[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Möbelkorpus mit zwei beabstandet angeordneten
Seitenwänden, an denen eine Rückwand festgelegt ist, wobei die Seitenwände als Leichtbauplatte
mit zwei äußeren Deckplatten und einer Zwischenlage ausgebildet sind, und eine Leiste
zur Festlegung der Rückwand an jeder Seitenwand festgelegt ist.
[0002] Die
DE 22 31 577 offenbart einen Möbelkorpus im rückseitigen Bereich, bei der die Rückwandteile über
einen Beschlag mit einer Möbelseitenwand verbunden sind. Der Beschlag weist dabei
einen gabelartigen Querschnitt auf, um die Kontur der Rückwand randseitig zu umfassen.
Die Beschlagsteile werden dabei über einen Dübel mit den Seitenwänden verbunden. Solche
Beschläge eignen sich aber schlecht für die Befestigung an Seitenwänden in Leichtbauweise,
da die Dübel gerade im mittleren Bereich einer Leichtbauplatte nicht gut festlegbar
sind.
[0003] Die
WO 2007/131903 zeigt die Verbindung einer Leichtbauplatte mit einer Rückwand eines Möbels, wobei
an der Leichtbauplatte eine Leiste festgelegt ist, an der ein U-förmiger Aufnahmekanal
vorgesehen ist, um den Rand der Rückwand daran aufzunehmen. Die Montage einer solchen
Verbindung zwischen einer Leichtbauplatte und einer Rückwand ist allerdings vergleichsweise
aufwendig, insbesondere lässt sich die Rückwand nicht von allen Seiten in den Aufnahmekanal
einschieben.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Möbelkorpus zu schaffen, bei
dem eine Rückwand auf einfache Weise an einer Seitenwand in Leichtbauweise montiert
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Möbelkorpus mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß ist die Leiste mit mindestens einem Ausleger verbunden, der benachbart
zu einer rückwärtigen Schmalseite der Seitenwand angeordnet ist und mittels eines
Dübels oder Bolzens an der Seitenwand festgelegt ist. Dadurch kann die Befestigung
der Leiste zur Festlegung der Rückwand an der rückseitigen Schmalseite der Seitenwand
erfolgen, die leicht zugänglich ist und bei der auf einfache Weise eine Befestigung
mittels Bolzen oder Dübel vorgenommen werden kann. Dabei kann die Anzahl der Ausleger
an der Leiste gering gehalten werden, so dass nur wenige Befestigungsmittel montiert
werden müssen.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung durchgreift der Dübel oder Bolzen
eine Öffnung in einer Leiste an der Rückseite der Seitenwand. Die Öffnungen an der
Leiste können dabei vorher ausgespart werden, so dass die Montage der Rückwand über
Bolzen oder Dübel einfach erfolgen kann, beispielsweise wenn ein Bolzen nur an der
entsprechenden Öffnung der Leiste verrastet wird. Für eine stabile Befestigung ist
allerdings auch ein Verkleben oder ein Festlegen über andere mechanische Befestigungsmittel
möglich. Für ein Verkleben kann der Dübel als Injektionsdübel ausgebildet sein, der
dann über entsprechende Klebekanäle verfügt, damit der Ausleger sicher an der Seitenwand
festgelegt wird.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Ausleger mit der Leiste
verschraubt. Dadurch kann die Anzahl der Ausleger pro Leiste bzw. deren Abstand frei
gewählt werden. Es ist auch möglich, den Ausleger integral mit der Leiste auszubilden.
Für eine Befestigung der Rückwand mit nur wenigen Bauteilen kann auch der Bolzen integral
mit dem Ausleger ausgebildet sein, so dass der Bolzen nur in eine entsprechende Öffnung
an der Seitenwand eingeschoben werden muss.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines erfindungsgemäßen Möbelkorpus;
- Figur 2
- eine geschnittene Seitenansicht des Möbelkorpus der Figur 1;
- Figur 3
- eine geschnittene Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Möbelkorpus;
- Figur 4
- eine geschnittene Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels;
- Figur 5
- eine geschnittene Ansicht eines modifizierten Ausführungsbeispiels, und
- Figur 6
- eine geschnittene Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels.
[0010] Ein nur teilweise dargestellter Möbelkorpus 1 umfasst zwei beabstandet angeordnete
Seitenwände 2, zwischen denen eine Rückwand 3 angeordnet ist. Jede Seitenwand 2 ist
in Leichtbauweise ausgeführt und umfasst zwei äußere Deckplatten 4 und 5 aus einem
festen Material, beispielsweise aus Pappe oder einem Holzfaserwerkstoff. Dazwischen
ist eine Zwischenlage 6 aus einem Material mit zahlreichen Hohlräumen angeordnet,
beispielsweise eine Wabenplatte aus Pappe oder Kunststoff. Dadurch besitzt die Leichtbauplatte
trotz eines großen Volumens ein geringes Eigengewicht.
[0011] Die Seitenwand 2 ist an einer rückwärtigen Schmalseite durch eine Leiste 7 verschlossen,
die mit den Deckplatten 4 und 5 verklebt ist. Die Leiste 7 ist dabei gestuft ausgebildet,
wobei dünnere Endabschnitte 8 vorgesehen sind, zwischen denen ein dickerer Mittelabschnitt
angeordnet ist. Dadurch ist randseitig jeweils eine Stufe 9 ausgebildet, die im Bereich
der stabileren Deckplatten 4 und 5 positioniert ist, so dass die Leiste 7 vergleichsweise
stabil an der Seitenwand 2 festgelegt ist.
[0012] Um die Rückwand 3 an der Seitenwand 2 festzulegen, ist eine Leiste 10 vorgesehen,
die eine U-förmige Nut 11 zur Aufnahme eines Randabschnittes der Rückwand 3 aufweist.
Die Leiste 10 ist mit einem Bodenabschnitt 12 an der inneren Deckplatte 5 der Seitenwand
2 abgestützt.
[0013] Zur Festlegung der Leiste 10 an der Seitenwand 2 sind mehrere Ausleger 13 vorgesehen,
die plattenförmig ausgebildet sind und eine Öffnung 14 im Bereich der Leiste 10 und
eine Öffnung 15 im Bereich der Leiste 7 an der Seitenwand 2 aufweisen.
[0014] Wie aus Figur 2 zu sehen ist, befindet sich in der Öffnung 14 eine Schraube 20, die
den plattenförmigen Ausleger 13 an der Leiste 10 fixiert. Zudem kann der Ausleger
13 an einem Anschlag an der Leiste 10 zur exakten Positionierung anliegen.
[0015] Zur Festlegung des Auslegers 13 an der Seitenwand 2 ist ein Bolzen 16 vorgesehen,
der einen Kopfabschnitt 17 aufweist, der größer ausgebildet ist als der Durchmesser
der Öffnung 15, so dass dieser an der Außenseite an dem Ausleger 13 anliegt. Der Bolzen
16 durchgreift eine Öffnung in der Leiste 7 und weist einen verdickten Endabschnitt
18 auf, der durch mindestens einen Schlitz 19 federnd ausgebildet ist und beim Einfügen
durch die Öffnung in der Leiste 7 verrastet werden kann. Dadurch kann die Leiste 10
über die Ausleger 13 sicher an der Leiste 7 der Seitenwand 2 festgelegt werden.
[0016] Die Anzahl der Ausleger 13 kann entsprechend den Festigkeitsanforderungen gewählt
werden, wobei über die Höhe der vertikalen Leiste 10 verteilt mehrere Ausleger 13
vorgesehen sein können. Es ist auch möglich, die Leiste 10 nur abschnittsweise an
der Seitenwand 2 vorzusehen, also nicht über die gesamte Höhe. Ferner können entsprechende
Leisten 10 mit Auslegern 13 auch im Bereich der oberen Deckwand und/oder einer unteren
Bodenwand vorgesehen sein.
[0017] In Figur 3 ist eine modifizierte Ausführungsform einer Befestigung einer Rückwand
3 an einer Seitenwand 2 gezeigt. Die Leiste 10 ist wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel
ausgebildet und es sind mehrere Ausleger 13' über Schrauben 20 an der Leiste 10 befestigt.
Integral mit den Auslegern 13' sind jedoch ein oder mehrere Bolzen 16' angeformt,
die senkrecht von dem plattenförmigen Ausleger 13' hervorstehen. Der Ausleger 13'
liegt an der Leiste 7 an der Schmalseite der Seitenplatte 2 an, während der Bolzen
16' durch eine Öffnung in der Leiste 7 greift und mit einem verdickten Endabschnitt
18' in der Leiste 7 verrastet ist.
[0018] Bei der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform ist eine Leiste 10" vorgesehen, die
integral mit einem oder mehren Auslegern 13" ausgebildet ist, an denen wiederum integral
mehrere Bolzen 16" angeformt sind. Dadurch kann die Rückwand 3 an einer Nut 11 " der
Leiste 10" eingeschoben werden und wird dann durch Festlegung der integral ausgebildeten
Bolzen 16" mit den verdickten Endabschnitten 18" durch Verrasten mit der Leiste 7
verbunden. Dadurch sind nur wenige Bauteile bei der Montage der Rückwand 3 an der
Seitenwand 2 erforderlich.
[0019] In Figur 5 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der an einer Leiste 10 die Rückwand
3 gehalten ist und zusätzlich die Ausleger 13 über eine Schraube 20 montiert sind,
wie dies schon bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Fall ist. Die Befestigung der
Ausleger 13 an der Seitenwand 2 erfolgt jedoch nicht über Bolzen, sondern über einen
Injektionsdübel 22, der eine Öffnung in der Leiste 7 durchgreift und mit einem Endabschnitt
23 im Bereich der Zwischenlage 6 angeordnet ist. Ferner weist der Injektionsdübel
22 Kanäle zur Klebstoffverteilung auf und ist in der Seitenwand 2 verklebt. Ferner
ist in dem Injektionsdübel 22 ein Schraubkanal vorgesehen, so dass eine Schraube 21
zur Festlegung des Auslegers 13 an dem Injektionsdübel 22 montiert ist.
[0020] In der Figur 6 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, in dem die Leiste 10''' als Winkelprofil
ausgebildet ist. Das Winkelprofil erhöht die Stabilität beim Anfügen der Leiste 10'''
an die Kante der Leiste 7 und kann ebenso wie der Ausleger 13 (in Figur 1, 2 und 5)
befestigt werden.
1. Möbelkorpus mit zwei voneinander beabstandeten Seitenwänden (2), an denen eine Rückwand
(3) festgelegt ist, wobei die Seitenwände (2) als Leichtbauplatten mit zwei äußeren
Deckplatten (4, 5) und einer Zwischenlage (6) ausgebildet sind, und eine Leiste (10,
10', 10") zur Festlegung der Rückwand (3) an jeder Seitenwand (2) festgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (10, 10', 10") mit mindestens einem Ausleger (13, 13', 13") verbunden
ist, der benachbart zu einer rückwärtigen Schmalseite der Seitenwand (2) angeordnet
ist und mittels eines Dübels (22) oder Bolzens (16, 16', 16") an der Seitenwand (2)
festgelegt ist.
2. Möbelkorpus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dübel (22) oder Bolzen (16, 16', 16") eine Öffnung in einer Leiste (7) an der
Rückseite der Seitenwand (2) durchgreift.
3. Möbelkorpus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dübel (22) oder Bolzen (16, 16', 16") über Rastmittel (18, 18', 18") an der rückwärtigen
Leiste (7) der Seitenwand (2) festgelegt ist.
4. Möbelkorpus nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Dübel (22) als Injektionsdübel ausgebildet ist, der mit der Seitenwand (2) verklebt
ist.
5. Möbelkorpus nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (13) mit der Leiste (10) verschraubt ist.
6. Möbelkorpus nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (13") integral mit der Leiste (10) ausgebildet ist.
7. Möbelkorpus nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (16') integral mit dem Ausleger (13') ausgebildet ist.
8. Möbelkorpus nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die die Leiste (10''') als Winkelprofil ausgebildet ist.