[0001] Die Erfindung betrifft einen Bogenanleger zum Beschicken einer Transportvorrichtung
mit Druckbogen, mit einer Greifertrommel, die wenigstens einen Greifer zum Entnehmen
jeweils eines Druckbogens aus einem Stapel aufweist, mit einer Tasche, die im wesentlichen
im Umfangsbereich der Greifertrommel ortsfest angeordnet ist und in welcher die Druckbogen
jeweils falzvoran an einem Anschlag ausrichtbar und unter Richtungsumkehr auf die
Transportvorrichtung ablegbar sind und mit einer Verzögerungsvorrichtung, die stromabwärts
zum Anschlag hin die Geschwindigkeit der Druckbogen vermindert.
[0002] Bogenanleger dieser Art sind vor allem als Falzbogenanleger von Sammelheftern bekannt.
Diese besitzen eine Greifertrommel, mit der Druckbogen aus einem Stapel an einer Vorderkante
abgekippt, gefasst und einzeln an Anschläge, auch Registeranschläge genannt, geführt,
an dem die Druckbogen ausgerichtet werden. Die Bogen werden dabei von Führungen, welche
eine Tasche bilden und ortsfest angeordnet sind, im Umfangsbereich der Trommel gehalten.
Aus dieser Tasche werden die Druckbogen jeweils an einer Hinterkante abgezogen und
mit Öffnungstrommeln geöffnet. Anschliessend werden sie dachförmig auf eine Sammelstrecke
abgelegt.
[0003] Zum Öffnen der Druckbogen werden diese häufig mit einem sogenannten Überfalz versehen.
Die unterschiedliche Länge der Vorder- und Rückseite der gefalzten Druckbogen ermöglichen
dadurch ein mittiges Öffnen. In der weiteren Verarbeitung der zusammengetragenen Druckbogen
müssen diese Überfalze in einer Schneidvorrichtung abgeschnitten werden, um ein sauberes
Aussehen der Druckprodukte zu erhalten. Der Überfalz dient somit lediglich für eine
korrekte Verarbeitung der Druckbogen und fällt schliesslich als Abfall an, der selbstverständlich
klein gehalten werden sollte. Dieser Bestrebung läuft zuwider, dass bei einem schnell
laufenden Bogenanleger die Druckbogen mit hoher Geschwindigkeit in der Tasche anschlagen
und keine Zeit haben, sich in dieser Position zu beruhigen. Damit liegt insbesondere
das Bogenende der in der Tasche befindlichen Druckbogen unruhig und ungenau, was ein
zuverlässiges Greifen und Öffnen bei einem wünschbaren kleineren Überfalz wesentlich
erschweren würde. Bei Bogenanlegern mit einer hohen Leistung muss deshalb der Überfalz
länger ausgebildet sein, als dies wünschbar wäre.
[0004] Um die Druckbogen in der Tasche zu stabilisieren ist beim Bogenanleger nach der
EP-A-0 716 995 ein in der Tasche angeordneter Anschlag aus Gummi vorgesehen, der den Aufprall dämpfen
soll. Beim Bogenanleger nach der
DE-A-197 38 920 ist ein endloses Band vorgesehen, dass mit einem Reibeingriff die Druckbogen in der
Tasche stabilisieren soll.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Bogenanleger der genannten Art zu
schaffen, der bei hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten ein zuverlässigeres Greifen
und Öffnen der Bogen an deren Hinterkante ermöglichen soll.
[0006] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Bogenanleger dadurch gelöst, dass die
Verzögerungsvorrichtung wenigstens einen mit der Greifertrommel gleichsinnig drehenden
Hilfsanschlag aufweist, der eine zum Abbremsen der Druckbogen kleinere Geschwindigkeit
besitzt als die Greifertrommel und an dem die Druckbogen stromaufwärts des Anschlags
abgebremst werden. Beim erfindungsgemässen Bogenanleger werden die Druckbogen vor
dem Erreichen des Anschlags mit dem Hilfsanschlag wesentlich verzögert. Die Geschwindigkeit
mit welcher die Druckbogen jeweils auf den Anschlag in der Tasche auftreffen, ist
damit wesentlich kleiner als die Geschwindigkeit der Druckbogen nach dem Abziehen
vom Stapel. Vor der Richtungsumkehr werden die Druckbogen somit in zwei Stufen abgebremst.
Am Hilfsanschlag kann die Geschwindigkeit beispielsweise um die Hälfte reduziert werden.
Da die Druckbogen mit verminderter Geschwindigkeit in der Tasche am Anschlag anschlagen,
ist das Bogenende bzw. die Hinterkante des Druckbogens wesentlich ruhiger und genauer
positioniert. Der Überfalz kann deshalb kürzer ausgebildet sein, was den Abfall mindert,
da er in den meisten Fällen abgeschnitten wird. Aufgrund der niedrigeren Geschwindigkeit
der Druckbogen in der Tasche kann die Hinterkante bzw. der Überfalz somit zuverlässiger
gegriffen und der Druckbogen geöffnet werden. Der Anschlag in der Tasche ist auch
akustisch ruhiger, was ein weiterer Vorteil ist. Der erfindungsgemässe Bogenanleger
ist somit bei gleicher Leistung ruhiger.
[0007] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der wenigstens eine
Hilfsanschlag den abgebremsten Druckbogen in den Bereich der Tasche bringt. Die Druckbogen
verbleiben mit der Vorderkante am Hilfsanschlag, bis sie am Anschlag abgebremst werden.
Hierzu ist gemäss einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der wenigstens
eine Hilfsanschlag Aufnahmemittel zum Fassen des abgebremsten Druckbogens an der Vorderkante
aufweist. Die Druckbogen können an der Vorderkante dann besonders zuverlässig gefasst
werden, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung die Aufnahmemittel ein Federelement
zum Fassen jeweils eines Druckbogens aufweisen. Die Druckbogen können dann an der
Vorderkante am Hilfsanschlag geklemmt werden. Dies ermöglicht eine besonders sichere
Übergabe der verzögerten Druckbogen an die Tasche.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der wenigstens eine Hilfsanschlag
an einem Hebel angeordnet ist. Der Hebel ermöglicht ein einfaches und dennoch sicheres
Steuern des Hilfsanschlages. Dies ist dann besonders einfach und sicher, wenn gemäss
einer Weiterbildung der Erfindung der Hebel schwenkbar an einer angetriebenen Scheibe
angeordnet ist. Vorzugsweise sind zwei solche Scheiben vorgesehen, wobei die Greifertrommel
zwischen diesen Scheiben angeordnet ist. Vor dem Aufschlag der Druckbogen am Hilfsanschlag
werden selbstverständlich die Druckbogen freigestellt. Die Druckbogen werden gemäss
dieser Weiterbildung somit an zwei im Abstand zu einander angeordneten Hebeln verzögert.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Hebel zweiarmig ist
und dass der wenigstens eine Hilfsanschlag an einem hinteren Ende des Hebels angeordnet
ist. Der Hebel kann beispielsweise mittels einer Kurvenscheibe gesteuert werden. An
einem vorderen Ende des Hebels ist dann eine entsprechende Rolle angeordnet, welcher
auf der Kurve der Kurvenscheibe läuft. Bei zwei Hebeln können selbstverständlich entsprechend
zwei solche Kurvenscheiben vorgesehen sein. Die Kurvenscheiben sind ortsfest.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der wenigstens eine Hilfsanschlag so gesteuert,
dass er in Strömungsrichtung gesehen nach der Tasche eine zum Umfang der Greifertrommel
zurückversetzte Position verschwenkt wird, und dass er zum Verzögern der Druckbogen
vor der Tasche an den Umfang der Greifertrommel verschwenkt wird. Hierbei wird vorzugsweise
der Hilfsanschlag radial nach innen bzw. nach aussen verschwenkt. Ist er nach innen
in eine inaktive Position verschwenkt, so können die Druckbogen am Hilfsanschlag vorbei
bewegt werden. Ist der Hilfsanschlag in den Umfangsbereich der Greifertrommel verschwenkt,
so schlagen nachfolgende Druckbogen an diesem Hilfsanschlag an.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind wenigstens zwei, vorzugsweise drei und
noch bevorzugter vier oder mehr als vier im Abstand zu einander angeordnete Hilfsanschläge
vorgesehen. Vorzugsweise sind diese in gleichen Abständen zueinander angeordnet.
[0012] Der Hilfsanschlag besitzt gemäss einer Weiterbildung der Erfindung eine Drehgeschwindigkeit,
die etwa 50% der Drehgeschwindigkeit der Greifertrommel beträgt. Dadurch kann die
auftreffende Geschwindigkeit der Druckbogen am Anschlag der Tasche somit im wesentlichen
halbiert werden.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens ein Hilfsanschlag
stromaufwärts der Tasche so nach aussen verschwenkbar ist, dass er das nachlaufende
Bogenende eines vorangehenden Druckbogens radial nach aussen umlenkt. Dieser Hilfsanschlag
dient hier somit nicht als Anschlag zum Verzögern eines Druckbogens, sondern als Führungsmittel
um die Hinterkante für die Richtungsumkehr in die vorgesehene Position zu führen.
Das genannte Bogenende wird bereits durch die Gravitation nach aussen umgelenkt. Durch
den Hilfsanschlag wird diese Umlenkung jedoch geführt und erfolgt damit präziser.
[0014] Die genannten Druckbogen sind vorzugsweise mit einem vorausgehenden Falz versehen
und sogenannte Falzbogen. Der erfindungsgemäss Bogenanleger besitzt vorzugsweise Öffnungstrommeln,
mit denen die Druckbogen nach der genannten Richtungsumkehr zum Ablegen auf die Transportvorrichtung
geöffnet werden. Dies ist jedoch nicht zwingend. Die Druckbogen können grundsätzlich
nach der Richtungsumkehr auch ungeöffnet weiter transportiert werden.
[0015] Der erfindungsgemässe Druckbogenanleger eignet sich insbesondere für einen Sammelhefter.
Die Anwendung für einen Sammelhefter ist jedoch nicht zwingend.
[0016] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Schematisch eine Ansicht eines erfindungsgemässen Bogenanlegers,
- Fig. 2
- ein Schnitt durch einen Teil des erfindungsgemässen Bogenanlegers entlang der Linie
II-II der Figur 1,
- Fig. 3
- schematisch eine Teilansicht des erfindungsgemässen Bogenanlegers,
- Fig. 4
- schematisch eine Ansicht eines einen Hilfsanschlag bildenden Hebels und
- Fig. 5
- schematisch die Übergabe eines Druckbogens an eine Tasche.
[0018] Der in Figur 1 gezeigte Bogenanleger 1 weist eine Greifertrommel 2 auf, mit welcher
in an sich bekannter Weise aus einem Stapel 6 Druckbogen 7 vereinzelt und abgezogen
werden. Die Druckbogen 7 sind vorzugsweise Falzbogen und besitzen eine Vorderkante
8 sowie eine Hinterkante 9. Üblicherweise ist der Druckbogen an der Vorderkante 8
gefalzt. Die Hinterkante 9 ist mit einem Überfalz 10 versehen. Zum Vereinzeln der
Druckbogen 7 ist ein Sauger 11 oder eine andere geeignete Greifvorrichtung vorgesehen.
[0019] Die Greifertrommel 2 besitzt mehrere an sich bekannte Greifer 12, die gesteuert jeweils
um eine Achse 13 schwenkbar sind. Mit diesen Greifern 12 werden die vereinzelten Druckbogen
7 jeweils an der Vorderkante 8 gefasst und an einem durch die Greifertrommel 2 gebildeten
Umfangsbereich 17 in Richtung des Pfeiles 14 und in Figur 1 somit im Gegenuhrzeigersinn
transportiert. In einem unteren Bereich der Greifertrommel 2 ist ein Stützhebel 25
angeordnet, der um eine Drehachse 26 zwischen den mit ausgezogenen bzw. gestrichenen
Linien gezeigten Positionen verschwenkbar ist. Der Stützhebel 25 dient zum Führen
von kleinen Formaten. Nach diesem Stützhebel 25 werden die Druckbogen 7 mit der Vorderkante
8 falzvoran in eine im Wesentlichen ortsfeste Tasche 15, welche von mehreren Führungen
gebildet wird, eingeführt. Die Tasche 15 ist somit an einem hier nicht gezeigten Gestell
befestigt. Grundsätzlich könnte die Tasche 15 aber auch begrenzt beweglich sein um
beispielsweise bei einem Stau der Druckbogen 7 weichen zu können. Im Bereich der Tasche
15 befindet sich ein Anschlag 16, an dem die Druckbogen 7 jeweils mit der Vorderkante
8 anschlagen. Der Anschlag 16 ist zur Anpassung an unterschiedliche Formate gemäss
dem Doppelpfeil 29 in Umfangsrichtung verstellbar. Figur 3 zeigt einen Anschlag 16',
der für ein verhältnismässig kleines Format eingestellt ist.
[0020] Befindet sich ein Druckbogen 7 in der Anschlagsposition am Anschlag 16, so wird dieser
an der Hinterkante 9 von einem Greifer 27 einer Öffnungstrommel 3 erfasst und unter
Richtungsumkehr aus der Tasche 15 herausgezogen. Der Greifer 27 bzw. die hier vorgesehenen
zwei Greifer 27 ist um eine Achse 28 gesteuert verschwenkbar. Die Öffnungstrommel
3 arbeitet mit einer weiteren Öffnungstrommel 4 zusammen, um den an der Hinterkante
9 gefassten Druckbogen zu Öffnen und auf eine Sammelkette 5 oder eine andere Transportvorrichtung
abzulegen. Die Öffnungstrommeln 3 und 4 sind hierbei in den Richtungen der Pfeile
30 und 31 angetrieben. Die Sammelkette 5 ist insbesondere eine solche eines hier weiter
nicht gezeigten Sammelhefters. Grundsätzlich kann die Sammelkette 5 auch sonst eine
Transportvorrichtung sein. Auf diese könnten die Druckbogen 7 auch ungeöffnet abgeworfen
werden.
[0021] Die Greifertrommel 1 ist gemäss Figur 2 auf einer Welle 33 angeordnet, die von einem
hier nicht gezeigten Antrieb angetrieben und gesteuert ist. Auf dieser Welle 33 ist
drehfest eine Greiferscheibe 37 befestigt, an welcher die erwähnten Greifer 12 jeweils
schwenkbar um eine Drehachse 13 gelagert sind. Die Greifer 12 sind über ein Zahnsegment
48 an einer Kurve 38 gesteuert, an welcher jeweils eine Kurvenrolle 43 anliegt. Die
Steuerkurve 38 ist an einem Träger 32 befestigt, der mit einem Anlegertisch 36 oder
dem Maschinengestell befestigt ist. Beim Drehen der Welle 33 werden die Greifer 12
so gesteuert, dass sie jeweils im gewünschten Moment einen Druckbogen 7 fassen bzw.
loslassen.
[0022] Die Greiferscheibe 37 ist zwischen zwei Hilfsanschlagscheiben 40 angeordnet, welche
jeweils drehfest mit einer Hülse 44 verbunden sind, die koaxial zur Welle angeordnet
sind. Die Hülsen 44 sind von einem hier nicht gezeigten Antrieb synchron angetrieben.
Es ist auch denkbar, dass die Hilfsanschlagscheiben durch einen eigenen Antrieb, beispielsweise
einen Servoantrieb, angetrieben werden. Damit ist es möglich, den Bewegungsablauf
der Hilfsanschläge zu optimieren und/oder die Anzahl der Hilfsanschläge zu reduzieren.
Dieser Antrieb kann gleichzeitig bei entsprechender Übersetzung auch der Antrieb der
Welle 33 sein. Die Hilfsanschlagscheiben 40 dienen jeweils zur Lagerung von vier Hebeln
18, die gemäss der Figur 1 zweiarmige Hebel sind. Diese Hebel 18 sind gemäss Figur
2 mit einer Drehachse 19 schwenkbar jeweils an einer der beiden Hilfsanschlagscheibe
40 gelagert. An einem Ende weisen die Hebel 18 jeweils eine Kurvenrolle 20 auf, welche
auf einer Steuerkurve 24 einer Kurvenscheibe 39 läuft. Die beiden Kurvenscheiben 39
sind ebenfalls fest mit dem Träger 32 verbunden. Der Verlauf der Steuerkurve 24 ist
in der Figur 1 mit einer strichpunktierten Linie gezeigt. Anstelle einer Kurvenscheiben
39 könnten auch andere Steuermittel vorgesehen sein, mit denen die Hebel 18 gesteuert
werden.
[0023] Die Hebel 18 weisen zudem an einem Ende gemäss Figur 1 und 4 einen Hilfsanschlag
21 auf. Dieser besitzt eine sich etwa konisch verjüngende Ausnehmung 23 die an einer
Seite durch ein Federelement 22 und anderseits durch eine Zunge 46 begrenzt ist. Das
Federelement 22 ist insbesondere als Blattfeder ausgebildet. Die Ausnehmung 23 ist
jeweils im Abstand zur Drehachse 19 und bezüglich der Kurvenrolle 20 am gegenüberliegenden
Ende zu dieser angeordnet. Die jeweils zweiarmig ausgebildeten Hebel 18 besitzen somit
an einem Ende die Kurvenrolle 20 und am anderen gegenüberliegenden Ende den genannten
Hilfsanschlag 21. Das Federelement 22 bildet mit der Zunge 46 Aufnahmemittel, mit
denen jeweils der abgebremste Druckbogen 7 an seiner Vorderkante 8 gefasst werden
kann.
[0024] Die beiden Hilfsanschlagscheiben 24 sind in gleicher Richtung angetrieben wie die
Greiferscheibe 37. Die Drehgeschwindigkeit der beiden Hilfsanschlagscheiben 40 ist
jedoch kleiner als die Drehgeschwindigkeit der Greiferscheibe 37. Ist die Greiferscheibe
37 mit einer Geschwindigkeit V angetrieben, so sind die beiden Hilfsanschlagscheiben
40 mit einer Geschwindigkeit V' angetrieben. Die Geschwindigkeit V' ist wesentlich
kleiner als die Geschwindigkeit V. Die beiden Hilfsanschlagscheiben 40 sind mit gleicher
Geschwindigkeit und synchron zu einander angetrieben. Die Geschwindigkeit V' beträgt
bei der gezeigten Ausführung 50 % der Geschwindigkeit V. Es sind hier aber auch andere
Geschwindigkeitsverhältnisse möglich, insbesondere kann durch ein gesteuerter Antrieb
die Geschwindigkeit V während einer Umdrehung der Hilfsanschlagscheiben verändert
werden.
[0025] Die Steuerkurve 24 besitzt etwa in der Vieruhrstellung gemäss Figur 1 einen Bereich
24', in welchem die Steuerkurve 24 bogenförmig nach innen verläuft. In diesem Bereich
24' bewegen sich die Kurvenrollen 20 somit jeweils radial nach innen und dann wieder
nach aussen. Der Hilfsanschlag 21 wird entsprechend zuerst radial nach aussen und
dann wieder nach innen bewegt. Durch die Bewegung nach aussen gelangt der Hilfsanschlag
21 hierbei in den Umfangsbereich 17, auf welchem auch die Druckbogen 7 transportiert
werden. Der entsprechende Hilfsanschlag 21 ist nun so gesteuert, dass er stromaufwärts
des Anschlages 16 bzw. stromaufwärts der Tasche 15 einen Anschlag für einen nachlaufenden
Druckbogen 7 bilden.
[0026] Da die Hebel 18 mit einer kleineren Drehgeschwindigkeit bewegt werden als die Druckbogen
7, wird der genannte Druckbogen 7 am Hilfsanschlag 21 auf die Geschwindigkeit des
Hilfsanschlages 21 abgebremst. Da, wie oben erläutert, zwei Hilfsanschlagscheiben
40 vorgesehen sind, trifft ein solcher Druckbogen 7 gleichzeitig im Abstand auf zwei
Hebel 18 bzw. zwei Hilfsanschläge 21. Vor dem Auftreffen des Druckbogens 7 auf die
zwei Hilfsanschläge 21 wird der Druckbogen 7 vom entsprechenden Greifer 12 freigestellt.
Die beiden Hebel 18, an denen der Druckbogen 7 angeschlagen ist, führt nun diesen
Druckbogen 7 weiter bis zur Tasche 15, in welcher der Druckbogen 7 schliesslich am
Anschlag 16 auf die Geschwindigkeit Null abgebremst wird.
[0027] Fährt ein Druckbogen 7 mit seiner Vorderkante 8 auf die beiden Hilfsanschläge 21
auf, so gelangt diese Vorderkante 8 unter das Federelement 22 bis sie am Ende der
Ausnehmung 23 schliesslich von diesem Federelement 22 geklemmt und damit stabilisiert
wird. Dies ist in den Figuren 4 und 5 gezeigt. Das abgebremste Druckprodukt 7 kann
dadurch gemäss Figur 5 in Richtung des Pfeils 47 sicher an die Tasche 15 übergeben
werden. Ist der Druckbogen 7 am Anschlag 16 auf die Geschwindigkeit Null abgebremst,
so kann sich der entsprechende Hebel 18 aufgrund der federnden Wirkung des Federelementes
22 ohne weiteres vom Druckbogen 7 lösen und somit mit unverminderter Geschwindigkeit
weiter bewegt werden.
[0028] Das Endes des Hebels 18, an dem der Hilfsanschlag 21 angeordnet ist, ist wie in Figur
4 gezeigt fingerförmig ausgebildet und besitzt eine äussere bogenförmige Führungsfläche
45. Mit dieser Führungsfläche 45 kann durch entsprechende Steuerung des Hebels 18
die Hinterkante 9 eines in die Tasche 15 einfahrenden Druckbogens 7 zur Übergabe des
Überfalzes 10 an einen der Greifer 27 geführt werden. Der entsprechende Hebel 18 dient
hierbei nicht als Hilfsanschlag, sondern zum genannten Führen des entsprechenden Druckbogens
7. Dies wird nachfolgend anhand der Figur 3 näher erläutert.
[0029] Wie die Figur 3 zeigt, wird die Hinterkante 9 eines in die Tasche 15 eingefallenen
Druckbogens 7 radial nach aussen bewegt und kann dadurch von einem der Greifer 27
gefasst werden. Diese radial nach aussen gerichtete Bewegung erfolgt grundsätzlich
auch ohne die Führung eines Hebels 18. Dieser unterstützt jedoch diese Bewegung aufgrund
der in Figur 3 gezeigten Schwenkbewegung. Bei dieser Bewegung wird die genannte Führungsfläche
45 in Strömungsrichtung gesehen vor der Umlenkrolle 41 radial über den Umfangsbereich
17 nach aussen bewegt. Diese Bewegung beginnt, sobald die entsprechende Kurvenrolle
20 in den erwähnten Bereich 24' der Steuerkurve 24 einfährt. Die Führungsfläche 25
bewegt sich dann kurzzeitig nach aussen und dann wieder nach innen. Etwa im Bereich
der Umlenkrolle 41 befindet sich die Führungsfläche 45 wieder am Umfangsbereich 17.
[0030] Die Figur 1 zeigt drei Druckbogen 7a, 7b und 7c in unterschiedlichen Phasen beim
Übergang vom Stapel 6 zu den Öffnungstrommeln 3 und 4. Der Druckbogen 7a wird etwa
in 10 Uhr Stellung von einem Greifer 12 von der Vorderkante 8 gefasst. Der Hebel 18,
der sich mit dem Hilfsanschlag 21 im Bereich der Vorderkante 8 befindet, ist hierbei
inaktiv.
[0031] Der Druckbogen 7b befindet sich mit seiner Vorderkante 8 am Hilfsanschlag 21 des
Hebels 18''. Der Druckbogen 7b ist damit abgebremst bzw. wird abgebremst. Der Druckbogen
7b ist vom Stützhebel 25 geführt und wird am Hilfsanschlag 21 des Hebels 18'' nun
der Tasche 15 übergeben. Diese Übergabe ist auch in der Figur 5 gezeigt. Hat die Hinterkante
9 des Druckbogens 7b den Stützhebel 25 verlassen, so wird diese Hinterkante 9 durch
den nachfolgenden Hebel 18' wie oben erläutert so geführt, dass diese Hinterkante
9 sicher von einem der Greifer 27 gefasst werden kann.
[0032] Der Druckbogen 7c ist an seiner Hinterkante 9 bereits von einem Hebel 27 erfasst
und wird von diesem Hebel 27 durch die Drehbewegung der Öffnungstrommel 3 aus der
Tasche 15 herausgezogen und schliesslich in an sich bekannter Weise geöffnet und auf
die Sammelkette 5 abgeworfen.
[0033] Die Funktion des Hebels 18' als Führungsmittel ist bei der Übergabe der Druckbogen
7 an die Öffnungstrommeln vorteilhaft, jedoch für die Erfindung nicht zwingend. Denkbar
ist somit auch eine Ausführung, bei welcher die Hinterkante 9 jeweils in an sich bekannter
Weise ausgelenkt und von einem Greifer 27 erfasst wird.
1. Bogenanleger zum Beschicken einer Transportvorrichtung (5) mit Druckbogen (7), mit
einer Greifertrommel (2), die wenigstens einen Greifer (12) zum Entnehmen jeweils
eines Druckbogens (7) aus einem Stapel (6) aufweist, mit einer Tasche (15), die im
wesentlichen im Umfangsbereich (17) der Greifertrommel (2) ortsfest angeordnet ist
und in welcher die Druckbogen (7) jeweils falzvoran an einem Anschlag (16) ausrichtbar
und unter Richtungsumkehr auf die Transportvorrichtung (5) ablegbar sind und mit einer
Verzögerungsvorrichtung, die stromabwärts zum Anschlag (16) hin die Geschwindigkeit
der Druckbogen (7) vermindert, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerungsvorrichtung wenigstens einen mit der Greifertrommel (2) gleichsinnig
drehenden Hilfsanschlag (21) aufweist, der eine zum Abbremsen der Druckbogen (7) kleinere
Geschwindigkeit besitzt als die Greifertrommel (2) und an dem die Druckbogen (7) stromaufwärts
des Anschlags (16) abgebremst werden.
2. Bogenanleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsanschlag (21) Aufnahmemittel (22, 23) zum Fassen des abgebremsten Druckbogens
(7) an der Vorderkante (8) aufweist.
3. Bogenanleger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmemittel (22, 23) ein Federelement (22) zum Klemmen eines Druckbogens aufweisen.
4. Bogenanleger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsanschlag (21) an einem Hebel (18) angeordnet ist.
5. Bogenanleger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (18) schwenkbar an einer angetriebenen Scheibe (40) angeordnet ist.
6. Bogenanleger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Scheiben (40) vorgesehen sind und dass eine gleichsinnig drehende Greiferscheibe
(37) zwischen den Scheiben (40) angeordnet ist.
7. Bogenanleger nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (18) zweiarmig ist und der Hilfsanschlag (21) an einem hinteren Ende des
Hebels (18) angeordnet ist.
8. Bogenanleger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsanschlag (21) so gesteuert ist, dass er in Drehrichtung (14) gesehen nach
der Tasche (15) in eine zum Umfang der Greifertrommel (2) zurückversetzte Position
bewegt wird und dass er anschliessend zum Verzögern der Druckbogen (7) an den Umfang
(17) der Greifertrommel (2 ) versetzt wird.
9. Bogenanleger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Scheibe (40) wenigstens so viele Hilfsanschläge (21) wi an der Greifertrommel
(2) Greifer (12) befestigt sind.
10. Bogenanleger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsanschlag (21) etwa die halbe Drehgeschwindigkeit der Greifertrommel aufweist.
11. Bogenanleger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsanschlag (21) über eine Kurve (24) gesteuert wird.
12. Bogenanleger nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsanschlag (21) zur Ablenkung des nachlaufenden Druckbogenendes (9) vom Umfang
der Greifertrommel (2) angeordnet ist.
13. Bogenanleger nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass dem unterschlächtigen Förderbereich der Greifertrommel (2) ein auf die Druckbogen
(7) einwirkender Stützhebel (25) zugeordnet ist.