[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer fossilbefeuerten Kraftwerksanlage
und insbesondere ein Verfahren zum Abtrennen von Kohlendioxid aus einem Rauchgas einer
fossilbefeuerten Kraftwerksanlage. Die Erfindung betrifft außerdem eine fossilbefeuerte
Kraftwerksanlage zum Abtrennen von Kohlendioxid aus Rauchgas, an der das erfindungsgemäße
Verfahren ausführbar ist.
[0002] Bei solchen fossilbefeuerten Kraftwerksanlagen zur Erzeugung elektrischer Energie
entsteht durch die Verbrennung eines fossilen Brennstoffes ein kohlendioxidhaltiges
Rauchgas. Dieses Produkt wird in der Regel in die Atmosphäre entlassen. Das sich in
der Atmosphäre ansammelnde Kohlendioxid behindert die Wärmeabstrahlung unserer Erde
und führt dabei durch den so genannten Treibhauseffekt zu einer Erhöhung der Erdoberflächentemperatur.
Um eine Reduzierung der Kohlendioxid-Emission bei fossilbefeuerten Kraftwerken zu
erreichen, kann Kohlendioxid aus dem Rauchgas abgetrennt werden.
[0003] Zur Abtrennung von Kohlendioxid aus einem Gasgemisch sind allgemein verschiedene
Verfahren bekannt. Insbesondere zum Abtrennen von Kohlendioxid aus einem Rauchgas
nach einem Verbrennungsprozess (Post-combustion CO
2 separation) sind die Verfahren ,Absorption-Desorption' oder ,Tieftemperaturabscheidung
(Cryogenic)' Stand der Technik.
[0004] So beschreibt die
EP 0 413 199 B1 ein Verfahren zur Minderung des Kohlendioxidgehalts des Abgases eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks
und ein danach arbeitendes Kraftwerk. Bei einem solchen Gas- und Dampfkraftwerk mit
nachgeschaltetem Vergaser für den fossilen Brennstoff wird das Rohgas des Vergasers
bevorzugt entstaubt, zur Anpassung an die Arbeitstemperatur nachfolgender Anlagenteile
und Katalysatoren abgekühlt, gereinigt, vorzugsweise mit Wasser angereichert und anschließend
konvertiert, d.h. Kohlenmonoxid und Wasser in Kohlendioxid und Wasserstoff verwandelt.
Danach werden Kohlendioxid sowie bevorzugt auch Schwefelverbindungen mit einem oder
mehreren Waschmitteln abgetrennt. Das nahezu kohlendioxidfreie, im wesentlichen Wasserstoff
enthaltende Restgas wird nun der Brennkammer der Gasturbine als Brennstoff zugeführt.
[0005] Das beschriebene Abtrennen von Kohlendioxid mit einem Waschmittel wird in großtechnischem
Maßstab mit einem Absorptions-Desorptions-Prozess durchgeführt. In einem klassischen
Absorptions-Desorptions-Prozess wird das Rauchgas in einer Absorptionskolonne mit
einem selektiven Lösungsmittel, in Kontakt gebracht. Dabei erfolgt die Aufnahme von
Kohlendioxid durch einen chemischen oder physikalischen Prozess. Das gereinigte Rauchgas
wird für eine weitere Verarbeitung oder Austragung aus der Absorptionskolonne ausgelassen.
Das mit Kohlendioxid beladene Lösungsmittel wird zur Abtrennung des Kohlendioxids
und Regenerierung des Lösungsmittels in eine Desorptionskolonne geleitet. Die Abtrennung
in der Desorptionskolonne kann thermisch erfolgen. Dabei wird aus dem beladenen Lösungsmittel
ein Gas- Dampfgemisch aus gasförmigem Kohlendioxid und verdampften Lösungsmittel ausgetrieben.
Das verdampfte Lösungsmittel wird anschließend von dem gasförmigen Kohlendioxid separiert
und in mehreren Stufen verdichtet und gekühlt. In flüssigem oder gefrorenem Zustand
kann das Kohlenddioxid dann einer Lagerung oder Verwertung zugeführt werden. Das regenerierte
Lösungsmittel wird erneut zur Absorberkolonne geleitet, wo es wieder Kohlendioxid
aus dem kohlendioxidhaltigen Rauchgas aufnehmen kann.
[0006] Nachteil am Stand der Technik ist insbesondere der hohe Energieaufwand und die dadurch
unerwünschte Verschlechterung des Wirkungsgrades der fossilbefeuerten Kraftwerksanlage.
Die geschmälerte Ressourcennutzung reduziert daher die Wirtschaftlichkeit der Kraftwerksanlage.
[0007] Um diesen Nachteil entgegenzuwirken, ist ferner bekannt die in dem regenerierten
Lösungsmittel bzw. in dem Gas- Dampfgemisch enthaltene Wärme zur Erwärmung des kalten,
beladenen Lösungsmittels zu nutzen. Dadurch verringert sich der Bedarf an zusätzlicher
Wärme, die dem Prozess ansonsten von Außen zugeführt werden muss. Die für den Prozess
notwendige zusätzliche Wärme wird insbesondere durch Dampf bereitgestellt. Dieser
Dampf wird üblicherweise in einem Dampferzeuger erzeugt, der Bestandteil einer Gas-
und Dampf- oder Dampfkraftwerksanlage ist. Eine Entnahme dieses Dampfes reduziert
folglich den Wirkungsgrad der Kraftwerksanlage.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zum Abtrennen von Kohlendioxid aus einem
Rauchgas einer fossilbefeuerten Kraftwerksanlage vorzuschlagen, das die Nachteile
aus dem Stand der Technik beseitigt. Die Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht im Einzelnen daher darin, die Standardverschaltung einer Kohlendioxid-Abscheideeinrichtung
mit dem Ziel der Energieeinsparung zu optimieren. Es ist ferner Aufgabe des erfindungsgemäßen
Verfahrens die laufenden Kosten einer fossilbefeuerten Kraftwerksanlage mit einer
Kohlendioxid-Abscheideeinrichtung deutlich zu senken. Eine weitere Aufgabe des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist, die Belastung der Umwelt durch Kohlendioxid-Emission nachweisbar zu
vermindern.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung ist weiterhin, eine nach diesem Verfahren arbeitende fossilbefeuerte
Kraftwerksanlage vorzuschlagen.
[0010] Die auf ein Verfahren gerichtete Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren
zum Abtrennen von Kohlendioxid aus einem Rauchgas einer fossilbefeuerten Kraftwerksanlage,
bei dem in einem Verbrennungsprozess ein fossiler Brennstoff verbrannt wird, wobei
ein kohlendioxidhaltiges Abgas erzeugt wird, bei dem in einem Absorptionsprozess kohlendioxidhaltiges
Abgas mit einem Absorptionsmedium in Kontakt gebracht wird, wobei Kohlendioxid von
dem Absorptionsmedium aufgenommen wird, wobei ein beladenes Absorptionsmedium gebildet
wird, bei dem in einem Desorptionsprozess von dem beladenen Absorptionsmedium gasförmiges
Kohlendioxid abgegeben wird, bei dem zudem in einem Verdichtungsprozess gasförmiges
Kohlendioxid verdichtet wird, wobei es auf eine Temperatur T erwärmt wird, und bei
dem Wärme von verdichtetem Kohlendioxid in dem Desorptionsprozess verwendet wird.
[0011] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass bei dem Verfahren zur Abtrennung
von Kohlendioxid aus einem Rauchgas einer fossilbefeuerten Kraftwerksanlage das durch
die Verbrennung entstehende kohlendioxidhaltige Rauchgas in eine der Verbrennungseinrichtung
nachgeschalteten Abscheideeinrichtung geleitet wird. In dem Absorptionsprozess wird
das kohlendioxidhaltige Abgas mit einem Absorptionsmedium in Kontakt gebracht, wobei
Kohlendioxid von dem Absorptionsmedium aufgenommen wird. Die Temperatur des Absorptionsmediums
ist dabei niedriger als die des kohlendioxidhaltigen Rauchgases. Den Absorptionsprozess
verlässt ein von Kohlendioxid befreites Rauchgas sowie ein mit Kohlendioxid beladenes
Absorptionsmedium. Zur Anpassung an die Arbeitstemperatur des Desorptionsprozesses
wird das beladene Absorptionsmedium vorzugsweise in einem Wärmeübertragungsprozess
erwärmt. In dem Desorptionsprozess wird Kohlendioxid aus dem Absorptionsmedium ausgetrieben,
so dass den Prozess ein regeneriertes Absorptionsmedium sowie ein Gasgemisch aus gasförmigem
Kohlendioxid und dampfförmigen Absorptionsmedium verlassen. Das Gasgemisch wird in
einem nachgeschalteten Verdichterprozess verdichtet. Dabei entsteht durch die Verdichtung
des gasförmigen Kohlendioxids Kompressionswärme. Durch das Verdichten des dampfförmigen
Absorptionsmediums kondensiert das Absorptionsmedium und wodurch Kondensationswärme
frei wird. Die Kompressions- und Kondensationswärme wird genutzt um den Desorptionsprozess
zu unterstützen. Somit kann zum Austreiben von Kohlendioxid aus dem beladenen Absorptionsmedium
weitgehend auf zusätzliche Wärme, die bei einer Kraftwerksanlage durch Dampf bereitgestellt
wird, verzichtet werden. Der eingesparte Dampf ist folglich zur Energieerzeugung verwendbar,
wodurch sich der Wirkungsgrad der Kraftwerksanlage deutlich erhöht.
[0012] Die Erfindung zum Abtrennen von Kohlendioxid aus einem Rauchgas ermöglicht somit
gegenüber dem Stand der Technik einen kostengünstigeren Betrieb einer Kohlendioxid-Abscheideeinrichtung.
Die Erfindung ermöglicht zudem die nachträgliche Installation einer Kohlendioxid-Abscheideeinrichtung
unter Erfüllung ökonomischer Bedingungen.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Kohlendioxid-Abtrennungsverfahrens wird
in dem Desorptionsprozess gasförmiges Kohlendioxid thermisch aus einem beladenen Absorptionsmedium
ausgetrieben. Dies ermöglicht die Nutzung von Wärme, die in dem Gesamtprozess der
Kraftwerksanlage anfällt.
[0014] Vorteilhafterweise wird in dem Kohlendioxid-Abtrennungsverfahren ein Fluid als Absorptionsmedium
vorgeschlagen. Gegenüber einem Festkörpermedium bietet ein Fluid in dem Erfindungsgemäßen
Verfahren erhebliche Vorteile bei der Durchleitung des Mediums in den Prozess. Flüssigkeiten,
Gase, Aerosole oder Suspensionen sind dabei als Fluid geeignet. Als Flüssigkeit wird
vorzugsweise die Verwendung eines verdampfbaren Lösungsmittels vorgeschlagen.
[0015] Ein besonders guter Prozessdurchlauf wird durch eine Lösung aus H
2Ound Aminderivaten als Lösungsmittel erzielt. Bekannt sind beispielsweise Lösungen
unter den Namen MEA (Mono-Ethanolamin) und MDEA (Methyldiethanolamin).
[0016] Zweckmäßigerweise wird bei dem Kohlendioxid-Abtrennungsverfahren in dem Desorptionsprozess
von dem beladenen Absorptionsmedium gasförmiges Kohlendioxid thermisch ausgetrieben.
Dies ermöglicht die Nutzung von Wärme, die in dem Gesamtprozess der Kraftwerksanlage
auf günstige Weise entnommen werden kann. Vorzugsweise wird thermische Energie durch
Dampf bereit gestellt, der z.B. aus dem Kessel einer Dampfkraftwerkesanlage oder dem
Abhitzedampferzeuger einer Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerksanlage entnommen wird.
Das Gas-Dampfgemisch aus gasförmigen Kohlendioxid und verdampftem Absorptionsmedium,
wird auch als Brüden bezeichnet.
[0017] In Abhängigkeit von der Fahrweise des Verbrennungs- und Abscheideprozesses ist es
von besonderem Vorteil, wenn ein Teil von gasförmigem Kohlendioxid verdichtet und
auf eine Temperatur T erwärmt wird. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn ein Teil der Wärme
von verdichtetem Kohlendioxid in dem Desorptionsprozess verwendet wird.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Kohlendioxid-Abtrennungsverfahrens wird
in einem Wärmeübertragungsprozess Wärme von abgetrenntem und vorzugsweise verdichtetem
Kohlendioxid entzogen, an ein beladenes Absorptionsmedium abgegeben und dem Desorptionsprozess
zugeführt.
[0019] Bei einer besonderen Ausgestaltung des Kohlendioxid-Abtrennungsverfahrens wird in
einem Wärmeübertragungsprozess Wärme von regeneriertem Absorptionsmedium entzogen,
an ein beladenes Absorptionsmedium abgegeben und dem Absorptionsprozess zugeführt.
Dadurch wird einerseits eine Vorwärmung des beladenen Absorptionsmediums an die Arbeitstemperatur
des nachgeschalteten Desorptionsprozesses und andererseits eine Abkühlung des regenerierten
Absorptionsmediums an die Arbeitstemperatur des nachgeschalteten Absorptionsprozesses
erzielt. Dies erspart Heizenergie sowie Energie für die Kühlung.
[0020] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Kohlendioxid-Abtrennungsverfahrens wird
in einem weiteren Wärmeübertragungsprozess Wärme von regeneriertem Absorptionsmedium
in Abhängigkeit von dem erforderlichen Temperaturniveau im Absorptionsprozess entzogen
und dem Desorptionsprozess zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht ein Einstellen
der Arbeitstemperatur in dem nachgeschalteten Absorptionsprozess
[0021] Die überwiegende Kondensation des verdampften Absorptionsmediums findet bereits in
dem Desorptionsprozess statt. Um den Reinheitsgrad des Kohlendioxids weiter zu erhöhen,
wird vorteilhaft in einem Entspannungsprozess das Gas-/ Dampfgemisch aus desorbiertem
Kohlendioxid und verdampftem Absorptionsmedium wenigstens teilweise expandiert. Dabei
scheidet sich kondensiertes Absorptionsmedium und ein im Wesentlichen von Absorptionsmedium
freies Kohlendioxid voneinander ab.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Kohlendioxid-Abtrennungsverfahrens
wird das kondensierte Absorptionsmedium dem Desorptionsprozess zugeführt. Dadurch
kann das Absorptionsmedium weitgehend in einem geschlossenen Kreislauf gehalten werden.
[0023] In einer besonderen Weiterbildung des Kohlendioxid-Abtrennungsverfahrens wird das
im Wesentlichen von Absorptionsmedium freie Kohlendioxid zur thermischen Unterstützung
des Desorptionsprozesses genutzt. Dabei wird es in einem Verdichtungsprozess verdichtet
oder verflüssigt, und die dabei entstehende Wärme mittels einem Wärmeübertragungsprozess
dem Desorptionsprozess zugeführt.
[0024] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Kohlendioxid-Abtrennungsverfahrens wird
in einem Wärmeübertragungsprozess Wärme von Dampf aus dem Kraftwerksprozess an ein
beladenes Absorptionsmedium abgegeben und dem Desorptionsprozess zugeführt. Der Dampf
wird durch den Wärmeübertrag abgekühlt, wodurch er kondensiert und zusätzliche Kondensationswärme
frei gibt. Durch die Nutzung von Dampf aus der Kraftwerksanlage kann der Desorptionsprozess
auch ohne Unterstützung von anderweitig abfallender Wärme betrieben werden. Dies ist
beim Anfahren der Abscheideeinrichtung besonders von Vorteil.
[0025] Bei einer besonderen Weiterbildung des Kohlendioxid-Abtrennungsverfahrens wird in
einem Wärmeübertragungsprozess Wärme von verdichtetem Gas-/ Dampfgemisch entzogen
und an das beladenes Absorptionsmedium abgegeben. So wird das beladene Absorptionsmedium
vor Eintritt in den Desorptionsprozess erwärmt. Dadurch muss im Desorptionsprozess
weniger Energie zur Erwärmung des beladenen Absorptionsmediums aufgewandt werden,
so dass Energie eingespart wird.
[0026] Die auf eine fossilbefeuerte Kraftwerksanlage gerichtete Aufgabe der Erfindung wird
gelöst durch eine fossilbefeuerte Kraftwerksanlage, mit einer einer Verbrennungseinrichtung
nachgeschalteten Abscheideeinrichtung, zur Abscheidung von Kohlendioxid aus dem kohlendioxidhaltigen
Abgas, wobei die Abscheideeinrichtung eine Absorptionseinheit zur Aufnahme von gasförmigen
Kohlendioxid sowie eine Desorptionseinheit zur Abgabe von gasförmigen Kohlendioxid
aufweist, und dass ein Desorbatverdichter mit einer Saugseite und einer Druckseite
vorgesehen ist, wobei die Saugseite mit der Desorptionseinheit derart verbunden ist,
dass desorbiertes Kohlendioxid in dem Desorbatverdichter komprimierbar ist, und dass
ein Wärmeübertrager vorgesehen ist, der primärseitig mit der Druckseite des Desorbatverdichters
und sekundärseitig mit der Desorptionseinheit verbunden ist.
[0027] Die auf eine fossilbefeuerte Kraftwerksanlage gerichtete Erfindung geht von der Überlegung
aus, dass der Desorptionseinheit ein Desorbatverdichter nachgeschaltet ist, und dass
der Wärmeübertrager den Desorbatverdichter mit der Desorptionseinheit verbindet, so
dass Wärme aus dem Desorbatverdichter in die Desorptionseinheit rückführbar ist. Somit
kann im Betrieb der fossilbefeuerte Kraftwerksanlage der Desorptionseinheit Wärme
zuzuführen, die in dem Desorbatverdichter durch verdichten des Gas- Dampfgemischs
aus gasförmigem Kohlendioxid und dampfförmigen Absorptionsmedium entsteht. Die Desorptionseinheit
ist somit durch die optimierte Verschaltung im Energieverbrauch reduziert.
[0028] Der Desorbatverdichter weist auf der Druckseite eine höhere Temperatur und einen
höheren Druck auf als auf der Saugseite. Der Wärmeübertrager nimmt primärseitig zuleitend
die Wärme von der Druckseite des Desorbatverdichters auf und gibt sie sekundärseitig
ableitend an die Desorptionseinheit ab. Die Abgabe der Wärme an die Desorptionseinheit
erfolgt dabei vorzugsweise im unteren Bereich der Desorptionseinheit. Die Absorptions-
und Desorptionseinheit können dabei aus einer, sowie auch aus mehreren Kolonnen bestehen.
Solche Kolonnen sind säulenförmig und in der chemischen Industrie bekannt. Sie dienen
dazu, Stoffgemische durch thermische Verfahren zu trennen. Dies erfolgt unter Ausnutzung
von Gleichgewichtszuständen zwischen unterschiedlichen Phasen.
[0029] Die Energie zum Abgeben von Kohlendioxid aus einem mit Kohlendioxid beladenen Absorptionsmedium
wird in der Regel durch Heißdampf bereit gestellt, der z.B. aus dem Kessel einer Dampfkraftwerksanlage
oder dem Abhitzedampferzeuger einer Gas- und Dampfturbinenkraftwerksanlage entnommen
wird. Da durch den deutlich effizienteren Betrieb der Kohlendioxid-Abscheidevorrichtung
eine Einsparung des Heißdampfes erreicht wird, erhöht sich der Gesamtwirkungsgrad
der fossilbefeuerten Kraftwerksanlage.
[0030] Die Erfindung einer fossilbefeuerten Kraftwerksanlage mit einem der Desorptionseinheit
nachgeschalteten Desorbatverdichter und einem Wärmeübertrager, der den Desorbatverdichter
mit der Desorptionseinheit verbindet und über welchen Wärme aus dem Desorbatverdichter
in die Desorptionseinheit rückführbar ist, ermöglicht einen wesentlich effizienteren
Betrieb der Gesamtkraftwerksanlage. Dies ist dadurch möglich, dass der Desorptionseinheit
weniger Energie in Form von Wärme zugeführt werden muss. Die Erfindung ermöglicht
zudem die nachträgliche Installation einer Kohlendioxid-Abscheidevorrichtung unter
Erfüllung ökonomischer Bedingungen.
[0031] In einer vorteilhaften Weiterbildung der fossilbefeuerten Kraftwerksanlage ist ein
Wärmeübertrager vorgesehen, der primär zuleitend mit der Desorptionseinheit und primär
ableitend mit der Absorptionseinheit verbunden ist. Dies bewirkt eine Abkühlung für
das regenerierte Absorptionsmedium. Sekundär zuleitend ist der Wärmeübertrager mit
der Absorptionseinheit und sekundär ableitend mit der Desorptionseinheit verbunden
ist. Im Betrieb ist so eine Vorwärmung für das beladene Absorptionsmedium bewirkt.
Dabei ist die primäre Seite die Energie abgebende Seite und die sekundäre Seite die
Energie aufnehmende Seite. Die Funktionsweise des Wärmetauschers entspricht dabei
der eines Vorwärmers. Durch die Verwendung eines Wärmetauschers kann im System freiwerdende
Wärmeenergie wieder dem System zugeführt werden.
[0032] In einer besonderen Ausgestaltung der fossilbefeuerte Kraftwerksanlage ist eine Trennvorrichtung
vorgesehen. Die Trennvorrichtung ist zur Einleitung des Gas-Dampfgemischs aus gasförmigem
Kohlendioxid und dampfförmigen Absorptionsmedium mit dem Wärmeübertrager verbunden,
der dem Desorbatverdichter nachgeschaltet ist. Die Trennvorrichtung kann als Druckbehälter
ausgestaltet sein. Die Trennvorrichtung ist zur Ableitung eines Kondensats mit der
Desorptionseinheit verbunden und zur Ausleitung eines weitgehend von dampfförmigem
Absorptionsmedium befreiten Kohlendioxids mit dem Desorbatverdichter verbunden. Die
Trennvorrichtung dient der teilweisen Entspannung des Gas-Dampfgemisches zur weiteren
Aufreinigung des abgetrennten Kohlendioxids durch weitere Kondensation von Absorptionsmedium.
[0033] Ein weiterer Vorteil aus der fossilbefeuerte Kraftwerksanlage ergibt sich durch die
Implementierung eines Wärmeüberträgers, der primärseitig mit der Druckseite eines
Kohlendioxidverdichters und sekundärseitig mit der Desorptionseinheit verbunden ist.
Durch diese Ausgestaltung wird die bei der Verdichtung von Kohlendioxid anfallende
Wärme für den Desorptionsprozess genutzt.
[0034] Bevorzugterweise ist in der fossilbefeuerten Kraftwerksanlage ein Wärmeübertrager
vorgesehen, der primärseitig mit der Prozessdampfleitung und sekundärseitig mit der
Desorptionseinheit verbunden ist. Dadurch kann der Desorptionsprozess auch ohne Unterstützung
von anderweitig abfallender Wärme betrieben werden. Dies ist zum Beispiel beim An-
oder Abfahren der Abscheideeinrichtung von Bedeutung. Hierdurch wird der An- bzw.
Abfahrvorgang unterstützt, wobei eine besonders effiziente Nutzung der Wärme vorgesehen
ist.
[0035] In einer besonderen Weiterbildung der fossilbefeuerten Kraftwerksanlage ist ein Wärmeübertrager
vorgesehen, der primärseitig in die Verbindungsleitung zwischen Absorptionseinheit
und Desorptionseinheit geschaltet ist, und der sekundär zuleitend mit der Druckseite
des Desorbatverdichters und sekundär ableitend mit der Trennvorrichtung verbunden
ist. Im Betrieb ist somit Komprimierungswärme für die Erwärmung eines kohlendioxidhaltigen
Absorptionsmediums nutzbar.
[0036] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der fossilbefeuerten Kraftwerksanlage ergeben
sich in analoger Weise aus den entsprechenden Weiterbildungen des voranbeschriebenen
Kohlendioxid-Abtrennungsverfahrens.
[0037] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten schematischen
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- FIG 1
- Ein Ausführungsbeispiel einer fossilbefeuerten Kraftwerksanlage
- FIG 2
- Ein Ausführungsbeispiel einer fossilbefeuerten Kraftwerksanlage mit zusätzlichem Wärmetauscher
zur Vorwärmung von beladenem Absorptionsmedium
[0038] In FIG 1 ist die fossilbefeuerte Kraftwerksanlage 1 dargestellt mit einer Verbrennungseinrichtung
2 und einer Kohlendioxid-Abscheideeinrichtung 3.
[0039] Die Verbrennungseinrichtung 2 im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Figur 1 umfasst
eine Brennkammer 38, in der ein fossiles Gas verbrannt wird, wobei ein heißes kohlendioxidhaltiges
Rauchgas 13 entsteht, einen Abhitzedampferzeuger 34, der der Brennkammer 38 nachgeschaltet
ist, und aus dem heißen kohlendioxidhaltiges Rauchgas 13 einen Dampf erzeugt, eine
Dampfturbine 35, die mit dem Abhitzedampferzeuger 34 verschaltet ist und die mit dem
erzeugten Dampf angetrieben wird, sowie einen Generator 36, der mit der Dampfturbine
35 gekoppelt ist und Strom erzeugt. Die in der Verbrennungsvorrichtung 2 beschriebene
Anordnung, ist Teil eines Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD).
[0040] Die Kohlendioxid-Abscheideeinrichtung 3 ist der Verbrennungseinrichtung 2 nachgeschaltet.
Das heiße kohlendioxidhaltige Rauchgas 13 wird in die Kohlendioxid-Abscheideeinrichtung
3 im unteren Bereich der Absorptionseinheit 23 eingeleitet. Im oberen Bereich der
Absorptionseinheit 23 wird ein Absorptionsmedium 17 eingeleitet, welches zum unteren
Bereich der Absorptionseinheit 23 strömt. Dabei kommt das Absorptionsmedium 17 mit
dem heißen kohlendioxidhaltigen Rauchgas 13 in Kontakt, wobei es Kohlendioxid aufnimmt.
Dabei steigt die Konzentration an Kohlendioxid in dem von oben nach unten strömenden
Absorptionsmedium 17. Dadurch wird ein beladenes Absorptionsmedium 14 sowie ein im
Wesentlichen von Kohlendioxid bereinigtes Rauchgas 37 gebildet. Das im Wesentlichen
von Kohlendioxid bereinigte Rauchgas 37 wird im oberen Bereich der Absorptionseinheit
23 abgeleitet und einer weiteren Verwendung oder Austragung zugeführt. Das beladene
Absorptionsmedium 14 wird im unteren Bereich der Absorptionseinheit 23 ausgeleitet.
Die Absorptionseinheit 23 ist über einen Wärmeübertrager 30 mit einer Desorptionseinheit
24 derart verbunden, dass das beladene Absorptionsmedium 14 im oberen Bereich der
Desorptionseinheit 24 eingeleitet wird.
[0041] Innerhalb der Desorptionseinheit 24 strömt das beladene Absorptionsmedium 14 in den
unteren Bereich, wo es weiter erwärmt wird und enthaltenes Kohlendioxid thermisch
ausgetrieben wird. Dabei sinkt die Konzentration an Kohlendioxid von dem beladenen
Absorptionsmedium 14 von oben nach unten, wobei die Temperatur von oben nach unten
steigt. Dadurch wird ein von Kohlendioxid befreites regeneriertes Absorptionsmedium
17, sowie ein desorbiertes Kohlendioxid 28 in Form eines Gas-Dampfgemisches 15 bestehend
aus Kohlendioxid und verdampftem Absorptionsmedium gebildet. Das regenerierte Absorptionsmedium
17 wird im unteren Bereich der Desorptionseinheit 24 ausgeleitet, das Gas- Dampfgemisch
15 im oberen Bereich.
[0042] Die Desorptionseinheit 24 ist nachgeschaltet sekundärseitig zuleitend mit einem Wärmetauscher
29, primärseitig zuleitend mit einem Wärmetauscher 30 und mit der Saugseite 26 eines
Desorbatverdichters 25 verbunden.
[0043] Ein Teil des aus der Desorptionseinheit 24 ausgeleiteten regenerierten Absorptionsmediums
17 wird in dem Wärmeübertrager 30 geleitet, ein anderer Teil des regenerierten Absorptionsmediums
17 wird in dem Wärmetauscher 29 geleitet und erwärmt. Der Wärmetauscher 29 ist dabei
derart mit der Desorptionseinheit 24 verschaltet, dass das erwärmte regenerierte Absorptionsmedium
17 erneut der Desorptionseinheit 24 zugeführt wird.
[0044] Das die Desorptionseinheit 24 verlassende Gas- Dampfgemisch 15 wird in dem nachgeschalteten
Desorbatverdichter 25 an der Saugseite 26 eingeleitet und verdichtet, wodurch ein
in Temperatur und Druck erhöhtes, verdichtetes Gas- Dampfgemisches 16 entsteht. Der
Desorbatverdichter 25 ist mit seiner Druckseite 27 primärseitig zuleitend mit dem
Wärmeübertrager 29 verbunden.
[0045] In dem Wärmeübertrager 29 wird die Wärme an das sekundärseitig zugeleitete regenerierte
Absorptionsmedium 17 abgegeben, welches sekundärseitig abgeleitet wird. Dabei ist
der Wärmeübertrager 29 derart mit der Desorptionseinheit 24 verbunden, dass das erwärmte
regenerierte Absorptionsmedium 17 in einem Bereich zwischen dem oberen Bereich und
dem unteren Bereich eingeleitet wird.
[0046] Der vorgesehene Wärmeübertrager 30 ist primärseitig zuleitend mit der Desorptionseinheit
24 und ableitend mit der Absorptionseinheit 23 und sekundärseitig zuleitend mit der
Absorptionseinheit 23 und ableitend mit der Desorptionseinheit 24 verbunden. Dem aus
der Desorptionseinheit 24, durch den Wärmeübertrager 30, in die Absorptionseinheit
23 geleiteten regenerierten Absorptionsmedium 17 wird in dem Wärmeübertrager 30 Wärme
entzogen, und dem im Kreuzstrom aus der Absorptionseinheit 23, durch den Wärmeübertrager
30, in die Desorptionseinheit 24 geleitete beladene Absorptionsmedium 14 wird in dem
Wärmeübertrager 30 Wärme zugeführt. Das regenerierte Absorptionsmedium 17 wird zur
erneuten Aufnahme von Kohlendioxid der Absorptionseinheit 23 zugeführt.
[0047] Der Wärmeübertrager 29 ist primärseitig ableitend mit einer Trennvorrichtung 32 verschaltet,
die zur Rückführung von kondensiertem Absorptionsmedium 18 mit der Desorptionseinheit
24 und zum Ableiten von gasförmigen Kohlendioxid 19 mit einem Kohlendioxidverdichter
33 verbunden ist. In die Trennvorrichtung 32 wird das Gas- Dampfgemisch 15 eingeleitet
und expandiert. Dadurch entsteht ein kondensiertes Absorptionsmedium 18 und gasförmiges
Kohlendioxid 19. Zur Ableitung des kondensierten Absorptionsmediums 18 ist die Trennvorrichtung
32 mit der Desorptionseinheit 24 derart verbunden, dass das kondensierte Absorptionsmedium
18 im oberen Bereich der Desorptionseinheit 24 zugeführt wird. Zur Ableitung des gasförmigen
Kohlendioxids 19 ist die Trennvorrichtung 32 mit der Saugseite eines Kohlendioxidverdichters
33 verbunden.
[0048] Dem Kohlendioxidverdichter 33 ist ein Wärmeübertrager 12 nachgeschaltet, der primärseitig
mit der Druckseite des Kohlendioxidverdichters 33 und sekundärseitig mit dem Wärmeübertrager
29 derart verbunden ist, dass die durch die Verdichtung des gasförmigen Kohlendioxids
19 entstehende Wärme, durch den Wärmeübertrager 12 entzogen und über den Wärmeübertrager
29 der Desorptionseinheit 24 zugeführt wird. Das den Kohlendioxidverdichter 33 verlassende
flüssige Kohlendioxid 20 wird einer weiteren Verwendung zugeführt.
[0049] Der Wärmeübertrager 29 ist primärseitig mit der Prozessdampfleitung 21 und sekundärseitig
mit der Desorptionseinheit 24 verbunden. Dadurch wird in dem Wärmeübertrager 29 der
Prozessdampfleitung 21 Wärme entzogen, und der Desorptionseinheit 24 zugeführt.
[0050] In FIG 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer fossilbefeuerten Kraftwerksanlage 1 mit
zusätzlichem Wärmetauscher 31 zur Vorwärmung von beladenem Absorptionsmedium 14 dargestellt.
Diese ist weitgehend analog ausgestaltet wie die in FIG 1 beschriebene fossilbefeuerte
Kraftwerksanlage 1.
[0051] Die Druckseite 27 des Desorbatverdichters 25 ist dabei verbunden mit der primären
Zuleitung des Wärmetauschers 31. Primär ableitend ist der Wärmetauscher 31 verbunden
mit der Trennvorrichtung 32. Sekundär ist der Wärmetauscher zuleitend verbunden mit
dem Wärmeübertrager 30 und ableitend mit der Desorptionseinheit 24. Nicht gezeigt
ist eine sekundärseitige Verschaltung des Wärmetauschers 31 an eine andere Stelle
in die Leitung zwischen Absorptionseinheit 23 und Desorptionseinheit 24 für beladenes
Absorptionsmedium 14.
1. Verfahren zum Abtrennen von Kohlendioxid aus einem Rauchgas einer fossilbefeuerten
Kraftwerksanlage, bei dem
a) in einem Verbrennungsprozess (2) ein fossiler Brennstoff verbrannt wird, wobei
ein heißes, kohlendioxidhaltiges Abgas (13) erzeugt wird,
b) in einem Absorptionsprozess (4) kohlendioxidhaltiges Abgas (13) mit einem Absorptionsmedium
in Kontakt gebracht wird, wobei Kohlendioxid von dem Absorptionsmedium aufgenommen
wird, wobei ein beladenes Absorptionsmedium (14) gebildet wird,
c) in einem Desorptionsprozess (5) von dem beladenen Absorptionsmedium (14) gasförmiges
Kohlendioxid (15) abgegeben wird,
d) in einem Verdichtungsprozess (6) gasförmiges Kohlendioxid verdichtet wird, wobei
es auf eine Temperatur T erwärmt wird,
e) Wärme von verdichtetem Kohlendioxid in dem Desorptionsprozess (5) verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem in dem Desorptionsprozess (5) von einem beladenen
Absorptionsmedium (14) gasförmiges Kohlendioxid thermisch ausgetrieben wird, wobei
ein regeneriertes Absorptionsmedium (17) gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, wobei ein Fluid als Absorptionsmedium verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei eine Flüssigkeit, ein Gas, ein Aerosol oder eine
Suspension als Fluid verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei ein verdampfbares Lösungsmittel als Flüssigkeit verwendet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei eine Lösung aus H2O und Aminosäuresalz als Lösungsmittel
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, bei dem in dem Desorptionsprozess (3) von einem beladenen
Absorptionsmedium (14) gasförmiges Kohlendioxid thermisch ausgetrieben wird, wobei
ein Gas-/ Dampfgemisch (15) aus Kohlendioxid und verdampftem Absorptionsmedium gebildet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, bei dem ein Teil von gasförmigem Kohlendioxid verdichtet
wird, wobei es auf eine Temperatur T erwärmt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, bei dem ein Teil der Wärme von verdichtetem Kohlendioxid
in dem Desorptionsprozess verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, bei dem in einem Wärmeübertragungsprozess (7) Wärme
von einem Gas-/ Dampfgemisch (15) entzogen wird, an ein regeneriertes Absorptionsmedium
(17) abgegeben wird und in dem Desorptionsprozess (5) zugeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10, bei dem das regenerierte Absorptionsmedium
(17) dem Absorptionsprozess (4) zugeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 11, bei dem in einem Wärmeübertragungsprozess
(9) Wärme von regeneriertem Absorptionsmedium (17) entzogen wird, an ein beladenes
Absorptionsmedium (14) abgegeben wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem in einem weiteren Wärmeübertragungsprozess (10)
Wärme von regeneriertem Absorptionsmedium (17) in Abhängigkeit von dem erforderlichen
Temperaturniveau im Absorptionsprozess (4) entzogen wird, und dem Desorptionsprozess
(5) zur Verfügung gestellt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem in einem Entspannungsprozess (8) ein verdichtetes
Gas-/ Dampfgemisch (16) expandiert wird, wobei kondensiertes Absorptionsmedium (18)
abgeschieden wird und ein im Wesentlichen von Absorptionsmedium gasförmiges Kohlendioxid
(19) gebildet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem das kondensierte Absorptionsmedium (18) dem Desorptionsprozess
(5) zugeführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, bei dem in einem Verdichtungsprozess (11) ein
im Wesentlichen von Absorptionsmedium freies Kohlendioxid (19) verflüssigt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem in einem Wärmeübertragungsprozess (12) Wärme von
dem flüssigen Kohlendioxid (20) zur Unterstützung des Desorptionsprozesses (5) zugeführt
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 1 bis 17, bei dem in einem Wärmeübertragungsprozess (7) Wärme
von Prozessdampf (21) entzogen wird und dem Desorptionsprozesses (5) zur Unterstützung
zugeführt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, bei dem in einem Wärmeübertragungsprozess
(22) Wärme von verdichtetem Gas-/ Dampfgemisch (16) entzogen wird und an das beladenes
Absorptionsmedium (14) abgegeben wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Anwendung bei einem fossilbefeuertem Dampfkraftwerk.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, gekennzeichnet durch eine Anwendung bei einer kombinierten Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerksanlage.
22. Fossilbefeuerte Kraftwerksanlage (1) mit einer einer Verbrennungseinrichtung (2) nachgeschalteten
Abscheideeinrichtung (3), zur Abscheidung von Kohlendioxid aus dem kohlendioxidhaltigen
Abgas (13), wobei die Abscheideeinrichtung (3) eine Absorptionseinheit (23) zur Aufnahme
von gasförmigen Kohlendioxid sowie eine Desorptionseinheit (24) zur Abgabe von gasförmigen
Kohlendioxid aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Desorbatverdichter (25) mit einer Saugseite (26) und einer Druckseite (27) vorgesehen
ist, wobei die Saugseite (26) mit der Desorptionseinheit (24) derart verbunden ist,
dass desorbiertes Kohlendioxid (28) in dem Desorbatverdichter (26) komprimierbar ist,
und dass ein Wärmeübertrager (29) vorgesehen ist, der primärsei-tig mit der Druckseite
(27) des Desorbatverdichters (25) und sekundärseitig mit der Desorptionseinheit (24)
verbunden ist.
23. Fossilbefeuerte Kraftwerksanlage (1) nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wärmeübertrager (30) vorgesehen ist, der primärseitig zuleitend mit der Desorptionseinheit
(24) und ableitend mit der Absorptionseinheit (23) und sekundärseitig zuleitend mit
der Absorptionseinheit (23) und ableitend mit der Desorptionseinheit (24) verbunden
ist.
24. Fossilbefeuerte Kraftwerksanlage (1) nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass einem Wärmeübertrager (29) primärseitig eine Trennvorrichtung (32) nachgeschaltet
ist, die zur Rückführung von beladenem Absorbermedium (14) mit der Desorptionseinheit
(24) und zum Ableiten von gasförmigen Kohlendioxid (19) mit einem Kohlendioxidverdichter
(33) verbunden ist.
25. Fossilbefeuerte Kraftwerksanlage (1) nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kohlendioxidverdichter (33) ein Wärmeübertrager (12) nachgeschaltet ist, der
primärseitig mit der Druckseite des Kohlendioxidverdichters (33) und sekundärseitig
mit der Desorptionseinheit (24) verbunden ist.
26. Fossilbefeuerte Kraftwerksanlage (1) nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeübertrager (29) primärseitig mit einer Prozessdampfleitung (21) und sekundärseitig
mit der Desorptionseinheit (24) verbunden ist.
27. Fossilbefeuerte Kraftwerksanlage (1) nach einem der Ansprüche 21 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wärmeübertrager (31) vorgesehen ist, der primärseitig in die Verbindungsleitung
zwischen Absorptionseinheit (23) und Desorptionseinheit (24) geschaltet ist, und der
sekundär zuleitend mit der Druckseite (27) des Desorbatverdichters (25) und sekundär
ableitend mit der Trennvorrichtung (32) verbunden ist, so dass im Betrieb Komprimierungswärme
für die Erwärmung eines kohlendioxidhaltigen Absorptionsmediums nutzbar ist.