(19)
(11) EP 2 103 759 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.09.2009  Patentblatt  2009/39

(21) Anmeldenummer: 09003902.5

(22) Anmeldetag:  18.03.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 9/02(2006.01)
E02D 27/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(30) Priorität: 18.03.2008 DE 202008003779 U

(71) Anmelder: Obernolte, Sven
32278 Kirchlengern (DE)

(72) Erfinder:
  • Obernolte, Sven
    32278 Kirchlengern (DE)

(74) Vertreter: Wiebusch, Manfred 
Ter Meer Steinmeister & Partner GbR Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) Schalungselement


(57) Schalungselement mit einer Schichtstruktur (12), welche zwei Platten (14; 16) aufweist, wobei die Platten (14; 16) jeweils wenigstens eine Schicht mit mehreren Lagen (20; 22; 24) aufweisen, und wobei eine wellenförmige Lage (20) einer Schicht der einen Platte (14) und eine wellenförmige Lage (22) einer Schicht der anderen Platte (16) in unterschiedlichen Richtungen gewellt sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungselement mit einer Schichtstruktur. Unter einer Schichtstruktur wird ein Element verstanden, welches mehrere Schichten aufweist.

[0002] Es sind Schalungselemente bekannt, beispielsweise aus DE 38 15 870 C1, bei denen eine Baustahlmatte von einer Folie umhüllt ist. Bei der Folie handelt es sich um eine stabile Schrumpffolie, beispielsweise aus Polyethylen, mit der das Gitterwerk der Baustahlmatte umschrumpft ist, so daß die Gitteröffnungen jeweils durch zwei Folienlagen verschlossen sind und man somit ein flächiges, für Beton undurchlässiges Schalungselement erhält.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein neuartiges, leichtes Schalungselement zu schaffen.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Schalungselement der eingangs genannten Art gelöst, bei dem die Schichtstruktur zwei Platten aufweist, wobei die Platten jeweils wenigstens eine Schicht mit mehreren Lagen aufweisen, und wobei eine wellenförmige Lage einer Schicht der einen Platte und eine wellenförmige Lage einer Schicht der anderen Platte in unterschiedlichen Richtungen gewellt sind. Vorzugsweise verläuft eine Welle einer wellenförmigen Lage einer Schicht der einen Platte quer zu einer Welle einer wellenförmigen Lage einer Schicht der anderen Platte.

[0005] Durch das stabilisierende Zusammenwirken der in unterschiedlichen Richtungen gewellten Lagen kann unter Verwendung geeigneter, dünner, leichter Materialien eine hohe Stabilität des Schalungselements bei gleichzeitig geringem Gewicht erreicht werden. Es kommen dadurch auch Materialien für die Platten in Betracht, die bisher nicht für verlorene Schalungen eingesetzt werden konnten. Insbesondere können Materialien mit geringer Dichte, wie Papier oder Karton verwendet werden. Wenn das erfindungsgemäße Schalungselement für verlorene Schalungen, beispielsweise Fundamentschalungen eingesetzt wird, so kann es vorteilhaft sein, wenn das Material des Schalungselements nach Feuchtigkeitsaufnahme allmählich verrottet.

[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0007] In einer Ausführungsform weist die Schichtstruktur eine zwischen den Platten angeordnete Struktur, vorzugsweise eine Wabenstruktur, auf, wobei Wände, welche die Struktur bilden, quer zu den Platten verlaufen. Unter einer Wabenstruktur wird ein Element verstanden, welches eine Vielzahl von Waben aufweist. Vorzugsweise sind die Wände der Struktur mit den Platten verklebt. Durch das stabilisierende Zusammenwirken der Struktur und der Platten kann unter Verwendung geeigneter, dünner, leichter Materialien eine hohe Stabilität des Schalungselements bei gleichzeitig geringem Gewicht erreicht werden. Es kommen dadurch auch Materialien für die Platten und die Struktur in Betracht, die bisher nicht für verlorene Schalungen eingesetzt werden konnten. Insbesondere können Materialien mit geringer Dichte, wie Papier oder Karton verwendet werden.

[0008] Vorzugsweise bestehen die genannten Wände aus Papier oder Karton.

[0009] Vorzugsweise werden die genannten Wände durch Streifen gebildet, die jeweils zusammen mit benachbarten Streifen eine Vielzahl von Waben begrenzen. Die Streifen verlaufen beispielsweise geknickt oder gebogen, etwa zickzackförmig oder wellenförmig. Sie sind vorzugsweise miteinander verklebt.

[0010] Vorzugsweise weisen die Platten jeweils wenigstens eine Schicht mit mehreren Lagen auf, von denen wenigstens eine Lage wellenförmig verläuft. Vorzugsweise bestehen die Lagen aus Papier oder Karton. Durch eine wellenförmige Lage ergibt sich bei geringer Materialdichte eine hohe Stabilität.

[0011] Vorzugsweise weisen die Platten jeweils wenigstens zwei derartige Schichten auf, deren wellenförmige Lagen in unterschiedlichen Richtungen gewellt sind. Insbesondere kann beispielsweise die Welle einer wellenförmigen Lage einer Schicht quer zu der Welle einer wellenförmigen Lage einer anderen, insbesondere benachbarten Schicht verlaufen. In einer bevorzugten Ausführungsform haben die Platten jeweils drei derartige Schichten mit jeweils einer wellenförmigen Lage.

[0012] Die Platten können auch unterschiedlich aufgebaut sein, und die beschriebenen Merkmale der Platten können bei nur einer der beiden Platten vorliegen.

[0013] Vorzugsweise ist die Schichtstruktur von einer Folie umhüllt. Dadurch ist die Schichtstruktur vor einem Durchnässen geschützt.

[0014] In einer Ausführungsform ist die Folie perforiert. Durch das Ausmaß der Perforation kann die Geschwindigkeit der Wasseraufnahme des Materials der Platten aus der beim Abbinden des Betons freigesetzten Feuchtigkeit gezielt gesteuert werden.

[0015] In einer Ausführungsform ist auf wenigstens einer Seite der Schichtstruktur eine Dämmschicht angeordnet. Wenn das erfindungsgemäße Schalungselement für verlorene Schalungen, beispielsweise Fundamentschalung eingesetzt wird, so läßt sich mit Hilfe der Dämmschicht auf einfache Weise eine Wärme-und/oder Schalldämmung erreichen. Die Dämmschicht kann aus üblichen Dämmaterialien bestehen, beispielsweise aus Schaumpolystyrol, Steinwolle oder dergleichen und kann beispielsweise durch eine oder mehrere Dämmplatten gebildet werden.

[0016] Wenn sich die Dämmschicht innerhalb der Folie befindet und somit gegen von außen einwirkende Feuchtigkeit geschützt ist, kommen auch weitere Dämmaterialien in Betracht, insbesondere offen- oder geschlossenzellige Materialien oder Fasermaterialien mit geringer Dichte, die einen besonders niedrigen Wärmeleitwert haben. Beispielsweise kann die Dämmschicht aus geschäumtem Kunststoffmaterial bestehen.

[0017] Wenn die Folie eine Schrumpffolie ist, kann die Dämmschicht durch die Schrumpffolie in der gewünschten Position an der Schichtstruktur fixiert werden, so daß sich das Schalungselement und die daraus gebildete Schalung auf besonders einfache Weise herstellen lassen.

[0018] Vorzugsweise ist die Wabenstruktur durch wenigstens einen Hohlraum zur Aufnahme eines Erdnagels unterbrochen.

[0019] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert.

[0020] Es zeigen:
Figur 1
einen vertikalen Schnitt durch ein hochkant stehendes, erfindungsgemäßes Schalungselement;
Figur 2
eine Ansicht entsprechend Figur 1 einer modifizierten Ausführungsform des Schalungselements;
Figur 3
einen horizontalen Schnitt durch das Schalungselement nach Figur 2;
Figur 4
einen Schnitt entlang der Ebene IV - IV aus Figur 2; und
Figur 5
eine Konfiguration des erfindungsgemäßen Schalungsele- ments mit einer Dämmplatte.


[0021] In Figur 1 ist ein plattenförmiges Schalungselement mit einer Schichtstruktur 12 gezeigt, und in den Figuren 2 bis 4 ist ein gleichartiges plattenförmiges Schalungselement gezeigt, bei dem die Schichtstruktur 12 zusätzlich mit einer Schrumpffolie 13 umhüllt ist. Im übrigen sind die Schalungselemente der Figuren 1 und 2 identisch aufgebaut und werden daher im folgenden gemeinsam beschrieben. Mit Ausnahme der Folie 13 entspricht der in den Figuren 3 und 4 gezeigte Aufbau ebenfalls dem Schalungselement nach Figur 1.

[0022] Die Schichtstruktur 12 besteht aus zwei Platten 14, 16 und einer zwischen diesen Platten 14, 16 angeordneten Wabenstruktur 18. Die Platten 14 und 16 bestehen jeweils aus einer dreischichtigen Pappe, wobei jede der drei Schichten eine Wellenlage 20 bzw. 22 enthält. Dabei verläuft die Welle der Wellenlage 22 einer mittleren Schicht quer zu der Welle der Wellenlagen 20 der äußeren Schichten. Die Wellenlagen 20, 22 verlaufen jeweils zwischen glatten Lagen 24.

[0023] Wände 26 der Wabenstruktur 18 werden durch Streifen aus Papier gebildet, die, wie in Figur 4 zu sehen ist, gewellt oder geknickt verlaufen und jeweils zusammen mit benachbarten Streifen die Waben der Wabenstruktur begrenzen. Die Ränder der Wände 26 sind mit den jeweils benachbarten Platten 14, 16 verklebt.

[0024] In Figur 3 ist beispielhaft ein Hohlraum 28 gezeigt, der die Wabenstruktur 18 unterbricht und in vertikaler Richtung durch das Schalungselement verläuft, um einen Erdnagel zur Fixierung des Schalungselements aufzunehmen. Solche Hohlräume 28 sind beispielsweise in regelmäßigen Abständen in dem Schalungselement gebildet.

[0025] Die Folie 13 kann perforiert sein, so daß die beim Abbinden des Betons freigesetzte Feuchtigkeit durch die perforierte Folie 13 hindurchdringen kann und von den Platten 14 bzw. 16 und der Wabenstruktur 18 aufgenommen werden kann. Beispielsweise kann die Folie 13 auf der Innenseite des Schalungselements an verschiedenen Stellen durchstochen werden.

[0026] Figur 5 zeigt eine Konfiguration, bei der zusätzlich auf einer Seite des Schalungselements, z. B. zwischen der Platte 14 und der Folie 13, eine Dämmschicht in Form einer Dämmplatte 30 vorgesehen ist. In diesem Fall ist die Folie vorzugsweise nicht perforiert.

[0027] Die Dämmplatte 30 kann jede für den Zweck der Wärmedämmung gewünschte Dicke haben, beispielsweise zwischen 30 und 120 mm, und sie kann aus beliebigen Dämmaterialien bestehen, beispielsweise aus Schaumpolystyrol, Steinwolle und dergleichen. Anstelle einer steifen Dämmplatte kann auch eine flexible Dämmschicht aus Steinwolle oder einem anderen geeigneten Material verwendet werden. Ebenso kann die Dämmschicht auch aus einer losen Schüttung aus Granulat oder dergleichen gebildet werden, die durch die Schrumpffolie 13 in ihrer Form gehalten wird.

[0028] Die Dämmschicht kann auch feuchtigkeitspeichernde Eigenschaften haben, oder es kann zusätzlich zu der Wärmedämmschicht eine feuchtigkeitsaufnehmende Schicht vorgesehen sein. In diesem Fall kann die Folie 13 wiederum perforiert sein.

[0029] Auf die Folie 13 kann auch verzichtet werden, und die Dämmschicht kann beispielsweise mit der Platte 14 verklebt sein.


Ansprüche

1. Schalungselement mit einer Schichtstruktur (12), welche zwei Platten (14; 16) aufweist, wobei die Platten (14; 16) jeweils wenigstens eine Schicht mit mehreren Lagen (20; 22; 24) aufweisen, und wobei eine wellenförmige Lage (20) einer Schicht der einen Platte (14) und eine wellenförmige Lage (22) einer Schicht der anderen Platte (16) in unterschiedlichen Richtungen gewellt sind.
 
2. Schalungselement nach Anspruch 1, wobei eine Welle einer wellenförmigen Lage (20) einer Schicht der einen Platte (14) quer zu einer Welle einer wellenförmigen Lage (22) einer Schicht der anderen Platte (16) verläuft.
 
3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schichtstruktur (12) von einer Folie (13) umhüllt ist.
 
4. Schalungselement nach Anspruch 3, wobei die Folie (13) perforiert ist.
 
5. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Lagen (20; 22; 24) aus Papier oder Karton bestehen.
 
6. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Platten (14; 16) jeweils wenigstens zwei derartige Schichten aufweisen, deren wellenförmige Lagen (20; 22) in unterschiedlichen Richtungen gewellt sind.
 
7. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei auf wenigstens einer Seite der Schichtstruktur (12) eine Dämmschicht (30) angeordnet ist.
 
8. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, welche eine zwischen den Platten (14; 16) angeordnete Struktur (18) aufweist, wobei Wände (26), welche die Struktur (18) bilden, quer zu den Platten (14; 16) verlaufen.
 
9. Schalungselement nach Anspruch 8, wobei die genannten Wände (26) aus Papier oder Karton bestehen.
 
10. Schalungselement nach Anspruch 8 oder 9, wobei die genannte Struktur (18) durch wenigstens einen Hohlraum (28) zur Aufnahme eines Erdnagels unterbrochen ist.
 
11. Schalungselement nach einem der Ansprüche 8 bis 10, bei dem die genannte Struktur (18) eine Wabenstruktur ist.
 
12. Schalungselement nach Anspruch 11, wobei die genannten Wände (26) durch Streifen gebildet werden, die jeweils zusammen mit benachbarten Streifen eine Vielzahl von Waben begrenzen.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Schalungselement zur Verwendung als hochkant stehendes Schalungselement, mit einer Schichtstruktur (12), welche zwei Platten (14; 16) aufweist, wobei die Platten (14; 16) jeweils wenigstens eine Schicht mit mehreren Lagen (20; 22; 24) aufweisen, wobei eine Welle einer wellenförmigen Lage (20) einer Schicht der einen Platte (14) quer zu einer Welle einer wellenförmigen Lage (22) einer Schicht der anderen Platte (16) verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen (20; 22; 24) aus Papier oder Karton bestehen, und daß die Schichtstruktur (12) von einer Folie (13) umhüllt ist.
 
2. Schalungselement nach Anspruch 1, wobei die Folie (13) perforiert ist.
 
3. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Platten (14; 16) jeweils wenigstens zwei derartige Schichten aufweisen, deren wellenförmige Lagen (20; 22) in unterschiedlichen Richtungen gewellt sind.
 
4. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei auf wenigstens einer Seite der Schichtstruktur (12) eine Dämmschicht (30) angeordnet ist.
 
5. Schalungselement nach einem der vorstehenden Ansprüche, welche eine zwischen den Platten (14; 16) angeordnete Struktur (18) aufweist, wobei Wände (26), welche die Struktur (18) bilden, quer zu den Platten (14; 16) verlaufen.
 
6. Schalungselement nach Anspruch 5, wobei die genannten Wände (26) aus Papier oder Karton bestehen.
 
7. Schalungselement nach Anspruch 5 oder 6, wobei die genannte Struktur (18) durch wenigstens einen Hohlraum (28) zur Aufnahme eines Erdnagels unterbrochen ist.
 
8. Schalungselement nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei dem die genannte Struktur (18) eine Wabenstruktur ist.
 
9. Schalungselement nach Anspruch 8, wobei die genannten Wände (26) durch Streifen gebildet werden, die jeweils zusammen mit benachbarten Streifen eine Vielzahl von Waben begrenzen.
 




Zeichnung










Recherchenbericht













Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente