Stand der Technik
[0001] Aus der
DE 196 04 889 A1 ein Druckbegrenzungsventil bekannt. Dessen Einzelbauteile sind in eine sacklochartige
Bohrung eingesetzt, die sich preisgünstig im Gehäuse von druckmittelführenden Aggregaten
ausbilden lässt. Im Bereich der Öffnungen einer Bohrung befindet sich ein besonders
ausgebildeter Sitzkörper. Der Sitzkörper kann in einem einzigen automatisierten Arbeitsgang
in die Bohrung eingepresst und mit ihr formschlüssig verbunden werden. Gleichzeitig
mit dem Einpressvorgang kann eine individuelle Einstellung der Auslösedruckschwelle
des Druckbegrenzungsventils erfolgen. Der im Sitzkörper ausgebildete Zulauf ist gegenüber
dem Ablauf so angeordnet, dass eine vollständige Durchströmung des Druckbegrenzungsventils
gewährleistet ist. Dadurch lassen sich Axial beziehungsweise Radialschwingungen des
Ventilkörpers, der den Druckmittelstrom steuert, vermindern und Betriebsstörungen
reduzieren.
[0002] Für bestimmte Konzepte von Kraftstoffinjektoren ist ein bestimmtes Druckniveau in
der Rücklaufleitung zur Aufrechterhaltung der Funktion der Kraftstoffinjektoren notwendig.
Zu diesem Zwecke werden unter anderem Druckhalteventile eingesetzt, die den Druck
in die Rücklaufleitung durch die fortgesetzte Einbringung von Kraftstoff durch die
Steuermenge bis zu einem gewissen Wert ansteigen lassen. Ist ein Grenzwert des Druckes
in die Rücklaufleitung erreicht (Öffnungsdruck des Druckhalteventils), öffnet das
Druckhalteventil so lange, bis der Öffnungsdruck in der Rücklaufleitung wieder unterschritten
wird. Üblicherweise sind Druckhalteventile als Kugelventile ausgeführt.
[0003] Über die Steuermenge gelangt verdichteter heißer Kraftstoff in die Rücklaufleitung
und erwärmt den dort bereits vorhandenen Kraftstoff sowie die Rücklaufleitung. In
Betriebsphasen des Motors, in denen keine Einspritzung erfolgt, so zum Beispiel im
Schubbetrieb, gelangt auch kein weiterer Kraftstoff in die Rücklaufleitung. Der Kraftstoff
in der Rücklaufleitung kühlt sich ab, was zu einem deutlichen Druckverlust in der
Rücklaufleitung führt, obwohl das Druckhalteventil geschlossen ist. Weiterhin können
Kleinstleckagen am Druckhalteventil zu einem Druckabbau in der Rücklaufleitung führen.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung kann ein zusätzliches Bauteil in
Gestalt eines separat in die Rücklaufleitung eines Kraftstoffeinspritzsystems zu integrierenden
Ausgleichsvolumens eingespart werden, für welches ansonsten Bauraum im Motorraum notwendig
würde beziehungsweise eine Konstruktionsanpassung, d.h. eine Modifikation im Rücklaufteil
des Kraftstoffeinspritzsystems erforderlich wäre.
[0005] Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Druckhalteventil umfasst zur Darstellung einer
Volumenausgleichsfunktion einen durch ein Federelement belasteten Kolben. Dieser wird
innerhalb eines Gehäuses im Ausgangszustand gegen einen Anschlag gedrückt. Das Gehäuse
hat an einer Seite einen Anschluss zu den mit Kraftstoff zu versorgenden Kraftstoffinjektoren
sowie auf der gegenüberliegenden Seite einen Anschluss zum Kraftstoffreservoir. Die
Trennung in Bezug auf den Druck beider Anschlüsse erfolgt über ein Dichtelement am
Umfang des Kolbens. Während Betriebsphasen mit Einspritzung beziehungsweise dadurch
auftretender Rücklaufmenge baut sich der Druck in der Rücklaufleitung auf, und der
Kolben wird gegen die Federkraft in eine erste Richtung verschoben. Hat der Kolben
eine bestimmte Wegstrecke überschritten, werden beide Anschlüsse des Gehäuses hydraulisch
über eine Nut verbunden, und es erfolgt ein sich auf der Injektorseite des Gehäuses
einstellender Druckabbau. Ist der Druck auf der Injektorseite des Gehäuses so weit
abgesunken, dass die Federkraft eine Kolbenverschiebung in die entgegengesetzte Richtung
ermöglicht, werden beide Anschlüsse durch das Dichtelement wieder voneinander getrennt,
und es findet ein erneuter Druckaufbau statt. Im Mittel stellt sich durch die erfindungsgemäß
vorgeschlagene Lösung ein Maximaldruck auf der Injektorseite ein, der vor allem von
der Kolbenquerschnittsfläche und der Federkraft abhängig ist. Dieser maximale Druck
entspricht dem Öffnungsdruck des Druckhalteventils.
[0006] Während Schubphasen der Verbrennungskraftmaschine kommt es zu einem Druckabbau in
dem Teil der Rücklaufleitung, die zwischen den Kraftstoffinjektoren und dem erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Druckhalteventil liegt. Dadurch wird der Kolben durch die Feder weiter
in die erste Richtung gedrückt, wodurch dem Druckabbau Rücklaufleitung entgegengewirkt
wird. Diese Ausgleichswirkung ist beendet, sobald der Kolben den Anschlag erreicht.
[0007] Des Weiteren ist in das erfindungsgemäß vorgeschlagene Druckhalteventil eine Wiederbefüllfunktion
integriert. Bei einem auf der Tankseite sich einstellenden höheren Druck im Vergleich
zum Druck auf der Injektorseite, wird das Dichtelement über Querbohrungen im Kolben
gegen das Federelement aufgedrückt, und es kommt somit zu einer Strömung des Kraftstoffs
auf die Seite des Gehäuses, an dem der Anschluss zu den mit Kraftstoff zu versorgenden
Kraftstoffinjektoren liegt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0008] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
[0009] Es zeigen:
- Figuren 1.1, 1.2 und 1.3
- eine erste Ausführungsvariante des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckhalteventils,
- Figuren 2.1, 2.2 und 2.3
- eine weitere, zweite Ausführungsform des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckhaltesystems,
- Figuren 3.1, 3.2 und 3.3
- eine weitere, dritte Ausführungsvariante des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckhalteventils
mit Volumenausgleichsfunktion und integriertem Kugelventil zur Maximaldruckbegrenzung
und
- Figur 4
- die Gegenüberstellung vom Druckabbau in einem Druckhalteventil mit und ohne Ausgleichsvolumen.
Ausführungsformen
[0010] Den Figuren 1.1, 1.2 und 1.3 ist eine erste Ausführungsvariante des erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Druckhalteventils zu entnehmen.
[0011] Figur 1.1 zeigt ein Druckhalteventil 10, welches ein Gehäuse 12 umfasst. Am Gehäuse
12 befindet sich ein das Druckhalteventil 10 mit einem Kraftstoffreservoir verbindender
Tankanschluss 14; mit Bezugszeichen 16 ist ein injektorseitiger Anschluss bezeichnet,
über den das Druckhalteventil 10 innerhalb des Rücklauftraktes eines Kraftstoffeinspritzsystems
10 mit den Kraftstoffinjektoren verbunden ist. Bei den Kraftstoffinjektoren - die
in der Darstellung gemäß der Figuren 1.1 bis 1.3 nicht dargestellt sind - entsteht
bei Betätigung eines in der Regel nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
durch Druckentlastung eines Steuerraumes ein Absteuervolumen, die Steuermenge. Die
Steuermenge, die von den Kraftstoffinjektoren abgesteuert wird, beaufschlagt einen
zweiten hydraulischen Raum 30, der im Gehäuse 12 des Druckhalteventils 10 ausgebildet
ist.
[0012] Wie der Darstellung gemäß der Figur 1.1 entnehmbar ist, werden ein erster hydraulischer
Raum 28 und der zweite hydraulische Raum 30 durch einen Kolben 18 voneinander getrennt.
Der Kolben 18 weist an einer Kolbenstirnseite 40 eine Ringnut 20 auf. In der Ringnut
20 befindet sich ein ebenfalls bevorzugt ringförmig ausgebildetes Dichtelement 22,
über welches der erste hydraulische Raum 28 tankseitig und der zweite hydraulische
Raum 30 injektorseitig voneinander getrennt sind.
[0013] Wie der Darstellung gemäß Figur 1.1 zu entnehmen ist, verläuft in einer Innenmantelfläche
des Gehäuses 12 des Druckhalteventils 10 eine zum Beispiel nutförmig ausgebildete
hydraulische Verbindung 32. Wie der Figur 1.1 des Weiteren entnommen werden kann,
ist der Kolben 18 durch eine Kolbenfeder 24, die im ersten hydraulischen Raum 28 aufgenommen
ist, beaufschlagt; ein ringförmig ausgebildetes Dichtelement 36, welches Kanäle 42
(vergleiche Darstellung gemäß Figur 2) des Kolbens 18 öffnet oder verschließt, ist
durch eine Anstellfeder 34 beaufschlagt. Die Anstellfeder 34 erstreckt sich durch
den zweiten hydraulischen Raum 30, in dem ebenfalls das an die Kolbenstirnseite 40
angestellte Dichtelement 36 zum Öffnen oder Freigeben der Kanäle 42 aufgenommen ist.
[0014] Das in der Darstellung gemäß der Figuren 1.1 bis 1.3 dargestellte erfindungsgemäß
vorgeschlagene Druckhalteventil umfasst eine Volumenausgleichsfunktion. Hauptelement
des in Figur 10 dargestellten Druckhalteelementes 10 ist der mit der Kolbenfeder 24
beaufschlagte Kolben 18. Der Kolben 18 ist im Ausgangszustand durch die Kolbenfeder
24 in einen ersten Anschlag 26, der in der Innenseite des Gehäuses 12 ausgebildet
ist, angestellt. Steigt der Druck im zweiten hydraulischen Raum durch Einströmen von
Steuermenge über den Injektoranschluss 16 bei Betriebsphasen mit Einspritzung, baut
sich im zweiten hydraulischen Raum 30 durch die von den Kraftstoffinjektoren jeweils
abgesteuerte Steuermenge ein Druck auf. Der Kolben 18 wird entgegen der Wirkung der
Kolbenfeder 24 in den ersten hydraulischen Raum 28 verschoben. Hat der Kolbenweg in
Richtung in den ersten hydraulischen Raum 28 eine in einer Mantelfläche der Innenseite
des Gehäuses 12 ausgebildete hydraulische Verbindung 32 freigegeben, so erfolgt ein
Druckausgleich vom zweiten hydraulischen Raum 30 injektorseitig in den ersten hydraulischen
Raum 28 tankseitig. Damit sind der Tankanschluss 14 und der Injektoranschluss 16 über
die hydraulische Verbindung 32 miteinander verbunden.
[0015] Ist der Druck auf der Injektorseite, d.h. im zweiten hydraulischen Raum 30, so weit
abgesunken, dass die Federkraft der Kolbenfeder 24 eine Kolbenverschiebung des ersten
Kolbens 18 in Richtung an den ersten Anschlag 26 ermöglicht, werden die beiden Anschlüsse,
d.h. der Tankanschluss 14 und der Injektoranschluss 16, wieder durch das an der Mantelfläche
des Kolbens 18 aufgenommene Dichtelement 22 voneinander getrennt. Es findet erneut
ein Druckaufbau im zweiten hydraulischen Raum 30 - injektorseitig - statt. Im Mittel
wird sich ein maximaler Druck im zweiten hydraulischen Raum 30 einstellen, der im
Wesentlichen von der Querschnittsfläche des durch die Kolbenfeder 24 beaufschlagten
Kolbens 18 und von der Federkraft, die durch die Kolbenfeder 24 aufgebracht wird,
abhängt. Dieser maximale Druck entspricht dem Öffnungsdruck des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Druckhalteventils 10.
[0016] Während Schubphasen, d.h. zum Beispiel beim Gas wegnehmen oder bei der Passage von
längeren Gefälle-Strecken, kommt es zu einem Druckabbau innerhalb der Rücklaufleitung
zwischen den Kraftstoffinjektoren, und innerhalb des zweiten hydraulischen Raums 30.
Hierdurch wird der Kolben 18 durch die Kolbenfeder 24 weiter in Richtung auf den ersten
Anschlag 26 geschoben, wodurch dem Druckabbau im zweiten hydraulischen Raum 30 entgegengewirkt
wird. Diese Ausgleichswirkung ist beendet, sobald der über die Kolbenfeder 24 beaufschlagte
Kolben 18 den ersten Anschlag 26 des Gehäuses 12 erreicht hat und demzufolge nicht
weiter in Richtung auf den zweiten hydraulischen Raum 30 verfahrbar ist.
[0017] Figur 1.2 ist zu entnehmen, dass der über die Rückstellfeder 24 beaufschlagte Kolben
mindestens einen Kanal 42 aufweist. Über den mindestens einen Kanal 42 im Kolben 18
sind der hydraulische Raum 28 und der zweite hydraulische Raum 30 abgesehen von der
hydraulischen Verbindung 32 entsprechend der Position eines ringförmig ausgebildeten
Dichtelementes 36 miteinander verbunden. Das in der Darstellung gemäß Figur 1.2 zum
Beispiel ringförmig ausgebildete Dichtelement 36 ist durch die in Figur 1.1 im komprimierten
Zustand dargestellte Anstellfeder 34 beaufschlagt.
[0018] Wie Figur 1.3 entnommen werden kann, ist in das erfindungsgemäß vorgeschlagene Druckhalteventil
10 in seiner ersten Ausführungsvariante eine Rückbefüllfunktion des zweiten hydraulischen
Raums 30 in Gestalt der den Kolben 18 durchziehenden Kanäle 42 integriert. Bei einem
im ersten hydraulischen Raum 28 herrschenden höheren Druck im Vergleich zu dem Druck,
der im zweiten hydraulischen Raum 30 injektorseitig herrscht, erfolgt eine Freigabe
der den Kolben 18 durchziehenden Kanäle 42 durch den im ersten hydraulischen Raum
28 herrschenden Druck, d.h. ein Überströmen von Kraftstoff von diesem in den zweiten
hydraulischen Raum 30. Die Bohrungen 42 werden entgegen der Wirkung der Anstellfeder
34 aufgedrückt. Wie in Figur 1.3 dargestellt, strömt der Kraftstoff vom ersten hydraulischen
Raum 28 in den zweiten hydraulischen Raum 30 innerhalb des Gehäuses 12 des Druckhalteventils
10 über.
[0019] In einer weiteren Ausführungsvariante, die in den Figuren 2.1 bis 2.3 dargestellt
ist, ist eine Rückbefüllfunktion über eine im Gehäuse 12 ausgebildete Nut gegeben.
[0020] Figur 2.1 zeigt, dass im Vergleich zu in den Figuren 1.1 bis 1.3 dargestellten ersten
Ausführungsformen des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckhalteventils 10 der Kolben
18 in der zweiten Ausführungsvariante einfacher ausgestaltet ist. Der Kolben 18 umfasst
eine erste Stirnseite 52 sowie eine zweite Stirnseite 54, die im Wesentlichen plan
ausgebildet sind. Im Vergleich zur in den Figuren 1.1, 1.2 und 1.3 dargestellten ersten
Ausführungsform des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckhalteventils 10 sind die
Kanäle 42 entfallen, ferner die topfförmige Ausnehmung, in die die Kolbenfeder 24
gemäß der Figuren 1.1, 1.2 und 1.3, die den ersten hydraulischen Raum 28 durchzieht,
eingelassen ist.
[0021] Wie die Figuren 2.1, 2.2 und 2.3 zeigen, verläuft in einer Innenmantelfläche 56 des
Gehäuses 12 neben der ersten hydraulischen Verbindung 32, die als Nut beschaffen sein
kann, eine weitere hydraulische Verbindung 50, die der Rückbefüllung des zweiten hydraulischen
Raums 30 bei entsprechender axialer Stellung des Kolbens 18 dient. Wie die Figuren
2.1, 2.2 und 2.3 zeigen, ist im Gehäuse 12 des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckhalteventils
10 in der zweiten Ausführungsform der erste Anschlag 26 entfallen. Der Kolben 18 ist
gewissermaßen fliegend in Bezug auf seine Stirnseiten 52, 54 durch die Kolbenfeder
24, die den ersten hydraulischen Raum 28 durchzieht, und durch die Anstellfeder 34,
die sich durch den zweiten hydraulischen Raum 30 erstreckt, eingespannt. Bei einem
Druckanstieg im zweiten hydraulischen Raum 30 verfährt der Kolben 18 mit am Umfang
in einer Ringnut 20 aufgenommenem Dichtelement 22 in den ersten hydraulischen Raum
28, wie in Figur 2.2 dargestellt. Dies entspricht der in Figur 1.2 dargestellten Position
des Kolbens 18 im ersten Ausführungsbeispiel. Sobald der Kolben 18 beziehungsweise
das an dessen Ringfläche aufgenommene Dichtelement 22 die Kante der hydraulischen
Verbindung 32 an der Innenmantelfläche 56 des Gehäuses 12 freigibt, erfolgt ein Druckausgleich
vom zweiten hydraulischen Raum 30 in den ersten hydraulischen Raum 28 des Gehäuses
12. Umgekehrt erfolgt eine Wiederbefüllung des zweiten hydraulischen Raumes 30 bei
starkem Druckabfall dort und bei höherem Druck im ersten hydraulischen Raum 28 durch
den Kolben 18, der von der Kolbenfeder 24 beaufschlagt ist. Der Kolben 18 wird so
weit in den zweiten hydraulischen Raum 30 eingefahren, dass die hydraulische Verbindung
50 zwischen dem ersten hydraulischen Raum 28 und dem zweiten hydraulischen Raum 30,
der in diesem Falle ein geringes Volumen aufweist, bei komprimierter Anstellfeder
34 über die hydraulische Verbindung 50 an der Innenmantelfläche 56 des Gehäuses 12
erfolgt.
[0022] In den Figuren 3.1, 3.2 und 3.3 ist eine weitere, dritte Ausführungsform des erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Druckhalteventils mit Volumenausgleichsfunktion und integriertem Kugelventil
zur Maximaldruckbegrenzung dargestellt.
[0023] Figur 3.1 zeigt, dass der Kolben 18 ähnlich einfach ausgebildet ist wie im zweiten
Ausführungsbeispiel, gemäß der Figuren 2.1, 2.2 und 2.3. Der im dritten Ausführungsbeispiel
gemäß der Figuren 3.1, 3.2 und 3.3 dargestellte Kolben 18 umfasst die erste Stirnseite
52 und die zweite Stirnseite 54, die plan ausgebildet sind. Des Weiteren ist der Kolben
18 von mindestens einem Kanal 42 durchzogen, der über das an die erste Stirnseite
52 angestellte, hier ringförmig ausgebildete Dichtelement 36 verschlossen ist, das
wiederum von der Anstellfeder 34 beaufschlagt ist. Zusätzlich zu dem mindestens einen
Kanal 42 ist die Fläche des federbeaufschlagten Kolbens 18 von einem zentralen Kanal
76 durchzogen. Der zentrale Kanal 76 erstreckt sich im Wesentlichen symmetrisch zur
Gehäuseachse 38 des Gehäuses 12 des Druckhalteventils 10. Der zentrale Kanal 76 umfasst
einen Trichter 78, in dem ein Kegelsitz 80 ausgebildet ist. Der Kegelsitz 80 wird
über ein in der Darstellung gemäß der Figuren 3.1, 3.2 und 3.3 kugelförmig ausgebildetes
Schließelement 74, welches seinerseits durch die Kolbenfeder 24 beaufschlagt ist,
verschlossen. Der Ventilsitz 72 ist in der Ausführungsform des Druckhalteventils 10
gemäß der Figuren 3.1, 3.2 und 3.3 als Kegelsitz 80 ausgeführt.
[0024] Wie aus Figur 3.1 hervorgeht, ist der Kolben 18 über die Wirkung der Kolbenfeder
24 in den ersten Anschlag 26 gestellt. In der in Figur 3.1 dargestellten axialen Stellung
des Kolbens 18 werden der zweite hydraulische Raum 30 und der erste hydraulische Raum
28 voneinander getrennt. Die Kanäle 42, die den Kolben 18 parallel zur Gehäuseachse
38 durchziehen, sind durch das durch die Anstellfeder 36 beaufschlagte Dichtelement
36 verschlossen. Des Weiteren ist das in den Darstellungen gemäß der Figuren 3.1,
3.2 und 3.3 dargestellte, kugelförmig ausgebildete Schließelement 74 durch die Kolbenfeder
24 in den Ventilsitz 72, hier ausgebildet als Kegelsitz 80, gestellt, der demzufolge
verschlossen ist. Bei Betrieb der Kraftstoffinjektoren erfolgt nun ausgehend von der
in Figur 3.1 dargestellten Stellung des Kolbens 18 ein Druckaufbau durch Einströmen
von Steuermenge im zweiten hydraulischen Raum 30 über den Injektoranschluss 16. Der
mindestens eine Kanal 42, der den Kolben 18 durchzieht, ist durch das über die Anstellfeder
34 beaufschlagte Dichtelement 36 nach wie vor verschlossen. Entsprechend des Druckaufbaus,
der sich im zweiten hydraulischen Raum 30 einstellt, wird der Kolben 18 entgegen der
Wirkung der Kolbenfeder 24 in Richtung auf den zweiten Anschlag 70 an der Innenseite
des Gehäuses 12 verschoben. Der maximale Druck in der am Injektoranschluss 16 des
Gehäuses 12 des Druckhalteventils 10 angeschlossenen Rücklaufleitung ist dann erreicht,
wenn der Kolben 18 an den zweiten Anschlag 70 angelaufen ist und das Schließelement
74 - hier kugelförmig ausgebildet - durch den im zweiten hydraulischen Raum 30 und
dem Zentralkanal 76 durch das Schließelement 74 wirkenden Druck entgegen der Wirkung
der Kolbenfeder 24 öffnet. Dies bedeutet, dass ein Druckausgleich über den geöffneten
Ventilsitz 72, hier ausgebildet als Kegelsitz 80, vom zweiten hydraulischen Raum 30
in den ersten hydraulischen Raum 28 des Gehäuses 12 des Druckhalteventils 10 erfolgt.
Diese Konfiguration ist in der Darstellung gemäß der Figur 3.2 angedeutet.
[0025] In dieser Position sind der erste hydraulische Raum 28 und der zweite hydraulische
Raum 30 über den zentralen Kanal 76, dessen Ventilsitz 72 aufgrund des im zweiten
hydraulischen Raum 30 herrschenden Druckes geöffnet ist, verbunden, während der mindestens
eine Kanal 42, der den Kolben 18 durchzieht, nach wie vor durch das hier ringförmig
ausgebildete Schließelement beaufschlagt durch die Anstellfeder 34 geschlossen ist.
[0026] Der Darstellung gemäß Figur 3.3 ist der Zustand des Druckhalteventils 10 dargestellt,
in dem der im ersten hydraulischen Raum 28 herrschende tankseitige Druck den im zweiten
hydraulischen Raum 30 herrschenden injektorseitigen Druck übersteigt. Der zentrale
Kanal 76 ist durch das hier kugelförmig ausgebildete Schließelement 74 verschlossen,
der Kolben vom zweiten Anschlag 70 in den ersten Anschlag 26 gestellt. Aufgrund des
höheren Druckes im ersten hydraulischen Raum 28, der in dem mindestens einen Kanal
42, der den Kolben 18 durchzieht, ansteht, wird das hier zum Beispiel ringförmig ausgebildete
Dichtelement 36 entgegen der Wirkung der Anstellfeder 34 von der ersten Stirnseite
52 des Kolbens 18 abgestellt und Kraftstoff strömt vom ersten hydraulischen Raum 28
über den mindestens einen Kanal 42 in den zweiten hydraulischen Raum 30 über. Dadurch
erfolgt ein Druckausgleich vom ersten hydraulischen Raum 28 in den zweiten hydraulischen
Raum 30 bei geschlossenem Ventilsitz 72, hier ausgebildet als Kegelsitz 80 und verschlossen
durch das hier kugelförmig ausgebildetes Schließelement 74.
[0027] In der Darstellung gemäß Figur 4 sind Druckverläufe von Druckhalteventilen bei Schubbetriebsphasen
einer Verbrennungskraftmaschine gegenübergestellt.
[0028] Die Dauer der Schubbetriebsphase ist durch Bezugszeichen 82 dargestellt. Diese Schubbetriebsphase
82 erstreckt sich zum Beispiel über einen Zeitraum von 60 Sekunden. Gemäß des Kurvenverlaufes
86 stellt sich während der Schubbetriebsphase 82 in einem Druckhalteventil ohne Volumenausgleichsfunktion
ein Druckabfall von einem Rücklaufdruck in der Größenordnung von etwa 8 bar, ein Druckabfall
bis auf etwa 2 bar ein. Dies ist durch den Druckverlauf 86 gekennzeichnet. Das Minimum,
welches sich nach Ende der Schubbetriebsphase 82 im Druckhalteventil ohne Druckausgleichsfunktion
einstellt, liegt in der Größenordnung von etwa 2 bar beziehungsweise geringfügig darunter.
[0029] Wird ein erfindungsgemäß vorgeschlagenes Druckhalteventil 10 mit Volumenausgleichsfunktion
eingesetzt, so kann der Druckabfall aufgrund der Volumenausgleichsfunktion des erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Druckhalteventils 10 - bezogen auf einen Ausgangsdruck in der Größenordnung
von 8 bar - auf Drücke oberhalb von 6 bar begrenzt werden, d.h. es stellt sich ein
zumindest um den Faktor 3 verbesserter Druckverlust, d.h. ein erheblich geringerer
Druckverlust im erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckhalteventil 10 ein. Die Verringerung
des Druckverlustes während Schubbetriebsphasen von Verbrennungskraftmaschinen geht
einher mit dem Vorteil, dass das erfindungsgemäß vorgeschlagene Druckhaltventil 10
die Volumenausgleichsfunktion in das Gehäuse 12 integriert verwirklicht, ohne dass
zusätzliche Bauteile oder Modifikationen im Kraftstoffeinspritzsystem der mit Kraftstoff
zu versorgenden Verbrennungskraftmaschine, insbesondere im Rücklaufteil desselben,
erforderlich wären.
1. Ventil (10), insbesondere Druckhalteventil im Rücklaufteil eines Kraftstoffeinspritzsystems,
mit einem Gehäuse (12), welches einen Tankanschluss (14) und einen Injektoranschluss
(16) aufweist sowie einen ersten hydraulischen Raum (28) und einen zweiten hydraulischen
Raum (30) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Gehäuses (12) der erste hydraulische Raum (28) und der zweite hydraulische
Raum (30) durch einen federbelasteten Kolben (18) hydraulisch voneinander getrennt
sind.
2. Ventil (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste hydraulische Raum (28) über den Injektoranschluss (16) mit Rücklaufmenge
(abgesteuerter Menge) von Kraftstoffinjektoren beaufschlagt ist.
3. Ventil (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der federbelastete Kolben (18) über ein federbelastetes, ringförmiges Schließelement
(36) zu öffnende oder zu verschließende Kanäle (42) aufweist und an seiner Mantelfläche
eine Ringnut (20) umfasst, in die ein Dichtelement (22) eingelassen ist, welches den
ersten hydraulischen Raum (28) vom zweiten hydraulischen Raum (30) trennt.
4. Ventil (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der federbelastete Kolben (18) einen Zentralkanal (76) aufweist, der mittels eines
weiteren, im ersten hydraulischen Raum (28) angeordneten federbelasteten Schließelementes
(74) zu öffnen oder zu verschließen ist.
5. Ventil (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreiten eines Druckniveaus im zweiten hydraulischen Raum (30) der Kolben
(18) eine hydraulische Verbindung (32), die in den ersten hydraulischen Raum (28)
mündet, freigibt und ein Druckausgleich zwischen den hydraulischen Räumen (28, 30)
erfolgt.
6. Ventil (10) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei Druckabbau im zweiten hydraulischen Raum (30) der Kolben (18) mit Dichtelement
(22) die hydraulische Verbindung (32) verschließt und den ersten hydraulischen Raum
(28) vom zweiten hydraulischen Raum (30) trennt.
7. Ventil (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rückbefüllung des zweiten hydraulischen Raumes (30) über im Kolben (18) ausgeführte
Kanäle (42) gegen die Wirkung eines mit einer Anstellfeder (34) beaufschlagten Dichtelementes
(36) erfolgt.
8. Ventil (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wiederbefüllung des zweiten hydraulischen Raumes (30) über an einer Innenmantelfläche
(56) des Gehäuses (12) ausgeführte hydraulische Verbindungen (30, 52) erfolgt.
9. Ventil (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckabbau im zweiten hydraulischen Raum (30) über den in einen zweiten Anschlag
(70) gestellten Kolben (18) und den zentralen Kanal (76) bei in dem ersten hydraulischen
Raum (28) geöffnetem Ventilsitz (72) erfolgt.
10. Ventil (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zentraler Kanal (76) im Kolben (18) über ein im ersten hydraulischen Raum (28)
angeordnetes, federvorgespanntes Schließelement (74) geöffnet oder verschlossen wird.