Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein LED-Modul, das zum Einbau in ein Leuchtaggregat
bestimmt ist, wobei das LED-Modul mehrere LED-Bauelemente umfasst, die derart auf
einer Leiterplatte montiert sind, dass sie unmittelbar oder mittelbar mit einem zur
Abfuhr der Verlustwärme der LED-Bauelemente vorgesehenen Kühlkörper verbunden sind.
[0002] Derartige Leuchtaggregate können sowohl zu Zwecken der Innenraumbeleuchtung als auch
bei der Außenbeleuchtung eingesetzt werden. Insbesondere ist ein Einsatz von solchen
Leuchtaggregate auch in oder an Kraftfahrzeugen möglich. Als lichtabgebende LED-Bauelemente
(LED = light emitting diode) können optische Halbleiterbauelemente in der Form von
Leuchtdioden, insbesondere Leuchtdiodenchips (LED-Chips) eingesetzt werden. Üblicherweise
wird dabei eine Vielzahl von LED-Bauelementen (im folgenden auch LEDs genannt) zu
einem Array angeordnet, wobei die LEDs vorzugsweise als oberflächenmontiertes SMD-Element
(SMD = surface mounted device) durch Löten oder Kleben auf einem Träger oder einer
Leiterplatte montiert werden.
[0003] Nicht nur bei Kraftfahrzeugen werden zunehmend LEDs eingesetzt, da sie gegenüber
konventionellen Glühlampen einige wesentliche Vorteile aufweisen. So haben LEDs eine
längere Lebensdauer, eine geringere Baugröße sowie einen besseren Wirkungsgrad bei
der Umwandlung elektrischer Energie in Licht. Ferner zeichnen sich LEDs durch eine
Unempfindlichkeit gegenüber Stößen und Erschütterungen aus, was insbesondere bei Kraftfahrzeugen
einen erheblichen Vorteil darstellt.
[0004] Trotz der im Vergleich zu Glühlampen geringeren Wärmeabgabe muss vor dem Hintergrund
einer ständig fortschreitenden Leistungssteigerung auch bei LEDs die als Verlust auftretende
Abwärme abgeführt werden, um eine Überhitzung und damit eine Funktionsbeeinträchtigung
oder sogar eine Zerstörung der LEDs zu verhindern. Üblicherweise wird die Abwärme
von der Unterseite der LED-Bauelemente über ihre elektrischen Anschlüsse und/oder
über einen als Wärmeanschluss dienenden dritten Kontakt an einen metallischen Kühlkörper
abgeführt.
[0005] Um beispielsweise in einem Scheinwerfer eines Kraftfahrzeugs mehrere LEDs oder mehrere
LED-Gruppen anzuordnen, werden üblicherweise flexible Leiterplatten in einer zweidimensionalen
Ebene mit LEDs bestückt, und danach wird das so erhaltene flexible Gebilde auf einen
Kühlkörper aufgeklebt. Der Kühlkörper kann dabei, wie es aus der
DE 199 22 176 A1 bekannt ist, beispielsweise aus Kupfer oder Aluminium bestehen, die für den jeweiligen
Anwendungsfall gewünschte dreidimensionale Form aufweisen und auf den von der Leiterplatte
abgewandten Oberflächen mit Kühlrippen versehen sein. Die Leiterplatte wird dabei
vorzugsweise mit einer Wärmeleitpaste, einen Wärmeleitkleber, einer Wärmeleitfolie
oder dergleichen auf den Kühlkörper befestigt, wobei eine exakte Ausrichtung der LED-Bauelemente
schwierig ist und ebenso wie das Aufkleben der Leiterplatte auf den Kühlkörper einen
erheblichen montagetechnischen Aufwand bedeutet.
[0006] Ferner ist es bekannt, vorgefertigte LED-Leuchtmodule (kurz auch LED-Module genannt)
einzusetzen, bei denen eine bestimmte Anzahl von LEDs in einer bestimmten Anordnung
zu einem Modul zusammengefasst sind, um die geforderte Menge Licht für bestimmte Applikationen
zu erreichen. Derartige Module lassen sich relativ einfach in einem Leuchtaggregat
montieren.
[0007] Auch in den LED-Modulen werden die LEDs auf einen strukturierten Schaltungsträger
gelötet oder geklebt, welcher durch eine starre oder flexible Leiterplatte bzw. durch
ein IMS-Substrat gebildet sein kann. High-Brightness-LEDs haben dabei neben den beiden
elektrischen Anschlusskontakten noch einen dritten Kontakt, über den die Verlustwärme
der LED abgeführt wird. Dieser Wärmeanschluss, der im allgemeinen nicht potentialfrei
ist, wird auf einen Flächebereich des Schaltungsträgers gelötet bzw. geklebt, der
über das Layout so gestaltet ist, dass er nicht mit der restlichen Schaltung in elektrischem
Kontakt steht Die Wärme wird anschließend über eine elektrische Isolierschicht im
Schaltungsträger an einen metallischen Kühlträger abgeführt.
[0008] Aus der
US 2005/0212439 A1 ist ein LED-Modul mit mehreren LEDs bekannt, die auf einer flexiblen Leiterplatte
angeordnet sind, welche an einem Kühlkörper befestigt ist. Zur Verbesserung der Wärmeabfuhr
ist die flexible Leiterplatte mit Löchern versehen, durch die hindurch die einzelnen
LEDs in unmittelbarem Kontakt mit dem Kühlkörper stehen.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes LED-Modul der eingangs
genannten Art zu schaffen, das bei verbesserter Wärmeableitung eine einfachere und
exaktere Montage der einzelnen Lichtpunkte des LED-Moduls ermöglicht.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein LED-Modul nach Anspruch 1 gelöst.
[0011] Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, dass das LED-Modul
mindestens einen Kühlkörper umfasst, der mit mindestens einem LED-Bauelement verbunden
ist, und dass der Kühlkörper oder zumindest einer, vorzugsweise alle Kühlkörper, Montagemittel
für eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Montage an einem anderen Element
des LED-Moduls oder des das LED-Modul aufnehmenden Leuchtaggregats aufweist.
[0012] Auf diese Weise wird eine vorgefertigte und einfach zu verbauende LED-Baugruppe geschaffen,
die nicht nur eine besonders gute Wärmeabfuhr, sondern insbesondere auch eine schnell
und einfach auszuführende Montierbarkeit mit verbesserter Positioniergenauigkeit der
einzelnen LEDs gestattet. So können die an den Kühlkörpern befestigten, insbesondere
angelöteten LEDs bei der Montage des LED-Moduls zusammen mit der form- oder kraftschlüssig
erfolgenden Anbringung und Ausrichtung der Kühlkörper in einem Leuchtaggregat positioniert
werden.
[0013] Das erfindungsgemäße LED-Modul nach Anspruch 1 weist somit gegenüber den vorbekannten
Ausführungsformen vor allem den Vorteil auf, dass eine Ausrichtung der einzelnen LEDs
beim Aufbringen der Leiterplatte auf ein beliebig geformtes dreidimensionales Element
aufgrund der vorab in einer zweidimensionalen Ebene ausgeführten Verbindung mit den
formschlüssig und/oder kraftschlüssig montierbaren Kühlkörpern entfallen kann, was
den Aufwand und damit auch die Herstellungskosten eines mit derartigen LED-Modulen
ausgestatteten Leuchtaggregats deutlich reduziert.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des erfindungsgemäßen LED-Moduls
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0015] So ist es beispielsweise besonders günstig, wenn das LED-Modul mehrere Kühlkörper
umfasst und die Leiterplatte mit Öffnungen versehen ist, wobei die LED-Bauelemente
derart auf der Leiterplatte montiert sind, dass sie jeweils durch eine Öffnung hindurch
mit einem Kühlkörper verbunden sind. Auf diese Weise kann die Verlustwärme der LEDs
aufgrund des direktes Kontakts zu einem Kühlkörper besonders schnell und effektiv
abgeführt werden, da die Wärme nur über metallische und gut wärmeleitende Materialien
geführt wird. Bei einer flexiblen Leiterplatte können die einzelnen Kühlkörper auch
beweglich zueinander angeordnet und über die flexible Leiteplatte miteinander verbunden
sein, was beispielsweise bei Abbiegelicht- bzw. Kurvenlicht-Anwendungen von Vorteil
sein kann.
[0016] Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn jedes LED-Bauelement mit einem eigenen
separaten Kühlkörper verbunden ist. Hierdurch können auch komplexere Anordnungen mit
einer Vielzahl von LEDs besonders positionsgenau an einem dreidimensional geformten
Träger platziert werden. Auch sind dabei besonders enge Lagetoleranzen der einzelnen
LEDs zueinander erzielbar. Ferner wird hierdurch auf besonders einfache Weise eine
elektrische Isolation der Wärmeanschlüsse der einzelnen LEDs zueinander gewährleistet.
[0017] Gemäß einer ersten besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Montagemittel der Kühlkörper jeweils mindestens eine Ausnehmung umfassen,
die formschlüssig auf jeweils einen Vorsprung eines Aggregatelements aufgesetzt werden
kann. Dabei wird durch die unmittelbare formschlüssige Positionierung der Kühlkörper
auch eine mittelbar formschlüssige Positionierung der damit verbundenen LEDs erreicht.
Sofern mehrere Kühlkörper vorgesehen sind ist die Leiterplatte vorteilhafterweise
flexibel ausgeführt, um eine gewisse relative Beweglichkeit der Kühlkörper zueinander
zu gewährleisten. Ebenso ist es möglich, die beiden formschlüssig miteinander zusammenwirkenden
Elemente umzudrehen, so dass am Kühlkörper ein Vorsprung vorgesehen ist, der formschlüssig
in eine an einem Aggregatelement vorgesehene Ausnehmung einsetzbar ist. In beiden
Fällen wird durch den Formschluss eine besonders exakte, dauerhaft zuverlässige sowie
reproduzierbare Ausrichtung der Kühlkörper und somit auch der vorab damit verbundenen
LEDs an den vorab feststehenden Fixpunkten des Aggregatelements erreicht. Die Vorsprünge
können vorzugsweise massiv an ein Element angeformt oder erhaben aus einer Kontur
herausgeprägt sein. Zusätzlich kann ein Wärmeleitkleber zwischen die Vorsprünge und
Ausnehmungen aufgebracht werden, um einen stoffschlüssigen Halt zu erzielen.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Ausnehmung eine selbstzentrierende Form
hat. So kann die Ausnehmung insbesondere eine halbkugelförmig, kegelförmig, kegelstumpfförmig
oder ähnlich zulaufende Innenkontur aufweisen. Auf diese Weise erfolgt bei der Montage
des LED-Moduls eine Selbstjustage der LEDs an den entsprechenden Fix-Punkten des Aggregatelements.
Beim Aufbringen der bestückten flexiblen Leiterplatte auf das Aggregatelement richten
sich die Kühlkörper und somit auch die damit verbundenen LEDs zumindest in gewissen
Grenzen selbständig aus. Dadurch können die Nachteile einer gewissen Positionsungenauigkeit
bei der Bestückung einer großflächigen Flexboard bzw. der Nachteil von möglichen Längungen
in deren Material weitestgehend korrigiert werden.
[0019] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht dabei vor, dass die für jede LED
separat vorgesehenen Kühlkörper jeweils durch eine einseitig geschlossene Buchse bzw.
Hülse mit einer konischen Wandung gebildet sind. Durch diese Ausführung der formschlüssigen
Montage wird nicht nur eine konstruktiv besonders einfache Ausführungsform, sondern
vor allem auch eine besonders effektive Wärmeableitung erreicht. Die Wärmeableitung
erfolgt dabei einerseits an der Innenseite der Hülse unmittelbar zum formschlüssig
damit verbundenen Vorsprung des entsprechenden Aggregatelementes sowie andererseits
auch durch freie Konvektion an der Außenseite der direkt an den Wärmeanschluss der
LED gelöteten Buchse. Die über die frei Konvektion in den Innenraum eines Leuchtaggregats
abgeführte Wärme kann im Falle eines Scheinwerfers vorteilhafterweise auch zur Erwärmung
bzw. zum Abtauen der Schutzscheibe des Scheinwerfers genutzt werden. Vorzugsweise
besteht die so gebildete Kühlkörperbuchse aus Kupfer.
[0020] Besonders günstig ist es ferner, wenn die einzelnen Kühlkörper mit ihren Ausnehmungen
wärmeleitend auf komplementären Vorsprüngen eines als LED-Träger dienenden Gesamtkühlkörpers
des LED-Moduls oder des Leuchtaggregats aufsitzen, der vorzugsweise aus Aluminium
bestehen kann. Hierdurch erfolgt die Wärmeableitung über die mit den LEDs verbundenen
einzelnen Kühlkörper durch unmittelbaren Kontakt vorzugsweise metallischer, gut wärmeleitender
Materialien an einen Gesamtkühlkörper, der für mehrere oder vorzugsweise für alle
LEDs des erfindungsgemäßen LED-Moduls oder des das LED-Modul aufnehmenden Leuchtaggregats
vorgesehen ist. Der Gesamtkühlkörper kann vorzugsweise in an sich bekannter Weise
als Heatsink ausgebildet sein und mehrere Kühlrippen aufweisen.
[0021] Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen,
dass die Montagemittel der Kühlkörper jeweils mindestens einen elastisch federnden
Haltebereich umfassen, über den der Kühlkörper kraftschlüssig oder rastend an einem
Element des LED-Moduls oder des Leuchtaggregats befestigt werden kann. Auf diese Weise
können die Kühlkörper neben ihrer Funktion zum Abführen der Verlustwärme gleichzeitig
auch als Halteclipse zur Befestigung des LED-Moduls oder einzelner Teilbereiche davon
genutzt werden.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Kühlkörper jeweils clipsförmig mit zwei
einander gegenüberliegenden elastisch federnden Haltebereichen ausgebildet sind, wobei
jeder Haltebereich zum formschlüssigen Einrasten mindestens einen Vorsprung und/oder
eine Ausnehmung oder Öffnung aufweist, über die der Kühlkörper an einen anderen Element
formschlüssig und/oder kraftschlüssig einrastbar ist. Dadurch wird eine besonders
einfache und schnell ausführbare Montage des LED-Moduls an anderen Elementen ermöglicht.
[0023] Günstig für eine gewünschte Lichtabgabe kann es weiterhin sein, wenn optische Mittel,
insbesondere eine Kunststoffoptik in dem LED-Modul vorgesehen sind. Diese können auf
besonders einfache Weise über die elastisch federnden Haltebereiche rastend mit den
Kühlkörpern verbunden werden.
[0024] Wenn die Leiterplatte durch ein flexibles flaches Kabel (FFC = flexible flat cable)
gebildet ist, kann vorteilhafterweise eine flexible LED-Kette mit mehreren aneinander
gereihten, jeweils an einem erfindungsgemäß ausgeführten Kühlkörper befestigten LEDs
gebildet werden, die besonders einfach und schnell durch Aufclipsen der einzelnen
Kühlkörper in einem Leuchtaggregat, insbesondere in einem Scheinwerfergehäuse, montierbar
ist.
[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Leuchtaggregat mit mehreren LED-Bauelementen
und mehreren Kühlkörpern, über die die Verlustwärme der LEDs abgeführt werden kann,
wobei das Leuchtaggregat mindestens ein, vorzugsweise aber mehrere LED-Module der
vorangehend beschriebenen Art umfasst, die über mindestens eine flexible Leiterplatte
und/oder durch mindestens ein flexibles flaches Kabel miteinander verbunden sind.
Ein derartiges Leuchtaggregat ist aufgrund der vorgefertigten und leicht montierbaren
LED-Module insgesamt besonders schnell und einfach zu montieren, was eine kostengünstige
Fertigung ermöglicht.
[0026] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn das Leuchtaggregat mindestens einen als
LED-Träger dienenden Gesamtkühlkörper aufweist, über die Verlustwärme aller LEDs abgeführt
werden kann, wobei der Gesamtkühlkörper mehrere jeweils als Fixpunkt für je eine LED
dienende Vorsprünge aufweist, auf denen jeweils ein Kühlkörper eines LED-Bauelementes
aufsitzt. Hierdurch wird eine besonders effektive Abführung der Verlustwärme der LEDs
erreicht. Grundsätzlich aber sind die Kühlkörper auch auf Vorsprüngen anderer Elemente
des Leuchtaggregats montierbar.
[0027] Besonders vorteilhaft ist es ferner, wenn das erfindungsgemäße Leuchtaggregat ein
Scheinwerfer, insbesondere ein Kraftfahrzeugscheinwerfer ist, der einen Scheinwerferkühlkörper
umfasst, auf dem mindestens ein LED-Modul formschlüssig aufgenommen oder angeclipst
ist. Die vorliegende Erfindung kann somit insbesondere im Automotive-Bereich, aber
auch bei generellen Beleuchtungsanwendungen in vorteilhafter Weise zum Einsatz kommen.
[0028] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Montage eines
LED-Moduls gemäß der oben beschriebenen ersten besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, bei welchem Modul die Montagemittel der Kühlkörper jeweils mindestens
eine Ausnehmung umfassen, die formschlüssig auf jeweils einen Vorsprung eines Aggregatelements
oder des LED-Moduls aufgesetzt werden kann. Dieses erfindungsgemäße Montageverfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass an zumindest einige Vorsprünge des Aggregat-Elements
oder des LED-Moduls über ein in den Vorsprüngen mündendes Leitungssystem ein Unterdruck
angelegt wird. Dazu sind in den Vorsprüngen Öffnungen vorgesehen, an die sich das
vorzugsweise durch Bohrungen, Kanäle, und/oder Schläuche gebildete Leitungssystem
anschließt, welches mit einer Pumpe zum Erzeugen eines Unterdrucks verbunden ist.
Dadurch werden die Kühlkörper bei Anlegen des Unterdrucks auf die Vorsprünge aufgesaugt
und dort fest angezogen, was die Montage nochmals erheblich weiter vereinfacht. Insbesondere
wenn zwischen den Vorsprüngen und den Ausnehmungen ein wärmeleitender Klebstoff aufgebracht
wird, kann durch das Ansaugen der Kühlkörper an das Aggregatelement oder an das LED-Modul
die für einen stoffschlüssigen Halt der Kühlkörper erforderliche Andrückkraft aufgebracht
werden.
[0029] Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0030] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1:
- Dreidimensionale, teilweise geschnittene Darstellung eines erfindungsgemäßen LED-Moduls;
- Figur2:
- Dreidimensionale Darstellung eines Kühlkörpers, an dem das LED-Modul aus Figur 1 montierbar
ist;
- Figur 3:
- Dreidimensionale, teilweise geschnittene Darstellung des Kühlkörpers aus Figur 2 mit
daran montiertem LED-Modul aus Figur 1;
- Figur 4:
- Dreidimensionale Darstellung einer Anordnung mit mehreren erfindungsgemäßen LED-Modulen;
- Figur 5:
- Dreidimensionale Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
LED-Moduls;
- Figur 6:
- Flexible Leiterplatte des Moduls von Figur 5;
- Figur 7:
- Darstellung eines einzelnen Kühlkörpers des Moduls aus Figur 5;
- Figur 8:
- Dreidimensionale Darstellung einer dritten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
LED-Moduls;
- Figur 9:
- Teilweise geschnittene Ansicht eines LED-Moduls nach Figur 8 mit daran befestigter
Kunststoffoptik; und
- Figur 10:
- Darstellung einer Anordnung mit mehreren miteinander verketteten Modulen nach Figur
9.
Ausführungsformen der Erfindung
[0031] Das in den Figuren 1 bis 4 gezeigte LED-Modul 1 ist zum Einbau in ein in den Figuren
nicht dargestelltes Leuchtaggregat bestimmt. Es umfasst eine als Schaltungsträger
dienende flexible Leiterplatte 2, auf der eine Vielzahl von LED-Bauelementen 3 angeordnet
ist, die hier jeweils als oberflächenmontierte LED-Chips ausgeführt sind. Jeder einzelne
LED-Chip 3 ist dabei mit einem eigenen Kühlkörper 4 verbunden, der hier in der Form
einer bodenseitig geschlossenen Buchse mit einer konischen Wandung 5 ausgeführt ist.
Die Leiterplatte 2 hat an jedem LED-Bauelement 3 eine Öffnung, durch die hindurch
ein für die Abfuhr der Verlustwärme der LED 3 vorgesehener zentraler dritter Kontakt
mit dem Boden 6 des zugehörigen Kühlkörpers 4 durch Löten fest verbunden ist. Die
beiden elektrischen Anschlüsse 7 der LED-Bauelemente 3 sind auf der den Kühlkörpern
4 gegenüberliegenden Oberseite der Leiterplatte 2 mit den darauf aufgebrachten Leiterbahnen
verbunden (Figur 1).
[0032] Die einzelnen Kühlkörperbuchsen 4 haben zwischen ihren konisch verlaufenden Innenwandungen
5 eine Ausnehmung 8, die zu dem von der Leiterplatte 2 abgewandten Ende hin offen
ist. Über diese Ausnehmungen 8 sind die Kühlkörper 4 jeweils formschlüssig auf je
einen kegelstumpfförmig ausgebildeten Vorsprung 9 aufsetzbar, der einstückig an einem
als LED-Träger dienenden Gesamtkühlkörper 10 des Leuchtaggregats ausgeformt ist (Figur
2). Die Vorsprünge 9 füllen dabei als komplementäre Gegenstücke den Hohlraum bzw.
die Ausnehmung 8 der Kühlkörper 4 vollständig aus, so dass ein optimaler Wärmeübergang
ausschließlich über metallische, gut wärmeleitende Materialien gewährleistet ist.
Die aus Kupfer bestehenden Kühlkörperbuchsen 4 dienen dabei als heatspreader, während
der hier aus Aluminium bestehende Gesamtkühlkörper 10 mit mehreren daran angeformten
Kühlrippen 11 als heatsink dient (Figur 3).
[0033] Die Außenseiten der Kupferhülsen 4 werden über freie Konvektion direkt in den Innenraum
des Leuchtaggregats entwärmt. Zusätzlich erfolgt eine Ableitung der Verlustwärme über
die Innenseite der Kupferhülse 4 an den Gesamtkühlkörper 10, von wo aus die Wärme
an die Umgebung des Leuchtaggregats abgeleitet wird. Dabei kann die Innenseite der
Kühlkörperbuchse 4 zusätzlich auch über einen Wärmeleitkleber mit dem zugehörigen
formschlüssigen Vorsprung 9 des Gesamtkühlkörpers 10 verbunden werden.
[0034] Aufgrund der konischen Ausbildung der Vorsprünge 9 und der komplementären Ausnehmungen
8 der zugehörigen Kühlkörper 4 ergibt sich bei der Montage des erfindungsgemäßen LED-Moduls
1 automatisch eine Selbstjustage der Kühlkörper 4 und somit auch der daran befestigten
LED-Bauelemente 3. Beim Aufbringen der bestückten flexiblen Leiterplatte 2 auf den
Gesamtkühlkörper 10 richten sich die Kühlkörperbuchsen 4 mit den daran angelöteten
LED-Bauelementen 3 an den durch die Vorsprünge 9 gebildeten Fixpunkten selbstständig
aus, so dass bei einfacher Montierbarkeit eine verbesserte Positionsgenauigkeit erreicht
werden kann.
[0035] Bei der in Figur 4 dargestellten Anordnung sind mehrere LED-Gruppen für unterschiedliche
Lichtfunktionen auf einer gemeinsamen flexiblen Leiterplatte 2 angeordnet. Die gesamte
Leiterplatte 2 wird zunächst in einer zweidimensionalen Ebene mit den oberflächenmontierbaren
LED-Bauelementen 3 bestückt und anschließend auf mehrere dreidimensional geformte
LED-Trägerplatten bzw. Gesamtkühlkörper 10 aufgebracht. Die genaue Lage der einzelnen
LEDs 3 wird dabei durch die durch die Vorsprünge 9 gebildeten Fixpunkte des Gesamtkühlkörpers
10 bestimmt, wodurch sich eine besonders günstige Toleranzkette ergibt. Ferner sind
bei der in Figur 4 dargestellten Anordnung in vorteilhafter Weise keine Steckverbindungen
zwischen den einzelnen LED-Modulen 1 erforderlich. Die zur Ansteuerung der einzelnen
LED-Module 1 benötigte Steuerungselektronik sowie gegebenenfalls weitere elektronische
Schaltungen können ebenfalls auf der Leiterplatte 2 angeordnet und in dem mit den
LED-Modulen 1 bestückten Leuchtaggregat untergebracht werden.
[0036] Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier LED-Bauelemente 3b
auf jeweils einen eigenen clipsförmig ausgebildeten Kühlkörper 4b aufgelötet. Dazu
werden in die hier durch ein flexibles flaches Kabel gebildete Leiterplatte 2b zunächst
Öffnungen 12 gestanzt (Figur 6), durch die hindurch die LED-Bauelemente 3b die Böden
6b an einer mittigen Ausprägung 13 kontaktieren (Fig. 7). Die einzelnen Kühlkörper
4b werden vor der Verbindung mit den LEDs 3b auf die Leiterplatte 2b geklebt.
[0037] An zwei einander gegenüber liegenden Rändern des Bodens 6b ist jeweils ein elastisch
federnder, nach außen aufbiegbarer Haltebereich 14 mit einer darin eingebrachten Öffnung
15 angeformt. Über diese beiden elastisch nach außen biegbaren Haltebereiche 14 kann
der Kühlkörper 4b formschlüssig und/oder kraftschlüssig an weiteren Elementen des
LED-Moduls 1b oder eines das LED-Modul 1b aufnehmenden Leuchtaggregats montiert werden.
Grundsätzlich können je nach Einsatzzweck beliebig viele LED-Chips 3b in beliebiger
Anordnung in dem LED-Modul 1b vorgesehen werden.
[0038] Bei dem in den Figur 8 bis 10 dargestellten Ausführungsbeispiel eines LED-Moduls
1c ist jeweils ein Kühlkörper 4c für je sechs in Reihe geschaltete LED-Bauelemente
3c vorgesehen. Im übrigen entspricht die Bauweise der Kühlkörper 4c jedoch im wesentlichen
der Bauweise der Kühlkörper 4b aus den Figur 5 bis 7. An den seitlichen elastisch
aufbiegbaren Haltebereichen 14c sind hier jeweils zwei Öffnungen 15 ausgebildet, über
die in dem in den Figur 9 und 10 dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils eine Kunststoffoptik
16 für das jeweilige LED-Modul 1c einrastend befestigt ist. Die Kunststoffoptik 16
weist dazu seitlich vorstehende Vorsprünge 17 mit einer Einlaufschräge 18 auf, die
im montierten Zustand in die Öffnungen 15 der Haltebereiche 14 eingreifen.
[0039] Auf die in Figur 10 dargestellte Weise können mehrere erfindungsgemäße LED-Module
1c durch eine FFC-Matrix von flexiblen Flachbandkabeln 2c miteinander verbunden werden.
Ein so erhaltenes flexibles Netzwerk mit verketteten LED-Modulen 1c ist relativ leicht
in einem Leuchtaggregat, beispielsweise in einem KFZ-Scheinwerfer zu montieren. Dabei
können dann die LED-Module 1c jeweils individuell justiert werden, wohingegen die
einzelnen LED-Bauelemente 3c innerhalb der LED-Module 1c bereits vorab justiert sind.
Auf diese Weise können die flexiblen Netzwerke von LED-Modulen 1c besonders einfach
an die unterschiedlichen Scheinwerfer verschiedener Fahrzeugtypen adaptiert werden.
Außerdem bieten großzügig dimensionierte Wärmepfade auch bei den Flachbandkabeln 2c
die Möglichkeit, die abzuführende Verlustwärme zu entsprechenden Gesamtkühlkörpern
bzw. in günstigere Zonen abzuleiten.
1. LED-Modul zum Einbau in ein Leuchtaggregat, umfassend mehrere LED-Bauelemente (3,
3b, 3c), die auf einer Leiterplatte (2, 2b, 2c) derart montiert sind, dass sie unmittelbar
oder mittelbar mit einem Kühlkörper (4, 4b, 4c) verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass das LED-Modul (1, 1b, 1c) mindestens einen Kühlkörper (4, 4b, 4c) umfasst, der mit
mindestens einem LED-Bauelement (3, 3b, 3c) verbunden ist, und dass der Kühlkörper
(4, 4b, 4c) oder zumindest einer von mehreren Kühlkörpern (4, 4b, 4c) Montagemittel
(8, 14, 15) für eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Montage an einem anderen
Element (10, 16) des LED-Moduls (1, 1b, 1c) oder des Leuchtaggregats aufweist.
2. LED-Modul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das LED-Modul (1, 1b, 1c) mehrere Kühlkörper (4, 4b, 4c) umfasst, wobei die LED-Bauelemente
(3, 3b, 3c) auf einer mit Öffnungen (12) versehenen Leiterplatte (2, 2b, 2c) derart
montiert sind, dass sie jeweils durch eine Öffnung (12) hindurch mit einem Kühlkörper
(4, 4b, 4c) verbunden sind.
3. LED-Modul nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes LED-Bauelement (3, 3b, 3c) mit einem eigenen Kühlkörper (4, 4b, 4c) verbunden
ist.
4. LED-Modul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagemittel der Kühlkörper (4) jeweils mindestens eine Ausnehmung (8) umfassen,
die formschlüssig auf jeweils einen Vorsprung (9) eines Aggregat-Elements (10) aufsetzbar
ist.
5. LED-Modul nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (8) eine selbstzentrierende Form, insbesondere eine halbkugelförmig,
kegelförmig oder kegelstumpfförmig zulaufende Innenkontur, hat.
6. LED-Modul nach Anspruch 5 in Verbindung mit Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkörper (4) jeweils durch eine einseitig durch einen Boden (6) geschlossene
Buchse mit einer konischen Wandung (5) gebildet sind.
7. LED-Modul nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkörper (4) mit ihren Ausnehmungen (8) wärmeleitend auf komplementären Vorsprüngen
(9) eines Gesamtkühlkörpers (10) des LED-Moduls (1) oder des Leuchtaggregats aufgenommen
sind.
8. LED-Modul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagemittel der Kühlkörper (4b, 4c) jeweils mindestens einen elastisch federnden
Haltebereich (14) umfassen, mittels dem der Kühlkörper (4b, 4c) kraftschlüssig oder
rastend an einem Element (16) des LED-Moduls (1b, 1c) oder des Leuchtaggregats befestigbar
ist.
9. LED-Modul nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkörper (4b, 4c) jeweils klipsförmig mit zwei einander gegenüberliegenden
elastisch federnden Haltebereichen (14) ausgebildet sind, wobei jeder Haltebereich
(14) zum formschlüssigen Einrasten mindestens einen Vorsprung und/oder eine Ausnehmung
oder Öffnung (15) umfasst.
10. LED-Modul nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkörper (4b, 4c) rastend mit optischen Mitteln des LED-Moduls (1b, 1c), insbesondere
mit einer Kunststoffoptik (16), verbunden sind.
11. Leuchtaggregat mit mehreren LED-Bauelementen (6), dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein LED-Modul (1, 1b, 1c) nach einem der vorherigen Ansprüche aufweist,
wobei vorzugsweise mehrere LED-Module (1, 1b, 1c) über eine gemeinsame flexible Leiterplatte
(2, 2b, 2c) miteinander verbunden sind.
12. Leuchtaggregat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen als LED-Träger dienenden Gesamtkühlkörper (10) umfasst, der mehrere
Vorsprünge (9) aufweist, auf denen jeweils ein Kühlkörper (4) eines LED-Bauelements
(3) aufgenommen ist.
13. Leuchtaggregat nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass es als Scheinwerfer, insbesondere als KraftfahrzeugScheinwerfer ausgebildet ist.
14. Verfahren zur Montage eines LED-Moduls nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einige Vorsprünge (9) des Aggregat-Elements (10) oder des LED-Moduls
(1, 1b, 1c) über ein in den Vorsprüngen mündendes Leitungssystem ein Unterdruck angelegt
wird.