[0001] Die Erfindung betrifft eine Absaugvorrichtung für einen Gefahrstoffarbeitsplatz zum
Absaugen von, insbesondere gesundheitsgefährdenden und/oder explosionsgefährdenden,
Stoffen mit einem einen Innenraum aufweisenden Gehäuse, das eine Rückwand, zwei einander
gegenüberliegende Seitenwände, ein Deckenelement und eine Zugangsöffnung aufweist,
mit einem Abluftmittel zum Absaugen der Stoffe aus dem Innenraum, mit einem Arbeitsbereich
in dem Innenraum, und mit einem Absauganschluß.
[0002] Eine derartige Absaugvorrichtung ist als ein Abzug aus der
DE 103 38 287 B4 bekannt.
[0003] Hierbei ist von Nachteil, daß beim Umgang mit den Stoffen im Arbeitsbereich der Abzugskabine
sich diese innerhalb des gesamten Innenraumes verteilen, weshalb eine sehr starke
Absaugleistung notwendig ist, um die Stoffe in ausreichendem Maße aus dem Innenraum
absaugen zu können. Aufgrund des großen Volumens des Innenraumes besteht hierbei die
Gefahr, daß die Stoffe nicht in einem ausreichenden Maße aus dem Innenraum abgeführt
werden können und somit zu einer Belastung des Bedienpersonals führen können. Vor
allem im Umgang mit Gefahrstoffen besteht ein erhöhtes Risiko, daß eine ausreichende
Absaugung der Gefahrstoffe aus dem Innenraum zum Schutz des Bedienpersonals vor Gesundheitsschäden
nicht gewährleistet werden kann.
[0004] Daher besteht bereits jetzt ein erhöhter Bedarf hinsichtlich eines deutlich verbesserten
Schadstoffrückhaltevermögens, wobei ein verbessertes Schadstoffrückhaltevermögen zukünftig
auch aufgrund von strengeren Normen und/oder Regelungen zu gewährleisten ist.
[0005] Hierbei besteht gleichzeitig auch aus Gründen der Kostenminimierung ein erhöhter
Bedarf an einer möglichst vielfältigen und flexiblen Nutzung einer Abzugskabine für
die unterschiedlichsten Einsatzzwecke.
[0006] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem ist es, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, so daß eine effektivere Abführung der Schadstoffe aus dem
Innenraum, insbesondere zur Erfüllung der strengeren EU-Normen, gewährleistet ist,
wobei die Vorrichtung vielfältig einsetzbar sein muß und der Betrieb zu einem vergleichsweise
geringen Energie- und/oder Kostenaufwand sowie einer geringeren Lärmbelastung führen
soll.
[0007] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem wird gelöst durch ein mit dem Absauganschluß
verbindbares, absaugfähiges und austauschbares Funktionselement.
[0008] Hierbei ist von Vorteil, daß durch den an der Abzugskabine angeordneten Absauganschluß
das sich in dem Innenraum befindende Funktionselement mit dem Absauganschluß verbindbar
ist, wodurch die Stoffe direkt und unmittelbar aus dem Arbeitsbereich abgesaugt werden.
Somit wird ein Großteil der Stoffe bereits in unmittelbarer Nähe der Quelle für die
in den Innenraum eintretenden Stoffe abgesaugt. Damit wird wirkungsvoll verhindert,
daß sich die Stoffe im gesamten Innenraum verteilen können. Dies führt dazu, daß die
Belastung des gesamten Innenraumes mit den Stoffen deutlich reduziert ist und somit
eine Gefährdung des Bedienpersonals erheblich vermindert ist. Aufgrund austauschbarer
Funktionselemente ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zugleich sehr vielfältig und
für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke nutzbar. So ist die Abzugskabine durch Auswahl
eines geeigneten Funktionselementes auf die unterschiedlichsten Anforderungen adaptierbar.
Da der Großteil der Stoffe aus dem unmittelbaren Arbeitsbereich in der Nähe der Quelle
der in den Innenraum eintretenden Stoffe abgesaugt wird, sind die verbleibenden Stoffe
in dem Innenraum der Abzugskabine mit einer vergleichsweise geringen Absaugleistung
absaugbar. Hierdurch ergibt sich eine geringere Lärmbelastung sowie ein geringerer
Energie- und Kostenaufwand. Aufgrund der gerichteten Absaugung ist eine vergleichsweise
geringe Strömungsgeschwindigkeit notwendig, wodurch die Behaglichkeit im Arbeitsbereich
deutlich verbessert wird. Zudem ist durch die gezielte Abführung von Stoffen aus dem
Arbeitsbereich eine deutlich reduzierte Kontamination auch in den Bereichen zu erreichen,
in denen nicht gearbeitet wird. Die Absaugleistung mit dem eingesetzten Funktionselement
entspricht der Absaugleistung der Abzugskabine ohne ein eingesetztes Funktionselement,
wobei im letzten Fall die Absaugung direkt mittels des Absauganschlusses erfolgen
kann.
[0009] Nach einer Weiterbildung wirkt der Absauganschluß mit dem Abluftmittel zusammen.
Somit dient das Abluftmittel sowohl zum Absaugen gasförmiger Fluide bzw. der Stoffe
aus dem gesamten Innenraum der Vorrichtung als auch zum gezielten Absaugen der Stoffe
aus dem Arbeitsbereich mittels des Absauganschlusses. Hierdurch ergibt sich ein reduzierter
Herstellungs- und Montageaufwand sowie eine vereinfachte Bedienbarkeit. Vorzugsweise
weist das Gehäuse einen Absaugverteiler auf. Mittels dieses Absaugverteilers werden
unterschiedliche Absaugströme auf definierte Weise geführt und zum Abluftmittel geleitet.
Die Anordnung des Absaugverteilers an dem Gehäuse ermöglicht einerseits einen effektiven
und geringen Herstellungsaufwand, sowie andererseits die Möglichkeit, den Absaugverteiler
derart in dem Gehäuse zu integrieren, daß dieser wenig Platz einnimmt und nach der
Montage für das Bedienpersonal verdeckt bleibt. Hierdurch ist zudem ein ästhetisch
ansprechender Gesamteindruck erreichbar.
[0010] Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Absaugverteiler als eine, insbesondere
doppelwandige, Rückwand des Gehäuses ausgebildet. Somit ist der Rückwand eine zusätzliche
Funktion zugeordnet, welche einer effektiven Nutzung des zur Verfügung stehenden Raumes
dient. Zudem weist die Rückwand eine große Fläche auf, welche eine ausreichend große
Dimensionierung des Absaugverteilers erlaubt. Vorzugsweise weist die Rückwand auf
einer dem Arbeitsbereich zugewandten Seite mindestens einen Absauganschluß auf. Hierbei
kann der Absauganschluß an einer beliebigen geeigneten Stelle der Rückwand vorgesehen
sein. Des Weiteren geht somit der Absauganschluß direkt in den Absaugverteiler über,
welcher mit dem Abluftmittel zusammenwirkt und somit den Abzugsstrom auf dem kürzesten
Wege aus dem Arbeitsbereich und der Abzugskabine abführt.
[0011] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform ist der Absauganschluß als ein Durchbruch,
ein Schlitz, ein Flansch und/oder eine Kupplung ausgebildet. Somit ist in Abhängigkeit
von dem gewünschten Einsatzzweck und dem zu verwendenden Funktionselement ein geeignet
ausgebildeter Absauganschluß vorgesehen. Vorzugsweise sind mehrere, insbesondere waagerecht
und übereinander angeordnete, Schlitze als Absauganschlüsse in der Rückwand vorgesehen.
Dies erlaubt einerseits das Absaugen der Stoffe aus dem gesamten Innenraum der Vorrichtung
und andererseits die Verwendung von Funktionselementen, die in unterschiedlichen Höhen
mit einem oder mehreren Absauganschlüssen verbindbar sind. Nach einer weiteren Ausführungsform
sind die Schlitze über die gesamte Breite der Rückwand ausgebildet. Dies führt einerseits
zu einer effektiveren Absaugung der Stoffe aus dem gesamten Innenraum und erlaubt
andererseits eine horizontal verschiebliche Positionierung des Funktionselementes.
[0012] Entsprechend einer Weiterbildung ist das Funktionselement als ein Modul baukastenartig
in den Innenraum einsetzbar. Somit besteht die Möglichkeit, daß dieselbe Abzugskabine
mittels austauschbarer Funktionselemente für unterschiedliche Einsatzzwecke nutzbar
ist. Vorzugsweise sind mehrere Funktionselemente gleichzeitig und/oder wahlweise in
den Innenraum einsetzbar. Demnach kann der Innenraum der Abzugskabine entsprechend
den individuellen Bedürfnissen ausgestattet werden. Hierbei wird die Zusammenstellung
mehrerer Funktionselemente durch die baukastenartige bzw. modulare Einsetzbarkeit
in den Innenraum erheblich erleichtert. Nach einer Weiterbildung ist die Verbindung
des Funktionselementes mit dem Absauganschluß durch das Einsetzen des Funktionselementes
in den Innenraum automatisch herstellbar. Somit sind zur Herstellung der Verbindung
zwischen dem Funktionselement und dem Absauganschluß außer dem Einsetzen des Funktionselementes
keine weiteren Handgriffe notwendig. Dies führt zu einer vereinfachten Bedienbarkeit
und begünstigt ein Austauschen des Funktionselementes.
[0013] Nach einer anderen Weiterbildung ist am Absauganschluß mindestens ein Funktionselement
von mehreren gleichzeitig in den Innenraum eingesetzten Funktionselementen wahlweise
an den Absauganschluß anschließbar. Ist es aufgrund des gewünschten Einsatzzweckes
der Vorrichtung nicht notwendig, daß sämtliche in den Innenraum eingesetzten Funktionselemente
mit einem Absauganschluß verbunden sind, ist es somit, insbesondere durch manuelle
Auswahl, möglich, ein oder mehrere ausgewählte Funktionselemente an den Absauganschluß
anzuschließen. Hierdurch wird die mittels des Abluftmittels zur Verfügung stehende
Absaugleistung gezielt und damit besonders effektiv genutzt. Vorzugsweise wirken mehrere
gleichzeitig in den Innenraum eingesetzte Funktionselemente miteinander zum Absaugen
der Stoffe aus dem Arbeitsbereich zusammen. Hierbei sind die Funktionselemente miteinander
über Abzugskanäle verbunden, wodurch die Stoffe aus den Arbeitsbereichen sämtlicher
eingesetzter Funktionselemente absaugbar sind. Hierbei werden die Abzugströme der
einzelnen Funktionselemente zu einem gemeinsamen Abzugsstrom zusammengeführt und mittels
eines Absauganschlusses dem Abluftmittel zugeführt. Entsprechend einer Weiterbildung
ist das Funktionselement durch das Einsetzen in das Gehäuse mittels Arretiermittel
ortsfest fixierbar. Somit läßt sich die Lage und Position des Funktionselementes mittels
der Arretiermittel innerhalb des Gehäuses eindeutig festlegen und eine unbeabsichtigte
Positionsänderung des Funktionselementes wird wirkungsvoll vermieden. Die Arretiermittel
können beispielsweise als geeignete und an sich bekannte Schraub- oder Steckverbindungen
ausgebildet sein. Vorzugsweise sind für das Einsetzen des Funktionselementes in den
Innenraum, insbesondere zum Vorgeben der Position im Arbeitsbereich, Positionierungsmittel
vorgesehen. Somit ist vorgegeben, an welchen Stellen das Funktionselement innerhalb
des Innenraumes zu positionieren ist. Hierdurch wird gewährleistet, daß eine korrekte
Verbindung zwischen dem Funktionselement und dem Absauganschluß hergestellt wird.
Des Weiteren wird hierdurch eine baukastenartige bzw. modulare Zusammenstellung mehrerer
Funktionselemente in dem Innenraum begünstigt, da mittels der Positionierungsmittel
eine optimale Raumausnutzung des Innenraumes aufgrund einer vorgegebenen Anordnung
der Funktionselemente zueinander gewährleistet ist.
[0014] Bei einer weiteren Ausführungsform weist das Funktionselement mindestens eine Öffnung
zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich auf. Mittels der Öffnung werden die
frei werdenden Stoffe in der unmittelbaren Nähe der Quelle der frei werdenden Stoffe
aus dem Arbeitsbereich in das Funktionselement abgesaugt. Nach einer Weiterbildung
weist das Funktionselement mindestens einen doppelten Boden auf. Hierbei dient der
doppelte Boden als eine Art Abzugskanal zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich.
Neben einem Boden des Funktionselementes können zusätzlich oder alternativ auch andere
Bestandteile, beispielsweise Seitenwände, des Funktionselementes doppelwandig ausgeführt
sein und als Abzugskanal dienen sowie vorzugsweise mit Öffnungen zum Absaugen von
Stoffen aus den Arbeitsbereich versehen sein. Vorzugsweise sind in einer Ablagefläche
des doppelten Bodens Öffnungen zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich vorgesehen.
Diese Öffnungen können in Form von Bohrungen und/oder Schlitzen vorgesehen sein. Mittels
der Öffnungen in der Ablagefläche des doppelten Bodens werden die Stoffe auf einfache
und effektive Weise aus dem Arbeitsbereich abgesaugt.
[0015] Nach einer anderen Weiterbildung ist eine Schublade zum Entfernen aufgefangener fester
und/oder flüssiger Stoffe in dem doppelten Boden angeordnet. Somit können aufgefangene
flüssige und/oder feste Stoffe auf einfache Weise entsorgt werden und eine Reinigung
wird deutlich vereinfacht. Vorzugsweise weist die Schublade Öffnungen zum Absaugen
der Stoffe auf, wodurch frei werdende Stoffe sowohl aus dem Arbeitsbereich als auch
aus der Schublade selbst abgesaugt werden.
[0016] Gemäß einer anderen Ausführungsform ist der doppelte Boden zum Absaugen der Stoffe
aus dem Arbeitsbereich mit dem Absauganschluß in der Rückwand verbindbar. Somit werden
die Stoffe auf effektive Art und Weise aus dem Arbeitsbereich in den doppelten Boden
und über diesen mittels des Absauganschlusses zum Abluftmittel geführt. Das Vorsehen
eines doppelten Bodens führt einerseits zu der Möglichkeit einer effektiven Absaugung
der Stoffe aus dem Arbeitsbereich und andererseits zu einer auch ästhetisch ansprechenden
Gesamtkonstruktion. Des Weiteren kann der doppelte Boden zum Auffangen von Flüssigkeiten
und/oder anderen festen Stoffen genutzt werden, wenn es beim Umgang mit den flüssigen
und/oder festen Stoffen beispielsweise zu Verschüttungen kommt und/oder die Stoffe
beispielsweise aus ihren Behälter überlaufen.
[0017] Entsprechend einer Weiterbildung ist das Funktionselement als eine Tischplatte, ein
Abfallsammelplatz, ein Regal, ein Schrank, eine Einwiegestation, eine Ablagefläche
und/oder ein, insbesondere ausziehbarer, Regaltisch ausgebildet. Hierbei können die
Funktionselemente wie beispielsweise die Einwiegestation mit schwingungsdämpfenden
Elementen ausgestattet sein. Somit ergeben sich je nach Wahl eines oder mehrerer Funktionselemente
die unterschiedlichsten Verwendungsmöglichkeiten. Nach einer anderen Weiterbildung
ist das Funktionselement als ein Regalbrett ausgebildet und das Regalbrett weist eine
Ausklinkung zum Hinterlüften im Bereich der Rückwand auf. Somit wird ausgeschlossen,
daß sich in einem Übergangsbereich zwischen dem Regalbrett und der Rückwand ein Totbereich
ausbildet, aus dem Stoffe nicht oder in einem nicht ausreichenden Maße absaugbar sind.
Entsprechend einer anderen Weiterbildung ist das Funktionselement als eine Umfüll-
und/oder Abfüllstation ausgebildet. Gerade durch das Umfüllen und/oder Abfüllen von
beispielsweise Gefahrstoffen oder Schadstoffen besteht für das Bedienpersonal durch
die austretenden Stoffmengen eine erhebliche Gesundheitsgefahr. Da jedoch nach der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ein erheblicher Anteil der austretenden Stoffe bereits
aus dem Arbeitsbereich abgesaugt wird, ist somit das Risiko einer gesundheitlichen
Gefährdung erheblich reduziert. Vorzugsweise ist die Umfüll- und/oder Abfüllstation
mindestens teilweise doppelwandig ausgebildet. Ferner kann ein doppelwandiger Trichter
zum Umfüllen und/oder Abfüllen vorgesehen sein. Mittels geeigneter Öffnungen der dem
Arbeitsbereich zugewandten Elemente ist somit gewährleistet, daß der Großteil der
austretenden Stoffe bereits aus dem unmittelbaren Arbeitsbereich abgesaugt wird. So
kann mittels des doppelwandigen Trichters beispielsweise eine Schadstoffwolke, die
durch Verdrängung beim Umfüllen aus dem Einfüllbehälter austreten würde, bereits vor
der Verteilung im Innenraum abgesaugt werden.
[0018] Vorzugsweise weist das Funktionselement einen zum Absauganschluß passenden komplementären
Anschluß auf. Hierdurch ist gewährleistet, daß beim Übergang des Abzugstromes aus
dem Funktionselement in den Absauganschluß keine Leckagen entstehen und die abzusaugenden
Stoffe erneut in den Arbeitsbereich und/oder Innenraum eintreten. Nach einer weiteren
Ausführungsform ist das Abluftmittel in dem Deckenelement angeordnet. Somit nimmt
das Abluftmittel keinen Raum im Innenraum des Gehäuses in Anspruch, wodurch dieser
effektiver, beispielsweise für das Einsetzen von Funktionselementen, nutzbar ist.
Vorzugsweise weist das Deckenelement eine Absaugöffnung, insbesondere oberhalb des
Arbeitsbereiches, auf. Hierdurch wird ein besonders effektives Absaugen der Stoffe
aus dem Innenraum erreicht. Insbesondere Stoffe, die leichter sind als Luft, werden
mittels einer Absaugöffnung im Deckenelement sehr effektiv aus dem Innenraum abgesaugt.
[0019] Nach einer weiteren Ausführungsform entsprechen die Abmessungen der, insbesondere
nicht verschließbaren, Zugangsöffnung in der Höhe dem Abstand vom Boden bis zum Deckenelement
und in der Breite vorzugsweise dem Abstand zwischen den beiden Seitenwänden. Somit
ergibt sich eine sehr großzügige Zugangsöffnung, die die Bedienbarkeit erheblich erleichtert.
Hierzu gehört ein einfacher Zugang des Innenraumes für das Bedienpersonal sowie das
einfache und barrierefreie Einsetzen bzw. Entfernen des Funktionselementes in bzw.
aus dem Innenraum des Gehäuses. In einer alternativen Ausführungsform kann die Zugangsöffnung
mittels einer Tür oder eines Frontschiebers verschlossen werden. Hierbei kann die
Tür oder der Frontschieber als eine Schutzvorrichtung dienen, die ein Austreten beispielsweise
von größeren Stoffmengen aufgrund einer Fehlbedienung, Explosion und/oder Verpuffung
aus der Abzugskabine wirkungsvoll verhindern.
[0020] Entsprechend einer anderen Ausführungsform ist im oberen Bereich der Zugangsöffnung
eine Blende montiert. Hierdurch wird verhindert, daß durch eine sich im oberen Bereich
des Innenraumes möglicherweise ausbildende Verwirbelung Stoffe aus dem Innenraum nach
außen strömen. Vorzugsweise ist im oberen Bereich der Zugangsöffnung eine Gebläseleiste
und/oder ein Stützstrahlmittel, insbesondere zum Ablenken einer Fluidströmung in Richtung
des Innenraumes des Gehäuses, vorgesehen. Mittels einer Gebläseleiste und/oder eines
Stützstrahlmittels kann ein Luftvorhang erzeugt werden, welcher ein Austreten der
Stoffe aus dem Innenraum verhindert. Entsprechend einer weiteren Ausführungsform sind
Gebläseleisten und/oder Stützstrahlmittel im Bereich der Seitenwände des Gehäuses,
insbesondere zum Ablenken einer Fluidströmung in Richtung des Innenraumes des Gehäuses,
vorgesehen. Hierdurch wird ein Austreten der Stoffe aus dem Innenraum im Bereich der
Seitenwände, beispielsweise aufgrund von auftretenden Verwirbelungen, besonders wirkungsvoll
verhindert. Die Funktion der Gebläseleisten und/oder Stützstrahlmittel wird über die
Absaugung der frei werdenden Stoffe mittels des an den Absauganschluss angeschlossenen
Funktionselementes derart unterstützt, dass auf einen sonst zusätzlich erforderlichen
Stützstrahl etwa in Brüstungshöhe verzichtet werden kann. Die aus der Gebläseleiste
oder dem Stützstrahlmittel austretende Verdrängungsluft kann eine laminare oder turbulente
Strömung zum Verdrängen der Luft in den Innenraum aufweisen. Vorzugsweise werden die
Blende und mindestens eine Gebläseleiste und/oder ein Stützstrahlmittel miteinander
kombiniert. Hierdurch lässt sich die Ausströmgeschwindigkeit der Gebläseleiste bzw.
des Stützstrahlmittels auf ein Minimum, insbesondere unterhalb der üblichen Werte
von 1,6 m/s, reduzieren. Dies führt zu einer geringern Geräuschbelastung und zu einer
gesteigerten Behaglichkeit. Aufgrund der Blende werden Wirbelbildungen, Rückströmungen
und das Austragen von Stoffen aus dem Innenraum im oberen Bereich der Zugangsöffnung
wirkungsvoll verhindert.
[0021] Ein im oberen Bereich der Zugangsöffnung, beispielsweise horizontal über der Zugangsöffnung,
angeordnetes Haltemittel kann zur Halterung eines Schutzschildes vorgesehen sein.
Das Haltemittel kann in der Form eines Rohres, einer Reling oder einer Leiste ausgebildet
sein und ist vorzugsweise mittels geeigneter Abstandsmittel von der Abzugskabine beabstandet
an dieser befestigt. Das Haltemittel kann zugleich als eine Gebläseleiste bzw. ein
Stützstrahlmittel ausgebildet sein. Der Schutzschild kann als eine Art Körperschutzschild
den Körper der Bedienperson gegenüber einem direkten Kontakt mit den Stoffen oder
vor einer Explosion oder Verpuffung schützen. Der Schutzschild kann derart an dem
Haltemittel angeordnet sein, dass der Schutzschild seitlich verschiebbar ist.
[0022] Alternativ oder in Ergänzung zur Verwendung von Gebläseleisten und/oder Stützstrahlmitteln
können geeignet geformte, insbesondere von der Abzugskabine beabstandet und an dieser
befestigte, Profile im Bereich der Zugangsöffnung vorgesehen sein, um die Entstehung
von Luftverwirbelungen im Bereich der Zugangsöffnung und/oder den Austrag von frei
werdenden Stoffen aus der Abzugskabine zu vermeiden.
[0023] Des Weiteren können flexible Absaugarme vorgesehen sein. Diese Absaugarme können
mit Absauganschlüssen in der Rückwand und/oder am Deckenelement verbunden werden und
direkt über dem gerade genutzten Arbeitsbereich platziert werden. Wenn die Absaugarme
nicht mit den beispielsweise speziell für die Absaugarme vorgesehenen Absauganschlüssen
verbunden sind, können die Absauganschlüsse mit Deckeln verschlossen werden.
[0024] Einzelne oder sämtliche Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung können derart
explosionsgeschützt ausgebildet sein, dass eine zusätzliche Gefährdung beispielsweise
des Bedienpersonals aufgrund einer Explosion und/oder Verpuffung vermindert wird.
[0025] Von besonderem Vorteil ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung als eine
Abzugskabine und/oder als ein Gefahrstoffarbeitsplatz zur Handhabung von gasförmigen,
flüssigen und/oder festen Stoffen, insbesondere in Laboratorien und/oder wissenschaftlichen
Lehrräumen an Schulen und/oder Universitäten.
[0026] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mittels folgender
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer perspektivischen Frontansicht,
- Fig. 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer geschnittenen
Seitendarstellung,
- Fig. 3
- ein erstes Funktionselement gemäß der Fig. 1 in einer perspektivischen Seitendarstellung,
- Fig. 4
- das Funktionselement gemäß Fig. 3 in einer geschnittenen perspektivischen Seitendarstellung,
- Fig. 5
- ein zweites Funktionselement gemäß Fig. 1 in einer perspektivischen Frontansicht,
- Fig. 6
- das Funktionselement gemäß Fig. 5 in einer teilweise geschnittenen perspektivischen
Frontansicht,
- Fig. 7
- ein drittes Funktionselement gemäß Fig. 1 in einer perspektivischen Frontansicht,
- Fig. 8
- ein weiteres Funktionselement gemäß Fig. 1 in einer perspektivischen Frontansicht,
- Fig. 9
- das Funktionselement gemäß Fig. 8 in einer geschnittenen perspektivischen Frontansicht,
- Fig. 10
- das Funktionselement gemäß Fig. 8 mit einem zusätzlichen Hebetisch in einer perspektivischen
Frontansicht,
- Fig. 11
- das Funktionselement gemäß Fig. 10 in einer geschnittenen perspektivischen Frontansicht,
- Fig. 12
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer perspektivischen
Seitendarstellung,
- Fig. 13
- die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Figur 12 in einer geschnittenen Draufsicht,
- Fig. 14
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer perspektivischen
Seitendarstellung,
- Fig. 15
- die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Figur 14 in einer Seitenansicht,
- Fig. 16
- die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Figur 14 in einer Draufsicht und
- Fig. 17
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer perspektivischen,
geschnitten Seitendarstellung.
[0027] Fig. 1 zeigt eine Abzugskabine 10 mit einem Gehäuse 11. Das Gehäuse 11 weist einen
Innenraum 12 mit einem Arbeitsbereich 13 auf. Des Weiteren weist das Gehäuse 11 eine
Rückwand 14, eine Seitenwand 15, eine der Seitenwand 15 gegenüberliegende Seitenwand
16, ein Deckenelement 17 und eine Zugangsöffnung 18 auf. Die Zugangsöffnung 18 ist
nicht verschließbar und entspricht in ihrer Höhe dem Abstand vom Boden bis zum Deckenelement
17 und in der Breite dem Abstand zwischen den Seitenwänden 15, 16. Die Zugangsöffnung
18 wird von einer Abdeckung 19 umgeben.
[0028] Innerhalb des Deckenelementes 17 sind ein erstes Abluftmittel 20 und ein zweites
Abluftmittel 21 zur symmetrischen Absaugung der Stoffe aus der Abzugskabine angeordnet.
Unterhalb des Deckenelementes 17 im Bereich der Zugangsöffnung 18 und zwischen den
Seitenwänden 15, 16 befindet sich eine Gebläseleiste 23, welche mittels eines Aggregates
22 mit Verdrängungsluft versorgt wird.
[0029] Im Innenraum 12 des Gehäuses 11 sind Funktionselemente 24, 25, 26 und 27 angeordnet.
Hierbei sind die Funktionselemente 24 und 25 derart nebeneinander angeordnet, daß
beide Funktionselemente 24, 25 die gesamte Breite des Innenraumes 12 in Anspruch nehmen.
Auf dem Funktionselement 25 sind nebeneinander die Funktionselemente 26 und 27 angeordnet.
Die Funktionselemente 24, 25, 26 und 27 stehen jeweils mit einem nicht in der Figur
dargestellten Absauganschluß in der Rückwand 14 in Verbindung.
[0030] Fig. 2 zeigt die Abzugskabine 10, die im Wesentlichen dem Aufbau entsprechend der
Fig. 1 entspricht, wobei allerdings gemäß der Fig. 2 keine Funktionselemente 24 bis
27 im Innenraum 12 angeordnet sind.
[0031] Die Rückwand 14 ist zumindest teilweise als ein Absaugverteiler 33 ausgebildet. Hierzu
ist die Rückwand 14 teilweise als eine doppelwandige Rückwand ausgebildet. Ein dem
Innenraum 12 zugewandtes Wandelement des doppelwandigen Abschnittes der Rückwand 14
besteht aus einem ersten Rückwandelement 28, welches sich rechtwinklig und parallel
zu einem vom Innenraum 12 abgewandten Wandelement der Rückwand 14 parallel erstreckt,
sowie einem zweiten Rückwandelement 29, welches, ausgehend vom ersten Rückwandelement
28, in Richtung des Deckenelementes 17 und der Zugangsöffnung 18 geneigt ist. Das
erste Rückwandelement 28 weist einen unteren Absauganschluß 62, einen mittleren Absauganschluß
30 und einen darüberliegenden Absauganschluß 31 auf. Das zweite Rückwandelement 29
weist einen Absauganschluß 32 im Bereich des Deckenelementes 17 auf. Ferner weist
das Deckenelement 17 eine Deckenleuchte 61 auf.
[0032] Die Abluftmittel 20, 21 wirken auf nicht näher dargestellte Weise mit dem Absaugverteiler
33 und den Absauganschlüssen 30, 31, 32 und 62 zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich
13 und dem Innenraum 12 zusammen.
[0033] Fig. 3 zeigt das erste Funktionselement 25 gemäß Fig. 1. Das Funktionselement 25
ist als ein Tischplattenmodul 25 ausgebildet. Eine Tischplatte 34 ist als ein doppelter
Boden 38 ausgebildet. Die Tischplatte 34 weist in ihrem vorderen Bereich, der in einem
in den Innenraum 12 eingesetzten Zustand gemäß der Fig. 1 der Zugangsöffnung 18 zugewandt
ist, Öffnungen 35 auf. An den beiden der Zugangsöffnung 18 zugewandten Ecken der Tischplatte
34 ist jeweils ein Standbein 36 angeordnet. An dem der Rückwand 14 gemäß der Fig.
1 zugewandten Seite der Tischplatte 34 ist ein Arretiermittel 37 vorgesehen, um das
Tischplattenmodul 25 an der Rückwand 14 zu fixieren.
[0034] Fig. 4 zeigt das erste Funktionselement 25 gemäß der Fig. 3 in einer geschnittenen
Darstellung. Demnach ist der doppelte Boden 38 im Bereich des Arretiermittels 37 und
damit gemäß Fig. 1 im Bereich der Rückwand 14 nicht verschlossen. Die Fixierung des
Tischplattenmoduls 25 erfolgt in Höhe des Absauganschlusses 30 des ersten Rückwandelementes
28, so daß die Höhe des Absauganschlusses 30 mit der Höhe des doppelten Bodens 38
übereinstimmt und die Stoffe aus dem Arbeitsbereich 13 im Umfeld des Tischplattenmoduls
25 mittels der Öffnungen 35 in den doppelten Boden 38 und den Absauganschluß 30 abgesaugt
werden.
[0035] Fig. 5 zeigt das zweite Funktionselement 24 gemäß Fig. 1, welches als ein Abfallsammelplatz
24 ausgebildet ist. Der Abfallsammelplatz 24 besteht aus einem Rollwagen 39, der eine
obere Platte 40 aufweist. Die Platte 40 besitzt eine kreisförmige Durchgangsöffnung
41. Unterhalb der Platte 40 und der Durchgangsöffnung 41 ist ein Trichter 42 an der
Platte 40 befestigt, der die in die Durchgangsöffnung 41 eingebrachten Abfallstoffe
in einen an den Trichter 42 angeschlossenen Behälter 44 leitet. Der Behälter 44 ist
als ein Fass 44 ausgebildet und steht auf einer unteren Platte 57. Des Weiteren weist
der Trichter 42 unterhalb der Platte 40 einen Anschluß 43 zum Absaugen von Stoffen
auf. Der Trichter 42 ist mittels eines Adapters 63 an das Fass 44 angeschlossen, wobei
der Adapter 63 für einen dichten Fassanschluss sorgt, mehrfach nutzbar ist und die
Entlüftung des Fasses 44 beim Befüllen erlaubt sowie eine integrierte Füllstandskontrolle
aufweist. Der Adapter 63 ist als ein koaxiales Rohr ausgebildet.
[0036] Fig. 6 zeigt eine teilweise geschnittene Darstellung des zweiten Funktionselementes
24 gemäß Fig. 5. Im Bereich des größten Umfanges des Trichters 42 ist um den Außenumfang
des Trichters 42 ein Abzugkanal 59 geführt, der in den Anschluß 43 mündet und somit
zum Absaugen von austretenden Stoffen aus dem Arbeitsbereich 13 im Umfeld des Trichters
42 und der Durchgangsöffnung 41 dient. Hierzu wird der Anschluß 43 in der Anordnung
gemäß der Fig. 1 mit dem Absauganschluß 30 verbunden. Des Weiteren ist ein Abzugkanal
60 vorgesehen, der aus dem Adapter 63 austretende Stoffe absaugt und zum Entlüften
des Fasses 44 dient und ebenfalls in den Anschluß 43 mündet.
[0037] Fig. 7 zeigt das dritte Funktionselement 27 gemäß Fig. 1, welches als ein Regalmodul
27 ausgebildet ist. Das Regalmodul 27 ist ein Eckschrank, der einen doppelten Boden
45, eine erste doppelwandige Regalwand 46, eine zweite doppelwandige Regalwand 47
und Auflageböden 48 als Ablageflächen aufweist. Die Auflageböden 48 sind als Dreiecke
ausgebildet und auf Auflagemittel 49 aufgelegt. In einer alternativen Ausführung können
die Auflageböden 48 als Doppelböden ausgebildet sein, welche Öffnungen aufweisen und
mit einem Absauganschluss verbindbar sind. Die erste Regalwand 46 und die zweite Regalwand
47 weisen auf der dem Innenraum 12 zugewandten Seite gemäß der Fig. 1 Öffnungen 50
auf. Diese dienen zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich 13. Hierzu ist an
der doppelwandigen Regalwand 47 ein Anschluß 58 angeordnet, der in der Anordnung gemäß
der Fig. 1 mit dem Absauganschluß 30 in Verbindung steht. Die Öffnungen 50 können
ferner zum Einstecken der Auflageböden 48 genutzt werden. Alternativ zu der Anordnung
des Anschlusses 58 gemäß der Fig. 7 im unteren Bereich der doppelwandigen Regalwand
47 kann der Anschluß 58 oder ein zusätzlicher Anschluß im oberen Bereich der doppelwandigen
Regelwand 47 angeordnet sein und mit dem Absauganschluß 31 gemäß Fig. 2 zusammenwirken.
Der doppelte Boden 45 weist Öffnungen 64 zum Absaugen von Stoffen auf. Somit können
ausgetretene oder überlaufende flüssige und/oder feste Stoffe durch die Öffnungen
64 in den doppelten Boden gelangen und aufgefangen werden. Der doppelte Boden 45 weist
eine Schublade 65 auf, wodurch die Entsorgung aufgefangener Stoffe und die Reinigung
erleichtert werden.
[0038] Fig. 8 bis Fig. 11 zeigen jeweils ein weiteres Funktionselement 26 gemäß der Fig.
1, welches hier als ein Umfüll- und/oder Abfüllmodul 26 ausgebildet ist. Das Umfüll-
und/oder Abfüllmodul 26 weist einen doppelten Boden 51, eine doppelwandige Modulwand
53 und einen Trichter 55 auf. Hierbei ist der Trichter 55 als ein doppelwandiger Trichter
55 ausgebildet. Die Modulwand 53 weist schlitzförmige Öffnungen 54 zum Absaugen der
Stoffe aus dem Arbeitsbereich 13 auf. Der doppelte Boden 51 weist zum einfachen Entsorgen
aufgefangener Stoffe und zum Reinigen eine Schublade 66 auf.
[0039] Gemäß Fig. 10 und Fig. 11 kann innerhalb des Umfüll- und/oder Abfüllmoduls 26 ein
Hebetisch 56 vorgesehen sein, um beispielsweise Gefäße mit geringerer Höhe direkt
unterhalb des Trichters 55 anzuordnen. Des Weiteren weist das Funktionselement 26
einen Anschluß 52 zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich 13 auf. Hierzu ist
die Umfüll- und/oder Abfüllstation 26 gemäß der Anordnung in Fig. 1 mit dem Absauganschluß
30 verbunden.
[0040] Fig. 12 zeigt eine Abzugskabine 67, die im Wesentlichen dem Aufbau der Abzugskabine
10 gemäß Fig. 1 oder Fig. 2 entspricht, so daß gleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen
aufweisen. Innerhalb des Deckenelementes 17 ist ein Aggregat 68 angeordnet, welches
über zwei von dem Aggregat 68 weg führenden Zuführleitungen 69 zwei Stützstrahlmittel
70, 71 mit Verdrängungsluft versorgt. Die Stützstrahlmittel 70, 71 sind in der Art
von Standrohren den Seitenbereichen der Zugangsöffnung 18 zugeordnet, wobei die Stützstrahlmittel
70, 71 jeweils von der seitlichen Innenkante der Zugangsöffnung 18 beabstandet sind.
Vor dem ersten Rückwandelement 28 und im Innenraum 12 ist als ein Funktionselement
ein Tisch 72 angeordnet, dessen dem Rückwandelement 28 zugewandte und obere Tischkante
in einen Absauganschluß 74 übergeht. Oberhalb des mittleren Absauganschlusses 74 befindet
sich ein weiterer Absauganschluß 73, wobei beide Absauganschlüsse 73, 74 als Schlitze
ausgebildet sind, die sich über die gesamte Breite des Rückwandelementes 28 erstrecken.
[0041] Fig. 13 zeigt die Abzugskabine 67 gemäß Fig. 12 in einer geschnittenen Draufsicht.
Die Seitenwände 15, 16 gehen mittels eines Übergangselementes 75 bzw. 76 in die Abdeckung
19 über, wodurch ein rechtwinkliger Übergang vermieden wird und die Stützstrahlmittel
70, 71 derart angeordnet werden, daß die Zugangsöffnung 18 eine größtmögliche Breite
aufweist, um den Zugang in den Innenraum 12 zu erleichtern.
[0042] Fig. 14, Fig. 15 und Fig. 16 zeigen eine Abzugskabine 77, die im Wesentlichen dem
Aufbau der Abzugskabinen 10 und 67 entspricht. Allerdings ist bei der Abzugskabine
77 an der Abdeckung 19 und oberhalb der Zugangsöffnung 18 ein Haltemittel 78 montiert.
Das Haltemittel 78 erstreckt sich horizontal über etwa die Breite der Zugangsöffnung
18 und ist im Wesentlichen als ein Rohr ausgebildet, dessen Enden um 90° gebogen sind.
Die um 90° gebogenen Enden des Haltemittels 78 sind an der Abdeckung 19 auf geeignet
Weise befestigt. Das Haltemittel 78 hält einen Schutzschild 79, der hier als ein durchsichtiger
Körperschutzschild 79 ausgebildet ist. Der Schutzschild 79 weist auf der Höhe des
Haltemittels 78 zwei Haken 80 auf, so daß der Schutzschild 79 mittels der Haken 80
an dem Haltemittel 78 eingehackt und somit befestigt und gehalten wird. Des Weiteren
ist der Schutzschild 79 im Bereich der oberen Kante der Abdeckung 19 zusätzlich mittels
Abstandsmitteln 81 befestigt. Der herabhängende Schutzschild 79 reicht bis etwa zur
Unterkante der Tischplatte des Tisches 72, so dass die angewinkelten Beine einer beispielsweise
an dem Tisch 72 sitzenden Person nicht in Kontakt mit dem Schutzschild 79 kommen.
Der Schutzschild 79 weist im unteren Bereich einen taillierten Bereich 82 auf, der
den Oberkörper einer Person vor einem direkten Kontakt mit den Stoffen oder vor einer
Explosion oder Verpuffung schützt und zugleich das Hantieren im Innenraum 12 weitgehend
störungsfrei zulässt. In einer alternativen Ausführungsform kann das Haltemittel 78
als eine Gebläseleiste und/oder als ein Stützstrahlmittel ausgebildet und/oder der
Schutzschild kann seitlich verschiebbar an dem Haltemittel 78 angeordnet sein.
[0043] Fig. 17 zeigt eine Abzugskabine 83, die ebenfalls im Wesentlichen dem Aufbau der
Abzugskabinen 10, 67, 77 entspricht, wobei allerdings keine Funktionselemente 24 bis
27 bzw. 72 im Innenraum 12 angeordnet sind. Im oberen Bereich der Zugangsöffnung 18
ist eine Blende 84 montiert. Die Blende 84 ist unterhalb der Gebläseleiste 23 angeordnet
und ist ausgehend von der Befestigung an der oberen, horizontalen Kante der Zugangsöffnung
18 schräg in den Innenraum 12 der Abzugskabine 83 geneigt. Aufgrund der Blende 84
ist die Ausströmgeschwindigkeit der Gebläseleiste 23 reduzierbar, was zu einer geringern
Geräuschbelastung und zu einer gesteigerten Behaglichkeit führt. Die Blende 84 verhindert
Wirbelbildungen, Rückströmungen und das Austragen von Stoffen aus dem Innenraum 12
im oberen Bereich der Zugangsöffnung 18, welche durch die geringere Ausströmgeschwindigkeit
entstehen können.
Bezugszeichenliste:
[0044]
- 10
- Abzugskabine
- 11
- Gehäuse
- 12
- Innenraum
- 13
- Arbeitsbereich
- 14
- Rückwand
- 15
- Seitenwand
- 16
- Seitenwand
- 17
- Deckenelement
- 18
- Zugangsöffnung
- 19
- Abdeckung
- 20
- Abluftmittel
- 21
- Abluftmittel
- 22
- Aggregat
- 23
- Gebläseleiste
- 24
- Funktionselement
- 25
- Funktionselement
- 26
- Funktionselement
- 27
- Funktionselement
- 28
- erstes Rückwandelement
- 29
- zweites Rückwandelement
- 30
- Absauganschluß
- 31
- Absauganschluß
- 32
- Absauganschluß
- 33
- Absaugverteiler
- 34
- Tischplatte
- 35
- Öffnung
- 36
- Standbein
- 37
- Arretiermittel
- 38
- doppelter Boden
- 39
- Rollwagen
- 40
- Obere Platte
- 41
- Durchgangsöffnung
- 42
- Trichter
- 43
- Anschluß
- 44
- Behälter
- 45
- doppelter Boden
- 46
- erste Regalwand
- 47
- zweite Regalwand
- 48
- Auflageboden
- 49
- Auflagemittel
- 50
- Öffnung
- 51
- doppelter Boden
- 52
- Anschluß
- 53
- Modulwand
- 54
- Öffnung
- 55
- Trichter
- 56
- Hebetisch
- 57
- Untere Platte
- 58
- Anschluß
- 59
- Abzugkanal
- 60
- Abzugkanal
- 61
- Deckenleuchte
- 62
- Absauganschluss
- 63
- Adapter
- 64
- Öffnung
- 65
- Schublade
- 66
- Schublade
- 67
- Abzugskabine
- 68
- Aggregat
- 69
- Zuführleitungen
- 70
- Stützstrahlmittel
- 71
- Stützstrahlmittel
- 72
- Tisch
- 73
- Absauganschluß
- 74
- Absauganschluß
- 75
- Übergangselement
- 76
- Übergangselement
- 77
- Abzugskabine
- 78
- Haltemittel
- 79
- Schutzschild
- 80
- Haken
- 81
- Abstandsmittel
- 82
- taillierter Bereich
- 83
- Abzugskabine
- 84
- Blende
1. Absaugvorrichtung für einen Gefahrstoffarbeitsplatz zum Absaugen von, insbesondere
gesundheitsgefährdenden und/oder explosionsgefährdenden, Stoffen mit einem einen Innenraum
(12) aufweisenden Gehäuse (11), das eine Rückwand (14), zwei einander gegenüberliegende
Seitenwände (15, 16), ein Deckenelement (17) und eine Zugangsöffnung (18) aufweist,
mit einem Abluftmittel (20, 21) zum Absaugen der Stoffe aus dem Innenraum (12), mit
einem Arbeitsbereich (13) in dem Innenraum (12) und mit einem Absauganschluß (30,
31, 32, 62, 73, 74), gekennzeichnet durch ein mit dem Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) verbindbares, absaugfähiges und
austauschbares Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72).
2. Absaugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) mit dem Abluftmittel (20, 21) zusammenwirkt
und/oder das Gehäuse (11) einen Absaugverteiler (33) aufweist, wobei vorzugsweise
der Absaugverteiler (33) als eine, insbesondere doppelwandige, Rückwand (14) des Gehäuses
(11) ausgebildet ist.
3. Absaugvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwand (14) auf einer dem Arbeitsbereich (13) zugewandten Seite mindestens
einen Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) aufweist.
4. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) als ein Durchbruch, ein Schlitz, ein
Flansch und/oder eine Kupplung ausgebildet ist, und/oder mehrere, insbesondere waagerecht
und übereinander angeordnete, Schlitze als Absauganschlüsse (30, 31, 32, 62, 73, 74)
in der Rückwand (14) vorgesehen sind, wobei insbesondere die Schlitze über die gesamte
Breite der Rückwand (14) ausgebildet sind.
5. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) als ein Modul baukastenartig in den Innenraum
(12) einsetzbar ist und/oder mehrere Funktionselemente (24, 25, 26, 27. 72) gleichzeitig
und/oder wahlweise in den Innenraum (12) einsetzbar sind und/oder die Verbindung des
Funktionselementes (24, 25, 26, 27, 72) mit dem Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73,
74) durch das Einsetzen des Funktionselementes (24, 25, 26, 27, 72) in den Innenraum
(12) automatisch herstellbar ist.
6. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) mindestens ein Funktionselement (24, 25,
26, 27, 72) von mehreren gleichzeitig in den Innenraum (12) eingesetzten Funktionselementen
(24, 25, 26, 27, 72) wahlweise an den Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) anschließbar
ist, und/oder mehrere gleichzeitig in den Innenraum (12) eingesetzte Funktionselemente
(24, 25, 26, 27, 72) miteinander zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich (13)
zusammenwirken.
7. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) durch das Einsetzen in das Gehäuse (11)
mittels Arretiermitteln (37) ortsfest fixierbar ist und/oder für das Einsetzen des
Funktionselements (24, 25, 26, 27, 72) in den Innenraum (12), insbesondere zum Vorgeben
der Position im Arbeitsbereich (13), Positionierungsmittel vorgesehen sind.
8. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) mindestens eine Öffnung (35, 50, 54) zum
Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich (13) und/oder mindestens einen doppelten
Boden (38, 45, 51) aufweist, wobei vorzugsweise in einer Ablagefläche des doppelten
Bodens (38, 45, 51) Öffnungen (35, 50, 54) zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich
(13) vorgesehen sind.
9. Absaugvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schublade (65, 66), insbesondere mit Öffnungen zum Absaugen der Stoffe, zum
Entfernen aufgefangener fester und/oder flüssiger Stoffe in dem doppelten Boden (45,
51) angeordnet ist, und vorzugsweise der doppelte Boden (38, 45, 51) zum Absaugen
der Stoffe aus dem Arbeitsbereich (13) mit dem Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73,
74) in der Rückwand (14) verbindbar ist.
10. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) als eine Tischplatte, ein Abfallsammelplatz,
ein Regal, ein Schrank, eine Einwiegestation, eine Ablagefläche, ein, insbesondere
ausziehbarer, Regaltisch und/oder ein Regalbrett ausgebildet ist, das eine Ausklingung
zum Hinterlüften im Bereich der Rückwand (14) aufweist.
11. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) als eine, insbesondere mindestens teilweise
doppelwandig ausgebildete, Umfüll- und/oder Abfüllstation ausgebildet ist, wobei vorzugsweise
ein doppelwandiger Trichter (55) zum Umfüllen und/oder Abfüllen vorgesehen ist.
12. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) einen zum Absauganschluß (30, 31, 32, 62,
73, 74) passenden komplementären Anschluss (43, 52, 58) aufweist, und/oder das Abluftmittel
(20, 21) in dem Deckenelement (17) angeordnet ist, wobei vorzugsweise das Deckenelement
(17) eine Absaugöffnung, insbesondere oberhalb des Arbeitsbereiches (13), aufweist.
13. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im oberen Bereich der Zugangsöffnung (18) eine Blende (84) montiert ist, und/oder
die Abmessungen der, insbesondere nicht verschliessbaren, Zugangsöffnung (18) in der
Höhe dem Abstand vom Boden bis zum Deckenelement (17) und in der Breite vorzugsweise
dem Abstand zwischen den beiden Seitenwänden (15, 16) entsprechen.
14. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich der Zugangsöffnung (18) und/oder im Bereich der Seitenwände (15,
16) des Gehäuses (11) eine Gebläseleiste (23) und/oder ein Stützstrahlmittel (70,
71), insbesondere zum Ablenken einer Fluidströmung in Richtung des Innenraumes (12)
des Gehäuses (11), vorgesehen sind.
15. Verwendung einer Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche als eine
Abzugskabine (10, 67, 77, 83) und/oder als ein Gefahrstoffarbeitsplatz zur Handhabung
von gasförmigen, flüssigen und/oder festen Stoffen, insbesondere in Laboratorien und/oder
wissenschaftlichen Lehrräumen an Schulen und/oder Universitäten.