[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät, insbesondere einen Motorschutzschalter, mit
einem Magnetauslöser mit einem Joch, welches einen U-förmigen ersten Abschnitt mit
einem ersten Schenkel und einem parallel dazu verlaufenden Schenkel aufweist, zwischen
denen eine Spule mit einer Spulenwicklung, einem Anker und einem Spulenkörper angeordnet
sind, wobei der Anker eine Öffnung durchgreift, und mit einer Fesselfeder, die am
freien Ende des Ankers außerhalb des ersten Schenkels angeschlossen ist, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Montage
des Magnetauslösers des Motorschutzschalters nach Anspruch 4.
[0002] Ein derartiges Schaltgerät ist aus der
DE 199 35 662 A1 bekannt geworden.
[0003] Der Magnetauslöser für das elektrische Schaltgerät besitzt ein Joch, welches einen
U-förmigen ersten Abschnitt mit einem ersten und einem zweiten Schenkel aufweist,
zwischen denen eine Spule mit Spulenwicklung, Anker und Spulenkörper angeordnet sind.
Der Anker durchgreift dabei eine Öffnung in dem ersten Schenkel der U-Form und ist
mit einer Fesselfeder, die am freien Ende des Ankers außerhalb des ersten Schenkels
angeschlossen ist, gefesselt.
[0004] Über die Montage des Ankers zusammen mit dem Spulenkörper ist in der
DE 199 35 662 A1 nichts ausgesagt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, den Motorschalter und insbesondere den Magnetauslöser
der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass eine einfache Montage des Ankers
mit Spule und Spulenkörper möglich ist. Weiterhin soll ein einfaches Montageverfahren
angegeben werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß ist die Öffnung als ein zum freien Ende des ersten Schenkels offenes
Langloch ausgebildet, so dass die Spule mit dem Spulenkörper in Richtung der Längserstreckung
des ersten Schenkels zu dem die beiden Schenkel miteinander verbindenden Steg der
U-Form hin in das Langloch einführbar beziehungsweise eingeführt ist, wobei der Anker
das Langloch durchgreift.
[0008] Insbesondere mit der Ausgestaltung der Öffnung als Langloch wird die Montage erheblich
vereinfacht, weil Einfädelungsarbeiten des Ankers in eine geschlossene Öffnung nicht
mehr ausgeführt werden müssen.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird diese Vereinfachung
weiterhin dadurch unterstützt, dass der Spulenkörper zwei radiale Flansche aufweist,
von denen der erste Flansch an der Innenfläche des zweiten Schenkels anliegt und dass
im zweiten Flansch Taschen vorgesehen sind, in welche die das Langloch begrenzenden
Zinken eingreifen.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der Durchmesser des Ankers
gestuft sein mit einem Bereich größeren Durchmessers, der sich im Spulenkörper befindet,
und mit einem Bereich kleineren Durchmessers, der aus dem ersten Schenkel herausragt
und an dessen Ende die Fesselfeder angreift.
[0011] Dadurch kann eine Erhöhung der Auslösekraft erreicht werden, weil sich im Inneren
der Spule der Bereich mit dem größeren Durchmesser befindet.
[0012] Das Verfahren zur Montage des Magnetauslösers, mit dem die Montage durchgeführt werden
kann, ist dadurch gekennzeichnet, dass zunächst der Spulenkörper mit einer Spule bewickelt,
sodann der Anker ins Innere des Spulenkörpers eingeführt wird, dass danach der Spulenkörper
zusammen mit dem Anker und der Spule auf den ersten Schenkel des Joches aufgeschoben
wird und dass danach die Fesselfeder über den Anker geschoben und fixiert wird.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0014] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist,
sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserung der
Erfindung und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Einsicht in das Gehäuseunterteil eines Motorschutzschalters,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer Fesselfeder,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines Joches,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht des Joches mit Spule, Spulenkörper, Anker und Fesselfeder,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht eines Ankers für den Magnetauslöser und
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht des Spulenkörpers für den Magnetauslöser.
[0016] Die Fig. 1 zeigt das Gehäuseunterteil 10 eines elektrischen Schaltgerätes, hier eines
Motorschutzschalters, das von zwei parallelen Außenwänden 11 und 12 begrenzt ist und
Zwischenwände 13 und 14 besitzt, durch die Kammern 15, 16 und 17 gebildet sind, in
denen sich elektromagnetische Auslöser und weitere Komponenten befinden, wobei der
Aufbau des elektromagnetischen Auslösers anhand der Figuren 2, 3 und 4 näher beschrieben
werden soll.
[0017] In den beiden Seitenwänden 11 und 12 ist je eine Lagerstelle 18, 19 für eine Schwenkwelle
20 angeordnet, an welcher Schwenkwelle 20 Arme 21, 22 und 23 angeformt sind, mit der
in nicht näher dargestellter Weise eine Verklinkungsstelle in einem Schaltschloss
geöffnet werden kann.
[0018] Diese Anordnung ist, wie aus der
DE 199 35 662 A1 ersichtlich ist, Stand der Technik.
[0019] In der Fig. 1 ist ein elektromagnetischer Auslöser eingesetzt; selbstverständlich
sind auch in den Kammern 14 und 16 elektromagnetische Auslöser eingebaut. Die weiteren
Komponenten, wie Anschlussklemmen, bewegliche Kontaktstücke mit Kontaktbrücken und
dergleichen, sind nicht dargestellt.
[0020] Es sei nun Bezug genommen auf die Fig. 4.
[0021] Der elektromagnetische Auslöser besitzt ein Joch 50, welches einen U-förmigen Abschnitt
51 aufweist, der einen ersten Schenkel 52 und einen zweiten Schenkel 53 aufweist;
am freien Ende des zweiten Schenkels 53 ist eine senkrecht dazu abgebogene Abwinklung
54 angeformt, an der ein Halteschenkel 55 angeformt ist, an dem ein in der Zeichnung
nicht dargestellter thermischer Auslöser befestigt ist.
[0022] Zwischen den ersten und dem zweiten Schenkel 52, 53 ist eine Spule 56 eingesetzt,
welche Spule 56 einen Spulenkörper 57 mit zwei Radialflanschen 58 und 59 aufweist;
um den Spulenkörper herum ist eine in der Fig. 4 nicht dargestellte Spule gewickelt.
[0023] Innerhalb des Spulenkörpers 57 befindet sich ein Anker 80, der zwei Abschnitte 81
und 60 mit unterschiedlichem Durchmesser aufweist; der erste Abschnitt 81 mit größerem
Durchmesser befindet sich vollständig innerhalb des Spulenkörpers, wogegen der zweite
Abschnitt 60 mit geringerem Durchmesser aus dem Spulenkörper 57 herausragt und dabei
auch den ersten Schenkel 52 überragt. Der Flansch 59 ist verbreitert ausgebildet,
wobei insbesondere die axiale Dicke des Flansches 59 gegenüber der axialen Dicke des
Flansches 58 vergrößert ist. Im Bereich des Flansches 59, an dessen Innenseite, ist
eine nach innen vorspringende Leiste 61 vorgesehen, die den zweiten Abschnitt 60 des
Ankers teilweise umgreift. Auf der Außenseite des Flansches 59 ist ein Arm 62 angeformt,
der in Längsrichtung des Ankers 80 vorspringt und an seinem freien Ende eine Nase
63 aufweist, welche Nase 63 in Richtung zum Flansch 59 vorspringt und mit einer Fesselfeder
38, siehe Fig. 2, zusammenwirkt.
[0024] Die Fesselfeder 38 umfasst mehrere kreisförmige, schraubenförmig einander zugeordnete
Windungen 39, deren letzte Windung 40 oval verformt ist und zwei Schenkel 41 und 42
aufweist, die senkrecht zur Federachse verlaufen und eine Ebene aufspannen, die ebenfalls
senkrecht zu der Achse verläuft. Die Windung 40 mit den beiden Schenkeln 41 und 42
bildet einen Vorsprung 43, der radial die Umhüllende der Schraubenfeder 38 beziehungsweise
der Fesselfeder 38 überragt. Mit diesem Teilbereich, der die Umhüllende der Fesselfeder
38 überragt, wirkt die Fesselfeder mit der Nase 63 zusammen, indem die Nase 63 in
den Zwischenraum zwischen den Schenkeln 41 und 42 eingreift.
[0025] Wie aus der Fig. 5 zu entnehmen ist, besitzt der Anker 80 am freien Ende des zweiten
Abschnitts 60 mit geringerem Durchmesser einen Pilz 65, der von dem freien Endbereich
des zweiten Abschnittes 60 in einem Abstand D1 angeordnet ist und dazwischen einen
Pilzfuß 66 aufweist, mit dem der Pilz 65 mit dem zweiten Abschnitt 60 verbunden ist.
Der Außendurchmesser des Pilzfußes 66 ist so bemessen, dass er von den beiden Schenkeln
41, 42 umfasst werden kann, so dass diese beiden Schenkel zwischen den zweiten Abschnitt
60 und den Pilz 65 greifen und auf diese Weise die Fesselfeder mit dem Anker 80 gekoppelt
ist.
[0026] Es sei nun Bezug genommen auf die Fig. 3, in der lediglich das Joch 50 ohne zusätzliche
Elemente gezeichnet ist.
[0027] Der erste Schenkel 52 besitzt eine Öffnung 82, die als offenes Langloch ausgebildet
ist, so dass der Spulenkörper zusammen mit der Spule und dem Anker parallel zu der
Längserstreckung des Schenkels 52 hin zum Steg 67, der die beiden Schenkel 52 und
53 miteinander verbindet, eingeschoben werden kann, indem die Zinken 68 und 69 in
im Flansch 59 vorhandene Taschen 70, 71, siehe Fig. 6, eingeschoben werden kann. Die
Fig. 6 zeigt auch den Arm 62 mit der Nase 63, die an einem L-Schenkel 72 des Armes
zum Flansch 59 hin vorspringend angeordnet ist. Die Nase 63 greift, wie in Fig. 4
ersichtlich, in den Zwischenraum zwischen den Windungen 40 und 41 ein.
[0028] Hierdurch wird die Montage des Spulenkörpers erheblich vereinfacht.
[0029] Der Vorteil des gestuften Ankers besteht darin, dass der Bereich größeren Durchmessers,
der innerhalb der Spule verläuft, eine größere Magnetkraft erhält; dadurch, dass eine
größere Menge an Eisen verwendet wird, tritt eine Sättigung später ein, so dass eine
stärkere und frühere Anziehung bei gleichen Strömen erfolgt, im Vergleich zu einem
Anker, der einen nicht gestuften Außendurchmesser aufweist.
[0030] Zur Montage wird zunächst der Anker 80 in den Spulenkörper 57 eingeschoben, wobei
vorher natürlich die Spule um den Spulenkörper 57 herumgewickelt ist. Sodann wird
der Spulenkörper 57 mit dem eingesetzten Anker in das Joch beziehungsweise in das
Langloch 82 eingeschoben, indem die Zinken 68 und 69 in die dafür bemessenen Taschen
70 und 71 eingreifen; dabei wird der aus dem Spulenköper überstehende Ankerteil, das
heißt also der zweite Abschnitt 60 mit geringerem Durchmesser durch die Öffnung des
Langloches in dasselbe eingeführt; danach wird die Fesselfeder 38 auf den den Spulenkörper
57, beziehungsweise den Flansch 59 überstehenden Abschnitt 60 aufgesteckt, wobei die
beiden Windungen 40, 41 in den Bereich des Pilzfußes 66 eingerastet und der Vorsprung
der Windungen 40, 41 hinter die Nase 63 gelegt werden.
[0031] Die Leiste 61 am Spulenflansch begrenzt die Bewegung des Ankers 80 hin zum ersten
Schenkel 52.
[0032] Wie aus der Fig. 6 ersichtlich ist, übergreift die Leiste 61 lediglich einen Teilbereich
des Innendurchmessers, so dass nur dieser kleine Teilbereich mit der Stufung 61
1 zur Führung der Fesselfeder 38 dient.
[0033] Die Fig. 3 zeigt ein Langloch 83 im Schenkel 55, in dieses Langloch 80 wird der Fuß
eines Thermobimetalls, welches senkrecht zum Schenkel 55 verläuft, eingesetzt und
darin fixiert.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 10
- Gehäuseunterteil
- 11
- Außenwand
- 12
- Außenwand
- 13
- Zwischenwand
- 14
- Zwischenwand
- 15
- Kammer
- 16
- Kammer
- 17
- Kammer
- 18
- Lagerstelle
- 19
- Lagerstelle
- 20
- Schwenkwelle
- 21
- Arm
- 22
- Arm
- 23
- Arm
- 38
- Fesselfeder
- 39
- Windung
- 40
- letzte Windung
- 41
- Windungsschenkel
- 42
- Windungsschenkel
- 43
- Vorsprung
- 50
- Joch
- 51
- U-förmiger Joch-Abschnitt
- 52
- erster Schenkel
- 53
- zweiter Schenkel
- 54
- senkrechte Abwinklung
- 55
- Halteschenkel
- 56
- Spule
- 57
- Spulenkörper
- 58
- Radialflansch des Spulenkörpers
- 59
- Radialflansch des Spulenkörpers
- 60
- zweiter Anker-Abschnitt
- 61
- Leiste
- 62
- Arm
- 63
- Nase
- 65
- Pilz
- 66
- Pilzfuß
- 67
- Steg
- 68
- Zinken
- 69
- Zinken
- 70
- Tasche im Flansch
- 71
- Tasche im Flansch
- 72
- L-Schenkel
- 80
- Anker
- 81
- erster Anker-Abschnitt
- 82
- Öffnung im ersten Schenkel
- 83
- Langloch
1. Schaltgerät, insbesondere Motorschutzschalter, mit einem Magnetauslöser mit einem
Joch (50), welches einen U-förmigen ersten Abschnitt (51) mit einem ersten Schenkel
(52) und einem parallel dazu verlaufenden Schenkel (53) aufweist, zwischen denen eine
Spule mit einer Spulenwichlung, einem Anker (80) und einem Spulenkörper (57) angeordnet
sind, wobei der Anker (80) eine Öffnung (62) durchgreift, und mit einer Fesselfeder
(38), die am freien Ende des Ankers (80) außerhalb des ersten Schenkels (52) angeschlossen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (82) als ein zum freien Ende des ersten Schenkels (52) offenes Langloch
(82) ausgebildet ist, so dass die Spule mit dem Spulenkörper (57) in Richtung der
Längserstreckung des ersten Schenkels (52) zu dem die beiden Schenkel (52, 53) miteinander
verbindenden Steg (67) der U-Form hin in das Langloch (82) einführbar beziehungsweise
eingeführt ist, wobei der Anker das Langloch durchgreift.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenkörper (57) zwei radiale Flansche (58, 59) aufweist, von denen der erste
Flansch (58) an der Innenfläche des zweiten Schenkels (53) anliegt und dass im zweiten
Flansch (59) Taschen (70, 71) vorgesehen sind, in welche die das Langloch (82) begrenzenden
Zinken (68, 69) eingreifen.
3. Schaltgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Ankers (80) gestuft ist und einen Bereich (81) mit größerem Durchmesser,
der sich vollständig im Spulenkörper (57) befindet, und einem Bereich (60) kleineren
Durchmessers aufweist, der aus dem ersten Schenkel (52) herausragt und an dessen Ende
die Fesselfeder (38) angreift.
4. Verfahren zur Montage des Magnetauslösers gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst der Spulenkörper mit einer Spule bewickelt, sodann der Anker ins Innere
des Spulenkörpers eingeführt wird, dass danach der Spulenkörper zusammen mit dem Anker
und der Spule auf den ersten Schenkel des Joches aufgeschoben wird und dass danach
die Fesselfeder über den Anker geschoben und fixiert wird.