[0001] Die Erfindung betrifft eine Dunstabzugsvorrichtung mit einem Wrasenschirm, insbesondere
eine Inselesse.
[0002] Insbesondere in modernen Küchen werden zum Absaugen von Dünsten und Wrasen über einer
Kochstelle Inselessen verwendet. Diese Art von Dunstabzugsvorrichtungen wird an der
Raumdecke befestigt und ist von allen Seiten zugänglich oder sichtbar. Um der Inselesse
ein elegantes Erscheinungsbild zu verleihen, besteht diese im oberen Bereich aus einem
Dunstabzugsgehäuse, das in der Regel als Kamin ausgestaltet ist. In der Unterseite
des Dunstabzugsgehäuses ist die Ansaugöffnung angeordnet. Um die Wrasenfangrate zu
vergrößern ist bei Inselessen ein Wrasenschirm vorgesehen. Dieser umgibt die Ansaugöffnung
und ist aus einer Platte gebildet. Eine solche Inselesse ist beispielsweise in der
DE 103 49 675 A1 beschrieben.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Inselessen besteht darin, dass, um eine ausreichende Wrasenfangrate
gewährleisten zu können, die Abmessungen des Wrasenschirms groß gewählt werden müssen.
Hierdurch wird die Kopffreiheit des Benutzers erheblich beeinträchtigt. Ist der Wrasenschirm
aus einem undurchsichtigen Material hergestellt, kann zudem die Einsicht auf die Kochstelle
versperrt oder erschwert sein.
[0004] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, ist es daher eine Dunstabzugsvorrichtung
zu schaffen, die die Nachteile des Standes der Technik behebt und dennoch eine ausreichende
Wrasenfangrate gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Dunstabzugsvorrichtung mit einem
Dunstabzugsgehäuse und einem am unteren Bereich des Dunstabzugsgehäuses angeordneten
Wrasenschirm, der zumindest über die Vorderseite und Rückseite des Dunstabzugsgehäuses
hinausragt. Die Dunstabzugsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der Wrasenschirm
ein Mittelteil sowie zumindest ein vorderes und zumindest ein hinteres schwenkbares
Segment aufweist.
[0006] Als Dunstabzugsvorrichtung wird im Sinne dieser Erfindung eine so genannte Inselesse
bezeichnet. Bei dieser Dunstabzugsvorrichtung sind alle Seitenflächen der Dunstabzugsvorrichtung
Außenseiten, das heißt liegen nicht an einer Raumwand an, wie dies bei Wandessen der
Fall ist. Inselessen werden in der Regel über das Dunstabzugsgehäuse, das bei Essen
auch als Kamin bezeichnet wird, an der Raumdecke befestigt. Als Wrasenschirm wird
ein flächiges Element bezeichnet, auf das Dünste und Wrasen, die von unten auf die
Dunstabzugsvorrichtung zuströmen, auftreffen. Der Wrasenschirm erstreckt sich hierzu
in der Regel zumindest teilweise in horizontaler Richtung. Zudem kann der Wrasenschirm
auch dazu dienen Dünste und Wrasen zu einer Ansaugöffnung der Dunstabzugsvorrichtung
zu leiten oder zumindest in dem Bereich der Ansaugöffnung zu halten.
[0007] Der Wrasenschirm ist gemäß der vorliegenden Erfindung am unteren Bereich des Dunstabzugsgehäuses
vorgesehen. Der Wrasenschirm kann hierbei unmittelbar an die Ansaugöffnung angrenzen
oder oberhalb der Unterseite des Dunstabzugsgehäuses an dessen Außenseite angebracht
sein.
[0008] Indem bei der erfindungsgemäßen Dunstabzugsvorrichtung der Wrasenschirm zumindest
über die Vorderseite und die Rückseite des Dunstabzugsgehäuses herausragt, wird die
Gefahr, dass Wrasen an der Vorderseite des Dunstabzugsgehäuses oder dessen Rückseite
vorbei streicht minimiert.
[0009] Als Vorderseite der Dunstabzugsvorrichtung und des Dunstabzugsgehäuses wird die Seite
bezeichnet, die im montierten Zustand dem Benutzer zugewandt ist. Insbesondere ist
dies die Seite, die dem Benutzer dann zugewandt ist, wenn dieser ein unterhalb der
Dunstabzugsvorrichtung vorgesehener Herd beziehungsweise vorgesehenes Kochfeld benutzt.
An der Vorderseite der Dunstabzugshaube sind daher in der Regel Bedienelemente zum
Bedienen der Dunstabzugsvorrichtung vorgesehen. Als Rückseite der Dunstabzugsvorrichtung
wird die der Vorderseite der Dunstabzugsvorrichtung gegenüberliegende Seite bezeichnet.
Bei Dunstabzugsvorrichtungen, die von zwei Seiten aus bedient werden können, das heißt,
die zwei Bedienseiten aufweist, wird eine Bedienseite als die Vorderseite und die
gegenüberliegende Bedienseite als Rückseite bezeichnet. Die Vorderseite und Rückseite
bezeichnen somit vorzugsweise die Seiten der Dunstabzugsvorrichtung, die im montierten
Zustand mit der Vorderkante und der Rückkante einer unter der Dunstabzugsvorrichtung
vorgesehenen Arbeitsfläche, in der das Kochfeld vorgesehen sein kann, ausgerichtet
sind. Bei so genannten offenen Küchen kann beispielsweise die Vorderseite der Küche
zugewandt sein und die Rückseite einem an die Küche angrenzenden Raum, beispielsweise
Esszimmer, zugewandt sein.
[0010] Indem bei der erfindungsgemäßen Dunstabzugsvorrichtung der Wrasenschirm über die
Vorderseite und die Rückseite des Dunstabzugsgehäuses hinausragt, kann eine Belästigung
des Benutzers beim Bedienen der Dunstabzugsvorrichtung bereits zumindest teilweise
vermieden werden. Zudem kann auch ein Entweichen von Wrasen, beispielsweise in einer
offenen Küche, in einen benachbarten Raum weitestgehend vermieden werden.
[0011] Das Mittelteil des Wrasenschirms kann eine Halterung zur Befestigung des Wrasenschirms
an dem Dunstabzugsgehäuse darstellen, in diesem Fall kann das Mittelteil ein Rahmen
oder dergleichen sein. Vorzugsweise ist das Mittelteil allerdings ein flächiges Element,
dass die Ansaugöffnung der Dunstabzugsvorrichtung oder das Dunstabzugsgehäuse, in
dem die Ansaugöffnung vorgesehen ist, zumindest teilweise umgibt.
[0012] Da der Wrasenschirm der erfindungsgemäßen Dunstabzugsvorrichtung aus drei Teilen
besteht, von denen das vordere und das hintere Segment schwenkbar sind, kann zum Einen
die Fläche des Wrasenschirms in Tiefenrichtung der Dunstabzugsvorrichtung maximiert
werden. Zudem kann durch geeignete Positionierung, das heißt Verschwenken der Segmente,
unterhalb des Mitteils ein Fangraum gebildet werden. Schließlich erlaubt das Verschwenken
des vorderen oder des hinteren Segmentes auch das Bewegen der Segmente aus dem Sichtbereich
des Benutzers der Dunstabzugsvorrichtung. Indem die Segmente verschwenkbar und damit
beweglich sind, kann deren Stellung beziehungsweise Position den aktuell herrschenden
Bedingungen um die Dunstabzugsvorrichtung und den aktuellen Anforderungen an die Dunstabzugsvorrichtung
entsprechend angepasst werden. Durch die flexible einstellbare Form der erfindungsgemäßen
Dunstabzugsvorrichtung wird somit eine bessere Wrasenabsaugung ermöglicht. Die Segmente
oder Flügel können dabei als Luftleitelemente dienen und individuell in ihrer Stellung
und/oder Neigung optimiert den im vorderen und rückwärtigen Bereich aufsteigenden
Wrasen zu der Ansaugöffnung der Dunstabzugsvorrichtung lenken.
[0013] Es kann somit eine bessere wie auch umfangreichere Absaugung des aufsteigenden Wrasens
erfolgen.
[0014] Zusätzlich wird das Erscheinungsbild der Dunstabzugsvorrichtung durch die verschwenkbaren
Segmente verbessert. Gegenüber einer Dunstabzugsvorrichtung, bei der die Fläche zur
Wrasenführung nur durch einen horizontal verlaufenden Wrasenschirm bereitgestellt
wird, kann die Tiefe der erfindungsgemäßen Dunstabzugsvorrichtung zumindest zeitweilig
durch Verschwenken der Segmente verringert werden. Die Dunstabzugsvorrichtung erscheint
daher weniger voluminös.
[0015] Die schwenkbaren Segmente des Wrasenschirms sind vorzugsweise Platten oder Materialstreifen.
Die Segmente sind so ausgestaltet, dass diese zur Leitung von Luft entlang deren Oberfläche
dienen können. Insbesondere sind die Segmente daher luftundurchlässig ausgestaltet.
[0016] Die Größe, das heißt insbesondere die Tiefe der Segmente, wird so gewählt, dass bei
einem Verschwenken der Segmente nach unten die Höhe des durch diese und das Mittelteile
definierten Wrasenfangraums ausreichend groß ist um die Wrasenfangrate der Dunstabzugsvorrichtung
zu verbessern. Die Tiefe der Segmente ist dabei im Vergleich zu der Tiefe des Mittelteils
gering. Beispielsweise kann die Tiefe der Segmente der Hälfte der Tiefe des Mittelteils
entsprechen. In einem Beispiel beträgt die Tiefe des Mittelteils 60cm und die Tiefe
der Segmente beträgt jeweils 20cm bis 30cm. Die vorliegende Erfindung ist allerdings
nicht auf bestimmte Abmessungen der einzelnen Teile des Wrasenschirms beschränkt.
Durch die verhältnismäßig geringe Größe der Segmente wird das Gewicht der Segmente
gering gehalten und ein Verschwenken der Segmente kann daher auf einfache Weise manuell
erfolgen. Zudem führt eine geringe Tiefe der Segmente dazu, dass diese auch im heruntergeklappten
Zustand die Einsicht auf eine unterhalb der Dunstabzugsvorrichtung vorgesehene Kochstelle
nicht unnötig beeinträchtigen.
[0017] Vorteilhaft sind das vordere und das hintere Segment unabhängig voneinander beweglich.
Dies ermöglicht eine noch individuellere Anpassung der Segmentstellung an die in der
Umgebung der Dunstabzugsvorrichtung herrschenden Gegebenheiten.
[0018] Vorzugsweise sind mindestens ein Segment an der Vorderkante des Mittelteils und mindestens
ein Segment an der Rückkante des Mittelteils schwenkbar gelagert. Als Vorderkante
wird die Kante des Mittelteils bezeichnet, die dem Benutzer der Dunstabzugsvorrichtung
zugewandt ist. Die Hinterkante stellt die gegenüberliegende Kante des Mittelteils
dar. Der Vorteil der Lagerung der Segmente an der Vorderkante und der Rückkante besteht
vor allem darin, dass diese gegenüber dem Mittelteil über einen großen Winkelbereich
verschwenkt werden können. Insbesondere können die Segmente gegenüber dem Mittelteil
sowohl nach unten als auch nach oben verschwenkt werden. Dies ist bei Segmenten, die
an der Unterseite des Mittelteils oder eines anderen Teils der Dunstabzugsvorrichtung
angebracht wären, nicht möglich.
[0019] Die Breite des Wrasenschirms ist vorzugsweise größer als die Breite des Dunstabzugsgehäuses.
Beispielswiese kann der Wrasenschirm eine Breite von 90cm oder 120cm aufweisen. Als
Breite wird hierbei die Abmessung des Wrasenschirms beziehungsweise des Dunstabzugsgehäuses
bezeichnet, die sich in Frontansicht der Vorderseite der Dunstabzugsvorrichtung horizontal
erstreckt. Indem die Breite des Wrasenschirms größer als die Breite des Dunstabzugsgehäuses
gewählt wird, wird die Fläche, die zum Auffangen beziehungsweise Leiten von Wrasen
zur Verfügung steht, gegenüber der reinen Ansaugöffnung in der Unterseite des Dunstabzugsgehäuses
vergrößert. Zu den Seiten der Dunstabzugsvorrichtung ist in der Regel unterhalb der
Dunstabzugsvorrichtung eine Arbeitsplatte vorgesehen. Durch die große Breite des Wrasenschirms
kann somit auch Wrasen, der beispielsweise von einem Topf, der neben die Kochstelle
gestellt wurde, aufsteigt, aufgefangen werden. Die Vergrößerung der Fläche des Wrasenschirms
in Breitenrichtung bringt keine Nachteile für den Benutzer mit sich, da dieser sich
der Dunstabzugsvorrichtung nicht von der Seite nähert und somit durch einen über der
Arbeitsplatte vorgesehnen Wrasenschirm nicht behindert wird.
[0020] Das mindestens eine Segment kann vorzugsweise zu der Fläche des Mittelteils in Einbaulage
bezüglich einer horizontalen Position um einen Winkel α in einem Bereich von -180°
nach oben bis 90° nach unten verschwenkbar sein. Es ist aber auch möglich die Bewegung
der Segmente auf einen anderen Bereich zu begrenzen. Beispielsweise kann die Bewegung
auf den Bereich von -90° bis 90° oder -90° bis 60° begrenzt sein. Dabei wird der Winkel
α von der Horizontalen in Verlängerung der Unterseite des Mittelteils des Wrasenschirmes
zu der Unterseite des Segmentes aufgespannt.
[0021] Es ist selbstverständlich auch möglich, dass das Segment in einem größeren Bereich
von beispielsweise -180° bis 180° gegenüber der Fläche des Mittelteils verschwenkbar
ist. Hierbei sind allerdings besondere Anforderungen an die Halterung beziehungsweise
Lagerung der Segmente zu stellen. Zudem sind nimmt die Wirkung der Segmente als vordere
und hintere Begrenzung eines Wrasenfangraums ab einem Verschwenken der Segmente von
mehr als 90° ab. Bei 90° hingegen wird der mit den Segmenten erzielbare größte, insbesondere
höchste Wrasenfangraum definiert. Durch ein Verschwenken in dem Bereich von 90° bis
0° bezüglich des Mittelteils, nimmt zwar die Höhe des Wrasenfangraums ab, allerdings
wird die Tiefe des Wrasenfangraums, das heißt die Abmessung in der Tiefenrichtung
der Dunstabzugsvorrichtung vergrößert. Bei 0° liegen die Segmente in der Ebene des
Mittelteils und bilden mit diesem die maximal erzielbare Fläche des Wrasenschirms.
Durch ein Verschwenken in dem Bereich zwischen 0° und - 90°, das heißt gegenüber dem
Mittelteil nach oben, kann der Benutzer sich abhängig von seiner Körpergröße freie
Einsicht auf eine unterhalb der Dunstabzugsvorrichtung befindliche Kochstelle oder
Arbeitsplatte verschaffen. Zudem können durch das Hochklappen der Segmente, insbesondere
des mindestens einen vorderen Segmentes, Einrichtungen, die beispielsweise an der
Vorderseite des Dunstabzugsgehäuses im Bereich des unteren Endes vorgesehen sind,
zugänglich gemacht werden. Diese Einrichtungen können beispielsweise Bedienelemente
und Anzeigevorrichtungen der Dunstabzugsvorrichtung sein. Bevorzugt sind die Segmente
nach oben in ihrer Bewegungsfreiheit auf ein Verschwenken um -90° begrenzt. Diese
Begrenzung, die durch Anschläge in der Halterung der Segmente oder separate Anschläge
realisiert werden kann, bringt den Vorteil mit sich, dass die Segmente aufgrund der
Schwerkraft leicht wieder bewegt, insbesondere nach unten verschwenkt werden können.
[0022] Besonders bevorzugt ist die Stellung der Segmente durch den Benutzer frei wählbar.
Dies kann durch Reibhemmungen oder andere Fixiereinrichtungen realisiert sein. Alternativ
können auch unterschiedliche Stellungen der Segmente durch Rasten in oder an der Halterung
der Segmente vorgegeben sein. Die Segmente können aufgrund der Rastung zu dem Mittelteil
stufenweise aus ihrer horizontalen Position um verschiedene Winkel α nach oben / unten
beweglich sein.
[0023] Die Rastung beziehungsweise das Rastelement kann so ausgestaltet sein, dass dieses
verschiedene Winkellagen der Segmente vorgibt und dem Nutzer eine Auswahl an bevorzugten
Winkelpositionen der Segmente bietet.
[0024] Vorzugsweise entspricht die Breite des mindestens einen Segmentes der Breite des
Mittelteils des Wrasenschirms. Bei einer Stellung der Segmente bezüglich des Mittelteils
von 0° kann hierdurch eine Fläche mit gleich bleibender Breite über die gesamte Tiefe
des Wrasenschirms geliefert werden. Zudem ist es vorteilhaft, wenn die Breite des
Mittelteils der Breite der Segmente entspricht, da bei einem Herunterklappen der Segmente
ein Wrasenfangraum über die gesamte Breite des Mittelteils definiert wird. Selbstverständlich
liegt es aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die Segmente eine geringere Breite
als das Mittelteil des Wrasenschirms aufweisen. In diesem Fall sind vorzugsweise mehrere
Segmente benachbart zueinander an der Vorderseite und/oder der Rückseite vorgesehen.
Diese können dabei separat voneinander bewegt werden und es kann so beispielsweise
in unterschiedliche Bereiche unterhalb des Wrasenschirms Einsicht genommen werden,
ohne dass der Wrasenfangraum in einem anderen Bereich aufgehoben wird. Zudem können
Segmente geringerer Breite aufgrund des geringeren Gewichts einfach durch den Benutzer
bewegt werden.
[0025] Das mindestens eine vordere Segment und / oder das mindestens eine hintere Segment
ist vorzugsweise über ein separates Gelenk mit dem Mittelteil des Wrasenschirms verbunden.
Das Gelenk kann insbesondere ein Scharnier oder ein anderes Drehgelenk sein. Indem
das Gelenk als separate Einheit ausgeführt ist, können das Mittelteil und die Segmente
einen einfachen Aufbau aufweisen und beispielsweise als einfache Platten ausgestaltet
sein. Weiterhin kann durch diesen modularen Aufbau des Wrasenschirms das Material
der Segmente und des Mittelteils unterschiedlich gewählt werden. Beispielsweise kann
das Mittelteil eine Platte aus Edelstahl oder eine Schichtkonstruktion sein, während
die Segmente oder zumindest eines der Segmente aus Glas hergestellt sein kann.
[0026] Vorzugsweise ist in dem Gelenk eine Fixiervorrichtung oder Hemmung vorgesehen. Durch
diese Hemmung können die einzelnen Segmente in die gewünschte Position gebracht und
dort gehalten werden. Indem die Fixiervorrichtung oder Hemmung in dem Gelenk selber
vorgesehen ist, können das Mittelteil und die Segmente einen einfachen Aufbau aufweisen
und beispielsweise einfache Platten darstellen.
[0027] Die Materialien, aus denen der Wrasenschirm hergestellt sein kann, sind nicht auf
bestimmte Materialien begrenzt. Die einzelnen Teile des Wrasenschirms können beispielsweise
aus Edelstahl, Aluminium oder Glas bestehen. Hierbei ist es auch möglich, dass das
Mittelteil aus einem anderen Material besteht, als die Segmente. Auch das vordere
und das hintere Segment können aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sein.
[0028] Den Wrasenschirm ragt über die Vorderseite, über die Rückseite und über beide Seitenwände
des Dunstabzugsgehäuses hinaus. Es handelt sich damit um eine Inselesse, die mit der
Oberseite des Dunstabzugsgehäuses an einer Zimmerdecke befestigt ist. Diese können
sich sowohl vor der Vorderseite als auch vor der Rückseite, an denen die schwenkbaren
Segmente angeordnet sind, befinden.
[0029] Die Erfindung wird im Folgenden erneut anhand der beiliegenden Figuren beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische, perspektivische Draufsicht auf eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Dunstabzugsvorrichtung in einer ersten Stellung;
- Figur 2:
- eine schematische, perspektivische Ansicht der Ausführungsform der Dunstabzugsvorrichtung
nach Figur 1 in einer zweiten Stellung;
- Figur 3:
- eine schematische, perspektivische Ansicht der Ausführungsform der Dunstabzugsvorrichtung
nach Figur 1 in einer dritten Stellung;
- Figur 4:
- eine schematische, perspektivische Ansicht der Ausführungsform der Dunstabzugsvorrichtung
nach Figur 1 in einer vierten Stellung; und
- Figur 5:
- eine schematische Frontansicht der Ausführungsform der Dunstabzugsvorrichtung in der
in Figur 4 gezeigten Stellung.
[0030] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dunstabzugshaube 1. Die
Dunstabzugshaube 1 stellt eine Inselesse dar und besteht aus einem Dunstabzugsgehäuse
10 in Form eines Kamins und einem am unteren Bereich des Dunstabzugsgehäuses 10 angeordneten
Wrasenschirm 11. In dem Dunstabzugsgehäuse 10 ist ein Lüftergebläse (nicht dargestellt)
vorgesehen. In der Unterseite 104 (siehe Figuren 4 und 5) des Dunstabzugsgehäuses
10 ist eine Ansaugöffnung (nicht gezeigt) vorgesehen, über die Dünste und Wrasen mittels
des Lüftungsgebläses in das Dunstabzugsgehäuse 10 eingesaugt werden. Die Ansaugöffnung
ist durch ein Filterelement (nicht dargestellt) abgedeckt. Der Wrasenschirm 11 ist
in einem Abstand zu der Unterseite 104 oberhalb der Unterseite 104 an dem Dunstabzugsgehäuse
10 vorgesehen. In dem Bereich zwischen der Unterseite 104 und dem Wrasenschirm 11
können beispielsweise Bedienelemente 12 oder Anzeigen vorgesehen sein, was später
unter Bezugnahme auf Figuren 4 und 5 genauer erläutert wird.
[0031] Der Wrasenschirm 11 umfasst in der dargestellten Ausführungsform eine horizontal
angeordnete Platte, die das Mittelteil 112 des Wrasenschirms 11 darstellt. An der
Vorderkante 1121 und der Rückkante 1122 des Mittelteils 112 sind schwenkbare Segmente
114, 115 als Luftleitflächen vorgesehen. Diese Segmente 114, 115 sind jeweils über
ein Gelenk 113 beziehungsweise Scharnier mit dem Mittelteil 112 verschwenkbar verbunden.
Die Segmente 114, 115 stellen ebenfalls Platten beziehungsweise Plattenstreifen dar.
Die Schwenkachse der Gelenke 113 liegt bei dieser Ausführungsform in der Vorderkante
1121 und der Rückkante 1122 des Mittelteils 112 des Wrasenschirms 11.
[0032] In der dargestellten Ausführungsform ist das Dunstabzugsgehäuse 10 durch einen Kamin
mit einem rechteckigen Querschnitt gebildet. Hierbei ist die Breite der Vorderseite
101 und der Rückseite 102 des Dunstabzugsgehäuses 10 größer als die Breite der Seitenwände
103 des Dunstabzugsgehäuses 10.
[0033] Im unteren Bereich ist das Dunstabzugsgehäuse 10 von dem Mittelteil 112 des Wrasenschirms
11 umgeben. Die Breite des Mittelteils 112 ist in der dargestellten Ausführungsform
größer als der Abstand zwischen der Vorderkante 1121 und der Rückkante 1122 des Mittelteils
112. Das Mittelteil 112 weist somit eine größere Breite als Tiefe auf.
[0034] Die Vorderkante 1121 des Mitteilteils 112 ist über deren gesamte Länge von einem
Drehgelenk 113, das in Form eines Scharniers ausgebildet ist, abgedeckt. Über das
Gelenk 113 wird das Segment 114 an dem Mitteilteil 112 des Wrasenschirms 11 gehalten
und kann gegenüber dem Mitteilteil 112 verschwenkt werden. An der Rückkante 1122 des
Mittelteils 112 ist auf entsprechende Weise ein weiteres Segment 115 über ein Gelenk
113 mit dem Mittelteil 112 verbunden.
[0035] In der in Figur 1 gezeigten ersten Stellung der Dunstabzugsvorrichtung 1 ist das
vordere Segment 114 gegenüber der Horizontalen, in der sich das Mittelteil 112 erstreckt,
um einen Winkel α nach unten verschwenkt. Das hintere Segment 115 hingegen ist gegenüber
der Horizontalen um eine Winkel α nach oben verschwenkt.
[0036] Der Winkel α wird zwischen der Horizontalen in Verlängerung der Unterseite des Mittelteils
112 und der Unterseite des Segmentes 114, 115 aufgespannt. Bei nach unten geneigtem
Segment 114, 115 nimmt der Winkel α positive Werte, bei einem nach oben neigten Winkel
α negative Werte an.
[0037] In Figur 2 ist eine weitere mögliche Stellung der Ausführungsform der Dunstabzugsvorrichtung
1 gezeigt. In dieser Stellung sind die Segmente 114, 115 gegenüber dem Mittelteil
112 beide nach unten verschwenkt und stehen in einem rechten Winkel zu der Horizontalen
und damit zu dem Mittelteil 112. In dieser Stellung wird um die Ansaugöffnung in der
Unterseite 104 des Dunstabzugsgehäuses 10 ein Wrasenfangraum gebildet, der durch die
Unterseite des Mittelteils 112 und die Unterseiten der Segmente 114, 115, die in dieser
Stellung aufeinander zu gewandt sind, begrenzt ist.
[0038] In Figur 2 ist unterhalb des Wrasenschirms 11 ist ein Herd 2 und eine diesen umgebende
Arbeitsplatte 3 dargestellt. Die Dunstabzugsvorrichtung 1 überragt im Hinblick auf
die Breite des Wrasenschirms 11 den unterhalb der Dunstabzugsvorrichtung 1 angeordneten
Herd 2 zu beiden äußeren Seiten. Die Tiefe des Mittelteils 112 des Wrasenschirms 11
entspricht in der dargestellten Ausführungsform der Tiefe des Herdes 2. Es ist aber
auch möglich, dass das Mittelelement 112 eine geringere Tiefe aufweist. Ein Überstand
über die Vorderseite und die Rückseite des Herdes 2 wird durch die Segmente 114, 115
erzielt. In diesem Fall überragen die freien Enden 131 der Segmente 114 und 115 die
Vorderseite und Rückseite des Herdes 2 in der in Figur 3 gezeigten nach unten geneigten
Stellung der Segmente 114 und 115. Die Tiefe der Segmente 114 und 115 ist geringer
als die Tiefe des Mittelteils 112.
[0039] Durch den unterhalb des Mittelteils 112 gebildeten Wrasenfangraum wird ein Entweichen
von Wrasen über die Vorderseite oder Rückseite des Wrasenschirms 11 zuverlässig verhindert
und zudem die Wrasenfangrate verbessert.
[0040] In Figur 3 ist eine weitere mögliche Stellung der Ausführungsform der Dunstabzugsvorrichtung
1 gezeigt. In dieser Stellung sind die Segmente 114, 115 gegenüber dem Mittelteil
112 beide nach unten um einen Winkel α gegenüber der Horizontalen verschwenkt. Der
Winkel α beträgt hierbei 45°. Der Winkel, um den das Segment 114 beziehungsweise 115
gegenüber dem Mittelteil 112 nach unten verschwenkt ist, ist somit kleiner als der
in Figur 2 gezeigte Winkel α von 90°. Hierdurch ragen die Segmente 114, 115 über die
Vorderkante 1121 und die Rückkante 1122 des Mittelteils 112 hinaus. Die Fläche, auf
die im Wesentlichen senkrecht nach oben steigende Dünste und Wrasen auftreffen, ist
daher größer als die Unterseite des Mittelteils 112. Da die Segmente 114, 115 aber
auch in dieser Stellung aus der Horizontalen nach unten verschwenkt sind, ist auch
in dieser Stellung ein Wrasenfangraum definiert. Hierdurch kann die Wrasenfangrate
der Dunstabzugsvorrichtung 1 weiterhin gesteigert werden.
[0041] In den Figuren 4 und 5 ist schließlich eine weitere mögliche Stellung der Segmente
114 und 115 der Dunstabzugsvorrichtung 1 gezeigt. In dieser Stellung ist das vordere
Segment 114 gegenüber dem Mittelteil 112 nach oben verschwenkt und das hintere Segment
115 weist nach unten. Durch das Verschwenken nach oben kann die Kopffreiheit des Benutzers
gesteigert werden. Zudem kann eine gegebenenfalls durch ein heruntergeklapptes Segment
114 versperrte Einsicht auf den Herd 2 durch das Hochklappen des Segmentes 114 gewährleistet
werden. Indem das hintere Segment 115 weiterhin nach unten ragt, wird zumindest nach
hinten ein Wrasenfangraum begrenzt.
[0042] Bei der dargestellten Ausführungsform der Dunstabzugsvorrichtung 1 sind an der Vorderseite
101 des Dunstabzugsgehäuses 10 im unteren Bereich Bedienelemente 12 vorgesehen. Diese
befinden sich an der Vorderseite 101 zwischen der Unterseite 104 des Dunstabzugsgehäuses
10 und der Unterseite des Mittelteils 112 des Wrasenschirms11. Durch ein Verschwenken
des vorderen Segmentes 114 nach oben wird der untere Bereich der Vorderseite 101 des
Dunstabzugsgehäuses 10 für den Benutzer zugänglich. Somit wird auch der Zugriff auf
die Bedienelemente 12, die in diesem Bereich angeordnet sind, frei. Die Bedienelemente
12 können zur Bedienung der Dunstabzugsvorrichtung und gegebenenfalls zur Bedienung
von Beleuchtungseinrichtungen (nicht gezeigt) an der Dunstabzugsvorrichtung 1 dienen.
Zusätzlich zu den Bedienelementen 12 können auch Anzeigevorrichtungen in diesem Bereich
vorgesehen sein.
[0043] Die Segmente 114 und 115 können durch den Benutzer der Dunstabzugsvorrichtung in
die gewünschte Stellungen gebracht werden. In den Gelenken 113 sind vorzugsweise Hemmungen
vorgesehen, die die Segmente 114, 115 in der Position, in die der Benutzer diese gebracht
hat, hält.
[0044] Mit der vorliegenden Erfindung wird somit eine Inselesse geschaffen, bei der der
Wrasenschirm als einfache Platte ausgeführt sein kann, die beispielsweise aus Glas
oder aus einem Sandwichmaterial bestehen kann. Die Platte ist in drei Segmente unterteilt
und mittels Drehgelenken verbunden. Die außen, das heißt vorne und hinten liegenden
Segmente lassen sich durch den Benutzer mittels Drehen in der Position gegenüber dem
Mittelteil verändern. Die Drehbewegung beziehungsweise Fixierung der Segmente wird
mittels Hemmung in dem Gelenk realisiert.
[0045] Die Erfindung bringt die Vorteile mit sich, dass der Benutzer auf einfache Weise
den Wrasenfangraum der Dunstabzugsvorrichtung anpassen beziehungsweise einen solchen
erzeugen kann. Hierdurch kann insbesondere der bei Inselessen gegebenen offenen Lage
im Raum, die das Absaugverhalten und die Fangrate negativ beeinflusst, Rechnung getragen
werden. Zudem kann das Aussehen der Inselesse durch den Benutzer gestaltet beziehungsweise
verändert werden. Schließlich ist die Inselesse einfach zu bedienen, da die Verstellung
der Flügel direkt, plausibel und ohne technische Umwege, wie Schalter oder Motoren
erfolgen kann.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Dunstabzugsvorrichtung
- 10
- Dunstabzugsgehäuse
- 101
- Vorderseite Dunstabzugsgehäuse
- 102
- Rückseite Dunstabzugsgehäuse
- 103
- Seitenwand Dunstabzugsgehäuse
- 104
- Unterseite Dunstabzugsgehäuse
- 11
- Wrasenschirm
- 112
- Mittelteil
- 1121
- Vorderkante Mittelteil
- 1122
- Rückkante Mittelteil
- 113
- Gelenk
- 114
- vorderes Segment des Wrasenschirms
- 115
- hinteres Segment des Wrasenschirms
- 12
- Bedienelemente
- 2
- Herd
- 3
- Arbeitsplatte
1. Dunstabzugsvorrichtung (1) mit einem Dunstabzugsgehäuse (10) und einem am unteren
Bereich des Dunstabzugsgehäuses (10) angeordneten Wrasenschirm (11), der zumindest
über die Vorderseite (101) und Rückseite (102) des Dunstabzugsgehäuses (10) hinausragt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wrasenschirm (11) ein Mittelteil (112) sowie zumindest ein vorderes schwenkbares
Segment (114) und zumindest ein hinteres schwenkbares Segment (115) aufweist.
2. Dunstabzugsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Segment (114) an der Vorderkante (1121) des Mittelteils (112) und
mindestens ein Segment (115) an der Rückkante (1122) des Mittelteils (112) schwenkbar
gelagert ist.
3. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Wrasenschirms (11) größer als die Breite des Dunstabzugsgehäuses (10)
ist.
4. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das das mindestens eine Segment (114, 115) zu der Fläche des Mittelteils (112) in
Einbaulage bezüglich einer horizontalen Position um einen Winkel α in einem Bereich
von -180° nach oben bis 90° nach unten verschwenkbar ist.
5. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des mindestens einen Segmentes (114, 115) der Breite des Mittelteils (112)
des Wrasenschirms (11) entspricht.
6. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine vordere Segment (114) und/oder das mindestens eine hintere Segment
(115) über ein Gelenk (113) mit dem Mittelteil (112) verbunden ist.
7. Dunstabzugsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gelenk (113) eine Fixiervorrichtung vorgesehen ist.
8. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelteil (112) des Wrasenschirms (11) oberhalb der Unterseite (104) des Dunstabzugsgehäuses
(10) an diesem vorgesehen ist und unterhalb des Mittelteils (112) an dem Dunstabzugsgehäuse
(10) mindestens ein Bedienelement (12) angeordnet ist.
9. Dunstabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wrasenschirm (11) über die Vorderseite (101), über die Rückseite (102) und über
beide Seitenwände (103) des Dunstabzugsgehäuses (10) hinausragt.