[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung mit einer Einrichtung
zum automatischen Verbinden von Energieleitungen, insbesondere von Hydraulikleitungen,
bei der Befestigung von Arbeitswerkzeugen an einem Werkzeugträger eines Baggerauslegers
mittels einer Schnellwechselkupplung, wobei die Schnellwechselkupplung zum Verbinden
des Werkzeugträgers mit dem Arbeitswerkzeug eine Hakenverbindung und eine Sperreinheit
mit einem von einer Stelleinheit betätigten verschiebbaren Riegelelement aufweist,
wobei am Werkzeugträger Versorgungsanschlussstücke und die entsprechenden Abnehmeranschlussstücke
des Arbeitswerkzeugs auf einem Träger festgelegt sind, und wobei bei geschlossener
Sperreinheit die Abnehmeranschlussstücke mit den entsprechenden Versorgungsanschlussstücken
verbunden, und bei geöffneter Sperreinheit von den Versorgungsanschlussstücken gelöst
sind.
[0002] Viele Werkzeuge, die mit Baggern verwendet werden können, sind nicht nur über den
Baggerausleger als ganzes bewegbar, sondern verfügen zusätzlich über eigene Antriebe
oder Stelleinheiten, die über eine Zuleitung mit dem Bagger verbunden sind und mit
Energie versorgt werden. Zu diesen Werkzeugen zählen etwa Greifer, (Abbruch)-Zangen,
Fräsköpfe, Hämmer oder Bohrer, die meist hydraulisch angetrieben sind.
[0003] Da die meisten herkömmlichen Schnellwechselkupplungen für Baggerausleger in erster
Linie für eine einfache und stabile Befestigung der Werkzeuge ausgelegt sind, werden
die Hydraulikanschlüsse oft von Hand und einzeln miteinander verbunden, nachdem das
Werkzeug mit der Schnellwechselkupplung angekuppelt wurde. Dies ist nachteilig, da
die Anschlüsse vom Werkzeug oder vom Ausleger frei abstehen oder herunterhängen können,
sobald sie voneinander getrennt sind Überdies sind die Anschlüsse auf dem Baggerausleger
störend im Weg, wenn Werkzeuge ohne Hydraulikversorgung, etwa ein einfacher Löffel,
am Ausleger montiert ist, und müssen daher vor der Verwendung dieser Werkzeuge extra
versorgt werden, um eine Beschädigung im Einsatz zu vermeiden.
[0004] Neuere Kupplungssysteme versuchen diese Nachteile zu vermeiden, indem neben der Schnellwechselkupplung
für das Werkzeug auf dem Werkzeugträger auch eine eigene automatische Kupplung für
die Hydraulikanschlüsse integriert ist. Die Versorgungs-Anschlussstücke auf dem Werkzeugträger
sind auf einer gemeinsamen Trägerstruktur, etwa in Form einer Platte, gehalten, und
befinden sich, wenn kein Werkzeug (oder ein Werkzeug ohne Hydraulik) angeschlossen
ist, in einer zurückgezogenen und geschützten Lage. Soll ein Werkzeug mit Hydraulik
an dieses System angeschlossen werden, dann wird die Platte nach dem Ankuppeln des
Werkzeugs mit einer eigenen Stelleinheit aus ihrer zurückgezogenen Lage herausbewegt,
und gegen entsprechende auf dem Werkzeug angeordnete Abnehmer-Anschlussstücke gedrückt,
sodass die Verbindung hergestellt wird. Solche Ausführungen nehmen einen erheblichen
Raum ein und haben meist den Nachteil, dass die Versorgungsanschlussstücke zwischen
dem Werkzeugträger und dem Werkzeug im Inneren der Schnellwechselkupplung verborgen
sind, sobald ein Werkzeug angekuppelt ist. Somit können ältere Werkzeuge, die zwar
dasselbe Schnellkupplungssystem verwenden, aber noch nicht mit dem System für die
Hydraulikanschlüsse ausgestattet sind, nicht an den Ausleger angeschlossen werden,
da ein Anschließen der Abnehmer-Anschlussstücke per Hand aufgrund der verdeckt angeordneten
Versorgungs-Anschlussstücke nicht mehr möglich ist. Aufgrund der erforderlichen zwei
Stelleinheiten (eine für die Schnellwechselkupplung und eine für die Hydraulikanschlüsse)
müssen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, die sicherstellen, dass die Hydraulikanschlüsse
gelöst sind, bevor die Schnellwechselkupplung betätigt wird.
[0005] In der
WO 93/05241 ist eine Schnellwechselkupplung offenbart, bei der die Versorgungs-Anschlussstücke
auf dem Werkzeugträger beim Verriegeln der Schnellwechselkupplung mit der Sperreinheit
mitbewegt werden, und dadurch mit den Abnehmer-Anschlussstüchen, die fix auf dem Werkzeug
befestigt sind, in Eingriff gelangen. Die Hydraulikanschlüsse sind im Innern der Schnellwechselkupplung,
zwischen Werkzeugträger und Werkzeug, angeordnet, sodass der Raum, der für die Anschlussstücke
zur Verfügung steht, stark eingeschränkt ist. Auch wenn, wie dies in der oben erwähnten
Druckschrift der Fall ist, nur zwei Hydraulikanschlüsse vorgesehen sind, sind einer
kompakten Gestaltung der Schnellwechselkupplung bei Verwendung dieses Systems enge
Grenzen gesetzt. Die Versorgungs-Hydraulikanschlusstücke werden auch dann von der
Sperreinheit betätigt, wenn Werkzeuge ohne Hydraulik verwendet werden. Dies führt
zu einem schnellen Verschmutzen und Verschleißen der Anschlussstücke.
[0006] Die vorliegende Erfindung überwindet die obigen Nachteile des Standes der Technik
dadurch, dass der Träger auf dem Arbeitswerkzeug zwischen einer vorbewegten und einer
zurückgezogenen Position bewegbar gelagert ist, wobei der Träger ein Mitnehmerstück
zum Eingriff mit einem mit dem verschiebbaren Riegelelement gekuppelten Betätigungselement
aufweist, und wobei die Bewegungsrichtung des Trägers der des Riegelelements entspricht.
Beim Einschwenken der Schnellwechselkupplung wird somit die Stelleinheit über das
Riegelelement, das Betätigungselement und das Mitnehmerelement mit dem Träger verbunden
und zieht diesen beim Sperren der Sperreinheit automatisch in eine Lage, in der die
Anschlüsse hergestellt sind. Dadurch ist eine kompaktere Dimensionierung des Werkzeugträgers
möglich, da sich die beweglichen Teile der Hydraulikkupplung nicht auf dem Werkzeugträger,
sondern auf dem Werkzeug befinden. Versorgungsanschlussstücke, die fix auf dem Werkzeugträger
montiert sind, können überdies sehr einfach (etwa mit einer Schutzkappe) abgedeckt
werden, und sind somit optimal gegen Verschleiß, Verschmutzung und Beschädigung geschützt,
wenn mit dem Bagger über länger Zeit Werkzeuge ohne Hydraulikfunktion verwendet werden.
Die Notwendigkeit, abstehende oder herunterhängende Hydraulikschläuche versorgen bzw.
sichern zu müssen, wenn hydraulikfreies Werkzeug verwendet wird, entfällt. Auch ein
häufiger Wechsel zwischen Werkzeugen mit und ohne Hydraulik wird dadurch leichter
möglich. Durch die gleiche Richtung der Bewegung des Riegelelements und des Trägers
wird eine gesteuerte Bewegung sowohl im Hinblick auf das Zusammenfügen der beiden
Energieleitungen als auch das Lösen derselben erzielt.
[0007] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann der Träger im Bezug auf das
Arbeitswerkzeug spielbehaftet gelagert sein. Dadurch werden Lagetoleranzen ausgeglichen,
die aufgrund von Verschmutzung oder Verschleiß zwischen dem Werkzeugträger und dem
Werkzeug bestehen können, da der Träger sich beim Schließen der Hydraulikkupplung
automatisch an die Lage der Versorgungs-Hydraulikanschlussstücke auf dem Werkzeugträger
anpassen kann.
[0008] In vorteilhafter Weise kann der Träger eine im Wesentlichen plattenförmige Basis
aufweisen, welche entlang einer am Arbeitswerkzeug vorgesehenen Linearführung, vorzugsweise
entlang Führungsschienen, bewegbar und gegebenenfalls mit Ausrichtstiften einrichtbar
sein kann. Die Anschlussstücke sind auf diese Weise leicht zu montieren, abzunehmen,
zu reinigen und zu warten. Die Führungsschienen, an denen der Träger linear geführt
ist, erlauben auch bei einer spielbehafteten Lagerung ein im Wesentlichen paralleles
Verschieben des Trägers.
[0009] Andererseits kann der Träger eine im Wesentlichen plattenförmige Basis aufweisen,
welche zum Verbinden bzw. Lösen der Anschlussstücke am Arbeitswerkzeug schwenkbar
gelagert ist. Dadurch kann der Platzbedarf für den Träger weiter verringert werden.
[0010] Zur Sicherung der Lage der Anschlussstücke bei entkuppelten Arbeitswerkzeug kann
an diesem eine Rasteinrichtung zum Festhalten des Trägers in seiner zurückbewegten
Lage bei entkuppeltem Arbeitswerkzeug vorgesehen sein.
[0011] Das Betätigungselement kann in einer bevorzugten Ausführungsform eine T-Nut aufweisen,
wobei das Mitnehmerstück als ein zur T-Nut passender T-Kopf ausgebildet sein kann.
Eine T-Nut-Verbindung ist besonders unanfällig für toleranzbedingte Maßabweichungen,
und ermöglicht ein selbstständig nachgleitendes Justieren der T-Nut-Kupplung, etwa
wenn der Werkzeugträger sich während des Sperrvorgangs in Bezug auf das Werkzeug bewegt.
[0012] Um ein zuverlässiges Kuppeln bzw. Lösen der Hydraulikleitungen zu gewährleisten kann
das Mitnehmerstück am Träger in Bezug auf den Abstand des T-Kopfes vom Träger einstellbar
befestigt sein.
[0013] Um eine Beschädigung der Anschlussstücke oder des Trägers während des Einschwenkens
der Schnellwechselkpplung zu verhindern, können am Werkzeugträger, vorzugsweise beidseits
neben dem Betätigungselement, und am Arbeitswerkzeug, vorzugsweise beidseits neben
dem Mitnehmerstück, jeweils Einschwenk-Führungsflächen vorgesehen sein. Dadurch wird
beim Ankuppeln das sichere Ineinandergreifen von Betätigungselement und Mitnehmerstück
gewährleistet.
[0014] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Riegelelement
der Sperreinheit als ein zumindest im Bereich seiner Enden keilförmig abgeflachter
Querstab ausgebildet ist, an dem mittig die Stelleinheit angesetzt ist, wobei die
Keilspitze(n) parallel zur Längsachse des Querstabs verläuft (verlaufen) und zur Stelleinheit
hin ausgerichtet ist (sind), wobei das Betätigungselement an der Keilrückseite mittig
am Querstabs befestigt ist, und wobei die Versorgungsanschlussstücke des Werkzeugträgers
oberhalb der Keil-Mittelebene und hinter der Keilrückseite angeordnet sind. Der Vorteil
dieser Ausführungsform liegt darin, dass die Versorgungsanschlussstücke auf dem Werkzeugträger
in einer geschützten Lage angeordnet sind, und dadurch auch das Ankuppeln von Werkzeugen
nicht behindern, die über keine eigenen Hydraulikanschlussstücke verfügen. Es können
auch ältere Werkzeuge angekuppelt werden, deren Kupplungssystem zwar zu dem System
der Schnellwechselkupplung passt, die jedoch noch über keine erfindungsgemäße Hydraulikkupplung
verfügen, sondern herkömmliche, an Hydraulikschläuchen vom Werkzeug abstehende oder
herunterhängende Anschlussstücke aufweisen. In dem Fall können diese Hydraulikleitungen
von Hand an die Versorgungsanschlussstücke des Werkzeugträgers gekuppelt werden.
[0015] Eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt Fig. 1 die erfindungsgemäße Schnellwechselkupplung nach dem
Einschwenken in Schnittansicht nach Linie I-I der Fig. 2, wobei die Sperreinheit entriegelt
und die Hydraulikkupplung in einer geöffneten Lage ist, Fig. 2 die Schnellwechselkupplung
der Fig. 1 in Draufsicht, Fig. 3 die Schnellwechselkupplung im Schnitt nach Linie
III-III der Fig. 4 in einer Lage, in der die Hakenverbindung eingehängt ist, der Werkzeugträger
jedoch nicht in die Schließstellung eingeschwenkt ist, Fig. 4 die Schnellwechselkupplung
in der in Fig. 3 wiedergegebenen Stellung in Draufsicht, Fig. 5 den werkzeugseitigen
Teil der Schnellwechselkupplung in Seitenansicht, Fig. 6 denselben Teil in Draufsicht,
Fig. 7 den in Fig. 5 und 6 dargestellten Teil der Schnellwechselkupplung in schaubildlichen
Darstellung, Fig. 8 den am Auslegerarm befindlichen Teil der Schnellwechselkupplung
in Seitenansicht, Fig. 9 denselben Teil in Draufsicht, Fig. 10 den in Fig. 8 und 9
dargestellten Teil der Schnellwechselkupplung in einer schaubildlichen Darstellung,
Fig. 11 eine Seitenansicht der Schnellwechselkupplung mit eingehängter Hakenverbindung
vor dem Einschwenken zur Erläuterung der Wirkungsweise der Führungsflächen, Fig. 12
die Stelleinheit mit Riegelelement und Betätigungselement im Schnitt nach Linie XII-XII
der Fig. 13 in Detaildarstellung, Fig. 13 die in Fig. 12 wiedergegebenen Teile in
Draufsicht, Fig. 14 den Träger im Schaubild, Fig. 15 den Träger in Draufsicht, Fig.
16 den Träger im Schnitt nach Linie XVI-XVI der Fig. 17, und Fig. 17 den Träger in
Seitenansicht.
[0016] In Fig. 1 bis 4 ist das Einkuppeln der Schnellwechselkupplung dargestellt Die Figuren
zeigen jeweils die für die Kupplung relevanten Elemente eines Arbeitswerkzeugs 2,
in welches der Werkzeugträger 1 eingreift, der am Ende eines Baggerauslegers angeordnet
ist. Das Kupplungselement des Arbeitswerkzeuges 2 ist in Fig. 5 bis 7 nochmals ohne
den Werkzeugträger 1 dargestellt, der Werkzeugträger 1 ist in den Fig. 8 bis 10 losgelöst
dargestellt. Alle Figuren zeigen jeweils nur die für die Erfindung relevanten Elemente,
wobei insbesondere auf eine Darstellung des Baggerauslegers und des eigentlichen Werkzeugs
verzichtet wurde, um die Übersichtlichkeit der Darstellungen zu gewähren.
[0017] Die Verriegelungseinheit der Schnellkupplung, die in den Figuren dargestellt ist,
d.h. die Schnellkupplung ohne den Elementen für die Hydraulikanschlüsse, basiert auf
einer Ausführungsform einer Schnellwechselkupplung, die am 15.4.2006 in der österreichischen
Patentschrift
AT 500 900 A1 veröffentlicht wurde, und von demselben Anmelder wie die vorliegende Erfindung angemeldet
worden ist. Die besonderen Vorteile, die sich aus dieser Ausbildung der Verrieglungseinheit
einer Schnellwechselkupplung ergeben, sind in der
AT 500 900 A1 ausführlich beschrieben. Da die genannte Druckschrift veröffentlicht und der Fachwelt
zugänglich ist, werden die Details der bekannten Ausbildung in dem vorliegenden Dokument
nur noch in dem Umfang dargelegt, wie es zum Verständnis und zum Ausführen der Erfindung
erforderlich erscheint.
[0018] Die dargestellten und für die Erfindung relevanten Elemente des Werkzeugträgers 1
sind im Wesentlichen die beiden parallelen Kupplungsplatten 17, eine zylindrische
Querverstrebung 20, die an ihren Enden je einen Einhängbolzen 3 (Fig. 8 und 9) ausbildet,
eine Stelleinheit 10, ein Keilstab 5, ein Betätigungselement 13, sowie schräg oberhalb
des Keilstabes 5 mehrere zwischen den Kupplungsplatten 17 festgelegte Versorgungsanschlussstücke
6. Die Stelleinheit 10 besteht im Wesentlichen aus einem Hydraulikzylinder, der über
eine Lasche 21 an der Querverstrebung 20 befestigt ist. Um die auf die Lasche 21 wirkenden
Biegekräfte zu verringern, ist die Lasche 21 über einen Verbindungssteg 22 auch an
den Kupplungsplatten 17 abgestützt. Der Zylinderkolben der Stelleinheit 10 setzt in
der Mitte des Keilstabes 5 an, wobei der Keilstab 5 auf beiden Seiten in je einem
Führungsschlitz 23 (siehe Fig. 8 und 10) quer zu seiner Längsachse verschiebbar gelagert
ist und daher von der Stelleinheit 10 von einer entriegelten Lage (ausgefahrener Zylinderkolben)
in eine Verriegelungsstellung (Zylinderkolben eingefahren) gezogen werden kann. Schräg
oberhalb des Keilstabes ist quer zwischen den Kupplungsplatten 17 eine Abschlussplatte
24 angeordnet, welche die buchsenartig ausgebildeten Hydraulik-Versorgungsanschlussstücke
6 enthält. Die Hydraulik-Versorgungsanschlussstücke 6 sind im Bereich zwischen den
Kupplungsplatten 17 an L-Stücke angeschlossen, die wiederum mit den vom Bagger kommenden
Hydraulikleitungen (nicht dargestellt) verbunden sind. Das Betätigungselement 13 ist
in der Mitte des Keilstabes 5 mit diesem verbunden und ragt unterhalb der Abschlussplatte
24 von der Stelleinheit 10 wegweisend über die Ebene der Abschlussplatte 24 hinaus.
Im Betätigungselement 13 ist an der von der Stelleinheit 10 abgewandten Seite eine
offene T-Nut 28 eingebracht, die im Wesentlichen tangential zu einer um die Längsachse
der zylindrischen Querverstrebung 20 verlaufenden Bewegungsbahn verlaufend angeordnet
ist. Das mit dem Keilstab 5 verbundene Betätigungselement 13 wird, wenn die Stelleinheit
10 den Keilstab 5 in die Sperrstellung zieht, hinter die Ebene der Abschlussplatte
24 zurückgezogen.
[0019] Auch auf Seiten des Werkzeugs sind nur die für das Kuppeln wesentlichen Elemente
dargestellt, also insbesondere zwei Tragplatten 18, die Elemente der Hydraulikkupplung
(8, 9, 11, 12, 13, 25) sowie ein mit einer Querstrebe verstärkter Montageflansch 19,
der den beiden Tragplatten 18 als Basis dient. An der Unterseite des Montageflansches
19 schließt das eigentliche (nicht dargestellte) Werkzeug an; dies könnte beispielsweise
ein Greifer, eine (Abbruch)-Zange, ein Fräskopf, ein Hammer, ein Bohrer oder ein anderes
Spezialwerkzeug sein, das für eine Verwendung mit einem Bagger geeignet ist. Die Tragplatten
18 sind in einem Endbereich zu Haken 3' geformt, in welche die Einhängebolzen 3 des
Werkzeugträgers 1 eingelegt werden können. In der Mitte weisen beide Tragplatten 18
Verriegelungsansätze 26 mit nach unten gerichtete Keilanlaufflächen 16 auf, die der
Keilfläche des Keilstabes 5 beim Verriegeln der Schnellwechselkupplung als Gegenhalt
dienen. An dem der Hakenseite gegenüberliegenden Ende der Tragplatten 18 verbreitern
sich diese nach oben hin, und bilden seitliche Schutzplatten 27 aus, zwischen denen
ein geschützter Bereich gebildet ist, in welchem die beweglichen Teile der Hydraulikankopplung
angeordnet und gegen äußere Einflüsse abgeschirmt sind. An den seitlichen Schutzplatten
27 der Tragplatten 18 sind weiters auf der zum Haken 3' bzw. zu dem Verriegelungsansatz
26 und der Keilanlauffläche 16 hin gerichteten Seite im unteren Bereich je eine Gegendrückfläche
7' und darüber je eine Einschwenk-Führungsfläche 15' ausgebildet, deren Funktion weiter
unten beschrieben ist.
[0020] An den Innenseiten der seitlichen Schutzplatten 27 sind jeweils Führungsschienen
25 angebracht, an welchen der Träger 11 über seitliche Ausnehmungen 25' unter Belassung
eines Spiels gleitet. Die Führungsschienen 25 sind mittels Schrauben an den seitlichen
Schutzplatten 27 einstellbar befestigt. Von dem Träger 11 gehen parallel zu den Schutzplatten
verlaufend übereinander je zwei parallele Ausrichtsstifte 8 aus, mittels derer der
Träger 11 und damit die Abnehmeranschlussstücke 9 auf die Versorgungsanschlussstücke
6 ausgerichtet werden. Im mittleren Bereich des Trägers 11 verlaufen durch die Platte
des Trägers hindurch Abnehmeranschlussstücke 9 und ragen nach vorne hin aus dem Träger
11 heraus. An der Rückseite der Platte des Trägers 11 sind die Hydraulikanschlussstücke
9 über L-Stücke mit den Hydraulikschläuchen (nicht dargestellt) des Werkzeuges verbunden.
Der Träger 11 kann überdies auch nach hinten vorgespannt sein, zum Beispiel mittels
eigener Spannfedern oder durch die Elastizität der zum Werkzeug geführten Hydraulikschläuche.
Es können, wie in den Fig. 14-17 wiedergegeben in der Platte des Trägers 11 in die
Ausnehmungen 25' ragende Rastelemente 30, die mit in den Führungsschienen 25 vorgesehen
Rasten zusammenwirken, für das Festlegen des Trägers in der zurückbewegten Lage vorgesehen
sein. Von der Vorderseite des Trägers 11 ragt unterhalb der nach vorne hin abstehenden
Abnehmeranschlussstücke 9 im Wesentlichen parallel zu diesen ein mit einem T-Kopf
versehenes Mitnehmerstück 12 hervor, wobei der T-Kopf des Mitnehmerstücks 12 zum Eingriff
in die T-Nut 28 des am Werkzeugträger vorgesehenen Betätigungselements 13 ausgebildet
ist. Der T-Kopf des Mitnehmerstücks 12 ist verbreitert, sodass sich ein im Wesentlichen
T-förmiger horizontaler Querschnitt ergibt, der so dimensioniert ist, dass beim Einklappen
der Schnellwechselkupplung die T-Nut 28 des Betätigungselements 13 über den T-Kopf
des Mitnehmerstücks 12 geschoben wird. Das Mitnehmerstück 12 ist am Träger 11 mittels
eines Gewindestückes und zweier als Kontermuttern dienenden Muttern einstellbar befestigt
[0021] In Fig. 3 und Fig. 4 ist die Stellung der Schnellwechselkupplung vor dem Einschwenken
des Werkzeugträgers 1 in den Kupplungsteil des Arbeitszwerkzeuges 2 dargestellt, wobei
der Einhängebolzen 3 bereits in den Haken 3' eingehängt, die Kupplung jedoch noch
nicht in die geschlossene Lage geschwenkt ist. Ausgehend von dieser Figur wird im
Folgenden die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung erläutert. Wie bereits aus
der oberwähnten
AT 500 900 A1 bekannt ist, wird der am Baggerausleger montierte Werkzeugträger 1 schräg von oben
mit dem Einhängebolzen 3 in den Haken 3' des abgelegten oder bereitgestellten Arbeitswerkzeuges
2 eingesetzt, wobei die Kupplungsplatten 17 des Werkzeugträgers 1 zwischen den Trägerplatten
18 des Werkzeuges 2 eingefügt werden, wie dies insbesondere in Fig. 2 zu erkennen
ist. Zum Einschwenken der Schnellwechselkupplung (in Pfeilrichtung) muss sich der
Keilstab 5 in der entriegelten Lage (d.h. der Kolben der Stelleinheit 10 ist ausgefahren)
befinden, da sonst der Keilstab 5 gegen den Verriegelungsansatz 26 stoßen, und ein
Einschwenken der Schnellwechselkupplung verhindern würde. Der Keilstab 5 gelangt durch
das Einschwenken in den Zwischenraum zwischen dem Verriegelungsansatz 26 und der seitlichen
Schutzplatte 27 des Werkzeuges, wobei der Werkzeugträger soweit eingeschwenkt wird,
bis die Gegendrückfläche 7 des Werkzeugträgers an der entsprechenden Gegendrückfläche
7' des Werkzeugs 2 anliegt (Fig. 1). Während des Einschwenkens wird auch die T-Nut
28 des Betätigungselements 13 auf den T-Kopf des Mitnehmerstücks 12 aufgeschoben,
wobei die Einschwenkbewegung durch die Einschwenk-Führungsflächen 15 und 15' des Werkzeugträgers
und des Werkzeugs geleitet wird, sodass es nicht möglich ist, den verhältnismäßig
schwach dimensionierten T-Kopf des Mitnehmerstücks 12 beim Einschwenken aufgrund einer
falschen Lage des Werkzeugträgers zu beschädigen. Zu diesem Zweck sind die beiden
Einschwenk-Führungsflächen 15 und 15' dabei im Wesentlichen tangential auf eine um
die Schwenkachse der Hakenverbindung 3, 3' verlaufende Bahn ausgerichtet.
[0022] Sobald die Schnellwechselkupplung in die in Fig. 1 dargestellte Lage eingeschwenkt
worden ist, wird zum Verriegeln der Schnellwechselkupplung die Stelleinheit 10 betätigt,
wodurch der Keilstab 5 entlang der Führungsschlitze 23 (siehe Fig. 9 und 10) zu den
Verriegelungsansätzen 26 hin gezogen wird, bis die Keilflächen des Keilstabes 5 die
Keilanlaufflächen 16 der Verriegelungsansätze 26 berührt. Wird nun der Keilstab 5
weiter angezogen, werden damit einerseits die Gegendrückflächen 7, 7' aufgrund der
Keilwirkung immer fester aneinander gedrückt, andererseits wird auf Grund der Wirkung
der Gegendrückflächen 7, 7' der Einhängebolzen 3 des Werkzeugträgers 1 immer fester
in den Haken 3' des Werkzeuges gedrückt, wodurch die Schnellwechselkupplung fest und
spielfrei verriegelt wird. Gleichzeitig wird mit dem Anziehen der Stelleinheit 10
auch das Betätigungselement 13, das darin eingehängte Mitnehmerstück 12 und somit
der ganze Träger 11 entlang der Führungsschienen 25 nach vorne gezogen, wobei die
Ausrichtbolzen 8 in entsprechende Aufnahmeöffnungen eingreifen und die Abnehmeranschlussstücke
9 mit den Versorgungsanschlussstücken 6 achsgenau eingerichtet und die Abnehmeranschlussstücke
9 in die entsprechenden Versorgungsanschlussstücke 6 eingeführt werden, wodurch die
Hydraulikverbindung zum Werkzeug automatisch hergestellt ist.
[0023] Während des ganzen Schließvorgangs ist die T-Nut-Verbindung trotz der hohen Belastungen,
die am Keilstab auftreten, nur geringen Kräften ausgesetzt, da sie nur die Kraft überträgt,
die zum Verschieben des Trägers und zum Hineindrücken der Abnehmeranschlussstücke
9 in die Versorgungsanschlussstücke 6 erforderlich ist. Es ist daher auch möglich,
die Führung des Trägers 11 einerseits, und die T-Nut-Verbindung zwischen dem Mitnehmerstück
12 und dem Betätigungselement 13 andererseits mit einem erheblichen Spiel zu versehen,
da sich der Träger 11 durch die Ausrichtbolzen 8 einstellt und dadurch, wie oben angeführt,
die Abnehmeranschlussstücke 9 automatisch auf die in der Abschlussplatte 24 befindlichen
Versorgungsanschlussstücke 6 ausrichtet. Die Zugrichtung des Betätigungselements 13
muss nicht exakt mit der Bewegungsrichtung des Trägers 11 übereinstimmen, da der T-Kopf
des Mitnehmerstücks 12 aufgrund der geringen Zugkraft in der T-Nut 28 gleiten und
dadurch Lagetoleranzen ausgleichen kann.
[0024] Beim Öffnen der Sperreinheit 4 übt das Betätigungselement 13 Druck auf den Kopf des
Mitnehmerstücks 12 aus, sodass der Träger 11 zurück in die Ausgangsposition geschoben
wird. Dadurch werden die Abnehmeranschlussstücke 9 gänzlich aus den Versorgungs-Anschlussstücken
6 herausgezogen, bevor der Keilstab 5 über das Ende der Keilanlauffläche 16 zurückgeschoben
ist und der Werkzeugträger 1 zum Lösen der Schnellwechselkupplung um die Schwenkachse
der Hakenverbindung 3, 3' aus der Verbindung mit dem Arbeitswerkzeug 2 herausgeklappt
werden kann. In der zurückbewegten Lage wird der Träger 11 durch die in entsprechende
Ausnehmungen der Führungsschienen 25 einfallenden Rastorgane 30 gehalten, wodurch
vermieden ist, dass sich der Träger 11 unbeabsichtigt aus seiner Ruhelage wieder herausbewegt
und in die Einschwenkbahn der Abschlussplatte 24 hineinragt, was beim Einschwenken
des Werkzeugträgers 1 zu Beschädigungen der Anschlussstücke der Hydraulikleitungen
führen kann. Zusätzlich kann der Träger 11 etwa durch Federn nach hinten hin vorgespannt
sein, sodass der Träger beim Lösen der Sperreinheit 4 zurückgezogen wird, ohne dass
dazu Druckkräfte über das Mitnehmerstück 12 übertragen werden müssen.
[0025] Die in den Figuren dargestellte Führung des Trägers 11 entlang Führungsschienen 25
stellt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar, es ist jedoch auch möglich,
den Träger schwenkbar zwischen den Tragplatten 18 zu befestigen, sodass der Träger
beim Schließen der Keilverriegelung auf die Abschlussplatte 24 "geklappt" wird. Welche
Ausführungsform im jeweiligen Fall tatsächlich bevorzugt ist, hängt insbesondere von
der Ausbildung der Versorgungs- und Abnehmeranschlüsse ab. Dabei kann die erfindungsgemäße
Einrichtung nicht nur für hydraulische, sondern auch für andere Anschlüsse, z.B. für
elektrische oder pneumatische Anschlüsse, verwendet werden.
1. Kupplungsvorrichtung mit einer Einrichtung zum automatischen Verbinden von Energieleitungen,
insbesondere von Hydraulikleitungen, bei der Befestigung von Arbeitswerkzeugen (2)
an einem Werkzeugträger (1) eines Baggerauslegers mittels einer Schnellwechselkupplung,
wobei die Schnellwechselkupplung zum Verbinden des Werkzeugträgers (1) mit dem Arbeitswerkzeug
(2) eine Hakenverbindung (3, 3') und eine Sperreinheit (4) mit einem von einer Stelleinheit
(10) betätigten, verschiebbaren Riegelelement (5) aufweist, wobei am Werkzeugträger
(1) Versorgungsanschlussstücke (6) und die entsprechenden Abnehmeranschlussstücke
(9) des Arbeitswerkzeugs (2) auf einem Träger (11) festgelegt sind, und wobei bei
geschlossener Sperreinheit (4) die Abnehmeranschlussstücke (9) mit den entsprechenden
Versorgungsanschlussstücken (6) verbunden, und bei geöffneter Sperreinheit (4) von
den Versorgungsanschlussstücken gelöst sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (11) auf dem Arbeitswerkzeug (2) zwischen einer vorbewegten und einer
zurückgezogenen Position bewegbar gelagert ist, wobei der Träger (11) ein Mitnehmerstück
(12) zum Eingriff mit einem mit dem verschiebbaren Riegelelement (5) gekuppelten Betätigungselement
(13) aufweist, und wobei die Bewegungsrichtung des Trägers (11) der des Riegelelements
(5) entspricht.
2. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (11) im Bezug auf das Arbeitswerkzeug (2) spielbehaftet gelagert ist.
3. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Arbeitswerkzeug (2) eine Rasteinrichtung (30) zum Festhalten des Trägers (11)
in seiner zurückbewegten Lage bei entkuppeltem Arbeitswerkzeug (2) vorgesehen ist.
4. Kupplungsvomchtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (13) eine T-Nut (28) aufweist, wobei das Mitnehmerstück (12)
als ein zur T-Nut (28) passender T-Kopf ausgebildet ist.
5. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Mitnehmerstück (12) am Träger (11) in Bezug auf den Abstand des T-Kopfes vom
Träger einstellbar befestigt ist.
6. Kupplungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Werkzeugträger (1), vorzugsweise beidseits neben dem Betätigungselement (13),
und am Arbeitswerkzeug (2), vorzugsweise beidseits neben dem Mitnehmerstück (12),
jeweils Einschwenk-Führungsflächen (15, bzw. 15') vorgesehen sind (Fig. 10).
7. Kupplungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement (5) der Sperreinheit (4) als ein zumindest im Bereich seiner Enden
keilförmig abgeflachter Querstab (5) ausgebildet ist, an dem mittig die Stelleinheit
(10) angesetzt ist, wobei die Keilspitze(n) parallel zur Längsachse des Querstabs
(5) verläuft (verlaufen) und zur Stelleinheit (10) hin ausgerichtet ist (sind), wobei
das Betätigungselement (13) an der Keilrückseite mittig am Querstab befestigt ist,
und wobei die Versorgungsanschlussstücke (6) des Werkzeugträgers (1) oberhalb der
Keil-Mittelebene und hinter der Keilrückseite angeordnet sind.