[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gasturbinenbrenner gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 sowie auf ein Verfahren zum Spülen einer Brennstoffdüse.
[0002] Als allgemeiner Stand der Technik für einen Brenner für eine Fluggasturbine wird
beispielsweise auf die
US 6 543 235 B1 verwiesen.
[0003] Zur Senkung der thermisch bedingten Stickoxidemissionen sind unterschiedliche Konzepte
für Brennstoffdüsen bekannt. Eine Möglichkeit besteht in dem Betrieb von Brennern
mit einem hohen Luft-Brennstoff-Überschuss. Hier wird das Prinzip ausgenutzt, dass
infolge des mageren Gemisches und bei gleichzeitiger Gewährleistung einer ausreichenden
räumlichen Homogenität des Kraftstoff-Luft-Gemisches eine Senkung der Verbrennungstemperaturen
und damit der thermisch bedingten Stickoxide begünstigt wird.
[0004] Bei vielen derartigen Brennern wird zudem eine interne Kraftstoffstufung angewendet.
Dies bedeutet, dass neben einer für niedrige NOx-Emissionen ausgelegten Hauptkraftstoffeinspritzung
zusätzlich noch eine Pilotstufe in den Brenner integriert ist, die mit einem erhöhtem
Kraftstoff-Luft-Anteil betrieben wird und die Stabilität der Verbrennung einen ausreichenden
Brennkammerausbrand sowie ausreichende Zündeigenschaften gewährleisten soll. Der Kraftstoff
für die Hauptstufe eines derartigen Magerbrenners kann hierbei als geschlossener Film
oder mittels diskreter Kraftstoffaustrittsbohrungen als Mehrfachstrahl eingebracht
werden.
[0005] Insbesondere bei den Ausführungsformen für diskrete Strahleindüsungen besteht aufgrund
der geringen Bohrungsdurchmesser (meist D < 1.0 mm) und der Positionierung der Kraftstoffzumessbohrungen
nahe heißgasbeaufschlagter Bauteile eine hohe Gefahr der Kraftstoffverkokung in den
Kraftstoffaustrittsbohrungen. Hintergrund ist der mit steigender Aufheizung des Kraftstoffs
einsetzende Prozess der thermischen Oxidation des Kraftstoffs. Ab einer Kraftstofftemperatur
von ca. 150°C und einer entsprechenden zeitlichen Wirksamkeit der thermischen Belastung
können die einsetzenden chemischen Prozesse zu einer Ablagerungsbildung führen.
[0006] Die Folge der Ablagerungsbildung ist zunächst eine Veränderung der Durchflusscharakteristik
des Kraftstoffs in den betroffenen Kraftstoffaustrittsbohrungen infolge eines erhöhten
Druckabfalls. Darüber hinaus kann es zu einer vollständigen Verstopfung der Kraftstoffaustrittsbohrungen
kommen. Beide Effekte führen zu einer deutlichen Verschlechterung der Kraftstoff-Luft-Mischung
in der Brennkammer, verbunden mit einer Erhöhung der Emissionswerte sowie einer nachteiligen
Beeinflussung der Temperaturverteilung innerhalb der Brennkammer sowie der Temperaturtraverse
im Brennkammeraustritt. Bei einer hohen Ablagerungsbildung kann somit die Lebensdauer
der Brennkammer und der Turbine beeinträchtigt sein.
[0007] Die Gefahr der Kraftstoffverkokung steigt, wenn die Kraftstoffleitung abgeschaltet
und ein Teil der Kraftstoffleitungen nicht mehr kontinuierlich mit Kraftstoff versorgt
wird. Dies ist z.B. bei gestuften Magerbrennern bei der schrittweisen oder vollständigen
Abschaltung von Hauptbrennern beim Übergang zwischen verschiedenen Lastzuständen möglich.
Ein Teil des Kraftstoffs kann in den nicht mehr kontinuierlich durchflossenen Kraftstoffleitungen
verbleiben und wird dann infolge der hohen Metalltemperaturen der Kraftstoffleitungen
und der Strahlungswirkung der Flamme erhitzt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gasturbinenbrenner sowie ein Verfahren
zu dessen Spülung zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau und einfacher, betriebssicherer
Anwendbarkeit eine Ablagerung von Kraftstoff sowie dessen Reaktionsprodukten im Bereich
der Brennstoffdüse vermeiden.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombinationen der unabhängigen
Ansprüche gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindungen.
[0010] Um die Gefahr der Verkokung des Kraftstoffs in den Kraftstoffaustrittsbohrungen zu
vermeiden, wird ein Spülmechanismus für die abgeschalteten Kraftstoffleitungen eines
Brenners vorgeschlagen, der eine vollständige automatische Leerung der Kraftstoffleitungen
ermöglicht. Über eine entsprechende Verschaltung einzelner Kraftstoffleitungen untereinander
besteht das Grundprinzip in dem Aufprägen unterschiedlicher statischer Drücke P
a,i in den Austrittsquerschnitten der Kraftstoffleitungen und dem Erzeugen von Druckdifferenzen
zur selbstständigen Entleerung der Kraftstoffleitungen.
[0011] Zur Einstellung unterschiedlicher statischer Austrittsdrücke in den Kraftstoffleitungen
zur Unterstützung der Entleerung der Sammelleitungen, Kraftstoffleitungen und/oder
Kraftstoffaustrittsbohrungen werden erfindungsgemäß folgende Maßnahmen vorgeschlagen:
- A. Profilierung der Oberflächenkontur strömungsführender Bauteile vor den Kraftstoffaustrittsbohrungen
- B. Wahl geeigneter Ausbringungsorte für die Kraftstoffeindüsung mit unterschiedlichen
statischen Drücken der Luftströmung
- C. gestaffelte Anordnung der Kraftstoffaustrittsbohrungen
- D. Anpassung der Schaufelstellung, -profilierung für Luftdraller
- E. unterschiedliche Bohrungsdurchmesser der diskreten Eindüsung
- F. Wegeventil im Brenner zur Luftspülung
[0012] Erfindungsgemäß sind auch Kombinationen der Maßnahmen A bis E möglich. Zusätzlich
ist die Verwendung eines Wegeventils mit zwei Schaltstellungen vorteilhaft (Maßnahme
F).
[0013] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung eines Brenners für eine Fluggasturbine gemäß dem Stand
der Technik,
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung von Hauptkomponenten für einen erfindungsgemäßen Magerbrenner
mit kontrollierter Kraftstoffinhomogenität in der Hauptstufe,
- Fig. 3:
- eine schematische Darstellung der Positionierung der erfindungsgemäß vorgesehenen
Maßnahmen zur Unterstützung des Spülvorgangs stehenden Kraftstoffs für die Hauptstufe
eines Magerbrenners,
- Fig. 4:
- eine schematische Teildarstellung des erfindungsgemäßen Grundprinzips der Entleerung
von Hauptkraftstoffleitungen durch eine Variation des anliegenden Drucks an den Austrittsöffnungen
der Kraftstoffaustrittsbohrungen,
- Fig. 5:
- eine schematische Darstellung der Staffelung der Kraftstoffaustrittsöffnungen zur
Ausnutzung unterschiedlicher anliegender Drücke an den Kraftstoffaustrittsöffnungen
zur selbsttätigen Entleerung der Kraftstoffleitungen,
- Fig. 6:
- eine schematische Darstellung des Entleerungsvorgangs stehenden Kraftstoffs für die
Hauptstufe eines Magerbrenners mit Hilfe eines Wegeventils in Schaltstellung 1 (Kraftstoffdurchfluss
durch die Kraftstoffleitung zur Kraftstoffaustrittsbohrung, und
- Fig. 7:
- eine Darstellung, analog Fig. 6, in Schaltstellung 2 zur Durchleitung von Spülluft
durch einen Teil der Kraftstoffleitung.
[0014] Die Fig. 1 zeigt in schematischer Ausgestaltung ein Beispiel für den Stand der Technik.
Dabei ist eine Kraftstoffdüse 1 vorgesehen, welche eine Brennerachse 4 umfasst und
einer Brennkammer 2 zugeordnet ist, in welcher sich eine Brennkammerströmung 3 ergibt.
Das Bezugszeichen 17 zeigt beispielhaft eine Pilotkraftstoffeinspritzung.
[0015] In Fig. 2 ist aus dem Stand der Technik ein Magerbrenner mit kontrollierter Kraftstoffinhomogenität
für eine Hauptstufe eines Gasturbinenbrenners dargestellt. Der Magerbrenner umfasst
einen inneren Drallerzeuger 11 sowie einen mittleren Drallerzeuger 12 und einen äußeren
Drallerzeuger 13, welcher einem inneren Strömungskanal 14 sowie einem mittleren Strömungskanal
15 und einem äußeren Strömungskanal 16 zugeordnet sind. Das Bezugszeichen 17 zeigt
eine Pilotkraftstoffeinspritzung, eine Hauptkraftstoffeinspritzung ist mit 18 bezeichnet.
Weiterhin ist eine innere stromabseitige Oberfläche der Hauptkraftstoffeinspritzung
(Filmleger) 19 vorgesehen. Das Bezugszeichen 20 bezeichnet eine äußere Oberfläche
der Hauptkraftstoffeinspritzung, deren Hinterkante mit 21 bezeichnet ist. Das Bezugszeichen
23 zeigt Kraftstoffaustrittsbohrungen der Hauptkraftstoffeinspritzung. Mit 24 ist
ein Flammenstabilisator gezeigt. Weiterhin ist ein äußerer Brennerring 27 (dome) vorgesehen.
Das Bezugszeichen 28 bezeichnet die innere Kontur des äußeren Brennerrings. Weiterhin
sind eine Pilotkraftstoffzuführung 29 und eine Hauptkraftstoffzuführung 30 vorgesehen.
Das Bezugszeichen 33 zeigt eine Austrittsfläche der Pilotkraftstoffeinspritzung, während
das Bezugszeichen 34 eine Austrittskontur des inneren Schenkels des Flammenstabilisators
zeigt.
[0016] Die Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung unterschiedliche Maßnahmen zur Aufprägung
der unterschiedlichen statischen Drücke der Luftzuführung (Luftströmung) und zur Erzeugung
von Druckdifferenzen. Hierdurch erfolgt eine Unterstützung des Spülvorgangs stehenden
Kraftstoffs für die Hauptstufe eines Magerbrenners.
[0017] Gemäß Maßnahme A erfolgt eine Profilierung der Oberflächenkontur strömungsführender
Bauteile vor den Kraftstoffaustrittsbohrungen 23, so dass sich unterschiedliche Drücke
im Bereich der Kraftstoffaustrittsbohrungen 23 ergeben, die zu einem Entleeren (Leersaugen)
der Kraftstoffleitungen führen.
[0018] Gemäß den schematisch dargestellten Maßnahmen B und C ist es möglich, die Ausbringungsorte
und Anordnungen der Kraftstoffaustrittsbohrungen 23 so zu wählen, dass sich unterschiedliche
statische Drücke ergeben. Gemäß Maßnahme C erfolgt eine gestaffelte Anordnung der
Kraftstoffaustrittsbohrungen längs der Brennerachse 4.
[0019] Gemäß Maßnahme D ist es möglich, die Schaufelstellungen und/oder die Profilierungen
des Luftdrallers (Luftdrallerzeugers 12) im mittleren Strömungskanal 15 zu ändern.
Hierdurch ergeben sich unterschiedliche Druckverhältnisse, die die einzelnen Kraftstoffaustrittsbohrungen
unterschiedlich beaufschlagen und somit zu einem Unterdruck (Saugwirkung) führen.
[0020] Gemäß Maßnahme E ist es auch möglich, unterschiedliche Bohrungsdurchmesser der diskreten
Kraftstoff-Eindüsung vorzusehen.
[0021] Die Fig. 4 zeigt in schematischer Darstellung das erfindungsgemäß vorgesehene Grundprinzip
der Entleerung der Hauptkraftstoffleitungen durch eine Variation des anliegenden Druckes
an den Kraftstoffaustrittsbohrungen 23. In Fig. 4 ist ein Beispiel dargestellt, bei
welcher die Ausnutzung eines geringeren statischen Druckes für jede zweite, in der
Figur mit I bezeichnete Kraftstoffaustrittsbohrung, welche alternierend zu Kraftstoffaustrittsbohrungen
II vorgesehen sind.
[0022] Die Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung, bei welcher eine Staffelung der Kraftstoffaustrittsbohrungen
23 längs der Brennerachse 4 vorgesehen ist. Aus Fig. 5 ergeben sich die unterschiedlichen
Druckverhältnisse bei Zuordnung der gestaffelten Kraftstoffaustrittsbohrungen 23 zu
einer Kraftstoffleitung 5.
[0023] Die Fig. 6 und 7 zeigen jeweils die Verwendung eines Wegeventils 6 in der Kraftstoffleitung
5. Die Fig. 6 zeigt eine Schaltstellung des Wegeventils 6, bei welcher Kraftstoff
durch die Kraftstoffleitung 5 in einen freien Bereich einer nachfolgenden Kraftstoffleitung
7, welche mit der Kraftstoffaustrittsbohrung 23 verbunden ist, geleitet wird. Eine
Spülleitung 8 ist dabei außer Funktion.
[0024] Die Fig. 7 zeigt eine Schaltstellung des Wegeventils 6, in welcher Luft durch die
Spülleitung 6 in die Kraftstoffleitung 7 und damit zur Kraftstoffaustrittsbohrung
23 geführt wird, während die Zufuhr von Kraftstoff durch die Kraftstoffleitung 5 unterbunden
ist. Diese Maßnahme entspricht der Maßnahme E.
Es ist somit folgendes festzuhalten:
[0025] Die Lage der entsprechenden konstruktiven Maßnahmen für einen Brenner ist in Fig.
2 schematisch dargestellt. Die Maßnahmen können hierbei auf jeden beliebigen Brenner
mit entsprechender diskreter Kraftstoffeindüsung übertragen werden, beispielhaft ist
die Anwendung in Fig. 2 für einen bekannten Magerbrenner gezeigt.
[0026] Das Prinzip der Entleerung stehenden Kraftstoffs durch Ausnutzung unterschiedlicher
statischer Drücke an den Bauteilen der Kraftstoffdüse bzw. einer gezielten lokalen
Variation des statischen Druckes an den Kraftstoffaustrittsbohrungen ist in Fig. 3
dargestellt.
[0027] Ziel aller oben beschriebenen Maßnahmen ist es, die unterschiedlichen Ausbringungsorte
für den Kraftstoff derart zu positionieren, dass einerseits verschiedene lokale statische
Drücke der Luftströmung zur Entleerung stehenden Kraftstoffs genutzt werden können
aber auch gleichzeitig eine optimierte Kraftstoff-Luft-Mischung zur Gewährleistung
niedrigster Emissionen ermöglicht wird. Durch die unterschiedlichen statischen Drücke
der Luft an der Oberfläche (Wanddrücke) ergibt sich, dass Luft in die eine Ausnehmung
der Kraftstoffleitung eintritt und somit den Kraftstoff aus der anderen Ausnehmung
spült oder herausfördert.
Maßnahme A - Profilierung der Oberflächenkontur vor den Kraftstoffaustrittsbohrungen und Maßnahme D - Anpassung der Schaufelstellung und -profilierung:
[0028] Über eine geeignete Gestaltung eines stromauf der Kraftstoff-eindüsung befindlichen
strömungsbeaufschlagten Bauteils, z.B. mittels umfangsmäßiger Profilierung der Oberflächengeometrie
durch eine Lamellenform, kann in Umfangsrichtung eine Variation des statischen Druckes
erreicht werden. Durch eine gezielte Abstimmung der Oberflächenkonturierung mit der
Anzahl und Position der Austrittsbohrungen kann bei einem Abschaltvorgang des Hauptkraftstoffs
das dann anliegende Druckgefälle eine Entleerung des stehenden Kraftstoffs bewirken.
Eine ähnliche Wirkung kann durch eine Anpassung der Umfangsvariation der Schaufelstellung
von Luftdraller im Strömungskanal der Hauptstufe, insbesondere am äußeren Radius sowie
durch Variation der Schaufelprofilierung, herbeigeführt werden.
Maßnahme B - Wahl geeigneter Ausbringungsorte für die Kraftstoffeindüsung unter Ausnutzung bereits
vorhandener Variation statischer Drücke:
[0029] Eine weitere Möglichkeit zur Einstellung unterschiedlicher statischer Druckgefälle
für die Kraftstoffbohrungen liegt in einer geeigneten Wahl der Ausbringungsorte auf
der inneren Kontur der Hauptstufe. Hier wird das Vorhandensein einer durch die Aerodynamik
des Brenners bereits vorhandenen statischen Druckverteilung ausgenutzt, um die untereinander
verschalteten Kraftstoffaustrittsbohrungen in Gebiete hoher bzw. niedriger statischer
Drücke zu positionieren und eine für die Entleerung des stehenden Kraftstoffs notweniges
Druckdifferenz zu erzeugen (s. Fig. 4).
Maßnahme D - gestaffelte Anordnung der Kraftstoffaustrittsbohrungen:
[0030] Als weitere Maßnahme wird eine unterschiedliche Verschaltung der Kraftstoffleitungen
von z.B. mehr als zwei Kraftstoffleitungen und/oder unterschiedlicher Positionierung
von verschalteten Kraftstoffaustrittsbohrungen in axialer sowie Umfangsrichtung vorgeschlagen.
Maßnahme E - unterschiedliche Bohrungsdurchmesser der diskreten Eindüsung:
[0031] Weiterhin wird zur Einstellung unterschiedlicher Druckniveaus an den Kraftstoffaustrittsbohrungen
vorgeschlagen, neben den oben beschriebenen Methoden unterschiedliche Bohrungsdurchmesser
für verschaltete Kraftstoffleitungen vorzusehen, um ebenfalls mittels anliegender
unterschiedlicher statischer Drücke eine selbsttätige Entleerung von Kraftstoff zu
ermöglichen.
Maßnahme F - Wegeventil:
[0032] Eine andere Methode zur automatischen Entleerung ist die Integration eines Wegeventils
mit z.B. zwei Schaltstellungen in den Brenner (s. Fig. 5). Im normalen Betrieb strömt
der Hauptkraftstoff kontinuierlich durch das Wegeventil. Die Abschaltung des Kraftstoffs
bewirkt eine Bewegung des Wegeventils in eine zweite Schaltstellung, in der der kontinuierliche
Durchfluss des Kraftstoffs unterbrochen wird. Durch das Vorhandensein entsprechender
Kanalgeometrien, die sich entweder im mittleren Luftkanal oder stromauf in dem Brennerarm
befinden können, ergibt sich dann die Möglichkeit zur kontinuierlichen Durchströmung
von Spülluft. Damit wird eine vollständige Entleerung der Kraftstoffleitungen sichergestellt.
Sobald der Kraftstoff wieder zugeschaltet werden soll, bewirkt die Bewegung des Wegeventils
in die Ausgangsstellung die Freigabe des anstehenden Kraftstoffs bei gleichzeitiger
Versperrung des Spülluftkanals.
[0033] Erfindungsgemäß ergeben sich u.a. folgende Vorteile:
- Vermeidung von Verkokungserscheinungen in den Kraftstoffkanälen von Brennern;
- Verhinderung einer Verschlechterung der Betriebseigenschaften der Brennkammer bzw.
des Triebwerks (hinsichtlich Emissionen, Schwingungsneigung, Temperaturprofil im Austritt
der Brennkammer, Lebensdauer von Brennkammer und Turbine etc.).
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Kraftstoffdüse
- 2
- Brennkammer
- 3
- Brennkammerströmung
- 4
- Brennerachse
- 5
- Kraftstoffleitung
- 6
- Wegeventil
- 7
- Kraftstoffleitung
- 8
- Spülleitung
- 11
- innerer Luftdrallerzeuger
- 12
- mittlerer Luftdrallerzeuger
- 13
- äußerer Luftdrallerzeuger
- 14
- innerer Strömungskanal
- 15
- mittlerer Strömungskanal
- 16
- äußerer Strömungskanal
- 17
- Pilotkraftstoffeinspritzung
- 18
- Hauptkraftstoffeinspritzung
- 19
- innere stromabseitige Oberfläche der Hauptkraftstoffeinspritzung, Filmleger
- 20
- äußere Oberfläche der Hauptkraftstoffeinspritzung
- 21
- Hinterkante der Hauptkraftstoffeinspritzung
- 23
- Kraftstoffaustrittsbohrungen der Hauptkraftstoffeinspritzung
- 24
- Flammenstabilisator
- 27
- äußerer Brennerring (dome)
- 28
- innere Kontur des äußeren Brennerrings
- 29
- Pilotkraftstoffzuführung
- 30
- Hauptkraftstoffzuführung
- 31, 32
- 33
- Austrittsfläche der Pilotkraftstoffeinspritzung
- 34
- Austrittskontur des inneren Schenkels des Flammenstabilisators
1. Gasturbinenbrenner für eine Gasturbine mit einer Kraftstoffdüse (1), welche mit mehreren
Kraftstoffaustrittsbohrungen (23) versehen ist, welche jeweils mit einer Kraftstoffleitung
(5, 7, 29, 30) verbunden sind, durch welche selektiv Kraftstoff durchleitbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einzelnen Kraftstoffaustrittsbohrungen (23) unterschiedliche statische Drücke
der Luftströmung zwischen Kraftstoffleitung mit Kraftstoffdurchfluss und Kraftstoffleitungen
ohne Kraftstoffdurchfluss ausgebildet sind.
2. Gasturbinenbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen statischen Drücke durch Wahl unterschiedlicher Drücke in den
Kraftstoffleitungen (5, 7, 29, 30) ausgebildet sind.
3. Gasturbinenbrenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenkontur strömungsführender Bauteile vor den Kraftstoffaustrittsöffnungen
(23) konturiert ausgebildet ist.
4. Gasturbinenbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffaustrittsbohrungen (23) an Bereichen des Brenners mit unterschiedlichen
statischen Drücken angeordnet sind.
5. Gasturbinenbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffaustrittsbohrungen (23), bezogen auf eine Brennerachse (4), gestaffelt
angeordnet sind.
6. Gasturbinenbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Schaufeln eines Drallerzeugers (12) zur Erzeugung von Druckdifferenzen zwischen einzelnen
Kraftstoffaustrittsbohrungen (23) ausgestaltet sind.
7. Gasturbinenbrenner nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellung der Schaufeln des Drallerzeugers zur Erzeugung von Druckdifferenzen
zwischen einzelnen Kraftstoffaustrittsbohrungen (23) ausgestaltet ist.
8. Gasturbinenbrenner nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierung der Schaufeln des Drallerzeugers zur Erzeugung von Druckdifferenzen
zwischen einzelnen Kraftstoffaustrittsbohrungen (23) ausgestaltet ist.
9. Gasturbinenbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftstoffaustrittsbohrungen (23) unterschiedliche Bohrungsdurchmesser aufweisen.
10. Gasturbinenbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass selektive Kraftstoffleitungen (5, 7) über Einwegeventil (6) mit Spülluft beaufschlagbar
sind.
11. Verfahren zum Spülen von Kraftstoffleitungen (5, 7, 29, 30) und/oder Kraftstoffaustrittsbohrungen
(23) eines Gasturbinenbrenners für eine Gasturbine mit einer Kraftstoffdüse (1), wobei
einzelnen Kraftstoffaustrittsbohrungen (23) unterschiedliche statische Drücke auferlegt
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen statischen Drücke durch Wahl unterschiedlicher Drücke in den
Kraftstoffleitungen (5, 7, 29, 30) ausgebildet werden.
13. Gasturbinenbrenner nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass Kraftstoffleitungen (5, 7) mit Spülluft beaufschlagt werden.