[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühleinrichtung für ein Arbeitsfluid einer Hochdruckpumpe
mit Druckübersetzer, umfassend Förderanlage und Wärmetauscher für das Arbeitsfluid.
[0002] Hochdruckpumpen, wie diese beispielsweise für Wasserstrahl-Schneidanlagen eingesetzt
werden, sind zumeist als Druckübersetzer mit einem Arbeitsfluid konzipiert. Im Betrieb
erwärmt sich das Arbeitsfluid, sodass eine Kühlung desselben vorzugsweise im Rücklauf
oder Umlauf in den Bereitstellungstank erfolgt. Beispielsweise werden bei einer zugeführten
Antriebsleistung einer Hochdruckpumpe der beschriebenen Art von 37 Kilowatt im Arbeitsfluid
etwa 11 Kilowatt als Wärmeenergie freigesetzt. Die Temperatur des Arbeitsfluids soll
jedoch aus Funktions- und Verschleißgründen in einem Bereich von 55 °C bis 60 °C liegen.
[0003] Es ist bekannt, eine Kühlung des Arbeitsfluids mit einem mit Luft betriebenen Wärmetauscher
vorzusehen, wobei auf einfache Weise durch eine Ein-/Aus-Schaltung eines Lüfters eine
Einstellung der vorgesehenen Fluidtemperatur erfolgen kann. Besteht jedoch die Gefahr
einer gegebenenfalls auch nur zeitweisen Überschreitung der Kühllufttemperatur von
ca. 35 °C, so wird aus Sicherheitsgründen von einer Rückkühlung durch Luft abgesehen
und ein mit Wasser beaufschlagbarer Wärmetauscher vorgesehen.
[0004] Derartige mit Kühlwasser betriebene Wärmetauscher haben auch den Vorteil, dass diese
klein bauen bzw. einen geringen Platzbedarf bei einer erforderlichen Kühlleistung
aufweisen, allerdings sind oft die Kosten für die Kühlwassermenge beträchtlich.
[0005] Hier will die Erfindung die gegebenen Nachteile von Kühleinrichtungen der eingangs
genannten Art für ein Arbeitsfluid beseitigen und setzt sich zum Ziel, eine Kühleinrichtung
zu schaffen, welche im Betrieb der Hochdruckpumpe mit Druckübersetzer mit höchster
Wirtschaftlichkeit und Sicherheit eine Regelung einer gewünschten Temperatur des Fluids
bewerkstelligt.
[0006] Dieses Ziel wird bei einer eingangs genannten Kühleinrichtung dadurch erreicht, dass
die Kühleinrichtung mit mindestens zwei Wärmetauschern gebildet ist, welche Wärmetauscher
im Kühlkreislauf in Serie geschaltet sind, welcher Kühlkreislauf durch mindestens
eine Pumpe gezielt beaufschlagbar ist und Steuereinheiten aufweist, durch welche eine
Aktivierung bzw. Deaktivierung der jeweiligen Wärmetauscher bei gewünscht einstellbaren
Temperaturen durch Mittel schaltbar ist.
[0007] Der mit der Erfindung erreichte Vorteil besteht im Wesentlichen darin, dass durch
jeweils zuschaltbare Wärmetauscher eine gewählte Temperatur des Arbeitsfluids auf
einfache und insbesondere kostengünstige Weise eingestellt werden kann.
[0008] Wenn auch die Umgebungsluft des mit dieser beaufschlagbaren Wärmetauschers in Zeiträumen
mit erhöhter Außentemperatur nicht für eine genügende Rückkühlung des Arbeitsfluids
ausreicht und deshalb eine Unterbrechung oder Rücknahme der Hochdruckpumpenleistung
erfolgen müsste, kann durch eine erfindungsgemäße Einrichtung bei Zuschaltung einer
Additiv-Wasser-Kühlung eine erforderliche Pumpenleistung aufrechterhalten werden.
Untersuchungen haben überraschend ergeben, dass trotz erhöhter Einrichtungskosten
die Aufwendungen für die Kühlmittel im Langzeitbetrieb der Hochdruckpumpe mit Druckübersetzer
wesentlich geringer gehalten werden können als bei alleiniger Wasser- oder Luftkühlung
mit erhöhter Kühlkapazität.
[0009] Wenn in günstiger Weise ein Wärmetauscher durch durchströmende Luft und ein weiterer
Wärmetauscher durch durchströmendes Wasser aktivierbar ist, kann die gewünschte Temperatur
des Arbeitsfluids besonders effizient geregelt werden.
[0010] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Arbeitsfluid/Luft-Wärmetauscher
durch Elektro- oder Hydraulikmotoren, letztere vorzugsweise im Kühlkreislauf geschaltet,
aktivierbar, wodurch eine einfache, sichere und auch wirtschaftliche Zuschaltbarkeit
erreicht wird.
[0011] Wenn weiters der Arbeitsfluid/Wasser-Wärmetauscher durch Beaufschlagung mit Wasser
über Schaltmittel aktivierbar ist, kann bei geringsten Kosten für die Kühlung eine
wirkungsvolle Zusatzkühlung für eine gewünschte Temperaturregelung des Arbeitsfluids
sichergestellt werden.
[0012] Bevorzugt werden Schaltmittel mit einer einfachen Ein-/Aus-Funktion verwendet, weil,
wie sich herausgestellt hat, diese eine besonders einfache und sichere, aber auch
ausreichende Regelschaltung der Temperatur in den gewünschten Grenzen ermöglicht.
[0013] Letztlich hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, insbesondere im Hinblick
auf eine Energieversorgung in von der Norm abliegenden Spannungsbereichen, wenn der
Antrieb bzw. die Pumpe für die Förderanlage vom Arbeitsfluid in Wirkverbindung mit
dem Antriebsmotor für die Hochdruckpumpe steht. Derart ist sichergestellt, dass eine
Kühlung des Arbeitsfluids gleichzeitig mit dem Betrieb der Hochdruckpumpe mit Druckübersetzer
erfolgt und keine anspeisungsbedingte Minderleistung des Kühlsystems auftreten kann.
[0014] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Kühleinrichtung prinzipiell.
[0015] Für eine leichte Zuordnung der Teile in der Figur kann die nachfolgende Bezugszeichenliste
dienen:
- A
- Arbeitsfluid
- 1
- Kühleinrichtung
- 2
- Wärmetauscher Arbeitsfluid/Luft
- 3
- Wärmetauscher Arbeitsfluid/Wasser
- 4
- Kühlkreislauf für Arbeitsfluid
- 5
- Pumpe
- 6
- Schaltmittel für Luft
- 7
- Schaltmittel für Wasser
- 8, 8', 8"
- Steuereinheiten
- 81, 81', 81
- " Temperaturfühler
- 9
- Motor für einen Ventilator
- 10
- Filter
[0016] In Fig. 1 ist schematisch ein Gefäß mit Arbeitsfluid A gezeigt. Ein Kühlkreislauf
4 mit einer Leitung für ein Arbeitsfluid und mit einer Pumpe 5 sichert den Umlauf
und den Durchlauf des Fluids A durch eine Kühleinrichtung 1. Im Kühlkreislauf 4 kann
auch mit Vorteil eine Filtereinrichtung 10, beispielsweise für Teilchen mit einem
Durchmesser von größer 5 µm, eingeschaltet sein.
[0017] Eine Steuereinheit 8' mit einem Temperaturfühler 81' und eine Steuereinheit 8 mit
einem Temperaturfühler 81 können einerseits ein Schaltmittel 6 für einen Wärmetauscher
2 (Arbeitsfluid/Luft) und andererseits ein Schaltmittel 7 für einen Wärmetauscher
3 (Arbeitsfluid/Wasser) aktivieren und deaktivieren.
[0018] Eine Steuereinheit 8" mit einem Temperaturfühler 81" kann als Sicherheitseinrichtung
für ein Abschalten der Hochdruckpumpe bei Überschreiten einer oberen Grenztemperatur
vorgesehen sein.
[0019] Beim Betrieb einer Hochdruckpumpe mit Druckübersetzer wird beispielsweise ein Arbeitsfluid
A in einem Kühlkreislauf 4 geführt und laufend in einem Filter 10 gereinigt. Erreicht
das Arbeitsfluid A im Behälter eine Temperatur von beispielsweise 50 °C, was durch
Temperaturfühler 81, 81', 81" ermittelt werden kann, so aktiviert ein Schaltmittel
6 eine Kühlluftbeaufschlagung des Wärmetauschers 2 durch einen Lüftermotor 9, welche
Kühlluftbeaufschlagung z. B. bei einer Temperatur von 45 °C des Arbeitsfluids A abgeschaltet
wird. Mit einer derartigen Aus-/Ein-Schaltung durch die Steuereinheit 8' kann auf
einfache Weise im Normalfall eine vorteilhafte Temperaturkonstanz des Arbeitsfluids
A und damit ein schonender Dauervolllastbetrieb einer Hochdruckpumpe erreicht werden.
[0020] Steigt jedoch die Temperatur des Arbeitsfluids A beispielsweise auf eine Temperatur
von über 60 °C an, was durch hohe Kühllufttemperaturen oder geringe Kühlluftmengen
bewirkt sein kann, so erfolgt durch Temperaturfühler 81 bzw. die Steuereinheit 8 eine
Aktivierung des Schaltmittels 7 für Wasser, wodurch eine Zusatzkühlung über den Arbeitsfluid/Wasser-Wärmetauscher
3 ausgelöst und eine nachgeordnete weitere bzw. zusätzliche Wärmeabfuhr aus dem Arbeitsfluid
A in den Kühlkreislauf 4 bewerkstelligt wird.
[0021] Eine Arbeitsfluid/Wasser-Kühlung durch den Wärmetauscher 3 kann in einfacher Weise
auch nach einer Aus-/Ein-Funktion der Steuereinheit 8 gesteuert und auf die Arbeitsfluid/Luft-Kühlung
abgestimmt sein.
1. Kühleinrichtung (1) für ein Arbeitsfluid (A) einer Hochdruckpumpe mit Druckübersetzer,
umfassend Förderanlage und Wärmetauscher (2, 3) für das Arbeitsfluid (A), dadurch gekennzeichnet, dass die Kühleinrichtung (1) mit mindestens zwei Wärmetauschern (2, 3) gebildet ist, welche
Wärmetauscher (2, 3) im Kühlkreislauf (4) in Serie geschaltet sind, welcher Kühlkreislauf
(4) durch mindestens eine Pumpe (5) gezielt beaufschlagbar ist und Steuereinheiten
(8, 8', 8") aufweist, durch welche eine Aktivierung bzw. Deaktivierung der jeweiligen
Wärmetauscher (2, 3) bei gewünscht einstellbaren Temperaturen durch Mittel (6, 7)
schaltbar ist.
2. Kühleinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wärmetauscher (2) durch durchströmende Luft und ein weiterer Wärmetauscher (3)
durch durchströmendes Wasser aktivierbar ist.
3. Kühleinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der bzw. die Arbeitsfluid/Luft-Wärmetauscher (2) durch Elektro- oder Hydraulikmotoren
(9), letztere vorzugsweise im Kühlkreislauf (4) in Serie geschaltet, aktivierbar sind.
4. Kühleinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der bzw. die Arbeitsfluid/Wasser-Wärmetauscher (3) durch Beaufschlagung mit Wasser
über Schaltmittel (7) aktivierbar sind.
5. Kühleinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltmittel (6, 7) eine Ein-/Aus-Funktion aufweisen.
6. Kühleinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (5) für die Förderanlage vom Arbeitsfluid (A) in Wirkverbindung mit dem
Antriebsmotor für die Hochdruckpumpe mit Druckübersetzer steht.
7. Verwendung einer Kühleinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 für Hochdruckpumpen
mit Druckübersetzer.
8. Hochdruckpumpe mit Druckübersetzer aufweisend eine Kühleinrichtung (1) nach einem
der Ansprüche 1 bis 6.