[0001] Die Erfindung betrifft eine Kupplung mit einem ersten Kupplungsteil und einem zweiten
Kupplungsteil, wobei die beiden Kupplungsteile relativ zueinander verdrehbar angeordnet
sind.
[0002] Kupplungen dienen der festen oder beweglichen, starren oder elastischen und, falls
technisch bedingt, der ein- und ausrückbaren Verbindung von Wellen und auch anderen
Bauteilen zur Übertragung von Drehmomenten. Sie sind aus dem Stand der Technik hinlänglich
bekannt, weshalb es eines gesonderten druckschriftlichen Nachweises an dieser Stelle
nicht bedarf.
[0003] Obgleich aus dem Stand der Technik zahlreiche und auf jeweilige Anwendungsfälle im
Besonderen abgestimmte Kupplungskonstruktionen bekannt sind, besteht nach wie vor
Verbesserungsbedarf. Es ist deshalb die
Aufgabe der Erfindung, eine neuartige Kupplung vorzuschlagen, die insbesondere eine positionsgenaue
Lagefixierung der beiden Kupplungsteile zueinander erlaubt.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine Kupplung vorgeschlagen, die
sich durch ein Kupplungselement auszeichnet, das relativ zu einem der beiden Kupplungsteile
verdrehfest positionierbar ist, wobei das andere der beiden Kupplungsteile ein Kupplungsglied
aufweist, das mit einem vom Kupplungselement getragenen Kupplungsglied zusammenwirkt.
[0005] Die erfindungsgemäße Kupplung umfaßt ein erstes Kupplungsteil, ein zweites Kupplungsteil
sowie ein Kupplungselement. Das Kupplungselement ist beispielsweise zum zweiten Kupplungsteil
verdrehfest positionierbar. Dies ist bevorzugterweise dadurch erreicht, dass das Kupplungselement
am zweiten Kupplungsteil angeordnet ist. Mit Vorteil wird vorgeschlagen, dass für
eine verdrehfeste Verbindung zwischen Kupplungselement einerseits und zweitem Kupplungsteil
andererseits eine Polygon-Verbindung vorgesehen ist. Aufgrund dieser Polygon-Verbindung
wird das Kupplungselement bei einer Verdrehbewegung des zweiten Kupplungsteils mitgenommen.
Andere verdrehfeste Verbindungen liegen im Rahmen der Erfindung.
[0006] Die erfindungsgemäße Kupplung verfügt des weiteren über Kupplungsglieder, wobei ein
erstes Kupplungsglied vom ersten Kupplungsteil und ein zweites Kupplungsglied vom
Kupplungselement getragen ist. Diese Kupplungsglieder wirken zusammen und können im
Bedarfsfall zur Kraftübertragung zwischen erstem Kupplungsteil und zweitem Kupplungsteil
in form- und/oder kraftschlüssigen Eingriff gebracht werden.
[0007] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Kupplung ist darin zu sehen, daß eine
kraftübertragende Verbindung zwischen erstem Kupplungsteil und zweitem Kupplungsteil
in quasi indirekter Weise über die Kupplungsglieder erfolgt, was eine positionsgenaue
Lagefixierung der beiden Kupplungsteile zueinander erlaubt. In diesem Zusammenhang
ist ferner von Vorteil, daß sich eine verschleißbedingte Abnutzung allein auf die
Kupplungsglieder konzentriert, die im Bedarfsfall in einfacher Weise ausgetauscht
werden können. Die erfindungsgemäße Kupplung erweist sich damit insgesamt als außerordentlich
langlebig, wenn im Zuge regelmäßiger Wartungsarbeiten verschlissene Kupplungsglieder
ordnungsgemäß ersetzt werden.
[0008] Es kommen bevorzugterweise sowohl kupplungsteilseitig als auch kupplungselementseitig
eine Mehrzahl von Kupplungsgliedern zum Einsatz. Diese sind bevorzugterweise als Kugeln
ausgebildet und in dafür vorgesehene Nuten sowohl am Kupplungsteil als auch am Kupplungselement
eingesetzt. Dabei entspricht die Nutlänge einem Vielfachen des Durchmessers der als
Kupplungsglieder eingesetzten Kugeln, so daß die Nut ohne Ausbildung irgendwelcher
Zwischenräume mit den als Kupplungsglieder dienenden Kugeln voll besetzt ist. Im bestimmungsgemäßen
Verwendungsfall können die Kupplungsglieder für eine kraftübertragende Kopplung von
erstem Kupplungsteil und zweitem Kupplungsteil in Eingriff miteinander gebracht werden.
Wenn sich die Kupplungsglieder nicht im Eingriff befinden, sind die beiden Kupplungsteile
relativ zueinander verdrehbar Sobald sich die Kupplungsglieder hingegen im Eingriff
befinden, ergibt sich eine verdrehfeste Verbindung zwischen den beiden Kupplungsteilen.
Ähnlich wie bei einer Verzahnung ergibt sich ein Eingriff der Kupplungsglieder, das
heißt eine kraftübertragende Verbindung zwischen den Kupplungsteilen dann, wenn die
als Kupplungsglieder dienenden Kugeln um einen halben Kugeldurchmesser versetzt, das
heißt auf Lücke aneinander gepreßt sind, so daß zwei erste Kupplungsglieder des ersten
Kupplungsteils ein zweites Kupplungsglied des Kupplungselements zwischen sich aufnehmen
bzw. umgekehrt, das heißt zwei zweite Kupplungsglieder des Kupplungselements ein erstes
Kupplungsglied des ersten Kupplungsteils zwischen sich aufnehmen.
[0009] Aufgrund der vorbeschriebenen Anordnung ist es in vorteilhafter Weise möglich, die
beiden Kupplungsteile in höchstem Maße positionsgenau in ihrer relativen Lage zueinander
zu positionieren und in dieser Lage eine kraftübertragende Verbindung zwischen den
beiden Kupplungsteilen auszubilden. Kommen der bevorzugten Ausführungsform nach als
Kupplungsglieder Kugeln zum Einsatz, so bestimmt sich die Positionierungsgenauigkeit
der beiden Kupplungsteile gegenüber einander in Abhängigkeit des halben Durchmessers
der als Kupplungsglieder eingesetzten Kugeln. Es kann deshalb in vorteilhafter Weise
rein konstruktiv die mögliche Positionsgenauigkeit der beiden Kupplungsteile vorgegeben
werden, indem als Kupplungsglieder entsprechend dimensionierte Kugeln zum Einsatz
kommen.
[0010] Für ein Anpressen der Kupplungsglieder aneinander im Eingriffsfall dient das erfindungsgemäß
vorgesehene Kupplungselement. Das Kupplungselement hat einen radialen Außenrandbereich
und einen radialen Innenbereich. Zwischen beiden ist ein ringförmiger federelastischer
Bereich ausgebildet. Aus diesem Grunde können der Außenrandbereich einerseits und
der Innenrandbereich andererseits in axialer Richtung relativ zueinander verschoben
werden. So kann am Außenrandbereich oder am Innenrandbereich dann die Anordnung der
Kupplungsglieder erfolgen. Beispielsweise kann die bereits vorbeschriebenen Nut zur
Aufnahme der Kugelelemente ausgebildet sein. Aber auch andere Kupplungsglieder wie
Reibflächen, Nocken/Nuten, Verzahnungen und dergleichen können ausgebildet sein. Aufgrund
der federelastischen Ausgestaltung lassen sich also Außenrandbereich und Innenrandbereich
relativ zueinander bewegen. Es gibt Kombinationen wo der Innenrandbereich verdrehfest
gegenüber einem der Kupplungselemente angeordnet ist. In dem Fall lässt sich durch
entsprechende Druckbeaufschlagung über den federelastischen Bereich der Außenrandbereich
gegenüber dem anderen Kupplungselement bewegen. Dies kann auch umgekehrt erfolgen,
d. h. der Außenrandbereich kann gegenüber einem Kupplungselement fest sein und der
Innenrandbereich axial federelastisch bewegt werden. Auch ist eine Kombination möglich,
indem über den Druck beide Bereiche relativ zueinander bewegt und erst im Eingriff
mit den jeweiligen Kupplungselementen gebracht werden. Es sind auch alle Kombinationen
denkbar, d. h. ein Eingriff erfolgt bei Druckbeaufschlagung oder wenn Druck abgestellt
wird. Im montierten Zustand der Kupplung können durch die beschriebene Anordnung die
vom Kupplungselement getragenen Kupplungsglieder in Richtung der vom Kupplungsteil
getragenen Kupplungsglieder zu und wieder weg bewegt werden. Dabei kann es sich um
axial auf den Randbereich befindliche Kupplungsglieder handeln, aber auch um im radialen
Stirnrandbereich angeordnete Kupplungsglieder, die in entsprechende radial angeordnete
Gegenstücke eingreifen.
[0011] Die Kraftbeaufschlagung des Kupplungselements zwecks Verfahr- bzw. Verschwenkbewegung
des radialen Außenrandbereichs geschieht bevorzugterweise hydraulisch oder pneumatisch.
Es sind aber auch elektrische, elektromagnetische oder dergleichen Krafteinwirkungen
im Rahmen der Erfindung. Konstruktiv ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, daß das
zweite Kupplungsteil über eine korrespondierend zum Kupplungselement ausgebildete
Aufnahme verfügt, in die das Kupplungselement im endmontierten Zustand der erfindungsgemäßen
Kupplung fluiddicht eingesetzt ist. Das das Kupplungselement aufnehmende Kupplungsteil
verfügt des weiteren über Druckkammern, die unmittelbar an das vom Kupplungsteil aufgenommene
Kupplungselement angrenzend ausgebildet sind. Anstelle mehrerer Druckkammern kann
auch eine einzige Druckkammer vorgesehen sein, die beispielsweise in Entsprechung
der Ausgestaltung des Kupplungselements ringförmig bzw. schleifenförmig ausgebildet
ist. Wenn nun im Betriebsfall innerhalb der Druckkammer ein gewisser Mindestdruck
erzeugt wird, so hat dies ein Anheben des federelastisch ausgebildeten radialen Außenrandbereichs
des Kupplungselements zur Folge, und zwar in Richtung auf das erste Kupplungsteil.
Sobald der Druck unter den gewissen Mindestdruck wieder absinkt, senkt sich auch der
radiale Außenrandbereich des Kupplungselements aufgrund seiner federelastischen Ausgestaltung
wieder ab, bis das Kupplungselement seine Normallage in der Aufnahme des zweiten Kupplungsteils
wieder einnimmt.
[0012] Im Falle des elektrischen oder elektromagnetischen Betätigens sind in den entsprechenden
Bereichen beispielsweise Spulen oder sonstige geeignete Bauelement angeordnet.
[0013] Wie aus der obigen Beschreibung klar sein sollte, sind das erste und das zweite Kupplungsteil
in axialer Richtung beabstandet voneinander angeordnet. Dieser Abstand ist konstruktiv
vorgegeben und ergibt sich in Abhängigkeit der Größe der Kupplungsglieder, das heißt
im Falle von Kugeln als Kupplungsglieder in Abhängigkeit des Kugeldurchmessers einerseits
und der möglichen Verfahr- bzw. Verschwenkbewegung des radialen Außenrandbereichs
des Kupplungselements in Richtung auf das dem Kupplungselement im endmontierten Zustand
gegenüberliegende Kupplungsteil andererseits. Die Kupplungsteile selbst sind in der
Regel in axialer Richtung nicht zueinander verschieblich ausgebildet, was aber möglich
ist. Um das erste und das zweite Kupplungsteil bestimmungsgemäß kraftübertragend miteinander
zu verbinden, sind die von dem einen Kupplungsteil einerseits und die vom Kupplungselement
andererseits getragenen Kupplungsglieder in Eingriff miteinander zu bringen. Dies
geschieht bei der erfindungsgemäßen Kupplung mittels des Kupplungselements, indem
der die Kupplungsglieder tragende radiale Außenrandbereich des Kupplungselements durch
pneumatische, hydraulische oder elektrische Druckeinwirkung zur Überbrückung des zwischen
den beiden Kupplungsteilen bestehenden axialen Abstandes bewegt, d. h. verfahren bzw.
verschwenkt wird. Infolge dieser Verformung des federelastischen Bereiches des Kupplungselements
kommt es zu einem Ineingriffbringen der Kupplungsglieder und damit zur Ausgestaltung
einer kraftübertragenden Verbindung zwischen den beiden Kupplungsteilen. Um die so
ausgestaltete Verbindung zwischen den Kupplungsteilen wieder zu lösen, ist die Druckbeaufschlagung
des radialen Außenrandbereichs des Kupplungselements so weit zu minimieren, daß der
radiale Außenrandbereich aufgrund der federelastischen Ausgestaltung des Zwischenbereiches
zurück in seine Normalstellung verfahren bzw. verschwenken kann.
[0014] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der Fign. Dabei zeigen
- Fig. 1
- in schematischer Schnittdarstellung die erfindungsgemäße Kupplung;
- Fig. 2
- in teilgeschnittener Seitenansicht die erfindungsgemäße Kupplung in der Ausgestaltungsform
eines Schalttisches;
- Fig. 3
- in einer Seitenansicht das Kupplungselement nach Fig. 2;
- Fig. 4
- in einer Draufsicht von oben das Kupplungselement nach Fig. 2 bzw. 3;
- Fig. 5
- in einer geschnittenen Seitenansicht das erste Kupplungsteil nach Fig. 2;
- Fig. 6
- in einer Draufsicht von oben das erste Kupplungsteil nach Fig. 2 bzw. Fig. 5;
- Fig. 7
- in einer geschnittenen Seitenansicht das Kupplungselement nach Fig. 2 in einer alternativen
Ausgestaltungsform und
- Fig. 8
- in einer Draufsicht von oben das Kupplungselement nach Fig. 7.
[0015] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine erfindungsgemäße Kupplung 1.
Des besseren Verständnisses wegen ist die Darstellung nach Fig. 1 vereinfacht.
[0016] Wie die Darstellung nach Fig. 1 erkennen läßt, verfügt die erfindungsgemäße Kupplung
über ein erstes Kupplungsteil 2 und ein zweites Kupplungsteil 3. Diese beiden Kupplungsteile
2 und 3 sind um eine gemeinsame Achse 15 relativ zueinander verdrehbar ausgebildet.
In axialer Richtung der Achse 15 sind die beiden Kupplungsteile 2 und 3 indes in einem
vorgegebenen, festen Abstand zueinander positioniert. Ein Verfahren bzw. ein Verschieben
der Kupplungsteile relativ zueinander in axialer Richtung der Achse 15 ist nicht möglich.
[0017] Für eine kraftübertragende Drehverbindung der beiden Kupplungsteile 2 und 3 dienen
Kupplungsglieder, und zwar erste Kupplungsglieder 6 und zweite Kupplungsglieder 7.
Für eine kraftübertragende Drehverbindung von erstem Kupplungsteil 2 und zweitem Kupplungsteil
3 sind die ersten Kupplungsglieder 6 und die zweiten Kupplungsglieder 7 in form- und/oder
kraftschlüssigen Eingriff zu bringen. Die Kupplungsteile 2 und 3 sind dann verdrehfest
zueinander positioniert, so daß von dem ersten Kupplungsteil 2 auf das zweite Kupplungsteil
3 ein Drehmoment übertragen werden kann und umgekehrt. Sobald der form- und/oder kraftschlüssige
Verbindungsschluß zwischen den Kupplungsgliedern wieder gelöst wird, sind die beiden
Kupplungsteile 2 und 3 wieder relativ zueinander verdrehbar, das heißt in gelöster
Stellung der Kupplungsglieder ist eine Drehmomentübertragung vom ersten Kupplungsteil
2 auf das zweite Kupplungsteil 3 oder umgekehrt nicht möglich.
[0018] Aus der Darstellung nach Fig. 1 ergibt sich, daß die ersten Kupplungsglieder 6 vom
ersten Kupplungsteil 2 getragen sind. Zu diesem Zweck verfügt das insgesamt scheibenförmig
ausgebildete erste Kupplungsteil 2 über eine umlaufende Ringnut 9, in die die ersten
Kupplungsglieder 6 bevorzugterweise verdrehfest eingesetzt sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 sind die ersten Kupplungsglieder 6 als Kugeln ausgebildet.
[0019] Die zweiten Kupplungsglieder 7 sind von einem ringförmig ausgebildeten Kupplungselement
4 getragen. Zu diesem Zweck weist das erfindungsgemäße Kupplungselement 4 im radialen
Außenrandbereich 10 eine umlaufende Nut 8 auf, in die die bevorzugterweise gleichfalls
als Kugeln ausgebildeten zweiten Kupplungsglieder 7 bevorzugterweise verdrehfest eingesetzt
sind. Wie die Darstellung nach Fig. 1 erkennen läßt, liegen im endmontierten Zustand
der Kupplung 1 die Randnut 9 des ersten Kupplungsteils 2 und die Nut 8 des Kupplungselements
4 und damit die ersten Kupplungsglieder 6 und die zweiten Kupplungsglieder 7 einander
gegenüber.
[0020] Das Kupplungselement 4 ist verdrehfest am zweiten Kupplungsteil 3 angeordnet. Diese
drehfeste Verbindung wird mittels einer Polygonverbindung 5 realisiert. Dabei verfügt
das zweite Kupplungsteil 3 über eine korrespondierend zur geometrischen Ausgestaltung
des Kupplungselements 4 ausgebildeten Aufnahme 14, in die das Kupplungselement 4 im
endmontierten Zustand eingesetzt ist, wie sich aus der Darstellung nach Fig. 1 entnehmen
läßt. Es versteht sich dabei von selbst, daß die Polygonverbindung 5 alternativ oder
ergänzend auch stirnseitig des radialen Außenrandbereiches 10 des Kupplungselements
4 ausgebildet sein kann.
[0021] Die polygonale Verbindung 5 zwischen Kupplungselement 4 und zweitem Kupplungsteil
3 ist als Welle-Nabe-Verbindung ausgestaltet, wobei gemäß einem besonderen Vorschlag
der Erfindung vorgesehen sein kann, dass hinsichtlich dieser Verbindung in Längsrichtung
der Achse 15 mehrere Radialabsätze vorgesehen sind. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil,
dass die im Zuge einer bestimmungsgemäßen Belastung der Welle-Nabe-Verbindung auftretende
Maximalkraft auf die einzelnen Radialabsätze verteilt wird. Dadurch wird zwar die
insgesamt im Belastungsfall auftretende Kraft nicht minimiert, es ergibt sich aber
eine optimierte Verteilung der maximal auftretenden Kraft, was es in vorteilhafter
Weise ermöglicht, die einzelnen Bauteile weniger stark zu dimensionieren, was einen
Materialvorteil erbringt.
[0022] Das zweite Kupplungsteil 3 stellt eine zwischen zwei Absätzen 12 und 13 ausgebildete
Druckkammer 11 bereit, wobei das zweite Kupplungsteil 3 in Entsprechung des ersten
Kupplungsteils 2 ebenfalls insgesamt scheibenförmig ausgebildet ist, weshalb sowohl
die Druckkammer 11 als auch die Absätze 12 und 13 jeweils ringförmig umlaufend ausgestaltet
sind.
[0023] Wie sich aus der Darstellung nach Fig. 1 ergibt, ist die vom zweiten Kupplungsteil
3 bereitgestellte Druckkammer 11 mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Fig. 1 unterhalb
des radialen Außenrandbereichs 10 des Kupplungselements 4 ausgebildet. Dieser radiale
Außenrandbereich 10 des Kupplungselements 4 ist federelastisch ausgebildet und kann
bei entsprechender Kraftbeaufschlagung verfahren bzw. verschwenkt werden, und zwar
mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Fig. 1 nach oben und unten, das heißt auf das
erste Kupplungsteil 2 zu bzw. von diesem weg.
[0024] Die Kraftbeaufschlagung des Kupplungselements 4, das heißt des radialen Außenrandbereichs
10 des Kupplungselements 4 geschieht mittels hydraulischer oder pneumatischer Druckeinwirkung
über die Druckkammer 11. Innerhalb der Druckkammer wird ein über ein Mindestdruck
hinausgehender Druck erzeugt, der dann in der Konsequenz dazu führt, daß sich der
radiale Außenrandbereich 10 mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Fig. 1 nach oben
hin aufwölbt. Infolge dessen werden die vom Kupplungselement 4 getragenen zweiten
Kupplungsglieder 7 in bestimmungsgemäßen Eingriff mit den vom ersten Kupplungsteil
2 getragenen ersten Kupplungsgliedern 6 in Eingriff gebracht, was sodann zu einer
kraftübertragenden Verbindung zwischen erstem Kupplungsteil 2 und zweitem Kupplungsteil
3 führt. Soll diese kraftübertragende, drehfeste Verbindung von erstem Kupplungsteil
2 und zweitem Kupplungsteil 3 wieder gelöst werden, so ist der in der Druckkammer
11 herrschende Druck unter einen gewissen Mindestdruck zu reduzieren, infolge dessen
es aufgrund der federelastischen Ausgestaltung des radialen Außenrandbereichs 10 des
Kupplungselements 4 zu einem Zurückverfahren des radialen Außenrandbereichs 10 des
Kupplungselements 4 in Richtung auf das zweite Kupplungsteil 3 kommt. Infolge dieses
Zurückverfahrens bzw. Zurückverschwenkens des radialen Außenrandbereichs 10 des Kupplungselements
4 werden die ersten Kupplungsglieder 6 und die zweiten Kupplungsglieder 7 wieder außer
Eingriff genommen, so daß die drehfeste Verbindung zwischen erstem Kupplungsteil 2
und zweitem Kupplungsteil 3 aufgehoben wird. In dieser gelösten Stellung können sich
das erste Kupplungsteil 2 und das zweite Kupplungsteil 3 wieder relativ zueinander
um die gemeinsame Achse 15 verdrehen.
[0025] Ein besonderes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kupplung in Form eines Schalttisches
16 zeigen die Fign. 2 bis 6, wobei die jeweiligen Fign. jeweils unterschiedliche Baukomponenten
des Schalttisches bzw. unterschiedliche Ansichten dieser Baukomponenten zeigen.
[0026] Fig. 2 zeigt in einer Übersichtsdarstellung eine Zusammenbauzeichnung des Schalttisches
16. Dieser verfügt über ein erstes Kupplungsteil 2, das gemäß dieser Ausgestaltungsform
als Drehtisch zu bezeichnen ist. Der Drehtisch, daß heißt das erste Kupplungsteil
2 ist um eine Achse 15 verdrehbar ausgebildet, und zwar relativ verdrehbar zu einem
gemäß diesem Ausführungsbeispiel als Gehäuse zu bezeichnenden, feststehenden zweiten
Kupplungsteil 3. Konstruktiv ist dies bei der Ausgestaltungsform nach Fig. 2 dadurch
realisiert, daß das erste Kupplungsteil 2 mittels eines entsprechenden Drehlagers
relativ verdrehbar gegenüber dem zweiten Kupplungsteil 3 an diesem festgelegt ist.
[0027] Mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Fig. 2 ist zwischen erstem Kupplungsteil 2
und zweitem Kupplungsteil 3 ein ringförmiges Kupplungselement 4 angeordnet. Dies ist
fluiddicht in eine dafür vorgesehene Aufnahme 14 des zweiten Kupplungsteils 3 eingesetzt.
Zum Zwecke der fluiddichten Anordnung des Kupplungselements am zweiten Kupplungsteil
3 dienen entsprechende Dichtelemente, so zum Beispiel ein in den Zeichnungen nicht
näher dargestelltes Dichtelement, das in die Stimnut 14 des Kupplungselements 4 eingesetzt
ist.
[0028] Das Kupplungselement 4 ist mittels einer Polygon-Verbindung 5 verdrehfest am zweiten
Kupplungsteil 3 angeordnet. Ebenso wie das zweite Kupplungsteil 3 ist damit auch das
Kupplungselement 4 im Vergleich zum ersten Kupplungsteil 2 drehfest angeordnet. In
anderen Worten: Eine Verdrehung des ersten Kupplungsteils 2 findet gegenüber dem zweiten
Kupplungsteil 3 und damit auch gegenüber dem mit dem zweiten Kupplungsteil 3 drehfest
verbundenen Kupplungselement 4 statt.
[0029] Im radial außenliegenden Randbereich 10 ist das Kupplungselement 4 mit einer umlaufenden
Nut 8 ausgestattet, in die zweite Kupplungsglieder 7 in Form von Kugeln eingesetzt
sind. Dieser Nut 8 ist mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Fig. 2 gegenüberliegend
eine Ringnut 9 im ersten Kupplungsteil 2 ausgebildet, in die Kupplungsglieder gleichfalls
in Form von Kugeln eingesetzt sind. In der schon anhand von Fig. 1 vorbeschriebenen
Weise können diese Kupplungsglieder 6 und 7 für eine kraftschlüssige Verbindung von
erstem Kupplungsteil 2 und zweitem Kupplungsteil 3 in Eingriff gebracht werden.
[0030] Das zweite Kupplungsteil 3 stellt eine Druckkammer 11 bereit, die über einen Einlaß
18 mit einem Fluid, beispielsweise Luft oder Öl befüllt werden kann. Infolge einer
Fluidbefüllung der Druckkammer 11 steigt der Druck innerhalb der Druckkammer 11, was
eine mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Fig. 2 unterseitige Kraftbeaufschlagung
des radialen Außenrandbereichs 10 des Kupplungselements 4 zur Folge hat. Infolge dieser
Kraftbeaufschlagung verschwenkt der radiale Außenrandbereich 10 des Kupplungselements
4 in der schon anhand von Fig. 1 beschriebenen Weise mit Bezug auf die Zeichnungsebene
nach Fig. 2 nach oben, was zu einem Ineingriffbringen von den ersten Kupplungsgliedern
6 und den zweiten Kupplungsgliedern 7 mit der Konsequenz führt, daß das erste Kupplungsteil
verdrehfest gegenüber dem zweiten Kupplungsteil 3 arretiert und an diesem festgelegt
ist.
[0031] Wie sich aus der obigen Beschreibung ergibt, kann das als Drehtisch des Schalttisches
16 dienende erste Kupplungsteil 2 taktweise gegenüber dem als Gehäuse dienenden zweiten
Kupplungsteil 3 verdreht und gegenüber diesem drehfest arretiert werden.
[0032] Die Fign. 3 und 4 zeigen das Kupplungselement 4 jeweils in einer Einzeldarstellung.
Die zur Ausbildung der polygonalen Verbindung 5 zwischen dem Kupplungselement 4 und
dem zweiten Kupplungsteil 3 dienende polygonale Kontur 19 des Kupplungselements 4
ist insbesondere Fig. 4 zu entnehmen.
[0033] Die federelastische Ausgestaltung des radialen Außenrandbereichs 10 des Kupplungselements
4 wird aufgrund der reduzierten Materialausgestaltung im Federbereich 20 des Kupplungselements
4 erreicht, wie dieser insbesondere Fig. 3 zu entnehmen ist.
[0034] Die Fign. 5 und 6 zeigen das erste Kupplungsteil 2 nach Fig. 2 in zwei unterschiedlichen
Ansichten, wobei eine Draufsicht von oben Fig. 6 zu entnehmen ist.
[0035] Ein Kupplungselement 4 gemäß einer alternativen Ausgestaltungsform zeigen die Fign.
7 und 8. Dabei unterscheidet sich das Kupplungselement 4 nach den Fign. 7 und 8 gegenüber
dem Kupplungselement 4 nach den Fign. 3 und 4 durch die Ausgestaltung des Federbereichs
20. Dieser ist in der Ausgestaltungsform nach den Fign. 7 und 8 quasi als umlaufende
Nut 21 ausgebildet, die einen mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Fig. 7 in der
Mitte nach oben ausgewölbten Boden 22 aufweist.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Kupplung
- 2
- erstes Kupplungsteil
- 3
- zweites Kupplungsteil
- 4
- Kupplungselement
- 5
- Polygon-Verbindung
- 6
- erstes Kupplungsglied
- 7
- zweites Kupplungsglied
- 8
- Nut
- 9
- Ringnut
- 10
- radialer Außenrandbereich
- 11
- Druckkammer
- 12
- Absatz
- 13
- Absatz
- 14
- Aufnahme
- 15
- Achse
- 16
- Schalttisch
- 17
- Stimnut
- 18
- Einlaß
- 19
- Kontur
- 20
- Federbereich
- 21
- Nut
- 22
- Boden
1. Kupplung mit einem ersten Kupplungsteil (2) und einem zweiten Kupplungsteil (3), wobei
die beiden Kupplungsteile (2, 3) relativ zueinander verdrehbar angeordnet sind, gekennzeichnet durch ein Kupplungselement (4), das relativ zu einem der beiden Kupplungsteile (3) verdrehfest
positionierbar ist, wobei das andere der beiden Kupplungsteile (2) ein Kupplungsglied
(6) aufweist, das mit einem vom Kupplungselement (4) getragenen Kupplungsglied (7)
zusammenwirkt.
2. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungselement (4) an dem einen der beiden Kupplungsteile (3) angeordnet ist.
3. Kupplung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für eine drehfeste Verbindung von Kupplungselement (4) und Kupplungsteil (3) eine
Polygon-Verbindung vorgesehen ist.
4. Kupplung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (4) ringförmig ausgebildet ist.
5. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (4) einen federelastischen Bereich (20) aufweist.
6. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das vom Kupplungselement (4) getragene Kupplungsglied (7) eine Kugel ist, die vorzugsweise
in eine im radialen Außenrandbereich (10) des Kupplungselements (4) umlaufend ausgebildete
Nut (8) eingesetzt ist.
7. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (4) in einer korrespondierend hierzu ausgebildeten Aufnahme
(14) des einen Kupplungsteils (3) angeordnet ist.
8. Kupplung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung fluiddicht ist.
9. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das das Kupplungselement (4) aufnehmende Kupplungsteil (3) eine Druckkammer (11)
aufweist.
10. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das andere Kupplungsteil (2) eine umlaufende Ringnut (9) aufweist, in die das kupptungsteilige
Kupplungsglied (2) eingesetzt ist, welches bevorzugterweise als Kugel ausgebildet
ist.