[0001] Die Erfindung betrifft eine Wascheinrichtung zur Abgabe von Wasser im Sanitärbereich,
insbesondere in einer Dusche, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Eine derartige Wascheinrichtung ist beispielsweise aus
WO 2004/101163 A1 bekannt. Darin ist ein Duschkopf beschrieben, in welchem Wasserdüsen paarweise angeordnet
sind, so dass die Strahlen aus zwei Düsen eines Paares aufeinander prallen und sich
dadurch in Tröpfchen auflösen. Zweck der Vorrichtung ist, ein angenehmes Duscherlebnis
bei unterschiedlichen Betriebsdrücken zwischen 2,0 bar und 25 bar zu ermöglichen und
auch den Wasserverbrauch gegenüber herkömmlichen Duschköpfen zu verkleinern. Dabei
soll aber verhindert werden, dass nebst den Wassertöpfchen auch ein Nebel aus sehr
feinen Tröpfchen entsteht. Dazu werden vorzugsweise die aufeinanderprallenden Strahlen
so angeordnet, dass sie einander nicht vollständig überschneiden.
[0003] Ferner ist es zum Beispiel aus
WO 98/07522 bekannt, eine Heizung in einer Duschbrause einzubauen, um Wasser unmittelbar vor
der Abgabe durch die Brause aufzuheizen. Es sind dabei aber hohe Heizleistungen entsprechend
der durchfließenden Wassermenge erforderlich.
[0004] Die bekannte Wascheinrichtung weist einen Auslass zum Versprühen von Flüssigkeiten
mit niedriger Durchflussrate sowie eine Fördervorrichtung zur Erhöhung eines Flüssigkeitsdrucks
vor dem Versprühen auf. Die versprühte Flüssigkeit ist meistens Wasser. Dem Wasser
kann jedoch Seife oder ein anderes Reinigungs- oder Desinfektionsmittel beigemischt
werden. Das Gemisch kann aus allen Düsen kommen. Es ist auch möglich, die Düsen jeweils
mit verschiedenen Flüssigkeiten zu versorgen, zum Beispiel eine Düse mit Wasser und
die andere mit Seife, oder eine mit Wasser und eine mit Desinfektionsmittel. Die Wascheinrichtung
kann neben dem Sanitärbereich auch im therapeutischen, Kosmetik- sowie Pharma-Bereich
Anwendung finden, beispielsweise mit zugemischten kosmetischen oder medizinischen
Wirkstoffen.
[0005] Durch die Druckerhöhung wird es möglich, die Flüssigkeit trotz kleiner Durchflussrate
so zu versprühen, dass ein angenehmes Wasch- oder Duscherlebnis entsteht. Denn durch
das Versprühen mit erhöhtem Druck und entsprechend durch enge Düsen wird die Partikelgröße
der Wassertropfen gegenüber herkömmlichen Duschen wesentlich verkleinert. Dadurch
ist die gesamte Oberfläche der Wassertröpfchen wesentlich größer als bei derselben
Wassermenge bei größeren Tropfen, und entsprechend ist auch die Wirkung beim Benetzen
des Körpers erhöht.
[0006] Die Fördervorrichtung oder Pumpe ist also als Teil der Wascheinrichtung vorzugsweise
lokal, in der Nähe des Auslasses respektive eines Duschkopfes angeordnet, also in
einem Badezimmer oder als Einbauelement einer mobilen oder stationären Duschkabine.
Durch den geringen Wasserverbrauch ist die Wascheinrichtung besonders für den Einbau
in Transportmitteln wie Zügen, Flugzeugen, Wohnmobilen, oder anderen mobilen Einrichtungen
geeignet. Andere Anwendungen sind beispielsweise in Duschen oder Waschanlagen in öffentlichen
Badeanstalten, in Geschirrspülmaschinen oder zur Bewässerung von Pflanzen.
[0007] Zusätzlich weist die Wascheinrichtung eine Heizvorrichtung zum Aufheizen des Wassers,
bzw. der Flüssigkeit auf. Dank der geringen Durchflussrate kann diese Heizung vergleichsweise
klein ausgelegt werden. Insbesondere kann sie als Durchlauferhitzer ausgebildet werden,
also ohne Speicher wie bei einer Boilerheizung. Die Heizung kann insbesondere elektrisch
betrieben werden. Ansonsten erfolgt die Versorgung mit Warmwasser aus einem zentralen,
beheizbaren Warmwasserspeicher oder allgemein mit gespeichertem Warmwasser. Wegen
der geringen benötigten Heizleistung kann eine elektrische Heizung mit bestehenden
elektrischen Hausinstallationen betrieben werden. Dadurch kann die Heizung dezentral
angeordnet werden, d. h. dass jede Dusche respektive Wascheinrichtung ihre eigene
Heizung aufweist.
[0008] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Wascheinrichtung zur Abgabe von Wasser
im Sanitärbereich, insbesondere in einer Dusche, zu optimieren.
[0009] Erfindungsgemäß wird dies mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0010] Die Wascheinrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Auslass zum Versprühen von Flüssigkeiten mit niedriger Durchflussrate und
einem erhöhten Flüssigkeitsdruck zusammen mit mindestens einem weiteren Auslass zum
Versprühen einer Flüssigkeit mit einer im Vergleich dazu höheren Durchflussrate und
einem niedrigeren Flüssigkeitsdruck in einer gemeinsamen Auslassanordnung kombiniert
ist.
[0011] Dabei weist die gemeinsame Auslassanordnung mit den beiden kombinierten Auslässen
oder eine Wand-Bedieneinheit ein Vorwahlelement auf, mit dem die Art des Duschens
eingestellt werden kann. Je nach dessen Stellung werden entweder der erste oder der
zweite Auslass oder beide Auslässe parallel betrieben.
[0012] In der gemeinsamen Auslassanordnung ist der erste Auslass zum Versprühen von Flüssigkeiten
mit niedriger Durchflussrate und einem erhöhten Flüssigkeitsdruck zentral angeordnet.
Der weitere Auslass zum Versprühen einer Flüssigkeit mit einer im Vergleich dazu höheren
Durchflussrate und einem niedrigeren Flüssigkeitsdruck befindet sich direkt benachbart
zum ersten Auslass und/oder ist kreisförmig um den ersten Auslass angeordnet. Dieser
weitere Auslass entspricht im Wesentlichen in der Wirkungsweise der eines bekannten
Duschkopfes.
[0013] Die Verbindungsleitungen zwischen der Fördereinrichtung und der gemeinsamen Auslassanordnung
sind mit den beiden kombinierten Auslässen miteinander zu einer Rohr- oder Schlaucheinheit
kombiniert. Vorzugsweise ist dabei die Verbindungsleitung zwischen der Fördereinrichtung
und dem ersten Auslass von einer weiteren, zum zweiten Auslass führenden Verbindungsleitung
umgeben, so dass in der inneren Verbindungsleitung ein höherer Flüssigkeitsdruck als
in der äußeren, den Mantel bildenden Verbindungsleitung vorherrscht. Die beiden konzentrischen
Verbindungsleitungen gehen von der Wand-Bedieneinheit aus, münden in die gemeinsame
Auslassanordnung ein und sind als druckbeständige Schläuche aus flexiblem Material
ausgeführt. Somit ist der Hochdruckteil der Einrichtung innerhalb der Schlauchverbindung
vom Niederdruckteil mit dem äußeren Schlauch umgeben, wobei dies ein herkömmlicher
Brausen-Schlauch sein kann. Dies erhöht einerseits insgesamt die Flexibilität, da
der innen liegende Hochdruck-Schlauch nur einen relativ geringen Querschnitt benötigt
und dadurch ausreichend Spiel im äußeren Schlauch hat. Andererseits steigt auch die
Sicherheit für einen Nutzer der Wascheinrichtung im Falle einer Leckage am Hochdruckteil,
weil dann zunächst ein Druckabbau in den Niederdruckteil erfolgt. Es kann dadurch
ausgeschlossen werden, dass ein möglicherweise recht scharfer Wasserstrahl aus einer
Leckstelle im Hochdruckteil direkt nach außen dringt. Dadurch lässt sich bei Bedarf
auch der Betriebsdruck der Wascheinrichtung über die bisher bekannten 25 bar hinaus
erhöhen.
[0014] Weiterhin ist an einer Versorgungsleitung für die Wascheinrichtung ein Ventil vorgesehen,
welches verhindert, dass im Falle einer Leckage an der inneren Verbindungsleitung
Flüssigkeit mit hohem Druck aus der äußeren Verbindungsleitung in die Versorgungsleitung
zurück dringt. Daher ist dieses Ventil vorzugsweise in der Wand-Bedieneinheit oder
am dort angeschlossenen Schlauchende angebracht. In der oder nahe der gemeinsamen
Auslassanordnung in der äußeren Verbindungsleitung ist ebenfalls ein Sicherheitsventil
vorgesehen, welches im Falle einer Leckage an der inneren Verbindungsleitung und einem
dann erhöhten Druck in der äußeren Verbindungsleitung den zweiten Auslass in der gemeinsamen
Auslassanordnung absperrt.
[0015] Erfindungsgemäß wird somit eine Wascheinrichtung zur Abgabe von Wasser im Sanitärbereich,
insbesondere in einer Dusche, optimiert. Neben den aufgeführten Sicherheitsaspekten
sind auch die Vorteile der flexibel wählbaren, unterschiedlichen Duscherlebnisse mit
einfacher Bedienung zu nennen, welche sich besonders durch die gemeinsame Auslassanordnung
mit den beiden kombinierten Auslässen ergibt. Je nach persönlicher Gewohnheit bzw.
nach Wunsch eines Nutzers sowie nach Situation, zum Beispiel bei einer erforderlichen
stärkeren Spülwirkung durch eine größere Wassermenge bei niedrigem Druck, steht der
gewünschte Wasserstrahl-Effekt zur Verfügung. Dies bringt auch beim Einsatz der erfindungsgemäßen
Wascheinrichtungen für andere Zwecke, z. B. an Spül- und Waschbecken Vorteile, um
entweder gezielt Schutz abzuspülen oder mit der Hochdruckfunktion auch sehr viel Wasser
einzusparen. Vorteilhaft sind weiterhin auch die einfache, flexible Handhabung sowie
optische Aspekte mit der kombinierten Rohr- oder Schlaucheinheit, insbesondere wenn
die Verbindungsleitung zwischen der Fördereinrichtung und dem ersten Auslass von einer
weiteren, zum zweiten Auslass führenden Verbindungsleitung umgeben ist.
[0016] Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Es zeigt eine Wascheinrichtung
als Dusche:
- Fig. 1:
- im schematischen Aufbau,
- Fig. 2:
- mit einem Duschkopf in einem Längsschnitt und
- Fig. 3:
- mit einem Querschnitt durch die Verbindungsleitung.
[0017] Die Wascheinrichtung besteht aus einer Wand-Bedieneinheit 1 mit nicht dargestelltem
an Anschluss an eine Wasserversorgungsleitung, mit einer Fördereinrichtung zur Erhöhung
eines Flüssigkeitsdrucks sowie mit einer Verbindungsleitung 2 zwischen der Fördereinrichtung
und einem Duschkopf 3.
[0018] Der Duschkopf 3 ist besitzt einen ersten Auslass 4 zum Versprühen von Flüssigkeiten
mit niedriger Durchflussrate und einem erhöhten Flüssigkeitsdruck, wobei der Auslass
4 mindestens zwei Düsen 5 zur Erzeugung von aufeinanderprallenden Flüssigkeitsstrahlen
und zur Zerstäubung aufweist. Kombiniert ist der Auslass 4 im Duschkopf 3 mit mindestens
einem weiteren Auslass 6 zum Versprühen einer Flüssigkeit mit einer im Vergleich dazu
höheren Durchflussrate und einem niedrigeren Flüssigkeitsdruck. Dabei ist im Duschkopf
3 der erste Auslass 4 zentral angeordnet. Der weitere Auslass 6 umgibt den ersten
Auslass 4, ist also kreisförmig um diesen angeordnet und im Wesentlichen wie ein bekannter
Duschkopf mit einem gelochten, scheibenförmigen Wasserverteilungselement 7 ausgeführt.
[0019] Die die beiden erforderlichen Verbindungsleitungen 2, 2' zwischen der Fördereinrichtung
in der Wand-Bedieneinheit 1 und dem gemeinsamen Duschkopf 3 sind miteinander zu einer
Schlaucheinheit kombiniert. Dabei ist die Verbindungsleitung 2' zum ersten Auslass
4 von der zum zweiten Auslass 6 führenden Verbindungsleitung 2 umgeben, so dass in
der inneren Verbindungsleitung 2' ein höherer Flüssigkeitsdruck als in der äußeren,
den Mantel bildenden Verbindungsleitung 2 vorherrscht.
[0020] Im Duschkopf 3 oder nahe der gemeinsamen Auslassanordnung ist in der äußeren Verbindungsleitung
ein Sicherheitsventil 8 vorgesehen, welches im Falle einer Leckage an der inneren
Verbindungsleitung 2' und einem dann erhöhten Druck in der äußeren Verbindungsleitung
2 den zweiten Auslass 6 absperrt.
1. Wascheinrichtung zur Abgabe von Wasser im Sanitärbereich, insbesondere in einer Dusche,
mit einem Auslass (4) zum Versprühen von Flüssigkeiten mit niedriger Durchflussrate,
wobei der Auslass (4) mindestens zwei Düsen (5) zur Erzeugung von aufeinanderprallenden
Flüssigkeitsstrahlen und zur Zerstäubung aufweist, mit einer Fördereinrichtung zur
Erhöhung eines Flüssigkeitsdrucks vor dem Versprühen sowie mit einer Verbindungsleitung
(2') zwischen der Fördereinrichtung und dem Auslass (4),
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Auslass (4) zum Versprühen von Flüssigkeiten mit niedriger Durchflussrate
und einem erhöhten Flüssigkeitsdruck zusammen mit mindestens einem weiteren Auslass
(6) zum Versprühen einer Flüssigkeit mit einer im Vergleich dazu höheren Durchflussrate
und einem niedrigeren Flüssigkeitsdruck in einer gemeinsamen Auslassanordnung kombiniert
ist.
2. Wascheinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die gemeinsame Auslassanordnung mit den beiden kombinierten Auslässen (4, 6) oder
eine Wand-Bedieneinheit (1) ein Vorwahlelement aufweist, und dass je nach dessen Stellung
entweder der erste (4) oder der zweite Auslass (6) oder beide Auslässe (4, 6) parallel
zu betreiben sind.
3. Wascheinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass in der gemeinsamen Auslassanordnung der erste Auslass (4) zum Versprühen von Flüssigkeiten
mit niedriger Durchflussrate und einem erhöhten Flüssigkeitsdruck zentral angeordnet
ist und dass der weitere Auslass (6) zum Versprühen einer Flüssigkeit mit einer im
Vergleich dazu höheren Durchflussrate und einem niedrigeren Flüssigkeitsdruck direkt
benachbart zum ersten Auslass (4) und/oder kreisförmig um den ersten Auslass (4) angeordnet
ist, und im Wesentlichen in der Wirkungsweise einem bekannten Duschkopf (3) entspricht.
4. Wascheinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitungen (2, 2') zwischen der Fördereinrichtung und der gemeinsamen
Auslassanordnung mit den beiden kombinierten Auslässen (4, 6) miteinander zu einer
Rohr- oder Schlaucheinheit kombiniert sind.
5. Wascheinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitung (2') zwischen der Fördereinrichtung und dem ersten Auslass
(4) von einer weiteren, zum zweiten Auslass (6) führenden Verbindungsleitung (2) umgeben
ist, so dass in der inneren Verbindungsleitung (2') ein höherer Flüssigkeitsdruck
als in der äußeren, den Mantel bildenden Verbindungsleitung (2) vorherrscht.
6. Wascheinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass beide konzentrischen Verbindungsleitungen (2, 2') in die gemeinsame Auslassanordnung
einmünden und als druckbeständige Schläuche aus flexiblem Material ausgeführt sind.
7. Wascheinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass an einer Versorgungsleitung für die Wascheinrichtung ein Ventil vorgesehen ist, welches
verhindert, dass im Falle einer Leckage an der inneren Verbindungsleitung (2') Flüssigkeit
mit hohem Druck aus der äußeren Verbindungsleitung (2) in die Versorgungsleitung zurück
dringt.
8. Wascheinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass in der oder nahe der gemeinsamen Auslassanordnung in der äußeren Verbindungsleitung
(2) ein Sicherheitsventil (8) vorgesehen ist, welches im Falle einer Leckage an der
inneren Verbindungsleitung (2') und einem dann erhöhten Druck in der äußeren Verbindungsleitung
(2) den zweiten Auslass (6) in der gemeinsamen Auslassanordnung absperrt.