[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Snowboardbindung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Snowboardbindungen weisen eine Aufnahmeschale und einen Zehen- und einen Ristriemen
zur Befestigung des Softboot-Stiefels in der Aufnahmeschale auf. Die Aufnahmeschale
weist eine am Snowboard befestigbare Grundplatte und zwei Seitenwände auf, um den
Stiefel seitlich sicher zu fixieren. Die beiden Befestigungsriemen sind im allgemeinen
über ein Kunststoffband mit der innenliegenden Seitenwand der Aufnahmeschale verbunden.
Am freien Ende sind die Befestigungsriemen meist mit einer Ratschschnalle versehen,
in die jeweils ein Ratschenband aus Kunststoff gesteckt wird, das an der außenliegenden
Seitenwand befestigt ist. Die Befestigungsriemen und die Ratschenbänder legen sich
auch im geöffneten Zustand häufig über die Grundplatte. Zum Einstieg müssen die Riemen
und die Ratschenbänder daher mit der Hand zur Seite geschoben werden. Dieser Vorgang
muss nach jeder Liftfahrt und damit oft dutzende Male an einem Tag wiederholt werden,
was ziemlich anstrengend, jedenfalls lästig ist.
[0003] Damit der besonders breite schwere Ristriemen den Einstieg nicht behindert, ist es
bekannt, ihn mit einem Scharniergelenk an der Seitenwand zu befestigen und mit einer
Feder in die Offenstellung zu belasten (
US 6,679,515 B2). Der Ristriemen ist jedoch meist nicht das Problem, denn aufgrund seines Gewichts
bleibt er im geöffneten Zustand neben der Aufnahmeschale ohnehin liegen, sodass der
Wiedereinstieg nicht behindert wird. Dies gilt im Wesentlichen auch für den Zehenriemen
und das ziemlich lange Ratschenband für den Ristriemen. Demgegenüber ist das Ratschenband
für den Zehenriemen relativ kurz und leicht, sodass es sich aufgrund einer Elastizität,
auch wenn es zur Seite bewegt worden ist, wieder von selbst auf die Grundplatte legt
und damit den Einstieg behindert.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfach aufgebaute, robuste Snowboard-Bindung
bereitzustellen, bei der auch das Ratschenband für den Zehenriemen den Einstieg nicht
behindert.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß mit der im Anspruch 1 gekennzeichneten Snowboard-Bindung
erreicht. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
[0006] Nach der Erfindung ist der Bereich der Seitenwand der Aufnahmeschale der Snowboard-Bindung,
an dem das Ratschenband für den Zehenriemen befestigt ist, durch ein Segment der Seitenwand
gebildet, das gegenüber der restlichen Seitenwand mit einem Scharniergelenk verschwenkbar
ist. Das Segment ist damit in die Seitenwand so integriert, dass die Seitenwand den
Schuh genau so zuverlässig fixiert, wie nach dem Stand der Technik.
[0007] Um das Segment und damit das Ratschenband des Zehenriemens von der Schließstellung
über der Grundplatte in die Öffnungsstellung neben der Grundplatte zu verschwenken,
ist das Segment in die Öffnungsstellung mit einer Feder belastet. Damit wird zugleich
das geöffnete, zur Seite geschwenkte Ratschenband so festgelegt, dass es sich nicht
mehr auf die Grundplatte legen kann.
[0008] Vorzugsweise ist auch der gegenüberliegende Bereich der anderen Seitenwand, an der
der Zehenriemen befestigt ist, durch ein Segment dieser Seitenwand gebildet, welches
gegenüber der restlichen Seitenwand mit einem Scharniergelenk verschwenkbar ist. Auch
dieses Segment ist dabei vorzugsweise in die Seitenwand so integriert, dass sie den
Schuh sicher fixiert. Im Gegensatz zu dem Segment, an dem das Ratschenband befestigt
ist, ist das Segment, an dem der Zehenriemen befestigt ist, jedoch nicht in die Offenstellung
federbelastet, da das Gewicht des Zehenriemens ausreicht, damit er in der geöffneten,
zur Seite geschwenkten Position so festgelegt ist, dass er sich nicht mehr auf die
Grundplatte legen kann.
[0009] Das Scharniergelenk wird vorzugsweise durch jeweils einen sich in Längsrichtung erstreckenden
Zapfen an den beiden Stirnseiten des Segments gebildet. Zur drehbaren Lagerung der
Zapfen ist der Stirnseite des benachbarten Abschnitts der Seitenwand jeweils eine
Aufnahme vorgesehen, in die der jeweilige Zapfen eingreift. Das Segment und die Zapfen
können dazu einstückig ausgebildet sein, beispielsweise als Kunststoffspritzgussteil.
Das Scharniergelenk kann jedoch auch anders ausgebildet sein. So kann z. B. ein oder
beide Zapfen an der Seitenwand und eine oder beide Aufnahmen an dem Segment vorgesehen
sein.
[0010] Die Feder, die das Ratschenband für den Zehenriemen in die Öffnungsstellung belastet,
wird vorzugsweise durch eine Spiralfeder gebildet, die auf einen der Zapfen aufgesteckt
ist. Die Spiralfeder greift dabei mit einem Ende beispielsweise in eine Bohrung in
dem Segment und mit ihrem anderen Ende beispielsweise in eine Bohrung in den dem Segment
benachbarten Abschnitt der Seitenwand ein.
[0011] Die Aufnahmen für die Zapfen können unterschiedlich ausgebildet, also beispielsweise
durch je eine Bohrung in der Stirnseite des benachbarten Abschnitts der Seitenwand
gebildet sein.
[0012] Da die restliche Seitenwand, an der das Ratschenband für den Zehenriemen angeordnet
ist, also sowohl der kurze Abschnitt der Seitenwand, der sich vor dem Segment befindet,
wie der lange Abschnitt der Seitenwand, der sich von dem Segment nach hinten bis zum
hinteren Endbereich der Grundplatte erstreckt, zusammen mit der Grundplatte vorzugsweise
einstückig ausgebildet sind, wird jedoch vorzugsweise zumindest eine Ausnehmung aus
Montagegründung durch eine sich von der Unterseite des betreffenden Abschnitts nach
oben erstreckende Rinne gebildet. Um den in diese Rinne eingreifenden Zapfen und damit
das Segment zu fixieren, wird diese Aufnahme vorzugsweise mit einem Deckel oder dergleichen
Element verschlossen. Das Element kann dabei z. B. mit einer Schraube an der Unterseite
des betreffenden Abschnitts der Seitenwand mit einer Schraube fixiert werden.
[0013] Die Grundplatte, die Seitenwand, an der der Zehenriemen befestigt ist und die restliche
Seitenwand, an der das Segment mit dem Ratschenband für den Zehenriemen verschwenkbar
angelenkt ist, können beispielsweise durch ein Kunststoffspritzgussteil gebildet sein.
[0014] Vorzugsweise weist das Segment einen Längsschlitz auf, in den das eine Ende des Ratschenbands
gesteckt ist. Zur Fixierung des Ratschenbandes in dem Längsschlitz weist es vorzugsweise
auf beiden Seiten nach außen ragende Vorsprünge auf, die in jeweils eine Ausnehmung
in den gegenüberliegenden Innenseiten des Längsschlitzes eingreifen.
[0015] Der Längsschlitz erstreckt sich dabei vorzugsweise durch das gesamte Segment, also
von dessen Unterseite bis zu seiner Oberseite. Die Ausnehmungen an den Innenseiten
des Längsschlitzes zur Fixierung der Vorsprünge an den beiden Seiten des Ratschenbandes
erstrecken sich ebenfalls von der Unterseite weg, jedoch nur über einen Teil des Längsschlitzes.
Dadurch kann das Ratschenband von unten in das Segment gesteckt werden, wobei es mit
den Vorsprüngen, die in die Ausnehmungen an der Innenseite des Längsschlitzes eingreifen,
fixiert wird.
[0016] Vorzugsweise weist das Segment dabei wenigstens zwei in Längsrichtung versetzte Ausnehmungen
an beiden Innenseiten für die beiden Vorsprünge an der einen bzw. anderen Seite des
Ratschenbandes auf. Damit kann das Ratschenband in mindestens zwei Positionen in Längsrichtung
der Bindung verstellt werden.
[0017] Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Snowboardbindung anhand
der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Darin zeigen jeweils schematisch
Figur 1 eine perspektivische Ansicht des vorderen Teils einer Snowboardbindung mit
dem Zehenriemen in der Schließstellung; und
Figur 2 eine Draufsicht auf den linken Teil der Bindung nach Figur 1 mit in die offene
Stellung verschwenkten Ratschenband mit weg geschnittenen Teilen der Seitenwand.
[0018] Gemäß Figur 1 weist die Snowboardbindung eine Grundplatte 1 mit zwei Seitenwänden
2, 3 auf, die sich von der Grundplatte 1 nach oben erstrecken. Die Grundplatte 1 ist
mit einer Scheibe 4 versehen, mit der die Bindung z. B. mit Schrauben an dem nicht
dargestellten Snowboard befestigt wird.
[0019] Auf der einen Seite der Grundplatte 1 ist der Zehenriemen 5 befestigt, der ein Kunststoffband
6, eine Ratschenschnalle 7 und ein Polster 8 aufweist. Auf der anderen Seite der Grundplatte
1 ist das Ratschenband 9 befestigt, das mit seinem freien Ende in die Ratschenschnalle
7 gesteckt und damit fixiert wird.
[0020] Der Bereich der Seitenwand 2, an dem das Ratschenband 9 befestigt ist, wird durch
ein Segment 11 gebildet, das gegenüber der restlichen Seitenwand 2, also dem vorderen
Abschnitt 12 vor dem Segment 11 und dem hinteren Abschnitt 13, der sich von dem Segment
11 zum hinteren Bereich der Grundplatte 1 erstreckt, mit einem Scharniergelenk verschwenkbar
ist.
[0021] In gleicher Weise ist die Seitenwand 3 ausgebildet, an der der Zehenriemen 5 befestigt
ist. Das heißt, auch die Seitenwand 3 weist einen durch ein Segment 14 gebildeten
Bereich auf, wobei das Segment 14 gegenüber der restlichen Seitenwand 3, also dem
vorderen Abschnitt 15 und dem hinteren Abschnitt 16 mit einem Scharniergelenk verschwenkbar
ist. Es ist ersichtlich, dass die Segmente 11 und 14 des Zehenriemens 5 in der Schließposition
mit der restlichen Seitenwand 2 bzw. 3, also den Abschnitten 12 und 13 bzw. 15 und
16 fluchten.
[0022] Gemäß Figur 2 wird das Scharniergelenk durch jeweils einen sich in Längsrichtung
der Bindung erstreckenden Zapfen 17, 18 an der vorderen bzw. hinteren Stirnseite 19,
20 des Segments 11 gebildet, welcher in eine Aufnahme 22, 23 in der Stirnseite 24,
25 des vorderen Abschnitts 12 bzw. hinteren Abschnitts 13 der Seitenwand 2 drehbar
eingreift.
[0023] Zur Verschwenkung des Ratschenbandes 9 von der Schließstellung über der Grundplatte
(Figur 1) in die Offenstellung neben der Grundplatte 1 (Figur 2) ist auf dem hinteren
Zapfen 18 des Segments 11 eine Spiralfeder 26 gesteckt, die mit ihrem einen in Figur
2 gestrichelt dargestellten Ende 27 in das Segment 11 eingreift und mit ihrem anderen
Ende 28 im Bereich der Aufnahme 23 in den hinteren Abschnitt 13 der Seitenwand 2.
[0024] Der vordere Abschnitt 12 und der hintere Abschnitt 13 der Seitenwand 2 sowie der
vordere Abschnitt 15 und der hintere Abschnitt 16 der Seitenwand 3 sowie die Grundplatte
1 sind als Kunststoffspritzgußteil einstückig ausgebildet.
[0025] Zur Montage der Segmente 11 und 14 sind dabei, wie in Figur 2 dargestellt, die Aufnahmen
22, 23 als sich von der Unterseite dieser Abschnitte nach oben erstreckende Rinnen
ausgebildet. Wie in Figur 2 gestrichelt angedeutet, wird dabei die Aufnahme 23, die
in dem hinteren Abschnitt 13 der Seitenwand 2 vorgesehen ist, an ihrer Unterseite
mit einem Deckel 29 verschlossen.
[0026] Gemäß Figur 1 weist das Segment 11, an dem das Ratschenband 9 befestigt ist, einen
Längsschlitz 31 auf, in den das eine Ende des Ratschenbandes 9 gesteckt ist.
[0027] Zur Fixierung des Ratschenbandes 9 in dem Längsschlitz 31 sind, wie in Figur 2 gestrichelt
angedeutet, auf beiden Seiten des Ratschenbandes Vorsprünge 32 vorgesehen, die in
jeweils eine gestrichelt dargestellte Ausnehmung 33 an den gegenüberliegenden Innenseiten
des Längsschlitzes 31 eingreifen. Die Ausnehmungen 33 erstrecken sich dabei von der
Unterseite 35 des Segments 11 etwa in dessen Mitte.
[0028] Wie aus Figur 2 hervorgeht, weist das Segment 11 eine weitere in Längsrichtung der
Seitenwand 2 versetzte Ausnehmung 34 auf, sodass das Ratschenband 9 in Längsrichtung
verstellt werden kann.
[0029] Wie aus Figur 1 ersichtlich, weist das Segment 14 ebenfalls einen Längsschlitz 36
auf, in den das Kunststoffband 6 des Zehenriemens 5 ragt. Das Kunststoffband 6 kann
dabei in gleicher Weise wie das Ratschenband 9 in dem Längsschlitz 36 befestigt und
in Längsrichtung verstellbar sein.
1. Snowboardbindung mit einer Grundplatte (1), von der sich beiderseits Seitenwände (3,
4) nach oben erstrecken, und einem Zehenriemen (5), der an einer Seite der Grundplatte
(1) verschwenkbar befestigt ist und an seinem freien Ende eine Ratschenschnalle (7)
aufweist, in die ein an der Seitenwand (2) auf der anderen Seite der Grundplatte (1)
befestigtes Ratschenband (9) steckbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich der Seitenwand (2), an dem das Ratschenband (9) befestigt ist, durch
ein Segment (11) gebildet wird, das gegenüber der restlichen Seitenwand mit einem
Scharniergelenk verschwenkbar ist, wobei das Segment (11) zur Verschwenkung des Ratschenbandes
(9) von der Schließstellung über der Grundplatte (1) in die Offenstellung neben der
Grundplatte (1) mit einer Feder belastet ist.
2. Snowboardbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Scharniergelenk durch einen Zapfen (17, 18) an den beiden Stirnseiten (19, 20)
des Segments (11) gebildet wird, der in eine Aufnahme (22, 23) in der Stirnseite (24,
25) des benachbarten Abschnitts (12, 13) der Seitenwand (2) drehbar eingreift.
3. Snowboardbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder durch eine Spiralfeder (26) gebildet wird, die mit einem Ende (27) an dem
Segment (11) und mit dem anderen Ende (28) an dem dem Segment (11) benachbarten Abschnitt
(13) der Seitenwand (2) angreift.
4. Snowboardbindung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralfeder (26) auf dem Zapfen (17, 18) angeordnet ist.
5. Snowboardbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aufnahme (22, 23) für den Zapfen (17, 18) zur Unterseite des Abschnitts
(12, 13) der Seitenwand (2) erstreckt und mit einem Deckel (29) verschließbar ist.
6. Snowboardbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Segment (11) einen Längsschlitz (31) aufweist, der das eine Ende des Ratschenbandes
(9) aufnimmt.
7. Snowboardbindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Ratschenband (9) an seinem von dem Längsschlitz (31) aufgenommenen Ende einen
aus wenigstens aus einer Seite ragenden Vorsprung (32) aufweist, der in eine Ausnehmung
(33, 34) an der Innenseite des Längsschlitzes (31) eingreift.
8. Snowboardbindung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Längsschlitz (31) sich von der Oberseite bis zur Unterseite (35) des Segments
(11) und die Ausnehmung (33, 34) sich von der Unterseite (35) über einen Teil des
Längsschlitzes (31) nach oben erstreckt.
9. Snowboardbindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Segment (11) wenigstens zwei in Längsrichtung versetzte Ausnehmungen (33, 34)
für den aus wenigstens einer Seite des Ratschenbandes (9) ragenden Vorsprung (32)
aufweist.