[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prägung einer Trennmembran eines Druckmittlers.
[0002] Druckmittler werden in der industriellen Druckmesstechnik zur Übertragung von Drücken
eingesetzt. Druckmittler weisen in der Regel einen Membranträger auf, auf den die
Trennmembran mit deren äußerem Rand aufgeschweißt ist. Eine zwischen der Trennmembran
und dem Membranbett eingeschlossene Druckempfangskammer ist mit einer Druck übertragenden
Flüssigkeit gefüllt, die dazu dient, einen von außen auf die Trennmembran einwirkende
Druck z.B. über eine an die Druckempfangskammer angeschlossene Druckübertragungsleitung
an einen anderen Ort zu übertragen.
[0003] Eine typische Anwendung für derartige Druckmittler sind Druckmessaufnehmer. Druckmessaufnehmer
werden in nahezu allen Industriezweigen zum Messen von Drücken eingesetzt. Die gemessenen
Druckwerte werden z.B. zum Steuern, Regeln und/oder Überwachen eines industriellen
Herstellungs- und/oder Verarbeitungsprozesses eingesetzt.
[0004] In der Druckmesstechnik werden gerne so genannte Halbleiter-Sensoren, z.B. Silizium-Chips
mit eindotierten Widerstandselementen, als druckempfindliche Elemente eingesetzt.
Üblicherweise weist ein solcher Drucksensor einen membran-förmigen Drucksensor-Chip
auf, der in einer Druckmesskammer auf einem Grundkörper aufgebracht ist. Drucksensoren
sind in der Regel sehr empfindlich und werden deshalb nicht direkt einem Medium ausgesetzt,
dessen Druck aufgenommen werden soll. Stattdessen ist ein mit einer Flüssigkeit gefüllter
Druckmittler mit einer äußeren Trennmembran vorgeschaltet. Im Betrieb wird der zu
messende Druck an die Trennmembran angelegt und über den Druckmittler in die Druckmesskammer
übertragen. Das gilt sowohl für die Messung von absoluten Drücken, als auch für die
Messung von Relativdrücken und Differenzdrücken.
[0005] Um ein möglichst lineares und hysteresefreies Druckübertragungsverhalten zu erzielen
ist die Trennmembran vorzugsweise wellenförmig ausgebildet.
[0006] Das im Membranträger integrierte Membranbett bildet einen Überlastschutz für die
Trennmembran. Eine Überlast bezeichnet ein Einwirken eines Druckes auf die Trennmembran,
der den Messbereich, für den der Druckmessaufnehmer ausgelegt ist, bzw. den Druckbereich
für den der Druckmittler ausgelegt ist, überschreitet. Hierbei ist es besonders wichtig,
dass das Membranbett und die Trennmembran möglichst formgleich sind, so dass sich
die Trennmembran im Falle einer Überlast gleichmäßig an das formgleiche Membranbett
anschmiegt und eine gleichmäßige Abstützung erfährt. Hierdurch wird die Trennmembran
im Überlastfall vor Beschädigungen und/oder bleibenden Verformungen geschützt.
[0007] Die Formgebung der Trennmembran erfolgt heute üblicherweise durch Prägeverfahren.
[0008] Dabei wird beispielsweise eine ebene Trennmembranronde mittels eines Metallstempels,
mittels eines elastischen Prägekissens oder durch hydromatische oder pneumatische
Prägeverfahren geprägt und anschließend auf den Membranträger aufgeschweißt. Abschließend
wird der Druckmittler dann mit der Druck übertragenden Flüssigkeit befüllt.
[0009] Dieses Verfahren bietet den Vorteil, dass die Trennmembranen vorgefertigt werden
können, wobei sie beispielsweise in einem Arbeitsgang ausgeschnitten und geprägt werden.
Es weist den Nachteil auf, dass beim Aufschweißen der Trennmembran auf den Membranträger
eventuell auftretende Schweißspannungen sowie Verwürfe der Trennmembran bestehen bleiben.
Diese beeinträchtigen die Druckübertragungseigenschaften des Druckmittlers.
[0010] Insb. wirken sie sich nachteilig auf die Linearität aus und können eine Hysterese
bewirken.
[0011] Außerdem werden bei diesem Verfahren sehr hohe Anforderungen an die Fertigungstoleranzen
für die einzelnen Bauteile gestellt, um zu erreichen, dass die Trennmembran und deren
Membranbett möglichst formgleich sind. Jede noch so geringe Abweichung in der Formgebung
kann im Überlastfall zu einer bleibenden Verformung oder sogar zu einer Beschädigung
der Trennmembran führen und wirkt sich damit nachteilig auf die Genauigkeit und die
Reproduzierbarkeit der Druckübertragung aus. Dies wirkt sich dann unmittelbar auf
die Messgenauigkeit eines mit dem Druckmittler ausgestatteten Druckmessaufnehmers
aus.
[0012] Alternativ zu dem vorgenannten Verfahren kann die Trennmembranronde erst auf den
Membranträger aufgeschweißt werden und anschließend am Membranbett abgeprägt werden.
Diese Abprägung kann beispielsweise hydraulisch, pneumatisch oder mittels eines Prägekissens
geschehen. Abschließend wird der Druckmittler mit der Druck übertragenden Flüssigkeit
gefüllt.
[0013] Dies bietet den Vorteil, dass Fertigungstoleranzen bei der Formgebung des Membranbetts
durch das Abprägen in die Formgebung der Trennmembran übernommen werden, und dass
Schweißspannungen sowie Verwürfe der Trennmembran durch den Prägevorgang zumindest
teilweise ausgeglichen werden können. Außerdem erfährt die Trennmembran beim Abprägen
ähnliche mechanische Belastungen wie bei einem später eventuell auftretenden Überlastfall.
[0014] US-Patent Nr. 5,495,768 offenbart einen Druckmittler mit einer Trennmembran, wobei zur Herstellung der Trennmembran
zunächst eine Membranronde an einen Trägerkörper mittels Hartlöten fixiert wird. Anschließend
wird die Membranronde durch Druckbeaufschlagung auf einem gewellten Membranbett abgeprägt.
Darauf erfolgt die Befüllung des Hohlraums der Druckempfangskammer zwischen dem Membranbett
und der Trennmembran mit einer inkompressiblen Übertragungsflüssigkeit.
Bei den vorgenannten Prägeverfahren ist die Formgebung der Trennmembran abhängig von
der physikalischen Beschaffenheit des vor und während der Prägung zwischen der Trennmembran
und dem Membranbett eingeschlossenen Mediums. Sowohl in dem Zwischenraum eingeschlossene
Feuchtigkeit als auch Staub und/oder eingeschlossene Partikel wirken sich auf die
Formgebung aus. Dies hat zur Folge, das einzelne auf gleiche Weise hergestellte Druckmittler
sehr unterschiedliche Druckübertragungseigenschaften aufweisen können. Für den Einsatz
von diesen Druckmittlern zur Messung von Drücken bedeutet dies in der Regel, dass
für jeden einzelnen Druckmessaufnehmer aufwendige Kalibrations- bzw. Kompensationsverfahren
ausgeführt werden müssen.
[0015] Es ist eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Prägung einer Trennmembran eines
Druckmittlers anzugeben, mit dem eine optimal an die Form des Membranbetts angepasste
Formgebung der Trennmembran erzielbar ist.
[0016] Hierzu besteht die Erfindung in einem Verfahren zur Prägung einer Trennmembran eines
Druckmittlers, der einen Membranträger mit einem Membranbett aufweist, bei dem
- eine ebene Trennmembranronde auf den Membranträger geschweißt wird,
- eine von der aufgeschweißten Trennmembranronde und dem Membranträger eingeschlossene
Druckempfangskammer mit einem Gleitmittel befüllt wird, und
- aus der Trennmembranronde die Trennmembran erzeugt wird, indem die Trennmembranronde
im Membranbett abgeprägt wird, während sich Gleitmittel in der Druckempfangskammer
befindet.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Gleitmittel eine Druck übertragende
Flüssigkeit.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird nach dem Aufschweißen der Trennmembranronde
die Dichtheit der Schweißverbindung überprüft.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird die Druckempfangskammer vor der Befüllung
mit dem Gleitmittel evakuiert.
[0020] Weiter besteht die Erfindung in einem Verfahren zur Herstellung eines Druckmessaufnehmers
mit
bei dem
- eine ebene Trennmembranronde auf den Membranträger geschweißt wird,
- eine von der aufgeschweißten Trennmembranronde und dem Membranträger eingeschlossene
Druckempfangskammer mit einem Gleitmittel befüllt wird, und
- aus der Trennmembranronde die Trennmembran erzeugt wird, indem die Trennmembranronde
im Membranbett abgeprägt wird, während sich Gleitmittel in der Druckempfangskammer
befindet.
[0021] Weiter besteht die Erfindung in einem Druckmittler mit
- einem ein Membranbett aufweisenden Membranträger und
- einer auf dem Membranträger montierten Trennmembran,
bei dem
- die Trennmembran eine der Form des Membranbetts entsprechende Form aufweist, die dadurch
erzielt wurde, dass
-- eine ebene Trennmembranronde auf den Membranträger geschweißt wurde,
-- eine von der aufgeschweißten Trennmembranronde und dem Membranträger eingeschlossene
Druckempfangskammer mit einem Gleitmittel befüllt wurde,
-- die Trennmembranronde im Membranbett abgeprägt wurde, und
-- die Trennmembran nach deren Prägung bezogen auf das Membranbett eine durch das
Gleitmittel bewirkte Gleichgewichtslage einnimmt.
[0022] Weiter umfasst die Erfindung einen Druckmittler mit
- einem ein Membranbett aufweisenden Membranträger und
- einer auf dem Membranträger montierten Trennmembran,
bei dem
- die Trennmembran eine der Form des Membranbetts entsprechende Form aufweist, die dadurch
erzielt wurde, dass
-- eine ebene Trennmembranronde auf den Membranträger geschweißt wurde,
-- eine von der aufgeschweißten Trennmembranronde und dem Membranträger eingeschlossene
Druckempfangskammer mit einem Gleitmittel befüllt wurde,
-- die Trennmembranronde im Membranbett abgeprägt wurde, und
-- zwischen dem Membranbett und der Trennmembran im Gleichtgewichtszustand ein Abstand
besteht, der durch die Verwendung des Gleitmittels reduziert ist.
[0023] Ebenso umfasst die Erfindung einen Druckmessaufnehmer mit
bei dem
- die Trennmembran eine der Form des Membranbetts entsprechende Form aufweist, die dadurch
erzielt wurde, dass
-- eine ebene Trennmembranronde auf den Membranträger geschweißt wurde,
-- eine von der aufgeschweißten Trennmembranronde und dem Membranträger eingeschlossene
Druckempfangskammer mit einem Gleitmittel befüllt wurde,
-- die Trennmembranronde im Membranbett abgeprägt wurde, und
-- die Trennmembran nach deren Prägung bezogen auf das Membranbett eine durch das
Gleitmittel bewirkte Gleichgewichtslage einnimmt.
[0024] Zusätzlich umfasst die Erfindung einen Druckmessaufnehmer mit
bei dem
- die Trennmembran eine der Form des Membranbetts entsprechende Form aufweist, die dadurch
erzielt wurde, dass
-- eine ebene Trennmembranronde auf den Membranträger geschweißt wurde,
-- eine von der aufgeschweißten Trennmembranronde und dem Membranträger eingeschlossene
Druckempfangskammer mit einem Gleitmittel befüllt wurde,
-- die Trennmembranronde im Membranbett abgeprägt wurde, und
-- zwischen dem Membranbett und der Trennmembran im Gleichtgewichtszustand ein Abstand
besteht, der durch die Verwendung des Gleitmittels reduziert ist.
[0025]
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durcheinen einenDruckmittler aufweisenden Druckmessaufnehmer;
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt eines Membranträgers mit einer darauf aufgeschweißten
ebenen Trennmembranronde;
Fig. 3 zeigt einen Verlauf einer ohne Verwendung von Gleitmittel abgeprägten Trennmembran
und deren Membranbett; und
Fig. 4 zeigt einen Verlauf einer unter Verwendung von Gleitmittel abgeprägten Trennmembran
und deren Membranbett.
[0026] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Druckmessaufnehmer mit einem in einer Druckmesskammer
1 angeordneten Drucksensor 3, z.B. einen Halbleiter-Sensor. Hierzu eignen sich z.B.
Silizium-Chips mit eindotierten Widerstandselementen. Bei dem dargestellten Druckmessaufnehmer
handelt es sich um einen Absolutdruckmessaufnehmer, wie er beispielsweise in der
DE 101 62 044 A1 der Anmelderin beschrieben ist. Entsprechend ist der Drucksensor 3 hier ein Absolutdrucksensor.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf Absolutdruckmessaufnehmer beschränkt, sondern in
analoger Form auch in Relativdruckmessaufnehmern und Differenzdruckmessaufnehmern
einsetzbar.
[0027] Der Druckmesskammer 1 ist ein Druckmittler 5 vorgeschaltet. Der Druckmittler 5 weist
einen ein Membranbett 7 aufweisenden Membranträger 9 auf, auf den eine Trennmembran
11 montiert ist. Trennmembran 11 und Membranbett 7 umschließen eine nach außen abgeschlossene
Druckempfangskammer 13, die über eine Druckübertragungsleitung 15 mit der Druckmesskammer
1 verbunden ist.
[0028] Der Druckmessaufnehmer weist einen abgeschlossenen Innenraum auf, der in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel die Innenräume der Druckmesskammer 1 und des Druckmittlers 5 umfasst.
Der Innenraum des Druckmittlers 5 setzt sich zusammen aus dem Innenraum der Druckübertragungsleitung
15 und dem Innenraum der Druckempfangskammer 13. Dieser abgeschlossene Innenraum ist
mit einer Druck übertragenden Flüssigkeit 17 gefüllt. Die Flüssigkeit 17 ist vorzugsweise
eine inkompressible Flüssigkeit mit einem geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten,
z.B. ein Silikonöl. Sie dient im Messbetrieb dazu einen außen auf die Trennmembran
11 einwirkenden Druck p
M in die Druckmesskammer 1 und damit auf den Drucksensor 3 zu übertragen. Die Zufuhr
des Drucks p
M erfolgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel über einen Prozessanschluss 19,
in den der Druckmittler 5 eingesetzt ist. Der Prozessanschluss 19 weist eine Befestigungsvorrichtung
20, hier ein Außengewinde, auf mit der der Druckmessaufnehmer an einem Messort montierbar
ist.
[0029] Das Membranbett 7 dient dem Schutz der Trennmembran 11 vor Überlasten. Wirkt auf
die Trennmembran 11 ein Druck p
M ein, der eine vorgegebene Obergrenze übersteigt, so legt sich die Trennmembran 11
an das Membranbett 7 an und wird hierdurch vor bleibenden Verformungen oder Beschädigungen
geschützt. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Form der Trennmembran 11 optimal
an die Form des Membranbetts 7 angepasst ist. Je genauer die beiden Formen übereinstimmen,
umso besser ist der durch das Membranbett 7 erzielbare Schutz.
[0030] Zur Erzielung einer optimalen Übereinstimmung wird erfindungsgemäß das nachfolgend
beschriebene Verfahren zur Prägung der Trennmembran 11 des Druckmittlers verwendet.
Das beschriebene Verfahren ist sowohl für die Herstellung einzelner Druckmittler 5
als auch zur Herstellung vollständiger Druckmessaufnehmer einsetzbar. In einem ersten
Verfahrensschritt wird eine ebene Metallscheibe als Trennmembranronde 11a auf den
Membranträger 9 geschweißt. Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt des Membranträgers 9 mit
der darauf aufgeschweißten ebenen Trennmembranronde 11a. Dabei wird ein äußerer Rand
der Trennmembranronde 11a durch eine ringförmig umlaufende Schweißnaht 21 mit einer
an das Membranbett 7 angrenzenden Stirnfläche des Membranträgers 9 verbunden.
[0031] Nach dem Aufschweißen der Trennmembranronde 11a wird vorzugsweise die Dichtheit der
Schweißverbindung überprüft. Hierzu eignen sich zum Beispiel in der Druckmesstechnik
häufig eingesetzt Prüfverfahren, bei denen der Prüfling, hier der Innenraum des Druckmessaufnehmers
bzw. die Druckempfangskammer 13 des Druckmittlers 5 unter Druck mit Helium befüllt
wird, und mittels entsprechender Helium-Lecksucher eventuell auftretende Leckagen
festgestellt werden.
[0032] Danach wird die Druckempfangskammer 13 vorzugsweise evakuiert und die evakuierte
Druckempfangskammer 13 mit einem Gleitmittel befüllt. Als Gleitmittel wird vorzugsweise
die oben genannte Druck übertragende Flüssigkeit 17 verwendet. Wird das erfindungsgemäße
Verfahren zur Herstellung eines Druckmessaufnehmers verwendet, wird vorzugsweise gleich
der gesamte Innenraum des Druckmessaufnehmers evakuiert und mit der Druck übertragenden
Flüssigkeit 17 befüllt.
[0033] Evakuierung und Befüllung erfolgen, wie bei herkömmlichen Druckmittlern auch, über
mindestens einen in den abgeschlossenen Innenraum bzw. in die Druckempfangskammer
13 mündenden Zugang. Dabei ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von besonderem
Vorteil, dass diese beiden Verfahrensschritte ausgeführt werden, während die Druckempfangskammer
13 noch von der ebenen Trennmembranronde 11a abgeschlossen ist. Dadurch ist die gesamte
Druckempfangskammer 13 frei zugänglich und es bestehen insb. keine engen Zwischenräume
oder sogar abgetrennte Teilräume in der Druckempfangskammer 13, die die Evakuierung
und/oder die Befüllung erschweren. Wäre die Druckempfangskammer 13 während dieser
Verfahrensschritte bereits durch eine Trennmembran in deren endgültiger an die Form
des Membranbetts 7 angepasster Form abgeschlossen, so würde sich diese Trennmembran
unter Vakuum an deren Membranbett anlegen. Dabei besteht die Gefahr, dass sich die
Trennmembran nicht überall vollständig an das Membranbett anlegt und insb. im Randbereich
enge Zwischenräume und im schlimmsten Fall sogar völlig abgetrennte Teilbereiche in
der Druckempfangskammer 13 entstehen, die dann nur unzureichend oder sogar gar nicht
evakuiert werden. Dadurch verbleibt Gas in diesen Zwischenräumen oder Teilbereichen,
dass nachfolgend auch während der Befüllung in der Druckempfangskammer verbleibt und
eine vollständige blasenfreie Befüllung verhindert.
[0034] Indem Evakuierung und Befüllung bei mit der ebenen Trennmembranronde 11a abgeschlossenem
Druckmessaufnehmer erfolgen ist hierdurch eine sehr hochwertige Evakuierung und eine,
insb. im Bereich der Druckempfangskammer 13, praktisch blasenfreie Befüllung erzielbar.
Eine blasenfreie Befüllung mit der Druck übertragenden Flüssigkeit 17, insb. im Bereich
der Druckempfangskammer 13, führt zu einer erhöhten Vakuumstabilität des auf diese
Weise hergestellten Druckmessaufnehmers. Damit ist gemeint, dass der resultierende
Druckmessaufnehmer bei einem darauf von außen auf die Trennmembran 11 einwirkenden
Unterdruck deutlich genauere Messergebnisse liefert. Gerade bei einem auf die Trennmembran
11 von außen einwirkenden Unterdruck wirken sich unter der Trennmembran 11 eingeschlossene
Gasblasen sehr nachteilig aus, da sie sich unter Unterdruck vergrößern und das Übertragungsverhalten
der Trennmembran 11 bzw. des gesamten Druckmittlers 5 verändern, was zwangsläufig
zu einer Reduzierung der Messgenauigkeit führt.
[0035] Ebenso führt die Blasenfreiheit zu einer erhöhten Temperaturstabilität der erzielbaren
Messgenauigkeit. Auch Temperaturschwankungen führen zu einer Veränderung der Größe
von eingeschlossenen Gasblasen und damit zu einem veränderten Übertragungsverhalten.
[0036] Im Anschluss an die Befüllung mit dem Gleitmittel wird aus der Trennmembranronde
11a die Trennmembran 11 erzeugt, indem die Trennmembranronde 11a im Membranbett 7
abgeprägt wird. Diese Abprägung kann beispielsweise hydraulisch, pneumatisch oder
mittels eines Prägekissens geschehen.
[0037] Untersuchungen der Anmelderin haben gezeigt, dass der Prägevorgang maßgeblich von
der Gleitreibung zwischen der Trennmembran 11 und deren Membranbett 11a beeinflusst
wird. Das bedeutet, dass sich die Endform einer unter Verwendung von Gleitmittel geprägten
Trennmembran deutlich von deren ohne Gleitmittel erzielbaren Endform unterscheidet.
Sie nimmt bezogen auf das Membranbett 9 eine durch das Gleitmittel bewirkte, gegenüber
eine Prägung ohne Gleitmittel veränderte, Gleichgewichtslage ein. Diese zeichnet sich
insb. durch eine verbesserte Formgebung und durch einen geringen Abstand zwischen
Trennmembran 11 und Membranbett 7 aus.
[0038] Während des Abprägevorgangs ist die Gleitreibung zwischen der Trennmembranronde 11a
bzw. der Trennmembran 11 durch das in der Druckempfangskammer 13 befindliche Gleitmittel
deutlich reduziert. Dies bewirkt bei gleichem Prägedruck eine deutlich verbesserte
und reproduzierbarere Abprägung der Trennmembran 11. Durch das Gleitmittel werden
Einflüsse von Oberflächenunstetigkeiten oder Rauhigkeiten sowohl der Trennmembranronde
11a als auch des Membranbetts 7 auf den Prägevorgang deutlich reduziert. Durch das
Gleitmittel gleitet die Trennmembranronde 11a während des Abprägens sehr viel leichter
über das Membranbett 7, so dass eine sehr viel höhere Übereinstimmung der Formgebung
von Trennmembran 11 und Membranbett 7 erzielbar sind. Außerdem werden die mechanischen
Belastungen, denen die Trennmembran 11 während des Prägevorgangs ausgesetzt ist reduziert.
Es ist daher aufgrund des Gleitmittels möglich höhere Prägekräfte auf die Trennmembran
11 auszuüben, ohne dass diese reißt oder beschädigt wird.
[0039] Fertigungstoleranzen bei der Formgebung des Membranbetts 7 werden durch das Abprägen
in die Formgebung der Trennmembran 11 übernommen.
[0040] Ebenso werden Schweißspannungen sowie Verwürfe der Trennmembranronde 11a durch den
Prägevorgang zumindest teilweise ausgeglichen.
[0041] Während bei einem Prägevorgang ohne Gleitmittel schwer kontrollierbare Größen, wie
z.B. zwischen Trennmembran und Membranbett eingeschlossene Feuchtigkeit oder Partikel,
einen von Prägevorgang zu Prägevorgang möglicherweise stark veränderten Einfluss auf
die Endform der Trennmembran haben, liegen bei verschiedenen Prägevorgängen mit Gleitmittel
gleich bleibende Herstellungsbedingungen vor. Dies führt zu einer hohen Reproduzierbarkeit.
Dies bietet den Vorteil, dass die einzelnen unter Verwendung des Gleitmittels hergestellten
Druckmittler bzw. Druckmessaufnehmer nahezu identische Druckübertragungseigenschaften
aufweisen. Hierdurch können nachfolgende für die Druckmessung erforderliche Kalibrations-
oder Kompensationsverfahren deutlich vereinfacht und die erzielbare Messgenauigkeit
verbessert werden.
[0042] Die Verwendung des Gleitmittels bewirkt nicht nur gleich bleibende reproduzierbare
Herstellungsbedingungen, sondern auch eine deutlich verbesserte Formgebung. Diese
durch das erfindungsgemäße Verfahren verbesserte Formgebung wird nachfolgend anhand
Ergebnissen einer unter Verwendung der Finite-Elemente Methode ausgeführten Simulation,
in der zwei Prägevorgänge simuliert wurden, näher erläutert.
[0043] Fig. 3 zeigt den Verlauf des Membranbetts 7 und die Endform einer ohne Gleitmittel
geprägten Trennmembran 23. Fig. 4 zeigt den Verlauf des Membranbetts 9 und die Endform
einer mit Gleitmittel geprägten Trennmembran 11. Aufgrund der bestehenden Symmetrie
sind die Verläufe in beiden Figuren jeweils nur von der Membranbettmitte bzw. der
Trennmembranmitte bis zu deren jeweiligem äußeren Rand dargestellt. Die Mitte fällt
in der Darstellung mit dem Nullpunkt der x-Achse zusammen. Trennmembran 23, Trennmembran
11 und Membranbett 9 weisen einen Radius von 16 mm auf. Für den Prägevorgang ohne
Gleitmittel wurde ein Gleitreibungskoeffizient von µ= 0 angesetzt, für den Prägevorgang
mit Gleitmittel ein Gleitreibungskoeffizient von µ= 1. Ein Gleitreibungskoeffizient
von µ= 1 liegt beispielsweise vor, wenn als Gleitmittel ein in der Druckmesstechnik
für die Druckübertragung übliches Silikonöl verwendet wird. Als Ausgangspunkt wurde
für beide Simulationsrechnungen eine ebene auf den Membranträger 9 aufgebrachte Trennmembranronde
11a angesetzt, und es wurden in beiden Fällen identische Prägevorgänge angesetzt.
[0044] Man sieht anhand der Simulation sehr deutlich, dass sich die mit Gleitmittel abgeprägte
Trennmembran 11 sehr viel formtreuer an die Form des Membranbetts 7 anpasst, als dies
bei der ohne Gleitmittel abgeprägten Trennmembran 23 der Fall ist. Das Gleitmittel
bewirkt also eine eindeutige Veränderung der Gleichgewichtslage, die die Trennmembran
11 nach der Prägung einnimmt. Außerdem ist der Abstand zwischen der mit Gleitmittel
geprägten Trennmembran 11 und deren Membranbett 7 in dem in Fig. 4 dargestellten Endzustand
nach der Prägung sehr viel geringer als der Abstand zwischen der ohne Gleitmittel
geprägten Trennmembran 23 und deren Membranbett 7. Bei der ohne Gleitmittel abgeprägten
Trennmembran 23 beträgt der Abstand zwischen der Trennmembran 23 und deren Membranbett
7 in der Mitte der Trennmembran 23 160 µm, bei der mit Gleitmittel abgeprägten Trennmembran
11 dagegen nur 82 µm. Dieser deutlich geringere Abstand bietet den Vorteil, dass das
Innenvolumen der zugehörigen Druckempfangskammer 13 deutlich geringer ist. Damit ist
das für die Füllung der Druckempfangskammer 13 benötigte Flüssigkeitsvolumen der Druck
übertragenden Flüssigkeit deutlich geringer. Dies führt zu einer erheblichen Reduzierung
der Temperaturabhängigkeit der Druckübertragungseigenschaften und damit zu einer Verbesserung
der erzielbaren Messgenauigkeit.
[0045] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die Trennmembran
11 beim Abprägen den gleichen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist, wie sie auch
bei einem später eventuell auftretenden Überlastfall auftreten. Sowohl beim Prägen
als auch im Überlastfall befindet sich Flüssigkeit in der Druckempfangskammer 13.
Dies führt insb. in Verbindung mit der durch das Gleitmittel optimierten Formgebung
der Trennmembran 11 dazu, dass die Trennmembran 11 im Überlastfall optimal geschützt
wird und die Trennmembran 11 beim erstmaligen Auftreten eines Überlastfalles keine
weiteren durch die Überlast bedingten bleibenden Formveränderungen erfährt.
[0046] Demgegenüber kann es bei Trennmembran, die ohne Gleitmittel geprägt wurden, beim
erstmaligen auftreten einer Überlast zu bleibenden Formveränderungen kommen, da sich
die mechanischen Belastungen beim ersten Überlastfall aufgrund der in der Druckempfangskammer
befindlichen Druck übertragenden Flüssigkeit von den beim Prägen ohne Gleitmittel
aufgetretenen mechanischen Belastungen unterscheiden. Diese bleibenden Formveränderungen
führen zu einer Veränderung des Übertragungsverhaltens und damit zu einer Veränderung
der Messgenauigkeit und der Reproduzierbarkeit.
[0047] Tabelle 1
| 1 |
Druckmesskammer |
| 3 |
Drucksensor |
| 5 |
Druckmittler |
| 7 |
Membranbett |
| 9 |
Membranträger |
| 11 |
Trennmembran |
| 11a |
ebene Trennmembranronde |
| 13 |
Druckempfangskammer |
| 15 |
Druckübertragungsleitung |
| 17 |
Druck übertragende Flüssigkeit |
| 19 |
Prozessanschluss |
| 20 |
Befestigungsvorrichtung |
| 21 |
Schweißnaht |
| 23 |
Trennmembran |
1. Verfahren zur Prägung einer Trennmembran (11) eines Druckmittlers (5), der einen Membranträger
(9) mit einem Membranbett (7) aufweist, bei dem
eine ebene Trennmembranronde (11a) auf den Membranträger (9) geschweißt wird,
eine von der aufgeschweißten Trennmembranronde (11a) und dem Membranträger (9) eingeschlossene
Druckempfangskammer (13) mit einem Gleitmittel befüllt wird, und
aus der Trennmembranronde (11a) die Trennmembran (11) erzeugt wird, indem die Trennmembranronde
(11a) im Membranbett (7) abgeprägt wird, dadurch gekennzeichnet, dass
die Trennmembranronde (11a) in dem Membranbett abgeprägt wird, während sich Gleitmittel
in der Druckempfangskammer (13) befindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Gleitmittel eine Druck übertragende Flüssigkeit
(17) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem nach dem Aufschweißen der Trennmembranronde (11a)
die Dichtheit der Schweißverbindung (21) überprüft wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Druckempfangskammer (13) vor der Befüllung
mit dem Gleitmittel evakuiert wird.
5. Druckmittler (5) mit
einem ein Membranbett (7) aufweisenden Membranträger (9) und
einer auf dem Membranträger (9) montierten Trennmembran (11), bei dem die Trennmembran
(11) eine der Form des Membranbetts (7) entsprechende Form aufweist,
dadurch gekennzeichnet die Form dadurch erzielt wurde, dass die Trennmembran mit einem Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 4 geprägt wurde,
wobei die Trennmembran (11) nach deren Prägung bezogen auf das Membranbett (7) eine
durch das Gleitmittel bewirkte Gleichgewichtslage einnimmt.
6. Druckmessaufnehmer mit
einem in einer Druckmesskammer (1) angeordneten Drucksensor (3); und
einem der Druckmesskammer (1) vorgeschalteten mit einer Druck übertragenden Flüssigkeit
(17) gefüllten Druckmittler (5) gemäß Anspruch 5.
1. Procedure for stamping a process isolating diaphragm (11) of a diaphragm seal (5),
which has a diaphragm support (9) with a diaphragm bed (7), where
a planar circular blank of the process isolating diaphragm (11a) is welded onto the
diaphragm support (9)
a pressure reception chamber (13), enclosed by the welded-on process isolating diaphragm
circular blank (11a) and the diaphragm support (9), is filled with an anti-friction
agent, and
the process isolating diaphragm (11) is created using the process isolating diaphragm
circular blank (11a) by impressing the process isolating diaphragm circular blank
(11 a) in the diaphragm bed (7),
characterized in that
the process isolating diaphragm circular blank (11 a) is impressed in the diaphragm
bed while anti-friction agent is located in the pressure reception chamber (13).
2. Procedure as claimed in Claim 1, wherein the anti-friction agent is a pressure-transmitting
liquid (17).
3. Procedure as claimed in Claim 1, wherein the leak-tightness of the welding connection
(21) is checked when the process isolating diaphragm circular blank (11a) has been
welded on.
4. Procedure as claimed in Claim 1, wherein the pressure reception chamber (13) is evacuated
before being filled with the anti-friction agent.
5. Diaphragm seal (5) with
a diaphragm support (9) with a diaphragm bed (7) and
a process isolating diaphragm (11) mounted on the diaphragm support (9), the process
isolating diaphragm (11) having a shape that corresponds to the shape of the diaphragm
bed (7).
characterized in that
the shape was achieved by stamping the process isolating diaphragm in a procedure
as described in one of the Claims 1 to 4.
wherein - once stamped - the process isolating diaphragm (11) adopts a state of equilibrium
in relation to the diaphragm bed (7), which is brought about by the anti-friction
agent.
6. Pressure transmitter with
a pressure sensor (3) arranged in a pressure measuring chamber (1); and
a diaphragm seal (5), which is upstream from the pressure measuring chamber (1) and
filled with a pressure-transmitting liquid (17).
1. Procédé destiné à l'estampage d'une membrane de séparation (11) d'un séparateur (5),
qui comporte un support de membrane (9) avec un lit de membrane (7), pour lequel
une tôle ronde de membrane de séparation (11a) est soudée sur le support de membrane
(9)
une chambre de réception de pression (13), enfermée par la tôle ronde de membrane
de séparation (11a) et le support de membrane (9), est remplie avec un lubrifiant,
et
la membrane de séparation (11) est générée à partir de la tôle ronde de membrane de
séparation (11a), en ce que la tôle ronde de membrane de séparation (11a) est estampée
dans le lit de membrane (7),
caractérisé en ce
que la tôle ronde de membrane de séparation (11a) est estampée pendant que le lubrifiant
se trouve dans la chambre de réception de pression (13).
2. Procédé selon la revendication 1, pour lequel le lubrifiant est un liquide (17) transmettant
une pression.
3. Procédé selon la revendication 1, pour lequel l'étanchéité de l'assemblage par soudure
est contrôlée après le soudage de la tôle ronde de membrane de séparation (11a).
4. Procédé selon la revendication 1, pour lequel la chambre de réception de pression
(13) est évacuée avant le remplissage de lubrifiant.
5. Séparateur(5) avec
un support de membrane (9) présentant un lit de membrane (7) et
une membrane de séparation (11) montée sur le support de membrane (9), la membrane
de séparation (11) présentant une forme correspondant à la forme du lit de membrane
(7).
caractérisé en ce
que la forme a été obtenue en ce que la membrane de séparation a été estampée à l'aide
d'un procédé d'après l'une des revendications 1 à 4,
la membrane de séparation (11) adoptant, après son estampage, une position d'équilibre
obtenue par le lubrifiant, par rapport au lit de membrane (7).
6. Transmetteur de pression avec
un capteur de pression (3) disposé dans une chambre de mesure de pression (1) ; et
un séparateur (5) conforme à la revendication 5, rempli d'un liquide (17) transmettant
une pression, lequel séparateur est disposé en amont de la chambre de mesure de pression
(1).