[0001] Die Erfindung betrifft ein Verschlussetikett, das mit seiner Unterseite auf eine
Verpackung, z.B. Folien- oder Kartonverpackung, wie etwa eine Schlauchbeutelverpackung,
Flow-wrap-Verpackung, Faltschachtel, Blisterverpackung, und/oder deren Verschluss
zu kleben ist, um die Verpackung zu verschließen, wobei das Verschlussetikett eine
zum Öffnen des Verschlusses um einen vorbestimmten Biegebereich herum hochklappbare
Öffnungszone und eine sich entlang einem vorbestimmten Grenzbereich daran anschließende
Bremszone aufweist, in der das Etikett auf dem Verschluss oder der Verpackung unverlierbar
zu befestigen ist.
[0002] Bei herkömmlichen Verschlussetiketten dieser Art wird die Bremszone entweder durch
eine Klebstoffbremse oder eine gestanzte Bremse gebildet.
[0003] Bei der Klebstoffbremse ist das Etikett im Bereich der Öffnungszone mit einem leichter
ablösbaren Klebstoff beschichtet, jedoch in der Bremszone mit einem wesentlich stärker
klebenden Klebstoff, insbesondere Heißklebstoff. Dies erfordert die Aufbringung von
zwei unterschiedlich haftenden Klebstoffen mit entsprechend hohen Kosten und komplexer
Fertigung. Werden Heißklebstoffe verwendet, neigen diese zum Vergilben und verlieren
über die Zeit, insbesondere unter UV-Bestrahlung, ihre Flexibilität und Haftkraft.
[0004] Bei gestanzter Bremse wird am Übergang zwischen Öffnungszone und Bremszone eine unterschiedlich
geschwungen geformte abschnittsweise Totalstanzung des Etiketts vorgesehen, welche
verhindern soll, dass beim Hochklappen des Öffnungsbereichs um den Biegebereich sich
das Etikett in der Bremszone ablöst und nicht auf der Verpackung bzw. dessen Verschluss
haften bleibt, da durch die geschwungene Form der Stanzung dort unterschiedliche Kraftschlusswinkel
auftreten, welche verhindern sollen, dass sich das Etikett unbeabsichtigt vollständig
ablöst.
[0005] Allerdings wird bei gestanzter Bremse das Druckbild des Etiketts durch die geschwungene,
etwa wellige Stanzung beeinträchtigt. Ferner kann sich das Etikett beim Öffnen verziehen,
so dass ein sauberes Wiederverschließen der Verpackung nur noch bedingt möglich ist.
Da diese Etiketten einschichtig sind, lässt sich die Steifigkeit von Biegebereich
und dem Rest des Etiketts in der Öffnungs- und in der Bremszone nicht unabhängig voneinander
definieren. Einerseits soll das Etikettt eine gewisse Eigensteifigkeit haben, damit
es beim Wiederverschließen automatisch wider zufällt, andererseits ist aber im Biegebereich
eine geringere Steifigkeit erforderlich, um den Biegebereich eindeutig definieren
zu können. Wird bei gestanzter Bremse das Etikett unterseitig mit Haftklebstoff versehen,
kann beim Durchstanzen der Haftklebstoff durch das Stanzwerkzeug in das Etikettenmaterial
verschleppt werden, oder im Lauf der Zeit kann der Haftklebstoff aus der Stanznaht
auf die Oberseite heraustreten und das Etikett verunreinigen, was auch Klebstoffbluten
genannt wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verschlussetikett anzugeben, welches einfach
herstellbar ist und sich im Bremsbereich nicht unbeabsichtigt löst.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, den Biegebereich vom Grenzbereich zwischen
Öffnungszone und Bremszone in die Bremszone hinein zu versetzen.
[0008] Dadurch, dass der Biegebereich vom Grenzbereich in die Bremszone hinein versetzt
ist, wird die beim Hochklappen vom Biegebereich auf die Bremszone einwirkende Zugkraft
über die Fläche der Bremszone verteilt, und zwar auch in Richtung von dem Biegebereich
weg zum Grenzbereich hin, so dass die Verklebung zwischen Bremszone und Verpackung
bzw. Verschluss nur einer Scherkraft ausgesetzt wird, während verhindert wird, dass
vom Bremsbereich ausgehend auf die Verklebung zwischen Bremszone und Verpackung bzw.
Verschluss eine Schälkraft einwirkt. Hierdurch wird es möglich, Öffnungszone und Bremszone
durch einen und denselben Klebstoff mit Verpackung und Verschluss zu verbinden, wodurch
sich einerseits - unter Nutzung von Schälkraft - durch Abheben der Öffnungszone die
Verklebung relativ leicht lösen lässt, andererseits beim Hochklappen der Öffnungszone
sich die Bremszone von der Verpackung bzw. dem Verschluss nicht ohne wesentlich erhöhten
Kraftaufwand lösen lässt, da hier unter Vermeidung von Schälkraft im Wesentlichen
nur die Scherkraft auf diese Verklebung einwirkt. Da hierzu nur ein einziger Klebstofftyp
ausreicht, lässt sich die Herstellung vereinfachen.
[0009] Bevorzugt bilden Biegebereich und Grenzbereich zueinander parallele Linien, wodurch
das Erscheinungsbild des Etiketts kaum beeinträchtigt wird.
[0010] Bevorzugt ist der Grenzbereich durch eine das Etikett von unten her bis auf einen
Teil seiner Dicke reichende Durchtrennung definiert, etwa eine Durchstanzung. Dies
lässt sich ggf. in einem Schritt mit der ohnehin erforderlichen Ausstanzung des Etikettenumfangs
durchführen und erlaubt bei geringem Aufwand eine eindeutige Festlegung des Grenzbereichs,
etwa in Form einer geraden Linie.
[0011] Bevorzugt weist das Verschlussetikett zumindest eine erste Schicht und eine mit deren
Oberseite fest verbundene zweite Schicht auf, wobei der vorbestimmte Grenzbereich
zwischen Öffnungszone und Bremszone durch eine Durchtrennung der ersten Schicht definiert
ist, während die zweite Schicht durchgehend belassen wird.
[0012] Natürlich können auch weitere Schichten über und unter der ersten Schicht sowie zwischen
diesen vorgesehen sein.
[0013] Diese mehrschichtige Ausführung führt zu der Möglichkeit, dass die feste Verbindung
zwischen der ersten Schicht und der zweiten Schicht in einer sich von der Durchtrennung
der ersten Schicht in die Bremszone hinein erstreckende Ablösezone zumindest partiell
gelöst ist, wobei der in der Bremszone liegende Rand der Ablösezone den vorbestimmten
Biegebereich definiert. Auf diese Weise lässt sich mit geringem Aufwand auch der Biegebereich
eindeutig festlegen, zum Beispiel in Form eines gradlinigen Streifens, dessen Ränder
zueinander parallel sind. Die partielle Lösung der Verklebung in der Ablösezone kann
zum Beispiel dadurch erleichtert werden, dass die erste Schicht mit der zweiten Schicht
verklebt wird aber in der Ablösezone die Verklebung ausgespart oder neutralisiert
wird.
[0014] Wenn die erste Schicht mit der zweiten Schicht verklebt ist, kann diese Verklebung
stärker sein als jene, mit der die erste Schicht auf der Verpackung an dem Verschluss
haftet, wobei aus Herstellungsgründen besonders einfach ist, die Unterseite des Etiketts
mit einer durchgehenden Klebstoffschicht, insbesondere Haftklebstoffschicht, zu versehen,
die sich sowohl über die Öffnungszone als auch über die Bremszone hinweg erstreckt.
Diese Klebstoffschicht kann flächig durchgehend oder ggf. auch gerastert oder anderweitig
gemustert sein.
[0015] Vorzugsweise sind die erste und die zweite Schicht jeweils aus Kunststofffolien gebildet,
die mittels einer Kaschierkleberschicht miteinander verbunden sind, wobei dieser Kaschierkleber
stärker haftet als die Haftklebstoffschicht, mit der das Etikett auf die Verpackung
geklebt wird.
[0016] Um zum Wiederverschließen die Rückstellkraft des Etiketts zu bestimmen, kann die
die Steifigkeit der zweiten Schicht gleich, größer oder geringer sein als jene der
ersten Schicht, was durch Auswahl unterschiedlicher Materialien für die beiden Schichten
und/oder dadurch erreicht wird, dass die Schichten unterschiedlich dick gemacht werden.
Ist z.B. die zweite Schicht steifer als die erste Schicht, klappt das Etikett beim
Loslassen der Öffnungszone um den Biegebereich von selbst wieder nach unten; ist die
zweite Schicht weicher, bleibt das Etikett beim Loslassen geöffnet.
[0017] Um das Etikett an der Öffnungszone leichter anheben zu können, kann dieses am vom
Bremsbereich abgelegenen Ende mit einer Anfasslasche versehen sein, die bevorzugt
unterseitig nichtklebend ist, d.h., dort wird der Haftkleber ausgespart, überklebt
oder anderweitig neutralisiert.
[0018] Um die Anfasslasche leichter anheben zu können, kann das Etikettenmaterial an der
Grenze zwischen Öffnungszone und Anfasslasche an seinem untersten Bereich bis auf
einen Teil seiner Dicke durchstanzt sein.
[0019] Der Biegebereich bzw. die Aussparung des Kaschierklebstoffs kann von oben her unsichtbar
überdeckt sein, zum Beispiel dadurch, dass das Material der zweiten Schicht selbst
opak gemacht ist, und/oder durch einen darüber aufgebrachten Aufdruck.
[0020] In einer ersten Ausgestaltung weist das Verschlussetikett nur an seinem einen Endbereich
eine Paarung von Biege- und Grenzbereich auf, während am davon abgelegenen Ende eine
Anfasslasche vorgesehen sein kann. Dieses Etikett ist nur in einer Richtung hochklappbar.
[0021] Gemäß einer anderen Ausgestaltung kann das Verschlussetikett an zumindest zwei entgegengesetzten
Endbereichen eine jeweilige Paarung von Biege- und Grenzbereich aufweisen, und ggf.
an beiden Endbereichen zusätzlich eine Anfasslasche. Hebt man dieses Etikett am einen
Endbereich hoch, löst sich das diesem Ende benachbarte Paar von Biege- und Grenzbereichen
durch Schälkraft von der Unterlage problemlos ab, während am entgegengesetzten anderen
Ende über den erfindungsgemäßen Versatz von Biegebereich und Grenzbereich ein weiteres
Abschälen vermieden wird, und in der Bremszone das Etikett durch Scherkraft an der
Verklebung fest auf der Unterlage haften bleibt. Das Etikett lässt sich aber auch
von der anderen Seite her in gleicher Weise anheben, mit dem gleichen Wirkmechanismus,
nur in der entgegengesetzten Richtung vom anderen zum erstgenannten Ende hin. Das
Etikett lässt sich somit von beiden Enden her hochklappen, während es am anderen Ende
unverlierbar aus der Verpackung oder dem Verschluss gesichert bleibt, was die Bedienung
des Verschlusses besonders einfach macht, ohne dass ein höherer Fertigungsaufwand
und höhere Fertigungskosten erforderlich sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein
solches Etikett gleichermaßen problemlos von einem Linkshänder und einem Rechtshänder
geöffnet werden kann.
[0022] Im letztgenannten Fall kann das Verschlussetikett an beiden entgegengesetzten Endbereichen
jeweils eine Anfasslasche aufweisen.
[0023] Da erfindungsgemäß das Etikett nicht total durchstanzt ist, sondern partiell, wird
das eingangs genannte Klebstoffbluten auf die Oberfläche des Etiketts hin unterbunden.
Da der Haftklebstoff des Etiketts sowohl für die Öffnungszone als auch für die Bremszone
identisch sein kann, lässt sich das Etikettenmaterial kostengünstig fertigen und verarbeiten.
[0024] Das kostenaufwändige Aufbringen unterschiedlicher Klebstoffe auf Öffnungsbereich
und Bremsbereich entfällt. Wenn der Biegebereich als lineare Zone ausgeführt ist mit
zueinander parallelen Begrenzungsrändern, wird ein Auf- und Zuklappen des Etiketts
ohne Verzerrung oder Verformung des Etiketts möglich, während durch die Dicke oder
die Materialauswahl der oben liegenden ersten Schicht die Rückstellkraft entlang dem
Biegebereich definiert werden kann.
[0025] Das erfindungsgemäße Verschlussetikett lässt sich z.B. durch das folgende Verfahren
herstellen:
- Aufbringen von Kaschierklebstoff auf die - gegebenenfalls zuvor bedruckte - erste
oder zweite Schicht unter Aussparung der Ablösezone
- Verkleben der ersten und der zweiten Schicht durch den Kaschierklebstoff
- Auftragen von Haftklebstoff auf die Unterseite der ersten Schicht
- Stanzen der die Öffnungszone von der Bremszone trennenden Durchtrennung und gegebenenfalls
der die Anfasslasche von der Öffnungszone trennenden Durchtrennung in die erste Schicht
- Ausstanzen des Umfangrands des Verschlussetiketts.
[0026] Alternativ kann ein Vorprodukt hergestellt oder bereitgestellt werden, worin auf
einer Trägerbahn, z.B. silikonisiertem Papier, über den Haftkleber die erste Schicht
aufgebracht ist. Diese erste Schicht des Vorprodukts wird von der der Trägerbahn abgelegenen
Seite her durchstanzt, zur Herstellung der die Öffnungszone von der Bremszone trennenden
Durchtrennung, und dann wird die Kaschierkleberschicht aufgetragen, unter Aussparung
der Ablösezone. Dann wird daraus die zweite Schicht befestigt, und ggf. bedruckt und
nochmal mit einer Kaschierfolie abgedeckt. Anschließend werden aus dem so gebildeten
Materialverbund eine Vielzahl von Etiketten umfangsgestanzt, und das zwischen den
Etiketten verbleibende Restgitter abgezogen, so dass auf dem Trägermaterial nur noch
die Etiketten haften, etwa zur weiteren Bearbeitung in einer Etikettiermaschine.
[0027] Das Vorprodukt kann als separates Produkt zugeliefert werden, oder kann online in
einem Durchgang mit dem weiteren Aufbau des Schichtverbunds hergestellt werden.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Verschlussetikett gemäß einer ersten
Ausführungsform;
- Fig. 2
- zeigt einen Schnitt durch das Etikett von Fig. 1 entlang der Linie II-II;
- Fig.3
- zeigt einen ähnlichen Schnitt wie Fig. 2, jedoch im hoch- geklappten Zustand;
- Fig.4
- zeigt in Draufsicht ein erfindungsgemäßes Verschlussetikett gemäß einer zweiten Ausführung;
- Fig. 5
- zeigt einen Schnitt durch das Etikett von Fig. 4 entlang der Linie V-V;
- Fig. 6
- zeigt einen ähnlichen Schnitt wie Fig. 5, jedoch im zum einen Ende hin hochgeklappten
Zustand;
- Fig. 7
- zeigt eine ähnlichen Schnitt wie Fig. 5, jedoch im zum anderen Ende hin hochgeklappten
Zustand;
- Fig. 8
- zeigt einen Schnitt ähnlich Fig. 1, wobei das Etikett auf einer Trägerbahn haftet
und zusätzlich die Oberseite bedruckt ist; und
- Fig. 9 bis 13
- zeigen verschiedene Anwendungsbeispiele des erfindungsge- mäßen Verschlussetiketts.
[0029] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine in Draufsicht angenähert rechteckiges, aber an den Ecken
abgerundetes Verschlussetikett 1, das über eine vorab auf seine Unterseite durchgehend
flächig aufgetragene Haftkleberschicht 3 gemeinsam auf eine Verpackung 5 - etwa eine
Folien- oder Kartonverpackung - und deren Verschlusslasche 7 geklebt ist, um die Verschlusslasche
7 auf der Verpackung 5 flach liegend geschlossen zu halten.
[0030] An seinem einen Ende 9 trägt das Verschlussetikett 1 eine Anfasslasche 11, deren
Unterseite keinen Haftklebstoff trägt. Von dem einen Ende 9 zum gegenüberliegenden
anderen Ende 13 hin ist das Verschlussetikett 1 in eine Öffnungszone 15 und in eine
Bremszone 17 unterteilt, wobei ein Großteil der Fläche des Verschlussetiketts 1 von
der Öffnungszone 15 eingenommen wird, während die Bremszone 17 nur einen schmalen
Streifen entlang dem anderen Ende 13 belegt. Die Öffnungsrichtung des Verschlussetiketts
1 ist in Fig. 1 mit dem Pfeil A angegeben.
[0031] Das Verschlussetikett 1 hat im Schnitt betrachtet eine an seiner Unterseite mit dem
Haftklebstoff 3 beschichtete Grundmaterialschicht (erste Schicht) 19 und eine mit
deren Oberseite über eine Kaschierkleberschicht 21 verbundene Deckmaterialschicht
(zweite Schicht) 23. Die beiden Schichten 19 und 23 bestehen hier aus Kunststofffolie,
wobei die Materialauswahl keinen besonderen Beschränkungen unterliegt, wie etwa PP
(Polypropylen), PE (Polyethylen) oder Gemischen davon, oder auch anderen Materialien.
Die Grundmaterialschicht 19 kann zum Beispiel 20-60 µm dick sein, während für die
Deckmaterialschicht 23 eine Dicke von 40-50 µ in Frage kommt. Grundsätzlich kommen
aber auch andere Materialien und Dicken in Frage, wie etwa Papier. Die Haftklebstoffschicht
kann mit 16-22 g/qm aufgetragen sein, während die Kaschierklebstoffschicht 21 sehr
dünn gehalten werden kann, etwa 2-6 µm. Die Kaschierklebstoffschicht 21 haftet stärker
als die Haftklebstoffschicht 3.
[0032] Die Grenze zwischen Öffnungszone 15 und Bremszone 17 ist durch eine hier lineare
Durchstanzung 25 von nur der Grundmaterialschicht 19 samt Haftkleber 3 definiert,
die sich quer zur Öffnungsrichtung A erstreckt, aber die Deckmaterialschicht 23 nicht
durchtrennt. Von dieser Durchstanzung 25 weg in Richtung zum anderen Ende 13 hin in
die Bremszone 17 hinein ist, in einem streifenförmigen Ablösebereich 27, die Grundmaterialschicht
19 nicht mit der Deckmaterialschicht 23 verbunden, hier durch Aussparung des Kaschierklebstoffs
21. Dieser Ablösebereich 27 definiert eine Knick- oder Biegezone, um die herum beim
Hochklappen die Öffnungszone 15 hochklappt, während die Bremszone 17 auf dem Verschluss
7 haften bleibt. Hebt man das Etikett an der Öffnungszone 15 in Öffnungsrichtung A
mittels der Anfasslasche 11 an, löst sich der Haftkleber 3 im Bereich der Öffnungszone
15 von der Verpackung 5 durch Schälkraft, so dass sich die Öffnungszone 15 mit geringem
Kraftaufwand abheben lässt. Nachdem sich die Öffnungszone 15 in Öffnungsrichtung A
bis zur Durchstanzung 25 abgelöst hat, biegt sich die Deckmaterialschicht 23 im Ablösebereich
27 hoch, während die von der Deckmaterialschicht 23 über den Kaschierkleber 21 auf
die Grundmaterialschicht 19 übertragene Zugkraft vom dem anderen Ende 13 benachbarten
Rand 29 der Ablösezone 27 nach unten verteilt auf die Haftklebstoffschicht 3 übertragen
wird, und zwar auch im schrägen Winkel von diesem Rand 29 zur Durchstanzung 25 hin
(siehe Pfeile B in Fig. 3). Hierdurch endet das Abschälen der Haftklebstoffschicht
3 an der Durchstanzung 25, und stattdessen wirkt im Wesentlichen nur noch eine Scherkraft
auf die Haftklebstoffschicht 3, wodurch sich zumindest ohne wesentlich erhöhten Kraftaufwand
die Haftklebstoffschicht 3 nicht von dem Verschluss 7 lösen lässt, da die Verklebung
zwar hohe Scherkräfte aushält, aber nur geringe Schälkräfte.
[0033] Ein Wiederverschließen der Verpackung wird durch die der Deckmaterialschicht 23 eigene
Steifigkeit unterstützt, welche das Etikett wieder flach legt.
[0034] Obwohl in der oben beschrieben Ausführung die Öffnungszone 15 auf die Verpackung
5 und die Bremszone 17 auf den Verschluss 7 geklebt wird, ist es grundsätzlich umgekehrt
auch möglich, die Bremszone 17 auf die Verpackung 5 und die Öffnungszone 15 auf den
Verschluss 7 zu kleben, wobei nach Öffnen des Etiketts, diese nunmehr auf der Verpackung
5 unverlierbar befestigt bleibt.
[0035] Obwohl ferner im obigen Beispiel das Etikett nur zwei Kunststoffschichten aufweist,
nämlich die Grundmaterialschicht 19 und die Deckmaterialschicht 23, können auch weitere
Schichten auf der Ober- oder Unterseite zumindest eines der beiden Schichten 19 und
23 angeordnet sein, oder zwischen diesen.
[0036] Auch kann zumindest eine der beiden Schichten 19 und 23 ober- und/oder unterseitig
bedruckt sein.
[0037] Ferner ist hier am Übergang zwischen Öffnungszone 15 und Anfasslasche 11 die Grundmaterialschicht
19 an einer Trennlinie 31 durchstanzt, um das Hochheben der Anfasslasche 11 zu erleichtern.
[0038] Die Fig. 4 bis 7 zeigen eine weitere Ausführungsform des Verschlussetiketts 1', worin
zu ersten Ausführung analoge Merkmale mit gleichen Bezugszahlen versehen sind, und
eine detaillierte Beschreibung davon weggelassen ist.
[0039] Dieses Verschlussetikett 1' trägt zusätzlich zur Anfasslasche 11 auch am anderen
Ende 13 eine zweite Anfasslasche 11'. Ferner ist zusätzlich zum Bremsbereich 17 der
ersten Ausführung nahe dem einen Ende 9 des Verschlussetiketts V' noch ein zweiter
Bremsbereich 17' vorgesehen, der hier zum ersten Bremsbereich 17 spiegelsymmetrisch
ist, mit einer Durchstanzung 25', einer sich anschließenden Ablösezone 17' und einem
zum einen Ende 9 weisenden Rand 29' dieser Ablösezone 27'.
[0040] Die beiden Ablösezonen 27, 27' weisen von den jeweiligen Durchstanzungen 25, 25'
voneinander weg.
[0041] Dieses Verschlussetikett 1' lässt sich beidseitig hochklappen und ist somit gleichermaßen
für Rechtshänder als auch für Linkshänder leicht bedienbar, wie aus dem Vergleich
der Fig. 6 und 7 gezeigt, wobei Fig. 7 der Klapprichtung der ersten Ausführung von
Fig. 3 entspricht, aber Fig. 6 der entgegengesetzten Klapprichtung um die zweite Ablösezone
27' herum Richtung zum ersten Ende 9 hin.
[0042] Fig. 8 zeigt ein Verschlussetikett ähnlich der erste Ausführung, welches auf einer
Trägerbahn T lösbar haftet. Bei der Trägerbahn T kann es sich zum Beispiel um silikonisiertes
Papier handeln, auf dem eine Vielzahl solcher Etiketten 1 hinter einander haften und
zum Beispiel von dort mit einer Etikettiermaschine auf die Verpackungen übertragen
werden. Das erfindungsgemäße Verschlussetikett 1 wird zum Beispiel so hergestellt,
dass auf die Trägerbahn T zunächst die Haftkleberschicht 3 aufgedruckt und darauf
die Grundmaterialschicht 19 befestigt wird. Der so hergestellte Verbund kann separat
zu geliefert werden oder in einem Durchgang mit den folgenden Verarbeitungsschritten
hergestellt werden.
[0043] Sodann wird die Durchstanzung 25, welche die spätere Öffnungszone 15 von der Bremszone
17 trennt, sowie die Trennlinie 31 an der Anfasslasche 11 von der von der Trägerbahn
T abgelegenen Seite her in die Grundmaterialschicht 19 hineingestanzt. Im nächsten
Schritt wird Kaschierkleberschicht 21 aufgebracht, unter Aussparung der Ablösezone
27, und dann wird darauf die Deckmaterialschicht 23 angebracht.
[0044] Die Deckmaterialschicht 23 kann zuvor ober- und/oder unterseitig bedruckt sein, und
zwar bevorzugt so, dass durch den Aufdruck die Ablösezone 27 von oben unsichtbar abgedeckt
wird. Der Aufdruck 33 kann auch nach dem Anbringen der Deckmaterialschicht 23 aufgebracht
werden, wobei in diesem Fall noch eine weitere transparente Kaschierschicht 35 aufgebracht
werden kann, welche den Aufdruck 33 schützt.
[0045] Bei dem Kaschierkleber 21 kann es sich zum Beispiel um UV-härtenden Kaschierkleber
handeln. In diesem Fall soll die Deckmaterialschicht 23, transparent und unbedruckt
sein, damit die UV-Strahlen 21 bis zur Kaschierklebershicht 21 hindurch dringen können,
und erst dann der Aufdruck 33 und die weitere Kaschierung 35 aufgebracht werden, wenn
die UV-Bestrahlung abgeschlossen ist.
[0046] Die Fig. 9 bis 13 zeigen verschiedene nicht einschränkende Ausführungsbeispiele von
Verpackungen, auf denen das erfindungsgemäße Verschlussetikett 1 jeweils angebracht
ist. Bei den Verpackungen kann es sich jeweils um solche für Nahrungsmittel oder auch
Nicht-Nahrungsmittel handeln. Die Verpackung kann zum Beispiel aus Folien oder Kartonmaterial
oder Folien und Kartonmaterial hergestellt sein.
[0047] Fig. 9 zeigt zum Beispiel eine Schlauchbeutelverpackung 5 mit wiederverschließbarer
Verschlusslasche 7, die mittels des erfindungsgemäßen Verschlussetiketts 1 auf Körper
der Verpackung 5 zu kleben ist, z.B. dann wenn nur eine Teilmenge des Inhalts entnommen
worden ist und die Verpackung wieder verschlossen werden soll, wie z.B. schüttfähiger
Inhalte wie z.B. Kaffee oder Tee.
[0048] Fig. 10 zeigt ein Beispiel einer Flow-wrap-Verpackung aus Folienmaterial, wie z.B.
Papiertaschentücher oder ähnliches, wo wiederum die Verschlusslasche 7 der Verpackung
5 mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Verschussetiketts 1 auf dem Körper der Verpackung
5 reversibel lösbar fixiert wird.
[0049] Fig. 11 zeigt eine Faltschachtel, in deren Oberseite eine Entnahmeöffung E vorgesehen
ist, durch die der Inhalt nacheinander herausgenommen werden kann, wie z.B. Wischtücher.
Die Öffnung E ist insgesamt mit einem erfindungsgemäßen Verschlussetikett 1 reversibel
verschlossen, wobei das Verschlussetikett 1 selbst den gesamten Verschluss bildet.
Selbstverständlich wird in diesem Fall die Halftklebstoffschicht 3 des Verschlussetiketts
1 im Bereich der Öffnung E ausgespart oder neutralisiert sein.
[0050] Fig. 12 zeigt eine Blisterpackung, etwa als Sortimentschachtel für Knabbergebäck
oder ähnliches, deren Verschlussfolie mit einem erfindungsgemäßen Verschlussetikett
1 auf dem Umfangsrand der Blisterpackung reversibel fixierbar ist.
[0051] Schließlich zeigt Figur 13 eine Faltschachtel mit umgeknickter Randlasche 7, die
mittels eines erfindungsgemäße Verschlussetiketts 1 auf dem Körper der Faltschachtel
7 fixierbar ist.
1. Verschlussetikett, das mit seiner Unterseite auf eine Verpackung (5), und/oder deren
Verschluss (7) zu kleben ist, um die Verpackung (5) zu verschließen,
wobei das Verschlussetikett (1, 1') eine zum Öffnen des Verschlusses (7) um einen
vorbestimmten Biegebereich (27) hochklappbare Öffnungszone (15) und eine sich entlang
einem vorbestimmten Grenzbereich (25) an die Öffnungszone (15) anschließende Bremszone
(17) aufweist, in der das Etikett (1, 1') auf dem Verschluss (7) oder der Verpackung
(5) unverlierbar zu befestigen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Biegebereich (27) von dem Grenzbereich (25) in die Bremszone (17) hinein versetzt
ist.
2. Verschlussetikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Biegebereich (27) und der Grenzbereich (25) zueinander im Wesentlichen parallel
erstrecken.
3. Verschlussetikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grenzbereich (25) durch eine das Etikett (1, 1') an seinem unterem Bereich bis
zu einem Teil seiner Dicke reichende Durchtrennung (25) definiert ist.
4. Verschlussetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest eine unten liegende erste Schicht (19) und eine mit deren Oberseite
fest verbundene zweite Schicht (23) aufweist, wobei der vorbestimmte Grenzbereich
(25) zwischen Öffnungszone (15) und Bremszone (17) durch eine Durchtrennung (25) der
ersten Schicht (19) definiert ist.
5. Verschlussetikett nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die feste Verbindung zwischen der ersten Schicht (19) und der zweiten Schicht (23)
in einer sich von der Durchtrennung (25) der ersten Schicht (19) in die Bremszone
(17) hinein erstreckende Ablösezone (27) zumindest partiell gelöst ist, wobei die
Ablösezone (27) den Biegebereich (27) definiert, wobei insbesondere der in der Bremszone
(17) liegende von der Durchtrennung (25) abgewandte Rand (29) der Ablösezone (27)
den vorbestimmten Biegebereich (27) begrenzt.
6. Verschlussetikett nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (19) mit der zweiten Schicht (23) verklebt ist und in der Ablösezone
(27) die Verklebung ausgespart oder neutralisiert ist oder/und diese Verklebung stärker
ist als jene, mit der die erste Schicht (19) auf der Verpackung (5) oder dem Verschluss
(7) haftet.
7. Verschlussetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass es auf seiner Unterseite mit einer Klebstoffschicht (3), insbesondere einer Haftklebstoffschicht
versehen ist, die sich sowohl über die Öffnungszone (15) als auch über die Bremszone
(17) erstreckt.
8. Verschlussetikett nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (19) und die zweite Schicht (23) jeweils aus Kunststofffolien gebildet
sind, die mittels einer Kaschierkleberschicht (21) miteinander verbunden sind.
9. Verschlussetikett nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steifigkeit des Materials der zweiten Schicht (23) gleich, größer oder geringer
ist als jene der ersten Schicht (19).
10. Verschlussetikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es an seinem vom Bremsbereich (17) abgelegenen Ende (9) mit einer Anfasslasche (11),
insbesondere einer unterseitig nichtklebenden Anfasslasche (11) versehen ist, vorzugsweise
wobei an der Grenze zwischen Öffnungszone (15) und Anfasslasche (11) das Etikettenmaterial
an seinem unterem Bereich bis auf einen Teil seiner Dicke durchstanzt ist.
11. Verschlussetikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegebereich (27) von oben her unsichtbar überdeckt ist.
12. Verschlussetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass es nur an seinem einen Endbereich eine Bremszone (17) mit zugehörigem Biege- und
Grenzbereich (25, 27) aufweist oder dass es an zumindest zwei seiner entgegengesetzten
Endbereiche eine jeweilige Bremszone (17, 17') mit zugeordneten Biege- und Grenzbereichen
(25, 27; 25', 27') aufweist.
13. Verschlussetikett nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es an beiden entgegengesetzten Endbereichen eine jeweilige Anfasslasche (11, 11')
aufweist.
14. Verpackung, versehen mit einem Verschlussetikett (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
13.
15. Trägerbahn, auf der eine Vielzahl von Verschlussetiketten (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 13 lösbar haften.
16. Verfahren zur Herstellung eines Verschlussetiketts, das mit seiner Unterseite auf
eine Verpackung (5) und/oder deren Verschluss (7) zu kleben ist, um die Verpackung
(5) zu verschließen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
wobei das Verschlussetikett (1, 1') eine zum Öffnen des Verschlusses (7) um einen
vorbestimmten Biegebereich (27) hochklappbare Öffnungszone (15) und eine sich entlang
einem vorbestimmten Grenzbereich (25) an die Öffnungszone (15) anschließende Bremszone
(17) aufweist, in der das Etikett (1, 1') auf dem Verschluss (7) oder der Verpackung
(5) unverlierbar zu befestigen ist,
wobei der Biegebereich (27) von dem Grenzbereich (25) in die Bremszone (17) hinein
versetzt ist,
wobei das Verfahren die Schritte aufweist:
- Aufbringen von Kaschierklebstoff (21) auf eine erste oder zweite Schicht (19, 23)
unter Aussparung einer den Biegebereich (27) definierenden Ablösezone;
- Verkleben der ersten und der zweiten Schicht (19, 23) durch den Kaschierklebstoff
(21);
- Stanzen einer den Grenzbereich (25) definierenden Durchtrennung in die erste Schicht
(19); und
- Ausstanzen des Umfangrands des Verschlussetiketts (1, 1').
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Stanzen der Durchtrennung (25) auf die Unterseite der ersten Schicht (19)
Haftklebstoff (3) aufgetragen wird.
18. Verfahren zur Herstellung eines Verschlussetiketts, das mit seiner Unterseite auf
eine Verpackung (5) und/oder deren Verschluss (7) zu kleben ist, um die Verpackung
(5) zu verschließen, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
wobei das Verschlussetikett (1, 1') eine zum Öffnen des Verschlusses (7) um einen
vorbestimmten Biegebereich (27) hochklappbare Öffnungszone (15) und eine sich entlang
einem vorbestimmten Grenzbereich (25) an die Öffnungszone (15) anschließende Bremszone
(17) aufweist, in der das Etikett (1, 1') auf dem Verschluss (7) oder der Verpackung
(5) unverlierbar zu befestigen ist,
wobei der Biegebereich (27) von dem Grenzbereich (25) in die Bremszone (17) hinein
versetzt ist,
wobei das Verfahren die Schritte aufweist:
- Aufbringen einer ersten Schicht (19) mittels Haftkleber (3) auf eine Trägerbahn
(T) zur Bildung eines Vorprodukts;
- Durchstanzen der ersten Schicht (19) des Vorprodukts von der der Trägerbahn (T)
abgelegenen Seite her, zur Herstellung einer den Grenzbereich (25) definierenden Durchtrennung;
- Auftragen einer Kaschierkleberschicht (21) auf die erste Schicht (19) unter Aussparung
der Ablösezone (27);
- Befestigen einer zweiten Schicht (23) auf der Kaschierkleberschicht (21); und
- Ausstanzen des Umfangrands des Verschlussetiketts (1, 1').