[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenbremseinrichtung für eine Bogenstanz- und -prägemaschine
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Bogenbearbeitende Maschinen, wie beispielsweise Bogenstanzmaschinen, besitzen gewöhnlich
einen Anleger, Bearbeitungsstationen und einen Ausleger. Von einem im Anleger befindlichen
Bogenstapel wird ein zuoberst liegender Bogen vereinzelt und an ein Transportsystem
übergeben. Das Transportsystem transportiert den Bogen durch die Bearbeitungsstation
bis zur Auslage. Ein bekanntes Transportsystem sind umlaufende Greiferwagen. Diese
bestehen jeweils aus einer Querstange, an der Greifer angebracht sind, mit welchen
der Bogen an seinem Vorderrand ergriffen wird und deren Enden an einem seitlichen
Kettenzug befestigt sind, der die Greiferwagen durch die Maschine führt. Zur Bearbeitung
und zur Auslage muss der Bogen bis zum Stillstand abgebremst werden. Dies geschieht
zum einen durch Abbremsen der Greiferwagen als auch zusätzlich durch weitere Bogenbremsen.
Bei der Bogenbearbeitenden Maschine kann es sich beispielsweise um Bogendruckmaschinen
oder insbesondere Bogenstanz- und -prägemaschinen handeln.
[0003] Als Stanzen wird das Schneiden mit in sich geschlossenen geometrischen Zuschnittsformen
bezeichnet, die kreisförmig, oval oder mehreckig sowie Phantasieformen aller Art sein
können. Auch die in der Druckweiterverarbeitung geübten Praktiken, wie Stanzen mit
Locheisen, Eckenabstoßen und Registerstanzen werden zu diesem Bereich gezählt. Die
Stanzung erfolgt gegen eine Stanzunterlage oder gegen Stempel, teilweise sind es auch
Schervorgänge. Verpackungsmaterialien aus Papier, Karton, Pappe oder Wellpappe werden
hauptsächlich im Bogenformat gestanzt. Beim Stanzvorgang können zusätzlich aber auch
Rilllinien oder Blindprägungen in den Nutzen eingebracht werden. Dieser komplexe Prozess
macht es unabdingbar, die Bogen einzeln zu stanzen. Da es sich bei den Endprodukten
um anspruchsvolle Verpackungen hinsichtlich technischer und graphischer Ausführung
handelt (etwa Verpackungen für Kosmetik, Zigaretten, Pharmazie, Lebensmittel, etc.),
werden besondere Anforderungen nicht nur an die Verpackungsmaterialien selbst gestellt,
sondern es sind für optimale Resultate auch Stanzwerkzeuge mit geringsten Toleranzen
und äußerst präzise und zuverlässig arbeitende Stanzmaschinen erforderlich. Diesen
Ansprüchen wird das Flachbettstanzen am besten gerecht. Dabei werden die gedruckten
und auf einer Palette gestapelten Bogen der Stanzmaschine zugeführt. In der Maschine
werden in einer Ausrichteinrichtung die zu stanzenden Bogen passgenau ausgerichtet,
von einem Greiferwagen übernommen und exakt in der Stanzeinrichtung zwischen einem
fest gelagerten Untertisch und einem vertikal bewegbaren Obertisch positioniert.
[0004] In bekannten Bogenstanz- und Prägemaschinen, die zum Stanzen, Ausbrechen, Prägen
und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und der gleichen eingesetzt werden, ist es
bekannt die Bögen mittels Greiferwagen durch die einzelnen Stationen der Maschine
zu bewegen. Ein jeweiliger Greiferwagen besitzt eine Greiferbrücke, an der Greifer
befestigt sind, die die Bögen an einem vorderen Ende ergreifen. Ein Greiferwagen besitzt
weiterhin seitliche Fahrwagen, welche mit endlosen Ketten des Transportsystems verbunden
sind und wodurch die Greiferwagen durch die Maschine bewegt werden. Durch diese Art
der Bewegung der Bögen durch die Maschine wird ein kontinuierliches Arbeiten in den
einzelnen hintereinander angeordneten Stationen der Maschine, insbesondere Stanz-,
Ausbrech- und Nutzentrennstation, ermöglicht.
[0005] Eine derartige Flachbettstanze ist beispielsweise aus der
DE 30 44 083 A1 bekannt. Die beiden Tische sind mit Schneid- und Rillwerkzeugen bzw. entsprechenden
Gegenwerkzeugen bestückt, mit denen aus dem taktweise zwischen die Tischfläche geführten
Bögen die Nutzen ausgestanzt und gleichzeitig die zum sauberen Falten notwendigen
Rillen eingedrückt werden. In der nachfolgenden Ausbrecheinrichtung wird der Abfall
über Ausbrechwerkzeuge maschinell entfernt. Je nach Ausstattung der Maschine können
schließlich die gestanzten Nutzen in einer hierfür vorgesehenen Nutzentrenneinrichtung
separiert werden.
[0006] Sowohl in der Stanz-, der Ausbrech- als auch in der Nutzentrennstation mit Bogenauslage
muss der Bogen von der Transportgeschwindigkeit bis zum Stillstand abgebremst werden.
Da der vom vorhergehenden Zuschnitt geschwächte Bogen mit hoher Geschwindigkeit in
den Stationen eintrifft, kann die alleinige Verlangsamung der vorderen Greiferstange
ein Aufschieben seines hinteren Teils hervorrufen. Dies soll durch zusätzliche Bremsvorrichtungen,
welche auf die Fläche des Bogens wirken, verhindert werden. Der gestraffte Bogen kann
mit höherer Genauigkeit bearbeitet und besser abgelegt werden.
[0007] Aus dem Stand der Technik sind zwei verschiedene Bogenbremsvorrichtungstypen bekannt.
Die
DE 695 00 514 T2 zeigt beispielsweise eine Bogenbremsvorrichtung mit Bürsten. Die Bremsbürsten sind
schräg zur Bogentransportrichtung ausgerichtet und üben durch leichten Druck eine
Bremskraft auf den Bogen aus.
[0008] In einer alternativen Lösung zu dieser mechanischen Bogenbremse kommen pneumatische
Bogenbremsen zum Einsatz, wie z.B. aus der
EP 1431011 B1 bekannt. Diese befinden sich ebenfalls in direkter Nähe des Bogens und stellen einen
Unterdruck bereit, welcher als Bremskraft auf die sich an der pneumatischen Bogenbremse
vorbei bewegenden Bogen wirkt. Pneumatische Bogenbremsen haben gegenüber mechanischen
Bogenbremsen den Vorteil, dass die Bogenoberfläche nicht beeinträchtigt wird, und
Markierungen so vermieden werden können. Eine weitere pneumatische Bogenbremse geht
aus der
DE 10 2005 016 783 A1 hervor.
[0009] Die
DE OS 27 20 674 zeigt den Ausleger einer Rotationsdruckmaschine mit einer Blasvorrichtung. Die Blasvorrichtung
wirkt als Bogenbremse und besitzt eine Blasdüsenleiste, welche in oder entgegen der
Bogenlaufrichtung verschiebbar ist. Die Verschiebung dient der Anpassung der Bogenbremse
an die jeweilige Bogenfördergeschwindigkeit. Die Düsen der Blasdüsenleiste werden
mit Druckluft beaufschlagt und bewirken an der Unterseite des Bogens aufgrund des
aerodynamischen Paradoxons einen Unterdruck, welcher ein Abbremsen des Bogens bewirkt.
[0010] Die
DE 199 26 401 C1 beschreibt ein Verfahren zur Steuerung einer axial einstellbaren Bogenbremseinrichtung.
Die Bogenbremsen sind dabei in oder entgegen der Förderrichtung des Bogens in Abhängigkeit
vom Längsformat des Bogens mittels Führungsschlitten und Längsantrieb, beispielsweise
einer Gewindespindel, verschiebbar.
[0011] Die
DE 198 35 529 A1 beschreibt eine Bogenbremsvorrichtung für Wellpappemaschinen. Die Vorrichtung umfasst
Saugleisten, welche auf einer kreisförmigen Bahn rotieren, und eine den Saugleisten
gegenüber angeordnete Führungswalze. Die Saugleisten sind unterhalb der Bogentransportebene
angeordnet und wirken von unten auf den Bogen, die Führungswalze hingegen ist oberhalb
der Bogentransportebene angeordnet und wirkt von oben auf den Bogen. Die Walze dient
dabei dem Führen der Bogen.
[0012] Nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Bogenbremseinrichtungen ist
deren begrenztes Bremsvermögen und die komplizierte Positionierung der Bremselemente
nach einem Werkzeugwechsel und deren Einstellung zur Anpassung an das Bogenformat.
Weiter nachteilig ist, dass bei einem Auftrags- und Werkzeugwechsel die Gefahr der
Kollision der Bogenbremseinrichtungen mit den Werkzeugen besteht.
[0013] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Bogenbremseinrichtung zu
schaffen, welche diese Probleme löst und eine einfache und sichere Einstellbarkeit
der Bogenbremseinrichtung erlaubt.
[0014] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine erfindungsgemäße Bogenbremseinrichtung mit den
kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1.
[0015] Die erfindungsgemäße Bogenbremseinrichtung für eine Bogenstanz- und / oder -prägemaschine
zum Abbremsen von Bogen aus Papier, Pappe und dergleichen in einer Bearbeitungsstation,
wie der Stanzstation, der Ausbrechstation oder dem Ausleger, besitzt eine verschiebliche
pneumatische Bogenbremse und einen verschieblichen Träger, an welchem mindestens eine
Bremsbürste angebracht ist. Die pneumatische Bogenbremse und der verschiebliche Träger
erstrecken sich quer zur Bogentransportrichtung über die Breite der Bogenstanz- und
/ oder -prägemaschine. Die pneumatische Bogenbremse und der Träger sind vorteilhafterweise
mechanisch gekoppelt, beispielsweise durch ein Mitnehmerelement, so dass eine Verschiebung
der pneumatischen Bogenbremse eine Verschiebung des Trägers bewirkt. Dies hat unter
anderem die Vorteile, dass bei einem Jobwechsel pneumatische Bogenbremse und Bremsbürsten
automatisch aus dem Kollisionsbereich herausgefahren werden können und damit die Kollisionsgefahr
von Bremsbürsten und Oberwerkzeug deutlich verringert wird und dass gleichzeitig eine
einfache Verstellung der Bremsbürsten ermöglicht wird. Die pneumatische Bogenbremse
und der Träger mit den Bremsbürsten sind vorteilhafterweise in und entgegen der Bogentransportrichtung
verschieblich.
[0016] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Bogenbremseinrichtung ist die
pneumatische Bogenbremse mit einem Aktor, wie z. B. einem Spindelmotor oder einem
steuerbaren Elektromotor, verbunden und die Verstellung der pneumatischen Bogenbremse
geschieht dabei aktorisch durch diesen Aktor. In einer vorteilhaften Weiterbildung
ist der Aktor mit einer Steuereinheit verbunden und wird durch diese angesteuert.
Die Steuereinheit bewirkt, dass die pneumatische Bogenbremse automatisch in Abhängigkeit
vom Format des Bogens und vom Format der Bearbeitungswerkzeuge der Bearbeitungsstation
positioniert wird. Entspricht das Bogenformat dem Format der Bearbeitungswerkzeuge,
so wird die pneumatische Bogenbremse bevorzugt auf eine Position relativ zur Hinterkante
eines Bogens in seiner Ruheposition in der Bearbeitungsstation positioniert. Bei unterformatigem
Bogenformat, d. h. wenn das Bogenformat kleiner als das Format der Bearbeitungswerkzeuge
ist, wird die pneumatische Bogenbremse auf die - in Bogentransportrichtung gesehen
- hintere Kante des Bearbeitungswerkzeuges eingestellt, so dass es während den Hubbewegungen
des Bearbeitungswerkzeugs zu keinen Kollisionen zwischen Werkzeug und Bogenbremseinrichtung
kommen kann.
[0017] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Bogenbremseinrichtung ist der Träger relativ
zur pneumatischen Bogenbremse in und / oder entgegen der Bogentransportrichtung verschieblich.
Diese Verschiebung geschieht bevorzugterweise manuell und ermöglicht es, den Bogenbremsenträger
so einzustellen, dass Kollisionen von Bogenbremsenträger und Oberwerkzeug in jedem
Fall vermieden werden.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Bogenbremseinrichtung verfügt diese über
eine Klemmeinrichtung zum Arretieren des Trägers mit den Bremsbürsten relativ zum
Maschinengestell der Bogenstanz- und / oder -prägemaschine. Die Arretierung kann dabei
pneumatisch, hydraulisch, elektromechanisch oder mechanisch-manuell erfolgen.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Bogenbremseinrichtung handelt es sich bei
der pneumatischen Bogenbremse um eine nach dem Bernoulli-Prinzip arbeitende Düsenleiste.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die mindestens eine Bremsbürste
schwenkbar an dem Träger gelagert und kann getaktet um eine Achse parallel zur Erstreckungsrichtung
des Trägers getaktet geschwenkt werden, so dass die mind. eine Bremsbürste temporär
auf einen Bogen wirkt.
[0020] Die Erfindung betrifft auch eine Bogenstanz- und / oder -prägemaschine mit einer
wie oben beschriebenen Bogenbremseinrichtung. Vorteilhafterweise sind alle Bedienelemente,
welche zum Bedienen der Bogenbremseinrichtung und zum Verschieben der pneumatischen
Bogenbremse und / oder des Trägers notwendig sind, auf der Bedienerseite der Bogenstanz-
und / oder -prägemaschine angeordnet. Dadurch wird eine einfache und ergonomische
Einstellung bei kürzeren Rüstzeiten ermöglicht.
[0021] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Veränderung und Einstellung der Position
einer pneumatischen Bogenbremse und mindestens einer Bremsbürste einer Bogenbremseinrichtung.
Vor einem Auftragswechsel, auch Jobwechsel genannt, wurde die Bremseinrichtung automatisch
aus dem Kollisionsbereich mit den Werkzeugen in ihre - in Bogentransportrichtung betrachtet
- stromaufwärtigste Position verfahren. Eventuell wurde der Bremsbürstenträger manuell
noch weiter stromaufwärtig verschoben. Dies ermöglicht ein problemloses Einbringen
der Bearbeitungswerkzeuge in die Bearbeitungsstation. Ausgehend von dieser Position
wird die pneumatische Bogenbremse durch einen Aktor automatisch in Bogentransportrichtung
verschoben, so dass die pneumatische Bogenbremse auf die Bogenhinterkante oder die
Hinterkante eines Bearbeitungswerkzeugs der Bearbeitungsstation eingestellt wird.
Da die pneumatische Bogenbremse und der Träger mit den Bremsbürsten mechanisch gekoppelt
sind, wird dabei der Träger mit verschoben. In einem nächsten Schritt kann der Träger
zusätzlich noch manuell verschoben werden. Wurde der Bremsbürstenträger vor seiner
Verschiebung aufgrund des Auftragswechsels angehoben, so wird der Bremsbürstenträger
nun in seine Arbeitsposition abgesenkt. In einem nachfolgenden Schritt wird die Klemmeinrichtung
aktiviert und der Träger damit relativ zum Maschinengestellt fixiert.
[0022] Weiter ist es vorteilhaft, wenn die Bogenstanz- und -prägemaschine über getrennte
Antriebe des Bogentransportsystems und der einzelnen Bearbeitungsstationen verfügt.
Der Antrieb des Bogentransportsystems kann dabei insbesondere als elektrischer Linearantrieb
mit Wechselfeldmotoren ausgebildet sein.
[0023] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen verwiesen.
Ausführungsbeispiel
[0024] Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine Bogenstanz- und -prägemaschine mit einer erfindungsgemäßen Bogenbremseinrichtung
- Fig. 2
- die Bogenbremseinrichtung in einer Ansicht
- Fig. 3
- die Bogenbremseinrichtung in einer Draufsicht
[0025] In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau einer Bogenstanz- und -prägemaschine 100 zum
Stanzen, Ausbrechen und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und dergleichen dargestellt.
Die Stanz- und Prägemaschine 100 besitzt einen Anleger 1, eine Stanzstation 2, eine
Ausbrechstation 3 und einen Ausleger 4, die von einem gemeinsamen Maschinengehäuse
5 getragen und umschlossen werden.
[0026] Die Bögen 6 werden durch einen Anleger 1 von einem Stapel vereinzelt, dem Bogentransportsystem
7 zugeführt und von an Greiferbrücken eines Greiferwagens 8 befestigten Greifern an
ihrer Vorderkante ergriffen und in Bogentransportrichtung B intermittierend durch
die verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 der Stanz- und Prägemaschine 100 hindurchgezogen.
Das Bogentransportsystem besitzt 7 mehrere Greiferwagen 8, so dass mehrere Bögen 6
gleichzeitig in den verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 bearbeitet werden können.
[0027] Die Stanzstation 2 besteht aus einem unteren Tiegel, einem sog. Untertisch 9, und
einem oberen Tiegel, einem sog. Obertisch 10. Der Obertisch 10 ist vertikal hin- und
herbewegbar gelagert und mit Stanz- und Rillmessern versehen. Der Untertisch 9 ist
fest im Maschinengestell gelagert und mit einer Gegenplatte zu den Stanz- und Rillmessern
versehen.
[0028] Der Greiferwagen 8 transportiert den Bogen 6 von der Stanz- und Prägestation 2 in
die nachfolgende Ausbrechstation 3, die mit Ausbrechwerkzeugen ausgestattet ist. In
der Ausbrechstation 3 werden mit Hilfe der Ausbrechwerkzeuge die nicht benötigten
Abfallstücke aus dem Bogen 6 nach unten herausgestoßen, wodurch die Abfallstücke 11
in einen unter der Station eingeschobenen behälterartigen Wagen 12 fallen.
[0029] Von der Ausbrechstation 3 gelangt der Bogen 6 in den Ausleger 4, wo der Bogen 6 entweder
nur einfach abgelegt wird, oder aber gleichzeitig eine Trennung der einzelnen Nutzen
erfolgt. Der Ausleger 4 verfügt über eine pneumatische Bogenbremse 42, welche von
unten auf einen jeweiligen Bogen 6 wirkt, und über eine Bremsbürste 42, welche von
oben auf einen jeweiligen Bogen 6 wirkt. Beide Bremseinrichtungen 42, 43 sind auf
die Bogenhinterkante des Bogens 6 positioniert. Der Ausleger 4 kann auch eine Palette
13 enthalten, auf der die einzelnen Bögen 6 in Form eines Stapels 14 aufgestapelt
werden, so dass nach Erreichen einer bestimmten Stapelhöhe die Paletten 14 mit den
aufgestapelten Bögen 6 aus dem Bereich der Stanz- und Prägemaschine 100 weggefahren
werden können.
[0030] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Bogenbremseinrichtung in einer Ansicht. Die Vorrichtung
umfasst zwei verschiedene Bremselemente: eine pneumatische Bogenbremse 41, welche
als Düsenleiste ausgeführt ist, und eine Mehrzahl von Bremsbürsten 42. Die pneumatische
Bogenbremse 41 ist unterhalb der Bogentransportebene E angeordnet und wirkt von unten
auf einen in Bogentransportrichtung B transportierten Bogen 6, indem sie diesen ansaugt.
Die Bremsbürsten 42 sind oberhalb der Bogentransportebene E angeordnet und wirken
von oben auf einen in Bogentransportrichtung B transportierten Bogen 6, indem sie
auf diesem mit leichtem Druck abstreifen. Die Bremsbürsten 42 sind so an einem sich
quer zur Bogentransportrichtung B erstreckenden Träger 46 angeordnet, dass die Bremsbürsten
42 durch eine Schwenkbewegung D getaktet geschwenkt werden können. Durch die Schwenkbewegung
D werden die Bremsbürsten 42 auf einen Bogen 6 abgesenkt, wenn sich dieser unterhalb
der Bremsbürsten 42 befindet und anschließend wieder abgehoben.
[0031] Die pneumatische Bogenbremse 41 und der Bremsbürstenträger 46 sind über einen Mitnehmerbolzen
44 mechanisch gekoppelt. Der Mitnehmerbolzen 44 wird von einer Feder gegen eine sich
in dem Träger 46 befindliche Nut 43 gepresst. Der Mitnehmerbolzen 44 ist dabei höhenbeweglich
H in der pneumatischen Bogenbremse 41 gelagert. Die Nut 43 kann dabei wie dargestellt
an ihren Enden begrenzt sein. Dadurch wird der Träger 46 durch den Mitnehmerbolzen
44 in und entgegen der Transportrichtung B mitgenommen. Ist die Nut 43 nur an einem
ihrer letzten Enden begrenzt, so wird der Träger 46 durch den Mitnehmerbolzen 44 nur
in eine Richtung mitgenommen. Die Rückstellung kann dann manuell erfolgen.
[0032] Die pneumatische Bogenbremse 41 kann in und entgegen der Bogentransportrichtung B
wie durch den Doppelpfeil a1 angedeutet, bewegt, d.h. verschoben werden. Die pneumatische
Bogenbremse 41 wird dabei durch einen Aktor, insbesondere durch einen Elektromotor,
angetrieben. Dadurch wird ermöglicht, dass die pneumatische Bogenbremse 41 in Abhängigkeit
vom Bogenformat auf eine optimale Position positionierbar ist relativ zur Hinterkante
eines Bogens in seiner Ruheposition während der Bearbeitung in der Bearbeitungsstation.
Zum Werkzeugwechsel können die Bremselemente 41,42 automatisch aus dem Kollisionsbereich
verfahren werden. Aufgrund der mechanischen Kopplung von pneumatischer Bogenbremse
41 und Träger 46 wird beim Verschieben der pneumatischen Bogenbremse 41 der Träger
46 mitverschoben. Sobald sich die pneumatische Bogenbremse 41 in der richtigen Position
befindet, kann der Träger 46 innerhalb den Abmessungen der Nut 43 in oder entgegen
der Bogentransportrichtung B zusätzlich verschoben werden. Diese zusätzliche Verschiebung
a2 geschieht bevorzugt manuell und erlaubt eine exaktere Positionierung der Bremsbürsten
42 in Abhängigkeit vom Bogenformat der Bogen 6 und ermöglicht, die den Bremsbürstenträger
46 weiter aus dem Kollisionsbereich mit den Oberwerkzeugen zu verschieben. Sobald
auch die Bremsbürsten 42 richtig positioniert sind, kann der Träger 46 in seine Arbeitsposition
in Richtung H abgesenkt und, wie in Fig. 3 dargestellt, relativ zum Maschinengestellt
5 arretiert werden.
[0033] Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Bogenbremseinrichtung. Mit
dem Bremsbürstenträger 46 ist eine Klemmeinrichtung 45 verbunden, durch welche der
Träger 46 an fest mit dem Maschinengehäuse 5 verbundenen Leisten arretiert wird. Die
pneumatische Bogenbremse 41 ist in Fig. 3 nicht zu sehen, da diese vom Träger 46 verdeckt
wird.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Anleger
- 2
- Stanzstation
- 3
- Ausbrechstation
- 4
- Ausleger
- 5
- Maschinengehäuse
- 6
- Bogen
- 7
- Bogentransportsystem
- 8
- Greiferwagen
- 9
- Untertisch
- 10
- Obertisch
- 11
- Abfallstücke
- 12
- Wagen
- 13
- Palette
- 14
- Auslagestapel
- 15
- Steuerung mit Interface und Eingabegeräten
- 16
- Zuführtisch
- 40
- Bogenbremseinrichtung
- 41
- Pneumatische Bogenbremse
- 42
- Bremsbürste
- 43
- Nut
- 44
- Mitnehmerbolzen
- 45
- Klemmeinrichtung
- 46
- Träger
- 47
- Motor
- 100
- Bogenstanz- und -prägemaschine
- a1
- automatische Einstellung
- a2
- manuelle Einstellung
- B
- Bogentransportrichtung
- E
- Bogentransportebene
- D
- Schwenkbeweglichkeit Bremsbürste
- H
- Höhenbeweglichkeit Mitnehmer
1. Bogenbremseinrichtung (40) für eine Bogenstanz- und/oder -prägemaschine (100) zum
Abbremsen von Bogen (6) aus Papier, Pappe und dergleichen in einer Bearbeitungsstation
(2, 3, 4) der Bogenstanz- und/oder -prägemaschine, umfassend eine verschiebliche pneumatische
Bogenbremse (41) und einen verschieblichen Träger (46), an welchem mindestens eine
Bremsbürste (42) angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die pneumatische Bogenbremse (41) und der Träger (46) mechanisch gekoppelt sind,
und eine Verschiebung der pneumatischen Bogenbremse (41) eine Verschiebung des Trägers
(46) bewirkt.
2. Bogenbremseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die pneumatische Bogenbremse (41) und der Träger (46) in und entgegen der Bogentransportrichtung
(B) verschieblich sind.
3. Bogenbremseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die pneumatische Bogenbremse (41) mit einem Aktor (47), insbesondere einem Elektromotor,
verbunden ist, und die Verstellung der pneumatischen Bogenbremse (41) aktorisch geschieht.
4. Bogenbremseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktor (47) mit einer Steuereinheit (15) verbunden ist, durch diese angesteuert
wird und die pneumatische Bogenbremse (41) automatisch in Abhängigkeit vom Format
des Bogens (6) und vom Format der Bearbeitungswerkzeuge der Bearbeitungsstation (2;
3; 4) positionierbar ist.
5. Bogenbremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger (46) relativ zur pneumatischen Bogenbremse (41) in und / oder entgegen
der Bogentransportrichtung (B) verschieblich ist.
6. Bogenbremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenbremseinrichtung (40) über eine Klemmeinrichtung (45) zum Arretieren des
Trägers (46) verfügt.
7. Bogenbremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der pneumatischen Bogenbremse (41) um eine nach dem Bernoulli-Prinzip
arbeitende Düsenleiste handelt.
8. Bogenbremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Bremsbürste (42) schwenkbar an dem Träger (46) gelagert und getaktet
um eine Achse senkrecht zur Bogentransportrichtung (B) schwenkbar ist.
9. Bogenstanz- und/oder -prägemaschine (100) mit einer Bogenbremseinrichtung (40) nach
einem der vorangehenden Ansprüche.
10. Bogenstanz- und/oder -prägemaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenbremseinrichtung über Bedienelemente zum Verschieben der pneumatischen Bogenbremse
und / oder des Trägers verfügt, welche alle auf der Bedienerseite der Bogenstanz-
und/oder -prägemaschine angeordnet sind.
11. Verfahren zur Veränderung und Einstellung der Position von pneumatischer Bogenbremse
(41) und mindestens einer Bremsbürste (42) einer Bogenbremseinrichtung (40) nach einem
der Ansprüche 6 bis 8 bedingt durch einen Auftragswechsel mit nachfolgenden Schritten.
a) Automatisches Verschieben (a1) der pneumatischen Bogenbremse (41) durch den Aktor
(47) in ihre stromaufwärtigste Position, wobei bei dem Verschieben der Träger (46)
mit verschoben wird.
b) Optional manuelles Verschieben (a2) des Trägers (46) mit der mindestens einen Bremsbürste
(42).
c) Werkzeugwechsel in der Bearbeitungsstation (2, 3, 4)
d) Automatisches Verschieben (a1) der pneumatischen Bogenbremse (41) durch den Aktor
(47) auf eine optimale Position in Abhängigkeit vom Bogenformat oder dem Format der
Bearbeitungswerkzeuge der Bearbeitungsstation (2, 3, 4), wobei bei dem Verschieben
der Träger (46) mit verschoben wird.
e) Optional manuelles Verschieben (a2) des Trägers (46) mit der mindestens einen Bremsbürste
(42).
f) Aktivieren der Klemmeinrichtung (45) zum Arretieren des Trägers (46).