Stand der Technik
[0001] Ein Injektor zum Einspritzen von Kraftstoff in einen Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine,
bei welchem ein Einspritzventilglied über ein magnetbetriebenes Steuerventil angesteuert
wird, ist aus
EP-A 1 612 403 bekannt. Mit Hilfe des Steuerventils ist eine Ablaufdrossel aus einem Steuerraum
in den Kraftstoffrücklauf verschließbar oder freigebbar. Der Steuerraum wird an einer
Seite durch einen Steuerkolben begrenzt, mit welchem ein Einspritzventilglied angesteuert
wird, welches mindestens eine Einspritzöffnung in den Brennraum der Verbrennungskraftmaschine
freigibt oder diese verschließt. Die Ablaufdrossel ist in einem Körper aufgenommen,
welcher auf der dem Steuerraum abgewandten Seite mit einem sich verjüngenden Ventilsitz
verschen ist. In diesen Ventilsitz ist ein Schließelement stellbar, welches mit dem
Anker des Magnetventils verbunden ist. Hierzu ist am Schließelement eine Kante ausgebildet,
welche gegen den konisch ausgeformten Sitz gestellt wird. Das Schließelement bewegt
sich auf einer axialen Stange, welche mit dem Körper, in dem die Ablaufdrossel ausgebildet
ist, einstückig verbunden ist. Damit das Ventil flüssigkeitsdicht schließt, ist es
notwendig, hochpräzise Oberflächen herzustellen und eine hochgenaue Passung des Schließelementes
auf der axialen Stange vorzusehen, um zu vermeiden, dass das Schließelement taumelt
und hierdurch verkanten kann, wodurch der Sitz nicht vollständig geschossen wird.
[0002] Aus der
DE 199 52 511 A1 ist ein Kraftstoffinjektor bekannt, der ein Steuerventil mit einem beweglichen Kolben
aufweist, wobei der Kolben druckausgeglichen gelagert ist.
[0003] Aus der nachveröffentlichten
WO 2008/055724 A1 ist darüber hinaus ein Steuerventil für einen Kraftstoffinjektor mit einem kraftausgeglichenen
Steuerventilglied bekannt, das mit einem flachen oder halbkugelförmigen Ventilsitz
zusammenwirkt.
[0004] Bei z. B. an Hochdruckspeichereinspritzsystemen (Common-Rail) eingesetzten Kraftstoffinjektoren
können z. B. hubgesteuerte Injektoren eingesetzt werden, die mittels eines Magnetventils
zur Steuerung des Druckes in einem Steuerraum betrieben werden. Das bevorzugt nadelförmig
ausgebildete Einspritzventilglied wird z. B. über einen Servosteuerraum gesteuert.
Das Magnetventil ist in der Regel nicht druckausgeglichen und benötigt daher hohe
Federkräfte, hohe Magnetschaltkräfte und einen aufgrund der Dimensionierung von Feder
und Magneten großen Bauraum. Von Nachteil bei derartigen Magnetventilen ist der Umstand,
dass starke Einschränkungen hinsichtlich der Abfolge von Mehrfacheinspritzun-gen bestehen,
so dass sehr kurz aufeinander folgende Einspritzabstände nicht realisiert werden können.
[0005] Druckausgeglichene Magnetventile erfordern in der Regel wesentlich kleinere Federkräfte,
demzufolge kleinere Magnetkräfte, um ein Öffnen zu bewirken, sowie kleinere Ventilhübe
und erlauben somit schnellere Schaltzeiten. Mittels dieser Bauart von Magnetventilen
lässt sich eine Mehrfacheinspritzfähigkeit verbessern. Allerdings benötigen diese
druckausgeglichen ausgestalteten Ventile eine hochdruckdichte Führung sowie eine linienförmig
verlaufende Dichtkante, die dem Führungsdurchmesser des Ventilgliedes entsprechen,
was die Druckausgeglichenheit des Magnetventiles erst ermöglicht.
[0006] Kritisch ist bei den druckausgeglichenen Magnetventilen jedoch der Umstand, dass
sich im Laufe von deren Betriebszeit ein Verschleiß an einer Dichtkante einstellt,
da die mechanische Belastung einer linienförmig verlaufenden Sitzkante beim Schließen
des bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes sehr groß ist. Des
Weiteren wird der Verschleiß dadurch unterstützt, dass Verunreinigungen in verstärktem
Maße direkt an die Sitzkante gelangen. Dies führt über die Betriebszeit des Magnetventils
gesehen zu Verschleiß, der die Funktion eines derartig ausgebildeten Magnetventiles
nicht unerheblich beeinträchtigt.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird ein druckausgeglichenes Magnetventil vorgeschlagen,
wobei das bevorzugt nadelförmig ausgebildete Ventilglied einen gegenüber sich einstellendem
mechanischen Verschleiß durch Materialabtrag oder Deformation robusten Kugelsitz ausgebildeten
Sitz aufweist. Als Ventilsitz des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Magnetventils mit
Kugelsitz ist an der Ventildichtstelle, d. h. dem Sitz des Ventilgliedes, ein Kugelsitz
ausgebildet. Der Kugelsitz lässt sich z. B. durch eine halbkugelförmige Konfiguration
des dem Sitz des Ventilgliedes zuweisenden Ende des Ventilgliedes darstellen. Das
z. B. halbkugelförmig ausgebildete Ende des Ventilgliedes kann mit einem trichterförmig,
so z. B. als Kegelsitz, ausgebildeten Sitz in einem Ventilstück zusammenwirken. Darüber
hinaus besteht auch die Möglichkeit, anstelle der Kegelfläche im Ventilstück, diese
Kegelfläche am Ende des Ventilgliedes auszubilden und den am Ventilstück ausgebildeten,
mit dem Ventilglied zusammenwirkenden Sitz halbkugelförmig auszubilden. Beide Gestaltungen
eines Kugelsitzes sind möglich.
[0008] Bevorzugt ist das nadelförmig ausgebildete Ventilglied mit einem innenliegenden in
einem Aktorgehäuse lose gelagerten Druckstift geführt, wodurch sich ein Druckausgleich
erzielen lässt.
[0009] Wird das Magnetventil mit einem Kugelsitz versehen, so kann z. B. ein Ausgleich von
Parallelitätsfehlem zwischen dem bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Ventilglied und
einem Sitzkörper, d. h. z. B. dem Ventilstück, folgen, so dass dadurch günstige mehrteilige
Ventilaufbauvarianten realisiert werden können.
[0010] Eine weitere Verbesserung wird durch die Verbindung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kugelsitzes mit einer kleinen, in Schließrichtung wirksamen Druckstufe erreicht. Durch
die in Schließrichtung wirksame Druckstufe wird eine hydraulische auf das Ventilglied
wirkende Schließkraft erzeugt, wodurch ein Prellen beim Ventilschließen verringert
wird, was wiederum günstige Auswirkungen auf den sich einstellenden Verschleiß hat,
da beim Prellen mechanische Spitzenbelastungen auftreten. Das Dämpfungsverhalten beim
Schließen des Magnetventils wird durch die in Schließrichtung wirksame Druckstufe
verbessert, da sich im geschlossenen Zustand des Sitzes des bevorzugt nadelförmig
ausgebildeten Ventilgliedes eine hydraulische Schließkraft aufbaut, die ein Wiederöffnen
des bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Ventilglieds verhindert. Dies erlaubt einerseits
eine optimierte Ventilabstimmung und verbessert andererseits die Mehrfacheinspritzfähigkeit
des Kraftstoffinjektors, der mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen, einen Kugelsitz
aufweisenden Magnetventil betätigt wird.
[0011] Darüber hinaus kann im Hochdruckbereich des Kraftstoffinjektors ein Dämpfungsraum
vorgesehen sein, wodurch sich einerseits die Geschwindigkeit, mit der sich das bevorzugt
nadelförmig ausgebildete Ventilglied bewegt, und andererseits die durch dieses verursachten
Prelleigenschaften und Prellbeanspruchungen hinsichtlich der mechanischen Bauteile
vorteilhaft optimieren lassen. Werden das bevorzugt nadelförmig ausgebildete Einspritzventilglied
und ein durch die Magnetspule des Magnetventiles angezogener Anker einteilig ausgebildet,
lässt sich eine kleine bewegte Masse erreichen, und bei optimiertem Dämpfungsverhalten
lassen sich demzufolge kurze Abstände einzelner Einspritzvorgänge realisieren, was
die Mehrfacheinspritzungsfähigkeit günstig beeinflusst.
[0012] Das erfindungsgemäß vorgeschlagene druckausgeglichene Magnetventil mit Kugelsitz
lässt sich zur Steuerung von Einspritzsystemen einsetzen, insbesondere in vorteilhafter
Weise als Steuerventil für einen servogesteuerten Kraftstoffinjektor, der mittels
eines Magnetventils betätigt wird.
[0013] In besonders vorteilhafter Weise kann der Kugelsitz direkt im Ventilstück ausgebildet
werden, in welchem sich ein Steuerraum, insbesondere ein Servosteuerraum, befindet,
und welches einen Druckraum innerhalb des Injektorkörpers des Kraftstoffinjektors
verschließt. Dies erlaubt einen einfachen und kostengünstigen Aufbau eines insbesondere
für Hochdruckspeichereinspritzsysteme (Common-Rail) geeigneten Kraftstoffinjektors.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0014] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben. Die
einzige Figur zeigt einen Schnitt durch den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kraftstoffinjektor,
welcher mittels eines Magnetventils betätigt wird, der einen Kugelsitz umfasst.
Ausführungsformen
[0015] Aus der Zeichnung geht hervor, dass ein Kraftstoffinjektor 10 über einen Druckspeicher
12, in welchem ein Systemdruck p
sys herrscht, mit unter hohem Druck stehenden Kraftstoff beaufschlagt ist. Der Systemdruck
p
sys im Druckspeicher 12 wird durch ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Hochdruckförderaggregat,
wie z. B. eine Hochdruckpumpe, erzeugt und gelangt vom Druckspeicher 12 über eine
Hochdruckleitung 14 zum Kraftstoffinjektor 10. Die Hochdruckleitung 14 mündet innerhalb
eines Injektorgehäuses 16 und beaufschlagt einen mit Bezugszeichen 34 bezeichneten
Druckraum mit unter Systemdruck p
sys stehendem Systemdruck.
[0016] Der Kraftstoffinjektor 10 gemäß der Zeichnung umfasst neben dem Injektorgehäuse 16
des Weiteren einen hier nur angedeuteten Düsenkörper 18 sowie ein Aktorgehäuse 20,
in welchem ein als Magnetventil 22 ausgebildeter Aktor untergebracht ist. Das Aktorgehäuse
20 ist über einen Gehäusedeckel 24 verschlossen. In der Zeichnung ist der Gehäusedeckel
24 mit einem Außengewinde versehen und lässt sich in ein korrespondierend ausgebildetes
Innengewinde des Aktorgehäuses 20 einschrauben. Innerhalb des Aktorgehäuses 20 sind
ein Magnetkern 26, eine von diesem umschlossene Magnetspule 28, eine den Magnetkern
26 abstützende Stützhülse 30 aufgenommen sowie ein Teil eines Ventilstückes 32. Das
teilweise im Aktorgehäuse 20 aufgenommene Ventilstück 32 begrenzt den eingangs erwähnten
Druckraum 34, in welchen die vom Druckspeicher 12 ausgehende Hochdruckleitung 14 mündet.
[0017] Im Ventilstück 32 ist ein Steuerraum 36 ausgebildet, der über eine Zulaufdrossel
38 vom unter Systemdruck p
sys stehenden Druckraum 34 mit Kraftstoff befüllt wird. Der Steuerraum 36 - in der Zeichnung
als Servosteuerraum ausgebildet - ist über eine Ablaufdrossel 40 druckentlastbar.
Die Ablaufdrossel 40 ist ebenfalls im Ventilstück 32 ausgebildet und mündet in einen
mit Bezugszeichen 84 identifizierten Ventilraum.
[0018] Der über die Zulaufdrossel 38 im Steuerraum 36 anstehende Systemdruck p
sys beaufschlagt eine Stirnseite 44 eines bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilglieds
42. Das Einspritzventilglied 42 umfasst eine Stützscheibe 46, an der sich eine Schließfeder
48 abstützt. Das der Stützscheibe 46 gegenüberliegende Ende der Schließfeder 48 stützt
sich am Ventilstück 32 ab.
[0019] Vom mit Systemdruck p
sys beaufschlagten Druckraum 34 erstreckt sich ein Ringraum 52 durch das Injektorgehäuse
16. Über den Ringraum 52 strömt unter Systemdruck p
sys stehender Kraftstoff einem mit Bezugszeichen 50 bezeichneten Düsenraum zu, der innerhalb
des Düsenkörpers 18 ausgebildet ist. Vom Ringraum 52 gelangt der unter Systemdruck
p
sys stehende Kraftstoff über mindestens eine Drosselstelle 56, die z. B. als mindestens
ein Anschliff am Umfang des bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
42 ausgebildet sein kann, in den Düsenraum 50.
[0020] Das Einspritzventilglied 42 umfasst in dem Bereich, in dem es im Düsenkörper 18 vom
Düsenraum 50 umschlossen ist, eine Druckstufe 54.
[0021] Vom Düsenraum 50 strömt der unter Systemdruck p
sys stehende Kraftstoff über einen Ringspalt einem Sitz 58 des bevorzugt nadelförmig
ausgebildeten Einspritzventilgliedes 42 zu. In der Darstellung gemäß der Zeichnung
sind Einspritzöffnungen 60 am brennraumseitigen Ende des Kraftstoffinjektors 10 durch
das in seinen Sitz 58 gestellte, bevorzugt nadelförmig ausgebildete Einspritzventilglied
42 verschlossen.
[0022] Am Umfang des bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilglieds 42 befindet
sich mindestens eine, bevorzugt als Anschliff ausgebildete Drosselstelle 56. Über
diese mindestens eine Drosselstelle 56 sind der unter Systemdruck p
sys stehende Ringraum 52 und der Düsenraum 50 hydraulisch miteinander verbunden.
[0023] Das im Aktorgehäuse 20 untergebrachte Magnetventil 22 umfasst eine Ventilfeder 70,
die einen Druckstift 66 umschließt. Die Ventilfeder 70 stützt sich an der Unterseite
des Gehäusedeckels 24 ab. Bevorzugt ist der Druckstift 66 lose im Aktorgehäuse 20
aufgenommen. Die Ventilfeder 70 beaufschlagt eine obere Stirnseite eines als Ventilnadel
ausgebildeten Ventilglieds 62. An diesem ist eine Ankerplatte 64 ausgebildet, die
der Magnetspule 28 des Magnetventils 22 gegenüberliegend angeordnet ist. Der Druckstift
66 ist in einem Durchmesser ausgebildet, der einen Führungsdurchmesser 68 für das
Ventilglied 62 darstellt. Eine untere Stirnseite des Druckstiftes 66 begrenzt mit
dem bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Ventilglied 62 einen Druckausgleichsraum 78.
Der vom Druckstift 66 und vom Ventilglied 62 begrenzte Druckausgleichsraum 78 steht
über eine Strömungsverbindung 74 mit einem Ventilraum 84 in Verbindung. Gemäß der
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektors 10 wird der Ventilraum 84 durch eine Kegelfläche 82 im Ventilstück
32 einerseits und andererseits durch eine kugelförmige Fläche 86 am unteren Ende des
Ventilglieds 62 begrenzt. In der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist
die kugelförmige Fläche 86, welche den Kugelsitz darstellt, am Ventilglied 62 ausgeführt.
Durch die den Kugelsitz darstellende, kugelförmige Fläche 86 an dem dem Ventilstück
32 zuweisenden Ende des bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Ventilglieds 62 kann in
vorteilhafter Weise ein Ausgleich von Parallelitätsfehlern zwischen dem Ventilglied
62 und dem den Sitzkörper darstellenden Ventilstück 32 erreicht werden. Zudem lassen
sich durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Anordnung günstige, mehrteilige Ventilaufbauten
realisieren.
[0024] In Umkehr des in der Zeichnung dargestellten Kugelsitzes, gebildet durch die am Ventilglied
62 ausgebildete Kugelfläche 86 und die im Ventilstück 32 vorgesehene Kegelfläche 82,
kann die Kegelfläche 82 auch am Ventilglied 62 ausgebildet werden und die kugelförmige
Fläche 86 am Ventilstück 32 ausgeführt sein. Ferner ist es möglich, sowohl am Ventilglied
62 als auch am Ventilstück 32 jeweils kugelförmige Geometrien zu verwirklichen.
[0025] Aufgrund des Umstandes, dass der Führungsdurchmesser 68 im Wesentlichen dem Durchmesser
des durch die kugelförmige Fläche 86 gebildeten Kugelsitzes entspricht, wirkt die
Druckausgeglichenheit des Magnetventils 22. Es lässt sich bei der erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Ventilbauform ein durch Ausbildung einer kugelförmigen Fläche 86 realisierter
Kugelsitz im Zusammenwirken mit einer Kegelfläche 82 verwirklichen, da der Druckstift
66 unabhängig vom Ventilsitz 80 von der Gegenseite des Sitzbereiches aus montiert
werden kann. Durch Bezugszeichen 74 ist eine Strömungsverbindung kenntlich gemacht,
die den Druckausgleichs- oder Dämpfungsraum 78 mit dem Ventilraum 84 verbindet.
[0026] Eine Ausführungsform des in der Zeichnung dargestellten Kraftstoffinjektors ist dadurch
gegeben, dass am Druckstift 66, an dem das bevorzugt nadelförmig ausgebildete Ventilglied
62 geführt ist, eine in Schließrichtung wirksame Druckstufe erzeugt wird. Die in Schließrichtung
des bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Ventilglieds 62 wirksame Druckstufe kann durch
eine Vergrößerung des Führungsdurchmessers 68 des lose im Aktorgehäuse 20 aufgenommenen
Druckstiftes 66 in Bezug auf den Durchmesser des durch die kugelförmige Fläche 86
gegebenen Kugelsitzes erreicht werden. Durch die in Schließrichtung wirksame Druckstufe
wird eine hydraulische Ventilschließkraft erzeugt, wodurch ein Prellen des Magnetventils
beim Schließen des Ventilgliedes 62 verringert wird. Das Dämpfungsverhalten beim Schließen
des Ventilgliedes 62 kann durch die in Schließrichtung wirksame Druckstufe, gegeben
durch die Vergrößerung des Führungsdurchmessers 68 in Bezug auf den Durchmesser des
durch die kugelförmige Fläche 86 gegebenen Kugelsitzes, verbessert werden, da sich
im geschlossenen Zustand des Kugelsitzes eine hydraulische Schließkraft aufbaut, die
ein Wiederöffnen des bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Ventilgliedes 62 verhindert.
Dies wiederum erlaubt eine optimierte Ventilabstimmung und eine Verbesserung der Mehrfacheinspritzfähigkeit
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kraftstoffinjektors 10.
[0027] Durch den Druckausgleichs- oder Dämpfungsraum 78, der über die Strömungsverbindung
74 mit dem Ventilraum 84 in Verbindung steht, können die Geschwindigkeit, mit der
das Ventilglied 62 öffnet, optimiert werden und die Prelleigenschaften verbessert
werden. Werden das bevorzugt nadelförmig ausgebildete Einspritzventilglied 62 und
die Ankerplatte 64 als ein Bauteil ausgelegt, so stellt sich eine kleine zu bewegende
Masse ein, was durch eine Dämpferdrossel 76, die in der Strömungsverbindung 74 angeordnet
ist, zu einem optimierten Dämpfungsverhalten führt, wodurch sehr kurze Abstände bei
einzelnen kurz hintereinander folgenden Kraftstoffeinspritzungen über die Einspritzöffnungen
30 ermöglicht werden.
[0028] In vorteilhafter Weise ist der durch die kugelförmige Fläche 86 realisierte Kugelsitz
direkt an dem Ventilstück 32 ausgebildet, das den als Servosteuerraum dienenden Steuerraum
36 begrenzt und von dem unter Systemdruck p
sys stehenden Druckraum 34 im Injektorgehäuse 16 trennt. Das Ventilstück 32 ist über
die Stützhülse 30, den sich darauf abstützenden Magnetkern 26 und den Gehäusedeckel
24, mit dem das Aktorgehäuse 20 verschlossen wird, dichtend an den Injektorkörper
16 angestellt.
[0029] Die bei Bestromung des Magnetventils 22 erfolgende, in vertikale Richtung nach oben
gerichtete Öffnungsbewegung des bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Ventilgliedes
62 bewirkt eine Druckentlastung des Steuerraums 36. Die beim Öffnen des durch die
kugelförmige Fläche 86 gegebenen Kugelsitzes aus dem Steuerraum 36 abströmende Steuermenge
strömt in das Aktorgehäuse 20 ein und wird über einen niederdruckseitigen Rücklauf
72 in den Niederdruckbereich des Kraftstoffeinspritzsystems abgeleitet. Bei der Druckentlastung
des bevorzugt als Servosteuerraum dienenden Steuerraums 36 des Kraftstoffinjektors
10 gemäß der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform erfolgt ein Einfahren
der Stirnfläche 44 des nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilglieds 42 in den Steuerraum
36. Dadurch strömt über den geöffneten Sitz 58 des Einspritzventilglieds 42 über die
mindestens eine am brennraumseitigen Ende des Kraftstoffinjektors 10 ausgebildete
Öffnung 60 unter Systemdruck p
sys stehender Kraftstoff in den Brennraum der Verbrennungskraftmaschine.
[0030] Das Öffnungsverhalten des bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
42 lässt sich über die an dessen Umfang ausgebildete, mindestens eine bevorzugt als
Anschliff ausgebildete Drosselstelle 56 optimieren. Die mindestens eine am Umfang
des bevorzugt nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilglieds 42 ausgebildete Drosselstelle
56 stellt eine hydraulische Verbindung mit dem unter Systemdruck p
sys stehenden Ringraum 52 im Injektorkörper 16 mit dem Düsenraum 50, der im Düsenkörper
18 des Kraftstoffinjektors 10 ausgebildet ist, dar.
[0031] Das druckausgeglichene Magnetventil 22 wird in Einspritzsystemen zum Einspritzen
von Kraftstoff eingesetzt, als Steuerventil für einen servogesteuerten Kraftstoffinjektor,
der bei Hochdruckspeichereinspritzsystemen (Common-Rail) einsetzbar ist.
1. Kraftstoffinjektor (10) zum Einspritzen von Kraftstoff in den Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine,
wobei ein Einspritzventilglied (42) über eine Druckentlastung eines Steuerraums (36)
betätigt wird, der mit einem Systemdruck p
sys beaufschlagt ist, und die Druckentlastung des Steuerraums (36) über ein druckausgeglichenes
Magnetventil (22) erfolgt, dessen Ventilglied (62) einen Ventilsitz (80) öffnet oder
verschließt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass am Ventilglied (62) eine kugelförmige Fläche (86) ausgeführt ist, welche mit einer
Kegelfläche (82) in einem Ventilstück (32) einen Ventilsitz (80) bildet.
2. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (62) an einem Druckstift (66) geführt ist und m it diesem einen Druckausgleichsraum
(78) begrenzt.
3. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (62) eine Strömungsverbindung (74) zwischen dem Druckausgleichsraum
oder Dämpferraum (78) und dem Ventilsitz (80) aufweist.
4. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ströimungsverbindung (74) eine Drosselstelle (76) ausgeführt ist.
5. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (62) an einem Druckstift (66) geführt ist, dessen Führungsdurchmesser
(68) einem Innendurchmesser des Ventilglieds (62) entspricht.
6. Kraftstoffinjektor (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass der Ventilsitz (80) an einem Ventilstück (32) ausgeführt ist, welches den Steuerraum
(36) begrenzt und einen Druckraum (34) im Injektorkörper (16) gegen einen Niederdruckbereich
verschließt.
1. Fuel injector (10) for injecting fuel into the combustion chamber of an internal combustion
engine, with an injection valve member (42) being actuated by means of a release of
pressure from a control chamber (36) which is charged with a system pressure p
sys, and with the release of pressure from the control chamber (36) taking place via
a pressure-balanced solenoid valve (22) whose valve member (62) opens or closes off
a valve seat (80),
characterized
- in that a spherical surface (86) is formed on the valve member (62), which spherical surface
forms a valve seat (80) with a conical surface (82) in a valve piece (32).
2. Fuel injector (10) according to Claim 1, characterized in that the valve member (62) is guided on a pressure pin (66) and, with the latter, delimits
a pressure compensation chamber (78).
3. Fuel injector (10) according to Claim 2, characterized in that the valve member (62) has a flow connection (74) between the pressure compensation
chamber or damper chamber (78) and the valve seat (80).
4. Fuel injector (10) according to Claim 3, characterized in that a throttle point (76) is formed in the flow connection (74).
5. Fuel injector (10) according to Claim 1, characterized in that the valve member (62) is guided on a pressure pin (66) whose guide diameter (68)
corresponds to an inner diameter of the valve member (62).
6. Fuel injector (10) according to Claim 1, characterized in that the valve seat (80) is formed on a valve piece (32) which delimits the control chamber
(36) and which closes off a pressure chamber (34) in the injector body (16) with respect
to a low-pressure region.
1. Injecteur de carburant (10) pour l'injection de carburant dans la chambre de combustion
d'un moteur à combustion interne, dans lequel un organe de soupape d'injection (42)
est actionné par le biais d'une détente de pression d'un espace de commande (36) qui
est sollicité avec une pression de système p
sys et dans lequel la détente de pression de l'espace de commande (36) s'effectue par
le biais d'une électrovanne à compensation de pression (22), dont l'organe de soupape
(62) ouvre ou ferme un siège de soupape (80),
caractérisé en ce que,
- une surface de forme sphérique (86) est réalisée sur l'organe de soupape (62), laquelle
forme avec une surface conique (82) dans une pièce de soupape (32) un siège de soupape
(80).
2. Injecteur de carburant (10) selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'organe de soupape (62) est guidé sur une tige de pression (66) et limite avec celle-ci
un espace de compensation de pression (78).
3. Injecteur de carburant (10) selon la revendication 2, caractérisé en ce que l'organe de soupape (62) présente une connexion d'écoulement (74) entre l'espace
de compensation de pression ou l'espace d'amortissement (78) et le siège de soupape
(80).
4. Injecteur de carburant (10) selon la revendication 3, caractérisé en ce qu'un point d'étranglement (76) est réalisé dans la connexion d'écoulement (74).
5. Injecteur de carburant (10) selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'organe de soupape (62) est guidé sur une tige de pression (66) dont le diamètre
de guidage (68) correspond à un diamètre intérieur de l'organe de soupape (62).
6. Injecteur de carburant (10) selon la revendication 1, caractérisé en ce que le siège de soupape (80) est réalisé sur une pièce de soupape (32) qui limite l'espace
de commande (36) et qui ferme un espace de pression (34) dans le corps d'injecteur
(16) vis-à-vis d'une région à basse pression.