeschweissten Konstruktionen, dank der Baukasten-Konstruktion des erfindungsgemässen
Transportwagens kostengünstiger eine robustere Transportwagen-Konstruktion in Miete
zur Verfügung gestellt werden.
[0030] Aus Figur 4 ist der Fachwerkträger 53 in seiner Längsausdehnung ersichtlich. Im dargestellten
Fall ist der Fachwerkträger 53 aus 4 Stücken zusammengestellt. Das Grundelement 50.1
besitzt eine Länge von 10 Metern und ist eine Schweisskonstruktion. Ein Ergänzungs-Fachwerkträger
50.2 ergänzt die Länge des Grundelements 50.1 auf die projektspezifisch gewünschte
Länge des längsgerichteten Fachwerks. Die Ergänzungs-Fachwerkträger 50.2 besitzen
jedoch in der Regel ein Mass, das auf das Fachwerkrastermass abgestellt ist. Im vorliegenden
Beispiel ist das Fachwerk auf einen Raster von 125 cm abgestellt und der Ergänzungs-Fachwerkträger
50.2 besitzt eine Länge von 250 cm.
[0031] An beiden Enden des Fachwerkträgers 53 ist ein Endstück 50.3, 50.4 angeordnet. Dieses
Endstück ist mit dem Grundelement 50.1 beziehungsweise mit dem Ergänzungs-Fachwerkträger
50.2 verschraubt. Jedes Endstück 50.3, 50.4 ist mit Montageflächen zur Montage der
Hubbeine 51 ausgerüstet. Im Bereich dieser Montageflächen sind auf der gegenüberliegenden
Seite des Endstücks 50.3, 50.4 gelochte Flansche ausgebildet, an denen Querträger
43 montiert werden können.
[0032] Solche Flansche für die Montage der Querträger sind zudem an jeder Vertikalstrebe
des Fachwerkträgers 53 ausgebildet. Die Enden des Grundelements 50.1, des Ergänzungs-Fachwerkträgers
50.2, sowie die Endstücke 50.3 und 50.4 insgesamt sind mit Blechen und Versteifungsrippen
ausgesteift. Zwischen den Vertikalstäben des Fachwerkträgers 53 sind Diagonalstäbe
zur Versteifung des Fachwerkträgers 53 vorhanden.
[0033] Wie aus der Figur 5 ersichtlich ist, bilden die Fachwerkträger 53,53' zusammen mit
den Querträgern 43 ein horizontales Fachwerk. Zur Versteifung dieses horizontalen
Fachwerks sind Streben 55 in die Lochungen der Querträgerstäbe 40 eingehängt und der
geforderten Länge entsprechend auf- oder zusammengedreht. Diese Streben 55 sind als
Spannelemente ausgebildet und besitzen ein Mittelteil mit zwei gegenläufigen Innengewinden
und zwei Endteile mit je den entsprechenden Aussengewinden. Diese Streben können daher
diagonal oder orthogonal eingesetzt werden und dienen lediglich als Verbund des Tragsystems.
1. Modulartig aufgebauter Transportwagen (13), insbesondere für den Untertag-Tunnelbau,
zumindest umfassend
- vier höhenverstellbare und verfahrbare Hubbeine (51),
- zwei jeweils zwei Hubbeine (51) verbindende Fachwerkträger (53), und
- eine Mehrzahl von Querträgern (43), welche die Fachwerkträger miteinander verbinden,
dadurch gekennzeichnet,
- dass jeder Querträger (43) mit dem Fachwerkträger verschraubt ist und aus einer Mehrzahl
von Querträgerstäben (40.1, 40.2, 40.3, 40.4) zusammengesetzt ist, welche untereinander
verschraubt sind, und
- dass am Fachwerkträger (53,53') vertikale Fachwerkstreben vorhanden sind, die jeweils
eine Lochung mit Bohrungen in einem ersten Rasterabstand aufweisen.
2. Transportwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querträgerstäbe (40.1, 40.2, 40.3, 40.4) aus Stahlprofilen mit einem Obergurt
(44) und einem Untergurt (46) bestehen und jeweils stirnseitig eine Anschlussplatte
(71) aufweisen, und in Obergurt (44), Untergurt (46) und Anschlussplatten (71) eine
Lochung aufweisen, deren Bohrungen in einem einheitlichen ersten Rasterabstand, bevorzugt
mit 100mm Rastermass, angeordnet sind.
3. Transportwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querträgerstäbe (40.1, 40.2, 40.3, 40.4) in einer Längenabstufung vorliegen,
die dem ersten Rasterabstand der Bohrungen entspricht.
4. Transportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Raster der Lochung ein Quadratraster, bevorzugt mit einem ersten Rastermass von
100mm, ist.
5. Transportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Aussenseite des Fachwerkträgers (53,53') an wenigstens zwei Stellen und/oder
an den Stirnseiten des Fachwerkträgers eine Lochung mit Bohrungen in einem zweiten
Rasterabstand vorhanden ist.
6. Transportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubbeine (51) wenigstens auf drei Seiten mit Befestigungsflanschen (75) ausgerüstet
sind, welche Befestigungsflansche mit einer Lochung mit Bohrungen in einem zweiten
Rasterabstand versehen sind, welcher Rasterabstand dem zweiten Rasterabstand der Bohrungen
der Lochungen auf der Aussenseite des Fachwerkträgers (53,53') oder den Stirnseiten
des Fachwerkträgers entsprechen.
7. Transportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubbeine (51) ein Hüftteil (51.2) und ein Hubteil (51.1) umfassen, und dass das
Hüftteil (51.2) vierseitig mit Befestigungsflanschen (75) ausgerüstet sind, welche
Befestigungsflansche (75) mit einer Lochung mit Bohrungen in einem zweiten Rasterabstand
versehen sind, welcher Rasterabstand dem zweiten Rasterabstand der Bohrungen der Lochungen
auf der Aussenseite des Fachwerkträgers (53,53') oder den Stirnseiten des Fachwerkträgers
entsprechen.
8. Transportwagen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hüftteile (51.2) und die Hubteile (51.1) axial über Verschraubungsplatten zusammengefügt
sind.
9. Transportwagen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fachwerkträger (53.53'), insbesondere ein einen wesentlichen Anteil der Länge
des Fachwerkträgers einnehmendes Grundteil (50.1) des Fachwerkträgers (53,53') eine
Schweisskonstruktion ist.
10. Transportwagen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fachwerkträger (53,53') ein Grundteil (50.1) aufweist, das mit einem daran angeschraubten
Ergänzungs-Fachwerkstück (50.2) verlängert ist.
11. Transportwagen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fachwerkträger (53,53') an beiden Enden mit einem daran angeschraubten Endstück
(50.3, 50.4) ergänzt ist, an dem die Hubbeine (51) angeordnet sind.