[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung von Schuhsohlen, umfassend
einen Rahmen, in welchem zumindest eine Bürstenwalze gelagert ist, deren Längsachse
parallel zur Schuhsohlenebene gerichtet ist, wobei der Rahmen in einem Gehäuse angeordnet
ist, und mit einem Antrieb, mit dem bei Betreten der Vorrichtung die Bürstenwalze
in Rotation versetzbar ist.
[0002] Ein gattungsgemäßer Stand der Technik ist in
US 4,724,564 offenbart, weist jedoch neben der mit ihrer Längsachse parallel zur Schuhsohlenlängsachse
ausgerichteten Bürstenwalze eine Vielzahl weiterer Bürsten mit alternativen Bewegungen,
beispielsweise eine oszillierende Bürste, auf. Alle in vorgenannter Druckschrift dargestellten
Bürsten werden von einem Motor angetrieben, der über einen separaten Schalter an und
abschaltbar ist.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist mit
DE 21 43 802 eine weitere Vorrichtung zur Reinigung von Schuhsohlen bekannt, bei welcher die Längsachsen
der Bürstenwalzen jedoch quer zur Schuhsohlenlängserstreckung ausgerichtet sind und
diese über einen elektrischen Antrieb oszillierend vor und zurück bewegt werden.
[0004] Aus
DE 17 04 220 ist eine Vorrichtung zur Reinigung von Schuhsohlen bekannt, bei welcher unter der
Schuhsohle mit Bürsten besetzt Bänder durch einen motorischen Antrieb hindurchgezogen
werden. Die vorgenannte Druckschrift sieht auch vor, dass der Motor zur Bewegung der
Bürstenbänder durch das Betreten der Vorrichtung in Gang gesetzt wird.
[0005] DE 202 12 289 U1 offenbart eine Vorrichtung zum Reinigen von Schuhsohlen, bei welcher die Bürstenelemente
durch einen Motor in oszillierende Bewegungen versetzt werden.
[0006] DE 20 2005 006 175 U1 offenbart eine Vorrichtung zum Reinigung von Schuhsohlen, bei welcher die Bürsten
mittels eines elektrischen Motors und eines Getriebes schwingend angetrieben werden.
[0007] Schließlich offenbart
DE 196 10 706 C1 eine Vorrichtung zum Reinigen von Schuhsohlen, bei welcher Bürstenelemente mittels
des Auftretens auf selbige um ihre Hochachse rotatorisch bewegt werden.
[0008] Mit Ausnahme der letztgenannten Druckschrift haftet den bekannten Vorrichtungen zum
Reinigen von Schuhsohlen durchweg der Nachteil an, dass diese aufwendig mittels eines
Motors angetrieben werden. Teilweise werden unterschiedliche Bürstenbewegungen gleichzeitig
ausgeführt, was komplexe mechanische Getriebe erfordert. All dies führt zu Vorrichtungen,
die in der Herstellung aufwendig und kostenintensiv sind und deren komplexe Mechanik
störanfällig ist.
[0009] Bei der
DE 196 10 706 C1 besteht das Problem, dass abgebürstete Schmutzpartikel in den Bereich der mechanischen
Führung gelangen und so zu Fehlfunktionen der rotierenden Bürsten führen.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein technisch einfach gestaltete, aber wirksame und
störungsfrei einsetzbare Vorrichtung zur Reinigung von Schuhsohlen bereitzustellen.
[0011] Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe von einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
insbesondere mit den kennzeichnenden Merkmalen, wonach der Rahmen mehrere, parallel
zueinander angeordnete Bürstenwalzen aufweist, deren Längsachse parallel zur Schuhsohlenebene
ausgerichtet ist und die bei Betreten der Vorrichtung ausschließlich mechanisch in
Rotation versetzt werden.
[0012] Durch die Längsausrichtung der Bürstenwalzen parallel zur Längsachse der Schuhsohle
ist es möglich, mit wenigen Bürstenelementen auszukommen, was die Vorrichtung an sich
wesentlich vereinfacht. Der rein mechanische Antrieb führt nicht nur zu einer spürbaren
Kostensenkung bei der Herstellung, sondern verspricht wegen seiner technisch relativ
einfachen Ausgestaltung eine hohe Lebensdauer mit geringer Störanfälligkeit.
[0013] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Bürstenwalzen paarweise
angeordnet sind und bei der die Bürstenwalzen eines Paares gegensinnig rotieren. Dies
hat den wesentlichen Vorteil, dass die auf die Schuhsohle ausgeübten und den Schuh
tendenziell in eine bestimmte Richtung drängenden Rotationskräfte sich gegenseitig
aufheben. So ist gewährleistet, dass auf der Vorrichtung sicher aufgestanden werden
kann und der Benutzer beim Reinigen seiner Schuhsohle nicht aus dem Gleichgewicht
gerät.
[0014] Der mechanische Antrieb kann derart ausgestaltet sein, dass die Längsachse jeder
Bürstenwalze einenends ein Zahnrad aufweist, welches in eine Zahnstange eingreift,
wobei eine Relativbewegung von Bürstenwalze zur Zahnstange die Bürstenwalze in Rotation
versetzt.
[0015] Dabei ist vorgesehen, dass die Bürstenwalzen anderenends ortsfest schwenkbeweglich
gelagert sind und bei Betreten der Vorrichtung die Bürstenwalzen um eine gemeinsame
Schwenkachse relativ zur Zahnstange verschwenkt werden, wobei mittels des Eingriffs
der Zahnräder in die Zahnstange die Bürstenwalzen in Rotation versetzt werden, insbesondere
wenn die Rotationsbewegung der Walzen mittels des Betretens der Vorrichtung ausgelöst
wird.
[0016] Das Entlanglaufen von Zahnrädern an einer Zahnstange mit dem Ziel, die Bürstenwalzen
in Rotation zu versetzen, ist eine einfache Möglichkeit, einen mechanischen Antrieb
zu realisieren.
[0017] Weiter vereinfacht wird dieser Antrieb, wenn jeweils zwischen den Zahnrädern der
Bürstenwalzen eines Bürstenwalzenpaares eine zweiseitig mit Zähnen versehene Zahnstange
angeordnet ist, in die das jeweilige Zahnrad einer Bürstenwalze eingreift. Hierbei
dient ein Zahnstangenelement zum Antrieb eines Bürstenpaares, also zweier Bürstenwalzen.
Die Zahnstange ist zwischen den Zahnrädern des Bürstenpaares angeordnet und weist
beidseitig jeweils zum Zahnrad weisend Zähne auf. Hierdurch wird nicht nur eine Zahnstange
eingespart, sondern durch die Anordnung von Zahnstange und Zahnrädern auch gleichzeitig
gewährleistet, dass sich die Bürstenwalzen eines Bürstenwalzenpaares gegensinnig drehen.
[0018] Um eine gleichzeitige und parallele Schwenkbewegung der Bürstenwalzen zu gewährleisten,
ist vorgesehen, dass die Bürstenwalzen in einem gemeinsamen Rahmen rotativ gelagert
sind, der Rahmen schwenkbeweglich im Gehäuse gelagert ist und die jeweils zwischen
zwei Zahnrädern angeordnete Zahnstange am Gehäuse angeordnet ist.
[0019] In einer konkreten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Bürstenwalzen relativ
zum Gehäuseboden einen Winkel einnehmen, bevorzugt einen Winkel zwischen 30° bis 60°,
insbesondere 35°, wobei die Winkelöffnung zwischen Gehäuseboden und den mit Zahnrädern
versehenen Enden der Längsachsen der Bürstenwalzen gebildet ist, wobei die Bürstenwalzen
bei Betreten der Vorrichtung in Richtung Gehäuseboden verschwenkt werden.
[0020] Beim Betreten der Vorrichtung führt das Gewicht der benutzenden Person dazu, dass
sich die Bürstenwalzen mit ihren Zahnrädern relativ zur Zahnstange bewegen und die
Bürstenwalzen so rotativ angetrieben werden. Dabei ist es von Vorteil, wenn die Bürstenwalzen
in ihrer Ausgangslage von wenigstens einem Federelement in ihrer winklig zum Gehäuseboden
gerichteten Ausgangstellung gehalten sind und dass das Federelement die Bürstenwalzen
nach Verlassen der Vorrichtung wieder in Ausgangsstellung bewegt, da so nach dem Verlassen
der Vorrichtung sofort wieder Betriebsbereitschaft hergestellt ist.
[0021] Es ist eine Ausführungsform denkbar, bei der das Federelement ein Druckfederelement
ist.
[0022] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, die sich
dadurch kennzeichnet, dass ein Drehfederelement vorgesehen ist, welches um die Schwenkachse des Rahmens herum
angeordnet ist und die Bürsten nach Verlassen der Vorrichtung wieder in Ausgangsstellung
bewegt.
[0023] Konkret ist vorgesehen, dass die Vorrichtung vier parallel zueinander angeordnete
Bürstenwalzen aufweist.
[0024] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den nicht zitierten Unteransprüchen.
[0025] Die Vorteile im einzelnen sowie ein besseres Verständnis der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Darstellung eines Vertikalschnittes durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Teildarstellung einer Ausführungsform mit alternativer Bürstenwalze,
- Fig. 4
- eine Teildarstellung einer Ausführungsform mit alternativem Antrieb.
[0026] Eine Vorrichtung zur Reinigung von Schuhsohlen ist in den Figuren insgesamt mit der
Bezugsziffer 10 bezeichnet. Die Vorrichtung umfasst ein Gehäuse 11, welches zu seiner
Oberseite hin eine Öffnung 12 aufweist, durch die Bürstenwalzen 13 zur Reinigung von
Schuhsohlen zugänglich sind. Die Öffnung 12 dient dazu, dass ein Benutzer einen nicht
dargestellten Schuh auf die Bürstenwalzen 13 aufstellen kann.
[0027] Die Bürstenwalzen 13 weisen eine Längsachse L auf und sind mit ihrer körperlichen
Rotationsachse 14, die parallel zur Längsachse L gerichtet ist, drehbeweglich in Lagern
15 eines Rahmens 16 angeordnet (siehe insbesondere Fig. 2). Einenends weisen die Rotationsachsen
14 der im vorliegenden Ausführungsbeispiel vier im Rahmen 16 gelagerten Bürstenwalzen
13 Zahnräder 17 auf. Diese Zahnräder 17 sind, im Gegensatz zu den Bürstenwalzen 13,
außerhalb des Rahmens 16 angeordnet und greifen in Zahnstangen 18 ein, die am Gehäuse
11 befestigt sind.
[0028] Die Bürstenwalzen 13 sind paarweise nebeneinander angeordnet, wobei das erste Bürstenwalzenpaar
mit A und das zweite Bürstenwalzenpaar mit B bezeichnet ist. Die Zahnräder 17 eines
jeden Bürstenwalzenpaares A, B nehmen je eine Zahnstange 18 zwischen sich auf. Jede
Zahnstange 18 weist zu jedem Zahnrad 17 weisend Zähne auf, in die die Zahnräder 17
der jeweiligen Bürstenwalzen 13 eingreifen.
[0029] Der Rahmen 16, welcher die Bürstenwalzenpaare A und B trägt, ist mittels einer Schwenkachse
19 im Gehäuse 11 schwenkbar angeordnet, wobei eine schraubenförmige Drehfeder 20 die
körperliche Schwenkachse 19 des Rahmens 16 umgibt. Zur Lagerung der Schwenkachse 19
im Gehäuse 11 sind Lager 21 vorgesehen.
[0030] Wie insbesondere der Fig. 1 zu entnehmen ist, hat das Gehäuse in etwa die Querschnittsform
eines rechtwinkligen Dreiecks. Der Rahmen 16 mit den in ihm gelagerten Bürstenwalzen
13 schließt mit dem Boden 22 des Gehäuses 11 im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen
Winkel von 35° ein, wobei der Winkelursprung im Bereich der Schwenkachse 19 des Rahmens
16 liegt und die Winkelöffnung vom Boden 22 und dem Zahnrad behafteten Endbereichen
der Bürstenwalzen 13 eingeschlossen ist. Vom Boden 22 des Gehäuses 11 erstrecken sich
die in Fig. 1 nicht dargestellten Zahnstangen entlang der Bewegungsbahn der Zahnräder
17. Diese Bewegungsbahn bildet einen Teilkreisabschnitt des Radius, welcher durch
die Schwenkbewegung des Rahmens 16 um seine Schwenkachse 19 gebildet wird. Der Rahmen
16 bildet zwischen den Bürstenwalzen 13 gelegene Auftrittstege aus, die in einer bevorzugten
Ausführungsform mit zur Schuhsohle gerichteten Bürsten versehen sind.
[0031] Im Folgenden wird die Funktion der Vorrichtung 10 zur Reinigung von Schuhsohlen erläutert:
Der Benutzer der Vorrichtung 10 stellt seinen schuhbehafteten Fuß durch die Öffnung
12 auf die Ausgangsstellung befindlichen - das heißt winklig zum Boden 22 ausgerichteten
- im Rahmen 11 gelagerten Bürstenwalzen 13, wobei bevorzugt die Ferse im Zahnrad behafteten
Endbereich der Bürstenwalzen und die Schuhspitze im gegenüberliegenden Endbereich
der Bürstenwalzen aufzusetzen ist. Die Schuhsohlenlängsachse verläuft hierbei parallel
zur Längsachse L der Bürstenwalzen 13.
Mittels der Ferse werden die Bürstenwalzen 13 in Richtung Z, d.h. in Richtung Boden
22 des Gehäuses 11 gedrückt. Infolge der Relativbewegung der Bürstenwalzen 13 zu den
Zahnstangen 18 und des Eingriffs der Zahnräder 17 eines jedes Bürstenwalzenpaares
A, B in die zugeordnete Zahnstange 18 werden die Bürstenwalzen 13 in Rotation um ihre
Längsachse L versetzt. Bürstenwalzen 13 eines jeden Bürstenwalzenpaares A, B rotieren
um die Längsachse L gegensinnig entsprechend der Rotationspfeile S und R. Die gegensinnige
Rotationsbewegung ist von wesentlichem Vorteil, da die durch die Bürstenreibung an
der Schuhsohle auf letztere übertragenden Bewegungsimpulse eines jeden Bürstenwalzenpaares
A, B sich gegenseitig aufheben. Infolge dessen wird sicher vermieden, dass der Schuh
infolge der Bürstenrotation seitlich von der Vorrichtung weggedrückt wird.
[0032] Ein in den Figuren nicht dargestelltes Antriebskonzept sieht vor, dass zwischen direkt
und indirekt angetriebenen Bürstenwalzen unterschieden wird. Direkt angetriebene Bürstenwalzen
weisen - wie vorbeschrieben - eine körperliche Rotationsachse 14 mit einem außerhalb
des Rahmens 16 angeordneten Zahnrad 17 auf. Dieses Zahnrad 17 greift in die zugeordnete
Zahnstange 18 ein und versetzt die Bürstenwalze 13 direkt in Rotation. Neben den direkt
angetriebenen Bürstenwalzen sind im Rahmen 16 indirekt angetriebene Bürstenwalzen
13 gelagert. Auch diese indirekt angetriebenen Bürstenwalzen weisen einen an ihrer
Rotationsachse 14 außerhalb des Rahmens angeordnetes Zahnrad 17 auf. Dieses Zahnrad
17 greift jedoch nicht in eine zugeordnete Zahnstange ein, sondern ist über eine Antriebskette
mit der direkt angetriebenen Bürstenwalze 13 bewegungsgekoppelt. Diese Art des Antriebs
hat den wesentlichen Vorteil, dass weniger Zahnstangen vorzusehen sind. Um die Spannung
der Antriebskette zu erhalten, ist ein nachstellbarer Kettenspanner vorgesehen. Je
nach Führung der Kette über die Zahnräder der indirekt angetriebenen Bürstenwalzen
lässt sich deren Rotationsrichtung beeinflussen.
[0033] In einer weiteren Abwandlung der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
können die Auftrittsstege in der Ruheposition der Vorrichtung derart angeordnet sein,
dass ein lediglich aufgelegter Schuh keinen im Sinne der Vorrichtung wirksamen Kontakt
zu den Borsten der Bürstenwalzen 13 aufweist. Bei Belasten der Auftrittsstege weichen
diese entgegen einer Federkraft (es kann sich beispielsweise um hydraulische Federelemente
handeln) in Richtung Bürstenwalze aus. Diese Ausweichbewegung wird durch einen Anschlag
derart begrenzt, dass der Schuh einen im Sinne der Vorrichtung wirkenden Kontakt zu
den Bürstenwalzen erhält. Eine weitere Gewichtsbelastung des Schuhs führt in der vorbeschriebenen
Art und Weise zur Rotation der Bürstenwalzen und zur Reinigung der Schuhsohle. Mit
dieser Ausführung der Vorrichtung wird vermieden, dass sich die Borsten der Bürstenwalzen
beim Betreten der Vorrichtung zwischen Schuhsohle und Auftrittssteg verklemmen. Die
Auftrittsstege können bei dieser Ausführungsform durchaus auch quer zur Rotationsachse
14 der Bürstenwalzen 13 angeordnet sein.
[0034] Es ist weiterhin vorgesehen, die Bürstenwalzen 13 in bezüglich der Schuhsohle unterschiedlichen
Ebenen anzuordnen. So können beispielsweise Sohlenbürsten unterhalb der Auftrittsstege
angeordnet sein und der Reinigung der Schuhsohlenunterseite dienen. Weitere Bürstenwalzen
sind rechts und links des Schuhs oberhalb der Sohlenbürstenwalzen gelagert und dienen
zur Entfernung von Schmutz, der sich am Schuhsohlenrand gesammelt hat.
(Korrekturanmerkung: Zahnradführung an Zahnstange)
[0035] Die Bewegung in Richtung Z wird durch Auflage des Rahmens 16 auf einen nicht dargestellten
Anschlag begrenzt, wobei sich der Rahmen 16 mit den daran angeordneten Bürstenwalzen
in dieser Bewegungsendstellung in etwa einer horizontalen Lage befindet.
[0036] Die in Fig.2 dargestellte Drehfeder 20 ist mit einem Windungsende am Rahmen 16 und
mit einem zweiten Windungsende an der Schwenkachse 19 befestigt. Die Schwenkbewegung
des Rahmens 16 relativ zur Schwenkachse 19 führt zum Aufbau einer Federspannung, die
bei Entlastung der Ferse bzw. bei Verlassen der Vorrichtung 10 den Rahmen 16 und die
Bürstenwalzen 13 wieder in ihre Ausgangsstellung entgegen der Bewegungsrichtung Z
bewegt. Auch hierbei rotieren die Bürstenwalzen 13 aufgrund ihrer Relativbewegung
zu den Bürstenwalzen 13. Anstelle der Drehfeder 20 wären auch Zug- oder Druckfedern
denkbar, die in den zahnradbehafteten Endbereichen der Bürstenwalzen 13 auf diese
oder auf den Rahmen 16 wirken. Auch Gasdruckfedern sind denkbar.
[0037] Es ist denkbar, dass das Bodenteil 22 des Gehäuseteils 11 eine Wanne ausbildet, in
welcher von Schuhsohlen abgebürsteter Schmutz aufgefangen wird. Genauso ist es denkbar,
dass der Boden rostartig ausgebildet ist, so dass der Schmutz hindurch fallen kann.
Die Wanne kann als Schublade ausgebildet sein, so dass diese aus der Vorrichtung 10
entnehmbar ist. Seitlich und parallel zur Schuhsohlenlängsachse L können rotierend
angetriebene oder nicht angetriebene Bürsten angeordnet sein, die die Schuhsohlen
seitlich reinigen.
[0038] In Fig. 3 ist eine alternative Ausführungsform der Erfindung dargestellt, wobei hier
insbesondere eine Alternativlösung für die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Bürstenwalzen
13 aufgezeigt wird. Im Gegensatz zu den Bürstenwalzen 13 ist die in Fig. 3 dargestellte
Bürstenwalze 27 nicht mit einer Längsachse bzw. Bürstenseele aus Vollmaterial hergestellt,
welche eine einfache Lagerung im Rahmen ermöglicht, sondern umfasst eine in Maßen
flexible und aufgrund ihrer Außenoberfläche nicht ohne weiteres im Rahmen lagerbare
Bürstenseele. Es ist denkbar, dass es sich hierbei um eine Bürstenwalze 27 handelt,
bei welcher die Borsten nach Art einer Flaschenbürste zwischen zwei Drähten eingedreht
sind.
[0039] Um eine solche Bürstenwalze 27 in der Vorrichtung 10 nutzen zu können, werden die
Enden mit Koppelelementen 28 versehen, hier in Form aufgepresster kubischer Elemente
29. Im Rahmen 16 gelagerte Achsstummel 30 weisen rahmeninnenseitig Koppelaufnahmen
31 auf, die derart ausgebildet sind, dass sie die Koppelelemente 28 formschlüssig
aufnehmen und unverlierbar halten. Einer der Achsstummel 30 trägt rahmenaußenseitig
das bereits aus der vorbeschriebenen Ausführungsform bekannte Zahnrad 17. Beim Betreten
der Vorrichtung wird die durch das Zahnrad 17 induzierte Bewegung über die Achsstummel
30 und Koppelaufnahmen 31 auf die Bürstenwalze 27 übertragen. Der wesentliche Vorteil
dieser Ausführungsform ist, dass auch relativ preisgünstig herstellbare Bürstenwalzen
27 in der Vorrichtung 10 Verwendung finden können.
[0040] In Fig. 4 ist eine alternative Ausführungsform des rein mechanischen Antriebs der
Vorrichtung dargestellt. Anstelle von Zahnrädern weisen die Längsachsen der Bürstenwalzen
27, hier in Form von Achsstummeln 30 gemäß Fig. 3, anstelle der Zahnräder 17 Reibrollen
23 auf. Diese Reibrollen 23 tragen in einer Außenumfangsnut gelagerte, die Haftreibung
erhöhende O-Ringe 26 aus Gummi. Die O-Ringe 26 stehen in haftreibendem Kontakt mit
einem Reibsteg 24, der an die Stelle der Zahnstange 18 in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
tritt. Anstelle des kämmenden Eingriffes von Zahnrädern 17 in Zahnstangen 18, der
bei Relativbewegung der Zahnräder 17 zur Zahnstange 18 die Bürstenwalzen 27 in Rotation
versetzt, wird dies durch die Haftreibung zwischen dem Reibsteg 27 und dem O-Ring
26 der Reibrolle 23 erreicht. Es ist durchaus denkbar, dass die Reibrollen 23 und/oder
der Reibsteg 24 mit weiteren, die Haftreibung erhöhenden Mitteln versehen sind. Um
sich vermindernder Haftreibung durch Abnutzung oder nicht ausbleibender Verschmutzung
zu begegnen, kann vorgesehen sein, dass der Anpressdruck der Reibrollen 23 am Reibsteg
24 durch geeignete Maßnahmen verstärkbar ist. Hierzu können die Achsstummel 30 bzw.
die Längsachsen L in einem Langloch gelagert und von einem in einer Gewindebohrung
eingesetzten Schraubbolzen in Position gehalten werden. Das Langloch ist hierbei senkrecht
zum Reibsteg 24 orientiert. Durch Drehen des Schraubbolzens ließe sich die Lage der
Achsstummel 30 bzw. der Längsachse L innerhalb des Langloches verändern, so dass eine
Nachstellbarkeit der Reibrollen 23 gewährleistet ist.
[0041] Zusammenfassend ist eine Vorrichtung zur Reinigung von Schuhsohlen offenbart, die
aufgrund ihres mechanischen Antriebes und ihres einfachen Aufbaus ausgesprochen zuverlässig
arbeitet und kostengünstig herzustellen ist.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Vorrichtung zur Reinigung von Schuhsohlen
- 11
- Gehäuse
- 12
- Öffnung v. 11
- 13
- Bürstenwalzen
- 14
- Rotationsachse
- 15
- Lager v. 16
- 16
- Rahmen
- 17
- Zahnräder
- 18
- Zahnstangen
- 19
- Schwenkachse v. 16
- 20
- schraubenartige Drehfeder
- 21
- Lager v. 11
- 22
- Boden v. 11
- 23
- Reibrolle
- 24
- Reibsteg
- 25
- Rollenumfangsnut
- 26
- O-Ring
- 27
- Bürstenwalze
- 28
- Koppelelementen
- 29
- kubisches Element
- 30
- Achsstummel
- 31
- Koppelaufnahmen
- A
- erstes Bürstenwalzepaar
- B
- zweites Bürstenwalzenpaar
- L
- Längsachse von 13
- Z
- Bewegungsrichtung v. 16
- S
- Rotationsbewegung
- R
- Rotationsbewegung
1. Vorrichtung (10) zur Reinigung von Schuhsohlen, umfassend einen Rahmen (16), in welchem
zumindest eine Bürstenwalze (13) drehbeweglich gelagert ist, deren Längsachse (L)
parallel zur Schuhsohlenebene gerichtet ist, wobei der Rahmen (16) in einem Gehäuse
(11) angeordnet ist, und mit einem Antrieb, mit dem bei Betreten der Vorrichtung die
Bürstenwalze (13) in Rotation (R, S) versetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (16) mehrere, parallel zueinander angeordnete Bürstenwalzen (13) aufweist,
deren Längsachse (L) parallel zur Schuhsohlenebene ausgerichtet ist und diese durch
Betreten der Vorrichtung (10) ausschließlich mechanisch in Rotation (R, S) versetzt
werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Langsachse (L) der Bürstenwalze parallel zur Schuhsohlenlängsachse gerichtet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Büstenwalzen (13) paarweise angeordnet sind und die Bürstenwalzen (13) eines
Paares (A, B) gegensinnig rotieren.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (L) jeder Bürstenwalze (13) einenends ein Zahnrad (17) aufweist, welches
kämmend in eine Zahnstange (18) eingreift, wobei eine Relativbewegung von Bürstenwalze
(13) zur Zahnstange (18) die Bürstenwalze (13) in Rotation (R, S) versetzt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenwalzen (13) anderenends ortsfest schwenkbeweglich gelagert sind und bei
Betreten der Vorrichtung (10) die Bürstenwalzen (13) um eine gemeinsame Schwenkachse
(19) relativ zur Zahnstange (18) verschwenkt werden, wobei mittels des kämmenden Eingriffs
der Zahnräder (17) in die Zahnstange (18) die Bürstenwalzen (13) in Rotation (R, S)
versetzt werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwischen den Zahnrädern (17) der Bürstenwalzen (13) eines Bürstenwalzenpaares
(A, B) eine zweiseitig mit Zähnen versehene Zahnstange (18) angeordnet ist, in die
das jeweilige Zahnrad (17) einer Bürstenwalze kämmend eingreift.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der mechanische Antrieb durch Haftreibung zweier Antriebsmittel realisiert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (L) jeder Bürstenwalze (13) einenends eine Reibrolle (23) aufweist,
welche haftreibend an einem Reibsteg (24) anliegt, wobei eine Relativbewegung von
Bürstenwalze (13) zum Reibsteg (24) die Bürstenwalze (13) in Rotation (R, S) versetzt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenwalzen (13) anderenends ortsfest schwenkbeweglich gelagert sind und bei
Betreten der Vorrichtung (10) die Bürstenwalzen (13) um eine gemeinsame Schwenkachse
(19) relativ zum Reibsteg (24) verschwenkt werden, wobei mittels des haftreibenden
Anliegens der Reibrollen (23) an dem Reibsteg (24) die Bürstenwalzen (13) in Rotation
(R, S) versetzt werden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibrollen zumindest außenumfänglich mit haftreibungserhöhenden Mitteln, insbesondere
mit einem in einer Rollenumfangsnut (25) einliegenden O-Ring (26) aus Gummi versehen
sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenwalzen (13) in einem gemeinsamen Rahmen (16) rotativ gelagert sind und
der Rahmen (16) schwenkbeweglich im Gehäuse (11) gelagert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils zwischen zwei Zahnrädern (17) angeordnete Zahnstange (18) am Gehäuse
(11) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch oder 11 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweils zwischen zwei Reibrollen (23) angeordnete Reibsteg (24) am Gehäuse (11)
angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenwalzen (13) relativ zum Gehäuseboden (22) einen Winkel einnehmen, bevorzugt
einen Winkel zwischen 30° bis 60°, insbesondere 35°, wobei die Winkelöffnung zwischen
Gehäuseboden (22) und den mit Zahnrädern (12) versehenen Enden der Rotationsachsen
(14) der Bürstenwalzen (13) gebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenwalzen (13) bei Betreten der Vorrichtung (10) in Richtung Gehäuseboden
(22) verschwenkt werden.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenwalzen (13) in ihrer Ausgangslage von wenigstens einem Federelement (20)
in ihrer winklig zum Gehäuseboden (22) gerichteten Ausgangstellung gehalten sind und
dass das Federelement (20) die Bürstenwalzen (13) nach Verlassen der Vorrichtung (10)
wieder in Ausgangsstellung bewegt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement ein Druckfederelement ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drehfederelement (20) vorgesehen ist, welches um die Schwenkachse (19) des Rahmens
(16) herum angeordnet ist und den Rahmen (16) mit den Bürstenwalzen (13) nach Verlassen
der Vorrichtung (10) wieder in Ausgangsstellung bewegt.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vier Bürstenwalzen (13) vorgesehen sind.