[0001] Die Erfindung betrifft eine Saugdüse für Bodenstaubsauger, die universell zum Saugen
glatter Böden und textiler Bodenbeläge einsetzbar ist. Zum grundsätzlichen Aufbau
der Saugdüse gehören ein Saugkopf, der einen im Wesentlichen rechteckförmigen Grundriss
aufweist, eine Gleitsohle, die mindestens einen unterseitigen von Saugmundkanten begrenzten
Saugschlitz aufweist, ein Saugrohranschlussstück, das um eine Schwenkachse beweglich
an den Saugkopf oder an einen schwenkbeweglich mit dem Saugkopf verbundenen Saugkanal
angeschlossen ist, sowie eine an der Unterseite der Saugdüse zum Saugen glatter Böden
ausfahrbare Anordnung von Trag- und Dichtelementen, wobei die Anordnung von Trag-
und Dichtelementen an einem im Saugkopf vertikal verstellbaren Träger befestigt ist,
der mittels eines am Saugkopf zugänglichen Schaltelementes betätigbar ist.
[0002] Staubsaugerdüsen mit universellen Reinigungseigenschaften zum Reinigen von glatten
Böden und textilen Bodenflächen sind hinlänglich bekannt. Zur Verbesserung der Saugeigenschaften
auf glatten Böden verfügen einige Ausführungen dieser Düsen über ein- und ausfahrbare,
bodenseitige Dichtelemente. In
DE 298 12 377 U1 wird beispielsweise eine solche Bodendüse beschrieben.
[0003] Beim Reinigen von glatten Böden, die auch mit groben Schmutzpartikeln beispielsweise
von der Größe einer Linse oder Erbse verschmutzt sind, kann es bei der Verwendung
der dort beschriebenen Bodendüse dazu kommen, dass die Grobschmutzpartikel von dem
frontseitigen Dichtelement auf dem glatten Fußboden lediglich verschoben werden. Wenn
es sich um harte Grobschmutzpartikel handelt, besteht auch die Gefahr, dass ein empfindlicher
Glattboden durch Kratzer beschädigt wird. Bei einem in
DE 197 18 497 A1 beschriebenen Bürstenvorsatzgerät zur Bodenpflege ist ein höhenverstellbares, flexibles
Dichtelement vorgesehen, durch welches das Verschieben der Grobschmutzpartikel vermieden
werden soll. Allerdings muss dabei eine Verschlechterung der Saugeigenschaften des
Reinigungsgerätes in Kauf genommen werden. Dies hängt damit zusammen, dass mit einem
Anheben aller den Saugkopf umfassenden Dichtelemente die Luftgeschwindigkeit und der
an der Unterseite des Saugkopfes herrschende Unterdruck reduziert werden, was die
Saugwirkung verschlechtert.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer universell
auf Glattböden und textilen Bodenflächen einsetzbaren Saugdüse mit den eingangs beschriebenen
Merkmalen die Grobschmutz-Saugeigenschaften zu verbessern, ohne wesentliche konstruktive
Änderungen am Aufbau der Saugdüse vornehmen zu müssen.
[0005] Die Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 erfindungsgemäß durch eine Saugdüse gelöst, deren
Trag- und Dichtelement, welches im Bereich der Frontseite des Saugkopfes parallel
zur Frontseite angeordnet ist, von zwei beidseitig außen angeordneten, formsteifen
Randsegmenten zur bodenseitigen Abstützung des Saugkopfes sowie mindestens einem dazwischen
angeordneten, flexiblen, nicht tragenden Frontsegment gebildet ist.
[0006] Durch Betätigung des Schaltelements ist der im Saugkopf angeordnete Träger absenkbar
und sind die am Träger befestigten Trag- und Dichtelemente an der Unterseite des Saugkopfes
ausfahrbar. Dabei wird die Gleitsohle von der Bodenfläche so weit angehoben, dass
große Schmutzpartikel, die beispielsweise die Größe einer Linse oder Erbse haben,
unter die Saugmundkanten gelangen, von der Saugluftströmung erfasst und vom Boden
aufgenommen werden. Die Saugmundkanten weisen zweckmäßig einen Abstand zur Bodenfläche
von mehr als 3 mm, vorzugsweise einen Abstand zwischen 5 mm und 10 mm auf, wenn der
Träger abgesenkt ist und die ausgefahrenen Trag- und Dichtelemente auf der Bodenfläche
aufliegen. Ein Verschieben der Grobschmutzpartikel auf dem Boden oder dem Bodenbelag
wird dadurch vermieden, dass das Frontsegment aus einem weichen, flexiblen Material
gebildet ist. In einer vorteilhaften Ausführung der Saugdüse besteht das Frontsegment
der Trag- und Dichtelemente aus einem Borstenstreifen mit weichen Borsten, welche
Grobschmutzpartikel durchlassen. Alternativ kann das Frontsegment auch als flexible
Kunststofflippe ausgebildet sein, die sich bereits durch die Wirkung des unterhalb
des Saugkopfes herrschenden Unterdrucks etwas nach innen krümmt und in Folge ihrer
Flexibilität grobe Partikel durchlässt. Die Ausführungen des Frontsegmentes, welches
bevorzugt eine Breite von 150 mm bis 220 mm aufweist, mit einer Besteckung mit weichen
Borsten oder als weiche Kunststofflippe zeichnen sich durch eine gute Abdichtfunktion
aus und verleihen der Saugdüse deutlich verbesserte Grobschmutz-Saugeigenschaften.
Der Erfindung liegt auch die Überlegung zugrunde, dass Nutzer Grobschmutz, der aufgrund
der Partikelgröße gut sichtbar ist, intuitiv nur mit einer Vorwärtsbewegung der Saugdüse
aufnehmen werden. Der Nutzer wird die Saugdüse gezielt auf den sichtbaren Grobschmutz
ausrichten und Grobschmutzpartikel intuitiv mit dem mittleren Bereich der Saugdüse
anfahren.
[0007] Die Randsegmente des im Bereich der Frontseite des Saugkopfes und parallel zur Frontseite
angeordneten Trag- und Dichtelements können aus Borstenelementen mit harten Borsten,
Schaumstoffelementen oder Gleitelementen mit einer weichen, textilen Auflagefläche,
z.B. aus Vliesstoff, Filz oder Plüsch, bestehen. Die Randsegmente können frontseitig
beispielsweise eine Breite von bis zum 50 mm aufweisen. Sie sind so ausgelegt, dass
der Saugkopf frontseitig am Boden abgestützt ist und die Saugmundkanten in der Grobschmutzstellung
einen definierten und konstanten Abstand zum Boden aufweisen. Neben der tragenden
Funktion ist bei dieser Ausführung der Erfindung den Randsegmenten eine Gleitfunktion
zugedacht, so dass der Bodenbelag bei der Bearbeitung mit dem Saugkopf geschont wird.
[0008] In einer weiteren, abgewandelten Variante der erfindungsgemäßen Saugdüse ist vorgesehen,
dass die Randsegmente in der Draufsicht L-förmig ausgebildet sind und einen sich entlang
der Schmalseite des Saugkopfes erstreckenden Schenkel aufweisen. Diese Ausgestaltung
gewährleistet eine stabilere Führung des Saugkopfes auf dem Bodenbelag bei den saugtypischen
Hin- und Herbewegungen des Saugkopfes. Alternativ dazu können die L-förmigen Randsegmente
auch Bestandteil eines umlaufenden Trag- und Dichtelements sein. In einer besonderen
Variante des Saugkopfes ist an dem Träger zum Aus- und Einfahren der unterseitigen
Trag- und Dichtelemente ein Borstenkranz mit vorzugsweise harter Besteckung oder ein
Kranz aus Schaumstoff- oder Gleitelementen, die bodenseitig beispielsweise mit Vliesstoff,
Filz, oder Plüsch belegt sein können, angeschlossen. Der umlaufende Kranz ist im Bereich
der Frontseite unterbrochen, wobei das flexible, nicht-tragende Frontsegment in der
frontseitigen Lücke des Kranzes angeordnet ist. In diesem Zusammenhang und im Hinblick
auf einige die Fertigung des Saugkopfes betreffende Aspekte stellt ein einteiliger
Borstenkranz eine vorteilhafte Ausführung dar. Der Borstenkranz weist in diesem Fall
erfindungsgemäß im Bereich des Frontsegments eine Besteckung mit weichen Borsten und/oder
Borsten, die in einem größeren Abstand gesteckt sind, auf, während der übrige Bereich
des Borstenkranzes eine dichte Besteckung, welche die auf den Saugkopf wirkenden Kräfte
aufnimmt, aufweist.
[0009] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- die perspektivische Darstellung eines Saugkopfes 1 mit ausgefahrenen Trag- und Dichtelementen
7 zur Grob- und Feinschmutzbeseitigung auf glatten Böden,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Unterseite des Saugkopfes 1, bei dem die Randsegmente 10, 10' des
frontseitigen Trag- und Dichtelements 7 aus zwei L-förmigen, formsteifen Borstenelementen
mit harten Borsten gebildet sind und bei dem das dazwischen, im Bereich der Frontseite
F angeordnete Frontsegment 11 als flexible Gummilippe gebildet ist,
- Fig. 3
- eine Ansicht der Unterseite des Saugkopfes 1 mit einem Borstenkranz 13 mit harter
Besteckung im Bereich der Rückseite sowie der Schmalseiten S des Saugkopfes 1 und
mit einer Besteckung mit weichen Borsten im Bereich der Frontseite F.
[0010] In Fig. 1 ist eine Saugdüse dargestellt, die mit einem Saugrohr und einem Saugschlauch
an einem Bodenstaubsauger angeschlossen werden kann. Zu ihrem grundsätzlichen Aufbau
gehören ein Saugkopf 1, der einen im Wesentlichen rechtwinkligen Grundriss aufweist,
eine unterseitige Gleitsohle 2 mit einem Saugschlitz 4, ein Saugrohranschlussstück
5, das um eine Schwenkachse beweglich an den Saugkopf 1 oder an einen schwenkbeweglich
mit dem Saugkopf verbundenen Saugkanal 6 angeschlossen ist, sowie eine an der Unterseite
der Saugdüse zum Saugen glatter Böden ausgefahrene Anordnung von Trag- und Dichtelementen
7, die mittels eines am Saugkopf 1 zugänglichen Schaltelements 8 über einen im Saugkopf
verstellbar angeordneten Träger betätigbar ist. Durch das bodenseitige Ausfahren der
Trag- und Dichtelemente 7, die beispielsweise aus Borstenleisten bestehen, ist ein
ausreichender Abstand, vorzugsweise ein Abstand zwischen 5 mm und 10 mm der unterseitigen
Saugmundkanten 3 zur Bodenfläche derart einstellbar, dass auch Grobschmutzpartikel
von der Saugdüse vom Boden entfernt werden können. Dabei ist das Trag- und Dichtelement,
welches im Bereich der Frontseite F des Saugkopfes parallel zur Frontseite angeordnet
ist, von zwei beidseitig außen angeordneten formsteifen Randsegmenten 10, 10' zur
bodenseitigen Abstützung des Saugkopfes sowie vorzugsweise einem dazwischen angeordneten,
flexiblen, nicht-tragenden Frontsegment 11 gebildet. In Fig. 1 ist angedeutet, dass
das Frontsegment 11 aus einer flexiblen Kunststofflippe gebildet ist. Die frontseitigen
Randsegmente 10, 10' sind als Borstenelemente ausgeführt, die eine dichte Besteckung
aus harten Borsten aufweisen und vorzugsweise eine Breite von 10 mm bis 30 mm aufweisen.
[0011] Die Unterseite des Saugkopfes 1 ist in Fig. 2 dargestellt, wobei die tragenden Randsegmente
10, 10' L-förmig ausgebildet sind und einen Schenkel aufweisen, der sich entlang der
Schmalseite S des Saugkopfes 1 erstreckt. Bei den L-förmigen Randsegmenten 10, 10'
handelt es sich um Borstenstreifen mit einer dichten Besteckung. Die Borsten dieser
Randsegmente sind vorzugsweise aus einem steifen, harten Material gebildet, so dass
die Saugdüse von den ausgefahrenen Borstenstreifen beim Saugen glatter Böden getragen
wird. In dieser abgewandelten Variante der erfindungsgemäßen Saugdüse sind sowohl
das rückseitige Dichtelement 12 als auch das Frontsegment 11 zwischen den beiden Randsegmenten
10, 10' als Kunststofflippe gebildet, die sich jedoch hinsichtlich ihrer Biegesteifigkeit
unterscheiden und unterschiedliche Funktionen erfüllen. Das Frontsegment 11, welches
vorzugsweise eine Breite von 150 mm bis 220 mm aufweist, ist aus einem weichen Kunststoff
gebildet und so ausgelegt, dass Grobschmutzpartikel bei einer Vorwärtsbewegung des
Saugkopfes überfahren werden und in den Bereich unterhalb des Saugkopfes gelangen.
Das rückseitige Dichtelement 12 ist steifer ausgeprägt und nimmt bei einer Vorwärtsbewegung
des Saugkopfes Grobschmutz mit, der unter den Saugkopf gelangt ist, aber noch nicht
aufgesaugt wurde.
[0012] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführung bestehen die Trag- und Dichtelemente aus
einem Borstenkranz 13, der sich entlang den Seitenrändern S und der Rückseite der
Gleitsohle erstreckt. Im Bereich der Frontseite F weist der Borstenkranz 13 in einem
Abschnitt, der das Frontsegment 11 bildet, eine nicht tragende, weiche Besteckung
auf. Die das Frontsegment 11 bildende weiche Besteckung ist beispielsweise schmaler
ausgebildet, wobei auch die Abstände zwischen den Borsten oder Borstenbüscheln 14
größer gewählt sein können als im übrigen Bereich des Borstenkranzes 13. Die das Frontsegment
11 bildende Besteckung ist stets so gewählt, dass Grobschmutzpartikel bei einer Vorwärtsbewegung
des Saugkopfes unter die Gleitsohle gelangen und dann aufgesaugt werden können.
1. Saugdüse für Bodenstaubsauger mit
einem Saugkopf (1), der einen im Wesentlichen rechteckförmigen Grundriss aufweist,
einer Gleitsohle (2), die mindestens einen unterseitigen von Saugmundkanten (3) begrenzten
Saugschlitz (4) aufweist,
einem Saugrohranschlussstück (5), das um eine Schwenkachse beweglich an den Saugkopf
(1) oder an einen schwenkbeweglich mit dem Saugkopf (1) verbundenen Saugkanal (6)
angeschlossen ist, und
einer an der Unterseite der Saugdüse zum Saugen glatter Böden ausfahrbaren Anordnung
von Trag- und Dichtelementen (7),
wobei die Anordnung von Trag- und Dichtelementen an einem im Saugkopf (1) vertikal
verstellbaren Träger befestigt ist, der mittels eines am Saugkopf (1) zugänglichen
Schaltelements (8) betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Trag- und Dichtelement, welches im Bereich der Frontseite (F) des Saugkopfes
(1) parallel zur Frontseite (F) angeordnet ist, von zwei beidseitig außen angeordneten,
formsteifen Randsegmenten (10, 10') zur bodenseitigen Abstützung des Saugkopfes (1)
sowie mindestens einem dazwischen angeordneten, flexiblen, nicht-tragenden Frontsegment
(11) gebildet ist.
2. Saugdüse für Bodenstaubsauger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugmundkanten (3) einen Abstand von mehr als 3 mm, vorzugsweise einen Abstand
zwischen 5 mm und 10 mm zur Bodenfläche aufweisen, wenn der Träger abgesenkt ist und
die ausgefahrenen Trag- und Dichtelemente (7) auf der Bodenfläche aufliegen.
3. Saugdüse für Bodenstaubsauger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Frontsegment (11) aus einem Borstenstreifen mit weichen Borsten besteht.
4. Saugdüse für Bodenstaubsauger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Frontsegment (11) als flexible Kunststofflippe ausgebildet ist.
5. Saugdüse für Bodenstaubsauger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Frontsegment (11) eine Breite von 150 mm bis 220 mm aufweist.
6. Saugdüse für Bodenstaubsauger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Randsegmente (10, 10') aus Borstenelementen mit harten Borsten, Schaumstoffelementen
oder Gleitelementen mit einer weichen, textilen Auflagefläche bestehen.
7. Saugdüse für Bodenstaubsauger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die tragenden Randsegmente (10, 10') frontseitig eine Breite von bis zu 50 mm aufweisen.
8. Saugdüse für Bodenstaubsauger nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die tragenden Randsegmente (10, 10') in der Draufsicht L-förmig ausgebildet sind
und einen sich entlang der Schmalseite (S) des Saugkopfes (1) erstreckenden Schenkel
aufweisen.
9. Saugdüse für Bodenstaubsauger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den Träger ein Kranz (13) aus Borsten, Schaumstoff oder Gleitelementen angeschlossen
ist, der im Bereich der Frontseite (F) unterbrochen ist, und dass das flexible, nicht-tragende
Frontsegment (11) in der frontseitigen Lücke des Kranzes (13) angeordnet ist.