(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung einer Heizungsanlage
mit mindestens einem Regelgerät, welches an Netzspannung angeschlossen ist und Strom
verbrauchende elektrotechnische Bauteile einschließt, mit weiteren, Strom verbrauchenden,
elektrotechnischen Bauteilen in an das Regelgerät angeschlossenen Komponenten, sowie
mit mindestens einem Anzeige- und Bedienelement im Regelgerät, wobei die mit Netzspannung
versorgten Bauteile in Komponenten über Relais geschaltet werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, Inbetriebnahme und Überwachung einer
Heizungsanlage zu optimieren.
Erfindungsgemäß wird deshalb im Regelgerät die Stromaufnahme der angeschlossenen Bauteile
und Komponenten gemessen und ausgewertet, indem die über eine gemeinsame Zuleitung
angeschlossenen Relais einzeln nacheinander eingeschaltet werden und indem ein Fehlersignal
und/oder eine Abschaltung ausgelöst wird, wenn der jeweils gemessene Wert für die
Stromaufnahme vorgebbare Schwellwerte für die einzelnen Bauteile und Komponenten überschreitet.
Auch eine automatische Konfiguration und eine Plausibilitätsprüfung sind damit möglich.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung einer Heizungsanlage
mit mindestens einem Regelgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Eine gattungsgemäße Heizungsanlage besitzt mindestens ein Regelgerät zum Steuern
und Regeln des Betriebes. Dies betrifft in der Regel fast alle Komponenten eines Heizungssystems.
Dazu gehören beispielsweise das Regelgerät selbst, Brenner, Gebläse, Vorwärmungseinrichtungen,
Fernbedienungseinrichtungen, Heizkreis-, Solar-, Speicherlade- und Zirkulationspumpen
sowie diverse Stellglieder. Sowohl das Regelgerät selbst als auch die Komponenten
umfassen Strom verbrauchende elektrotechnische Bauteile, welche mit Netzspannung versorgt
werden. Alle aktiven elektrotechnischen Komponenten sind daher an die Regeleinrichtung
angeschlossen, jeweils an einen zugeordneten Eingang an einem Mikroprozessor, und
können über Relais geschaltet werden. An Regelgeräten von Heizungsanlagen, aber auch
an Komponenten sind außerdem Anzeige- und Bedienelemente bekannt.
[0003] Weiterhin ist aus der
DE 28 56 018 A1 eine Anordnung zur Regelung der Wärmeverteilung in einem Solarhaus bekannt. Zur Überwachung
und Steuerung des gesamten Funktionsablaufs des Solarheizsystems registriert dabei
eine automatische Messdatenerfassungsanlage fortlaufend die Messwerte von Temperaturfühlern
sowie Zählern für Betriebsstunden, Wärmemengen und Stromverbrauch.
[0004] Regelgeräte werden mit Netzspannung von beispielsweise 230 V versorgt und sind für
einen Nennstrom ausgelegt. Intern arbeiten die Regelgeräte mit einer Kleinspannung
und über Relais wird die Netzspannung für die angeschlossenen Komponenten geschaltet.
Meistens erfolgt die Absicherung von Regelgeräten durch eine Feinsicherung, beispielsweise
mit 10 A als Nennstrom. Probleme und Schäden kann es generell bei möglicherweise auftretenden
Fehlern oder Störungen an Bauteilen und Komponenten geben, wenn Stromaufnahmen auftreten,
die eventuell sogar das Zweifache des Nennstromes betragen können, und die Feinsicherung
nicht gleich auslöst.
[0005] Weiterhin ist es bisher bei Regelgeräten üblich, angeschlossene Komponenten von Hand
in einem Installationsmenü auszuwählen bzw. zu programmieren, damit diese von der
Regelung erkannt und richtig angesteuert werden. Dabei ist es bisher nicht möglich,
einen Plausibilitätstest bzw. Abgleich zwischen den installierten und den tatsächlich
angeschlossenen Komponenten als elektrische Verbraucher durchzuführen.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, Inbetriebnahme und Überwachung einer
Heizungsanlage zu optimieren.
[0007] Erfindungsgemäß wurde dies mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Das Verfahren zur Überwachung einer Heizungsanlage ist
dadurch gekennzeichnet, dass im Regelgerät die Stromaufnahme der angeschlossenen Bauteile und Komponenten gemessen
und ausgewertet wird. Dabei werden die über eine gemeinsame Zuleitung angeschlossenen
Relais einzeln nacheinander eingeschaltet und es wird ein Fehlersignal und/oder eine
Abschaltung ausgelöst, wenn der jeweils gemessene Wert für die Stromaufnahme vorgebbare
Schwellwerte für die einzelnen Bauteile und Komponenten überschreitet.
[0009] Ein einziger gemeinsamer Strommesser erfasst dazu in einer gemeinsamen Zuleitung
zu Strom verbrauchenden, elektrotechnischen Bauteilen und Komponenten nacheinander
die Stromaufnahme der Bauteile und Komponenten. Die vorgebbaren Schwellwerte für die
Stromaufnahme der einzelnen Bauteile und Komponenten sind im Regelgerät hinterlegt
und/oder einzugeben bzw. zu verändern. Es wird eine Abschaltung und/oder ein Störungssignal
ausgelöst, wenn ein gemessener Wert für die Stromaufnahme eines Bauteils oder einer
Komponente einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet. Dieser kann wahlweise als
zusätzlicher Schwellwert gegenüber einem niedrigeren Schwellwert für die Stromaufnahme
eingerichtet werden, bei dem zunächst nur ein Fehlersignal ausgelöst wird.
[0010] Werte für die Stromaufnahme von elektrotechnischen Bauteilen und Komponenten sind
hinterlegt und werden mit dem Aktivieren von Komponenten bei der Installation aktiviert.
Vorteilhafterweise wird bei der Inbetriebnahme der Heizungsanlage, automatisch nach
festlegbaren Zeiten und/oder auf manuelle Veranlassung hin über die Messung der Stromaufnahme
detektiert, ob und welche Bauteile und Komponenten angeschlossen sind. Sobald ein
signifikanter Messwert für die Stromaufnahme oder ein Anstieg des Messwertes erfasst
ist, werden diese dann automatisch im Regelgerät installiert.
[0011] Weiterhin wird bei der Inbetriebnahme der Heizungsanlage, automatisch nach festlegbaren
Zeiten und/oder auf manuelle Veranlassung eine Plausibilitätsprüfung über die Messung
der Stromaufnahme durchgeführt. Dabei werden anhand der eingebbaren Konfiguration
benötigte Bauteile und Komponenten durch die Messung der Stromaufnahme detektiert.
Die angeschlossenen Relais werden einzeln nacheinander eingeschaltet, und bei Unstimmigkeiten
wird ein Fehlersignal ausgegeben.
[0012] Die Funktion von Bauteilen und Komponenten wird überwacht, indem automatisch nach
festlegbaren Zeiten und/oder auf manuelle Veranlassung eine Messung der jeweiligen
Stromaufnahme durchgeführt und mit dem jeweiligen Sollwert und/oder Schwellwert verglichen
wird. Bei Unstimmigkeiten wird ebenfalls ein Fehlersignal ausgegeben.
[0013] Eine Plausibilitäts- und Funktionsprüfung für Bauteile und Komponenten, insbesondere
Pumpen und Mischer, wird durchgeführt, indem die Messung und Auswertung der Stromaufnahme
zusammen mit der bekannten Auswertung von Temperatur-Messwerten, welche über Temperaturfühler
in das Regelgerät gelangen, kombiniert wird, wobei bei Unstimmigkeiten ein Fehlersignal
ausgegeben wird. Somit wird nicht nur ein Fehler durch eine überhöhte Stromaufnahme
erkannt, sondern auch eine möglicherweise falsche Arbeitsweise im Gesamtsystem der
Regelung.
[0014] Die über Messung und Auswertung der Stromaufnahme für Bauteile und Komponenten erfassten
Werte können auch gespeichert werden. Wahlweise kann daraus ein Gesamtwert für die
Leistungsaufnahme der Heizungsanlage aufsummiert werden, welcher am Regelgerät abrufbar
ist.
[0015] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass ein gemeinsamer Strommesser in einer gemeinsamen Zuleitung zu angeschlossenen Relais
von Strom verbrauchenden, elektrotechnischen Bauteilen und Komponenten vorgesehen
ist. Durch Einschalten einzelner Relais bzw. Verbraucher kann daher mit einem einzigen
Strommesser nacheinander die Stromaufnahme der angeschlossenen Bauteile und Komponenten
gemessen werden. Die Strommessung in einer gemeinsamen Zuleitung zu Strom verbrauchenden
Bauteilen und Komponenten kann über einen Shuntwiderstand, einen galvanisch getrennten,
induktiven Stromaufnehmer oder einen magnetisch sensitiven Hallsensor erfolgen.
[0016] Mit der Erfindung werden Inbetriebnahme, Überwachung, Wartung sowie Sicherheit einer
Heizungsanlage optimiert. Sobald der Strom zu einem Verbraucher eine bestimmte Höhe
übersteigt, wird ein Betreiber oder Nutzer der Anlage auf die Unregelmäßigkeit hingewiesen.
Dies kann somit auch präventiv, also vor dem Totalausfall einer noch mit erhöhtem
Strom laufenden Komponente sein. Wird der Strom noch höher, dann werden die fehlerbehafteten
Verbraucher abgeschaltet. Andererseits steht über die Auswertung der Stromaufnahme
eine einfache Möglichkeit zur automatischen Konfiguration einer Heizungsanlage und
zur Plausibilitätsprüfung zur Verfügung. Dies spart Installationsaufwand, Arbeitszeit
sowie Schulungsaufwand für das Montage- und Wartungspersonal und hilft generell, Fehler
schnell zu erkennen bzw. zu vermeiden.
[0017] Da die Bewertung des elektrischen Energieverbrauchs einer Heizungsanlage sowohl bei
Kauf- und Auswahlentscheidungen von Heizungssystemen als auch für Abrechnungszwecke
bei den Betreibern der Heizungsanlagen zunehmend Bedeutung gewinnt, steht erfindungsgemäß
eine einfache Möglichkeit zur Auswertung des elektrischen Energieverbrauchs einer
Heizungsanlage über die Messung der Stromaufnahme der angeschlossenen Bauteile und
Komponenten zur Verfügung.
1. Verfahren zur Überwachung einer Heizungsanlage mit mindestens einem Regelgerät, welches
an Netzspannung angeschlossen ist und Strom verbrauchende elektrotechnische Bauteile
einschließt, mit weiteren, Strom verbrauchenden, elektrotechnischen Bauteilen in an
das Regelgerät angeschlossenen Komponenten, sowie mit mindestens einem Anzeige- und
Bedienelement im Regelgerät, wobei die mit Netzspannung versorgten Bauteile in Komponenten
über Relais geschaltet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass im Regelgerät die Stromaufnahme der angeschlossenen Bauteile und Komponenten gemessen
und ausgewertet wird, indem die über eine gemeinsame Zuleitung angeschlossenen Relais
einzeln nacheinander eingeschaltet werden und indem ein Fehlersignal und/oder eine
Abschaltung ausgelöst wird, wenn der jeweils gemessene Wert für die Stromaufnahme
vorgebbare Schwellwerte für die einzelnen Bauteile und Komponenten überschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein gemeinsamer Strommesser in einer gemeinsamen Zuleitung zu Strom verbrauchenden,
elektrotechnischen Bauteilen und Komponenten nacheinander die Stromaufnahme der Bauteile
und Komponenten erfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass vorgebbare Schwellwerte für die Stromaufnahme der einzelnen Bauteile und Komponenten
im Regelgerät hinterlegt und/oder einzugeben sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Abschaltung und/oder ein Störungssignal ausgelöst wird, wenn ein gemessener
Wert für die Stromaufnahme eines Bauteils oder einer Komponente einen vorgebbaren
Schwellwert überschreitet, welcher wahlweise als zusätzlicher Schwellwert gegenüber
einem niedrigeren Schwellwert eingerichtet wird, bei dem zunächst nur ein Fehlersignal
ausgelöst wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass Werte für die Stromaufnahme von elektrotechnischen Bauteilen und Komponenten hinterlegt
sind und mit dem Aktivieren von Komponenten bei der Installation aktiviert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der Inbetriebnahme der Heizungsanlage, automatisch nach festlegbaren Zeiten und/oder
auf manuelle Veranlassung hin, über die Messung der Stromaufnahme detektiert wird,
ob und welche Bauteile und Komponenten angeschlossen sind, und dass diese bei einem
signifikanten Messwert für die Stromaufnahme oder einem detektierten Anstieg des Messwertes
im Regelgerät installiert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der Inbetriebnahme der Heizungsanlage, automatisch nach festlegbaren Zeiten und/oder
auf manuelle Veranlassung eine Plausibilitätsprüfung über die Messung der Stromaufnahme
durchgeführt wird, indem anhand der eingebbaren Konfiguration benötigte Bauteile und
Komponenten durch die Messung der Stromaufnahme detektiert werden, wobei die angeschlossenen
Relais einzeln nacheinander eingeschaltet werden, und wobei bei Unstimmigkeiten ein
Fehlersignal ausgegeben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Funktion von Bauteilen und Komponenten überwacht wird, indem automatisch nach
festlegbaren Zeiten und/oder auf manuelle Veranlassung eine Messung der jeweiligen
Stromaufnahme durchgeführt und mit dem jeweiligen Sollwert und/oder Schwellwert verglichen
wird, wobei bei Unstimmigkeiten ein Fehlersignal ausgegeben wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Plausibilitäts- und Funktionsprüfung für Bauteile und Komponenten, insbesondere
Pumpen und Mischer, durchgeführt wird, indem die Messung und Auswertung der Stromaufnahme
zusammen mit der bekannten Auswertung von Temperatur-Messwerten kombiniert wird, wobei
bei Unstimmigkeiten ein Fehlersignal ausgegeben wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die über Messung und Auswertung der Stromaufnahme für Bauteile und Komponenten erfassten
Werte gespeichert, wahlweise zu einem Gesamtwert für die Leistungsaufnahme der Heizungsanlage
aufaddiert werden und abrufbar sind.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass ein gemeinsamer Strommesser in einer gemeinsamen Zuleitung zu angeschlossenen Relais
von Strom verbrauchenden, elektrotechnischen Bauteilen und Komponenten vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Shunt-Widerstand zur Strommessung in einer gemeinsamen Zuleitung zu Strom verbrauchenden
Bauteilen und Komponenten vorgesehen ist.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass ein galvanisch getrennter, induktiver Stromaufnehmer zur Strommessung in einer gemeinsamen
Zuleitung zu Strom verbrauchenden Bauteilen und Komponenten vorgesehen ist.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass ein magnetisch sensitiver Hallsensor zur Strommessung in einer gemeinsamen Zuleitung
zu Strom verbrauchenden Bauteilen und Komponenten vorgesehen ist