[0001] Die Erfindung betrifft ein Tür- oder Fensterscharnier, bei welchem zwei Scharnierteile
um eine gemeinsame Scharnierachse verdrehbar über einen Achsbolzen miteinander in
Wirkverbindung stehen, wobei wenigstens ein Scharnierteil eine Bandtasche aufweist,
in welcher ein relativ zu dieser verstell- und fixierbares Verstellteil vorgesehen
ist, in welches ein Lappen einschiebbar ist, wobei das Verstellteil ein parallel zur
Scharnierachse verschiebbares und fixierbares Tragteil aufweist, an dem der Lappen
quer zur Scharnierachse verstellbar gehalten ist.
[0002] Es sind Tür- oder Fensterscharniere bekannt (
DE 4431799 C1 oder
WO 02/086263 A1), welche einen in eine Bandtasche eingreifenden Lappen aufweisen, wobei jeweils dafür
gesorgt werden muss, dass der Lappen in der Bandtasche selbst um eine parallel zur
Scharnierachse verlaufende Achse verdrehbar gehalten wird. Die Konstruktion ist daher
aufwendig und vor allem ist ein großer Platzbedarf für die Bandtasche, welche zusätzlich
noch entsprechende Haltestücke für den Lappen aufweisen muss, gegeben.
[0003] Durch die
DE 10 2004 042 923 B3 ist ein Türscharnier der eingangs genannten Art bekannt, bei dem eine mehrfache Einstellmöglichkeit
für den in die Bandtasche einschiebbaren Lappen vorhanden ist.
[0004] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, bei einem Tür- oder Fensterscharnier
der eingangs genannten Art die Einstellmöglichkeiten noch weiter zu verbessern.
[0005] Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, dass das Tragteil an beiden Endbereichen zwei
mit Abstand voneinander ausgebildete Fortsätze aufweist, welche sich als Längsführung
an einander gegenüberliegenden Begrenzungsflächen des Verstellteils abstützen.
[0006] Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme wird nicht nur erreicht, dass ein reiner Verschiebevorgang
des Tragteiles für eine Verstellung des Scharniers parallel zur Scharnierachse ausreicht,
ohne dass eine Verschwenkbarkeit des Verstellteiles oder eben eines Tragteiles wie
bei den bekannten Ausgestaltungen erforderlich ist, sondern damit ist auch eine gute
und genaue Führung des Tragteiles parallel zur Scharnierachse gewährleistet. Eine
ausreichende Führungsanlage bei einfacher Verschiebbarkeit und bei relativ geringem
Platzbedarf ist damit möglich geworden und es ist somit eine einfache und optimale
Möglichkeiten zulassende Verstellmöglichkeit gewährleistet.
[0007] Wenn ferner noch vorgesehen wird, dass der in die Bandtasche eingreifende Lappen
über Langlöcher an dem Tragteil fest anliegend, jedoch quer zur Scharnierachse relativ
verstellbar verschraubt ist, dann ist eine perfekte dreidimensionale Verstellbarkeit
direkt in der Bandtasche geschaffen worden, ohne dass zusätzliche Maßnahmen am Lappen
selbst oder den anderen Scharnierteilen erforderlich sind.
[0008] Ein weiteres Merkmal liegt darin, dass das Verstellteil einen quer zur Scharnierachse
durchgehenden Ausschnitt aufweist, welcher sich über einen Teil der Länge des Verstellteils
erstreckt, wobei das Tragteil in diesen Ausschnitt eingelegt und parallel zur Scharnierachse
verstellbar gehalten ist. Auf diese Weise kann eine relativ geringe Bauhöhe der Bandtasche
insgesamt erreicht werden. Trotz der für den Einstellvorgang für das Verstellteil
erforderlichen Abmessungen gehen die konstruktiven Bedürfnisse für die Anordnung des
Tragteils und somit auch des in dieses einzusetzenden Lappens nicht über die notwendigen
Abmessungen des Verstellteils hinaus.
[0009] Wenn ferner vorgesehen ist, dass das Tragteil über Langlöcher mit dem Verstellteil
fest anliegend, jedoch parallel zur Scharnierachse relativ verstellbar verschraubt
ist, dann ist das Tragteil auf seiner durch das Verstellteil gebildeten Unterlage
im notwendigen Maße fast spielfrei verschiebbar.
[0010] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn das Tragteil über an dessen beiden
Enden abstützbare, achsparallel zur Scharnierachse verstellbare Bolzen fixierbar ist.
Es kann dabei einfach der auf einer Seite anliegende Bolzen zurückgezogen oder gelöst
werden, worauf dann der auf der anderen Seite anliegende Bolzen vorgeschoben wird,
um dadurch eine Verstellung des Tragteils parallel zur Scharnierachse zu bewirken.
Die Verschiebung der Bolzen kann auf bekannte Art und Weise z.B. mit Verstellschrauben
erfolgen, welche sich am anderen Ende der Bolzen an einer Schrägfläche abstützen.
[0011] Wenn in diesem Zusammenhang vorgesehen wird, dass die an dem Tragteil an dessen beiden
Enden abstützbaren Bolzen über senkrecht zu den Bolzen in das Verstellteil einsetzbare
Verstellschrauben einstellbar und fixierbar sind, dann kann zudem bewirkt werden,
dass eine Verstellung oder Einstellung dieser Bolzen und damit zusammenhängend des
Tragteils von der Außenoberfläche der Bandtasche her durchgeführt werden kann.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung wird darin gesehen, dass das Tragteil an
seinen beiden Endbereichen über seine obere Begrenzungsebene vorstehende Anschlagelemente
aufweist, welche eine seitliche Führung für den einzusetzenden Lappen bilden. Es ist
damit eine sichere Halterung und auch geradlinige Führung für den einzusetzenden Lappen
gegeben.
[0013] Ferner wird bei einer besonderen Ausgestaltung vorgeschlagen, dass der Lappen eine
vorzugsweise mittige Öffnung aufweist, in welche eine Verstellmutter sowie ein Verstellgewindebolzen
eingesetzt sind, wobei die Enden des Verstellgewindebolzens an zwei einander gegenüberliegenden
Begrenzungen der Öffnung abgestützt sind und wobei die Verstellmutter zur Verhinderung
der Verschiebung in Achsrichtung des Verstellgewindebolzens in einer Längsnut an dem
Verstellteil geführt ist. Damit ist eine optimale Verstellmöglichkeit des Lappens
gegenüber dem Tragteil geschaffen worden.
[0014] In diesem Zusammenhang liegt ein konstruktives Detail darin, dass der Verstellgewindebolzen
gegen Verdrehen gesichert gehalten ist. Da ja die Verstellmutter in eine Führung an
dem Verstellteil eingreift und daher nicht in Achsrichtung des Verstellgewindebolzens
verschiebbar ist, ist eine fein abgestimmte Einstellung der Stellung des Lappens gegenüber
dem Tragteil möglich geworden.
[0015] Damit in radialer Richtung ein guter Zugriff möglich ist, wird vorgeschlagen, dass
die Verstellmutter radial nach außen weisende Eingriffsöffnungen aufweist. Aufgrund
dieser konstruktiven Maßnahmen kann auch diese Verstellung von der Oberseite der Bandtasche
aus bewirkt werden.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Verstellteil quer
zur Ebene des Lappens und somit auch quer zu dem Tragteil einstellbar und fixierbar
ist. Es ist daher auch in einfacher Weise durch eine geradlinige Verschiebung eine
Verstellung des Lappens quer zur Ebene desselben möglich.
[0017] In diesem Zusammenhang liegt eine besondere Ausgestaltung darin, dass an den beiden
Endbereichen des Verstellteiles Gewindespindeln in Gewindebohrungen eingesetzt sind,
welche in die Bandtasche bildende Gehäusebegrenzungen eingreifen und von der Außenseite
der Bandtasche her betätigbar sind. Es ist auf diese Weise eine einfache und ebenfalls
von der Oberseite der Bandtasche aus durchführbare Verstellung möglich.
[0018] Damit in diesem Zusammenhang auch eine Fixierung der eingestellten Lage des Verstellteils
möglich ist, wird vorgeschlagen, dass parallel zu den Gewindespindeln und ebenfalls
in Gewindebohrungen an dem Verstellteil eingreifend Feststellschrauben vorgesehen
sind, welche von der Außenseite der Bandtasche her betätigbar sind und gegen eine
innen liegende Gehäusebegrenzung der Bandtasche anpressbar sind. Es ist so eine sichere
Festsetzung des Verstellteils gewährleistet.
[0019] Eine gute Möglichkeit zur Verhinderung einer selbsttätigen Verstellung der einzelnen
einstellbaren Abschnitte ergibt sich dann, wenn die die Verstellung und die Fixierung
bewirkende Gewindeteile selbsthemmend ausgeführt sind.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in der nachstehenden Beschreibung anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein in eine Tür oder ein Fenster eingesetztes Tür- oder Fensterscharnier;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf ein Tür- oder Fensterscharnier mit aufgesetzter Abdeckung bei
einer in den Tür- oder Fensterrahmen einsetzbaren Bandtasche;
- Fig. 3
- eine gleiche Draufsicht wie in Fig. 2, wobei jedoch die Abdeckung abgenommen worden
ist;
- Fig. 4
- eine gleiche Draufsicht wie in Fig. 2, wobei jedoch die Abdeckung abgenommen worden
ist und ferner die Befestigungsschrauben für den Lappen herausgedreht sind;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Bandtasche, wobei jedoch die Abdeckung abgenommen und der
Lappen demontiert worden ist.
[0021] Bei der Erfindung geht es um ein Tür- oder Fensterscharnier, wobei in der nachstehenden
Beschreibung nur von einem Scharnier 1 gesprochen wird, das für eine Tür bestimmt
ist. Die Ausgestaltung beim Einsatz bei Fenstern wäre an sich die gleiche, wobei jedoch
mögliche Anpassungen gegebenenfalls sinnvoll sind. Das erfindungsgemäße Scharnier
ist auch speziell bei schweren Türen optimal einsetzbar, da gerade hier eine Verstellung,
insbesondere eine dreidimensionale Verstellung, nicht sehr einfach zu bewältigen ist.
[0022] Das Scharnier 1 besteht aus zwei Scharnierteilen 2 und 3, welche um eine gemeinsame
Scharnierachse 5 verdrehbar über einen Achsbolzen 6 miteinander in Wirkverbindung
stehen, wobei wenigstens ein Scharnierteil 3 mittels eines Lappens 4 in eine Bandtasche
7 einsetzbar ist. Ín der Bandtasche 7 ist der Lappen 4 relativ zu dieser verstell-
und fixierbar an einem Verstellteil 8 gehalten. Der Lappen 4 ist in die Bandtasche
7 einschiebbar.
[0023] Das Verstellteil 8 weist ein im wesentlichen parallel zur Scharnierachse 5 verschiebbares
und fixierbares Tragteil 9 auf, an welchem der Lappen 4 quer zur Scharnierachse 5
verstellbar gehalten ist. Damit reicht ein reiner Verschiebevorgang eines Tragteiles
9 für eine Verstellung des Scharniers 1 parallel zur Scharnierachse 5 aus. Es bedarf
also nicht mehr einer Verschwenkbarkeit des Verstellteiles 8 oder eines Tragteiles
9 wie bei den bisher bekannten Scharnieren.
[0024] Der in die Bandtasche 7 eingreifende Lappen 4 ist an dem Tragteil 9 fest anliegend,
jedoch quer zur Scharnierachse 5 relativ verstellbar verschraubt. Dabei greifen Schrauben
10 über Langlöcher 11 in eine Gewindebohrung 12 ein. Es ist eine perfekte dreidimensionale
Verstellbarkeit direkt in der Bandtasche 7 geschaffen worden, ohne dass zusätzliche
Maßnahmen am Lappen 4 selbst oder den anderen Bereichen der Scharnierteile 2 und 3
erforderlich sind.
[0025] Das Tragteil 9 weist an beiden Endbereichen zwei mit Abstand voneinander ausgebildete
Fortsätze 13 auf, welche sich als Längsführung an einander gegenüberliegenden Begrenzungsflächen
14 des Verstellteiles 8 abstützen. Damit wird eine Führung des Tragteiles 9 parallel
zur Scharnierachse 5 gewährleistet.
[0026] Das Verstellteil 8 weist einen quer zur Scharnierachse 5 durchgehenden Ausschnitt
16 auf, welcher sich über einen Teil der Länge des Verstellteiles 8 erstreckt. Das
Tragteil 9 ist in diesen Ausschnitt 16 eingelegt und parallel zur Scharnierachse 5
verstellbar gehalten. Auf diese Weise ergibt sich eine relativ geringe Bauhöhe der
Bandtasche 7 insgesamt.
[0027] Das Tragteil 9 ist ferner über von der Unterseite des Verstellteils 8 her in Langlöcher
eingesetzte Schrauben fest an dem Verstellteil 8 anliegend mit diesem verbunden. Diese
Schrauben sind in Gewindebohrungen 17 eingedreht. Das Tragteil 9 bleibt auf diese
Weise parallel zur Scharnierachse 5 relativ zum Verstellteil 8 verschiebbar. Das Tragteil
9 ist daher auf seiner im Ausschnitt 16 des Verstellteils 8 gebildeten Unterlage im
notwendigen Maße fast spielfrei verschiebbar.
[0028] Die Verschiebung und damit Einstellung des Tragteiles 9 kann in bei anderen Konstruktionen
üblicher Weise erfolgen. Hier ist das Tragteil 9 beispielsweise über an dessen beiden
Enden abstützbare, achsparallel zur Scharnierachse 5 verstellbare Bolzen 18, 19 fixierbar.
Es kann dabei einfach der auf einer Seite anliegende Bolzen 18 zurückgezogen oder
gelöst werden, worauf dann der auf der anderen Seite anliegende Bolzen 19 vorgeschoben
wird, um dadurch eine Verstellung des Tragteils 8 parallel zur Scharnierachse 5 zu
bewirken. Die Verschiebung der Bolzen 18, 19 kann auf bekannte Art und Weise z.B.
mit Verstellschrauben 20, 21 erfolgen, welche sich am anderen Ende der Bolzen 18,
19 an einer Schrägfläche abstützen.
[0029] Dabei ist es wiederum vorteilhaft, wenn die an den beiden Enden abstützbaren Bolzen
18, 19 über senkrecht zu den Bolzen 18, 19 in das Verstellteil 8 einsetzbare Verstellschrauben
20, 21 einstellbar und fixierbar sind. Dadurch kann zudem bewirkt werden, dass eine
Verstellung oder Einstellung dieser Bolzen 18, 19 und damit zusammenhängend des Tragteils
9 von der Außenoberfläche 22 der Bandtasche 7 her durchgeführt werden kann.
[0030] Das Tragteil 9 weist an seinen beiden Endbereichen über dessen obere Begrenzungsebene
vorstehende Anschlagelemente 24 auf, welche eine seitliche Führung für den einzusetzenden
Lappen 4 bilden. Es ist damit eine sichere Halterung und auch geradlinige Führung
für den einzusetzenden Lappen 4 gegeben.
[0031] Bei einer solchen Ausgestaltung weist der Lappen 4 eine vorzugsweise mittige Öffnung
25 auf, in welche eine Verstellmutter 26 sowie ein Verstellgewindebolzen 27 eingesetzt
sind. Die Enden des Verstellgewindebolzens 27 sind an zwei einander gegenüberliegenden
Begrenzungen der Öffnung 25 abgestützt. Die Verstellmutter 26 greift durch das Tragteil
9 hindurch in eine Längsnut im Verstellteil 8 ein und ist daher an einer Verschiebung
in Achsrichtung des Verstellgewindebolzens 27 gehindert. Da die Führung in einer Längsnut
an dem Verstellteil 8 gegeben ist, kann die Verstellmutter 26 auch die Verschiebebewegung
des Tragteils 9 entlang des Verstellteils 8 mitmachen. Damit ist auch eine optimale
Verstellmöglichkeit des Lappens 4 gegenüber dem Tragteil 9 geschaffen worden.
[0032] Der Verstellgewindebolzen 27 ist natürlich auch gegen Verdrehen gesichert gehalten.
Da ja die Verstellmutter 26 in eine Führung an dem Verstellteil 8 eingreift und daher
nicht in Achsrichtung des Verstellgewindebolzens 27 verschiebbar ist, ist eine fein
abgestimmte Einstellung der Stellung des Lappens 4 gegenüber dem Tragteil 9 möglich
geworden.
[0033] Damit in radialer Richtung ein guter Zugriff möglich ist, weist die Verstellmutter
26 radial nach außen weisende Eingriffsöffnungen 28 auf. Aufgrund dieser konstruktiven
Maßnahmen kann auch diese Verstellung von der Oberseite 22 der Bandtasche 7 aus bewirkt
werden.
[0034] Das Verstellteil 8 ist quer zur Ebene des Lappens 4 und somit auch quer zum Tragteil
9 einstellbar und fixierbar. Es ist daher auch in einfacher Weise durch eine geradlinige
Verschiebung eine Verstellung des Lappens 4 quer zur Ebene desselben möglich.
[0035] An den beiden Endbereichen des Verstellteiles 8 sind Gewindespindeln 30 in Gewindebohrungen
eingesetzt, welche in die Bandtasche 7 bildende Gehäusebegrenzungen eingreifen und
von der Außenseite 22 der Bandtasche 7 her betätigbar sind. Es ist auf diese Weise
eine einfache und ebenfalls von der Oberseite 22 der Bandtasche 7 aus durchführbare
Verstellung möglich.
[0036] Damit in diesem Zusammenhang auch eine Fixierung der eingestellten Lage des Verstellteils
8 möglich ist, kann im Rahmen der Erfindung zusätzlich eine Arretierung vorgesehen
werden. Demnach könnten parallel zu den Gewindespindeln 30 und ebenfalls in Gewindebohrungen
an dem Verstellteil 8 eingreifend Feststellschrauben vorgesehen werden, welche ebenfalls
von der Außenseite der Bandtasche 7 her betätigbar wären und gegen eine innen liegende
Gehäusebegrenzung der Bandtasche 7 anpressbar wären. Diese zusätzliche Arretierung
ist in den Zeichnungen nicht dargestellt.
[0037] Eine gute Möglichkeit zur Verhinderung einer selbsttätigen Verstellung der einzelnen
einstellbaren Abschnitte ergibt sich dann, wenn ein Teil der oder alle die Verstellung
und die Fixierung bewirkenden Gewindeteile (Schrauben, Gewindebohrungen, Muttern od.dgl.)
selbsthemmend ausgeführt sind. Dabei kann dies über eine besondere Gewindeausbildung
oder auch durch Aufbringen einer Oberflächenbeschichtung erreicht werden.
1. Tür- oder Fensterscharnier, bei welchem zwei Scharnierteile um eine gemeinsame Scharnierachse
verdrehbar über einen Achsbolzen miteinander in Wirkverbindung stehen, wobei wenigstens
ein Scharnierteil eine Bandtasche aufweist, in welcher ein relativ zu dieser verstell-
und fixierbares Verstellteil vorgesehen ist, in welches ein Lappen einschiebbar ist,
wobei das Verstellteil ein parallel zur Scharnierachse verschiebbares und fixierbares
Tragteil aufweist, an dem der Lappen quer zur Scharnierachse verstellbar gehalten
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragteil (9) an beiden Endbereichen zwei mit Abstand voneinander ausgebildete
Fortsätze (13) aufweist, welche sich als Längsführung an einander gegenüberliegenden
Begrenzungsflächen (14) des Verstellteils (8) abstützen.
2. Tür- oder Fensterscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in die Bandtasche (7) eingreifende Lappen (4) über Langlöcher (11) an dem Tragteil
(9) fest anliegend, jedoch quer zur Scharnierachse (5) relativ verstellbar verschraubt
ist.
3. Tür- oder Fensterscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellteil (8) einen quer zur Scharnierachse (5) durchgehenden Ausschnitt (16)
aufweist, welcher sich über einen Teil der Länge des Verstellteiles (8) erstreckt,
wobei das Tragteil (9) in diesen Ausschnitt (16) eingelegt und parallel zur Scharnierachse
(5) verstellbar gehalten ist.
4. Tür- oder Fensterscharnier nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragteil (9) über Langlöcher mit dem Verstellteil (8) fest anliegend, jedoch
parallel zur Scharnierachse (5) relativ verstellbar verschraubt ist.
5. Tür- oder Fensterscharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragteil (9) über an dessen beiden Enden abstützbare, achsparallel zur Scharnierachse
(5) verstellbare Bolzen (18, 19) fixierbar ist.
6. Tür- oder Fensterscharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die an dem Tragteil (9) an dessen beiden Enden abstützbaren Bolzen (18, 19) über
senkrecht zu den Bolzen (18, 19) in das Verstellteil (8) einsetzbare Verstellschrauben
(20, 21) einstellbar und fixierbar sind.
7. Tür- oder Fensterscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragteil (9) an seinen beiden Endbereichen über seine obere Begrenzungsebene
vorstehende Anschlagelemente (24) aufweist, welche eine seitliche Führung für den
einzusetzenden Lappen (4) bilden.
8. Tür- oder Fensterscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lappen (4) eine vorzugsweise mittige Öffnung (25) aufweist, in welche eine Verstellmutter
(26) sowie ein Verstellgewindebolzen (27) eingesetzt sind, wobei die Enden des Verstellgewindebolzens
(27) an zwei einander gegenüberliegenden Begrenzungen der Öffnung (25) abgestützt
sind und wobei die Verstellmutter (26) zur Verhinderung der Verschiebung in Achsrichtung
des Verstellgewindebolzens (27) in einer Längsnut an dem Verstellteil (8) geführt
ist.
9. Tür- oder Fensterscharnier nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellgewindebolzen (27) gegen Verdrehen gesichert gehalten ist.
10. Tür- oder Fensterscharnier nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellmutter (26) radial nach außen weisende Eingriffsöffnungen (28) aufweist.
11. Tür- oder Fensterscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellteil (8) quer zur Ebene des Lappens (4) und somit auch quer zu dem Tragteil
(9) einstellbar und fixierbar ist.
12. Tür- oder Fensterscharnier nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass an den beiden Endbereichen des Verstellteiles (8) Gewindespindeln (30) in Gewindebohrungen
eingesetzt sind, welche in die Bandtasche (7) bildende Gehäusebegrenzungen eingreifen
und von der Außenseite der Bandtasche (7) her betätigbar sind.
13. Tür- oder Fensterscharnier nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zu den Gewindespindeln (30) und ebenfalls in Gewindebohrungen an dem Verstellteil
(8) eingreifend Feststellschrauben vorgesehen sind, welche von der Außenseite der
Bandtasche (7) her betätigbar sind und gegen eine innen liegende Gehäusebegrenzung
der Bandtasche (7) anpressbar sind.
14. Tür- oder Fensterscharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellung und die Fixierung bewirkende Gewindeteile selbsthemmend ausgeführt
sind.