[0001] Die Erfindung betrifft den Offsetdruck, sowohl Nassoffset als auch Trockenoffset,
auf Bahnmaterial oder gegebenenfalls Bogenmaterial. Eine bevorzugte Anwendung ist
der Druck von Zeitungen, insbesondere großer Zeitungsauflagen. Bevorzugt wird der
Rollendruck, bei dem eine zu bedruckende Bahn während des Drucks von einer Rolle abwickelt.
Die Erfindung betrifft Offsetdruckverfahren und eine Offsetdruckmaschine.
[0002] Zeitungen werden überwiegend mit Rollenrotationsmaschinen im Offsetdruck produziert.
Für die Produktion farbiger Drucke wurden in der Vergangenheit oftmals Sonderfarben
eingesetzt. Die Verwendung von Sonderfarben hat den Vorteil, dass zum einen ein gewünschter
Farbton genau erzielt werden kann, zum anderen an den betreffenden Bild- bzw. Farbstellen
nur eine Farbschicht auf das Besubstrat übertragen wird. Um jedoch die Zahl der unterschiedlichen
Druckfarben und die an der Druckmaschine vorzunehmenden Farbwechsel zu reduzieren
und den Ablauf in der Druckvorstufe zu vereinfachen, ist man bestrebt, Sonderfarben
zu vermeiden.
[0003] Der Druck farbiger Bilder basiert heutzutage meist auf dem autotypischen Rasterdruck,
bei dem das auf dem Besubstrat zu erzeugende Druckbild in vier gerasterte Farbauszüge
separiert wird. In manchen Fällen werden die konventionellen Rasterpunkte modifiziert
oder frequenzmodulierte Rasterverfahren eingesetzt. Die eingesetzten Druckfarben sind
in der Regel Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Nach der Separation der Vorlage in der
Druckvorstufe werden für die Druckfarben jeweils Druckformen, eine Druckform pro Druckfarbe,
hergestellt, entweder in der Druckvorstufe oder in neuerer Zeit in der Druckmaschine.
Bei der Separation von Bilddaten ist es vorteilhaft, den Übereinanderdruck vieler
Farben an der gleichen Stelle zu vermeiden. Ein Grund hierfür ist, dass die Saugfähigkeit
des Papiers beschränkt ist und daher die Trocknung durch Wegschlagen der Farbe nicht
gewährleistet ist, wenn viel Farbe aufgetragen wird. Als Wegschlagen wird die Trocknung
der Druckfarbe bezeichnet, bei der die flüssigen Anteile der Druckfarbe innerhalb
von Sekundenbruchteilen vom Papier aufgesaugt werden, wie dies bei den im Zeitungsoffset
typischerweise verwendeten Coldset-Farben der Fall ist. Ein weiteres Problem besteht
darin, dass die Haftung von Farbe auf einem unbedruckten Substrat besser ist als auf
bereits bedrucktem. Je mehr Farbe bereits aufgedruckt ist, umso schlechter haften
die nachfolgenden Farben; dieser Effekt wird als Trapping bezeichnet.
[0004] In Rotationsdruckmaschinen, wie die Erfindung sie insbesondere auch betrifft, wird
das zu bedruckende Substrat in Druckspalten bedruckt, die jeweils von einem Übertragungszylinder,
üblicherweise ein Drucktuchzylinder, und einem Gegendruckzylinder gebildet werden.
Der Gegendruckzylinder kann wie der Übertragungszylinder ein Farbe übertragender Zylinder,
also ebenfalls ein Übertragungszylinder sein, der Gegendruckzylinder kann aber auch
ein nicht druckender Zylinder, üblicherweise ein Stahlzylinder, sein. Im Falle eines
nicht druckenden Gegendruckzylinders kann für die Übertragungszylinder jeweils ein
eigener Gegendruckzylinder vorgesehen sein. Üblicherweise bildet jedoch ein nicht
doppelter Gegendruckzylinder mit mehreren Übertragungszylindern mehrere Druckspalte,
in denen das Besubstrat nacheinander mit unterschiedlichen Druckfarben bedruckt wird.
Derartige Druckeinheiten werden als Satelliten-Druckeinheiten bezeichnet, üblich sind
Neun-Zylinder-Einheiten mit einem zentralen Gegendruckzylinder und vier damit jeweils
einen Druckspalt bildenden Übertragungszylindern und Zehn-Zylinder-Einheiten mit zwei
zentralen Gegendruckzylindern und jeweils zwei Übertragungszylindern. Den Übertragungszylindern
sind üblicherweise Druckformzylinder zugeordnet, jeweils ein Druckformzylinder pro
Übertragungszylinder. Druckmaschinen dieser Art beanspruchen viel Platz, insbesondere
weisen sie in der heutzutage üblichen Turmbauweise, die grundsätzlich auch von der
Erfindung bevorzugt wird, eine große Höhe auf.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, im Offsetdruck, insbesondere Zeitungsdruck, auf
den Farbauftrag entfallende Kosten zu verringern.
[0006] Die Erfindung geht von einem Offsetdruckverfahren aus, bei dem eine erste Druckfarbe
in einer feinen Verteilung von Farbstellen und Nichtfarbstellen und wenigstens eine
andere, zweite Druckfarbe in einer ebenfalls feinen Verteilung von Farbstellen und
Nichtfarbstellen auf ein zu bedruckendes Substrat abgelegt werden. Bei dem Substrat
handelt es sich um Druckbögen oder vorzugsweise eine Bahn. Bevorzugt bildet Papier
das Substrat. Die Verteilung der jeweils zwischen Nichtfarbstellen liegenden Farbstellen
ist so fein und ihre jeweilige Fläche entsprechend so klein, dass sie jeweils für
sich genommen keine begrifflich fassbaren Zeichen oder Bilder ergeben, sondern erst
in Kombination mit weiteren Farbstellen der gleichen Druckfarbe oder vorzugsweise
erst in einer Kombination von Farbstellen unterschiedlicher Druckfarben.
[0007] Nach der Erfindung sind die Farbstellen der zweiten Druckfarbe in dem auf dem Substrat
erzeugten Druckbild zumindest mit einem weit überwiegenden Flächenanteil nur in Nichtfarbstellen
der ersten Druckfarbe angeordnet. Die Druckfarben sind in diesem Sinne räumlich separiert.
Vorzugsweise sind die erste und die zweite Druckfarbe über einen zumindest überwiegenden
Flächenanteil des Druckbilds so voneinander separiert, dass sie dort keinerlei Überdeckung
aufweisen. Noch bevorzugter weisen sie überhaupt keine Überdeckung auf. Farbstellen
der ersten Druckfarbe und Farbstellen der zweiten Druckfarbe können zwar seitlich
aneinander stoßen, vorzugsweise verbleibt zwischen den Farbstellen der einen und den
Farbstellen der anderen Druckfarbe jedoch jeweils eine schmale, von beiden Druckfarben
freie Zone.
[0008] Die Feinheit der Verteilung der Farbstellen kann insbesondere der Feinheit von im
Zeitungsoffset bekannten Rasterverfahren entsprechen.
[0009] In ersten Ausführungen sind die Farbstellen der Druckfarben jeweils in einem Raster
aus Rasterzellen angeordnet. Die Rasterzellen weisen eine in Förderrichtung des Substrats
gemessene Länge und eine quer dazu gemessene Breite von jeweils weniger als 1 mm,
vorzugsweise weniger als 0.5 mm auf. Die Rasterzellen können insbesondere eine Größe
haben, wie sie für bekannte Rasterungen üblich ist. Sie können beispielsweise eine
Länge und eine Breite von jeweils etwa 250 µm haben oder bevorzugt noch kleiner sein.
In zweiten Ausführungen werden die Farbstellen aus Rasterpunkten mit einem Durchmesser
von jeweils höchstens 0.5mm, vorzugsweise höchstens 0,3mm und bevorzugter höchstens
0.1mm gebildet. Die Rasterpunkte können alle die gleiche Größe aufweisen, sie können
aber auch unterschiedlich groß sein. Falls die Rasterpunkte nicht kreisrund sind,
wird als Durchmesser eine in Förderrichtung des Substrats oder quer zur Förderrichtung
gemessene größte Erstreckung der einzelnen Rasterpunkte verstanden. Eine Farbstelle
wird von wenigstens einem einzigen der Rasterpunkte gebildet. Ein Teil oder gegebenenfalls
auch sämtliche Farbstellen können aber auch jeweils von mehreren Rasterpunkten gebildet
werden.
[0010] Nach der Erfindung kann in einem Rasterverfahren gedruckt werden. Anders als bei
den bekannten Rasterverfahren, beispielsweise dem autotypischen Rasterdruck, sind
die Farbstellen der ersten Druckfarbe in den ersten Ausführungen in einer zumindest
überwiegenden Zahl der Rasterzellen, vorzugsweise in sämtlichen Rasterzellen, nur
neben den Farbstellen der zweiten Druckfarbe angeordnet und somit nicht überdeckend.
Die Farbseparation erfolgt hinsichtlich der ersten und zweiten Druckfarbe in abgestimmter
Weise so, dass die von diesen Druckfarben innerhalb des Druckbilds belegten Flächen
disjunkt oder wenigstens nahezu disjunkt sind. Die Erfindung ist nicht auf Rasterverfahren
beschränkt, insbesondere nicht auf den autotypischen Rasterdruck. So kann das im vorstehenden
Absatz Gesagte auch auf virtuelle Rasterzellen bezogen werden, indem nicht in einem
Rasterverfahren gedruckt, sondern auf das gedruckte Bild für den Vergleich ein virtuelles
Raster mit entsprechender Rasterweite gelegt wird. Das vorstehend Gesagte ist in solch
einem Fall auf die Verteilung der Druckfarben in dem nur virtuellen Raster bezogen.
Die Feinheit der Farbverteilung kann der Feinheit heute üblicher Rasterverfahren,
beispielsweise dem autotypischen Rasterverfahren, entsprechen, die Erfindung ist jedoch
nicht zwingend an eine Strukturierung in einem Raster gebunden. Die Farbverteilung
kann innerhalb von Rasterzellen vorgenommen werden, es können jedoch stattdessen auch
stochastische Methoden zur Verteilung der Farbstellen angewandt werden, bei denen
keine Unterteilung der zu bedruckenden Fläche in einem Raster erfolgt. Die mit Bezugnahme
auf ein Raster angegebenen Zahlenwerte gelten in bevorzugten Ausführungen auch für
das erfindungsgemäße Verfahren, gegebenenfalls unter Zugrundelegung eines nur auf
das Druckbild gelegten virtuellen Rasters.
[0011] Die erfindungsgemäße Farbseparation kann insbesondere für die Druckfarbe Schwarz
und in Kombination mit dieser für jede der Buntfarben des Mehrfarbendrucks vorgenommen
werden. Eine bevorzugte Kombination sind die Farben Schwarz und Gelb. Betrachtet man
im Druckbild auf dem Substrat nämlich eine Farbstelle, die Schwarz enthält, so kann
die Farbwirkung einer darunter liegenden Buntfarbe, insbesondere einer darunter liegenden
gelben Farbschicht, vernachlässigt werden. Basierend auf dieser Erkenntnis wird die
Menge der mit Schwarz erfindungsgemäß kombinierten Buntfarbe, vorzugsweise Gelb, reduziert,
indem Überdeckungen vermieden oder gegenüber den herkömmlichen Rasterdruckverfahren
deutlich reduziert werden. Ausgehend von der bevorzugten Farbkombination, Schwarz
und Gelb, gilt für den verallgemeinerten Fall, dass von den in Bezug auf die Fläche
disjunkt oder nahezu disjunkt aufgetragenen Druckfarben die eine einen Spektralbereich
der Lichtabsorption aufweisen sollte, der den Spektralbereich der Lichtabsorption
der wenigstens einen anderen Druckfarbe enthält. Dies gilt in Kombination mit Schwarz
für jede andere Buntfarbe. Es können aber auch alle Buntfarben erfindungsgemäß kombiniert,
d. h. hinsichtlich der Farbstellen disjunkt oder nahezu disjunkt auf das Substrat
aufgetragen werden. Bunte Druckfarben erzeugen im Übereinanderdruck zwar einen anderen
Farbton als nebeneinander, werden die Farbstellen unterschiedlicher Farben jedoch
in sehr feiner Verteilung und dicht nebeneinander angeordnet, wird die fehlende Überdeckung
zumindest teilweise durch das im Substrat zurückgestreute Licht kompensiert. Licht,
das durch die eine Farbe eintritt, wird im Substrat gestreut, gelangt zu einem Teil
in eine daneben liegende Farbstelle der anderen Druckfarbe und wird durch diese hindurch
zuräckgestreut. Je feiner die Verteilung der Farbstellen und Nichtfarbstellen der
erfindungsgemäß kombinierten Farben ist, desto mehr wird der fehlende Übereinanderdruck
kompensiert. Ferner ist es möglich, durch Erhöhung der Farbschichtdicke oder eine
stärkere Pigmentierung der Druckfarben Farbwirkungen wie bei einem Übereinanderdruck
zu erreichen.
[0012] Mittels des überdeckungsfreien oder nahezu überdeckungsfreien Farbauftrags von wenigstens
zwei unterschiedlichen Druckfarben wird Druckfarbe gegenüber den im Zeitungsdruck
bekannten Druckverfahren eingespart. Die Farbtrocknung wird beschleunigt, wozu sowohl
die Reduzierung der Farbmenge als auch die Reduzierung der Zahl der übereinander gedruckten
Farben beitragen.
[0013] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die hinsichtlich der Überdeckung disjunkt
oder nahezu disjunkt aufgetragenen Druckfarben von einem gemeinsamen Übertragungszylinder
auf das Substrat abgelegt werden können. In einem einzigen Druckspalt werden somit
auf die dem Übertragungszylinder zugewandte Seite des Substrats mehrere Druckfarben,
vorzugsweise genau zwei Druckfarben, abgelegt. Gegenüber dem konventionellen Zeitungsdruck
reduziert die Erfindung die Anzahl der Druckstellen, auch die Anzahl der Übertragungszylinder,
was ebenfalls zur Kostenreduzierung und vorteilhafterweise auch zu einer Reduzierung
des Volumens beiträgt, den eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren druckende Druckmaschine
einnimmt. Insbesondere kann deren Höhe reduziert werden. Dem Übertragungszylinder
ist gegenüberliegend ein Gegendruckzylinder angeordnet, der mit dem Übertragungszylinder
den Druckspalt bildet. Der Gegendruckzylinder kann ein nicht druckender Zylinder,
insbesondere Stahlzylinder, oder ebenfalls ein Farbe auf das Substrat übertragender
Übertragungszylinder sein. Im letzteren Falle kann er insbesondere ebenfalls der Übertragung
mehrerer Druckfarben, vorzugsweise genau zwei Druckfarben, oder auch nur einer einzigen
Druckfarbe dienen, wobei die den Druckspalt bildenden Übertragungszylinder der Übertragung
der gleichen Druckfarben, grundsätzlich aber auch der Übertragung unterschiedlicher
Druckfarben dienen können. Überträgt der Gegendruckzylinder keine Farbe, kann er mit
dem genannten Übertragungszylinder und einem oder mehreren weiteren Übertragungszylindern
mehrere Druckspalte für das Substrat, eine Satellitendruckeinheit oder einen Teil
einer Satellitendruckeinheit, oder einen einzigen Druckspalt nur mit dem die Farben
sammelnden Übertragungszylinder bilden.
[0014] Die Druckfarben können von jeweils einem eigenen Druckformzylinder auf den gemeinsamen
Übertragungszylinder abgelegt werde. Der in Bezug auf die Farbstellen zumindest im
Wesentlichen disjunkte, vorzugsweise vollkommen disjunkte Farbauftrag auf den Übertragungszylinder
hat auch den Vorteil, dass von den auf dem Übertragungszylinder haftenden Farben nur
die Farbe zurück übertragen werden kann, die der jeweilige Druckformzylinder originär
überträgt, da er der anderen oder den gegebenenfalls mehreren anderen Farben des Übertragungszylinders
nur oder zumindest im Wesentlichen nur Farbe abweisende Nichtfarbstellen darbietet.
[0015] Da die Absorptionsspektren der Buntfarben Überlappungen aufweisen, kommt es wie bereits
erwähnt zu unterschiedlichen Farbtönen je nachdem, ob die Farben nebeneinander oder
übereinander liegen. Unter gewissen Bedingungen ist aber auch der Druck von Buntfarben
über einen gemeinsamen Übertragungszylinder möglich. Die eine Möglichkeit beruht wie
vorstehend bereits erwähnt darauf, die Farbseparation so zu gestalten, dass auch bei
nur nebeneinander liegenden Buntfarben, beispielsweise Cyan und Magenta, ein ausreichend
großer Farbraum erzielt wird. Im Rahmen der erfindungsgemäßen Farbseparation kann
dies insbesondere durch eine Verfeinerung der Verteilung der Farbstellen und Nichtfarbstellen
und den damit an Bedeutung zunehmenden Streueffekten geschehen.
[0016] Eine alternative Möglichkeit, unterschiedliche Druckfarben mittels eines gemeinsamen
Übertragungszylinders zu drucken, besteht darin, die Haftung der Farben so zu optimieren,
dass keine oder nur eine geringe Rückspaltung von Druckfarbe in das jeweils andere
Druckwerk erfolgt. Die Haftung einer Druckfarbe auf einem Substrat wird als Tack bezeichnet
und kann über die Rezeptur der Farbe eingestellt werden. Erfahrungsgemäß haftet eine
Druckfarbe auf unbedrucktem Papier besser, als auf Papier, das bereits eine Farbschicht
trägt. Der Tack ist eine drucktechnische Größe, die sich aus den rheologischen Eigenschaften
der Druckfarbe ergibt. Offset-Druckfarbe ist eine Nicht-Newtonsche-Flüssigkeit. Ihre
Viskosität wird durch mechanische Einwirkung herabgesetzt, in Spaltfarbwerken durch
die Farbspaltung und die seitliche Verreibung der Farbe. Dabei wird die Kohäsion der
Farbe reduziert. Die Kohäsion ist ein Maß für die Energie, die für die Spaltung der
betreffenden Farbe erforderlich ist. Je größer die Kohäsion einer Druckfarbe ist,
desto mehr Energie muss für ihre Farbspaltung aufgebracht werden.
[0017] Die Erfindung macht sich diesen Zusammenhang zunutze, um mittels eines Übertragungszylinders
unterschiedliche Druckfarben übertragen zu können, wobei wenigstens eine dieser Druckfarben
wenigstens eine andere zumindest teilweise überdeckt. Vorzugsweise werden mittels
des gleichen Übertragungszylinders nur zwei unterschiedliche Druckfarben übertragen.
Nach der Erfindung sind die betreffenden Druckfarben hinsichtlich ihrer rheologischen
Eigenschaften so aufeinander abgestimmt, dass die Druckfarbe, die vom Druckspalt aus
in Drehrichtung des Übertragungszylinders auf diesen vor einer weiteren Druckfarbe
abgelegt wird, eine größere Kohäsion als die weitere, zumindest teilweise überdeckend
abgelegte Druckfarbe aufweist. Dies verhindert, dass die zuerst aufgetragene Druckfarbe
an den Farbstellen des in Drehrichtung dahinter angeordneten Druckformzylinders in
einem praktisch relevanten Umfang auf diesen übertragen wird. Die Erfindung ermöglicht
somit den Auftrag unterschiedlicher Druckfarben auch dann, wenn die Farben für die
Erzeugung eines bestimmten Farbraums nennenswert überdeckende Flächenanteile aufweisen
müssen, hierfür aber nicht in erster Linie der Lichtfang nutzbar gemacht werden soll.
Die Kohäsion kann wie vorstehend angeführt insbesondere mittels der Rezeptur oder
mechanischen Arbeit eingestellt werden, die an der jeweiligen Farbe in einem Farbwerk
verrichtet wird. Das Wort "oder" wird hier wie auch überall sonst im üblichen logischen
Sinne verstanden, umfasst also die Bedeutung von "entweder ... oder" und auch die
von "und", soweit sich nicht aus dem jeweiligen Zusammenhang eine eingeschränkte Bedeutung
nur ergeben kann.
[0018] Besonders günstige Verhältnisse ergeben sich, wenn die hinter dem Druckspalt zuerst
auf den Übertragungszylinder aufgetragene Farbe eine hohe Adhäsion an die Oberfläche
des Übertragungszylinders aufweist und die Adhäsion der erst danach auf den Übertragungszylinder
aufgetragenen weiteren Druckfarbe an die zuerst aufgetragene Druckfarbe hoch ist.
In Kombination mit dem erfindungsgemäßen Unterschied hinsichtlich der Kohäsionskräfte
innerhalb der Druckfarben kann besonders sicher eine praktisch relevante Rückspaltung
der zuerst aufgetragenen Farbe auf den Druckformzylinder der danach aufgetragenen
Farbe verhindert werden.
[0019] Die Erfindung hat über die beiden alternativen Druckverfahren hinaus, die mit Vorteil
in der gleichen Druckmaschine verwirklicht sein können, auch eine Offsetdruckmaschine,
insbesondere Zeitungsdruckmaschine, zum Gegenstand. Die Druckmaschine ist für den
Druck nach wenigstens einem der erfindungsgemäßen Druckverfahren geeignet, bevorzugt
für beide Verfahren. Sie umfasst einen Übertragungszylinder, einen Gegendruckzylinder,
einen ersten Druckformzylinder für eine erste Druckfarbe und einen zweiten Druckformzylinder
für eine andere, zweite Druckfarbe. Die Druckformzylinder sind dem Übertaragungszylinder
zugeordnet. Die Zuordnung besteht darin, dass die erste Druckfarbe über den ersten
Druckformzylinder und die zweite Druckfarbe über den zweiten Druckformzylinder auf
den Übertragungszylinder ablegbar ist. Die Druckformzylinder sind entsprechend an
den Übertragungszylinder angestellt oder anstellbar.
[0020] Die Zylinder werden für den Antrieb vorzugsweise zu Zylindergruppen zusammengefasst.
Hierfür kann insbesondere auf das Antriebskonzept der
EP 0 644 048 A mit den dort beschriebenen Varianten zurückgegriffen werden. Dieses Antriebskonzept
wird allerdings weiterentwickelt, indem vorzugsweise jeweils der Übertragungszylinder
und die auf den jeweiligen Übertragungszylinder Farbe ablegenden Druckformzylinder
mechanisch miteinander gekoppelt und von einem gemeinsamen Motor zum Drucken angetrieben
werden. Der pro Zylindergruppe eigene, für deren Übertragungs- und Druckformzylinder
gemeinsame Motor kann auf einen der Druckformzylinder antreiben, von dem mittels der
mechanischen Kopplung auf den anderen Druckformzylinder und den Übertragungszylinder
abgetrieben wird, bevorzugter treibt der Motor im Antriebsstrang der Zylindergruppe
jedoch als erstes den Übertragungszylinder an, und es wird von diesem mittels der
mechanischen Kopplung auf die Druckformzylinder der Gruppe abgetrieben. Der Motor
kann mit dem im Antriebsstrang der Gruppe ersten Zylinder direkt gekoppelt, der Rotor
des Motors also drehsteif mit dem betreffenden Zylinderzapfen verbunden sein, bevorzugter
ist der Motor jedoch über einen Zahnriemen oder ein Zahnradgetriebe mit dem im Antriebsstrang
ersten Zylinder gekoppelt. Im Falle eines Zahnradgetriebes ist es vorteilhaft, wenn
die Kopplung zwischen dem Motor und dem ersten Zylinder der Gruppe nur aus zwei miteinander
kämmenden Zahnrädern, vorzugsweise außenverzahnte Zahnräder, gebildet wird, eine Zahnriemenkopplung
besteht vorzugsweise aus einem einzigen Zahnriemen und zwei Riemenrädern. Falls der
Gegendruckzylinder ein nicht druckender Zylinder ist, beispielsweise ein Zentralzylinder
einer Satellitendruckeinheit, kann dieser Gegendruckzylinder von einem anderen, eigenen
Motor oder von dem Motor der zugeordneten Zylindergruppe angetrieben werden, im Falle
einer Satellitendruckeinheit vom Motor einer der Gruppen der Druckeinheit. Ist der
Gegendruckzylinder selbst ein ebenfalls auf das Substrat druckender Zylinder, wird
er mechanisch unabhängig von dem Übertragungszylinder, der mit ihm den Druckspalt
bildet, von einem eigenen Antriebsmotor angetrieben, d. h. er bildet mit seinem Druckformzylinder
oder seinen ebenfalls mehreren Druckformzylindern eine weitere Zylindergruppe der
beschriebenen Art. Die Motoren der Zylindergruppen werden jeweils in Bezug auf ihre
Drehwinkelposition geregelt. Umfangsregisterverstellungen können pro Zylindergruppe
für die für den Antrieb mechanisch miteinander gekoppelten Zylinder der jeweiligen
Gruppe allein durch entsprechende Regelung des Motors der Gruppe vorgenommen werden.
[0021] Es kann allerdings vorkommen, dass durch Änderungen bei der Herstellung von Druckformen,
bei Einsatz unterschiedlicher Drucktücher oder Halterung von Drucktüchern oder auch
aus anderen Gründen eine Korrektur des Umfangsregisters innerhalb einer Zylindergruppe,
d. h. der Druckformzylinder der jeweiligen Gruppe relativ zueinander erforderlich
wird. Es ist daher vorteilhaft, wenn die Druckformzylinder der Gruppen auch innerhalb
der jeweiligen Gruppe im Umfangsregister relativ zueinander verstellt werden können.
Für diesen Zweck kann einer der Druckformzylinder der jeweiligen Gruppe oder gegebenenfalls
auch jeder der Druckformzylinder pro Gruppe über ein Verstellgetriebe von dem pro
Gruppe gemeinsamen Motor angetrieben werden. Das Verstellgetriebe oder die gegebenenfalls
mehreren Verstellgetriebe, eines pro Druckformzylinder, ist so eingerichtet, dass
es eine Verstellung der Drehwinkellage des jeweiligen Druckformzylinders gegenüber
dem Übertragungszylinder und somit gegenüber dem anderen Druckformzylinder der Gruppe
oder den gegebenenfalls mehreren anderen Druckformzylindern der Gruppe erlaubt. Als
Verstellgetriebe kann die mechanische Kopplung der Zylindergruppe beispielsweise ein
Zahnradpaar mit schräg verzahnten Zahnrädern umfassen oder aus solch einem Zahnradpaar
bestehen. Das eine der Zahnräder ist drehsteif mit dem Zapfen des jeweiligen Druckformzylinders
und das andere mit den Zapfen desjenigen Zylinders der Gruppe verbunden, der auf den
Druckformzylinder abtreibt oder auf den der Druckformzylinder abtreibt, bevorzugt
der Zapfen des Übertragungszylinders. Durch axiale Verstellung der im Eingriff befindlichen
Schrägzahnräder relativ zueinander wird die Drehwinkelposition verstellt. Alternativ
zu schrägverzahnten Zahnrädern kann beispielsweise auch ein Harmonic-Drive-Getriebe
verwendet werden.
[0022] In einer anderen Weiterbildung des aus der
EP 0 644 048 A2 bekannten Antriebskonzepts wird pro erfindungsgemäßer Zylindergruppe, die einen Übertragungszylinder
und wenigstens zwei zugeordnete Druckformzylinder umfasst, der Übertragungszylinder
nur mit einem seiner Druckformzylinder mechanisch gekoppelt und von einem gemeinsamen
Motor während des Druckens angetrieben, während der wenigstens eine andere Druckformzylinder
jeweils von einem weiteren, eigenen Motor während des Druckens angetrieben wird. Dieser
pro Zylindergruppe weitere Motor ist in Bezug auf seine Drehwinkelposition geregelt
und dient über die reine Antriebsfunktion hinaus der Umfangsregisterverstellung des
separat angetriebenen Druckformzylinders relativ zum Übertragungszylinder und dem
oder den damit mechanisch gekoppelten anderen Druckformzylinder(n) der Gruppe.
[0023] Als Übertragungszylinder kommt insbesondere ein mit einem Drucktuch bespannter Drucktuchzylinder
in Frage. Bei dem Drucktuch handelt es sich vorzugsweise um ein Gummituch. Die Druckformzylinder
können Plattenzylinder mit am Umfang angeordneten Druckplatten sein, ebenso kommen
Druckformzylinder in Frage mit jeweils einer einzigen oder mehreren axial nebeneinander
angeordneten Druckformhülsen und grundsätzlich auch Zylinder, deren Umfangsfläche
die Druckform(en) direkt bildet. Die Erfindung ist vorteilhaft für jeden Druck in
wenigstens zwei unterschiedlichen Farben, wobei auch Schwarz als Farbe gerechnet wird.
Bevorzugt wird ein Mehrfarbendruck mit vier unterschiedlichen Farben, beispielsweise
Schwarz, Gelb, Cyan und Magenta. Die Druckmaschine kann einen einzigen Druckspalt
der erfindungsgemäß gebildeten Art aufweisen. Bevorzugt weist sie für einen vollständigen
Druck auf das Substrat jedoch mehr als einen Druckspalt auf und besonders bevorzugt
werden mehrere Substrate, vorzugsweise Bahnen, in der Druckmaschine gleichzeitig bedruckt,
so dass die Druckmaschine pro Substrat wenigstens einen Druckspalt, bevorzugter zwei
oder drei Druckspalte aufweist.
[0024] Vorteilhafte Weiterbildungen werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen
beschrieben.
[0025] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder
Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend beschriebenen
Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
- Figuren 1a-c
- erfindungsgemäß gebildete Druckeinheiten mit einem Übertragungszylinder und zwei zugeordneten
Druckformzylindern;
- Figur 2
- einen Ausschnitt eines in einem Rasterverfahren gedruckten Druckbilds mit zwei räumlich
separierten Druckfarben;
- Figur 3
- einen Ausschnitt eines in einem anderen Rasterverfahren gedruckten Druckbilds mit
zwei räumlich separierten Druckfarben;
- Figur 4
- einen Druckturm mit einer erfindungsgemäß gebildeten Druckeinheit und weiteren Druckeinheiten
für den Druck auf ein bahnförmiges Substrat;
- Figur 5
- einen Druckturm mit zwei erfindungsgemäß gebildeten Druckeinheiten für einen beidseitig
je mehrfarbigen Druck auf ein bahnförmiges Substrat und
- Figur 6
- eine erfindungsgemäß gebildete Satellitendruckeinheit für einen beidseitig je mehrfarbigen
Druck auf ein bahnförmiges Substrat.
[0026] Figur 1a zeigt eine Offsetdruckeinheit mit einem Übertragungszylinder 5, einem ersten
Druckformzylinder 1, einem zweiten Druckformzylinder 2 und einem Gegendruckzylinder,
der mit dem Übertragungszylinder 5 einen Druckspalt für ein durch den Druckspalt gefördertes
Substrat S bildet. Das Substrat S ist eine Bahn, die von einer Rolle abgewickelt,
kontinuierlich durch den Druckspalt gefördert und im Druckspalt durch den auf dem
Substrat S abrollenden Übertragungszylinder 5 bedruckt wird. Der Gegendruckzylinder
kann ebenfalls ein Farbe auf das Substrat S übertragender Übertragungszylinder 5 oder
ein nicht druckender Gegendruckzylinder 6, beispielsweise Stahlzylinder, sein.
[0027] Dem rechts des Substrats S gelegenen Übertragungszylinder 5 sind die Druckformzylinder
1 und 2 zugeordnet, um jeweils eine Druckfarbe zu übertragen, der Druckformzylinder
1 die Druckfarbe Gelb Y und der Druckformzylinder 2 die Druckfarbe Schwarz B. Jeder
der Druckformzylinder 1 und 2 weist an seiner Umfangsfläche Farbe annehmende Farbstellen
und Farbe abweisende Nichtfarbstellen auf. Die Druckformzylinder 1 und 2 legen die
Druckfarben entsprechend ihrer Farbbelegung auf den Übertragungszylinder 5 ab, der
die gesammelten Farben Y und B beim Abrollen im Druckspalt auf das Substrat S ablegt.
Es werden somit vom gleichen Übertragungszylinder 5 in einem einzigen Druckspalt zwei
Druckfarben, im Ausführungsbeispiel Y und B, auf das Substrat S gedruckt. Handelt
es sich bei dem Gegendruckzylinder ebenfalls um einen Farbe übertragenden Übertragungszylinder
5, kann diesem Gegendruckzylinder 5 wie im Zeitungsdruck üblich nur ein einziger Druckformzylinder
für den Auftrag nur einer einzigen Druckfarbe oder es können ihm ebenfalls zwei Druckformzylinder
für die Übertragung unterschiedlicher Druckfarben wie dem rechten Übertragungszylinder
5 zugeordnet sein, beispielsweise ebenfalls die Farben Y und B.
[0028] Der Übertragungszylinder 5 und die ihm zugeordneten Druckformzylinder 1 und 2 sind
in Figur 1a in durchgezogener Linie im Druckzustand und in strichlierter Linie in
einem nicht druckenden Zustand dargestellt. Im Druckzustand ist der Druckspalt geschlossen,
so dass der Übertragungszylinder 5 und der Gegendruckzylinder 5 oder 6 auf dem Substrat
abrollen und zumindest der rechte Übertragungszylinder zweifarbig auf das Substrat
S druckt, während der Gegendruckzylinder optional entweder nur als reiner Gegendruckzylinder
6 oder als ebenfalls druckender Übertragungszylinder 5, beispielsweise einfarbig oder
ebenfalls zweifarbig, auf das Substrat S druckt. Um den nicht druckenden Zustand herzustellen,
werden die Druckformzylinder 1 und 2 von dem Übertragungszylinder 5 abgestellt, wie
dies in Figur 1a durch kurze Richtungspfeile angedeutet ist, im Ausführungsbeispiel
werden sie hierfür in entgegengesetzte Richtungen auseinander bewegt. Gleichzeitig
oder anschließend wird der Übertragungszylinder 5 linear in den so vergrößerten freien
Raum zwischen den Druckformzylindern 1 und 2 bewegt und dadurch von dem Substrat S
abgehoben. Die Richtung der An- und Abstellbewegung des Übertragungszylinders 5 weist
orthogonal zur zugewandten Fläche des Substrats S.
[0029] Figur 1b zeigt eine Druckeinheit in der gleichen Konfiguration wie die Figur 1a,
allerdings mit einem alternativ gestalteten Beweglichkeit für die Überführung der
Druckeinheit vom Druckzustand in den nicht druckenden Zustand und umgekehrt. Der Übertragungszylinder
5 der Figur 1b ist schwenkbeweglich oder mit einer Neigung zur Förderrichtung des
Substrats S hin und her linear beweglich. Die Beweglichkeit des Übertragungszylinders
5 ist ferner so gestaltet, dass einer der Druckformzylinder ortsfest gelagert sein
kann und für die Überführung aus dem einen in den anderen Zustand nur der Übertragungszylinder
5 und der andere Druckformzylinder bewegt werden. In Figur 1b ist für die beiden beweglich
gelagerten Zylinder mit Richtungspfeilen jeweils eine Schwenkbeweglichkeit angedeutet.
[0030] Für die Druckeinheit der Figur 1b wird ferner angenommen, dass die Druckformzylinder
der Übertragung der beiden anderen Farben des üblichen Vierfarbendrucks, nämlich der
Druckfarben Cyan C und Magenta M dienen. Die Druckformzylinder sind daher mit den
Bezugszeichen 3 und 4 bezeichnet. Denkt man sich das gleiche Substrat S nacheinander
durch die Druckspalten der Figuren 1b und 1a gefördert, würde es im üblichen Vierfarbendruck
des Zeitungsdrucks in Abhängigkeit von der Frage, ob Gegendruckzylinder 5 oder 6 verwendet
werden, einseitig oder beidseitig bedruckt werden. Die beiden Druckeinheiten der Figuren
1a und 1b könnten insbesondere übereinander in Turmbauweise angeordnet sein. Betrachtet
man die beiden Druckeinheiten jeweils für sich, kann die Farbzuordnung auch vertauscht
werden bei ansonsten unveränderter Anordnung und Beweglichkeit der Zylinder.
[0031] Figur 1c zeigt ein weiteres Beispiel für eine Druckeinheit, die hinsichtlich der
Farbübertragung den Druckeinheiten der Figuren 1a und 1b entspricht. Die Druckeinheit
unterscheidet sich von den beiden anderen lediglich durch die räumliche Anordnung
der Druckformzylinder, bei denen es sich beispielsweise um die Druckformzylinder 1
und 2 des ersten Ausführungsbeispiels oder die Druckformzylinder 3 und 4 des zweiten
Ausführungsbeispiels handeln kann, so dass die Druckfarben Y und B oder die Druckfarben
C und M auf dem Übertragungszylinder 5 gesammelt werden. Die Lagerung der Druckformzylinder
1; 3 und 2; 4 ist so gewählt, dass für das Anstellen des Übertragungszylinders 5 an
das Substrat S und das Abstellen jeweils nur der Übertragungszylinder 5 bewegt werden
muss, während die Druckformzylinder 1; 3 und 2; 4 quer zur jeweiligen Drehachse nicht
bewegt werden müssen, die Druckformzylinder daher mit ihren Drehachsen ortsfest gelagert
sein können. Die Druckformzylinder 1; 3 und 2; 4 sind für diesen Zweck so angeordnet,
dass der Übertragungszylinder 5 zwischen dem Druckspalt und einem der Druckformzylinder
über einen Bogenwinkel von mehr als 180° frei bleibt und daher mittels einer in diesen
freien Raum gerichteten linearen Bewegung vom Druckspalt und den zugeordneten Druckformzylindern
1; 3 und 2; 4 weg in den nicht druckenden Zustand abgestellt werden kann, wie dies
durch die strichlierte Darstellung des abgestellten Zylinders 5 und den Richtungspfeil
angedeutet ist.
[0032] Figur 2 zeigt stark vergrößert einen Ausschnitt eines Rasterdrucks, wie er sich auf
dem Substrat S nach dem Durchlaufen des Druckspalts beispielsweise der Figur 1a ergibt.
Die Oberflächen der Druckformzylinder 1 und 2 sind schachbrettartig in Rasterzellen,
beispielsweise quadratische Rasterzellen, mit je einer in Umfangsrichtung des betreffenden
Zylinders 1 oder 2 gemessenen Länge 1 und einer parallel zur jeweiligen Drehachse
gemessenen Breite b unterteilt. Die Länge 1 kann beispielsweise 250 µm und die Breite
b kann beispielsweise ebenfalls 250 µm betragen. Die in Figur 2 zur Darstellung der
Rasterzellen 1 · b gezogenen Linien sind natürlich virtueller Natur und auf dem jeweiligen
Druckformzylinder 1 oder 2 als solche nicht vorhanden, sie sollen lediglich das zur
Herstellung der Druckformen verwendete mathematische Raster symbolisieren. Ein Teil
der Rasterzellen ist mit beiden Druckfarben Y und B, ein anderer Teil jeweils nur
mit einer der Druckfarben Y und B und nochmals ein anderer Teil mit keiner dieser
Farben belegt. Soweit Rasterzellen mit beiden Farben belegt sind, findet keine Farbüberdeckung
statt. Die Druckfarben Y und B sind in den betreffenden Rasterzellen ausschließlich
nebeneinander angeordnet. Auf dem Druckformzylinder 1 sind nur die mit Y bezeichneten
Farbstellen mit der Druckfarbe Y belegt, die um diese Farbstellen Y verbleibenden
Flächenanteile der Umfangsfläche sind Nichtfarbstellen. Für den Druckformzylinder
2 gilt Entsprechendes für dessen Farbstellen B. Die Farbbelegung des Übertragungszylinders
5 entspricht dem dargestellten Druckbild. Aufgrund der disjunkten Farbbelegung des
Übertragungszylinders 5 kann es zu keiner Rückspaltung der einen Druckfarbe Y oder
B auf den jeweils anderen Druckformzylinder 2 oder 1 und in dessen Farbwerk kommen,
jedenfalls nicht in einem praktisch relevanten Ausmaß. Die Farbstellen B des Übertragungszylinders
5 rollen nur an den Nichtfarbstellen des Druckformzylinders 1 und die Farbstellen
Y nur an den Nichtfarbstellen des Druckformzylinders 2 ab, die jeweils Farbe abweisen.
Vorteilhaft ist auch, dass in Drehrichtung des Übertragungszylinders 5 hinter dem
Druckspalt zuerst der die gelbe Druckfarbe Y ablegende Druckformzylinder 1 und erst
dahinter der die schwarze Druckfarbe B ablegende Druckformzylinder 2 angeordnet ist
und somit der Übertragungszylinder 5 nach der Aufnahme von Schwarz B die frisch aufgenommenen
Farben Y und B als nächstes auf das Substrat S ablegt und allenfalls ein danach am
Umfang noch haftender Farbrest zum Druckformzylinder 2 weiter und an diesem vorbei
transportiert. Eine eventuelle Rückspaltung der Buntfarbe Y in das Farbwerk der Druckfarbe
B ist deutlich weniger störend als eine etwaige Rückübertragung bei Umkehrung der
Reihenfolge des Farbauftrags auf den Übertragungszylinder 5.
[0033] Figur 2 zeigt beispielhaft eine erfindungsgemäße Farbseparation für die Druckfarben
Gelb und Schwarz, Y und B, grundsätzlich können auch andere Farbkombinationen auf
dem Übertragungszylinder 5 gesammelt werden, beispielsweise zweier Buntfarben wie
etwa die Farben Cyan und Magenta, C und M. Im Falle der Übertragung zweier räumlich
separierter Buntfarben ist es vorteilhaft, wenn die Rasterung verfeinert, die Rasterzellen
a·b also verkleinert und somit die Verteilung der Farbstellen und Nichtfarbstellen
auf dem jeweiligen Druckformzylinder verfeinert wird, beispielsweise auf jeweils höchstens
200 µm oder höchstens 100 µm für die Länge a und die Breite b der einzelnen Rasterzellen.
[0034] Figur 3 zeigt eine alternative Farbseparation wieder beispielhaft für die Druckfarben
Gelb und Schwarz, Y und B. Die voneinander separierten Druckfarben Y und B belegen
Farbstellen mit einer stochastischen Verteilung. Eine derartige Verteilung kann beispielsweise
durch ein frequenzmoduliertes Rasterverfahren erhalten werden. Die mit Y und B bezeichneten
Farbstellen können jeweils aus nur einem einzigen oder auch aus mehreren Rasterpunkten
der jeweiligen Druckfarbe Y oder B zusammengesetzt sein.
[0035] Um bei Sammlung zweier Druckfarben, beispielsweise Cyan C und Magenta M, auf einen
gemeinsamen Übertragungszylinder 5 den vollen Farbraum in Bezug auf die beiden betreffenden
Farben zu erhalten, können die betreffenden Druckfarben alternativ zu der am Beispiel
der Figuren 2 und 3 erläuterten Farbseparation auch einander zumindest teilweise überdeckend
auf einen gemeinsamen Übertragungszylinder 5 abgelegt werden. Um eine Rückspaltung
der einen Farbe in das Farbwerk der anderen zu vermeiden oder auf ein praktisch tolerierbares
Ausmaß zu reduzieren, werden in diesem Fall die erfindungsgemäß miteinander kombinierten
Druckfarben in Bezug auf ihre rheologischen Eigenschaften entsprechend eingestellt.
Diejenige Druckfarbe, die hinter dem Druckspalt als erste auf den Übertragungszylinder
5 abgelegt wird, weist eine größere Kohäsion als die erst danach zumindest teilweise
auf ihr abgelegte weitere Druckfarbe auf. Für das Ausführungsbeispiel der Figur 1b
beispielsweise bedeutet dies, dass die Druckfarbe C die größere Kohäsion aufweist.
Beim Transport durch den Spalt, den der Übertragungszylinder 5 mit dem Druckformzylinder
4 bildet, findet eine Farbspaltung daher nur oder nur in einem praktisch relevanten
Ausmaß innerhalb der Druckfarbe M statt, während die Druckfarbe C mit der größeren
Kohäsion am Übertragungszylinder 5 verbleibt. Die zuerst aufgetragene Druckfarbe,
im Beispiel C, weist ferner eine hohe Adhäsion an die äußere Umfangsfläche des Übertragungszylinders
5 auf. Ferner weist die weitere Druckfarbe, im Beispiel M, eine ausreichend große
Adhäsion an die äußere freie Oberfläche der zuerst aufgetragenen Druckfarbe C auf,
so dass Rückspaltung weder an der Grenzfläche zwischen dem Übertragungszylinder 5
und der zuerst aufgetragenen Druckfarbe C noch an der Grenzfläche zwischen den Druckfarben
C und M stattfindet.
[0036] Figur 4 zeigt eine Druckanordnung mit drei Druckspalten, in denen das Substrat S
nacheinander zumindest auf einer Seite mit vier Druckfarben, im Ausführungsbeispiel
M, C, B und Y, bedruckt wird. Die Anordnung auf der gegenüberliegenden Seite des Substrats
S kann spiegelbildlich die gleiche sein. Das bahnförmige Substrat S wird zuerst durch
zwei konventionell gebildete Druckbrücken geführt und dort nacheinander mit den Druckfarben
M und C bedruckt. Die Druckbrücken für die Druckfarben M und C sind in bekannter Weise
zu einer H-Druckeinheit angeordnet. Die Druckfarben C und M sind auf dem jeweiligen
Druckformzylinder 3 und 4 in herkömmlicher Weise in Farbstellen und Nichtfarbstellen
verteilt, beispielsweise wie vom autotypischen Rasterdruck her bekannt. Im letzten
Druckspalt wird das Substrat S jedoch mit den noch verbleibenden weiteren Druckfarben,
im Ausführungsbeispiel die Druckfarben Y und B, gleichzeitig bedruckt. Die Farbbelegung
der Druckformzylinder 1 und 2 ist wie am Beispiel der Figuren 2 und 3 erläutert so
gestaltet, dass die Farbstellen des einen Druckformzylinders 1 oder 2 auf dem Übertragungszylinder
5 und dementsprechend auch auf dem Substrat S nur im Bereich von Nichtfarbstellen
des jeweils anderen Druckformzylinders 2 oder 1 zu liegen kommen.
[0037] In einer Abwandlung können die Druckfarben Y und B getrennt und stattdessen die verbleibenden
anderen Druckfarben, im Ausführungsbeispiel C und M, über einen gemeinsamen Übertragungszylinder
5 auf das Substrat S übertragen werden, entweder mit zumindest teilweiser Überdeckung
und den diesbezüglich erläuterten rheologischen Eigenschaften oder alternativ in der
erläuterten Farbseparation.
[0038] Figur 5 zeigt eine Druckanordnung mit zwei Druckspalten, in denen das bahnförmige
Substrat S auf beiden Seiten je in vier Farben bedruckt wird. In dem in Förderrichtung
ersten Druckspalt werden auf beiden Seiten jeweils die Farben C und M und im zweiten
Druckspalt werden ebenfalls auf beiden Seiten jeweils die Farben Y und B gedruckt.
Die Farben C und M können entweder im Rahmen der erfindungsgemäßen Farbseparation
disjunkt oder nahezu disjunkt oder im Rahmen erfindungsgemäß eingestellter rheologischer
Eigenschaften mit zumindest teilweiser Überdeckung auf den jeweiligen Übertragungszylinder
5 und von diesem auf das Substrat S abgelegt werden. Vorzugsweise arbeiten das linke
und das rechte Druckwerk jeweils nach dem gleichen Verfahren. Die beiden Druckwerke
der in Förderrichtung hinteren Druckeinheit werden vorzugsweise mit der erfindungsgemäßen
Farbseparation betrieben, können grundsätzlich aber auch in der anderen Verfahrensvariante
betrieben werden. Auch hier gilt, dass beide Druckwerke dieser Druckeinheit vorzugsweise
nach der gleichen Verfahrensvariante arbeiten.
[0039] In Figur 6 ist eine Satellitendruckeinheit mit vier Druckspalten dargestellt, in
denen das bahnförmige Substrat S auf beiden Seiten je in vier Farben bedruckt wird.
Die Druckeinheit umfasst zwei zentral angeordnete, nicht druckende Gegendruckzylinder
6, vorzugsweise Stahlzylinder, die mit jeweils zwei Übertragungszylindern 5 zwei Druckspalte
bilden. Jedem der Übertragungszylinder 5 sind jeweils zwei Druckformzylinder zugeordnet,
zweimal Druckformzylinder 1 und 2 für Y und B und zweimal Druckformzylinder 3 und
4 für C und M, wobei die Bezugszeichen wie in den anderen Beispielen nur zur Unterscheidung
der Farben dient und die Druckformzylinder 1-4 als solche gleich sein können. Das
Substrat umschlingt nacheinander die beiden Gegendruckzylinder 6 und wird beim Durchlaufen
der Druckeinheit zuerst auf der einen Seite und dann auf der anderen Seite zuerst
mit den Farben C und M und dann mit den Farben Y und B bedruckt. In Bezug auf die
Gegendruckzylinder 6 und die Übertragungszylinder 5 entspricht die Anordnung einer
herkömmlichen Zehn-Zylinder-Druckeinheit, allerdings mit dem Unterschied, dass mittels
dieser Zylinder 5 und 6 aufgrund der Erfindung beide Seiten des Substrats S in vier
Farben bedruckt werden können. Hinsichtlich des im jeweiligen Druckwerk eingesetzten
Druckverfahrens gilt wie bei den anderen Ausführungsbeispielen, dass für die Farbkombination
Y mit B die erfindungsgemäße Farbseparation bevorzugt wird, da hierdurch Rückspaltung
von Farbe auf den jeweils anderen Druckformzylinder sicherer vermieden und insbesondere
Farbe eingespart wird.
[0040] In den Ausführungsbeispielen der Figuren 4 bis 5 sind die Druckanordnungen wie bevorzugt
in Turmbauweise ausgeführt, die Druckspalte also zumindest im Wesentlichen senkrecht
übereinander angeordnet. Zwingend erforderlich ist eine derartige Anordnung jedoch
nicht. In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die den Druckformzylindern
1 bis 4 jeweils einzeln zugeordneten Farbwerke nicht dargestellt. Die Farbwerke können
insbesondere Spaltfarbwerke sein, alternativ können aber beispielsweise auch Düsensysteme
eingesetzt werden. Wird im Nassoffset gedruckt, sind den Druckformzylindern 1 bis
4 zusätzlich Feuchtwerke zugeordnet.
1. Offsetdruckverfahren, insbesondere Zeitungsdruck, bei dem
a) eine erste Druckfarbe (C; Y) in einer feinen Verteilung von Farbstellen und Nichtfarbstellen
und wenigstens eine andere, zweite Druckfarbe (M; B) in einer ebenfalls feinen Verteilung
von Farbstellen und Nichtfarbstellen auf ein bahn- oder bogenförmiges Substrat (S)
abgelegt werden
b) und die Farbstellen der zweiten Druckfarbe (M; B) zumindest mit einem weit überwiegenden
Flächenanteil nur in den Nichtfarbstellen der ersten Druckfarbe (C; Y) angeordnet
sind.
2. Offsetdruckverfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem die Druckfarben (C,
M; Y, B) auf einen gemeinsamen Übertragungszylinder (5) aufgetragen und von diesem
auf das Substrat (S) abgelegt werden, während das Substrat (S) durch einen Druckspalt
gefördert wird, den der Übertragungszylinder (5) mit einem Gegendruckzylinder (5;
6) bildet, wobei in bevorzugter Ausführung die zweite Druckfarbe (B) in Drehrichtung
des Übertragungszylinders (5) hinter der ersten Druckfarbe (Y) auf den Übertragungszylinder
(5) aufgetragen wird.
3. Offsetdruckverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche und wenigstens einem
der folgenden Merkmale:
- die Druckfarben (C, M; Y, B) sind in einem Raster aus Rasterzellen einer Länge (a)
und Breite (b) von jeweils weniger als 1 mm, vorzugsweise weniger als 0.5 mm, und
die Farbstellen der ersten Druckfarbe (C; Y) in einer zumindest überwiegenden Zahl
der Rasterzellen nur neben den Farbstellen der zweiten Druckfarbe (M; B) angeordnet;
- die Farbstellen sind aus Rasterpunkten mit einem Durchmesser von jeweils höchstens
0,5 mm, vorzugsweise höchstens 0,3 mm gebildet.
4. Offsetdruckverfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem die Druckfarben (C,
M; Y, B) jeweils von einem pro Druckfarbe eigenen Druckformzylinder (1, 2; 3, 4) auf
den Übertragungszylinder (5) abgelegt werden.
5. Offsetdruckverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem weitere Druckfarben
einander zumindest teilweise überdeckend auf das Substrat (S) aufgetragen werden,
vorzugsweise mittels eines gemeinsamen weiteren Übertragungszylinders (5) oder jeweils
eigener Übertragungszylinder (5), und die räumlich zumindest im Wesentlichen voneinander
separierten Druckfarben (Y, B) des Anspruchs 1 vorzugsweise nach den einander zumindest
teilweise überdeckenden Druckfarben (C, M) auf das Substrat (S) aufgetragen werden.
6. Offsetdruckverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem eine weitere Druckfarbe
in einer feinen Verteilung von Farbstellen und Nichtfarbstellen und noch eine weitere
Druckfarbe in einer ebenfalls feinen Verteilung von Farbstellen und Nichtfarbstellen
auf das Substrat abgelegt werden und die Farbstellen der weiteren Druckfarbe zumindest
mit einem weit überwiegenden Flächenanteil nur in den Nichtfarbstellen der noch weiteren
Druckfarbe angeordnet sind.
7. Offsetdruckverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die zweite Druckfarbe
(B) dunkler als die erste Druckfarbe (Y) ist, vorzugsweise Licht in einem größeren
Spektralbereich als die erste Druckfarbe (Y) und in zumindest im Wesentlichen allen
Wellenlängen absorbiert, die von der ersten Druckfarbe (Y) absorbiert werden.
8. Offsetdruckverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche und wenigstens einem
der folgenden Merkmale:
- die zweite Druckfarbe (B) ist Schwarz;
- die erste Druckfarbe (Y) ist Gelb.
9. Offsetdruckverfahren, insbesondere Zeitungsdruck, bei dem
a) ein Druckformzylinder (1; 3) eine Druckfarbe (C; Y) gemäß einem auf bahn- oder
bogenförmigem Substrat (S) zu erzeugenden Druckbild mit Farbstellen und Nichtfarbstellen
und
b) ein weiterer Druckformzylinder (2; 4) wenigstens eine weitere Druckfarbe (M; B)
dem Druckbild gemäß mit Farbstellen und Nichtfarbstellen auf einen Übertragungszylinder
(5) ablegen
c) und der Übertragungszylinder (5) die Druckfarben (C, M; Y, B) in einem Druckspalt,
den er mit einem Gegendruckzylinder (5; 6) bildet, auf das Substrat (S) ablegt,
d) wobei die auf dem Übertragungszylinder (5) zuerst abgelegte Druckfarbe (C) von
der weiteren Druckfarbe (M) zumindest teilweise überdeckt wird.
10. Offsetdruckverfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem die Kohäsion der zuerst
aufgetragenen Druckfarbe (C) größer als die Kohäsion der weiteren Druckfarbe (M) ist.
11. Offsetdruckverfahren nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche und wenigstens einem
der folgenden Merkmale:
- die Druckfarben (C, M) werden dem autotypischen oder frequenzmodulierten Rasterverfahren
gemäß auf dem Übertragungszylinder (5) abgelegt;
- die Farbstellen und Nichtfarbstellen der Druckfarben (C, M; Y, B) sind in einer
Feinheit verteilt angeordnet, die der Feinheit von Rasterdruckverfahren entspricht.
12. Offsetdruckverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfarben (C, M) Cyan und Magenta sind.
13. Offsetdruckverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 in Kombination mit einem der
Ansprüche 9 bis 12, bei dem der Übertragungszylinder (5) des Anspruchs 3 mit einem
Gegendruckzylinder (5; 6) einen Druckspalt und der Übertragungszylinder (5) des Anspruchs
9 mit dem gleichen oder einem weiteren Gegendruckzylinder (5; 6) einen weiteren Druckspalt
bildet und das Substrat (S) in diesen Druckspalten mit den Druckfarben (C, M, Y, B)
bedruckt wird.
14. Offsetdruckverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem
(i) der Übertragungszylinder (5) entweder des Anspruchs 2 oder des Anspruchs 9 die
Druckfarben (C, M; Y, B) in einem mit einem Gegendruckzylinder (5; 6) gebildeten Druckspalt
auf das Substrat (S) ablegt und weitere Druckfarben in weiteren Druckspalten jeweils
einzeln auf das Substrat (S) abgelegt werden oder
(ii) nacheinander zwei Übertragungszylinder (5) nach entweder Anspruch 2 oder Anspruch
9 die Druckfarben (C, M, Y, B) in zwei Druckspalten auf das Substrat (S) ablegen.
15. Offsetdruckmaschine zum Bedrucken eines bahn- oder bogenförmigen Substrats, insbesondere
Zeitungsdruckmaschine, umfassend:
a) einen Übertragungszylinder (5),
b) einen Gegendruckzylinder (5; 6), der mit dem Übertragungszylinder (5) einen Druckspalt
für das Substrat (S) bildet,
c) einen ersten Druckformzylinder (1; 3) für eine erste Druckfarbe (C; Y)
d) und einen zweiten Druckformzylinder (2; 4) für eine andere, zweite Druckfarbe (M;
B),
e) wobei der erste und der zweite Druckformzylinder (1, 2; 3, 4) dem Übertragungszylinder
(5) zugeordnet sind, um die Druckfarben (C, M; Y, B) auf dem Übertragungszylinder
(5) abzulegen.
16. Offsetdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, umfassend
- einen weiteren Übertragungszylinder (5)
- und einen weiteren, dritten Druckformzylinder für eine weitere, dritte Druckfarbe,
- wobei der dritte Druckformzylinder dem weiteren Übertragungszylinder (5) zugeordnet
ist, um die weitere Druckfarbe auf dem weiteren Übertragungszylinder (5) abzulegen,
- und wobei der weitere Übertragungszylinder (5) mit dem Gegendruckzylinder (5; 6)
oder einem weiteren Gegendruckzylinder (5; 6) einen weiteren Druckspalt für das Substrat
(S) bildet.
17. Offsetdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, umfassend
- noch einen weiteren, vierten Druckformzylinder für noch eine weitere, vierte Druckfarbe,
- wobei der vierte Druckformzylinder dem weiteren Übertragungszylinder (5) oder noch
einem weiteren Übertragungszylinder (5) zugeordnet ist, um die vierte Druckfarbe auf
dem weiteren oder dem noch weiteren Übertragungszylinder (5) abzulegen,
- und wobei der dem vierten Druckformzylinder zugeordnete Übertragungszylinder (5)
mit dem Gegendruckzylinder (5; 6) des Anspruchs 18 oder dem weiteren Gegendruckzylinder
(5; 6) des vorhergehenden Anspruchs oder noch einem weiteren Gegendruckzylinder (5;
6) einen Druckspalt für das Substrat (S) bildet.
18. Offsetdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der erste Druckformzylinder (1; 3) Farbe annehmende Farbstellen und Farbe abweisende
Nichtfarbstellen für die erste Druckfarbe (C; Y)
- und der zweite Druckformzylinder (2; 4) Farbe annehmende Farbstellen und Farbe abweisende
Nichtfarbstellen für die zweite Druckfarbe (M; B) aufweist,
- die Farbstellen so angeordnet sind, dass die zweite Druckfarbe (M; B) auf dem Übertragungszylinder
(5) die erste Druckfarbe (C; Y) zumindest teilweise überdeckt,
- und die Kohäsion der ersten Druckfarbe (C; Y) größer als die Kohäsion der zweiten
Druckfarbe (M; B) ist.
19. Offsetdruckmaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der erste Druckformzylinder (1; 3) in feiner Verteilung Farbe annehmende Farbstellen
und Farbe abweisende Nichtfarbstellen für die erste Druckfarbe (C; Y)
- und der zweite Druckformzylinder (2; 4) in feiner Verteilung Farbe annehmende Farbstellen
und Farbe abweisende Nichtfarbstellen für die zweite Druckfarbe (M; B) aufweist,
- und die Farbstellen auf den Druckformzylindern (1, 2; 3, 4) so angeordnet sind,
dass die zweite Druckfarbe (M; B) auf dem Übertragungszylinder (5) zumindest im Wesentlichen
nur in den Nichtfarbstellen der ersten Druckfarbe (C; Y) abgelegt wird.
20. Offsetdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Druckformzylinder (3) mit der Druckfarbe (Y) Gelb und der zweite Druckformzylinder
(4) mit der Druckfarbe (B) Schwarz belegt ist.
21. Offsetdruckmaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Druckformzylinder (1) mit der Druckfarbe (C) Cyan und der zweite Druckformzylinder
(2) mit der Druckfarbe (M) Magenta belegt ist.
22. Offsetdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
- die Druckformzylinder (1, 2) und den Übertragungszylinder (5) des Anspruchs 17,
- die Druckformzylinder (1, 4) und den Übertragungszylinder (5) des Anspruchs 18
- und für die Übertragungszylinder (5) gemeinsam einen einzigen oder jeweils einen
separaten eigenen Gegendruckzylinder (5; 6) zur Bildung des Druckspalts des Anspruchs
17 und des Druckspalts des Anspruchs 18,
- wobei die Druckspalte auf dem Weg des gleichen Substrats (S) angeordnet sind, um
das Substrat (S) zuerst in dem einen und anschließend in dem anderen der Druckspalte
zu bedrucken, wobei der Druckspalt des Anspruchs 17 auf dem Weg des Substrats (S)
vorzugsweise vor dem Druckspalt des Anspruchs 18 angeordnet ist.
23. Offsetdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
- zwei Übertragungszylinder (5) jeweils mit Druckformzylindern (1, 2; 3, 4) nach entweder
Anspruch 17 oder 18,
- und für die Übertragungszylinder (5) gemeinsam einen einzigen oder jeweils einen
separaten eigenen Gegendruckzylinder (5; 6) zur Bildung zweier Druckspalte nach entweder
Anspruch 17 oder Anspruch 18,
- wobei die Druckspalte auf dem Weg des gleichen Substrats (S) angeordnet sind, um
das Substrat (S) zuerst in dem einen und anschließend in dem anderen der Druckspalte
zu bedrucken.