(19)
(11) EP 2 092 870 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.08.2009  Patentblatt  2009/35

(21) Anmeldenummer: 09100139.6

(22) Anmeldetag:  23.02.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47L 15/42(2006.01)
F25D 23/00(2006.01)
D06F 39/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 25.02.2008 DE 202008002641 U

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Staud, Ralph
    81669 München (DE)
  • Tischer, Thomas
    85540 Haar (DE)

   


(54) Arbeitsplatte für ein Haushaltsgerät


(57) Eine Arbeitsplatte für ein Haushaltsgerät in Tischbauweise hat ein flaches Innenteil (3) und einem den Innenteil umgebenden Rahmen (2). Das Innenteil (3) weist eine höhenstrukturierte Oberseite auf.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Arbeitsplatte für ein Haushaltsgerät in Tischbauweise nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] In der Regel verfügen Haushaltsgeräte in Tischbauweise, wie beispielsweise Kühlschränke, Geschirrspülmaschinen oder Waschmaschinen über eine Abdeckplatte, die für gewöhnlich genutzt wird, um darauf Haushaltsgegenstände abzustellen oder Arbeiten durchzuführen. Im Laufe der Zeit bilden sich auf einer derartigen Arbeitsplatte, insbesondere durch die darauf ausgeführten Arbeiten, meist deutliche Gebrauchsspuren, welche insbesondere den optischen Eindruck stark beeinträchtigen.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Arbeitsplatte zu gestalten, bei welcher sich auch bei reger Nutzung nur unbedeutende Gebrauchsspuren ausbilden.

[0004] Die Aufgabe wird durch eine Arbeitsplatte mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung werden durch die untergeordneten Patentansprüche beschrieben.

[0005] Die Arbeitsplatte für ein Haushaltsgerät in Tischbauweise wird durch ein flaches Innenteil und einen dieses Innenteil umgebenden Rahmen gebildet. In erfinderischer Weise weist hierbei das Innenteil eine höhenstrukturierte Oberseite auf. Durch diese Höhenstruktur kommen die auf der Arbeitsplatte abgestellten Gegenstände nicht mit der gesamten Oberfläche des Innenteils in Berührung. Da in der Regel einzig die erhabenen Bereiche der Oberfläche des Innenteils mit einem darauf abgestellten bzw. darauf bewegten Objekt in Kontakt treten, wirken auch nur auf diese die von diesem Objekt ausgehenden mechanische Kräfte auf Grund von Druck und/oder Reibung. Aus diesem Grund ergibt sich somit allenfalls in diesen Bereichen eine Abnutzung bzw. Beschädigung. Da die erhabenen Bereiche jeweils durch tiefere Bereiche getrennt sind, die keinem oder allenfalls wesentlich geringerem Reibverschleiß ausgesetzt sind, können sich keine ausgedehnten, zusammenhängenden Benutzungsspuren bilden, die den optischen Eindruck des Geräts beeinträchtigen würden. Vorhandene Abnutzungsspuren werden durch die Oberflächenstruktur getarnt. Während herkömmliche Arbeitsplatten zur Tarnung von Abnutzungsspuren, Wasserflecken oder dergleichen eine hell-dunkel gemusterte Oberfläche aufweisen, erreicht die erfindungsgemäße Arbeitsplatte diese Tarnwirkung auch bei einfarbiger Oberfläche.

[0006] Letzteres ist insbesondere auch dann vorteilhaft, wenn das Innenteil der Arbeitsplatte in Kosten sparender Weise einteilig mit dem Rahmen gefertigt ist.

[0007] In besonders vorteilhafter Weise wird die Struktur des Innenteils der Arbeitsplatte so gewählt, dass sie eine Vielzahl von lokalen Punkten gleicher Höhe aufweist. Zum einen ist durch die Festlegung einer identischen Höhe der höchsten Punkte, auch für kleine, auf der Ablagefläche platzierte Objekt eine ebene, stabile Lage garantiert. Zum anderen ist durch die Vielzahl von erhabenen Punkten garantiert, dass sich eine entstehende Druck- und Reibungskraft auf eine Vielzahl von Kontaktpunkten verteilt, so dass eine hierdurch verursachte beschädigende bzw. abnutzende Einwirkung sich auf die Vielzahl von Kontaktpunkten verteilt, anstatt einige wenige augenfällig zu strapazieren. In weiterer vorteilhafter Weise ergeben sich durch die Wahl einer Vielzahl von lokalen Punkten auf gleicher Höhe auch deutliche fertigungstechnische Vorteile, insbesondere dadurch, dass Fertigungsfehler (beispielsweise Einfallstellen) kaschiert werden.

[0008] Da nur bestimmte, durch das Oberflächenprofil bereits im Rahmen der Fertigung vordefinierte Oberflächenbereiche der Arbeitsplatte einer mechanischen Beanspruchung ausgesetzt sind, wird es in vorteilhafter Weise möglich, die Arbeitsplatte mit einer hochwertigen Oberfläche, insbesondere mit glänzender Optik zu versehen. Hierbei bietet es sich im Rahmen der Fertigung gewinnbringend an, die am meisten erhabenen Punkte der Oberfläche, welche in Kontakt mit den auf der Arbeitsplatte abgestellten Gegenständen treten, mit einer besonderen, insbesondere abriebfesten Beschichtung zu versehen.

[0009] Wenn die lokal höchsten Punkte des Innenteils der Arbeitsplatte Linien bilden, wird besonders vorteilhaft auch die Ausbildung unerwünschter flächiger Abnutzungen vermieden. Auch ergibt sich durch diese Linienstruktur, oft auch als Rillenstruktur bezeichnet, ein geordnetes optisches Erscheinungsbild.

[0010] Es bietet sich des Weiteren gewinnbringend an, die Oberseite des Innenteils der Arbeitsplatte derart auszugestalten, dass sich im Schnitt durch dieses Innenteil, falls vorhanden insbesondere quer zu den durch die lokal höchsten Punkte ausgebildeten Linien, eine im Wesentlichen wellenförmige Struktur ergibt. Durch diese wellenförmige Struktur der Oberfläche des Innenteils werden kantige Oberflächenbereiche vermieden, die, wenn sie vertieft sind, leicht Schmutz aufnehmen und schwer zu reinigen sind oder die, wenn sie erhaben sind, besonders starkem Verschleiß unterliegen. Die Oberfläche der Arbeitsplatte lässt sich deshalb im Gegensatz zu den aus dem im Stand der Technik bekannten grob strukturierten Oberflächen sehr gut reinigen und sauber halten.

[0011] Um die Tragfähigkeit der Arbeitsplatte zu steigern, können an der Unterseite des Innenteils Verstärkungsrippen vorgesehen sein.

[0012] Zur Unterstützung der Kühlung des Haushaltsgeräts, insbesondere wenn das Haushaltsgerät ein Kältegerät ist, kann ein Randbereich der Arbeitsplatte mit Lüftungsschlitzen versehen sein.

[0013] Um einen aus den Lüftungsschlitzen austretenden Luftstrom abzulenken, können zwischen den Schlitzen schräg gestellte Lamellen vorgesehen sein.

[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Arbeitsplatte,
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht der geschnittenen Arbeitsplatte der Fig. 1, und
Fig. 3
ein Detail der Arbeitsplatte im Schnitt.


[0015] Die in der Fig. 1 beispielhaft gezeigte erfindungsgemäße Arbeitsplatte 1 für ein Haushaltsgerät weist einen viereckigen Rahmen 2 auf. Zwei abgerundete Ecken 9 begrenzen eine Vorderkante 10, zwei eher spitze Ecken 11 eine Hinterkante 12 des Rahmens 2, die bei üblicher Aufstellung des Haushaltsgeräts von einem Benutzer abgewandt und z.B. einer Zimmerwand, vor der das Gerät aufgestellt ist, zugewandt ist. Der Rahmen fasst ein plattenförmiges Innenteil 3 und, benachbart zu seiner Hinterkante 12, mehrere parallel zueinander verlaufende Lüftungsschlitze 4 ein. Das Innenteil 3 weist eine höhenstrukturierte Oberseite auf, hier in Form eines Wellenprofils, bei dem die lokal höchsten Punkte zu Vorder- und Hinterkante 10, 12 parallele Linien 5 bilden.

[0016] Bei dem in der Fig. 1 gezeigten Beispiel verlaufen die Linen in einem gleichmäßigen Abstand zueinander über die gesamte Breite des Innenteils 3, was in einem vorteilhaften optischen Eindruck resultiert. Die Linien können auch ungleichmäßig gestaffelt, anders orientiert oder in kurze Linienstücke oder gar isolierte lokal höchste Punkte aufgebrochen sein. Wesentlich ist, dass alle lokal höchsten Punkte in einer gleichen Ebene liegen, um die Standfestigkeit auch kleiner, nur eine geringe Zahl lokal höchster Punkte berührender Gegenstände auf der Arbeitsplatte zu gewährleisten.

[0017] Der Rahmen 2 und das darin eingefasste Innenteil 3 können als separate Elemente gefertigt und im Nachhinein zusammen gebracht werden. Vorzugsweise sind der Rahmen 2 und das Innenteil 3 wie in der Fig. 1 dargestellt einteilig ausgeführt. Da die Höhenstruktur der Oberfläche des Innenteils eventuelle Flecken oder Abnutzungsspuren tarnt, kann das Innenteil 3 einfarbig gehalten sein. Daher können Innenteil 3 und Rahmen 2 preiswert aus einem homogen gefärbten Kunststoff einteilig gespritzt werden. Schwer zu reinigende Ecken, die bei mehrteilig zusammengefügten Arbeitsplatten schwer zu vermeiden sind, treten nicht auf. Insbesondere können die Linien 5 wie in der Fig. gezeigt auf gleicher Höhe mit der Oberseite des Rahmens liegen, was bei einer zusammengefügten Arbeitsplatte ebenfalls schwer realisierbar ist. Auch durch Fertigungstoleranzen bedingte Passungsfehler zwischen Rahmen und getrennt davon gefertigtem Innenteil sind ausgeschlossen.

[0018] Die Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der in Tiefenrichtung geschnittenen Arbeitsplatte 1 aus Fig. 1. Aus dieser Ansicht geht hervor, dass sich an der Unterseite des Innenteils 3 der Arbeitsplatte 1 Versteifungsrippen 6 ausgebildet sind. Diese hier parallel zu den Linien orientierten und an ihren Enden mit dem Rahmen 1 verbundenen Versteifungsrippen 6 stabilisieren die Arbeitsplatte 1 insbesondere gegenüber mechanischen und thermischen Verzerrungen und erhöhen die Tragfähigkeit der Arbeitsplatte 1.

[0019] Aus der Fig. 2 ist auch klar zu entnehmen dass die hier beispielhaft aufgezeigte, vorteilhafte Ausgestaltung der Arbeitsplatte 1 in einem Randbereich mit Lüftungsschlitzen 4 versehen ist. Die Lüftungsschlitze 4 stellen sicher, dass bei Aufbringen der Arbeitsplatte 1 auf ein Haushaltsgerät, welches im Betrieb kontinuierlich Wärme an die Umgebung abgibt (beispielsweise ein Kühl- oder Gefrierschrank) dessen Kühlung nicht beeinträchtigt wird.

[0020] Die Lamellen 7 sind schräggestellt, um einen durch sie hindurch aufsteigenden Abluftstrom des Geräts von einem eventuell über die Arbeitsplatte gebeugt arbeitenden Benutzer fort zu lenken. Außerdem sind sie geknickt, um einen darunter liegende Teile des Haushaltsgeräts wie etwa einen Verflüssiger vor den Blicken des Benutzers zu verbergen und das Hindurchfallen von nicht zu kleinen Gegenständen durch die Lüftungsschlitze zu verhindern.

[0021] In dem in der Fig. 3 dargestellten Schnitt der Arbeitsplatte zeigen sich deutlich die Struktur und die beispielhaften Proportionen von Rahmen 2, Innenteil 3, Versteifungsrippen 5 und Lamellen 7. Wie hier dargestellt, werden die Lamellen 7 zwischen den Lüftungsschlitzen 4 in vorteilhafter Weise so ausgeführt, dass sie sich nach oben und zu der benachbarten Hinterkante12 des Rahmens 2 der Arbeitsplatte 1 hin erstrecken, um einen aufsteigenden Luftstrom vom Benutzer fern zu halten. Der geknickte Verlauf der Lamellen gewährleistet, dass kein Licht und kein Gegenstand die Lüftungsschlitze 4 auf geradem Wege passieren kann.

[0022] In besonders vorteilhafter Weise erstreckt sich bei der in der Fig. 3 gezeigten Arbeitsplatte 1 der Rahmens 2 weiter nach unten als die Versteifungsrippen 5. So kann der Rahmen 2 den oberen Bereich eines Gehäuses des Haushaltsgeräts außen umgreifen und bereits hierdurch am Gehäuse Halt finden. Mittel für eine dauerhafte Befestigung der Arbeitsplatte auf dem Gehäuse können unter der Arbeitsplatte 1 verborgen angeordnet werden.

[0023] Durch die wellenförmige Struktur der Oberfläche des Innenteils werden kantige Oberflächenbereiche vermieden, innerhalb welcher sich in der Regel bevorzugt Schutz ablagert. Die Wellenlänge der Kontur beträgt ein Vielfaches ihrer Amplitude, so dass auch vertiefte Bereiche zwischen den Linien 5 gut zugänglich sind. Die Oberfläche der Arbeitsplatte lässt sich deshalb sehr gut reinigen und sauber halten.


Ansprüche

1. Arbeitsplatte für ein Haushaltsgerät in Tischbauweise, mit einem flachen Innenteil (3) und einem den Innenteil umgebenden Rahmen (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (3) eine höhenstrukturierte Oberseite aufweist.
 
2. Arbeitsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (3) eine Vielzahl lokal höchster Punkte (5) auf einer gleichen Höhe aufweist.
 
3. Arbeitsplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die lokal höchsten Punkte Linien (5) bilden.
 
4. Arbeitsplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite in einem Schnitt quer zu den Linien (5) wellenförmig strukturiert ist.
 
5. Arbeitsplatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Linien (5) in einem gleichmäßigen Abstand zueinander verlaufen.
 
6. Arbeitsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) einteilig mit dem Innenteil (3) ausgeführt ist.
 
7. Arbeitsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Unterseite des Innenteils (3) Versteifungsrippen (6) gebildet sind.
 
8. Arbeitsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einem Randbereich mit Lüftungsschlitzen (4) versehen ist.
 
9. Arbeitsplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungsschlitze (4) voneinander durch schräggestellte Lamellen (7) getrennt sind.
 
10. Arbeitsplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (7) sich nach oben und zu einem benachbarten Rand der Arbeitsplatte (1) hin erstrecken.
 
11. Arbeitsplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (3) der Arbeitsplatte (1) mit einer hochwertigen Oberfläche, insbesondere mit glänzender Optik versehen ist.
 




Zeichnung