(19) |
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EP 2 098 314 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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09.09.2009 Patentblatt 2009/37 |
(22) |
Anmeldetag: 05.03.2008 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL
PT RO SE SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA MK RS |
(71) |
Anmelder: TITAL GmbH |
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59909 Bestwig (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Rodehüser, Helmut
59909 Bestwig (DE)
- Steinrücken, Ulrich
59939 Olsberg (DE)
- Nicolai, Hans-Peter
59909 Bestwig (DE)
- Henneke, Dietmar
59939 Olsberg (DE)
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Vertreter: Stenger, Watzke & Ring |
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Intellectual Property
Am Seestern 8 40547 Düsseldorf 40547 Düsseldorf (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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(54) |
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung metallischer Gusskörper nach dem Feingussverfahren |
(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung
metallischer Gusskörper nach dem Feingussverfahren, insbesondere Gusskörper aus Aluminium
oder aluminium-haltigen Legierungen. Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, zur Herstellung
eines metallischen Gusskörpers nach dem Feingussverfahren, wobei das zu gießende Metall
oder die zu gießende Legierung in eine keramische Gießform mit porösen Bänden gegossen
wird und die Gießform zur Abkühlung und Erstarrung der Schmelze von einem Ende aus
beginnend stetig derart in ein Kühlmittel eingetaucht wird, dass die als Grenzfläche
zwischen Schmelze und bereits erstarrten Metall sich bildende Erstarrungsfront dem
Kühlmittelspiegel nacheilt, dass der noch oberhalb des Kühlmittelspiegels liegende
Bereich der Gießform mittels eines Wärmeträgergases auf eine Temperatur oberhalb der
Solidustemperatur des zu vergießenden Metalls oder der Legierung erwärmt wird, wobei
das Wärmeträgergas Sauerstoff sowie ein exotherm oxidierbares Gas enthält.
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[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung
metallischer Gusskörper nach dem Feingussverfahren, insbesondere Gusskörper aus Aluminium
oder aluminium-haltigen Legierungen.
[0002] Verfahren zur Herstellung metallischer Gusskörper nach dem Feingussverfahren sind
aus dem Stand der Technik bekannt. Zur Herstellung von Gusskörpern mittels des Feingussverfahrens
wird in der Regel von einem zu gießenden Objekt ein Wachsmodell gefertigt, welches
anschließend mit einer keramischen Schale umhüllt wird. Dies kann beispielsweise durch
Eintauchen des Wachsmodells in geeignete keramische Schlicker erfolgen. Hierbei können
auch nacheinander unterschiedliche Schlicker aufgetragen werden. Anschließend wird
das Wachsmodell ausgeschmolzen, und die keramische Form gebrannt. Hierdurch wird eine
poröse Gießform erhalten, in welche metallische Schmelzen vergossen werden können.
Nach Erstarren der metallischen Schmelze wird die Gießform zerstört und der Gusskörper
kann entnommen werden. Das zuvor beschriebene Verfahren ermöglicht auch die Herstellung
komplexer Gusskörper.
[0003] Ein Nachteil der beschriebenen Gusstechnik ist, dass die hergestellten keramischen
Gießformen eine schlechte Wärmeleitfähigkeit besitzen und so zu einer relativ langen
und ungeregelten Erstarrungszeit der Metallschmelze in der Gießform beitragen. Durch
langsames Erstarren und Abkühlen entsteht jedoch in Abhängigkeit vom zu vergießenden
Metall ein relativ grobkörniges Gefüge, welches zu verminderten mechanischen Eigenschaften
führen kann.
[0004] Zur Verbesserung der geringen Wärmeleitfähigkeit der keramischen Gießformen wird
mit der
DE 36 29 079 vorgeschlagen, in die keramischen Gießformen taschenförmige Einsätze einzuarbeiten,
welche vor dem Einfüllen der Metallschmelze mit Stahlkies als Kühlmittel gefüllt werden.
Hierbei sorgt der Stahlkies aufgrund seiner guten Wärmeleitfähigkeit und seiner hohen
Wärmekapazität für eine verbesserte Wärmeabfuhr aus der Gießform.
[0005] Mit der
EP 0 571 703 wird vorgeschlagen, die poröse keramische Gießform nach Einfüllen der metallischen
Schmelze in ein Kühlmittelbad einzutauchen, welches eine die poröse keramische Gießform-Wand
allmählich penetrierende Kühlflüssigkeit aufweist, deren Siedetemperatur niedriger
ist als die Eingießtemperatur der Metallschmelze. Hierbei wird die Gießform von einem
Ende aus beginnend stetig in das Kühlmittel eingetaucht, und zwar derart, dass die
als Grenzfläche zwischen Schmelze und bereits erstarrten Metall sich bildende Erstarrungsfront
und der Penetrationsbereich, in dem die Gießform-Wand von der Kühlflüssigkeit über
ihre Dicke durchdrungen ist, sich im Wesentlichen in Richtung der freien Schmelzoberfläche
bewegen, und die Eintauchgeschwindigkeit der Gießform in die Kühlflüssigkeit so gewählt
ist, dass in Bewegungsrichtung der Erstarrungsfront gesehen der Penetrationsbereich
der Kühlflüssigkeit der Erstarrungsfront nacheilt. Hierbei kann es auch vorgesehen
sein, dass die Gießform und somit auch die in die Gießform eingebrachte Schmelze oberhalb
des Kühlflüssigkeitsspiegels mittels einer elektrischen Widerstandsheizung beheizt
werden, um die eingefüllte Metallschmelze oberhalb des Kühlflüssigkeitsspiegels flüssig
zu halten. Hierbei ist es jedoch notwendig, dass zur Vermeidung von Reaktionen der
verwendeten Kühlflüssigkeit mit Luftsauerstoff, die Anlage mittels eines Schutzgases
bei Überdruck gespült wird. Dies setzt einen entsprechend geschlossenen Behälter voraus.
Das aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren weist jedoch Nachteile auf, derart,
dass bei der auf Strahlung basierenden verwendeten elektrischen Widerstandsheizung
das gewünschte Temperaturniveau zum sicheren Flüssighalten der Metallschmelze oberhalb
des Kühlflüssigkeitsspiegels nur schwer gehalten werden kann bzw. sogar nicht erreicht
wird, wenn die Anlagenabmessungen über ein kritisches Grenzmaß hinausgehen oder die
Traubengeometrie so beschaffen ist, dass strahlungstote Innenbereiche entstehen, also
solche Bereiche der Gießform, welche durch andere Gießform-Bereiche von der durch
die elektrische Widerstandsheizung ausgestrahlten Strahlungswärme abgeschirmt sind.
Hierdurch ist eine deutliche Beschränkung des Verfahrens hinsichtlich der Größe der
zu gießenden Feingussteile sowie deren Geometrie gegeben. Darüber hinaus führt das
Einblasen von Schutzgas zu einem zusätzlichen Abkühleffekt.
[0006] Es ist daher die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit welchem die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile bei der Herstellung
von metallischen Gusskörpern nach dem Feingussverfahren insbesondere hinsichtlich
der Größe sowie der Gussteilgeometrie überwunden werden.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens durch ein Verfahren zur Herstellung
eines metallischen Gusskörpers nach dem Feingussverfahren, wobei das zu gießende Metall
oder die zu gießende Legierung in eine keramische Gießform mit porösen Wänden gegossen
wird und die Gießform zur Abkühlung und Erstarrung der Schmelze von einem Ende aus
beginnend stetig derart in ein Kühlmittel eingetaucht wird, dass die als Grenzfläche
zwischen Schmelze und bereits erstarrtem Metall sich bildende Erstarrungsfront dem
Kühlmittelspiegel nacheilt, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass der noch oberhalb
des Kühlmittelspiegels liegende Bereich der Gießform mittels eines Wärmeträgergases
auf eine Temperatur oberhalb der Solidustemperatur des zu vergießenden Metalls oder
der Legierung erwärmt wird.
[0008] Das hierbei einzusetzende Wärmeträgergas enthält ein exotherm oxidierbares Gas sowie
Sauerstoff. Geeignete exotherm oxidierbare Gase sind beispielsweise Wasserstoff, gasförmige
Kohlenwasserstoffe wie Methan, Ethan, Propan, Butan, Ethen, Acetylen, oder auch Kohlenmonoxid
sowie Mischungen dieser.
[0009] Zusätzlich kann das Wärmeträgergas weitere Gase wie beispielsweise Edelgase, Halogenkohlenwasserstoffe,
Ammoniak, Stickstoff, Kohlendioxid, Schwefelhalogenide oder Mischungen dieser enthalten.
Hierbei können die weiteren im Wärmegas enthaltenden Gase als Schutz- oder Inertgase
dienen, um eine Diffusion von Wasserstoff in die Metallschmelze bzw. den Gusskörper
zu vermeiden.
[0010] Das im Wärmeträgergas enthaltene exotherm oxidierbare Gas wird innerhalb einer Heizhaube
direkt oxidiert, wodurch der über dem Kühlflüssigkeitsspiegel liegende Bereich der
Gießform beheizt wird.
[0011] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass das Wärmeträgergas nach der exothermen Oxidierung
des im Wärmeträgergas enthaltenen exotherm oxidierbaren Gases aus der Heizhaube zusammen
mit eventuell verdampften Kühlmittelbestandteilen abgeführt und einer Nachverbrennung
zugeführt wird. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass die aus der Nachverbrennung
entstehenden Abgase einem Wärmetauscher zugeführt werden, welcher zumindest einen
Teil des frisch der Heizhaube zuzuführenden Wärmeträgergases vorwärmt. Hierdurch wird
die thermische Nutzung des Energiegehaltes des exotherm oxidierbaren Gases maximiert,
wodurch sich der Bedarf an exotherm oxidierbaren Gas im Wärmeträgergas reduziert.
[0012] In der Nachverbrennung selbst werden noch nicht vollständig oxidierte Reste des exotherm
oxidierbaren Gases im Wärmeträgergas zusammen mit eventuell verdampften Bestandteilen
des Kühlmittels verbrannt, um einen Austrag von noch nicht oxidierten Gas bzw. Kühlmittelbestandteilen
zu vermeiden. Die Abgase der Nachverbrennung können nach thermischer Ausnutzung des
Energiegehaltes im Wärmetauscher einer geeigneten Abgasreinigung zugeführt werden.
[0013] Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass die Temperatur innerhalb der Heizhaube
bestimmt und als Regelgröße für den Gehalt an exotherm oxidierbaren Gas im Wärmeträgergas
oder auch des Gehaltes an weiteren Gasen im Wärmeträgergas genutzt wird.
[0014] In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das exotherm oxidierbare
Gas mittels Brennern im Zuge einer Direktoxidation innerhalb der Heizhaube verbrannt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist eine Heizhaube wenigstens zwei
übereinander angeordnete Brenner bzw. Brennerebenen auf. Die einzelnen Brenner sind
getrennt steuerbar und können in Abhängigkeit des Betriebszustandes der Heizhaube
getaktet werden. Darüber hinaus kann das Verbrennungsverhältnis (Lambda) der einzelnen
Brenner unterschiedlich eingestellt sein. In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist das Verbrennungsverhältnis Lambda einer unteren Brennerebene < 1,0,
die Brenner werden also mit einem unterstöchiometrischen Gas/Sauerstoff-Verhältnis
betrieben, wohingegen das Verbrennungsverhältnis Lambda der oberen Brennerebene >
1,0 ist, also die Brenner mit einem überstöchiometrischen Gas/Luft-Verhältnis betrieben
werden.
[0015] Durch eine solche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann auf eine Nachverbrennung
der aus der Heizhaube abgeführten Abgase verzichtet werden, da einerseits die mit
der Heizhaube gegebenenfalls in Kontakt tretende Oberfläche des Kühlmittels aufgrund
des unterstöchiometrischen Gas/Sauerstoffverhältnisses nicht oxidiert wird und andererseits
verdampfende oxidationsfähige Bestandteile des Kühlmittelbades im Bereich der oberen,
mit einem überstöchiometrischen Gas/LuftVerhältnis betriebenen Brennerebene direkt
im Zuge einer Verbrennung oxidiert werden.
[0016] Auch bei der zuvor beschriebenen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
es vorgesehen sein, dass die aus der Heizhaube abgeführten Abgase zur weiteren thermischen
Ausnutzung einem Wärmetauscher zur Vorwärmung des Wärmeträgergases zugeführt werden.
[0017] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, die Kühlmittelzusammensetzung so zu wählen, dass
die Gefahr von Brandüberschlägen oder Verpuffungen ausgeschlossen ist.
[0018] Hinsichtlich der Vorrichtung wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch
eine Heizhaube zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens gelöst, welche
einen äußeren Mantel, eine Isolierschicht, Brenner und wenigstens einen Auslass aufweist,
wobei die Brenner ein exotherm oxidierbares Gas enthaltendes Wärmeträgergas verbrennen
und die dabei entstehenden Abgase über den wenigstens einen Auslass abführbar sind,
wobei die Brenner innerhalb der Heizhaube so angeordnet sind, dass eine im Wesentlichen
gleichmäßige Wärmeverteilung innerhalb der Heizhaube gewährleistet ist.
[0019] In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Heizhaube sind die Brenner in wenigstens
zwei Ebenen innerhalb der Heizhaube angeordnet. Die Brenner sind jeweils einzeln steuerbar.
Hierbei ist unter einzeln steuerbar zu verstehen, dass die Brenner sowohl einzeln
ein- und ausschaltbar sind, als auch hinsichtlich der Zusammensetzung und des Volumenstromes
des ihnen zugeführten Gasgemisches steuerbar sind.
[0020] In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Heizhaube ist diese so gestaltet,
dass sie in einen aus dem Stand der Technik bekannten Behälter zur Aufnahme eines
Kühlmittels in einem Feingussverfahren integrierbar ist, beispielsweise durch Integration
der Heizhaube in den Deckel eines solchen Behälters.
[0021] Die erfindungsgemäße Heizhaube kann eine Nachverbrennungszone aufweisen, in welcher
nicht verbrannte Bestandteile des in den Brennern umgesetzten exotherm oxidierbaren
Gases und/oder etwaige andere gasförmige Bestandteile des aus der Heizhaube abgeführten
Abgases nachverbrannt werden. Hierbei kann die Nachverbrennungszone entweder sich
direkt innerhalb der Heizhaube befinden, oder es kann eine separate Nachverbrennungszone
außerhalb der Heizhaube vorgesehen sein.
[0022] Des Weiteren können innerhalb der Heizhaube Gaseinlässe vorgesehen sein, über welche
weitere Gase wie beispielsweise Schutz- oder Inertgase in die Heizhaube eingeleitet
werden können.
[0023] Bei der erfindungsgemäßen Heizhaube kann in einer Ausgestaltung das Abgas zur Übertragung
zumindest eines Teils der enthaltenen thermischen Energie über einen Wärmetauscher
geführt werden. Die Abwärme kann sowohl zum Vorwärmen der in den Brennern benötigten
Verbrennungsluft, des exotherm oxidierbaren Gases oder der der Heizhaube über die
zusätzlichen Gaseinlässe gegebenenfalls zugeführten weiteren Gase dienen. Hierbei
muss nicht zwangsläufig der gesamte Gasstrom erwärmt werden, sondern es kann eine
Bypassleitung zur Umgehung des Wärmetauschers vorgesehen sein. In einer solchen Ausgestaltung
weist die Heizhaube Mischventile zur Einstellung eines Verhältnisses zwischen über
den Wärmetauscher geleiteten Gas und kaltem Gas auf.
[0024] Die erfindungsgemäße Heizhaube kann darüber hinaus Temperaturfühler zur Erfassung
der Temperatur innerhalb der Heizhaube aufweisen. Die Temperaturfühler können ein
der Temperatur entsprechendes Messsignal an eine Steuereinrichtung weitergeben, welche
in Abhängigkeit der in der Heizhaube bestimmten Temperatur die Brenner und/oder die
Mischventile zur Mischung von kalten und vorgewärmten Gas steuert.
[0025] Darüber hinaus können erfindungsgemäß weitere Messeinrichtungen wie beispielsweise
eine Lambda-Sonde zur Bestimmung der Zusammensetzung der aus der erfindungsgemäßen
Heizhaube abgeführten Abgase vorgesehen sein, welche ebenfalls mit der Steuereinrichtung
verbunden ist, so dass die durch diese Messeinrichtungen ermittelten Messwerte als
Steuergröße für die Steuerung der Brenner und/oder der Mischventile dienen können.
- Fig. 1:
- zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Heizhaube.
- Fig. 2:
- zeigt einen Querschnitt durch eine in einen Kühlmittelbehälter integrierte erfindungsgemäße
Heizhaube.
- Fig. 3:
- zeigt einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Heizhaube, welche eine außerhalb der
Heizhaube angeordnete Nachverbrennungszone sowie einen Wärmetauscher aufweist.
- Fig. 4:
- zeigt eine erfindungsgemäße Heizhaube im Querschnitt, in welcher die Brenner in einem
von der horizontalen Ausrichtung abweichenden Winkel ausgerichtet sind.
- Fig. 5:
- zeigt den Querschnitt in horizontaler Ebene einer erfindungsgemäßen
Heizhaube, in welcher die Brenner nicht radial auf den Mittelpunkt der Heizhaube,
sondern quasi tangential in abweichendem Winkel angeordnet ist.
[0026] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Heizhaube 1 zur Anwendung in einem Feingussverfahren
der eingangs beschriebenen Art. Die Heizhaube 1 weist einen äußeren Mantel 2 auf,
welcher auf der Innenseite mit einer feuerfesten Isolierschicht ausgerüstet ist. Der
äußere Mantel 2 kann aus Stahl oder anderen hinreichend temperaturbeständigen Materialien
gefertigt sein. Die feuerfeste Isolierschicht 3 kann beispielsweise aus einer keramischen
Beschichtung oder Schamottausmauerung gebildet sein. Die erfindungsgemäße Heizhaube
1 weist Brenner 4 auf, mit welchen ein exotherm oxierbares Gas verbrannt werden kann.
Die Brenner 4 können hierbei in zwei übereinanderliegenden Ebenen angeordnet sein.
In einer solchen Ausgestaltung können die Brenner in den unterschiedlichen Ebenen
mit unterschiedlichen Verbrennungsverhältnissen Lambda betrieben werden. Hierdurch
ist es möglich eine Nachverbrennungszone im oberen Bereich der Heizhaube zu schaffen,
in welcher eventuell noch nicht oxidativ umgesetztes Gas oder verdampfte Bestandteile
des Kühlmittels verbrannt werden. Die innerhalb der Heizhaube entstehenden Verbrennungsabgase
werden über Auslass 6 abgeführt.
[0027] Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Heizhaube, welche innerhalb eines Kühlmittelbehälters
13 angeordnet ist. Die Heizhaube ist dazu in den Deckel 18 des Kühlmittelbehälters
integriert. Der Kühlmittelbehälter 13 enthält ein Kühlmittel 15, welches über Zulauf
14 und Ablauf 16 zu- bzw. abgeführt werden kann. Darüber hinaus kann der Kühlmittelbehälter
13 Nebenanschlüsse 17 aufweisen, durch welche beispielsweise Schutzgas in den Kühlmittelbehälter
13 eingelassen werden kann, oder welche zur Belüftung des Kühlmittelbehälters 13 dienen
können. Der Flüssigkeitsspiegel des Kühlmittels 15 innerhalb des Kühlmittelbehälters
13 kann in der in Fig. 2 gezeigten Ausgestaltung durch Einlauf 14 und Auslauf 16 so
eingestellt werden, dass der Kühlmittelspiegel mit dem unteren Rand der Heizhaube
abschließt.
[0028] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Heizhaube 1, welche
neben den Brennern 4 Gaseinlässe 9 aufweist, durch welche zusätzliche Gase wie beispielsweise
Inert- oder Schutzgase in die Heizhaube eingebracht werden können. Oberhalb des Auslasses
6 ist eine Nachverbrennungszone 5 vorgesehen, an welche sich ein Wärmetauscher 7 anschließt.
In den Wärmetauscher 7 kann das den Brennern 4 zugeführte Gasgemisch und/oder das
über die Gaseinlässe 7 in die Heizhaube einbringbare Gas vorgewärmt werden.
[0029] Darüber hinaus weist die in Fig. 3 gezeigte erfindungsgemäße Heizhaube 1 Temperaturfühler
20 auf, mittels welchen die in der Heizhaube herrschende Temperatur bestimmt werden
kann. Vorteilhafterweise sind mehrere Temperaturfühler 20 in unterschiedlichen Bereichen
der Heizhaube 1 vorgesehen. Die Temperaturfühler 20 können mit einem Steuergerät verbunden
werden, welches in Abhängigkeit der in der Heizhaube herrschenden Temperatur die Brenner
4 und/oder Mischventile zur Einstellung des Verhältnisses von durch den Wärmetauscher
7 vorgewärmtem Gas und kaltem Gas und/oder Regelventile zur Steuerung des zusätzlichen
Gaseintrages steuert. Hierdurch ist eine exakte Temperatursteuerung innerhalb der
erfindungsgemäßen Heizhaube 1 möglich.
[0030] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Heizhaube wird die in der Heizhaube
anzuordnende Gießform mittels eines Wärmeträgergases gleichmäßig aufgeheizt, so dass
auch strahlungstote Räume hinreichend erwärmt werden. Darüber hinaus stellt die innerhalb
der erfindungsgemäßen Heizhaube einstellbare Gasführung sicher, dass eventuell abdampfende
Bestandteile des Kühlmittels, welche gegebenenfalls ein Reaktionspotential zu dem
noch flüssigen Metall in der Gießform aufweisen, schnellstmöglich ausgetragen werden.
[0031] Die Figuren 4 und 5 zeigen weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Heizhaube
in welchen die Brenner 4 in einem von der horizontalen Ausrichtung abweichenden Winkel
von 3 bis 10° ausgerichtet sein können. Ebenso kann es erfindungsgemäß vorgesehen
sein, die Brenner tangential zum Haubenmittelpunkt anzuordnen. Durch eine solche Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Heizhaube wird eine Strömung des Wärmeträgergases innerhalb
der Heizhaube erreicht, welche zu einer gleichmäßigen Wärmeverteilung beiträgt.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Heizhaube
- 2
- äußerer Mantel
- 3
- Isolierschicht
- 4
- Brenner
- 5
- Nachverbrennung
- 6
- Auslass
- 7
- Wärmetauscher
- 9
- Gaseinlässe
- 13
- Behälter
- 14
- Zulauf
- 15
- Kühlmittel
- 16
- Ablauf
- 17
- Nebenanschluss
- 20
- Temperaturfühler
1. Verfahren zur Herstellung eines metallischen Gusskörpers nach dem Feingussverfahren,
wobei das zu gießende Metall oder die zu gießende Legierung in eine keramische Gießform
mit porösen Wänden gegossen wird und die Gießform zur Abkühlung und Erstarrung der
Schmelze von einem Ende aus beginnend stetig derart in ein Kühlmittel eingetaucht
wird, dass die als Grenzfläche zwischen Schmelze und bereits erstarrtem Metall sich
bildende Erstarrungsfront dem Kühlmittelspiegel nacheilt, dadurch gekennzeichnet, dass der noch oberhalb des Kühlmittelspiegels liegende Bereich der Gießform mittels eines
Wärmeträgergases auf eine Temperatur oberhalb der Solidustemperatur des zu vergießenden
Metalls oder der Legierung erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Wärmeträgergas Sauerstoff sowie ein exotherm
oxidierbares Gas enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Wärmeträgergas als exotherm oxidierbares Gas
ein Gas ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, gasförmige Kohlenwasserstoffe,
Kohlenmonoxid oder Mischungen dieser enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei das Wärmeträgergas wenigstens ein
weiteres Gas aus der Gruppe bestehend aus Edelgasen, Halogenkohlenwasserstoffen, Ammoniak,
Stickstoff, Kohlendioxid, Schwefelhalogenide oder Mischungen dieser.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, der noch oberhalb des Kühlmittelspiegels liegende Bereich
der Gießform mittels einer Heizhaube beheizt wird, in welcher das exotherm oxidierbare
Gas im Wärmeträgergas exotherm oxidiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die durch die exotherme Oxidation entstehenden gasförmigen
Reaktionsprodukte der Heizhaube entzogen und einer Nachverbrennung zugeführt werden.
7. Heizhaube zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, aufweisend
einen äußeren Mantel 2, eine Isolierschicht 3, Brenner 4 und wenigstens einen Auslass
6, wobei die Brennern 4 ein exotherm oxidierbares Gas enthaltendes Wärmeträgergas
verbrennen und die dabei entstehenden Abgase über den Auslass 6 abführbar sind, wobei
die Brenner 4 innerhalb der Heizhaube 1 so angeordnet sind, dass eine im Wesentlichen
gleichmäßige Wärmeverteilung innerhalb der Heizhaube gewährleistet ist.
8. Heizhaube gemäß Anspruch 7, wobei die Brenner 4 in wenigstens zwei Ebenen innerhalb
der Heizhaube 1 angeordnet sind.
9. Heizhaube gemäß einem der Ansprüche 7 oder 8, wobei die Brenner 4 einzeln steuerbar
sind.
10. Heizhaube gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei die Heizhaube in den Deckel eines
Behälters 13 zur Aufnahme eines Kühlmittels 15 integriert ist.
11. Heizhaube gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10, aufweisend eine Nachverbrennungszone
5 zur Nachverbrennung der aus der Heizhaube 1 abgeführten Abgase.
12. Heizhaube gemäß einem der Ansprüche 7 bis 11, wobei innerhalb der Heizhaube Gaseinlässe
9 vorgesehen sind, über welche Inertgas in die Heizhaube eingeleitet werden kann.
13. Heizhaube gemäß einem der Ansprüche 7 bis 12, aufweisend einen Wärmetauscher 7 zur
Übertragung zumindest eines Teils der in den aus der Heizhaube 1 abgeführten Abgasen
enthaltenen thermischen Energie auf das Wärmeträgergas.
14. Heizhaube gemäß Anspruch 13, wobei eine Bypass-Leitung zur Umgehung des Wärmetauschers
vorgesehen ist.
15. Heizhaube gemäß Anspruch 14, wobei Mischventile vorgesehen sind, mit welchem das Verhältnis
zwischen über den Wärmetauscher 9 geleitetem Wärmeträgergas und kaltem Wärmeträgergas
einstellbar ist.
16. Heizhaube gemäß einem der Ansprüche 7 bis 15, aufweisend Temperaturfühler 20 zur Erfassung
der Temperatur innerhalb der Heizhaube 1.
17. Heizhaube gemäß Anspruch 16, wobei die Temperaturfühler 20 mit einer Steuerungseinrichtung
verbunden sind, welche die Brenner 4 sowie die Mischventile zur Einstellung des Verhältnisses
zwischen dem über den Wärmetauscher 9 geleitetem Wärmeträgergas und kaltem Wärmeträgergas
in Abhängigkeit der innerhalb der Heizhaube 1 durch die Temperaturfühler 4 bestimmten
Temperatur steuert.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung eines metallischen Gusskörpers nach dem Feingussverfahren,
wobei das zu gießende Metall oder die zu gießende Legierung in eine keramische Gießform
mit porösen Wänden gegossen wird und die Gießform zur Abkühlung und Erstarrung der
Schmelze von einem Ende aus beginnend stetig derart in ein Kühlmittel eingetaucht
wird, dass die als Grenzfläche zwischen Schmelze und bereits erstarrtem Metall sich
bildende Erstarrungsfront dem Kühlmittelspiegel nacheilt, dadurch gekennzeichnet, dass der noch oberhalb des Kühlmittelspiegels liegende Bereich der Gießform mittels eines
Wärmeträgergases auf eine Temperatur oberhalb der Solidustemperatur des zu vergießenden
Metalls oder der Legierung erwärmt wird, wobei das Wärmeträgergas Sauerstoff sowie
ein exotherm oxidierbares Gas enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Wärmeträgergas als exotherm oxidierbares Gas
ein Gas ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, gasförmige Kohlenwasserstoffe,
Kohlenmonoxid oder Mischungen dieser enthält.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Wärmeträgergas wenigstens
ein weiteres Gas aus der Gruppe bestehend aus Edelgasen, Halogenkohlenwasserstoffen,
Ammoniak, Stickstoff, Kohlendioxid, Schwefelhalogenide oder Mischungen dieser.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, der noch oberhalb des Kühlmittelspiegels liegende Bereich
der Gießform mittels einer Heizhaube beheizt wird, in welcher das exotherm oxidierbare
Gas im Wärmeträgergas exotherm oxidiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die durch die exotherme Oxidation entstehenden gasförmigen
Reaktionsprodukte der Heizhaube entzogen und einer Nachverbrennung zugeführt werden.
6. Heizhaube zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, aufweisend
einen äußeren Mantel (2), eine Isolierschicht (3), Brenner (4) und wenigstens einen
Auslass (6), wobei in den Brennern (4) ein exotherm oxidierbares Gas enthaltendes
Wärmeträgergas verbrennbar ist und die dabei entstehenden Abgase über den Auslass
(6) abführbar sind, wobei die Brenner (4) innerhalb der Heizhaube (1) mit der Maßgabe
angeordnet sind, eine im Wesentlichen gleichmäßige Wärmeverteilung innerhalb der Heizhaube
zu gewährleisten, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Nachverbrennungszone (5) zur Nachverbrennung der aus der Heizhaube (1)
abgeführten Abgase aufweist.
7. Heizhaube gemäß Anspruch 6, wobei die Brenner (4) in wenigstens zwei Ebenen innerhalb
der Heizhaube (1) angeordnet sind.
8. Heizhaube gemäß einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei die Brenner (4) einzeln steuerbar
sind.
9. Heizhaube gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die Heizhaube in den Deckel eines
Behälters (13) zur Aufnahme eines Kühlmittels (15) integriert ist.
10. Heizhaube gemäß einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei innerhalb der Heizhaube Gaseinlässe
(9) vorgesehen sind, über welche Inertgas in die Heizhaube eingeleitet werden kann.
11. Heizhaube gemäß einem der Ansprüche 6 bis 10, aufweisend einen Wärmetauscher (7)
zur Übertragung zumindest eines Teils der in den aus der Heizhaube (1) abgeführten
Abgasen enthaltenen thermischen Energie auf das Wärmeträgergas.
12. Heizhaube gemäß Anspruch 11, wobei eine Bypass-Leitung zur Umgehung des Wärmetauschers
vorgesehen ist.
13. Heizhaube gemäß Anspruch 12, wobei Mischventile vorgesehen sind, mit welchem das
Verhältnis zwischen über den Wärmetauscher (9) geleitetem Wärmeträgergas und kaltem
Wärmeträgergas einstellbar ist.
14. Heizhaube gemäß einem der Ansprüche 6 bis 13, aufweisend Temperaturfühler (20) zur
Erfassung der Temperatur innerhalb der Heizhaube (1).
15. Heizhaube gemäß Anspruch 14, wobei die Temperaturfühler (20) mit einer Steuerungseinrichtung
verbunden sind, welche die Brenner (4) sowie die Mischventile zur Einstellung des
Verhältnisses zwischen dem über den Wärmetauscher (9) geleiteten Wärmeträgergas und
kalten Wärmeträgergas in Abhängigkeit der innerhalb der Heizhaube (1) durch die Temperaturfühler
(4) bestimmten Temperatur steuert.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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