[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung einer Faserstoffbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn, mit einer mehrere Pressnips umfassenden Pressenpartie.
[0002] Bisher werden die Pressniplasten der einzelnen Pressnips einer Papiermaschine manuell
entsprechend den Erfahrungen der Bedienungsperson eingestellt, womit häufig der gesamte
Produktionsbereich berücksichtigt wird.
[0003] Die Entwässerung in einer Presse ist jedoch abhängig vom angewandten Druck, der Geschwindigkeit
und der Papiersorte, was bedeutet, dass unter den meisten Betriebsbedingungen die
Niplast zu hoch für die erforderliche Feuchte und Feuchtegehalt eingestellt ist. Während
die Entwässerung oberhalb bestimmter Druckwerte im Wesentlichen nicht mehr zunimmt,
sind der Energieverbrauch der Presse sowie die Abnutzung unmittelbar abhängig von
den aufgebrachten Niplasten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Maschine der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit der sich der Energieverbrauch insbesondere in der Pressenpartie
ohne Beeinträchtigung der Qualität der Faserstoffbahn auf ein Minimum reduzieren lässt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Steuer-und/oder Regeleinrichtung
vorgesehen ist, die so ausgeführt ist, dass die einzelnen Presswirkungen zumindest
eines Teils der Pressnips der Pressenpartie in Abhängigkeit von einer vorgebbaren
Gesamtpresswirkung, insbesondere in Abhängigkeit von einer vorgebbaren Soll-Gesamtpresswirkung
der Pressenpartie einstellbar sind.
[0006] Aufgrund dieser Ausbildung kann die Pressniplast auf das zur Erzielung einer bestimmten
Qualität der Faserstoffbahn erforderliche Minimum reduziert werden. So kann beispielsweise
eine bestimmte Feuchte der hergestellten Faserstoffbahn mit minimaler Pressniplast
erreicht werden. Der Energieverbrauch der Presse bzw. Pressenpartie wird also auf
ein Minimium reduziert. Zudem werden die Filze weniger gequetscht, wodurch deren Lebensdauer
entsprechend erhöht wird. Die verschiedenen Pressenteile (zum Beispiel Mantel) unterliegen
einer geringeren Abnutzung, wodurch deren Lebensdauer wieder entsprechend erhöht wird.
Es kann zudem das Volumen des betreffenden Endproduktes wesentlich erhöht werden,
was insbesondere für Karton wesentlich ist.
[0007] Bevorzugt ist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung so ausgeführt, dass eine vorgebbare
Soll-Gesamtpresswirkung , in Bahnlaufrichtung und/oder in Maschinenquerrichtung betrachtet,
mit einer insbesondere online ermittelten Ist-Gesamtpresswirkung verglichen wird und
die einzelnen Presswirkungen der betreffenden Pressnips in Abhängigkeit von der Differenz
zwischen der vorgebbaren Soll-Gesamtpresswirkung und der ermittelten Ist-Gesamtpresswirkung
eingestellt werden.
[0008] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung so
ausgeführt ist, dass die einzelnen Presswirkungen zumindest eines Teils der Pressnips
der Pressenpartie über vorgebbare Gewichtsfaktoren beeinflusst werden. Dabei werden
bevorzugt bis auf die Presswirkung des in Bahnlaufrichtung betrachtet letzten Pressnips
die einzelnen Presswirkungen aller Pressnips der Pressenpartie über vorgebbare Gewichtsfaktoren
beeinflusst.
[0009] Die Gewichtsfaktoren können beispielsweise fest vorgegeben sein.
[0010] Gemäß einer alternativen zweckmäßigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine
sind die für die verschiedenen Pressnips bestimmten Gewichtsfaktoren in Abhängigkeit
vom Betriebszustand der jeweiligen Presse, von der jeweiligen Filzfeuchte, dem jeweiligen
Filztyp, dem jeweiligen Filzalter, der Papiersorte, dem Flächengewicht und/oder dergleichen
vorgebbar.
[0011] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung so
ausgeführt ist, dass die Gewichtsfaktoren insbesondere online im Hinblick auf eine
möglichst minimale Gesamtpresswirkung optimiert werden.
[0012] Dabei kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung insbesondere so ausgeführt sein,
dass die Gewichtsfaktoren vorteilhafterweise online im Hinblick auf eine Minimierung
der sich insgesamt in der Pressenpartie ergebenden Pressarbeit optimiert werden.
[0013] Als Maß für die Pressarbeit je Pressnipdurchgang können insbesondere die absolute
Linienkraft, die auf die Maximalkraft bezogene Kraft, der absolute Druck, der auf
den Maximaldruck bezogene Druck und/oder dergleichen gewählt sein.
[0014] Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform umfasst die Steuer- und/oder
Regeleinrichtung Mittel zur Kompensation von Änderungen des Betriebszustandes der
Maschine, insbesondere Mittel zur Kompensation von Änderungen der Maschinengeschwindigkeit,
der Papiersorte, des Flächengewichts, des Zustandes einer jeweiligen Presse, der Filzfeuchte,
des Filztyps, des Filzalters und/oder dergleichen.
[0015] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eine
Modellskalierung umfasst.
[0016] Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine zeichnet sich dadurch
aus, dass eine Einrichtung zur Messung der Ist-Feuchte der Faserstoffbahn in Bahnlaufrichtung
hinter der Pressenpartie vorgesehen ist, dass die Soll-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit
von einer Soll-Feuchte der Faserstoffbahn in dem betreffenden Bereich hinter der Pressenpartie
gewählt ist und dass die Ist-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit von der gemessenen
Ist-Feuchte der Faserstoffbahn gewählt ist.
[0017] Dabei ist die Einrichtung zur Messung der Ist-Feuchte der Faserstoffbahn bevorzugt
unmittelbar nach der Pressenpartie angeordnet.
[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten praktischen Ausführungsform ist die Soll-Gesamtpresswirkung
in Abhängigkeit von einer Soll-Entwässerungsmenge der Pressenpartie und die Ist-Gesamtpresswirkung
in Abhängigkeit von der Ist-Entwässerungsmenge der Pressenpartie gewählt.
[0019] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Soll-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit
von mehreren Größen wie insbesondere der Entwässerungsmenge, der Feuchteänderung der
Faserstoffbahn, der Feuchteänderung eines jeweiligen Filzes und/oder dergleichen gewählt
ist und zur Bestimmung der Ist-Gesamtpresswirkung Mittel zur Messung der Ist-Werte
der betreffenden Größen vorgesehen sind. Dabei kann die Steuer-und/oder Regeleinrichtung
insbesondere Mittel umfassen, um die verschiedenen Größen zur Bestimmung der Soll-Gesamtpresswirkung
bzw. der Ist-Gesamtpresswirkung zumindest teilweise unterschiedlich zu gewichten.
[0020] Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung kann insbesondere einen PI-Regler umfassen.
[0021] In bestimmten Fällen ist es auch von Vorteil, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
einen Fuzzy-Regler umfasst.
[0022] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine
ist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung so ausgeführt, dass sie die einzelnen Presswirkungen
zumindest eines Teils der Pressnips der Pressenpartie auf der Basis einer insbesondere
online erstellten Vorhersage einer eine maximale Energieeinsparung mit sich bringenden
Niplastverteilung für eine vorgebbare Entwässerung beeinflusst.
[0023] Bevorzugt umfasst die Steuer- und/oder Regeleinrichtung einen Feuchtegehalts-Controller,
um über eine entsprechende Einstellung der Presswirkung zumindest eines Pressnips
der Pressenpartie einen vorgebbaren Feuchtegehalt der Faserstoffbahn nach der Pressenpartie
einzustellen. Dabei ist der Feuchtegehalts-Controller zweckmäßigerweise so ausgeführt,
dass die Presswirkung zumindest eines Teils der Pressnips der Pressenpartie über vorgebbare
Gewichtsfaktoren beeinflussbar ist.
[0024] Vorteilhafterweise ist der Feuchtegehalts-Controller dabei so ausgeführt, dass bis
auf die Presswirkung des in Bahnlaufrichtung betrachtet letzten Pressnips die Presswirkung
aller Pressnips der Pressenpartie über vorgebbare Gewichtsfaktoren beeinflussbar sind.
[0025] Gemäß einer weiteren bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Maschine ist der Feuchtegehalts-Controller so ausgeführt, dass er die Presswirkung
zumindest eines Teils der Pressnips der Pressenpartie auf der Basis einer insbesondere
online erstellten Vorhersage einer eine maximale Energieeinsparung mit sich bringenden
Niplastverteilung für eine vorgebbare Entwässerung bzw. einen vorgebbaren Feuchtegehalt
beeinflusst.
[0026] Es kann also beispielsweise ein Feuchtegehalts-Controller vorgesehen sein, der die
Feuchtigkeit entweder von einer unmittelbar hinter der Presse bzw. Pressenpartie angeordneten
Feuchtemesseinrichtung oder beispielsweise von einer Feuchtemesseinrichtung nach der
anschließenden Trockengruppe erhält.
[0028] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer eine Tandem-NipcoFlex-Presse umfassenden Pressenpartie,
- Fig. 2
- eine vereinfachte schematische Teildarstellung einer beispielhaften Steuer- und/oder
Regeleinrichtung,
- Fig. 3
- eine schematische vereinfachte Darstellung eines einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung
zugeordneten Controllers und
- Fig. 4
- ein Diagramm, in dem beispielsweise für ein Schuh-pressprofil ohne und ein Schuhpressprofil
mit Rück-feuchtende der Trockengehalt über dem Pressimpuls dargestellt ist.
[0029] Fig. 1 zeigt in schematischer Teildarstellung eine beispielsweise eine doppelt befilzte
Tandem-NipcoFlex-Presse 10 umfassende Pressenpartie 12 einer Maschine zur Herstellung
und/oder Behandlung einer Faserstoffbahn, bei der es sich im vorliegenden Fall beispielsweise
um eine Papier-oder Kartonbahn handelt.
[0030] Die Pressenpartie 12 bzw. Tandem-NipcoFlex-Presse 10 umfasst mehrere Pressnips 14,
16.
[0031] Zudem umfasst die betreffende Maschine eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18.
[0032] Die Pressenpartie 12 muss nicht zwingend eine solche Tandem-NipcoFlex-Presse 10 umfassen.
Diese ist hier lediglich als Beispiel angegeben. Allgemein kann die Pressenpartie
12 einen oder mehrere Pressnips aufweisen.
[0033] Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18 ist so ausgeführt, dass die einzelnen Presswirkungen
zumindest eines Teils der Pressnips 14, 16 der Pressenpartie 12 in Abhängigkeit von
einer vorgebbaren Gesamtpresswirkung, insbesondere in Abhängigkeit von einer vorgebbaren
Soll-Gesamtpresswirkung der Pressenpartie 12 einstellbar sind.
[0034] Fig. 2 zeigt eine vereinfachte schematische Teildarstellung einer beispielhaften
Steuer- und/oder Regeleinrichtung für beispielsweise eine Tandem-NipcoFlex-Presse
10.
[0035] Dabei sind in der Fig. 2 eine sogenannte Nipco-P-Walze 20 und eine sogenannte NipcoFlex-Walze
22 zu erkennen, wobei im vorliegenden Fall die NipcoFlex-Walze 22 unten angeordnet
ist. Die Presswirkung in dem zwischen den beiden Walzen 20, 22 gebildeten Nip ist
über den Walzen 20, 22 zugeordnete Stützelemente 24 bzw. 26 beeinflussbar, die über
die Steuer-und/oder Regeleinrichtung 18 entsprechend beaufschlagbar sind.
[0036] Wie anhand der Fig. 2 zu erkennen ist, sind im vorliegenden Fall die Stützelemente
24 der oberen Walze 20 gemeinsam ansteuerbar. Mit der Ansteuerung dieser oberen Stützelemente
24 können auch die mittleren Stützelemente 26 der unteren Walze 22 entsprechend angesteuert
werden. Dagegen sind beim vorliegenden Ausführungsbeispiel die randseitigen Stützelemente
26' der unteren Walze 22 getrennt von den mittleren Stützelementen ansteuerbar. Die
Stützelemente 24, 26 oder Zonen mit Stützelementen können aber auch einzeln angesteuert
werden, so dass die Presswirkung auch in Maschinenquerrichtung mittels der Steuer-
und Regeleinrichtung 18 beeinflussbar ist.
[0037] Fig. 3 zeigt in schematischer vereinfachter Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines
Controllers 28 der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18.
[0038] Diesem Controller 28 können als Eingangssignale beispielsweise eine Soll-Gesamtpresswirkung
und eine Ist-Gesamtpresswirkung zugeführt werden, wobei im vorliegenden Fall die Soll-Gesamtpresswirkung
beispielsweise auf einer Soll-Gesamtfeuchte und die Ist-Gesamtpresswirkung beispielsweise
auf einer gemessenen Ist-Feuchte der Faserstoffbahn basieren kann.
[0039] Der Controller 28 umfasst einen Regler 30, der hier beispielsweise als PI-Regler
vorgesehen ist. Grundsätzlich ist beispielsweise auch ein Fuzzy-Regler denkbar.
[0040] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel stellt der Controller 28 basierend auf der
gemessenen Feuchte nach der Pressenpartie 12 und der Differenz mit dem Sollwert die
Lasten der einzelnen Pressnips ein. Bei einer vereinfachten Ausführung des beispielsweise
als Feuchte-Controller vorgesehenen Controllers 28 wirkt dieser mit Ausnahme des in
Bahnlaufrichtung betrachtet letzten Nips mit vorgebbaren Gewichtsfaktoren auf alle
Nips.
[0041] Gemäß einer erweiterten Ausführungsform kann der Controller 28 die einzelnen Niplasten
basierend auf einem Online-Optimierungsalgorithmus beeinflussen, der eine Vorhersage
z.B. einer eine maximale Energieeinsparung mit sich bringenden Niplastverteilung für
eine vorgebbare Entwässerung bzw. einen vorgebbaren Feuchtegehalt trifft.
[0042] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst der Controller 28, wie bereits erwähnt,
einen Regler 30, bei dem es sich beispielsweise um einen Standard-PI-Regler handeln
kann, wobei die Antwortzeit dieses Reglers z.B. im Minutenbereich liegt. Der Controller
28 basiert im vorliegenden Ausführungsbeispiel auf einer Modellskalierung, die z.B.
die Nichtlinearität der Regelschleife mit berücksichtigt (vgl. auch Fig. 4).
[0043] Allgemein kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18 so ausgeführt sein, dass
eine vorgebbare Soll-Gesamtpresswirkung mit einer insbesondere online ermittelten
Ist-Gesamtpressung verglichen wird und die einzelnen Presswirkungen der betreffenden
Pressnips in Abhängigkeit von der Differenz zwischen der vorgebbaren Soll-Gesamtpresswirkung
und der ermittelten Ist-Gesamtpresswirkung eingestellt werden.
[0044] Wie anhand der Fig. 3 zu erkennen ist, kann der Controller 28 bzw. die betreffende
Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18 so ausgeführt sein, dass die einzelnen Presswirkungen
zumindest eines Teils der Pressnips 14, 16 der Pressenpartie 12 (vgl. auch die Fig.
1 und 2) über vorgebbare Gewichtsfaktoren beeinflusst werden.
[0045] Dabei können die Gewichtsfaktoren fest vorgegeben sein. Es ist jedoch insbesondere
auch möglich, dass die für die verschiedenen Pressnips 14, 16 bestimmten Gewichtsfaktoren
in Abhängigkeit vom Betriebszustand der jeweiligen Presse, von der jeweiligen Filzfeuchte,
dem jeweiligen Filztyp, dem jeweiligen Filzalter, der Papiersorte, dem Flächengewicht
und/oder dergleichen vorgebbar sind.
[0046] Die Gewichtsfaktoren können insbesondere online im Hinblick auf eine möglichst minimale
Gesamtpresswirkung optimiert werden. Dabei können die Gewichtsfaktoren insbesondere
im Hinblick auf eine Minimierung der sich insgesamt in der Pressenpartie 12 ergebenden
Pressarbeit optimiert werden.
[0047] Als Maß für die Pressarbeit je Pressnipdurchgang können beispielsweise die absolute
Linienkraft, die auf die Maximalkraft bezogene Kraft, der absolute Druck, der auf
den Maximaldruck bezogene Druck und/oder dergleichen gewählt sein.
[0048] Wie anhand der Fig. 3 zu erkennen ist, kann die Steuer- und Regeleinrichtung 18 bzw.
der Controller 28 insbesondere auch Mittel zur Kompensation von Änderungen des Betriebszustandes
der Maschine, insbesondere Mittel zur Kompensation von Änderungen der Maschinengeschwindigkeit,
der Papiersorte, des Flächengewichts, des Zustandes einer jeweiligen Presse, der Filzfeuchte,
des Filztyps, des Filzalters und/oder dergleichen umfassen.
[0049] Wie in Fig. 3 gezeigt, kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 18 bzw. der Controller
28 insbesondere auch eine Modellskalierung umfassen.
[0050] Es kann insbesondere eine Einrichtung zur Messung der Ist-Feuchte der Faserstoffbahn
in Bahnlaufrichtung hinter der Pressenpartie 12 vorgesehen sein. Dabei kann die Soll-Gesamtpresswirkung
beispielsweise in Abhängigkeit von einer Soll-Feuchte der Faserstoff in dem betreffenden
Bereich hinter der Pressenpartie 12 gewählt sein, während die Ist-Gesamtpresswirkung
von der gemessenen Ist-Feuchte der Bahn abhängt. Dabei ist die Einrichtung zur Messung
der Ist-Feuchte bevorzugt unmittelbar nach der Pressenpartie 12 vorgesehen.
[0051] Die Soll-Gesamtpresswirkung kann insbesondere auch in Abhängigkeit von einer Soll-Entwässerungsmenge
der Pressenpartie 12 gewählt sein, während die Ist-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit
von der Ist-Entwässerungsmenge der Pressenpartie 12 gewählt wird.
[0052] Es ist beispielsweise auch denkbar, die Soll-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit von
mehreren Größen wie insbesondere der Entwässerungsmenge, der Feuchteänderung der Faserstoffbahn,
der Feuchteänderung eines jeweiligen Filzes und/oder dergleichen zu wählen und zur
Bestimmung der Ist-Gesamtpresswirkung Mittel zur Messung der Ist-Werte der betreffenden
Größen vorzusehen.
[0053] Wie anhand der Fig. 3 zu erkennen ist, kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
18 bzw. der Controller 28 überdies Mittel umfassen, um die verschiedenen Größen zur
Bestimmung der Soll-Gesamtpresswirkung bzw. der Ist-Gesamtpresswirkung zumindest teilweise
unterschiedlich zu gewichten.
[0054] Bei dem Controller 28 kann es sich z.B. um einen Feuchtegehalt-Controller handeln,
durch den über eine entsprechende Einstellung der Presswirkung zumindest eines der
Pressnips 14, 16 der Pressenpartie 12 ein vorgebbarer Feuchtegehalt der Faserstoffbahn
nach der Pressenpartie 12 einstellbar ist. Dabei kann der Feuchtegehalts-Controller
insbesondere so ausgeführt sein, dass die Presswirkung zumindest eines Teils der Pressnips
14, 16 der Pressenpartie 12 über vorgebbare Gewichtsfaktoren beeinflussbar sind.
[0055] Fig. 4 zeigt ein Diagramm, in dem beispielsweise für ein Schuhpressprofil (Profil
A) und ein Schuhpressprofil mit Rückfeuchtende (Profil B) der Trockengehalt T über
dem Pressimpuls dargestellt ist. Die sich daraus ergebende Nichtlinearität der Regelschleife
kann beispielsweise durch die Modellskalierung des Controllers 28 (vgl. Fig. 3) berücksichtigt
werden.
[0056] Die jeweilige Kompensation der Maschinengeschwindigkeit und der Papiersorte können
beispielsweise auf einem Tabellenformat oder einem N-dimensionalen neuronalen Netzwerk
basieren, wodurch der Controller 28 auf einfache Weise für den richtigen Arbeitsbereich
eingestellt werden kann.
[0057] Für die Gewichtung der einzelnen Regelschleifen kann in der Steuer-und/oder Regeleinrichtung
18 bzw. dem Controller 28 beispielsweise ein Optimierungsalgorithmus implementiert
sein, der folgendes bewerkstelligt:
- der Feuchtegehalt soll beim Arbeitspunkt konstant bleiben
- die Summe der in den einzelnen Nips aufgebrachten Leistungen bzw. Pressleistungen
soll insgesamt auf ein Minimum reduziert sein: PressleistungNip1 + PressleistungNip2 ... + PressleistungNipn ⇒ Minimum.
[0058] Im Fall einer Presse mit in Maschinenquerrichtung variabel einstellbarer Presslast
(zum Beispiel Nipco F) können durch einen in der Steuer-und/oder Regeleinrichtung
18 bzw. in dem Controller 28 implementierten Algorithmus über eine Vorlaufschätzung
(feed forward estimation) und eine Rückkopplung auf der Basis der Feuchtemessung die
Pressniplasten gesteuert bzw. geregelt werden. In gleicher Weise ist auch eine Kompensation
der sich in Querrichtung ergebenden Feuchteänderungen beispielsweise über einen Dampfblaskasten
möglich.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 10
- Tandem-NipcoFlex-Presse
- 12
- Pressenpartie
- 14
- Pressnip
- 16
- Pressnip
- 18
- Steuer- und/oder Regeleinrichtung
- 20
- Walze
- 22
- Walze
- 24
- Stützelement
- 26
- Stützelement
- 28
- Controller
- 30
- Regler
- 32 a-c
- Nip-Steuerung
- KE
- Kastenentlastung
- SD
- Systemdruck
- DS
- Druck in Stützelementen
- GPWs
- Gesamtpresswirkung (soll)
- GPWi
- Gesamtpresswirkung (ist)
- MSK
- Modelskalierung
- Gk
- Geschwindigkeitskompensation
- Sk
- Seitenkompensation
- Nip-Gw
- Nip- Gewichtung
- T
- Trockengehalt
1. Maschine zur Herstellung und/oder Behandlung einer Faserstoffbahn, insbesondere Papier-
oder Kartonbahn, mit einer mehrere Pressnips (14, 16) umfassenden Pressenpartie (12),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) vorgesehen ist, die so ausgeführt ist,
dass die einzelnen Presswirkungen zumindest eines Teils der Pressnips (14, 16) der
Pressenpartie (12) in Abhängigkeit von einer vorgebbaren Gesamtpresswirkung, insbesondere
in Abhängigkeit von einer vorgebbaren Soll-Gesamtpresswirkung der Pressenpartie (12)
einstellbar sind.
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) so ausgeführt ist, dass eine vorgebbare
Soll-Gesamtpresswirkung, in Bahnlaufrichtung und/oder in Querrichtung betrachtet,
mit einer insbesondere online ermittelten Ist-Gesamtpresswirkung verglichen wird und
die einzelnen Presswirkungen der betreffenden Pressnips in Abhängigkeit von der Differenz
zwischen der vorgebaren Soll-Gesamtpresswirkung und der ermittelten Ist- Gesamtpresswirkung
eingestellt werden.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) so ausgeführt ist, dass die einzelnen
Presswirkungen zumindest eines Teils der Pressnips (14, 16) der Pressenpartie (12)
über vorgebbare Gewichtsfaktoren beeinflusst werden.
4. Maschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) so ausgeführt ist, dass bis auf die Presswirkung
des in Bahnlaufrichtung betrachtet letzten Pressnips die einzelnen Presswirkungen
aller Pressnips (14, 16) der Pressenpartie (12) über vorgebbare Gewichtsfaktoren beeinflusst
werden.
5. Maschine nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gewichtsfaktoren fest vorgegeben sind.
6. Maschine nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die für die verschiedenen Pressnips (14, 16) bestimmten Gewichtsfaktoren in Abhängigkeit
vom Betriebszustand der jeweiligen Presse, von der jeweiligen Filzfeuchte, dem jeweiligen
Filztyp, dem jeweiligen Filzalter, der Papiersorte, dem Flächegewicht und/oder dergleichen
vorgebbar sind.
7. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) so ausgeführt ist, dass die Gewichtsfaktoren
insbesondere online im Hinblick auf eine möglichst minimale Gesamtpresswirkung optimiert
werden.
8. Maschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung so ausgeführt ist, dass die Gewichtsfaktoren
insbesondere online im Hinblick auf eine Minimierung der sich insgesamt in der Pressenpartie
(12) ergebenden Pressarbeit optimiert werden.
9. Maschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Maß für die Pressarbeit je Pressnipdurchgang die absolute Linienkraft, die auf
die Maximalkraft bezogene Kraft, der absolute Druck, der auf den Maximaldruck bezogene
Druck und/oder dergleichen gewählt sind.
10. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) Mittel zur Kompensation von Änderungen
des Betriebszustandes der Maschine, insbesondere Mittel zur Kompensation von Änderungen
der Maschinengeschwindigkeit, der Papiersorte, des Flächengewichts, des Zustandes
einer jeweiligen Presse, der Filzfeuchte, des Filztyps, des Filzalters und/oder dergleichen
umfasst.
11. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) eine Modellskalierung umfasst.
12. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Einrichtung zur Messung der Ist-Feuchte der Faserstoffbahn in Bahnlaufrichtung
hinter der Pressenpartie (12) vorgesehen ist, dass die Soll-Gesamtpresswirkung in
Abhängigkeit von einer Soll-Feuchte der Faserstoffbahn in dem betreffenden Bereich
hinter der Pressenpartie (12) gewählt ist und dass die Ist-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit
von der gemessenen Ist-Feuchte der Faserstoffbahn gewählt ist.
13. Maschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung zur Messung der Ist-Feuchte der Faserstoffbahn unmittelbar nach der
Pressenpartie (12) angeordnet ist.
14. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Soll-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit von einer Soll-Entwässerungsmenge der
Pressenpartie (12) und die Ist-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit von der Ist- Entwässerungsmenge
der Pressenpartie (12) gewählt ist.
15. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Soll-Gesamtpresswirkung in Abhängigkeit von mehreren Größen wie insbesondere
der Entwässerungsmenge, der Feuchteänderung der Faserstoffbahn, der Feuchteänderung
eines jeweiligen Filzes und/oder dergleichen gewählt ist und zur Bestimmung der Ist-Gesamtpresswirkung
Mittel zur Messung der Ist-Werte der betreffenden Größen vorgesehen sind.
16. Maschine nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) Mittel umfasst, um die verschiedenen Größen
zur Bestimmung der Soll-Gesamtpresswirkung bzw. der Ist-Gesamtpresswirkung zumindest
teilweise unterschiedlich zu gewichtet.
17. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) einen PI-Regler umfasst.
18. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) einen Fuzzy-Regler umfasst.
19. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) so ausgeführt ist, dass sie die einzelnen
Presswirkungen zumindest eines Teils der Pressnips (14, 16) der Pressenpartie (12)
auf der Basis einer insbesondere online erstellten Vorhersage einer eine maximale
Energieeinsparung mit sich bringenden Niplastverteilung für eine vorgebbare Entwässerung
beeinflusst.
20. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (18) einen Feuchtegehalts-Controller (28) umfasst,
um über eine entsprechende Einstellung der Presswirkung zumindest eines Pressnips
(14, 16) der Pressenpartie (12) einen vorgebbaren Feuchtegehalt der Faserstoffbahn
nach der Pressenpartie (12) einzustellen.
21. Maschine nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Feuchtegehalts-Controller (28) so ausgeführt ist, dass die Presswirkung zumindest
eines Teils der Pressnips (14, 16) der Pressenpartie (12) über vorgebbare Gewichtsfaktoren
beeinflussbar ist.
22. Maschine nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Feuchtegehalts-Controller (28) so ausgeführt ist, dass bis auf die Presswirkung
des in Bahnlaufrichtung betrachtet letzten Pressnips die Presswirkung aller Pressnips
(14, 16) der Pressenpartie (12) über vorgebbare Gewichtsfaktoren beeinflussbar ist.
23. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Feuchtegehalts-Controller (28) so ausgeführt ist, dass er die Presswirkung zumindest
eines Teils der Pressnips (14, 16) der Pressenpartie (12) auf der Basis einer insbesondere
online erstellten Vorhersage einer eine maximale Energieeinsparung mit sich bringenden
Niplastverteilung für eine vorgebbare Entwässerung bzw. einen vorgebbaren Feuchtegehalt
beeinflusst.