[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufzeichnen von Daten und ein Datenaufzeichnungssystem.
[0002] Ein derartiges Verfahren beziehungsweise Datenaufzeichnungssystem dient generell
zum Aufzeichnen von Daten, welche zwischen Elektronikeinheiten als Busteilnehmern
eines Bussystems übertragen werden. Insbesondere kann ein derartiges Bussystem von
einem Datenbus eines Kraftfahrzeugs gebildet sein. In diesem Fall sind die Elektronikeinheiten
von Steuergeräten, mit welchen verschiedene Fahrzeugfunktionen realisiert oder überwacht
werden, gebildet.
[0003] Ein derartiges Verfahren zum Mitprotokollieren von Nachrichten auf einem Datenbus
eines Kraftfahrzeugs ist aus der
DE 103 60 125 A1 bekannt. Zur Durchführung des Verfahrens ist als externe Einheit ein Übertragungssystem
vorgesehen, welche über eine Busschnittstelle an den Datenbus des Kraftfahrzeugs,
welcher von einem CAN-Bussystem gebildet ist, angeschlossen ist. Mit dem Übertragungssystem
wird eine bidirektionale Datenübertragung aus dem Fahrzeug heraus und in die Steuergeräte
des Fahrzeugs hinein realisiert. Das Übertragungssystem weist einen Controller mit
einem ablauffähigen Programm auf. Das Übertragungssystem weist weiterhin einerseits
einen flüchtigen Speicher in Form eines RAM (READ and ACCESS MEMORY) und einen nicht
flüchtigen Speicher in Form eines Flashs auf.
[0004] Mittels des ablauffähigen Programms im Übertragungssystem werden die Nachrichten,
die über den Datenbus des Kraftfahrzeugs ausgetauscht werden, mitgelesen und in dem
flüchtigen Speicher, der vorzugsweise als Ringspeicher ausgebildet ist, zwischengespeichert.
Wird von dem ablauffähigen Programm ein bestimmtes Triggerereignis registriert, wird
das Überschreiben des flüchtigen Speichers gestoppt um dann den Inhalt des flüchtigen
Speichers in den nicht flüchtigen Speicher zu übertragen. Das Triggerereignis kann
dabei aus einem einzelnen Merkmal oder aus einer Kombination oder Folge von Merkmalen
gebildet sein, die über die Datenbusse übertragen werden.
[0005] Anhand der im Übertragungssystem auf diese Weise nicht flüchtig gespeicherten Daten
wird eine Rückverfolgbarkeit des Busverkehrs insbesondere bei Auftreten von Fehlern
erzielt. Anhand der nicht flüchtig gespeicherten Daten können nämlich über den Datenbus
ausgetauschte Nachrichten zurück verfolgt werden, um festzustellen von welchem am
Datenbus angeschlossenen Steuergerät eine fehlerhafte Nachricht versendet wurde.
[0006] Nachteilig hierbei ist, dass das Übertragungssystem als separate Einheit an den Datenbus
des Kraftfahrzeugs angeschlossen werden muss, was mit einem zusätzlichen konstruktiven
Aufwand verbunden ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Datenaufzeichnungssystem
bereitzustellen, mittels dessen mit möglichst geringem Aufwand eine möglichst sichere
und umfassende Kontrolle eines Bussystems und der an dieses angeschlossenen Elektronikeinheiten
ermöglicht wird.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale der Ansprüche 1 und 15 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Aufzeichnen von Daten, welche zwischen Elektronikeinheiten
als Busteilnehmern eines Bussystems übertragen werden, und/oder welche in Busteilnehmern
intern generiert werden oder dort vorhanden sind. Eine Anzahl von Datenaufzeichnungsmodulen
ist vorgesehen, von welchen jeweils eines in einer Elektronikeinheit implementiert
wird. Jedes Datenaufzeichnungsmodul schreibt fortlaufend Daten der Elektronikeinheit,
in welcher es implementiert ist, in einen Ringspeicher ein. Bei Vorliegen einer Triggerbedingung
werden Daten des Ringspeichers der Datenaufzeichnungsmodule abgelegt. Die Triggerbedingung
liegt vor, wenn lokale Triggerbedingungen auf verschiedenen Datenaufzeichnungsmodulen
erfüllt sind.
[0010] Das Ablegen der Daten kann in Form einer nicht flüchtigen Speicherung der Daten erfolgen.
Alternativ kann das Ablegen der Daten zunächst in Form einer flüchtigen Speicherung
der Daten erfolgen, wobei gewährleistet ist, dass diese Daten nicht überschrieben
werden. Um die Daten sichern zu können werden diese dann zu einem späteren Zeitpunkt,
insbesondere vor einer Stromabschaltung des Systems, an eine externe Einheit ausgelesen
und dort nicht flüchtig gespeichert.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem erfindungsgemäßen Datenaufzeichnungssystem
wird eine umfangreiche Diagnosemöglichkeit bei Auftreten von Fehlern im Datenverkehr
des Bussystems ermöglicht. Da weiterhin auch interne Daten der Busteilnehmer aufgezeichnet
werden, kann auch für diese selbst eine umfangreiche Diagnose durchgeführt werden.
Durch Vorgabe geeigneter Triggerbedingungen und das Ablegen von mitprotokollierten
Daten in den Ringspeichern bei erfüllten Triggerbedingungen kann durch eine Analyse
dieser abgelegten Daten die Ursache für das Auftreten eines Fehlers gezielt analysiert
werden. Die Triggerbedingungen können beispielsweise so gewählt werden, dass diese
bei Auftreten spezifischer Fehlfunktionen erfüllt sind, so dass dann die abgelegten
Daten gerade den Zeitraum umfassen, in welchem ein zu analysierender Fehler aufgetreten
ist. Die abgelegten Daten stellen dann eine relativ kleine und mit überschaubarem
Aufwand auszuwertende Datenmenge dar. Da die abgelegten Daten durch die Vorgabe der
Triggerbedingungen in engem zeitlichen Bezug zum Auftreten des Fehlers stehen, kann
durch die Auswertung dieser Daten die Ursache des Fehlers mit hoher Sicherheit bestimmt
werden.
[0012] Die Erfindung ist generell für automatisierte Netzwerke mit Bussystemen einsetzbar.
Besonders vorteilhaft werden das erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße
Datenaufzeichnungssystem zum Analysieren und Lokalisieren von Fehlern in Bussystemen
in Kraftfahrzeugen eingesetzt.
[0013] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass das Datenaufzeichnungssystem zum
Mitprotokollieren von Nachrichten des Bussystems keine isolierte, externe Einheit
bildet, die zusätzlich zu den Elektronikeinheiten an das Bussystem angeschlossen wird.
Vielmehr bildet das Datenaufzeichnungssystem ein verteiltes System, welches aus Datenaufzeichnungsmodulen
besteht, die in den einzelnen Elektronikeinheiten des Bussystems implementiert werden.
Dabei wird der Umstand ausgenutzt, dass Elektronikeinheiten oder Steuergeräte als
spezielle Elektronikeinheiten in einem Kraftfahrzeug, generell für den Einsatz in
Automatisierungssystemen so ausgelegt werden, dass diese noch freie Rechen- und Speicherkapazitäten
aufweisen. Besonders vorteilhaft sind die Funktionalitäten der Datenaufzeichnungsmodule
und deren Aufteilung auf die Elektronikeinheit an die dort verfügbaren freien Rechen-
und Speicherkapazitäten angepasst, wodurch einerseits die Rechen- und Speicherkapazitäten
der Elektronikeinheiten optimal genutzt werden und andererseits auch die Funktionalität
der Datenaufzeichnungsmodule optimiert wird.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Datenaufzeichnungssystems in Form der Datenaufzeichnungsmodule
wird keine externe Einheit zum Mitprotokollieren der Nachrichten auf dem Bussystem
mehr benötigt, wodurch der Hardwareaufwand des Datenaufzeichnungssystems erheblich
reduziert wird. Das verteilte Datenaufzeichnungssystem eignet sich besonders vorteilhaft
zum Einsatz in Kraftfahrzeugen, da dort zusätzliche Überwachungseinheiten mangels
vorhandenen Platzes und letztlich auch aufgrund anfallender Zusatzkosten im Allgemeinen
nur in Prototypen-Fahrzeugen, nicht jedoch in Serien-Fahrzeugen akzeptiert werden.
[0015] Die Triggerbedingungen sind an die Ausbildung des Datenaufzeichnungssystems als verteiltes
System derart angepasst, dass mehrere lokale Triggerbedingungen, die für einzelne
Datenaufzeichnungsmodule vorgegeben sind, eine Triggerbedingung bilden. Eine lokale
Triggerbedingung ist beispielsweise dann erfüllt, wenn für eine Nachricht eines Datenaufzeichnungsmoduls
oder für einen bestimmten Parameter des Datenaufzeichnungsmoduls eine bestimmte Bedingung
erfüllt ist. Generell kann dabei für alle Datenaufzeichnungsmodule oder nur für eine
Teilmenge von Datenaufzeichnungsmodulen eine solche lokale Triggerbedingung definiert
werden. Die Definition derartiger lokaler Triggerbedingungen erfolgt bevorzugt in
einer Initialisierungsphase über eine externe Einheit, insbesondere in einer Analyseeinheit,
die auch zur Messwertauswertung, das heißt zur Fehleranalyse, verwendet wird. Dabei
muss diese externe Einheit nur während der Initialisierungsphase an das Bussystem
angeschlossen werden, nicht jedoch während dessen Betriebs.
[0016] Zur Überprüfung, ob die oder eine Triggerbedingung erfüllt ist, tauschen die Datenaufzeichnungsmodule
über das Bussystem untereinander eine reservierte Nachricht aus. In dieser teilt ein
Datenaufzeichnungsmodul dem anderen Datenaufzeichnungsmodul mit, wenn dessen lokale
Triggerbedingung erfüllt ist. Die Triggerbedingung ist erfüllt, wenn in der reservierten
Nachricht die Mitteilungen aller Datenaufzeichnungsmodule, dass deren lokale Triggerbedingungen
erfüllt sind, enthalten sind.
[0017] Die aus den lokalen Triggerbedingungen gebildeten Triggerbedingungen können an die
Ausbildung der Datenaufzeichnungsmodule in optimaler Weise angepasst werden, wodurch
erreicht wird, dass die Triggerbedingungen in spezifischen Fehlerfimktionen erfüllt
sind, so dass dann gezielt zu den Fehlerzeitpunkten Daten abgelegt werden können,
um dann anhand dieser Daten die Entstehung und Ursachen von Fehlern analysieren zu
können.
[0018] Der Umfang der Daten, die abgelegt werden, kann dabei vorteilhaft von den Triggerbedingungen
abhängig sein, wodurch für spezifische Fehlersituationen die zur Fehleranalyse benötigten
Daten optimal gewählt werden können.
[0019] Das Ablegen der Daten, insbesondere deren nicht flüchtige Speicherung kann an die
Gegebenheiten des Bussystems flexibel angepasst werden. Je nach verfügbarer Speicher-
und Rechenkapazität der einzelnen Elektronikeinheiten des Bussystems kann das Ablegen
der Daten lokal in den Speichern der Elektronikeinheiten, in welchen die Datenaufzeichnungsmodule
integriert sind, erfolgen. Alternativ kann eine leistungsstarke Elektronikeinheit
zur zentralen Speicherung aller Daten genutzt werden.
[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Datenaufzeichnungssystem wird vorteilhaft eine externe
Einheit in Form einer Analyseeinheit nur zur Initialisierung der Triggerbedingung
und zur Auswertung der abgelegten Daten benötigt. Beide Funktionen sind zeitlich unabhängig
von dem Mitprotokollieren der Daten mit den Datenaufzeichnungsmodulen und können daher
unabhängig von diesen zu frei wählbaren Zeiten durchgeführt werden.
[0021] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels und anhand der
Zeichnung erläutert. Es zeigt:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfin- dungsgemäßen Datenaufzeichnungssystems.
[0022] Figur 1 zeigt schematisch ein Bussystem 1 innerhalb eines Kraftfahrzeugs, an welches
mehrere Steuergeräte 2 angeschlossen sind, welche allgemein Elektronikeinheiten bilden
und als Busteilnehmer über das Bussystem 1 durch Aussenden von Nachrichten Daten austauschen.
[0023] Ein derartiges Bussystem 1 eines Kraftfahrzeugs kann generell auch eine Konfiguration
mehrer Datenbusse umfassen, wobei typischerweise in Kraftfahrzeugen CAN-Busse und
LIN-Busse eingesetzt werden. Die Steuergeräte 2 des Kraftfahrzeugs bilden beispielsweise
Einheiten zur Bereitstellung oder Überwachung von Fahrzeugfunktionen. Beispiel hierfür
sind Steuergeräte 2 für die Bremse, Kupplung oder Lenkung eines Kraftfahrzeugs.
[0024] Das in Figur 1 dargestellte Bussystem 1 ist stark vereinfacht dargestellt und zeigt
eine vorgegebene Anzahl von Steuergeräten 2, die über Busleitungen 3 miteinander verbunden
sind. Jedes Steuergerät 2 weist eine Busschnittstelle 4 zum Anschluss an das Bussystem
1 auf.
[0025] Derartige Steuergeräte 2 bilden generell Elektronikeinheiten mit wenigstens einer
Rechnereinheit sowie mit Speichermedien zum Speichern von Daten. Dabei weist vorzugsweise
jedes Steuergerät 2 neben wenigstens einem flüchtigen Speicher wie zum Beispiel einem
RAM auch einen wenigstens einen nicht flüchtigen Speicher wie einem Flash oder EEPROM
auf. Wenn mit den Steuergeräten 2 sicherheitsrelevante Funktionen ausgeführt werden,
können diese zur Erzielung der notwendigen Fehlersicherheit einen redundanten Aufbau
aufweisen.
[0026] Die Steuergeräte 2, die in einem Kraftfahrzeug eingesetzt werden, sind generell derart
ausgelegt, dass diese über freie Rechen- und Speicherkapazitäten verfügen. ,
[0027] Diese freien Kapazitäten der Steuergeräte 2 werden dadurch ausgenützt, dass in diesem
Datenaufzeichnungsmodule 5 implementiert werden. Diese in dem Steuergerät 2 integrierten
Datenaufzeichnungsmodule 5 bilden Komponenten eines verteilten Datenaufzeichnungssystems.
Als weitere Komponenten des Datenaufzeichnungssystems ist als externe, an das Bussystem
1 anschließbare Einheit eine Analyseeinheit 6 vorgesehen, die allgemein von einer
Rechnereinheit gebildet ist und eine Busschnittstelle 4 zum Anschluss aufweist. Die
Analyseeinheit 6 ist nicht dauernd, sondern nur zu bestimmten Zeitpunkten an das Bussystem
1 angeschlossen, was durch die gestrichelt dargestellte Zuleitung der Analyseeinheit
6 zum Bussystem 1 angedeutet ist.
[0028] Die in den einzelnen Steuergeräten 2 implementierten Datenaufzeichnungsmodule 5 bilden
Software-Module, die die Rechen- und Speicherkapazitäten des jeweiligen Steuergeräts
2 nutzen. Insbesondere nutzt jedes Datenaufzeichnungsmodul 5 die freie Kapazität des
nicht flüchtigen Speichers des Steuergeräts 2, auf welchem dieses integriert ist,
um einen Ringspeicher auszubilden. In diesem Ringspeicher werden fortlaufend Daten
des zugeordneten Steuergeräts 2, insbesondere von diesem ausgesandte oder empfangene
Nachrichten, nicht flüchtig gespeichert.
[0029] Die Größe des Ringspeichers ist an die freie Speicherkapazität des zugeordneten Steuergeräts
2 angepasst. Bei der Implementierung werden die einzelnen Datenaufzeichnungsmodule
5 hierzu in geeigneter Weise auf die Steuergeräte 2 aufgeteilt und in geeigneter Weise
hinsichtlich ihrer Funktionalität spezifiziert.
[0030] Das Mitprotokollieren von Nachrichten der einzelnen Steuergeräte 2 durch die in diesen
implementierten Datenaufzeichnungsmodulen 5 dient dazu, Fehler in den einzelnen Steuergeräten
2 oder in der Übertragung von Nachrichten über das Bussystem 1 zu erkennen und zu
analysieren. Um eine möglichst umfassende Analyse zu erhalten, kann in jedem Steuergerät
2 ein Datenaufzeichnungsmodul 5 implementiert sein. Generell können auch nur in einem
vorgegebenen Teil der Steuergeräte 2 Datenaufzeichnungsmodule 5 integriert sein.
[0031] Die Funktionsweise des verteilten Datenaufzeichnungssystems ist derart, dass während
des Betriebs des Bussystems 1 die einzelnen Datenaufzeichnungsmodule 5 die Daten der
zugeordneten Steuergeräte 2, insbesondere die gesendeten und empfangenen Nachrichten,
fortlaufend mitgelesen und in den Ringspeicher eingeschrieben werden. Ist eine vorgegebene
Triggerbedingung erfüllt, so werden Daten der Ringspeicher nicht flüchtig gespeichert.
Generell kann die nicht flüchtige Speicherung der Daten lokal erfolgen, indem die
Daten des Ringspeichers des Datenaufzeichnungsmoduls 5 in dem nicht flüchtigen Speicher
des Steuergeräts 2, in dem dieses Datenaufzeichnungsmodul 5 implementiert ist, abgespeichert
werden. Alternativ ist auch eine zentrale Speicherung möglich, indem beispielsweise
die Daten der Ringspeicher aller Datenaufzeichnungsmodule 5 in dem nicht flüchtigen
Speicher eines Steuergeräts 2 abgespeichert werden.
[0032] Die nicht flüchtige Speicherung von Daten kann im einfachsten Fall derart erfolgen,
dass zum Zeitpunkt der Erfüllung der Triggerbedingung der gesamte Inhalt eines Ringspeichers
nicht flüchtig gespeichert wird. Alternativ kann die nicht flüchtige Speicherung derart
erfolgen, dass die Daten des Ringspeichers von einem definierten Zeitpunkt vor Erfüllung
der Triggerbedingung bis zu einem definierten Zeitpunkt nach Erfüllung der Triggerbedingung
in den nicht flüchtigen Speicher übertragen werden. Generell kann der Umfang der nicht
flüchtig gespeicherten Daten abhängig von der jeweiligen Triggerbedingung sein.
[0033] Die Festlegung der Art und des Umfangs der nicht flüchtigen Speicherung sowie die
Festlegung der Triggerbedingung erfolgt während einer Initialisierungsphase über eine
externe Einheit, vorzugsweise der Analyseeinheit 6. Während dieser Initialisierungsphase,
nicht jedoch während des darauf folgenden Betriebs des Bussystems 1, ist die Analyseeinheit
6 an das Bussystem 1 angeschlossen.
[0034] Die Triggerbedingungen sind an die verteilte Struktur des Datenaufzeichnungssystems
angepasst und sind jeweils von einer Anzahl von lokalen Triggerbedingungen für einzelne
Datenaufzeichnungsmodule 5 gebildet. Jede lokale Triggerbedingung für ein Datenaufzeichnungsmodul
5 definiert einen Sollwert für eine bestimmte Variable oder einen Parameter in dem
Steuergerät 2 selbst, in welchem das Datenaufzeichnungsmodul 5 integriert ist, oder
in einer Nachricht, die von diesem Steuergerät 2 empfangen oder gesendet wird. Generell
kann eine derartige Triggerbedingung dadurch definiert werden, dass für alle oder
nur für einen Teil der Datenaufzeichnungsmodule 5 lokale Triggerbedingungen vorgegeben
werden.
[0035] Während des auf die Initialisierungsphase folgenden Betriebs des Bussystems 1 erfolgt
die Überprüfung, ob eine Triggerbedingung erfüllt ist derart, dass die Datenaufzeichnungsmodule
5 untereinander eine reservierte Nachricht austauschen, wobei in dieser ein Datenaufzeichnungsmodul
5 dem anderen Datenaufzeichnungsmodul 5 mitteilt, wenn dessen lokale Triggerbedingung
erfüllt ist. Generell besteht diese reservierte Nachricht aus einzelnen Triggerfeldern
für die einzelnen lokalen Triggerbedingungen. Dabei wird jeweils ein Triggerfeld gesetzt,
wenn die entsprechende lokale Triggerbedingung erfüllt ist. Die gesamte Triggerbedingung
ist dann erfüllt, wenn alle Triggerfelder gesetzt sind, das heißt wenn in der reservierten
Nachricht die Mitteilungen aller Datenaufzeichnungsmodule 5, dass deren lokale Triggerbedingungen
erfüllt sind, enthalten sind. Sind mehrere Triggerbedingungen vorgegeben, so kann
für jede dieser Triggerbedingungen eine reservierte Nachricht mit einer entsprechenden
Anzahl von Triggerfeldern ausgetauscht werden.
[0036] Die Triggerbedingungen sind generell so gewählt, dass sie an bestimmte Fehlerarten
angepasst sind, so dass die Triggerbedingungen jeweils in bestimmten Fehlersituationen
erfüllt sind. Da weiterhin Art und Umfang der nicht flüchtig gespeicherten Daten an
die Triggerbedingungen angepasst sind, liefern diese unmittelbar Informationen über
eventuell aufgetretene Fehler in den Steuergeräten 2 beziehungsweise in den über das
Bussystem 1 versendeten Nachrichten.
[0037] Die Auswertung der nicht flüchtig gespeicherten Daten erfolgt in der Analyseeinheit
6. Hierzu kann die Analyseeinheit 6 zu einem vorgegebenen Zeitpunkt an das Bussystem
1 des Kraftfahrzeugs angeschlossen werden. Beispielsweise kann während der Fahrt eines
Kraftfahrzeugs mit einem Zähler erfasst werden, wie oft eine Triggerbedingung erfüllt
wurde. Wurde eine bestimmte Anzahl von Triggerbedingungen erfüllt, das heißt wurde
eine bestimmte Anzahl von Fehlersituationen erkannt, so kann an den Fahrer des Kraftfahrzeugs
eine Meldung ausgegeben werden, dass er eine Werkstatt aufsuchen soll. Dort wird dann
die Analyseeinheit 6 an das Bussystem 1 des Kraftfahrzeugs angeschlossen und es werden
die nicht flüchtig gespeicherten Daten der einzelnen Datenaufzeichnungsmodule 5 ausgelesen
und ausgewertet. Ein definierter zeitlicher Bezug von Nachrichten unterschiedlicher
Datenaufzeichnungsmodule 5 kann dadurch hergestellt werden, dass der zeitliche Ablauf
des Versendens von Nachrichten zwischen den Datenaufzeichnungsmodulen 5 zurück verfolgt
wird. So wird beispielsweise eine chronologische Abfolge von Nachrichten erhalten,
indem analysiert wird, welche Nachrichten Antworten oder Reaktionen auf vorherige
Nachrichten bilden. Generell kann eine zeitliche Abfolge von Nachrichten dadurch erhalten
werden, dass diese mit eindeutigen Zeitstempeln versehen werden. Aus den nicht flüchtig
gespeicherten Daten zu einer Triggerbedingung ergibt sich ein vollständiges Abbild
des Datenverkehrs zwischen den Steuergeräten 2 in genau dem Zeitbereich, in dem der
Fehler aufgetreten ist. Dies beruht darauf, dass der Triggerzeitpunkt dem Zeitpunkt
des Auftretens des Fehlers entspricht, und dass die Aufzeichnung der Daten in einem
Zeitbereich um diesen Triggerzeitpunkt herum erfolgt. Dadurch wird eine genaue Analyse
des jeweils aufgetretenen Fehlers möglich.
Bezugszeichenliste
[0038]
- (1) Bussystem
- (2) Steuergerät
- (3) Busleitung
- (4) Busschnittstelle
- (5) Datenaufzeichnungsmodul
- (6) Analyseeinheit
1. Verfahren zum Aufzeichnen von Daten, welche zwischen Elektronikeinheiten als Busteilnehmern
eines Bussystems übertragen werden, und/oder welche in Busteilnehmern intern generiert
oder vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl von Datenaufzeichnungsmodulen (5) vorgesehen ist, von welchen jeweils
eines in einer Elektronikeinheit implementiert wird, wobei jedes Datenaufzeichnungsmodul
(5) fortlaufend Daten der Elektronikeinheit, in welcher es implementiert ist, in einen
Ringspeicher einschreibt, und dass bei Vorliegen einer Triggerbedingung Daten der
Ringspeicher der Datenaufzeichnungsmodule (5) abgelegt werden, wobei die Triggerbedingung
vorliegt, wenn lokale Triggerbedingungen auf verschiedenen Datenaufzeichnungsmodulen
(5) erfüllt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenaufzeichnungsmodule (5) von Softwaremodulen gebildet sind.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenaufzeichnungsmodule (5) freie Rechen- und Speicherkapazitäten der Elektronikeinheit
nutzen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbildung der Datenaufzeichnungsmodule (5) sowie deren Aufteilungen auf die
Elektronikeinheit an deren freie Rechen- und Speicherkapazitäten angepasst sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Triggerbedingungen von einer externen Einheit vorgegeben werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die externe Einheit von einer an das Bussystem (1) anschließbaren Analyseeinheit
(6) gebildet ist, in welcher eine Auswertung der abgelegten Daten erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vorgabe der Triggerbedingungen von der Analyseeinheit (6) lokale Triggerbedingungen
in die Datenaufzeichnungsmodule (5) eingegeben werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Überprüfung ob die oder eine Triggerbedingung erfüllt ist, die Datenaufzeichnungsmodule
(5) über das Bussystem (1) untereinander eine reservierte Nachricht austauschen, wobei
in dieser ein Datenaufzeichnungsmodul (5) den anderen Datenaufzeichnungsmodulen (5)
mitteilt, wenn dessen lokale Triggerbedingung erfüllt ist und dass die Triggerbedingung
erfüllt ist, wenn in der reservierten Nachricht die Mitteilungen aller Datenaufzeichnungsmodule
(5), dass deren lokale Triggerbedingungen erfüllt sind, enthalten sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Daten der Ringspeicher abgelegt werden, oder dass die bei Vorliegen der
oder einer Triggerbedingung abgelegten Daten abhängig von dieser Triggerbedingung
sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Daten der Ringspeicher, die in einem vorgegebenen Zeitintervall liegen, abgelegt
werden, wobei der Beginn des Zeitintervalls eine definierte Zeit vor dem Zeitpunkt
der Triggerbedingungen liegt und wobei das Ende des Zeitintervalls eine definierte
Zeit nach dem Zeitpunkt der Triggerbedingung liegt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die bei Vorliegen einer Triggerbedingung abgelegten Daten nicht flüchtig gespeichert
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht flüchtige Speicherung von Daten des Ringspeichers eines Datenaufzeichnungsmoduls
(5) lokal erfolgt, wobei zur nichtflüchtigen Speicherung von Daten des Datenaufzeichnungsmoduls
(5) ein nicht flüchtiger Speicher der Elektronikeinheit, in welcher das Datenaufzeichnungsmodul
(5) implementiert ist, genutzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht flüchtige Speicherung von Daten des Ringspeichers eines Datenaufzeichnungsmoduls
(5), insbesondere in einer Elektronikeinheit zentral erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die bei Vorliegen einer Triggerbedingung abgelegten Daten zuerst nicht flüchtig gespeichert
werden und zu einem späteren Zeitpunkt nicht flüchtig gespeichert werden, wobei insbesondere
die abgelegten Daten zur nichtflüchtigen Speicherung an eine externe Einheit übertragen
werden.
15. Datenaufzeichnungssystem zum Aufzeichnen von Daten, welche zwischen Elektronikeinheiten
als Busteilnehmer eines Bussystems (1) übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl von Datenaufzeichnungsmodulen (5) vorgesehen ist, wobei jeweils ein Datenaufzeichnungsmodul
(5) in einer Elektronikeinheit implementiert ist, wobei jedes Datenaufzeichnungsmodul
(5) einen Ringspeicher aufweist, in welchen fortlaufend Daten der Elektronikeinheit,
in welcher dieses implementiert ist, einschreibt, und dass bei Vorliegen einer Triggerbedingung
Daten der Ringspeicher der Datenaufzeichnungsmodule (5) in wenigstens einem Speicher
abgelegt werden, wobei die Triggerbedingung vorliegt, wenn lokale Triggerbedingungen
auf verschiedenen Datenaufzeichnungsmodulen (5) erfüllt sind.
16. Datenaufzeichnungssystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass mit diesem Daten gespeichert werden, die über ein Bussystem (1) eines Kraftfahrzeugs
übertragen werden, und dass die Elektronikeinheit Steuergeräte eines Kraftfahrzeugs
sind.