(19)
(11) EP 2 095 888 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.09.2009  Patentblatt  2009/36

(21) Anmeldenummer: 09153697.9

(22) Anmeldetag:  26.02.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B08B 15/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 26.02.2008 DE 102008011161

(71) Anmelder: Wesemann GmbH & Co. KG
28857 Syke (DE)

(72) Erfinder:
  • Schubert, Bernd
    90461 Nürnberg (DE)
  • Sippel, Jürgen
    91364 Unterleinleiter (DE)

(74) Vertreter: Tappe, Udo et al
Von Ahsen, Nachtwey & Kollegen Anwaltskanzlei Wilhelm-Herbst-Strasse 5
28359 Bremen
28359 Bremen (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Absaugen von Stoffen und Verwendung einer solchen Vorrichtung


(57) Die Erfindung betrifft eine Absaugvorrichtung für einen Gefarhstoffarbeitsplatz zum Absaugen von, insbesondere gesundheitsgefährdenden und/oder explosionsgefährdenden, Stoffen mit einem einen Innenraum (12) aufweisenden Gehäuse (11), das eine Rückwand (14), zwei einander gegenüberliegende Seitenwände (15, 16), ein Deckenelement (17) und eine Zugangsöffnung (18) aufweist, mit einem Abluftmittel (20, 21) zum Absaugen der Stoffe aus dem Innenraum (12), mit einem Arbeitsbereich (13) in dem Innenraum (12) und mit einem Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74). Es soll eine effektivere Abführung der Schadstoffe aus dem Innenraum (12), insbesondere zur Erfüllung der strengeren EU-Normen, gewährleistet werden, wobei die Vorrichtung vielfältig einsetzbar sein muß und der Betrieb zu einem vergleichsweise geringen Energie- und/oder Kostenaufwand sowie einer geringeren Lärmbelastung führen soll. Hierzu ist die Vorrichtung gekennzeichnet durch ein mit dem Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) verbindbares, absaugfähiges und austauschbares Funktionselement (24, 25, 26, 27. 72).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Absaugvorrichtung für einen Gefahrstoffarbeitsplatz zum Absaugen von, insbesondere gesundheitsgefährdenden und/oder explosionsgefährdenden, Stoffen mit einem einen Innenraum aufweisenden Gehäuse, das eine Rückwand, zwei einander gegenüberliegende Seitenwände, ein Deckenelement und eine Zugangsöffnung aufweist, mit einem Abluftmittel zum Absaugen der Stoffe aus dem Innenraum, mit einem Arbeitsbereich in dem Innenraum, und mit einem Absauganschluß.

[0002] Eine derartige Absaugvorrichtung ist als ein Abzug aus der DE 103 38 287 B4 bekannt.

[0003] Hierbei ist von Nachteil, daß beim Umgang mit den Stoffen im Arbeitsbereich der Abzugskabine sich diese innerhalb des gesamten Innenraumes verteilen, weshalb eine sehr starke Absaugleistung notwendig ist, um die Stoffe in ausreichendem Maße aus dem Innenraum absaugen zu können. Aufgrund des großen Volumens des Innenraumes besteht hierbei die Gefahr, daß die Stoffe nicht in einem ausreichenden Maße aus dem Innenraum abgeführt werden können und somit zu einer Belastung des Bedienpersonals führen können. Vor allem im Umgang mit Gefahrstoffen besteht ein erhöhtes Risiko, daß eine ausreichende Absaugung der Gefahrstoffe aus dem Innenraum zum Schutz des Bedienpersonals vor Gesundheitsschäden nicht gewährleistet werden kann.

[0004] Daher besteht bereits jetzt ein erhöhter Bedarf hinsichtlich eines deutlich verbesserten Schadstoffrückhaltevermögens, wobei ein verbessertes Schadstoffrückhaltevermögen zukünftig auch aufgrund von strengeren Normen und/oder Regelungen zu gewährleisten ist.

[0005] Hierbei besteht gleichzeitig auch aus Gründen der Kostenminimierung ein erhöhter Bedarf an einer möglichst vielfältigen und flexiblen Nutzung einer Abzugskabine für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke.

[0006] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, so daß eine effektivere Abführung der Schadstoffe aus dem Innenraum, insbesondere zur Erfüllung der strengeren EU-Normen, gewährleistet ist, wobei die Vorrichtung vielfältig einsetzbar sein muß und der Betrieb zu einem vergleichsweise geringen Energie- und/oder Kostenaufwand sowie einer geringeren Lärmbelastung führen soll.

[0007] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem wird gelöst durch ein mit dem Absauganschluß verbindbares, absaugfähiges und austauschbares Funktionselement.

[0008] Hierbei ist von Vorteil, daß durch den an der Abzugskabine angeordneten Absauganschluß das sich in dem Innenraum befindende Funktionselement mit dem Absauganschluß verbindbar ist, wodurch die Stoffe direkt und unmittelbar aus dem Arbeitsbereich abgesaugt werden. Somit wird ein Großteil der Stoffe bereits in unmittelbarer Nähe der Quelle für die in den Innenraum eintretenden Stoffe abgesaugt. Damit wird wirkungsvoll verhindert, daß sich die Stoffe im gesamten Innenraum verteilen können. Dies führt dazu, daß die Belastung des gesamten Innenraumes mit den Stoffen deutlich reduziert ist und somit eine Gefährdung des Bedienpersonals erheblich vermindert ist. Aufgrund austauschbarer Funktionselemente ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zugleich sehr vielfältig und für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke nutzbar. So ist die Abzugskabine durch Auswahl eines geeigneten Funktionselementes auf die unterschiedlichsten Anforderungen adaptierbar. Da der Großteil der Stoffe aus dem unmittelbaren Arbeitsbereich in der Nähe der Quelle der in den Innenraum eintretenden Stoffe abgesaugt wird, sind die verbleibenden Stoffe in dem Innenraum der Abzugskabine mit einer vergleichsweise geringen Absaugleistung absaugbar. Hierdurch ergibt sich eine geringere Lärmbelastung sowie ein geringerer Energie- und Kostenaufwand. Aufgrund der gerichteten Absaugung ist eine vergleichsweise geringe Strömungsgeschwindigkeit notwendig, wodurch die Behaglichkeit im Arbeitsbereich deutlich verbessert wird. Zudem ist durch die gezielte Abführung von Stoffen aus dem Arbeitsbereich eine deutlich reduzierte Kontamination auch in den Bereichen zu erreichen, in denen nicht gearbeitet wird. Die Absaugleistung mit dem eingesetzten Funktionselement entspricht der Absaugleistung der Abzugskabine ohne ein eingesetztes Funktionselement, wobei im letzten Fall die Absaugung direkt mittels des Absauganschlusses erfolgen kann.

[0009] Nach einer Weiterbildung wirkt der Absauganschluß mit dem Abluftmittel zusammen. Somit dient das Abluftmittel sowohl zum Absaugen gasförmiger Fluide bzw. der Stoffe aus dem gesamten Innenraum der Vorrichtung als auch zum gezielten Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich mittels des Absauganschlusses. Hierdurch ergibt sich ein reduzierter Herstellungs- und Montageaufwand sowie eine vereinfachte Bedienbarkeit. Vorzugsweise weist das Gehäuse einen Absaugverteiler auf. Mittels dieses Absaugverteilers werden unterschiedliche Absaugströme auf definierte Weise geführt und zum Abluftmittel geleitet. Die Anordnung des Absaugverteilers an dem Gehäuse ermöglicht einerseits einen effektiven und geringen Herstellungsaufwand, sowie andererseits die Möglichkeit, den Absaugverteiler derart in dem Gehäuse zu integrieren, daß dieser wenig Platz einnimmt und nach der Montage für das Bedienpersonal verdeckt bleibt. Hierdurch ist zudem ein ästhetisch ansprechender Gesamteindruck erreichbar.

[0010] Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Absaugverteiler als eine, insbesondere doppelwandige, Rückwand des Gehäuses ausgebildet. Somit ist der Rückwand eine zusätzliche Funktion zugeordnet, welche einer effektiven Nutzung des zur Verfügung stehenden Raumes dient. Zudem weist die Rückwand eine große Fläche auf, welche eine ausreichend große Dimensionierung des Absaugverteilers erlaubt. Vorzugsweise weist die Rückwand auf einer dem Arbeitsbereich zugewandten Seite mindestens einen Absauganschluß auf. Hierbei kann der Absauganschluß an einer beliebigen geeigneten Stelle der Rückwand vorgesehen sein. Des Weiteren geht somit der Absauganschluß direkt in den Absaugverteiler über, welcher mit dem Abluftmittel zusammenwirkt und somit den Abzugsstrom auf dem kürzesten Wege aus dem Arbeitsbereich und der Abzugskabine abführt.

[0011] Entsprechend einer weiteren Ausführungsform ist der Absauganschluß als ein Durchbruch, ein Schlitz, ein Flansch und/oder eine Kupplung ausgebildet. Somit ist in Abhängigkeit von dem gewünschten Einsatzzweck und dem zu verwendenden Funktionselement ein geeignet ausgebildeter Absauganschluß vorgesehen. Vorzugsweise sind mehrere, insbesondere waagerecht und übereinander angeordnete, Schlitze als Absauganschlüsse in der Rückwand vorgesehen. Dies erlaubt einerseits das Absaugen der Stoffe aus dem gesamten Innenraum der Vorrichtung und andererseits die Verwendung von Funktionselementen, die in unterschiedlichen Höhen mit einem oder mehreren Absauganschlüssen verbindbar sind. Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Schlitze über die gesamte Breite der Rückwand ausgebildet. Dies führt einerseits zu einer effektiveren Absaugung der Stoffe aus dem gesamten Innenraum und erlaubt andererseits eine horizontal verschiebliche Positionierung des Funktionselementes.

[0012] Entsprechend einer Weiterbildung ist das Funktionselement als ein Modul baukastenartig in den Innenraum einsetzbar. Somit besteht die Möglichkeit, daß dieselbe Abzugskabine mittels austauschbarer Funktionselemente für unterschiedliche Einsatzzwecke nutzbar ist. Vorzugsweise sind mehrere Funktionselemente gleichzeitig und/oder wahlweise in den Innenraum einsetzbar. Demnach kann der Innenraum der Abzugskabine entsprechend den individuellen Bedürfnissen ausgestattet werden. Hierbei wird die Zusammenstellung mehrerer Funktionselemente durch die baukastenartige bzw. modulare Einsetzbarkeit in den Innenraum erheblich erleichtert. Nach einer Weiterbildung ist die Verbindung des Funktionselementes mit dem Absauganschluß durch das Einsetzen des Funktionselementes in den Innenraum automatisch herstellbar. Somit sind zur Herstellung der Verbindung zwischen dem Funktionselement und dem Absauganschluß außer dem Einsetzen des Funktionselementes keine weiteren Handgriffe notwendig. Dies führt zu einer vereinfachten Bedienbarkeit und begünstigt ein Austauschen des Funktionselementes.

[0013] Nach einer anderen Weiterbildung ist am Absauganschluß mindestens ein Funktionselement von mehreren gleichzeitig in den Innenraum eingesetzten Funktionselementen wahlweise an den Absauganschluß anschließbar. Ist es aufgrund des gewünschten Einsatzzweckes der Vorrichtung nicht notwendig, daß sämtliche in den Innenraum eingesetzten Funktionselemente mit einem Absauganschluß verbunden sind, ist es somit, insbesondere durch manuelle Auswahl, möglich, ein oder mehrere ausgewählte Funktionselemente an den Absauganschluß anzuschließen. Hierdurch wird die mittels des Abluftmittels zur Verfügung stehende Absaugleistung gezielt und damit besonders effektiv genutzt. Vorzugsweise wirken mehrere gleichzeitig in den Innenraum eingesetzte Funktionselemente miteinander zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich zusammen. Hierbei sind die Funktionselemente miteinander über Abzugskanäle verbunden, wodurch die Stoffe aus den Arbeitsbereichen sämtlicher eingesetzter Funktionselemente absaugbar sind. Hierbei werden die Abzugströme der einzelnen Funktionselemente zu einem gemeinsamen Abzugsstrom zusammengeführt und mittels eines Absauganschlusses dem Abluftmittel zugeführt. Entsprechend einer Weiterbildung ist das Funktionselement durch das Einsetzen in das Gehäuse mittels Arretiermittel ortsfest fixierbar. Somit läßt sich die Lage und Position des Funktionselementes mittels der Arretiermittel innerhalb des Gehäuses eindeutig festlegen und eine unbeabsichtigte Positionsänderung des Funktionselementes wird wirkungsvoll vermieden. Die Arretiermittel können beispielsweise als geeignete und an sich bekannte Schraub- oder Steckverbindungen ausgebildet sein. Vorzugsweise sind für das Einsetzen des Funktionselementes in den Innenraum, insbesondere zum Vorgeben der Position im Arbeitsbereich, Positionierungsmittel vorgesehen. Somit ist vorgegeben, an welchen Stellen das Funktionselement innerhalb des Innenraumes zu positionieren ist. Hierdurch wird gewährleistet, daß eine korrekte Verbindung zwischen dem Funktionselement und dem Absauganschluß hergestellt wird. Des Weiteren wird hierdurch eine baukastenartige bzw. modulare Zusammenstellung mehrerer Funktionselemente in dem Innenraum begünstigt, da mittels der Positionierungsmittel eine optimale Raumausnutzung des Innenraumes aufgrund einer vorgegebenen Anordnung der Funktionselemente zueinander gewährleistet ist.

[0014] Bei einer weiteren Ausführungsform weist das Funktionselement mindestens eine Öffnung zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich auf. Mittels der Öffnung werden die frei werdenden Stoffe in der unmittelbaren Nähe der Quelle der frei werdenden Stoffe aus dem Arbeitsbereich in das Funktionselement abgesaugt. Nach einer Weiterbildung weist das Funktionselement mindestens einen doppelten Boden auf. Hierbei dient der doppelte Boden als eine Art Abzugskanal zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich. Neben einem Boden des Funktionselementes können zusätzlich oder alternativ auch andere Bestandteile, beispielsweise Seitenwände, des Funktionselementes doppelwandig ausgeführt sein und als Abzugskanal dienen sowie vorzugsweise mit Öffnungen zum Absaugen von Stoffen aus den Arbeitsbereich versehen sein. Vorzugsweise sind in einer Ablagefläche des doppelten Bodens Öffnungen zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich vorgesehen. Diese Öffnungen können in Form von Bohrungen und/oder Schlitzen vorgesehen sein. Mittels der Öffnungen in der Ablagefläche des doppelten Bodens werden die Stoffe auf einfache und effektive Weise aus dem Arbeitsbereich abgesaugt.

[0015] Nach einer anderen Weiterbildung ist eine Schublade zum Entfernen aufgefangener fester und/oder flüssiger Stoffe in dem doppelten Boden angeordnet. Somit können aufgefangene flüssige und/oder feste Stoffe auf einfache Weise entsorgt werden und eine Reinigung wird deutlich vereinfacht. Vorzugsweise weist die Schublade Öffnungen zum Absaugen der Stoffe auf, wodurch frei werdende Stoffe sowohl aus dem Arbeitsbereich als auch aus der Schublade selbst abgesaugt werden.

[0016] Gemäß einer anderen Ausführungsform ist der doppelte Boden zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich mit dem Absauganschluß in der Rückwand verbindbar. Somit werden die Stoffe auf effektive Art und Weise aus dem Arbeitsbereich in den doppelten Boden und über diesen mittels des Absauganschlusses zum Abluftmittel geführt. Das Vorsehen eines doppelten Bodens führt einerseits zu der Möglichkeit einer effektiven Absaugung der Stoffe aus dem Arbeitsbereich und andererseits zu einer auch ästhetisch ansprechenden Gesamtkonstruktion. Des Weiteren kann der doppelte Boden zum Auffangen von Flüssigkeiten und/oder anderen festen Stoffen genutzt werden, wenn es beim Umgang mit den flüssigen und/oder festen Stoffen beispielsweise zu Verschüttungen kommt und/oder die Stoffe beispielsweise aus ihren Behälter überlaufen.

[0017] Entsprechend einer Weiterbildung ist das Funktionselement als eine Tischplatte, ein Abfallsammelplatz, ein Regal, ein Schrank, eine Einwiegestation, eine Ablagefläche und/oder ein, insbesondere ausziehbarer, Regaltisch ausgebildet. Hierbei können die Funktionselemente wie beispielsweise die Einwiegestation mit schwingungsdämpfenden Elementen ausgestattet sein. Somit ergeben sich je nach Wahl eines oder mehrerer Funktionselemente die unterschiedlichsten Verwendungsmöglichkeiten. Nach einer anderen Weiterbildung ist das Funktionselement als ein Regalbrett ausgebildet und das Regalbrett weist eine Ausklinkung zum Hinterlüften im Bereich der Rückwand auf. Somit wird ausgeschlossen, daß sich in einem Übergangsbereich zwischen dem Regalbrett und der Rückwand ein Totbereich ausbildet, aus dem Stoffe nicht oder in einem nicht ausreichenden Maße absaugbar sind. Entsprechend einer anderen Weiterbildung ist das Funktionselement als eine Umfüll- und/oder Abfüllstation ausgebildet. Gerade durch das Umfüllen und/oder Abfüllen von beispielsweise Gefahrstoffen oder Schadstoffen besteht für das Bedienpersonal durch die austretenden Stoffmengen eine erhebliche Gesundheitsgefahr. Da jedoch nach der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein erheblicher Anteil der austretenden Stoffe bereits aus dem Arbeitsbereich abgesaugt wird, ist somit das Risiko einer gesundheitlichen Gefährdung erheblich reduziert. Vorzugsweise ist die Umfüll- und/oder Abfüllstation mindestens teilweise doppelwandig ausgebildet. Ferner kann ein doppelwandiger Trichter zum Umfüllen und/oder Abfüllen vorgesehen sein. Mittels geeigneter Öffnungen der dem Arbeitsbereich zugewandten Elemente ist somit gewährleistet, daß der Großteil der austretenden Stoffe bereits aus dem unmittelbaren Arbeitsbereich abgesaugt wird. So kann mittels des doppelwandigen Trichters beispielsweise eine Schadstoffwolke, die durch Verdrängung beim Umfüllen aus dem Einfüllbehälter austreten würde, bereits vor der Verteilung im Innenraum abgesaugt werden.

[0018] Vorzugsweise weist das Funktionselement einen zum Absauganschluß passenden komplementären Anschluß auf. Hierdurch ist gewährleistet, daß beim Übergang des Abzugstromes aus dem Funktionselement in den Absauganschluß keine Leckagen entstehen und die abzusaugenden Stoffe erneut in den Arbeitsbereich und/oder Innenraum eintreten. Nach einer weiteren Ausführungsform ist das Abluftmittel in dem Deckenelement angeordnet. Somit nimmt das Abluftmittel keinen Raum im Innenraum des Gehäuses in Anspruch, wodurch dieser effektiver, beispielsweise für das Einsetzen von Funktionselementen, nutzbar ist. Vorzugsweise weist das Deckenelement eine Absaugöffnung, insbesondere oberhalb des Arbeitsbereiches, auf. Hierdurch wird ein besonders effektives Absaugen der Stoffe aus dem Innenraum erreicht. Insbesondere Stoffe, die leichter sind als Luft, werden mittels einer Absaugöffnung im Deckenelement sehr effektiv aus dem Innenraum abgesaugt.

[0019] Nach einer weiteren Ausführungsform entsprechen die Abmessungen der, insbesondere nicht verschließbaren, Zugangsöffnung in der Höhe dem Abstand vom Boden bis zum Deckenelement und in der Breite vorzugsweise dem Abstand zwischen den beiden Seitenwänden. Somit ergibt sich eine sehr großzügige Zugangsöffnung, die die Bedienbarkeit erheblich erleichtert. Hierzu gehört ein einfacher Zugang des Innenraumes für das Bedienpersonal sowie das einfache und barrierefreie Einsetzen bzw. Entfernen des Funktionselementes in bzw. aus dem Innenraum des Gehäuses. In einer alternativen Ausführungsform kann die Zugangsöffnung mittels einer Tür oder eines Frontschiebers verschlossen werden. Hierbei kann die Tür oder der Frontschieber als eine Schutzvorrichtung dienen, die ein Austreten beispielsweise von größeren Stoffmengen aufgrund einer Fehlbedienung, Explosion und/oder Verpuffung aus der Abzugskabine wirkungsvoll verhindern.

[0020] Entsprechend einer anderen Ausführungsform ist im oberen Bereich der Zugangsöffnung eine Blende montiert. Hierdurch wird verhindert, daß durch eine sich im oberen Bereich des Innenraumes möglicherweise ausbildende Verwirbelung Stoffe aus dem Innenraum nach außen strömen. Vorzugsweise ist im oberen Bereich der Zugangsöffnung eine Gebläseleiste und/oder ein Stützstrahlmittel, insbesondere zum Ablenken einer Fluidströmung in Richtung des Innenraumes des Gehäuses, vorgesehen. Mittels einer Gebläseleiste und/oder eines Stützstrahlmittels kann ein Luftvorhang erzeugt werden, welcher ein Austreten der Stoffe aus dem Innenraum verhindert. Entsprechend einer weiteren Ausführungsform sind Gebläseleisten und/oder Stützstrahlmittel im Bereich der Seitenwände des Gehäuses, insbesondere zum Ablenken einer Fluidströmung in Richtung des Innenraumes des Gehäuses, vorgesehen. Hierdurch wird ein Austreten der Stoffe aus dem Innenraum im Bereich der Seitenwände, beispielsweise aufgrund von auftretenden Verwirbelungen, besonders wirkungsvoll verhindert. Die Funktion der Gebläseleisten und/oder Stützstrahlmittel wird über die Absaugung der frei werdenden Stoffe mittels des an den Absauganschluss angeschlossenen Funktionselementes derart unterstützt, dass auf einen sonst zusätzlich erforderlichen Stützstrahl etwa in Brüstungshöhe verzichtet werden kann. Die aus der Gebläseleiste oder dem Stützstrahlmittel austretende Verdrängungsluft kann eine laminare oder turbulente Strömung zum Verdrängen der Luft in den Innenraum aufweisen. Vorzugsweise werden die Blende und mindestens eine Gebläseleiste und/oder ein Stützstrahlmittel miteinander kombiniert. Hierdurch lässt sich die Ausströmgeschwindigkeit der Gebläseleiste bzw. des Stützstrahlmittels auf ein Minimum, insbesondere unterhalb der üblichen Werte von 1,6 m/s, reduzieren. Dies führt zu einer geringern Geräuschbelastung und zu einer gesteigerten Behaglichkeit. Aufgrund der Blende werden Wirbelbildungen, Rückströmungen und das Austragen von Stoffen aus dem Innenraum im oberen Bereich der Zugangsöffnung wirkungsvoll verhindert.

[0021] Ein im oberen Bereich der Zugangsöffnung, beispielsweise horizontal über der Zugangsöffnung, angeordnetes Haltemittel kann zur Halterung eines Schutzschildes vorgesehen sein. Das Haltemittel kann in der Form eines Rohres, einer Reling oder einer Leiste ausgebildet sein und ist vorzugsweise mittels geeigneter Abstandsmittel von der Abzugskabine beabstandet an dieser befestigt. Das Haltemittel kann zugleich als eine Gebläseleiste bzw. ein Stützstrahlmittel ausgebildet sein. Der Schutzschild kann als eine Art Körperschutzschild den Körper der Bedienperson gegenüber einem direkten Kontakt mit den Stoffen oder vor einer Explosion oder Verpuffung schützen. Der Schutzschild kann derart an dem Haltemittel angeordnet sein, dass der Schutzschild seitlich verschiebbar ist.

[0022] Alternativ oder in Ergänzung zur Verwendung von Gebläseleisten und/oder Stützstrahlmitteln können geeignet geformte, insbesondere von der Abzugskabine beabstandet und an dieser befestigte, Profile im Bereich der Zugangsöffnung vorgesehen sein, um die Entstehung von Luftverwirbelungen im Bereich der Zugangsöffnung und/oder den Austrag von frei werdenden Stoffen aus der Abzugskabine zu vermeiden.

[0023] Des Weiteren können flexible Absaugarme vorgesehen sein. Diese Absaugarme können mit Absauganschlüssen in der Rückwand und/oder am Deckenelement verbunden werden und direkt über dem gerade genutzten Arbeitsbereich platziert werden. Wenn die Absaugarme nicht mit den beispielsweise speziell für die Absaugarme vorgesehenen Absauganschlüssen verbunden sind, können die Absauganschlüsse mit Deckeln verschlossen werden.

[0024] Einzelne oder sämtliche Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung können derart explosionsgeschützt ausgebildet sein, dass eine zusätzliche Gefährdung beispielsweise des Bedienpersonals aufgrund einer Explosion und/oder Verpuffung vermindert wird.

[0025] Von besonderem Vorteil ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung als eine Abzugskabine und/oder als ein Gefahrstoffarbeitsplatz zur Handhabung von gasförmigen, flüssigen und/oder festen Stoffen, insbesondere in Laboratorien und/oder wissenschaftlichen Lehrräumen an Schulen und/oder Universitäten.

[0026] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mittels folgender Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer perspektivischen Frontansicht,
Fig. 2
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer geschnittenen Seitendarstellung,
Fig. 3
ein erstes Funktionselement gemäß der Fig. 1 in einer perspektivischen Seitendarstellung,
Fig. 4
das Funktionselement gemäß Fig. 3 in einer geschnittenen perspektivischen Seitendarstellung,
Fig. 5
ein zweites Funktionselement gemäß Fig. 1 in einer perspektivischen Frontansicht,
Fig. 6
das Funktionselement gemäß Fig. 5 in einer teilweise geschnittenen perspektivischen Frontansicht,
Fig. 7
ein drittes Funktionselement gemäß Fig. 1 in einer perspektivischen Frontansicht,
Fig. 8
ein weiteres Funktionselement gemäß Fig. 1 in einer perspektivischen Frontansicht,
Fig. 9
das Funktionselement gemäß Fig. 8 in einer geschnittenen perspektivischen Frontansicht,
Fig. 10
das Funktionselement gemäß Fig. 8 mit einem zusätzlichen Hebetisch in einer perspektivischen Frontansicht,
Fig. 11
das Funktionselement gemäß Fig. 10 in einer geschnittenen perspektivischen Frontansicht,
Fig. 12
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer perspektivischen Seitendarstellung,
Fig. 13
die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Figur 12 in einer geschnittenen Draufsicht,
Fig. 14
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer perspektivischen Seitendarstellung,
Fig. 15
die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Figur 14 in einer Seitenansicht,
Fig. 16
die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Figur 14 in einer Draufsicht und
Fig. 17
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer perspektivischen, geschnitten Seitendarstellung.


[0027] Fig. 1 zeigt eine Abzugskabine 10 mit einem Gehäuse 11. Das Gehäuse 11 weist einen Innenraum 12 mit einem Arbeitsbereich 13 auf. Des Weiteren weist das Gehäuse 11 eine Rückwand 14, eine Seitenwand 15, eine der Seitenwand 15 gegenüberliegende Seitenwand 16, ein Deckenelement 17 und eine Zugangsöffnung 18 auf. Die Zugangsöffnung 18 ist nicht verschließbar und entspricht in ihrer Höhe dem Abstand vom Boden bis zum Deckenelement 17 und in der Breite dem Abstand zwischen den Seitenwänden 15, 16. Die Zugangsöffnung 18 wird von einer Abdeckung 19 umgeben.

[0028] Innerhalb des Deckenelementes 17 sind ein erstes Abluftmittel 20 und ein zweites Abluftmittel 21 zur symmetrischen Absaugung der Stoffe aus der Abzugskabine angeordnet. Unterhalb des Deckenelementes 17 im Bereich der Zugangsöffnung 18 und zwischen den Seitenwänden 15, 16 befindet sich eine Gebläseleiste 23, welche mittels eines Aggregates 22 mit Verdrängungsluft versorgt wird.

[0029] Im Innenraum 12 des Gehäuses 11 sind Funktionselemente 24, 25, 26 und 27 angeordnet. Hierbei sind die Funktionselemente 24 und 25 derart nebeneinander angeordnet, daß beide Funktionselemente 24, 25 die gesamte Breite des Innenraumes 12 in Anspruch nehmen. Auf dem Funktionselement 25 sind nebeneinander die Funktionselemente 26 und 27 angeordnet. Die Funktionselemente 24, 25, 26 und 27 stehen jeweils mit einem nicht in der Figur dargestellten Absauganschluß in der Rückwand 14 in Verbindung.

[0030] Fig. 2 zeigt die Abzugskabine 10, die im Wesentlichen dem Aufbau entsprechend der Fig. 1 entspricht, wobei allerdings gemäß der Fig. 2 keine Funktionselemente 24 bis 27 im Innenraum 12 angeordnet sind.

[0031] Die Rückwand 14 ist zumindest teilweise als ein Absaugverteiler 33 ausgebildet. Hierzu ist die Rückwand 14 teilweise als eine doppelwandige Rückwand ausgebildet. Ein dem Innenraum 12 zugewandtes Wandelement des doppelwandigen Abschnittes der Rückwand 14 besteht aus einem ersten Rückwandelement 28, welches sich rechtwinklig und parallel zu einem vom Innenraum 12 abgewandten Wandelement der Rückwand 14 parallel erstreckt, sowie einem zweiten Rückwandelement 29, welches, ausgehend vom ersten Rückwandelement 28, in Richtung des Deckenelementes 17 und der Zugangsöffnung 18 geneigt ist. Das erste Rückwandelement 28 weist einen unteren Absauganschluß 62, einen mittleren Absauganschluß 30 und einen darüberliegenden Absauganschluß 31 auf. Das zweite Rückwandelement 29 weist einen Absauganschluß 32 im Bereich des Deckenelementes 17 auf. Ferner weist das Deckenelement 17 eine Deckenleuchte 61 auf.

[0032] Die Abluftmittel 20, 21 wirken auf nicht näher dargestellte Weise mit dem Absaugverteiler 33 und den Absauganschlüssen 30, 31, 32 und 62 zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich 13 und dem Innenraum 12 zusammen.

[0033] Fig. 3 zeigt das erste Funktionselement 25 gemäß Fig. 1. Das Funktionselement 25 ist als ein Tischplattenmodul 25 ausgebildet. Eine Tischplatte 34 ist als ein doppelter Boden 38 ausgebildet. Die Tischplatte 34 weist in ihrem vorderen Bereich, der in einem in den Innenraum 12 eingesetzten Zustand gemäß der Fig. 1 der Zugangsöffnung 18 zugewandt ist, Öffnungen 35 auf. An den beiden der Zugangsöffnung 18 zugewandten Ecken der Tischplatte 34 ist jeweils ein Standbein 36 angeordnet. An dem der Rückwand 14 gemäß der Fig. 1 zugewandten Seite der Tischplatte 34 ist ein Arretiermittel 37 vorgesehen, um das Tischplattenmodul 25 an der Rückwand 14 zu fixieren.

[0034] Fig. 4 zeigt das erste Funktionselement 25 gemäß der Fig. 3 in einer geschnittenen Darstellung. Demnach ist der doppelte Boden 38 im Bereich des Arretiermittels 37 und damit gemäß Fig. 1 im Bereich der Rückwand 14 nicht verschlossen. Die Fixierung des Tischplattenmoduls 25 erfolgt in Höhe des Absauganschlusses 30 des ersten Rückwandelementes 28, so daß die Höhe des Absauganschlusses 30 mit der Höhe des doppelten Bodens 38 übereinstimmt und die Stoffe aus dem Arbeitsbereich 13 im Umfeld des Tischplattenmoduls 25 mittels der Öffnungen 35 in den doppelten Boden 38 und den Absauganschluß 30 abgesaugt werden.

[0035] Fig. 5 zeigt das zweite Funktionselement 24 gemäß Fig. 1, welches als ein Abfallsammelplatz 24 ausgebildet ist. Der Abfallsammelplatz 24 besteht aus einem Rollwagen 39, der eine obere Platte 40 aufweist. Die Platte 40 besitzt eine kreisförmige Durchgangsöffnung 41. Unterhalb der Platte 40 und der Durchgangsöffnung 41 ist ein Trichter 42 an der Platte 40 befestigt, der die in die Durchgangsöffnung 41 eingebrachten Abfallstoffe in einen an den Trichter 42 angeschlossenen Behälter 44 leitet. Der Behälter 44 ist als ein Fass 44 ausgebildet und steht auf einer unteren Platte 57. Des Weiteren weist der Trichter 42 unterhalb der Platte 40 einen Anschluß 43 zum Absaugen von Stoffen auf. Der Trichter 42 ist mittels eines Adapters 63 an das Fass 44 angeschlossen, wobei der Adapter 63 für einen dichten Fassanschluss sorgt, mehrfach nutzbar ist und die Entlüftung des Fasses 44 beim Befüllen erlaubt sowie eine integrierte Füllstandskontrolle aufweist. Der Adapter 63 ist als ein koaxiales Rohr ausgebildet.

[0036] Fig. 6 zeigt eine teilweise geschnittene Darstellung des zweiten Funktionselementes 24 gemäß Fig. 5. Im Bereich des größten Umfanges des Trichters 42 ist um den Außenumfang des Trichters 42 ein Abzugkanal 59 geführt, der in den Anschluß 43 mündet und somit zum Absaugen von austretenden Stoffen aus dem Arbeitsbereich 13 im Umfeld des Trichters 42 und der Durchgangsöffnung 41 dient. Hierzu wird der Anschluß 43 in der Anordnung gemäß der Fig. 1 mit dem Absauganschluß 30 verbunden. Des Weiteren ist ein Abzugkanal 60 vorgesehen, der aus dem Adapter 63 austretende Stoffe absaugt und zum Entlüften des Fasses 44 dient und ebenfalls in den Anschluß 43 mündet.

[0037] Fig. 7 zeigt das dritte Funktionselement 27 gemäß Fig. 1, welches als ein Regalmodul 27 ausgebildet ist. Das Regalmodul 27 ist ein Eckschrank, der einen doppelten Boden 45, eine erste doppelwandige Regalwand 46, eine zweite doppelwandige Regalwand 47 und Auflageböden 48 als Ablageflächen aufweist. Die Auflageböden 48 sind als Dreiecke ausgebildet und auf Auflagemittel 49 aufgelegt. In einer alternativen Ausführung können die Auflageböden 48 als Doppelböden ausgebildet sein, welche Öffnungen aufweisen und mit einem Absauganschluss verbindbar sind. Die erste Regalwand 46 und die zweite Regalwand 47 weisen auf der dem Innenraum 12 zugewandten Seite gemäß der Fig. 1 Öffnungen 50 auf. Diese dienen zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich 13. Hierzu ist an der doppelwandigen Regalwand 47 ein Anschluß 58 angeordnet, der in der Anordnung gemäß der Fig. 1 mit dem Absauganschluß 30 in Verbindung steht. Die Öffnungen 50 können ferner zum Einstecken der Auflageböden 48 genutzt werden. Alternativ zu der Anordnung des Anschlusses 58 gemäß der Fig. 7 im unteren Bereich der doppelwandigen Regalwand 47 kann der Anschluß 58 oder ein zusätzlicher Anschluß im oberen Bereich der doppelwandigen Regelwand 47 angeordnet sein und mit dem Absauganschluß 31 gemäß Fig. 2 zusammenwirken. Der doppelte Boden 45 weist Öffnungen 64 zum Absaugen von Stoffen auf. Somit können ausgetretene oder überlaufende flüssige und/oder feste Stoffe durch die Öffnungen 64 in den doppelten Boden gelangen und aufgefangen werden. Der doppelte Boden 45 weist eine Schublade 65 auf, wodurch die Entsorgung aufgefangener Stoffe und die Reinigung erleichtert werden.

[0038] Fig. 8 bis Fig. 11 zeigen jeweils ein weiteres Funktionselement 26 gemäß der Fig. 1, welches hier als ein Umfüll- und/oder Abfüllmodul 26 ausgebildet ist. Das Umfüll- und/oder Abfüllmodul 26 weist einen doppelten Boden 51, eine doppelwandige Modulwand 53 und einen Trichter 55 auf. Hierbei ist der Trichter 55 als ein doppelwandiger Trichter 55 ausgebildet. Die Modulwand 53 weist schlitzförmige Öffnungen 54 zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich 13 auf. Der doppelte Boden 51 weist zum einfachen Entsorgen aufgefangener Stoffe und zum Reinigen eine Schublade 66 auf.

[0039] Gemäß Fig. 10 und Fig. 11 kann innerhalb des Umfüll- und/oder Abfüllmoduls 26 ein Hebetisch 56 vorgesehen sein, um beispielsweise Gefäße mit geringerer Höhe direkt unterhalb des Trichters 55 anzuordnen. Des Weiteren weist das Funktionselement 26 einen Anschluß 52 zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich 13 auf. Hierzu ist die Umfüll- und/oder Abfüllstation 26 gemäß der Anordnung in Fig. 1 mit dem Absauganschluß 30 verbunden.

[0040] Fig. 12 zeigt eine Abzugskabine 67, die im Wesentlichen dem Aufbau der Abzugskabine 10 gemäß Fig. 1 oder Fig. 2 entspricht, so daß gleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen aufweisen. Innerhalb des Deckenelementes 17 ist ein Aggregat 68 angeordnet, welches über zwei von dem Aggregat 68 weg führenden Zuführleitungen 69 zwei Stützstrahlmittel 70, 71 mit Verdrängungsluft versorgt. Die Stützstrahlmittel 70, 71 sind in der Art von Standrohren den Seitenbereichen der Zugangsöffnung 18 zugeordnet, wobei die Stützstrahlmittel 70, 71 jeweils von der seitlichen Innenkante der Zugangsöffnung 18 beabstandet sind. Vor dem ersten Rückwandelement 28 und im Innenraum 12 ist als ein Funktionselement ein Tisch 72 angeordnet, dessen dem Rückwandelement 28 zugewandte und obere Tischkante in einen Absauganschluß 74 übergeht. Oberhalb des mittleren Absauganschlusses 74 befindet sich ein weiterer Absauganschluß 73, wobei beide Absauganschlüsse 73, 74 als Schlitze ausgebildet sind, die sich über die gesamte Breite des Rückwandelementes 28 erstrecken.

[0041] Fig. 13 zeigt die Abzugskabine 67 gemäß Fig. 12 in einer geschnittenen Draufsicht. Die Seitenwände 15, 16 gehen mittels eines Übergangselementes 75 bzw. 76 in die Abdeckung 19 über, wodurch ein rechtwinkliger Übergang vermieden wird und die Stützstrahlmittel 70, 71 derart angeordnet werden, daß die Zugangsöffnung 18 eine größtmögliche Breite aufweist, um den Zugang in den Innenraum 12 zu erleichtern.

[0042] Fig. 14, Fig. 15 und Fig. 16 zeigen eine Abzugskabine 77, die im Wesentlichen dem Aufbau der Abzugskabinen 10 und 67 entspricht. Allerdings ist bei der Abzugskabine 77 an der Abdeckung 19 und oberhalb der Zugangsöffnung 18 ein Haltemittel 78 montiert. Das Haltemittel 78 erstreckt sich horizontal über etwa die Breite der Zugangsöffnung 18 und ist im Wesentlichen als ein Rohr ausgebildet, dessen Enden um 90° gebogen sind. Die um 90° gebogenen Enden des Haltemittels 78 sind an der Abdeckung 19 auf geeignet Weise befestigt. Das Haltemittel 78 hält einen Schutzschild 79, der hier als ein durchsichtiger Körperschutzschild 79 ausgebildet ist. Der Schutzschild 79 weist auf der Höhe des Haltemittels 78 zwei Haken 80 auf, so daß der Schutzschild 79 mittels der Haken 80 an dem Haltemittel 78 eingehackt und somit befestigt und gehalten wird. Des Weiteren ist der Schutzschild 79 im Bereich der oberen Kante der Abdeckung 19 zusätzlich mittels Abstandsmitteln 81 befestigt. Der herabhängende Schutzschild 79 reicht bis etwa zur Unterkante der Tischplatte des Tisches 72, so dass die angewinkelten Beine einer beispielsweise an dem Tisch 72 sitzenden Person nicht in Kontakt mit dem Schutzschild 79 kommen. Der Schutzschild 79 weist im unteren Bereich einen taillierten Bereich 82 auf, der den Oberkörper einer Person vor einem direkten Kontakt mit den Stoffen oder vor einer Explosion oder Verpuffung schützt und zugleich das Hantieren im Innenraum 12 weitgehend störungsfrei zulässt. In einer alternativen Ausführungsform kann das Haltemittel 78 als eine Gebläseleiste und/oder als ein Stützstrahlmittel ausgebildet und/oder der Schutzschild kann seitlich verschiebbar an dem Haltemittel 78 angeordnet sein.

[0043] Fig. 17 zeigt eine Abzugskabine 83, die ebenfalls im Wesentlichen dem Aufbau der Abzugskabinen 10, 67, 77 entspricht, wobei allerdings keine Funktionselemente 24 bis 27 bzw. 72 im Innenraum 12 angeordnet sind. Im oberen Bereich der Zugangsöffnung 18 ist eine Blende 84 montiert. Die Blende 84 ist unterhalb der Gebläseleiste 23 angeordnet und ist ausgehend von der Befestigung an der oberen, horizontalen Kante der Zugangsöffnung 18 schräg in den Innenraum 12 der Abzugskabine 83 geneigt. Aufgrund der Blende 84 ist die Ausströmgeschwindigkeit der Gebläseleiste 23 reduzierbar, was zu einer geringern Geräuschbelastung und zu einer gesteigerten Behaglichkeit führt. Die Blende 84 verhindert Wirbelbildungen, Rückströmungen und das Austragen von Stoffen aus dem Innenraum 12 im oberen Bereich der Zugangsöffnung 18, welche durch die geringere Ausströmgeschwindigkeit entstehen können.

Bezugszeichenliste:



[0044] 
10
Abzugskabine
11
Gehäuse
12
Innenraum
13
Arbeitsbereich
14
Rückwand
15
Seitenwand
16
Seitenwand
17
Deckenelement
18
Zugangsöffnung
19
Abdeckung
20
Abluftmittel
21
Abluftmittel
22
Aggregat
23
Gebläseleiste
24
Funktionselement
25
Funktionselement
26
Funktionselement
27
Funktionselement
28
erstes Rückwandelement
29
zweites Rückwandelement
30
Absauganschluß
31
Absauganschluß
32
Absauganschluß
33
Absaugverteiler
34
Tischplatte
35
Öffnung
36
Standbein
37
Arretiermittel
38
doppelter Boden
39
Rollwagen
40
Obere Platte
41
Durchgangsöffnung
42
Trichter
43
Anschluß
44
Behälter
45
doppelter Boden
46
erste Regalwand
47
zweite Regalwand
48
Auflageboden
49
Auflagemittel
50
Öffnung
51
doppelter Boden
52
Anschluß
53
Modulwand
54
Öffnung
55
Trichter
56
Hebetisch
57
Untere Platte
58
Anschluß
59
Abzugkanal
60
Abzugkanal
61
Deckenleuchte
62
Absauganschluss
63
Adapter
64
Öffnung
65
Schublade
66
Schublade
67
Abzugskabine
68
Aggregat
69
Zuführleitungen
70
Stützstrahlmittel
71
Stützstrahlmittel
72
Tisch
73
Absauganschluß
74
Absauganschluß
75
Übergangselement
76
Übergangselement
77
Abzugskabine
78
Haltemittel
79
Schutzschild
80
Haken
81
Abstandsmittel
82
taillierter Bereich
83
Abzugskabine
84
Blende



Ansprüche

1. Absaugvorrichtung für einen Gefahrstoffarbeitsplatz zum Absaugen von, insbesondere gesundheitsgefährdenden und/oder explosionsgefährdenden, Stoffen mit einem einen Innenraum (12) aufweisenden Gehäuse (11), das eine Rückwand (14), zwei einander gegenüberliegende Seitenwände (15, 16), ein Deckenelement (17) und eine Zugangsöffnung (18) aufweist, mit einem Abluftmittel (20, 21) zum Absaugen der Stoffe aus dem Innenraum (12), mit einem Arbeitsbereich (13) in dem Innenraum (12) und mit einem Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74), gekennzeichnet durch ein mit dem Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) verbindbares, absaugfähiges und austauschbares Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72).
 
2. Absaugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) mit dem Abluftmittel (20, 21) zusammenwirkt und/oder das Gehäuse (11) einen Absaugverteiler (33) aufweist, wobei vorzugsweise der Absaugverteiler (33) als eine, insbesondere doppelwandige, Rückwand (14) des Gehäuses (11) ausgebildet ist.
 
3. Absaugvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwand (14) auf einer dem Arbeitsbereich (13) zugewandten Seite mindestens einen Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) aufweist.
 
4. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) als ein Durchbruch, ein Schlitz, ein Flansch und/oder eine Kupplung ausgebildet ist, und/oder mehrere, insbesondere waagerecht und übereinander angeordnete, Schlitze als Absauganschlüsse (30, 31, 32, 62, 73, 74) in der Rückwand (14) vorgesehen sind, wobei insbesondere die Schlitze über die gesamte Breite der Rückwand (14) ausgebildet sind.
 
5. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) als ein Modul baukastenartig in den Innenraum (12) einsetzbar ist und/oder mehrere Funktionselemente (24, 25, 26, 27. 72) gleichzeitig und/oder wahlweise in den Innenraum (12) einsetzbar sind und/oder die Verbindung des Funktionselementes (24, 25, 26, 27, 72) mit dem Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) durch das Einsetzen des Funktionselementes (24, 25, 26, 27, 72) in den Innenraum (12) automatisch herstellbar ist.
 
6. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) mindestens ein Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) von mehreren gleichzeitig in den Innenraum (12) eingesetzten Funktionselementen (24, 25, 26, 27, 72) wahlweise an den Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) anschließbar ist, und/oder mehrere gleichzeitig in den Innenraum (12) eingesetzte Funktionselemente (24, 25, 26, 27, 72) miteinander zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich (13) zusammenwirken.
 
7. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) durch das Einsetzen in das Gehäuse (11) mittels Arretiermitteln (37) ortsfest fixierbar ist und/oder für das Einsetzen des Funktionselements (24, 25, 26, 27, 72) in den Innenraum (12), insbesondere zum Vorgeben der Position im Arbeitsbereich (13), Positionierungsmittel vorgesehen sind.
 
8. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) mindestens eine Öffnung (35, 50, 54) zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich (13) und/oder mindestens einen doppelten Boden (38, 45, 51) aufweist, wobei vorzugsweise in einer Ablagefläche des doppelten Bodens (38, 45, 51) Öffnungen (35, 50, 54) zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich (13) vorgesehen sind.
 
9. Absaugvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schublade (65, 66), insbesondere mit Öffnungen zum Absaugen der Stoffe, zum Entfernen aufgefangener fester und/oder flüssiger Stoffe in dem doppelten Boden (45, 51) angeordnet ist, und vorzugsweise der doppelte Boden (38, 45, 51) zum Absaugen der Stoffe aus dem Arbeitsbereich (13) mit dem Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) in der Rückwand (14) verbindbar ist.
 
10. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) als eine Tischplatte, ein Abfallsammelplatz, ein Regal, ein Schrank, eine Einwiegestation, eine Ablagefläche, ein, insbesondere ausziehbarer, Regaltisch und/oder ein Regalbrett ausgebildet ist, das eine Ausklingung zum Hinterlüften im Bereich der Rückwand (14) aufweist.
 
11. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) als eine, insbesondere mindestens teilweise doppelwandig ausgebildete, Umfüll- und/oder Abfüllstation ausgebildet ist, wobei vorzugsweise ein doppelwandiger Trichter (55) zum Umfüllen und/oder Abfüllen vorgesehen ist.
 
12. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionselement (24, 25, 26, 27, 72) einen zum Absauganschluß (30, 31, 32, 62, 73, 74) passenden komplementären Anschluss (43, 52, 58) aufweist, und/oder das Abluftmittel (20, 21) in dem Deckenelement (17) angeordnet ist, wobei vorzugsweise das Deckenelement (17) eine Absaugöffnung, insbesondere oberhalb des Arbeitsbereiches (13), aufweist.
 
13. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im oberen Bereich der Zugangsöffnung (18) eine Blende (84) montiert ist, und/oder die Abmessungen der, insbesondere nicht verschliessbaren, Zugangsöffnung (18) in der Höhe dem Abstand vom Boden bis zum Deckenelement (17) und in der Breite vorzugsweise dem Abstand zwischen den beiden Seitenwänden (15, 16) entsprechen.
 
14. Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich der Zugangsöffnung (18) und/oder im Bereich der Seitenwände (15, 16) des Gehäuses (11) eine Gebläseleiste (23) und/oder ein Stützstrahlmittel (70, 71), insbesondere zum Ablenken einer Fluidströmung in Richtung des Innenraumes (12) des Gehäuses (11), vorgesehen sind.
 
15. Verwendung einer Absaugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche als eine Abzugskabine (10, 67, 77, 83) und/oder als ein Gefahrstoffarbeitsplatz zur Handhabung von gasförmigen, flüssigen und/oder festen Stoffen, insbesondere in Laboratorien und/oder wissenschaftlichen Lehrräumen an Schulen und/oder Universitäten.
 




Zeichnung































Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente