[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein Wärmetauscher der eingangs genannten Art ist nach der
DE 200 09 560 U1 bekannt. Dieser besteht aus einer ein flüssiges Wärmeträgermedium führenden, schraubenlinienartig
gewickelten Rohrwendel mit einer horizontal orientiert ausgerichteten Wendelachse
und mit einem oberhalb und einem unterhalb der Wendelachse befindlichen Rohrwendelteil.
Bei diesem Wärmetauscher sind am äußeren Umfang der Rohrwendel Vor- und Rücklaufanschlüsse
vorgesehen, die einerseits zur Zu- und Abführung des Wärmeträgermediums andererseits
aber auch zur Entlüftung dienen. Dieser Wärmetauscher ist Teil eines Heizkessel, d.
h. er umschließt eine Brennkammer mit einem ein Abgas erzeugenden Brenner, wobei das
Abgas durch Strömungsspalte der Rohrwendel strömt und dabei seine Wärme an das flüssige
Wärmeträgermedium abgibt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem rohrwendelförmigen Wärmetauscher
mit horizontaler Wendelachse für eine möglichst gute Entlüftbarkeit zu sorgen, und
zwar unabhängig davon, ob dieser Wärmetauscher die oben beschriebenen Vor- und Rücklaufanschlüsse
aufweist oder nicht.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Wärmetauscher der eingangs genannten Art durch die im
Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Dabei ist festzuhalten,
dass der erfindungsgemäße Wärmetauscher nicht auf die Anwendung in einem Heizkessel
beschränkt ist, sondern vielmehr zum Beispiel auch bei Warmwasserspeichern eingesetzt
werden kann (in diesem Fall wird der Wärmetauscher nicht von einem Abgas eines Brenners,
sondern von aufzuwärmenden Wasser umströmt), bei denen ebenfalls das Problem der verschlechterten
Wärmeübertragung durch Gaseintrag auftreten kann.
[0005] Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass die Rohrwendel einen zweiteiligen Durchströmquerschnitt
aufweist, wobei der erste, größere Durchströmquerschnitt für das Wärmeträgermedium
vorgesehen und der zweite, kleinere Durchströmquerschnitt als Entlüftungswendel ausgebildet
ist, wobei diese pro Wendelgang im Bereich des oberhalb der Wendelachse befindlichen
Rohrwendelteils mindestens eine den ersten mit dem zweiten Durchströmquerschnitt verbindende
Entlüftungsöffnung aufweist.
[0006] Die Maßgabe eines "zweiteiligen Durchströmquerschnittes" beinhaltet dabei sowohl
die Möglichkeit einer im Prinzip einstückigen Rohrwendel mit zwei Strömungsräumen
als auch die Möglichkeit, dass in die Rohrwendel ein weiteres Bauteil eingebracht
ist. Mit anderen Worten ausgedrückt, wird bei dieser Variante eine zusätzliche Rohrwendel
(Entlüftungswendel) in der Rohrwendel angeordnet, wobei die pro Wendel vorzugsweise
im obersten Bereich vorgesehene Entlüftungsöffnung ein Entweichen von sich möglicherweise
angesammelter Luft bzw. Gas ermöglicht.
[0007] Zum besseren Verständnis der Erfindung ist Folgendes zu beachten: Bei rohrwendelförmigen
Wärmetauschern mit horizontaler Wendelachse besteht das prinzipielle Problem, dass
sich mit dem Wärmeträgermedium in den Wärmetauscher eintretendes Gas schwerkraftbedingt
im oberen Bereich der Rohrwendeln sammelt. Dies ist unerwünscht, da dadurch die Wärmeübertragung
verschlechtert wird. Beim Ausführungsbeispiel gemäß der
DE 200 09 560 U1 ist bei jeder zweiten Wendel ein Anschluss vorgesehen, über den ein solches Gas abgeführt
werden kann (es sammelt sich allerdings in den Wendelgängen ohne Anschluss). Bei einem
Wärmetauscher ohne derartige Anschlüsse, also zum Beispiel bei einem gemäß der
EP 1 562 006 A1, kann dieses Phänomen umso problemtatischer sein, je größer der Wärmetauscher ausgebildet
ist.
[0008] Gemäß der Erfindung wird diesem Problem nun damit begegnet, dass genau an der Stelle,
wo sich das Gas sammelt, für eine entsprechende Abführmöglichkeit gesorgt ist, nämlich
dadurch, dass dort in der Entlüftungswendel mindestes eine Entlüftungsöffnung vorgesehen
ist, über die das Gas abströmen kann.
[0009] Die Maßgabe, dass die Entlüftungswendel querschnittskleiner als die Rohrwendel sein
soll, ist dabei einerseits zwingend, da sie sonst gar nicht in der Rohrwendel angeordnet
sind könnte, andererseits hat diese Maßgabe aber auch zur Folge, dass vorallem das
Gas und nur zu sehr kleinen Teilen das Wärmeträgermedium über die Entlüftungswendel
abströmen kann. Hierauf wird weiter unten noch genauer eingegangen.
[0010] Andere vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Wärmetauschers ergeben
sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0011] Der erfindungsgemäße Wärmetauscher einschließlich seiner vorteilhaften Weiterbildungen
gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
verschiedener Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt
[0012]
- Figur 1
- schematisch im Längsschnitt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wärmetauschers;
- Figur 2
- perspektivisch eine bevorzugte Ausführungsform der graphisch teilweise von der Rohrwendel
freigestellten Entlüftungswendel mit speziellen Ausbuchtungen;
- Figur 3
- perspektivisch eine Teilansicht der Entlüftungswendel gemäß Figur 3 ohne Rohrwendel;
und
- Figur 4
- perspektivisch und in Alleinstellung die Entlüttungswendel als separates Bauteil.
[0013] In Figur 1 ist zunächst eine stark abstrahierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Wärmetauschers dargestellt. Dieser besteht (dies gilt allerdings auch für die Ausführungsformen
gemäß Figur 2 bis 4) aus einer ein flüssiges Wärmeträgermedium führenden, einen etwa
rechteckigen Strömungsquerschnitt aufweisenden Rohrwendel 1 mit einer horizontal orientiert
ausgerichteten Wendelachse 2 und mit einem oberhalb und einem unterhalb der Wendelachse
2 befindlichen Rohrwendelteil 3, 4. Die Rohrwendel ist dabei schraubenlinienförmig
gewickelt ausgebildet. Für den Fall, dass sie als Wärmetauscher in einem Heizkessel
dient, weist sie Durchströmspalte 10 (gestrichelt angedeutet auf), durch die das heiße
Abgas eines Brenners strömt und dabei das Wärmeträgermedium in der Rohrwendel erwärmt.
[0014] Wesentlich für den erfindungsgemäßen Wärmetauscher ist nun, dass die Rohrwendel 1
einen zweiteiligen Durchströmquerschnitt aufweist, wobei der erste, größere Durchströmquerschnitt
5 für das Wärmeträgermedium vorgesehen und der zweite, kleinere Durchströmquerschnitt
6 als Entlüftungswendel 7 ausgebildet ist, wobei diese pro Wendelgang im Bereich des
oberhalb der Wendelachse 2 befindlichen Rohrwendelteils 3 mindestens eine den ersten
mit dem zweiten Durchströmquerschnitt 5, 6 verbindende Entlüftungsöffnung 8 aufweist.
[0015] Mit nochmaligem Verweis auf Figur 1 ist erkennbar, dass es sich prinzipiell (wenn
auch eher theoretisch) um einen einteiligen Wärmetauscher mit zwei Durchströmquerschnitten
handeln kann. Die Entlüftungsöffnungen 8 könnten in diesem Fall zum Beispiel per doppeltem
Durchbohren der Rohrwendel und anschließendem Verschweißen der äußeren Öffnung erzeugt
worden sein.
[0016] Fertigungstechnisch bevorzugt ist allerdings die Lösung gemäß den Figuren 2 bis 4,
bei der die Entlüftungswendel 7 als separates Bauteil ausgebildet und in der Rohrwendel
1 angeordnet ist, wobei die Maßgabe "angeordnet" insbesondere bedeutet, dass die ebenfalls
schraubenlinienförmige gewickelte Entlüftungswendel 7 korkenzieherartig in die Rohrwendel
1 "eingedreht bzw. -geschraubt" wird.
[0017] Damit über die Entlüftungswendel 7 höchstens geringe Mengen an Wärmeträgermedium
entweichen können, weist die Entlüftungsöffnung 8 eine Querschnittsfläche auf, die
kleiner als der Durchströmquerschnitt 6 der Entlüftungswendel 7 ausgebildet ist. Da
ferner der Durchströmquerschnitt 5 für das Wärmeträgermedium größer als der Durchströmquerschnitt
6 der Entlüftungswendel 7 ist, folgt entsprechend, dass der Querschnitt der Entlüftungsöffnung
8 bevorzugt sehr viel kleiner als der Durchströmquerschnitt 5 für das Wärmeträgermedium
ausgebildet ist. Diese Maßgabe führt zu einem Druckgefälle innerhalb des Wärmetauschers,
so dass einerseits eine gute Entlüftung gewährleistet ist, sich andererseits aber
nur ein sehr geringer Verlust an Wärmeträgermedium über die Entlüftungswendel ergibt.
[0018] Fertigungstechnisch bevorzugt ist weiterhin vorgesehen, dass der Durchströmquerschnitt
6 der Entlüftungswendel 7 kreisförmig und die Entlüftungsöffnung 8 selbst als kreisförmige
Bohrung ausgebildet ist. Selbstverständlich kommen aber auch andere Querschnitte für
die Entlüftungswendel 7 (zum Beispiel rechteckig) bzw. die Entlüftungsöffnung 8 (zum
Beispiel schlitzförmig) in Betracht; eine rohrförmige Wendel mit einem einfachen Bohrloch
oder auch mehreren Bohrlöchern lässt sich aber (offensichtlich) am einfachsten herstellen.
[0019] Um eine sichere Positionierung der Entlüftungswendel 7 innerhalb der Rohrwendel 1
zu gewährleisten, ist insbesondere mit Verweis auf Figur 4 bevorzugt vorgesehen, dass
die schraubenlinienartig gewickelte Entlüftungswendel 7 über ihren Umfang verteilt
vorzugsweise drei radial nach außen weisende, sich innen an der Rohrwendel 1 abstützende
Ausbuchtungen 9 aufweist. Dabei entspricht der durch die Ausbuchtungen 9 definierte
Außendurchmesser der Entlüftungswendel 7 etwa dem inneren Außendurchmesser des Durchströmquerschnitts
5 für das Wärmeträgermedium, d. h. nach dem Eindrehen der Entlüftungswendel 7 stützt
sich diese federartig an der Innenwand der Rohrwendel 1 ab, so dass die Position der
Entlüftungswendel 7 innerhalb der Rohrwendel 1 stets sicher gewahrt bleibt, was insbesondere
in Bezug auf die Position der Entlüftungsöffnung 8 wichtig ist, da die Entlüftung
des Wärmetauschers natürlich dann am besten funktioniert, wenn sich die Entlüftungsöffnung
8 ganz oben innerhalb der Rohrwendel 1 befindet, wobei dieserhalb entsprechend bevorzugt
ist, dass eine der Ausbuchtungen 9 im obersten Bereich des oberen Rohrwendelteils
3 angeordnet und an dieser die Entlüftungsöffnung 8 angeordnet ist (siehe hierzu Figur
2 und 3).
[0020] Der erfindungsgemäße Wärmetauscher bzw. insbesondere die erfindungsgemäße Entlüftungstechnik
funktioniert wie folgt:
Betrachtet man zum Beispiel die Neuinstallation eines Heizkessels mit einem horizontal
ausgerichteten Wärmetauscher, so ergibt sich, dass sich im Wärmeträgermedium gelöstes
Gas (insbesondere Luft) schwerkraftbedingt an der obersten Stelle innerhalb der Rohrwendeln
1 sammelt. Da aber gerade insbesondere an dieser Stelle die Entlüftungswendel 7 mit
einer Entlüftungsöffnung 8 angeordnet ist, kann das Gas über die Entlüftungswendel
7 abgelassen werden, wozu diese mindestens zeitweilig (zum Beispiel mit einem Schnellentlüfterventil)
mit der Umgebung des Wärmetauschers in Verbindung gebracht wird. Mit anderen Worten
ausgedrückt, sorgt der Druck im Wärmeträgermedium dafür, dass überschüssiges Gas über
die Entlüftungsöffnung 8 und die Entlüftungswendel 7 aus dem Wärmetauscher abgeführt
wird und dort die Wärmeübertragung nicht mehr stört. - Im Gegensatz zu vorbekannten
Methoden, Gas aus dem horizontal angeordneten Wärmetauscher auszutreiben (in der Regel
einfach durch einen sehr hohen Wärmeträgermediumsdurchsatz), zeichnet sich der erfindungsgemäße
Wärmetauscher mit der in alle Wendeln eingedrehten bzw. -eingeschraubten Entlüftungswendel
durch einen äußerst effizienten Entlüftungsvorgang aus, wobei diese einfache Schnellentlüftung
wahlweise bei Inbetriebnahme des Wärmetauschers, aber natürlch auch jederzeit später
und auch immer wieder durchgeführt werden kann.
[0021] Bezüglich der beiden Enden der Entlüftungswendel ist schließlich noch vorgesehen,
dass diese auf geeignete Weise aus der Rohrwendel 1 herausgeführt sind. Hierfür kommt
mit Verweis auf Figur 2 zum Beispiel ein (nicht dargestellter) Deckel in Betracht,
der den Rohrwendelquerschnitt und Freilassung einer dem Querschnitt der Entlüftungswendel
angepassten Öffnung verschließt. Es erklärt sich dabei von selbst, dass die Entlüftungswendel
gemäß der Figur 2 zumindest anfangs so ausgebildet ist, dass das Einschrauben behinderungsfrei
möglich ist. Ausserdem muss beim Entlüftungsvorgang mindestens ein Ende der Entlüftungswendel
gegen eine Umgebung geöffnet sein, die ein niedrigeres Druckniveau als das Wärmeträgermedium
aufweist.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Rohrwendel
- 2
- Wendelachse
- 3
- Rohrwendelteil
- 4
- Rohrwendelteil
- 5
- erster Durchströmquerschnitt
- 6
- zweiter Durchströmquerschnitt
- 7
- Entlüftungswendel
- 8
- Entlüftungsöffnung
- 9
- Ausbuchtung
- 10
- Durchströmspalt
1. Wärmetauscher, umfassend eine ein flüssiges Wärmeträgermedium führende Rohrwendel
(1) mit einer horizontal orientiert ausgerichteten Wendelachse (2) und mit einem oberhalb
und einem unterhalb der Wendelachse (2) befindlichen Rohrwendelteil (3, 4),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rohrwendel (1) einen zweiteiligen Durchströmquerschnitt aufweist, wobei der erste,
größere Durchströmquerschnitt (5) für das Wärmeträgermedium vorgesehen und der zweite,
kleinere Durchströmquerschnitt (6) als Entlüftungswendel (7) ausgebildet ist, wobei
diese pro Wendelgang im Bereich des oberhalb der Wendelachse (2) befindlichen Rohrwendelteils
(3) mindestens eine den ersten mit dem zweiten Durchströmquerschnitt (5, 6) verbindende
Entlüftungsöffnung (8) aufweist.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlüftungswendel (7) als separates Bauteil ausgebildet und in der Rohrwendel
(1) angeordnet ist.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlüftungsöffnung (8) eine Querschnittsfläche aufweist, die kleiner als der
Durchströmquerschnitt (6) der Entlüftungswendel (7) ausgebildet ist.
4. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Durchströmquerschnitt (6) der Entlüftungswendel (7) kreisförmig ausgebildet ist.
5. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlüftungsöffnung (8) wahlweise als kreisförmige Bohrung oder linien- bzw. schlitzartige
Öffnung ausgebildet ist.
6. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlüftungswendel (7) schraubenlinienartig gewickelt ausgebildet ist.
7. Wärmetauscher nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die schraubenlinienartig gewickelte Entlüftungswendel (7) über ihren Umfang verteilt
vorzugsweise drei radial nach außen weisende, sich innen an der Rohrwendel (1) abstützende
Ausbuchtungen (9) aufweist.
8. Wärmetauscher nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine der Ausbuchtungen (9) im obersten Bereich des oberen Rohrwendelteils (3) angeordnet
ist, wobei vorzugsweise an dieser Ausbuchtung (9) die Entlüftungsöffnung (8) angeordnet
ist.
9. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlüftungswendel (7) mindestens zeitweilig mit der Umgebung des Wärmetauschers
verbindbar ausgebildet ist.