[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrostatischen Abscheider, insbesondere für eine
Abgasleitung einer Abgasreinigungsanlage, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1. Weiter betrifft die Erfindung ein Heizungssystem zur Erzeugung von Wärme mittels
Verbrennen von einem Energieträger mit einem elektrostatischen Abscheider nach Anspruch
13.
[0002] Aufgrund der Emissionen von Heizungsanlagen und globaler Bemühungen, derartige Emissionen
zu reduzieren - siehe zum Beispiel das Kyoto-Abkommen oder gesetzliche Regelungen
für kleine Holzfeuerungsanlagen -, werden bei Heizungsanlagen entsprechende Abgasreinigungsanlagen
verwendet. Diese sollen insbesondere die schädlichen Stoffe und Partikel aus Abgasen
herausfiltern, so dass das verbleibende, gereinigte Abgas bedenkenlos an die Umwelt
abgegeben werden kann. Insbesondere werden derartige Abgasreinigungsanlagen bei Biomasse-Heizanlagen
eingesetzt, bei denen neben ansonsten ökonomischen und ökologischen Vorteilen gerade
die relativ hohen Emissionen an Feinstaub ein Problem darstellen können.
[0003] Aus der
EP 1 193 445 A2 ist eine Abgasreinigungsanlage bekannt, welche für Biomasse-Heizungsanlagen zur Verringerung
von Feinstaubemission verwendet wird. Die dort beschriebene Vorrichtung ist in einen
Rauchgaskanal einbaubar und weist hierzu einen Deckel auf, der gasdicht auf eine zugehörige
Öffnung an einem Rauchgaskanal aufsetzbar ist. An der Innenseite des Deckels ist über
eine isolierende Halterung eine sogenannte Sprühelektrode, zum Beispiel in Form eines
gespannten Stabes, gehalten. Ein Hochspannungs-Transformator mit Gleichrichterfunktion
erlaubt den Aufbau einer hohen Gleichspannung zwischen dem Draht und dem Deckel, welcher
elektrisch leitend mit dem Abgasrohr verbunden ist, so dass dieses als sogenannte
Kollektorelektrode wirkt.
[0004] Ein derartiger Elektrofilter mit Sprühelektrode und Kollektorelektrode ist auch als
elektrostatischer Abscheider bekannt. Dieser wird zur Abgasreinigung in einer Abgasleitung
einer Heizungsanlage eingesetzt. Die Sprühelektrode verläuft im Wesentlichen längs
der Abgasströmungsrichtung und etwa mittig durch die Abgasleitung, weshalb sie auch
als Mittelelektrode bezeichnet wird. Zusammen mit einer als Kollektorelektrode wirkenden,
umgebenden Mantelfläche der Abgasleitung bildet sie einen Kondensator, der bei einer
zylinderrohrförmigen Ausbildung der Abgasleitung auch als Zylinderkondensator bezeichnet
wird. Die Sprüh- oder Mittelelektrode hat in der Regel einen kreisförmigen Querschnitt,
wobei der Durchmesser des Querschnitts oder auch der Krümmungsradius im Allgemeinen
relativ klein ausgebildet ist (zum Beispiel kleiner als 0,4 mm). Um nun die Schadstoffe,
genauer die nicht an die Umwelt abzugebenden Partikel des Abgases aus dem Abgasstrom
abzuscheiden, wird zwischen Mittelelektrode und Abgasrohr ein quer zur Strömungsrichtung
verlaufendes elektrisches Feld aufgespannt. Hierzu wird an die Mittelelektrode eine
Hochspannung angelegt, zum Beispiel im Bereich von 15 kV. Dadurch bildet sich eine
sogenannte Corona-Entladung aus, durch welche die mit dem Abgas durch das elektrische
Feld strömenden Partikel unipolar aufgeladen werden. Aufgrund dieser Aufladung wandern
die meisten der Partikel durch die elektrostatischen Coulomb-Kräfte zur Innenwand
der Abgasleitung, welche als Kollektorelektrode dient.
[0005] Wie oben bereits erwähnt, werden die Partikel durch die entlang der Oberfläche der
Sprühelektrode sich ausbildende Corona-Entladung elektrostatisch aufgeladen. Dies
geschieht auf molekularer Ebene durch folgenden Prozess: Liegt die Elektrode z.B.
gegenüber dem Abgasrohr auf negativer Hochspannung, so wird eine große Anzahl von
Gasmolekülen negativ aufgeladen. Sie bewegen sich im von der Elektrode sowie dem Abgasrohr
aufgespannten elektrischen Feld in Richtung des Abgasrohres. Treffen diese auf ihrem
Weg durch das Abgasrohr auf elektrisch neutrale Partikel, so bleiben sie an diesen
haften und laden die bis dahin neutralen Partikel ebenfalls negativ auf. Die geladenen
Partikel strömen getrieben durch elektrostatische Ablenkungskräfte zur Innenwand des
Abgasrohres. Hier bleiben die Teilchen haften, verlieren ihre Ladung und werden sicher
aus dem Abgasstrom entfernt. Dies ist der Kernprozess eines elektrostatischen Abscheiders
und führt je nach Geometrie, Höhe des Corona-Stroms, Elektrodenform etc. zu Abscheideraten
bis etwa über 90%. Dieser Kernprozess kann durch folgende Effekte gestört werden:
[0006] Bei der Verbrennung entstehen bipolar geladene Partikel. Mittels Boltzmann-Verteilung
kann der Anteil einfach bzw. mehrfach geladener Partikel abgeschätzt werden. Die Verteilung
ist symmetrisch, d.h., es entstehen gleich viele positive wie negativ geladene Partikel.
Für Bedingungen, wie sie im Abgas von Biomasse-Heizungen vorliegen, tragen zwischen
15 und 20% der Partikel eine elektrische Elementarladung. Die Anzahl geladener Partikel
wird durch Koagulation zwar um ca. 10% pro Sekunde reduziert, dennoch liegen am Ort
des elektrostatischen Abscheiders (entspricht ca. ein bis zwei Sekunden Flugzeit der
Partikel vom Ort der Verbrennung) noch über 10% geladener Partikel vor. Gelangen die
geladenen Partikel nun in die Nähe der auf negativer Hochspannung liegenden Elektrode
der Aufladeeinheit (Einheit aus Abgasrohr und Elektrode), so werden die negativen
Partikel von der Elektrode weg in Richtung Abgasrohrinnenseite strömen. Die positiven
Partikel strömen dagegen auf die Elektrode zu. Hiervon wird ein Teil beim Durchströmen
der Aufladeeinheit neutralisiert bzw. negativ umgeladen, der Rest der Partikel gelangt
jedoch zur Elektrode und lagert sich dort ab. Über die Betriebsdauer kommt es deshalb
zu Funktionseinschränkungen des elektrostatischen Abscheiders. Denn der auf der Elektrode
abgelagerte Feinstaub verhindert lokal die Ausbildung der Corona. Dadurch verringert
sich die elektrische Aufladung der Partikel und verschlechtert sich die Abscheideeffizienz
des Systems. Zudem existiert in unmittelbarer Nähe der Corona (in einem Radius wenige
Millimeter um die Elektrode) ein bipolares Ladungsgebiet. Elektrisch neutrale Partikel,
welche dieses Gebiet durchströmen, können auch von einer negativen Elektrode positiv
aufgeladen werden. Sie strömen dann auf die Elektrode zu. Ein Teil wird durch die
Corona neutralisiert bzw. negativ umgeladen, ein kleiner Rest gelangt jedoch zur Elektrode
und lagert sich ebenfalls dort ab.
[0007] Nachteilig an den elektrostatischen Abscheidern gemäß dem Stand der Technik ist,
dass es nach einer längeren Betriebszeit zu einer kontinuierlichen Degradation (Verringerung)
des Corona-Stroms bei konstanter Hochspannung kommt. Dadurch sinkt die Aufladeeffizienz
der Elektrode, was wiederum die Abscheideleistung des gesamten Systems verringert.
Abhilfe bieten die Wartung und Reinigung des Abscheiders, die wegen der vorhandenen
Hochspannung führenden Komponenten von Fachpersonal auszuführen sind.
[0008] Bei Verbrennungsabgasen mit hoher relativer Feuchte können sich schwierige Betriebsbedingungen
für den elektrostatischen Abscheider aus der Kondensationsneigung ebendieser Abgase
ergeben. An der mindestens beim Anfahren der Heizungsanlage kühlen Coronaelektrode
kann sich ein dünner Wasserfilm bilden, der den Coronastrom wirkungsvoll reduziert
oder sogar komplett unterdrückt. In Folge des geringen Coronastroms werden die Partikel
im Abgas nicht oder nicht ausreichend aufgeladen und die Abscheideleistung des Filters
bricht zusammen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrostatischen Abscheider zu schaffen,
der diesen Nachteil überwindet und der insbesondere eine verbesserte Betriebsweise
und verlängerte Reinigungsintervalle bietet. Weiter liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Heizungssystem mit einem erfindungsgemäßen Abscheider zu schaffen, das
eine zuverlässige Abgasreinigung garantiert.
[0010] Erfindungsgemäß wird dies durch die Gegenstände mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 und des Patentanspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0011] Der erfindungsgemäße elektrostatische Abscheider ist
dadurch gekennzeichnet, dass bei dem elektrostatischen Abscheider, insbesondere für eine Abgasleitung einer Abgasreinigungsanlage,
mit einer Kanalwandung und einem Strömungskanal, durch welchen ein partikelbeinhaltendes
Abgas in einer Strömungsrichtung strömt, und einer sich in dem Strömungskanal im Wesentlichen
in Strömungsrichtung erstreckenden Elektrode, zur Bildung eines elektrischen Feldes
zwischen Elektrode und der Kanalwandung, vorgesehen ist, dass weiter eine Elektrodenhaltevorrichtung
und mindestens ein Partikelabweisemittel umfasst sind, und dass die Sprühelektrode
zumindest teilweise integriert mit der Elektrodenhaltevorrichtung ausgebildet ist.
Das mindestens eine Partikelabweisemittel verhindert oder reduziert, dass sich Partikel
des Abgases an der Elektrode ablagern, insbesondere dauerhaft ablagern. Darüber hinaus
kann das Partikelabweisemittel das Ablagern von Partikeln an weiteren Komponenten
des elektrostatischen Abscheiders wirksam reduzieren.
[0012] Die Elektrodenhaltevorrichtung wird zweckmäßigerweise etwa mittig in der Abgasleitung
angeordnet und sich im Wesentlichen stabförmig längs der Abgasströmungsrichtung erstrecken.
Zur Fixierung der Elektrodenhaltevorrichtung am Abscheider bzw. an der Abgasleitung
kann sie einteilig mit der Hochspannungszuführung oder davon getrennt an einer eigenen
Aufhängung ausgeführt sein.
[0013] In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen elektrostatischen Abscheiders ist
vorgesehen, dass ein beheizbares Partikelabweisemittel die Elektrodenhaltevorrichtung
vor Partikelanhaftung schützt. Das Partikelabweisemittel kann als Heizkeramik ausgebildet
sein, welche die Elektrodenhaltevorrichtung erwärmt. Durch Erwärmung der Elektrodenhaltevorrichtung
kommt ein Thermophorese genannter Prozess in Gang, der Partikel von der Oberfläche
der Elektrodenhaltevorrichtung und damit auch von der Elektrodenoberfläche abweist,
wodurch ein Ablagern von Feinstaubpartikeln auf der Elektrode reduziert oder zumindest
vermieden wird. Zweckmäßigerweise können die Elektrodenhaltevorrichtung und das Partikelabweisemittel
einteilig ausgeführt sein, d.h. die Elektrodenhaltevorrichtung wird direkt beheizt.
[0014] Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Sprühelektrode zumindest
teilweise integriert mit der beheizbaren Elektrodenhaltevorrichtung ausgebildet ist.
Die Elektrode kann zumindest teilweise entlang einer Oberfläche der Elektrodenhaltevorrichtung
verlaufen, insbesondere in engem Kontakt zu der Oberfläche. Hierbei ist die Elektrode
benachbart, bevorzugt angrenzend und/oder kontaktierend an der Elektrodenhaltevorrichtung
ausgebildet.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel des elektrostatischen Abscheiders sieht vor, dass die Sprühelektrode
sich nichtlinear erstreckend ausgebildet ist, um in dem Strömungskanal eine größere
aktive Wirkungsfläche bereitzustellen. Nichtlinear bedeutet vorliegend nicht in gerader
Linie, sondern vielmehr gekrümmt, gebogen, gewendelt, geknickt oder dergleichen ausgebildet.
Hierdurch wird eine größere Menge an Elektrode im wirksamen Abscheidebereich bereitgestellt.
Die Oberfläche der Elektrode ist die Wirkungsfläche, da sich an ihr die für die Abscheidung
verantwortliche Corona ausbildet. Durch die vergrößerte Oberfläche der Elektrode ist
ebenfalls die Wirkungsfläche vergrößert. Wird die Sprühelektrode um eine beispielsweise
stabförmige Elektrodenhaltevorrichtung herum gewendelt (gewickelt), so überstreicht
die Corona rundum den ganzen Abscheidequerschnitt und erreicht damit den gesamten
partikelbeinhaltenden Abgasstrom.
[0016] Ein weiteres Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Elektrode zumindest teilweise
spiralförmig mit einer geeigneten Steigung ausgebildet ist, so dass sich benachbarte
Bereiche, insbesondere entsprechende Windungsbereiche der Elektrode nicht gegenseitig
negativ beeinflussen. Der Abstand benachbarter Bereiche kann in einem Intervall a
mit 1 mm ≤ a ≤ 20 mm, bevorzugt in einem Intervall 5 mm ≤ a ≤ 15 mm liegen und beträgt
am meisten bevorzugt etwa a = 10 mm. Bei kleiner werdendem Abstand benachbarter Windungsbereiche
ist festzustellen, dass die Corona-Ausbildung nicht mehr besser wird, sondern dass
sich vielmehr ein Sättigungseffekt einstellt.
[0017] Noch ein weiteres Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Elektrode zumindest abschnittsweise
stromdurchfließbare Ansätze wie Vorsprünge aufweist, um eine größere aktive Wirkungsfläche
bereitzustellen. Die Elektrode kann beispielweise stacheldrahtförmig oder mit Anformungen
wie Noppen ausgebildet sein.
[0018] Ein anderes Ausführungsbeispiel sieht mehrere Partikelabweisemittel vor, so zum Beispiel
an der Elektrodenhaltevorrichtung und/oder an der Hochspannungszuführung. So können
mehrere beheizbare Partikelabweisemittel vorgesehen sein, wobei die Beheizung separat
voneinander oder integriert miteinander realisierbar ist. Bevorzugt sind die unterschiedlichen
beheizbaren Partikelabweisemittel getrennt voneinander regelbar. Die getrennte Beheizung
wird nicht mit Hochspannung betrieben, die gegebenenfalls in Niederspannung transformiert
werden muss. Bei einer getrennten Beheizung lassen sich verschiedene Temperaturen
einstellen. Die beheizbaren Partikelabweisemittel sind bevorzugt als Heizkeramik ausgebildet,
zum Beispiel als Isolator an der Hochspannungszuführung und an der Elektrodenhaltevorrichtung.
In einer Ausführung lassen sich die beiden Partikelabweisemittel als eine Einheit
ausbilden.
[0019] Mindestens ein Partikelabweisemittel kann als mechanisches Partikelabweisemittel,
umfassend eine Rütteleinrichtung, ausgebildet sein, um ein dauerhaftes Anhaften von
Partikeln an dem Abscheider oder dessen Komponenten durch mittels Rütteln erzeugter
Schwingungen mechanisch zumindest zu reduzieren. Durch die Schwingungen fallen anhaftende
Partikel auf einfache Weise ab oder haften erst gar nicht an. Das mindestens eine
Partikelabweisemittel kann extern an dem Abscheider angeordnet sein und lässt sich
so zum Beispiel nachrüsten oder von dem Abscheider, zum Beispiel zu Wartungszwecken,
entnehmen. In einer anderen Variante kann das mindestens eine Partikelabweisemittel
integriert mit dem Abscheider ausgebildet sein.
[0020] Wiederum ein anderes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass mindestens ein Partikelabweisemittel
als mechanisches Partikelabweisemittel, umfassend eine Fluideindüsungseinrichtung,
ausgebildet ist, um ein dauerhaftes Anhaften von Partikeln an dem Abscheider oder
dessen Komponenten durch Eindüsen eines Fluids und dem damit verbundenen Einwirken
des Fluids auf Partikel mechanisch zumindest zu reduzieren.
[0021] Der erfindungsgemäße Heizungssystem zur Erzeugung von Wärme mittels Verbrennen von
einem Energieträger wie Biomasse ist
dadurch gekennzeichnet, dass bei diesem eine Feinstaub emittierenden Heizungsanlage wie eine Biomasse-Heizungsanlage
zum Verbrennen des Energieträgers vorgesehen ist, wobei partikelbeinhaltende Abgase
entstehen, und ein erfindungsgemäßer elektrostatisches Abscheider vorgesehen ist.
[0022] Mit dem erfindungsgemäßen elektrostatischen Abscheider und dem erfindungsgemäßen
Heizungssystem werden insbesondere die folgenden Vorteile realisiert:
[0023] Eine Vermeidung bzw. Reduzierung von Feinstaubablagerungen auf der Elektrode wird
realisiert. Durch die nichtlineare Ausbildung der Elektrode, die auch Mittel- oder
Sprühelektrode genannt wird, ggf. auch mit Anformungen, ist die aktive Oberfläche
oder die Wirkungsfläche der Elektrode vergrößert. Beim Betrieb mit hohen Feinstaubkonzentrationen,
wie beim Verbrennungsstart beispielsweise von Scheitholzanlagen, kann durch Erhitzen
des Systems Heizkeramik-Sprühspirale deren Feinstaubkontamination erfolgreich durch
Thermophorese verhindert werden. Wird eine Oberfläche im Partikel beladenen Abgasstrom
einer Scheitholzanlage oder auch eines Verbrennungsmotors oder dergleichen auf ca.
100 K über der umgebenden Gastemperatur erwärmt, so wird durch den Temperaturgradienten
zur Umgebung das Ablagern vor allem kleiner, deutlich submikroner Partikel (< 200
nm) zuverlässig verhindert. Die Aufladeeffizienz der Spiralelektrode wird im sie umgebenden
lokal partikelarmen Volumen nicht reduziert, da die mittlere freie Weglänge der Ionen,
welche die Feinstaubpartikel aufladen, durch die Temperatursteigerung erhöht wird.
[0024] Durch das Beheizen des Systems Heizkeramik-Sprühspirale auf über 100 °C wird die
Kondensation eines Wasserfilms auf der Spirale verhindert. Der Wasserfilm würde das
Ausbilden eines genügend hohen Coronastrom erschweren. Dadurch kann das System sofort
bei Brennerstart der Biomasse-Heizanlage eingesetzt werden, wo erfahrungsgemäß die
meisten Partikel emittiert werden. Weiter kann das System auch stromabwärts von kondensierenden
Wärmetauschern eingesetzt werden (Brennwertnutzung). Hier ist der Einsatz unbeheizter
Elektroden kaum möglich.
[0025] Erste Abschätzungen zeigen, dass für die Bedingungen, welche zum Beispiel im Abgasrohr
einer Scheitholzanlage direkt am Kesselausgang vorliegen (220 °C, Strömungsgeschwindigkeit
0,5 bis 1,5 m/s), für die Beheizung der Keramikisolation (Durchmesser 4 mm, Länge
60 mm) ca. 5 bis 10 W Heizleistung über eine elektrische Widerstandsheizung genügen.
Sollte es trotz Thermophorese nach einem längeren Zeitraum zu Partikelablagerungen
auf der Sprühelektrode kommen, so kann dies durch Verschiebung der Strom-Spannungs-Kennlinie
der Hochspannungsversorgung über einen vorher eingestellten Maximalwert hinaus detektiert
werden. Die elektronische Steuerungseinheit des elektrostatischen Abscheiders heizt
dann die Keramikisolation kurzzeitig auf über 600 °C auf. Ab dieser Temperatur wird
die Isolation von den brennbaren, niedergeschlagenen Rußpartikeln freigebrannt. Sie
stellen bei der Scheitholzverbrennung den Hauptbestandteil des Feinstaubes dar. Alternativ
kann das System auch durch eine wie aus der Abbildung ersichtlichen Rütteleinrichtung
mechanisch von Feinstaubablagerungen befreit werden. Auch zu deren Aktivierung kann
die Verschiebung der Strom-/Spannungskennlinie der Hochspannungsversorgung herangezogen
werden.
[0026] Elektrostatische Abscheider stellen im Abgassystem einen minimalen Strömungswiderstand
dar, welcher sich auch bei steigender Beladung nur sehr langsam erhöht. Sie weisen
eine große Aufnahmekapazität für abgeschiedenen Feinstaub auf. Bei langsamen Strömungsgeschwindigkeiten
und genügend langen Abscheidestrecken verfügen sie für submikrone Partikel über eine
Abscheideeffizienz von 80 bis 90 %. Aus den oben genannten Gründen sind sie deshalb
eine aussichtsreiche Option für die Abgasreinigung bei Scheitholzanlagen, anderen
Biomasse-Heizanlagen oder Ölbrennern. Das Aufrechterhalten der Hochspannung der Mittelelektrode
stellt eine technische Schwierigkeit bei der Ausführung des elektrostatischen Abscheiders
dar. Durch mindestens zwei Möglichkeiten kann die Spiralelektrode von Feinstaubkontaminationen
freigehalten bzw. abgereinigt werden:
[0027] Bei der Thermophorese wird das Freihalten der Sprühelektrode durch bloßes Beheizen
derselben gelöst. Diese Option zeichnet sich durch minimalen Energieaufwand (5 bis
10 W elektrische Heizleistung), lange Standzeiten und Geräuschlosigkeit (keine bewegten
Teile) aus. Falls es nach extrem langer Standzeit dennoch zu Verunreinigung der Keramikisolation
kommen sollte, kann diese durch eine zweite, höhere Leistungsstufe, freigebrannt werden.
[0028] Optional kann die durch Freibrennen nicht lösbare Fraktion des angelagerten Feinstaubs
durch Anwendung mechanischer Energie von der Spiralelektrode entfernt werden. Die
mechanische Abreinigung durch eine Rütteleinrichtung wird auf folgende Weise durchgeführt.
Bevorzugt an der Außenseite der Aufladeeinheit, gebildet aus Kanalwandung und Elektrode,
wird in unmittelbarer Nähe der Hochspannungsdurch- oder Zuführung der Sprühelektrode
ein Exzenter so angebracht, dass dieser die Sprühelektrode in Schwingungen versetzen
kann. Der Exzenter wird beim Erreichen eines bestimmten Verschmutzungsgrades für einen
definierten Zeitraum aktiviert (rotiert), so dass die Aufladeeinheit in Schwingungen
versetzt wird und der innen anhaftende Staub abfällt. Es können beliebige andere Einrichtungen
vorgesehen werden, welche die Aufladeeinheit in entsprechende Schwingungen versetzten.
[0029] Der Verschmutzungsgrad der Sprühelektrode lässt sich auf verschiedene Arten (z. B.
optisch, elektrisch etc....) feststellen. Vorliegend wird ein bevorzugtes Beispiel
für eine Umsetzung einer automatisierten Reinigung gegeben: Über die Erfassung der
Strom-Spannungskennlinie der Sprühelektrode ist es möglich, deren Verschmutzungsgrad
zu bestimmen. Dieser Effekt kann für die Regelung der Rütteleinrichtung genutzt werden.
Wird ein zuvor definierter Verschmutzungsgrad erreicht, so aktiviert die Regelung
die Rütteleinrichtung. Des Weiteren kann über diesen Effekt der Erfolg der Filterreinigung
bestimmt und die Dauer der Aktivierung gesteuert werden. Wird ein bestimmter Verschmutzungsgrad
unterschritten, so schaltet die Regelung die Rütteleinrichtung wieder ab. Schlägt
die Abreinigung fehl, d.h., der gewünschte Abreinigungsgrad wird nicht erreicht, so
wird der Betreiber z. B. mittels LED-Anzeige an der Steuereinheit des elektrostatischen
Abscheiders über eine mögliche Fehlfunktion informiert. Falls die Abscheidefläche,
welche die Aufladeeinheit umgibt, aus einem Material besteht, welches die von der
RüttelEinrichtung erzeugten Schwingungen überträgt (z. B. Abgasrohr aus Edelstahl),
so kann mit der Erfindung nicht nur die Sprühelektrode sondern auch das Abgasrohr
von der Feinstaubkontamination gereinigt werden. Bei vertikaler Einbausituation fällt
der freigesetzte Feinstaub dabei zum Beispiel in eine entnehmbare Ascheschublade.
Bei angepasster Ausgestaltung der Materialeigenschaften von Hochspannungszuführung,
Sprühelektrode sowie Abgasrohr kann die mechanische Anregung statt mit einem Exzenter
auch durch einen Ultraschallgeber mit einer an das System adaptierten Frequenz erfolgen.
[0030] Ein anderes bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass mindestens ein Partikelabweisemittel
in vorteilhafter Weise als Gaseindüsungssystem ausgebildet ist. Die Sprühelektrode
des Abscheiders, die Hochspannungszuführung, die als Abscheidefläche ausgeführte Kanalwandung
und/oder weitere Abscheiderkomponenten können mittels eines oder mehrerer Strahlen
komprimierten Fluids (Gas, z. B. Luft oder CO
2) von Staubablagerungen befreit werden. Die dafür notwendige Einrichtung kann vorzugsweise
folgendermaßen realisiert werden: An der Rohrwand des Kaminrohrs können mehrere Düsen
auf der Höhe des Abscheiders (Sprühelektrode und Kollektorelektrode, beispielsweise
die Kanalwandung) angebracht werden. Als Gasversorgung kann eine kleine am Kaminrohr
angebrachte Gasflasche oder Gaskartusche dienen. Mit Hilfe eines oder mehrerer automatisch
gesteuerter Ventile können Strahlen aus komprimiertem Gas kurzfristig gegen Sprühelektrode
und Kollektorelektrode gerichtet werden. Da die Sprühelektrode aus einem dünnen Draht
besteht, reicht ein Gasstrahl, um die Sprühelektrode abzublasen und in Schwingung
zu versetzen, wodurch diese über die gesamte Länge gesäubert wird. Für die Reinigung
der Kollektorelektrode kann eine Art von Multipoint-Injection-Anlage installiert werden,
so dass damit die Staubablagerungen über die gesamte Abscheidefläche entfernt werden
können. Für die Regelung des Ventils kann, wie oben schon erwähnt, der Effekt der
Degradation der Strom-Spannungskennlinie der Sprühelektrode genutzt werden.
[0031] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit für die Regelung der Abreinigungseinrichtungen
ist die Vorgabe fester Intervalle, zu denen diese aktiviert werden und die Abreinigung
erfolgt. Unter Umständen sollte der Filter und/oder die Heizungsanlage bei aktivierter
Abreinigungseinrichtung ausgeschaltet werden. Durch die erzeugten Vibrationen wird
die Elektrode in Schwingung versetzt, wodurch sich die Distanz zur Rohrwand verringert.
Dadurch könnte es zu Hochspannungsüberschlägen kommen. Sollte mit der Abreinigungseinrichtung
auch das Abgasrohr gereinigt werden, sollte dies evtl. bei ausgeschalteter Heizungsanlage
geschehen. Der freigesetzte Feinstaub könnte sonst mit dem Abgasstrom ausgeblasen
werden. Gegebenenfalls kann der Betreiber die Abreinigungseinrichtung manuell an der
Steuereinheit des Abscheiders aktivieren, um bei unvorhersehbaren Betriebszuständen
direkt eingreifen zu können.
[0032] Die Zeichnungen stellen mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und zeigen
in den Figuren:
- Fig. 1
- schematisch einen Längsquerschnitt durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
elektrostatischen Abscheiders,
- Fig. 2
- schematisch einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
elektrostatischen Abscheiders und
[0033] Fig. 1 zeigt schematisch einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
elektrostatischen Abscheiders 1, wobei der Schnitt nur einen Teil des Abscheiders
1 darstellt. Der elektrostatische Abscheider 1 ist in einem rohrförmiger Abschnitt
einer Abgasleitung 2 einer nur teilweise dargestellten Abgasreinigungsanlage angeordnet
und umfasst eine Kanalwandung 3 und einen Strömungskanal 4. Durch den Strömungskanal
4 strömt ein hier durch einen Pfeil P dargestelltes, partikelbeinhaltendes Abgas in
die ebenfalls durch den Pfeil P dargestellte Strömungsrichtung. In der Mitte des Strömungskanals
4 erstreckt sich in Strömungsrichtung P eine Elektrode 5, die auch als Mittelelektrode,
Sprühelektrode oder Coronaelektrode bezeichnet wird. Der Strömungskanal 4 hat einen
zu einer Mittelachse A rotationssymmetrischen Querschnitt. Die Elektrode 5 erstreckt
sich im Wesentlichen entlang dieser Mittelachse A. Gespeist wird die Elektrode 5 über
eine Hochspannungszuführung 6, welche mit einem Isolator 7 ummantelt ist. Der Isolator
7 verhindert einen Spannungsüberschlag von der Elektrode 5 auf die Kanalwandung 3
(Kollektorelektrode). Zusammen mit der Kanalwandung 3 bildet die Elektrode 5 eine
Aufladeeinheit, in welcher Partikel elektrisch aufgeladen werden können. Hierzu bildet
die Elektrode 5 mit der Kanalwandung 3 unter Anlegen einer Hochspannung ein elektrisches
Feld aus, dessen Feldlininen im Wesentlichen radial zu der Elektrode 5 bzw. der Kanalwandung
3 verlaufen, im Wesentlichen quer zur Strömungsrichtung P.
[0034] Der elektrostatische Abscheider 1 umfasst in der dargestellten Ausführungsform in
Fig. 1 mehrere Partikelabweisemittel 8. Ein erstes, beheizbares Partikelabweisemittel
8.1 ist in dem Isolator 7 integriert und ist als Heizelement für den Isolator 7 ausgebildet,
das hier in Form von den Isolator 7 durchdringenden Heizdrähten realisiert ist.
[0035] Ein zweites, ebenfalls beheizbares Partikelabweisemittel 8.2 ist integriert mit der
Elektrodenhaltevorrichtung 9 ausgebildet. Die im Wesentlichen stabförmige Elektrodenhaltevorrichtung
9 umfasst eine Aufhängung 10, über die sie mit der Kanalwandung 3 verbunden ist. Bevorzugt
sind die Elektrodenhaltevorrichtung 9 und die Aufhängung 10 L-förmig zueinander angeordnet.
Zum Erwärmen der Elektrodenhaltevorrichtung 9 dient ein Heizdraht. Die Aufhängung
10 ragt radial von außen durch die Kanalwandung 3 in den Strömungskanal 4 hinein,
etwa bis zur Mittelachse A, von wo die Elektrodenhaltevorrichtung 9 etwa entlang der
Mittelachse A entgegen der Strömungsrichtung P in Richtung Isolator 7 verläuft. Die
Sprühelektrode 5, welche über die Hochspannungszuführung 6 gespeist wird, ist spiralförmig
um die Elektrodenhaltevorrichtung 9 gewickelt, wobei die Abstände a der Windungen
etwa äquidistant ausgebildet sind, bevorzugt in einem Abstand von etwa a = 10 mm.
Durch die Windungen ist die Wirkungsfläche der Elektrode 5 pro Kanalabschnitt in Strömungsrichtung
P vergrößert. Die Elektrode 5 kann auch unabhängig von der Elektrodenhaltevorrichtung
9 mit Windungen ausgebildet sein.
[0036] Ein drittes Partikelabweisemittel 8.3 ist integriert mit der Elektrodenhaltevorrichtung
9, genauer einem über die Kanalwandung 3 nach außen hervorragenden Teil der Aufhängung
10, ausgebildet. Das dritte Partikelabweisemittel 8.3 ist als mechanisches Partikelabweisemittel
ausgebildet, welches hier durch eine Rütteleinrichtung realisiert ist. Die Rütteleinrichtung
erzeugt Schwingungen, welche über die Aufhängung 10 weiter zu der Elektrodenhaltevorrichtung
9 übertragen werden. Durch die Schwingungen werden an der Elektrodenhaltevorrichtung
9 und/oder an der Elektrode 5 anhaftende Partikel mechanisch entfernt oder ein Anhaften
verhindert oder reduziert. Zudem versetzt die Rütteleinrichtung die Kanalwandung 3
in Schwingung, so dass an der Kanalwandung 3 anhaftende Partikel abgeschüttelt werden.
Die drei in Fig. 1 dargestellten Partikelabweisemittel 8 können jeweils einzeln oder
auch in verschiedenen Kombinationen an einem Abscheider 1 vorhanden sein.
[0037] Fig. 2 zeigt schematisch einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen elektrostatischen Abscheiders 1. Gleiche oder ähnliche Teile werden
mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Eine detaillierte Beschreibung bereits
beschriebener Bauteile entfällt.
[0038] Der elektrostatische Abscheider 1 nach Fig. 2 ist vom Prinzip gleich aufgebaut wie
der elektrostatische Abscheider 1 nach Fig. 1, und unterscheidet sich lediglich durch
die Ausführung des mechanischen Partikelabweisemittels 8.4, wobei zur einfacheren
Darstellung die anderen Partikelabweisemittel 8 nicht explizit dargestellt sind, wobei
diese auch entfallen können. Der elektrostatische Abscheider 1 ist in einem rohrförmigen
Abschnitt einer Abgasleitung 2 einer nur teilweise dargestellten Abgasreinigungsanlage
angeordnet und umfasst eine Kanalwandung 3 und einen Strömungskanal 4. Durch den Strömungskanal
4 strömt ein hier nicht dargestelltes, partikelbeinhaltendes Abgas. Im Inneren des
Strömungskanals 4 erstreckt sich in Strömungsrichtung die Elektrode 5, die nichtlinear,
wie in Fig. 1 dargestellt, ausgebildet sein kann. Gespeist wird die Elektrode 5 über
eine Hochspannungszuführung 6, welche mit dem Isolator 7 ummantelt ist.
[0039] Das vierte Partikelabweisemittel 8.4 ist als Fluideindüsungseinrichtung ausgebildet.
Sie dient dazu, die Sprühelektrode 5 und ggf. weitere partikelbehaftete Teile mittels
eines oder mehrerer Strahlen S von den Partikeln zu befreien. Hierzu wird ein Fluid
wie beispielsweise ein beliebiges Gas oder Wasser komprimiert auf das von Partikeln
zu befreiende Teil gedüst. Hierzu sind in oder an der Kanalwandung 3 mehrere Düsen
11 angeordnet. Die Düsen 11 sind etwa auf Höhe des elektrostatischen Abscheiders 1,
genauer gegenüber oder an den Orten, an denen Partikel bevorzugt anhaften, angeordnet.
Die Fluideindüsungseinrichtung 8.4 umfasst weiter einen Fluidvorratsspeicher 12, beispielsweise
eine Gasflasche oder Gaskartusche. Diese kann an der Kanalwandung 3 angebracht sein.
Über ein Leitungssystem sind die Düsen 11 mit dem Fluidvorratsspeicher 12 verbunden.
In dem Leitungssystem ist mindestens ein Ventil 13, bevorzugt ein automatisch gesteuertes
Ventil 13 angeordnet. Das Ventil 13 steuert den Zufluss des Fluids zu den Düsen 11.
Bei geöffnetem Ventil 13 wird ein Fluidstrahl S zum Beispiel auf die Elektrode 5 gerichtet,
oder auch auf die Kanalwandung 3, wie durch die gestrichelten, auseinanderlaufenden
Linien dargestellt. Dabei wird das angestrahlte Teil mit einem Impuls beaufschlagt
und gerät in Schwingungen. Durch die Fluidströmung und/oder die verursachten Bauteilschwingungen
fallen anhaftende Partikel ab oder haften erst gar nicht an.
1. Elektrostatischer Abscheider (1), insbesondere für eine Abgasleitung (2) einer Abgasreinigungsanlage,
mit einer Kanalwandung (3) und einem Strömungskanal (4), durch welchen ein partikelbeinhaltendes
Abgas (P) in einer Strömungsrichtung strömt, einer sich in dem Strömungskanal (4)
im Wesentlichen in Strömungsrichtung (P) erstreckenden Elektrode (5) zur Bildung eines
elektrischen Feldes zwischen der Elektrode (5) und der Kanalwandung (3), und einer
Hochspannungszuführung (6) zum Speisen der Elektrode (5),
dadurch gekennzeichnet, dass eine Elektrodenhaltevorrichtung (9) und mindestens ein Partikelabweisemittel (8)
umfasst sind, und dass die Elektrode (5) zumindest teilweise integriert mit der Elektrodenhaltevorrichtung
(9) ausgebildet ist.
2. Elektrostatischer Abscheider (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Partikelabweisemittel (8.2) beheizbar ist und die Elektrodenhaltevorrichtung
(9) erwärmt.
3. Elektrostatischer Abscheider (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenhaltevorrichtung (9) zumindest teilweise integriert mit dem Partikelabweisemittel
(8.2) ausgebildet ist.
4. Elektrostatischer Abscheider (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (5) zumindest teilweise entlang einer Oberfläche der Elektrodenhaltevorrichtung
(9) verlaufend ausgebildet ist.
5. Elektrostatischer Abscheider (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (5) sich nichtlinear erstreckend ausgebildet ist, um in dem Strömungskanal
(4) eine größere aktive Wirkungsfläche bereitzustellen.
6. Elektrostatischer Abscheider (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (5) zumindest teilweise spiralförmig mit einer geeigneten Steigung
ausgebildet ist, so dass sich benachbarte Bereiche der Elektrode (5) nicht gegenseitig
negativ beeinflussen.
7. Elektrostatischer Abscheider (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (5) zumindest abschnittsweise stromdurchfließbare Ansätze, wie Vorsprünge,
aufweist, um eine größere aktive Wirkungsfläche bereitzustellen.
8. Elektrostatischer Abscheider (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenhaltevorrichtung (9) getrennt von oder einteilig mit der Hochspannungszuführung
(6) ausgebildet ist.
9. Elektrostatischer Abscheider (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Partikelabweisemittel (8) an einer und/oder verschiedenen Abscheiderkomponenten
vorgesehen sind.
10. Elektrostatischer Abscheider (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere beheizbare Partikelabweisemittel (8) vorgesehen sind, wobei die Beheizung
separat voneinander oder integriert miteinander realisierbar ist.
11. Elektrostatischer Abscheider (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass ein eine Rütteleinrichtung aufweisendes, mechanisches Partikelabweisemittel (8.3)
umfasst ist, das ein dauerhaftes Anhaften von Partikeln an dem Abscheider (1) oder
dessen Komponenten durch mittels Rütteln erzeugter Schwingungen mechanisch zumindest
reduziert.
12. Elektrostatischer Abscheider (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass ein eine Fluideindüsungseinrichtung aufweisendes, mechanisches Partikelabweisemittel
(8.4) umfasst ist, das ein dauerhaftes Anhaften von Partikeln an dem Abscheider (1)
oder dessen Komponenten durch Eindüsen eines Fluids und dem damit verbundenen Einwirken
des Fluids auf Partikel mechanisch zumindest reduziert.
13. Heizungssystem zur Erzeugung von Wärme mittels Verbrennen von einem Energieträger
wie Biomasse mit einer Feinstaub emittierenden Heizungsanlage wie eine Biomasse-Heizungsanlage
zum Verbrennen des Energieträgers, wobei partikelbeinhaltende Abgase entstehen, und
mit einem elektrostatischen Abscheider (1) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis
12.