[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines Kantenschutzes.
[0002] Bei der Verpackung von Gegenständen werden insbesondere in der Regel aus Materialien
wie Wellpappe, Vollpappe, PE-Schaum etc. bestehende Winkelstücke zum Kantenschutz
verwendet. Dazu werden in der Regel in Abmessung und Form vorkonfektionierte Winkel
eingesetzt, die ggf. vor dem Einsatz nachbearbeitet werden müssen. Bei Vorkonfektionierung
müssen die Winkel in bestimmten Mindeststückzahlen hergestellt und gelagert werden.
[0003] Alternativ wird Wellpappe vom verpackenden Anwender auf eine gewünschte Länge zugeschnitten
und anschließend gefalzt oder gerillt und sodann von Hand zu einem Winkel geknickt.
Diese Vorgehensweise funktioniert allerdings nur bei relativ dünnen Ausgangsmaterialien.
Nimmt die Stärke des Kantenschutzmaterials infolge größerer zu erwartender Beanspruchung
(etwa bei schwerem Transportgut) zu, so entstehen beim Knicken solcher Materialien
bei einer Knicklinie parallel zur Laufrichtung des Materials in der Regel sehr hohe
Rückstellkräfte, die beim Knicken dazu führen, daß der vorgeformte Winkel seine Form
nicht behält, sondern bei der Verwendung erneut vom Personal von Hand geknickt werden
muß. Insbesondere wenn der Kantenschutz umlaufend um einen zu schützenden Gegenstand
mit mehreren aneinanderhängenden Winkelabschnitten ausgebildet ist, wird durch die
hohen Rückstellkräfte die Verarbeitung deutlich erschwert.
[0004] Zudem ist das Knicken von Pappstreifen aus stärkerem Material bei einer Länge von
einigen Metern kaum präzise möglich und erfordert zudem sehr hohen Platzaufwand.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Herstellung eines
Kantenschutzes anzugeben, mit der die erwähnten Nachteile nicht auftreten und mit
deren Hilfe insbesondere ein Kantenschutz in nahezu beliebiger Länge und in Losgröße
1 ohne erhöhten maschinellen Platzbedarf möglich ist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
[0007] Erfindungsgemäß wird eine Materialbahn, welche als Rollenware konfektioniert sein
kann, in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu einem Winkelstück verarbeitet. Hierzu
wird die Materialbahn von einer Zuführeinrichtung erfaßt und einer Umformeinrichtung
zugeführt. Die Umformeinrichtung weist zwei parallel angeordnete Rollen oder auch
Walzen auf, zwischen denen die Materialbahn hindurchgeführt wird und die so angeordnet
sind, daß die beiden gegenüberliegenden, parallel zur Vorschubrichtung laufenden Längsseiten
der Materialbahn aufeinander zu bewegt werden, so daß ein Winkel entsteht.
[0008] Für die Herstellung komplexerer Kantenschutzelemente kann zudem eine Bearbeitungseinrichtung
vor der Umformeinrichtung vorgesehen sein, um zusätzliche Knicke, Stanzungen, Perforationen,
Schlitzungen usw. in die Materialbahn einzubringen. So können auch Winkelstücke vorgegebener
Form in Losgröße 1 erstellt werden, welche z.B. zum Schutz von umlaufenden Kanten
des betreffenden Packstücks eingesetzt werden können. Zur individuellen Ablängung
der Winkelstücke ist eine Trenneinrichtung vorgesehen. Die Abmessungen sowie die Lage
der Stanzungen, Perforationen etc. auf der Materialbahn können über eine Einstelleinrichtung
individuell vorgegeben und ggf. durch Auslesen von das Packstück betreffenden Daten
direkt an die Vorrichtung übermittelt werden.
[0009] Die Erfindung und ihre vorteilhaften Ausführungsformen wird anhand zweier mehrerer
in den Figuren 1(A), 1(B), 1(C), 1(D), und 2(A), 2(B), 2(C), 3(A) und 3(B) dargestellten
Ausführungsformen schematisch näher erläutert.
- Figuren 1 (A) und 1 (B) -
- zeigen einen Längsschnitt sowie eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Figur 1(C) -
- zeigt einen Querschnitt entlang der Linie I-I von Figur 1(B),
- Figur 1(D) -
- zeigt einen Querschnitt entlang der Linie II-II von Figur 1(B),
- Figur 2(A) -
- zeigt einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 2(B) -
- zeigt eine Draufsicht auf eine mit der Vorrichtung in Figur 2 (A) bearbeitete Materialbahn,
- Figur 2(C) -
- zeigt einen Querschnitt entlang der Linie III-III von Figur 2(A).),
- Figur 3(A) -
- zeigt einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur (3B) -
- zeigt eine Draufsicht auf die Vorrichtung aus Figur 3(A).
[0010] Die in den Figuren 1 (A) und 1 (B) gezeigte Vorrichtung ist zum Herstellen von einfachen
Winkelstücken zum Kantenschutz mit vorzugebender Länge ausgebildet. Das Ausgangsmaterial
kann als Materialbahn 3 in Form von Rollenware vorliegen. Als Material kommt bevorzugt
Rollenwellpappe zum Einsatz, wobei einseitige Wellpappe, zweiseitige Wellpappe, ein
oder mehrfach wellige, insbesondere doppelwellige, Wellpappe zum Einsatz kommen können.
Das Ausgangsmaterial kann bereits in Laufrichtung perforiert oder gerillt sein. Bevorzugt
ist eine Perforation oder Rillung 3a vorgesehen, die das Material in zwei sich quer
zur Laufrichtung von der Perforation oder Rillung weg erstreckende, gleich breite
Abschnitte 3.1, 3.2 teilt. Diese beiden Abschnitte 3.1, 3.2 bilden nach erfindungsgemäßer
Umformung die beiden Schenkel des gewinkelten Kantenschutzes. Das Material 3 kann
zudem mit anderem Material, z.B. PE-Schaum, beschichtet sein. Die Rillung oder Perforation
3a kann auch erst während der weiteren Verarbeitung des Materials nach dessen Abwickeln
von der Rolle in die Materialbahn 3 eingebracht werden.
[0011] Die Herstellung erfolgt erfindungsgemäß wie folgt: Bei der in den Figuren 1 (A) und
(B) gezeigten Vorrichtung wird die Materialbahn 3 über eine aus zwei Walzen 10, 11
gebildete, als Zuführeinrichtung dienende Vorschubeinrichtung einer auf einem Gestellrahmen
8 befindlichen Umformeinrichtung 1, 2, 4, 5 zugeführt. Die Materialbahn 3 gelangt
im ebenen Zustand zu einer Walze 1`, über welcher eine Rolle mit bevorzugt etwa konischem,
zur Materialbahn 3 hin verjüngendem Querschnitt ausgebildet ist. Die Rolle 1 setzt
im Bereich der Perforation oder Rillung 3a der Materialbahn 3 an und sorgt dafür,
daß diese nicht seitlich verrutschen kann. Damit die Materialbahn nicht nach oben
ausweicht, ist eine Niederhalteeinrichtung vorgesehen, die bevorzugt aus einem etwa
stabförmigen, in der Rille oder an der Perforation 3a der Materialbahn 3 ansetzenden
Niederhalteelement 2 besteht, welches im einfachsten Fall ein Drahtstück oder auch
aus ein oder mehreren Rollen (vgl. Fig. 3(A) bestehen kann, etwa parallel zur Laufrichtung
x verläuft und dafür sorgt, daß die Materialbahn 3 jedenfalls im Bereich der Rillung
bzw. Perforation 3a nicht in Richtung z vom Gestellrahmen 8 weg angehoben werden kann.
Bei weiterem Vorschub in Richtung x laufen die in Längsrichtung zu beiden Seiten der
Rillung oder Perforation 3a befindlichen seitlichen Teile 3.1, 3.2 der Materialbahn
3 auf bevorzugt aus Metall bestehende Profilelemente 4 auf, die einen etwa V-förmigen
Durchgang bilden, so daß die beiden Längsseiten der Materialbahn 3 durch Vorschub
gegen die Profilelemente 4 durch Zwangsführung aufeinander zu bewegt werden und so
ein Winkel vorgebildet wird.
[0012] Hinter den Profilelementen 4 befindet sich eine als Rollenpaar aus parallelen, jeweils
um eine Drehachse senkrecht zur Vorschubrichtung x drehbaren Rollen 5 (anstelle von
Rollen können auch Walzen verwendet werden) ausgebildete Andrückeinrichtung, durch
welche die angewinkelte Materialbahn 3 hindurchgeführt wird. Der Abstand der Rollen
5 ist variabel, so daß diese beim Materialbahnwechsel weiter auseinander und im Betrieb
abhängig von der gewählten Stärke der Materialbahn so eng wie nötig aneinander geschoben
werden können. Im Betrieb werden so die zueinander abgewinkelten Teile 3.1, 3.2 oder
Abschnitte der Materialbahn 3 gegeneinander gedrückt, so daß sie im Extremfall beim
Durchgang durch die Rollen 5 flächig aneinander liegen. Durch ein hinter den Rollen
angeordnetes Trennwerkzeug (z.B. ein pneumatisches Messer) können die fertiggestellten
Kantenschutzwinkel auf Länge gebracht werden. Für die sichere Handhabung ist ein Eingriffsschutz
7 vorgesehen.
[0013] In der Figur 2 (A) ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt, mit welcher
sich Kantenschutzelemente herstellen lassen, welche etwa die Form des in Figur 2(B)
gezeigten Zuschnitts 3' haben. In den Figuren 2 (A) und 2 (B) bedeuten dieselben Bezugszeichen
ähnliche oder identische Bauteile, wie sie auch bei der ersten Ausführungsform vorgesehen
sind. Insofern werden die einzelnen Bauteile nur insoweit näher erläutert, wie sich
ihre Funktionen von denen in der ersten Ausführungsform unterscheiden.
[0014] Wie auch bei der ersten Ausführungsform wird eine Materialbahn 3 von einer Rolle
abgewickelt und wird über eine Vorschubeinrichtung mit Walzen 10, 11 auf einem Rahmengestell
8 in Vorschub- bzw. Laufrichtung x von der Rolle abgezogen. Dabei gelangt die Materialbahn
3 in eine Bearbeitungsstation 15, welche dazu ausgelegt ist, Stanzungen, Perforationen
oder sonstige Materialbearbeitungen durchzuführen. Bevorzugt wird die Materialbahn
3 bereits gerillt oder in Laufrichtung perforiert zur Bearbeitungsstation 15 geführt,
die Rille oder Perforation 3a, die die Materialbahn 3 in die beiden Teile 3.1, 3.2
unterteilt, kann aber auch an anderer Stelle im Prozeß vorgesehen sein, genauso wie
die Anlieferung von bereits gerilltem oder perforiertem Rollenmaterial möglich ist.
Die in Figur 2 (A) gezeigte Anordnung ist speziell auf die Herstellung von in Figur
2 (B) gezeigten Materialzuschnitten 3` ausgerichtet, wobei mehrere, miteinander verbundene
Materialabschnitte a1, a2, a3, a4 erzeugt werden, die jeweils für sich einen Winkel
und damit einen Kantenschutz bilden. Die einzelnen Abschnitte a1-a4 lassen sich relativ
zueinander abknicken, so daß der gesamte Zuschnitt 3' umlaufend um mehrere Kanten
eines Packstücks in Rahmenform gelegt werden kann. Hierzu werden in der Bearbeitungsstation
15 jeweils im Übergangsbereich zwischen zwei benachbarten Abschnitten a1-a4 Schlitze
3d in Querrichtung y quer zur Laufrichtung x bis etwa zur Mitte der Materialbahn 3
eingebracht, so daß auf der geschlitzten Seite 3.1 der Materialbahn beim Knicken des
Zuschnittes in die Rahmenform die Teile der Materialbahn 3 überlappen können. Zur
Fixierung der Endabschnitte aneinander werden in der Bearbeitungsstation 15 zudem
ein weiterer Schlitz 3c und eine Lasche 3b eingestanzt. Beim Formen eines Rahmens
kann die Lasche 3b in den Schlitz 3c gesteckt werden, so daß die Abschnitte a1 und
a4 so aneinander gehalten werden. Bevorzugt enthält die Bearbeitungsstation 15 zwei
hintereinander angeordnete Stanzeinrichtungen 14 und 16 sowie zwischen diesen eine
Trenneinrichtung (nicht gezeigt), um zwei Zuschnitte 3` voneinander zu trennen. Die
Stanzeinrichtungen 14 und 16 sehen die Stanzungen für die Schlitze 3d sowie für die
Lasche 3b (Stanzeinrichtung 14) bzw. den Schlitz 3c (Stanzeinrichtung 16) vor. Beidseits
der Schlitze 3d, die Knicklinien definieren, können zusätzlich Ausprägungen oder Stanzungen
vorgesehen sein, die so ausgebildet sind, daß sie beim Überlappen benachbarter Abschnitte
a1, a2 bzw. a2, a3, bzw. a3, a4 deckungsgleich übereinander liegen. Bevorzugt werden
Laschen eingestanzt, die beim deckungsgleichen Überlappen der Abschnitte durch Drücken
eingedrückt werden, so daß die Lasche des oben liegenden Abschnitts auch die Lasche
des darunterliegenden Abschnitts eindrückt und durch die dadurch entstehende Aussparung
in dem unten liegenden Abschnitt durch diesen hindurch ragt. Hierdurch werden zwei
benachbarte Abschnitte im zueinander abgewinkelten Zustand fixiert, was insbesondere
bei längeren Abschnitten die Stabilität des Kantenschutzes deutlich erhöht.
[0015] Ausgangs der Bearbeitungseinrichtung 15 gelangen fertige Zuschnitte 3' zwischen die
Vorschubwalzen oder Rill- bzw. Perforationseinrichtung 12, 13 und werden einer Umformeinrichtung
zugeführt. Diese kann wie im ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet sein. Bevorzugt
wird der Zuschnitt 3' hier durch eine Umformeinrichtung 5' geführt, welche aus einer
in Bezug auf die Vorschubrichtung x oberen Rolle 5.2' und einer unteren Rolle 5.1`
gebildet wird. Die Rolle 5.1' weist dabei bevorzugt einen V-förmigen Abschnitt auf,
in welchen die sich zur unteren Rolle 5.1' hin im Querschnitt verjüngende obere Rolle
5.2' in die V-förmige Aussparung hinein gerichtet ist. Die Rollen 5.1' und 5.2' sind
hinsichtlich ihrer Laufflächen etwa komplementär ausgebildet. Die Rollen 5.1' und
5.2' bilden so einen etwa V-förmigen Durchgang. Der Zuschnitt 3` wird dann beim Passieren
der Rollen 5.1' und 5.2' im Bereich der Rillung bzw. Perforation 3a in die Vertiefung
in der Lauffläche der unteren Rolle 5.1' hineingedrückt und der Zuschnitt 3' erhält
die für den Kantenschutz erforderliche gewinkelte Form und kann nach Passieren der
Umformeinrichtung 5' aus der Vorrichtung zur Konfektionierung des Packstücks entnommen
werden.
[0016] In den Figuren 3(A) und 3(B) ist eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
gezeigt. Insbesondere wenn längere Kanten geschützt werden sollen, tritt das Problem
auf, daß die Umformeinrichtung zwar die Materialbahn im Bereich ihres in Laufrichtung
x vorauslaufenden Endes die gewünschte rechtwinklige Form erhält, die Materialbahn
jedoch weiter entfernt vom vorauslaufenden Ende trotz Durchlaufens der Umformeinrichtung
fast plan verbleibt.
[0017] In der in den Figuren 3(A) und 3(B) gezeigten Ausführungsform, bei denen die hinsichtlich
der sich wiederholenden Bezugszeichen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird,
ist das im wesentlichen senkrecht oder leicht gewinkelt zur Vorschubrichtung x angeordnete
Walzenpaar 5a, durch welches die umgeformte Materialbahn 3' hindurch läuft, über Riemen
oder Gurte 4' mit einer angetriebenen Rolleneinrichtung 17, 18 gekoppelt, deren Drehachse
etwa quer zur Vorschubrichtung x verläuft. Bevorzugt sind zwei Riemen oder Gurte 4'
vorgesehen, welche - wie in Figur 3(B) gezeigt - jeweils um eine der Walzen oder Rollen
5a sowie um einen Abschnitt der Rolleneinrichtung 17, 18 geführt sind. Hierdurch wird
erreicht, daß die Riemen oder Gurte 4' eine zunächst parallel und fortlaufend immer
stärker gewinkelte Ausrichtung im Bezug auf die durch die zugeführte Materialbahn
3 definierte, in Figur 3(B) gezeigte Ebene aufweisen. Die Riemen oder Gurte 4' sind
bevorzugt in Vorschubrichtung ansteigend ausgebildet. Durch die zunehmende Anstellung
des Gurtes oder Riemen 4' wird das von der Zuführeinrichtung in die Umformeinrichtung
zugeführte Material 3` in Kontakt mit den zwischen der angetriebenen Rolleneinrichtung
17, 18 und dem Walzenpaar 5a eingespannten Gurten oder Riemen 4` langsam in die gewinkelte
Stellung überführt. Hierbei bleiben die zueinander abgewinkelten Teile 3.1, 3.2 in
flächigem Kontakt mit den zugehörigen Gurten oder Riemen 4', so daß ein flächiger
und nicht nur punktueller oder lokaler Druck auf die Materialbahn 3` erfolgt. Hierdurch
wird das Umknicken zu einem Winkelstück gleichmäßiger und der geschilderte Nachteil
stellt sich nicht ein.
[0018] Besonders vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, wenn in Vorschubrichtung x hinter
dem Walzen- oder Rollenpaar 5a ein weiteres Walzen- oder Rollenpaar 5b vorgesehen
ist. Dieses ist wiederum mit Riemen oder Gurten 4'' mit dem ersten Walzen- oder Rollenpaar
5a gekoppelt, so daß zwischen den Riemen oder Gurten 4'' die gefaltete Materialbahn
unter flächigem Kontakt der Teile 3.1 bzw. 3.2 mit den zweiten Riemen oder Gurten
4'' hindurchgeführt wird. Zur seitlichen Unterstützung der Riemen oder Gurte 4'',
welche bevorzugt mit der flachen Kontaktseite senkrecht zur Vorschubrichtung x - bevorzugt
leicht ansteigend - angeordnet sind, können Unterstützungselemente 5c zwischen den
ersten 5a und zweiten Rollen oder Walzenpaaren 5b vorgehen sein, die die Gurte oder
Riemen 4'' quer zur Vorschubrichtung x auf die gefaltete Materialbahn zu drücken.
[0019] Kombinationen von Bauteilen und Komponenten der beiden gezeigten Ausführungsbeispiele
sind ebenso denkbar. So können etwa nach der Umformeinrichtung 5` mit den quer zur
Vorschubrichtung angeordneten Rollen 5.1', 5.2' auch weitere senkrecht hierzu angeordnete
Rollen wie die Rollen 5 in Figur 1 (A) vorgesehen werden. Bevorzugt können auch die
Drehachsen der Rollen des Rollenpaares etwa parallel oder senkrecht zu der Materialbahn
angeordnet sein. Die Erfindung eignet sich insbesondere zur Verarbeitung von Materialbahnen
aus Rollenwellpappe, insbesondere auch für doppelt gewellte Rollenwellpappe. Die Trenneinrichtung
weist bevorzugt ein Messer auf und ist zudem mit einem Eingriffsschutz versehen, der
einen Kontakt einer Bedienperson mit der Trenneinrichtung verhindert. Ferner ist bevorzugt
eine Einstelleinrichtung vorgesehen, mittels derer die Abmessungen des herzustellenden
Kantenschutzmaterials vorgebbar sind. Auch kann eine Verstelleinrichtung zum Verstellen
des Abstandes zwischen den Rollen vorgesehen werden.
1. Vorrichtung zur Herstellung eines Kantenschutzes, welche eine Zuführeinrichtung (10,
11) für eine Materialbahn (3) und eine Umformeinrichtung (1, 2, 4, 5; 5') aufweist,
wobei die Umformeinrichtung (1, 2, 4, 5; 5`) dazu ausgelegt ist, die zugeführte Materialbahn
(3) in ein gewinkeltes Kantenschutzmaterial zu überführen, und die Zuführeinrichtung
(10, 11) dazu ausgelegt ist, die Materialbahn (3) in einer Laufrichtung bzw. Zuführrichtung
(x) der Umformeinrichtung (1, 2, 4, 5; 5') zuzuführen, wobei diese wenigstens ein
Rollenpaar oder Walzenpaar (5, 5') aufweist, deren Drehachsen im wesentlichen parallel
zueinander angeordnet sind, wobei das Rollenpaar oder Walzenpaar (5; 5') so angeordnet
ist, daß die zugeführte Materialbahn (3) beim Vorschub in Zuführrichtung (x) zwischen
den Rollen bzw. Walzen des Rollenpaares bzw. Walzenpaares (5; 5') hindurchgeführt
wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Rolle des Rollenpaares oder Walzenpaares (5; 5') direkt oder indirekt
angetrieben ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen des Rollenpaares oder Walzenpaares (5, 5') miteinander gekoppelt sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Trenneinrichtung (6, 7) zum Teilen der Materialbahn (3) oder des Kantenschutzmaterials
in vorgegebene Abschnitte vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Rilleinrichtung (12, 13) zum Rillen der Materialbahn (3) vor der Umformeinrichtung
(1, 2, 4, 5; 5') vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bearbeitungseinrichtung (14, 15, 16) zum, insbesondere individuell vorgebbaren,
Einbringen von Stanzungen (3b, 3c, 3d), Perforationen, Schlitzen oder Laschen in die
Materialbahn (3) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführeinrichtung (10, 11) zwei im wesentlichen parallel angeordnete Vorzugsrollen
aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umformeinrichtung (1, 2, 4, 5) eine Niederhalteeinrichtung (2) aufweist, welche
dazu ausgelegt ist, ein Anheben der zugeführten Materialbahn (3) wenigstens abschnittweise
zu beschränken.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Niederhalteeinrichtung (2) mit einem Niederhalteelement (2) versehen ist, welcher
in etwa in der Mitte der zugeführten Materialbahn (3) mit dieser so zusammenwirkt,
daß das Anheben eines mittleren Bereichs (3a) der Materialbahn (3) begrenzt wird.
10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen des Rollenpaars (5') der Umformeinrichtung zueinander etwa komplementär
ausgeformte Laufflächen aufweisen, wobei eine der Rollen bevorzugt eine im Querschnitt
etwa V-förmige Lauffläche aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umformeinrichtung (1, 2, 4, 5) Profilelemente (4) aufweist, welche so angeordnet
sind, daß sie einen etwa V-förmigen Durchgang für die Materialbahn (3, 3') bilden.
12. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Gurt oder Riemen (4') zur Führung von Abschnitten der Materialbahn
(3) vorgesehen ist, wobei der Gurt oder Riemen (4') wenigstens um eine der Rollen
oder Walzen des wenigstens einen Rollen- bzw. Walzenpaares (5, 5'; 5a) geführt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gurt oder Riemen (4`) im wesentlichen zwischen der Zuführeinrichtung (10, 11)
und dem wenigstens einen Rollen- oder Walzenpaar wenigstens abschnittweise geneigt
zur durch die zugeführte, noch nicht umgeformte Materialbahn definierten Ebene geführt
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Zuführrichtung (x) hinter dem wenigstens einen Rollen- oder Walzenpaar (5a) ein
zweites Rollen- oder Walzenpaar (5b) vorgesehen ist, welches mit dem ersten Rollen-
oder Walzenpaar (5a) über wenigstens einen weiteren, bevorzugt in Zuführrichtung (x)
ansteigend geführten, Gurt oder Riemen (4'') gekoppelt ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gurte oder Riemen (4', 4'') jeweils paarweise vorgesehen sind.
16. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einstelleinrichtung vorgesehen ist, mittels derer die Abmessungen des herzustellenden
Kantenschutzmaterials vorgebbar sind.