[0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungselement mit einer Schichtstruktur. Unter einer
Schichtstruktur wird ein Element verstanden, welches mehrere Schichten aufweist.
[0002] Es sind Schalungselemente bekannt, beispielsweise aus
DE 38 15 870 C1, bei denen eine Baustahlmatte von einer Folie umhüllt ist. Bei der Folie handelt
es sich um eine stabile Schrumpffolie, beispielsweise aus Polyethylen, mit der das
Gitterwerk der Baustahlmatte umschrumpft ist, so daß die Gitteröffnungen jeweils durch
zwei Folienlagen verschlossen sind und man somit ein flächiges, für Beton undurchlässiges
Schalungselement erhält.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein neuartiges, leichtes Schalungselement zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Schalungselement der eingangs genannten
Art gelöst, bei dem die Schichtstruktur zwei Platten aufweist, wobei die Platten jeweils
wenigstens eine Schicht mit mehreren Lagen aufweisen, und wobei eine wellenförmige
Lage einer Schicht der einen Platte und eine wellenförmige Lage einer Schicht der
anderen Platte in unterschiedlichen Richtungen gewellt sind. Vorzugsweise verläuft
eine Welle einer wellenförmigen Lage einer Schicht der einen Platte quer zu einer
Welle einer wellenförmigen Lage einer Schicht der anderen Platte.
[0005] Durch das stabilisierende Zusammenwirken der in unterschiedlichen Richtungen gewellten
Lagen kann unter Verwendung geeigneter, dünner, leichter Materialien eine hohe Stabilität
des Schalungselements bei gleichzeitig geringem Gewicht erreicht werden. Es kommen
dadurch auch Materialien für die Platten in Betracht, die bisher nicht für verlorene
Schalungen eingesetzt werden konnten. Insbesondere können Materialien mit geringer
Dichte, wie Papier oder Karton verwendet werden. Wenn das erfindungsgemäße Schalungselement
für verlorene Schalungen, beispielsweise Fundamentschalungen eingesetzt wird, so kann
es vorteilhaft sein, wenn das Material des Schalungselements nach Feuchtigkeitsaufnahme
allmählich verrottet.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
[0007] In einer Ausführungsform weist die Schichtstruktur eine zwischen den Platten angeordnete
Struktur, vorzugsweise eine Wabenstruktur, auf, wobei Wände, welche die Struktur bilden,
quer zu den Platten verlaufen. Unter einer Wabenstruktur wird ein Element verstanden,
welches eine Vielzahl von Waben aufweist. Vorzugsweise sind die Wände der Struktur
mit den Platten verklebt. Durch das stabilisierende Zusammenwirken der Struktur und
der Platten kann unter Verwendung geeigneter, dünner, leichter Materialien eine hohe
Stabilität des Schalungselements bei gleichzeitig geringem Gewicht erreicht werden.
Es kommen dadurch auch Materialien für die Platten und die Struktur in Betracht, die
bisher nicht für verlorene Schalungen eingesetzt werden konnten. Insbesondere können
Materialien mit geringer Dichte, wie Papier oder Karton verwendet werden.
[0008] Vorzugsweise bestehen die genannten Wände aus Papier oder Karton.
[0009] Vorzugsweise werden die genannten Wände durch Streifen gebildet, die jeweils zusammen
mit benachbarten Streifen eine Vielzahl von Waben begrenzen. Die Streifen verlaufen
beispielsweise geknickt oder gebogen, etwa zickzackförmig oder wellenförmig. Sie sind
vorzugsweise miteinander verklebt.
[0010] Vorzugsweise weisen die Platten jeweils wenigstens eine Schicht mit mehreren Lagen
auf, von denen wenigstens eine Lage wellenförmig verläuft. Vorzugsweise bestehen die
Lagen aus Papier oder Karton. Durch eine wellenförmige Lage ergibt sich bei geringer
Materialdichte eine hohe Stabilität.
[0011] Vorzugsweise weisen die Platten jeweils wenigstens zwei derartige Schichten auf,
deren wellenförmige Lagen in unterschiedlichen Richtungen gewellt sind. Insbesondere
kann beispielsweise die Welle einer wellenförmigen Lage einer Schicht quer zu der
Welle einer wellenförmigen Lage einer anderen, insbesondere benachbarten Schicht verlaufen.
In einer bevorzugten Ausführungsform haben die Platten jeweils drei derartige Schichten
mit jeweils einer wellenförmigen Lage.
[0012] Die Platten können auch unterschiedlich aufgebaut sein, und die beschriebenen Merkmale
der Platten können bei nur einer der beiden Platten vorliegen.
[0013] Vorzugsweise ist die Schichtstruktur von einer Folie umhüllt. Dadurch ist die Schichtstruktur
vor einem Durchnässen geschützt.
[0014] In einer Ausführungsform ist die Folie perforiert. Durch das Ausmaß der Perforation
kann die Geschwindigkeit der Wasseraufnahme des Materials der Platten aus der beim
Abbinden des Betons freigesetzten Feuchtigkeit gezielt gesteuert werden.
[0015] In einer Ausführungsform ist auf wenigstens einer Seite der Schichtstruktur eine
Dämmschicht angeordnet. Wenn das erfindungsgemäße Schalungselement für verlorene Schalungen,
beispielsweise Fundamentschalung eingesetzt wird, so läßt sich mit Hilfe der Dämmschicht
auf einfache Weise eine Wärme-und/oder Schalldämmung erreichen. Die Dämmschicht kann
aus üblichen Dämmaterialien bestehen, beispielsweise aus Schaumpolystyrol, Steinwolle
oder dergleichen und kann beispielsweise durch eine oder mehrere Dämmplatten gebildet
werden.
[0016] Wenn sich die Dämmschicht innerhalb der Folie befindet und somit gegen von außen
einwirkende Feuchtigkeit geschützt ist, kommen auch weitere Dämmaterialien in Betracht,
insbesondere offen- oder geschlossenzellige Materialien oder Fasermaterialien mit
geringer Dichte, die einen besonders niedrigen Wärmeleitwert haben. Beispielsweise
kann die Dämmschicht aus geschäumtem Kunststoffmaterial bestehen.
[0017] Wenn die Folie eine Schrumpffolie ist, kann die Dämmschicht durch die Schrumpffolie
in der gewünschten Position an der Schichtstruktur fixiert werden, so daß sich das
Schalungselement und die daraus gebildete Schalung auf besonders einfache Weise herstellen
lassen.
[0018] Vorzugsweise ist die Wabenstruktur durch wenigstens einen Hohlraum zur Aufnahme eines
Erdnagels unterbrochen.
[0019] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
- Figur 1
- einen vertikalen Schnitt durch ein hochkant stehendes, erfindungsgemäßes Schalungselement;
- Figur 2
- eine Ansicht entsprechend Figur 1 einer modifizierten Ausführungsform des Schalungselements;
- Figur 3
- einen horizontalen Schnitt durch das Schalungselement nach Figur 2;
- Figur 4
- einen Schnitt entlang der Ebene IV - IV aus Figur 2; und
- Figur 5
- eine Konfiguration des erfindungsgemäßen Schalungsele- ments mit einer Dämmplatte.
[0021] In Figur 1 ist ein plattenförmiges Schalungselement mit einer Schichtstruktur 12
gezeigt, und in den Figuren 2 bis 4 ist ein gleichartiges plattenförmiges Schalungselement
gezeigt, bei dem die Schichtstruktur 12 zusätzlich mit einer Schrumpffolie 13 umhüllt
ist. Im übrigen sind die Schalungselemente der Figuren 1 und 2 identisch aufgebaut
und werden daher im folgenden gemeinsam beschrieben. Mit Ausnahme der Folie 13 entspricht
der in den Figuren 3 und 4 gezeigte Aufbau ebenfalls dem Schalungselement nach Figur
1.
[0022] Die Schichtstruktur 12 besteht aus zwei Platten 14, 16 und einer zwischen diesen
Platten 14, 16 angeordneten Wabenstruktur 18. Die Platten 14 und 16 bestehen jeweils
aus einer dreischichtigen Pappe, wobei jede der drei Schichten eine Wellenlage 20
bzw. 22 enthält. Dabei verläuft die Welle der Wellenlage 22 einer mittleren Schicht
quer zu der Welle der Wellenlagen 20 der äußeren Schichten. Die Wellenlagen 20, 22
verlaufen jeweils zwischen glatten Lagen 24.
[0023] Wände 26 der Wabenstruktur 18 werden durch Streifen aus Papier gebildet, die, wie
in Figur 4 zu sehen ist, gewellt oder geknickt verlaufen und jeweils zusammen mit
benachbarten Streifen die Waben der Wabenstruktur begrenzen. Die Ränder der Wände
26 sind mit den jeweils benachbarten Platten 14, 16 verklebt.
[0024] In Figur 3 ist beispielhaft ein Hohlraum 28 gezeigt, der die Wabenstruktur 18 unterbricht
und in vertikaler Richtung durch das Schalungselement verläuft, um einen Erdnagel
zur Fixierung des Schalungselements aufzunehmen. Solche Hohlräume 28 sind beispielsweise
in regelmäßigen Abständen in dem Schalungselement gebildet.
[0025] Die Folie 13 kann perforiert sein, so daß die beim Abbinden des Betons freigesetzte
Feuchtigkeit durch die perforierte Folie 13 hindurchdringen kann und von den Platten
14 bzw. 16 und der Wabenstruktur 18 aufgenommen werden kann. Beispielsweise kann die
Folie 13 auf der Innenseite des Schalungselements an verschiedenen Stellen durchstochen
werden.
[0026] Figur 5 zeigt eine Konfiguration, bei der zusätzlich auf einer Seite des Schalungselements,
z. B. zwischen der Platte 14 und der Folie 13, eine Dämmschicht in Form einer Dämmplatte
30 vorgesehen ist. In diesem Fall ist die Folie vorzugsweise nicht perforiert.
[0027] Die Dämmplatte 30 kann jede für den Zweck der Wärmedämmung gewünschte Dicke haben,
beispielsweise zwischen 30 und 120 mm, und sie kann aus beliebigen Dämmaterialien
bestehen, beispielsweise aus Schaumpolystyrol, Steinwolle und dergleichen. Anstelle
einer steifen Dämmplatte kann auch eine flexible Dämmschicht aus Steinwolle oder einem
anderen geeigneten Material verwendet werden. Ebenso kann die Dämmschicht auch aus
einer losen Schüttung aus Granulat oder dergleichen gebildet werden, die durch die
Schrumpffolie 13 in ihrer Form gehalten wird.
[0028] Die Dämmschicht kann auch feuchtigkeitspeichernde Eigenschaften haben, oder es kann
zusätzlich zu der Wärmedämmschicht eine feuchtigkeitsaufnehmende Schicht vorgesehen
sein. In diesem Fall kann die Folie 13 wiederum perforiert sein.
[0029] Auf die Folie 13 kann auch verzichtet werden, und die Dämmschicht kann beispielsweise
mit der Platte 14 verklebt sein.
1. Schalungselement mit einer Schichtstruktur (12), welche zwei Platten (14; 16) aufweist,
wobei die Platten (14; 16) jeweils wenigstens eine Schicht mit mehreren Lagen (20;
22; 24) aufweisen, und wobei eine wellenförmige Lage (20) einer Schicht der einen
Platte (14) und eine wellenförmige Lage (22) einer Schicht der anderen Platte (16)
in unterschiedlichen Richtungen gewellt sind.
2. Schalungselement nach Anspruch 1, wobei eine Welle einer wellenförmigen Lage (20)
einer Schicht der einen Platte (14) quer zu einer Welle einer wellenförmigen Lage
(22) einer Schicht der anderen Platte (16) verläuft.
3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schichtstruktur (12) von einer
Folie (13) umhüllt ist.
4. Schalungselement nach Anspruch 3, wobei die Folie (13) perforiert ist.
5. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Lagen (20; 22; 24)
aus Papier oder Karton bestehen.
6. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Platten (14; 16)
jeweils wenigstens zwei derartige Schichten aufweisen, deren wellenförmige Lagen (20;
22) in unterschiedlichen Richtungen gewellt sind.
7. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei auf wenigstens einer
Seite der Schichtstruktur (12) eine Dämmschicht (30) angeordnet ist.
8. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, welche eine zwischen den Platten
(14; 16) angeordnete Struktur (18) aufweist, wobei Wände (26), welche die Struktur
(18) bilden, quer zu den Platten (14; 16) verlaufen.
9. Schalungselement nach Anspruch 8, wobei die genannten Wände (26) aus Papier oder Karton
bestehen.
10. Schalungselement nach Anspruch 8 oder 9, wobei die genannte Struktur (18) durch wenigstens
einen Hohlraum (28) zur Aufnahme eines Erdnagels unterbrochen ist.
11. Schalungselement nach einem der Ansprüche 8 bis 10, bei dem die genannte Struktur
(18) eine Wabenstruktur ist.
12. Schalungselement nach Anspruch 11, wobei die genannten Wände (26) durch Streifen gebildet
werden, die jeweils zusammen mit benachbarten Streifen eine Vielzahl von Waben begrenzen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schalungselement zur Verwendung als hochkant stehendes Schalungselement, mit einer
Schichtstruktur (12), welche zwei Platten (14; 16) aufweist, wobei die Platten (14;
16) jeweils wenigstens eine Schicht mit mehreren Lagen (20; 22; 24) aufweisen, wobei
eine Welle einer wellenförmigen Lage (20) einer Schicht der einen Platte (14) quer
zu einer Welle einer wellenförmigen Lage (22) einer Schicht der anderen Platte (16)
verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen (20; 22; 24) aus Papier oder Karton bestehen, und daß die Schichtstruktur
(12) von einer Folie (13) umhüllt ist.
2. Schalungselement nach Anspruch 1, wobei die Folie (13) perforiert ist.
3. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Platten (14; 16)
jeweils wenigstens zwei derartige Schichten aufweisen, deren wellenförmige Lagen (20;
22) in unterschiedlichen Richtungen gewellt sind.
4. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei auf wenigstens einer
Seite der Schichtstruktur (12) eine Dämmschicht (30) angeordnet ist.
5. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, welche eine zwischen den
Platten (14; 16) angeordnete Struktur (18) aufweist, wobei Wände (26), welche die
Struktur (18) bilden, quer zu den Platten (14; 16) verlaufen.
6. Schalungselement nach Anspruch 5, wobei die genannten Wände (26) aus Papier oder
Karton bestehen.
7. Schalungselement nach Anspruch 5 oder 6, wobei die genannte Struktur (18) durch wenigstens
einen Hohlraum (28) zur Aufnahme eines Erdnagels unterbrochen ist.
8. Schalungselement nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei dem die genannte Struktur
(18) eine Wabenstruktur ist.
9. Schalungselement nach Anspruch 8, wobei die genannten Wände (26) durch Streifen gebildet
werden, die jeweils zusammen mit benachbarten Streifen eine Vielzahl von Waben begrenzen.