[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Synchronisieren der Verteilinformation
eines Sortiergutes mit der Information über ein mit diesem Sortiergut bestücktes Sorterelement
eines Sorters, das, zusammen mit einer Vielzahl aufeinanderfolgender weiterer Sorterelemente
auf einer in sich geschlossenen Bahn an einem Auflegeplatz vorbei bewegt wird, wo
das Sortiergut auf die Auflage dieses Sorterelementes aufgelegt wird.
[0002] Sorter der gattungsgemäßen Art sind maschinelle Anlage zum Sortieren von Stückgütern,
wie z.B. Paketen, aber auch von Briefen und flachen Verpackungen oder Päckchen, um
diese anhand von den Stückgütern zugeordneten Verteilinformationen bestimmten Zielen
zuzuführen. Die Sorter sind Teil eines Sortier- und Verteilsystems, das nur dann zuverlässig
eingesetzt werden kann, wenn die automatische Identifizierbarkeit der Sortiergüter
bzw. deren Verteilinformation gewährleistet ist; denn nur dann können diese Sortiergüter
über technische Vorrichtungen einem vorgegebenen Ziel zugeführt werden.
[0003] Die Sortier- und Verteilsysteme zur Stückgutsortierung bestehen im Allgemeinen aus
einer horizontal oder vertikal umlaufenden Aneinanderreihung von Sorterelementen,
auf denen das Sortiergut aufgenommen wird. So können derartige Sortiersysteme aus
miteinander gekoppelten Sorterwagen bestehen, die endlos als sogenannte Kreissorter
auf in sich geschlossenen Bahnen oder aber auch als Linearsorter ausgeführt sind.
Quergurt- und Kippschalensorter werden durch miteinander gekoppelte Sorterwagen gebildet,
die ihrerseits mit Kippschalen oder Quergurten ausgerüstet sind, auf denen aufliegend,
das Stückgut von einem Aufgabeplatz zu seinem Zielort transportiert wird. Allen Sortiersystemen
ist gemeinsam, dass das Sortiergut auf der jedem Sorter typischen Auflage (Querband,
Kippschale etc.) aufgelegt und zusammen mit dem Sorterelementes (Sorterwagen) zu dem
Bestimmungsort transportiert wird, wo die Verteilung anhand der dem Sortiergut oder
Sortierelement mitgegebenen Verteilinformationen erfolgt.
[0004] Die Beschickung der Sorterelemente mit den Sortiergütern erfolgt entweder manuell
oder automatisiert. Im Fall der automatisierten Beschickung ist es relativ einfach
möglich, Informationen über das auf das Sorterelement automatisch aufgelegte Sortiergut
zu erfassen und eine Synchronisation zwischen der Information über das Sorterelement,
beispielsweise eines Kippschalenförderers, und der Verteilinformation (Adresse) des
Sortiergutes herzustellen. Zum zielgerechten Entladen des Sorterelementes ist es unabdingbar
zu wissen, auf welchem Sorterelement welches Stückgut für welches Ziel aufliegt.
[0005] Im Falle der manuellen Beschickung gibt bisher keine zuverlässige und kostengünstige
Methode zur Synchronisation zwischen der vor der Beschickung bekannten Information
über das Sortiergut und dem aktuell beschickten Sorterelement. Insbesondere, wenn
die Information über das Sortiergut per Sprachkodierung erzeugt wird, und die erzeugte
Information dem aktuell mit dem entsprechenden Sortiergut belegten Sorterelement eindeutig
zugeordnet werden soll, fehlen bisher sichere Methoden.
[0006] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein kostengünstiges und hochzuverlässiges
Verfahren und eine entsprechende Anordnung zur Synchronisation von Sortiergut-Information
und Informationen über das Sorterelement beim manuellen Auflegen des Sortiergutes
auf Sorterelemente eines gattungsgemäßen Sorters zu schaffen.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass mindestens vor und
nach dem Auflegen des Sortiergutes auf ein Sorterelement ein Bild von dem Auflagebereich
eines jeden Sorterelementes angefertigt wird, dass durch Bildvergleich die Belegung
des Sorterelementes mit einem Sortiergut erkannt wird und dass die vor der Beschickung
bekannte Information über das Sortiergut dem als beschickt erkannten Sorterelement
eindeutig zugeordnet wird. Die Erfindung schafft somit auch beim manuellen Auflegen
ein kostengünstiges und zuverlässiges System zur Synchronisation von Sortiergut-Information
und Sorterelementen mittels der Bildaufnahme und Bildanalyse-Technologie.
[0008] Bevorzugt ist nach der Erfindung vorgesehen, dass für den Bildvergleich vor und hinter
dem Auflegeplatz je ein Bild von der Auflage des den Auflegeplatz passierenden jeweiligen
Sorterelementes angefertigt wird. Durch einen Bildvergleich (Delta-Analyse) des Abbildes
ein und desselben Sorterelementes vor und nach dem Auflegeplatz kann eindeutig festgestellt
werden, ob ein Sorterelement an diesem Auflegeplatz beschickt wurde. Die vor der Beschickung
bekannte Information über das Sortiergut kann somit dem als aktuell beschickt erkannten
Sorterelement eindeutig zugeordnet werden.
[0009] Dieses Verfahren funktioniert auch für minimale Sortiergutdicken, welche mit Lichtschranken-
oder Lichtgitter-Anordnungen nicht erfasst werden können.
[0010] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zusätzlich zu von der Auflage
des Sorterelementes vor und hinter dem Auflegeplatz angefertigten Bildern der Bildbereich
des Auflegeplatzes selbst in den Bildvergleich einbezogen wird.
[0011] Als günstig wird nach einem anderen Merkmal der Erfindung angesehen, dass von einem
Bereich, der den Auflegeplatz sowie mindestens ein vor und hinter dem Auflegeplatz
positioniertes Sorterelement umfasst, ein Bild angefertigt wird, das zum Bildvergleich
in miteinander vergleichbare Teilbereiche zerlegt wird. Der Bildvergleich erfolgt
dann über die entsprechenden Teilbereiche des Gesamtbildes. Der Hardware-Aufwand ist
für diese zweite Variante zwar geringer, jedoch der Auswerteaufwand ist höher bei
gleichzeitig gesteigerter Erkennungssicherheit durch zweifache Delta-Betrachtung.
[0012] Besonders günstig ist es nach einem Vorschlag der Erfindung, wenn beim manuellen
Auflegen des Sortiergutes die Informationen über das aufgelegte Sortiergut durch Spracheingabe
übermittelt und dem jeweiligen Sorterelement zugeordnet wird. Durch den Einsatz von
Sprachkodierung bei der manuellen Direktaufgabe auf die Sorterelemente werden die
Kosten für die bisher zur Synchronisation notwendige automatische Sortereinschüsse
und die dafür erforderliche Grundfläche eingespart.
[0013] Ein Sortier- und Verteilsystem mit einer Anordnung zum Synchronisieren der Informationen
über ein Sortiergut und das mit dem Sortiergut bestückte Sorterelement, ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine den Bereich des Auflegeplatzes und das
stromaufwärts benachbarte Förderelement erfassende Kamera zur Anfertigung eines Bildes
von dem Auflagebereich des Sorterelementes vorgesehen ist. Die Kamera ist dabei oberhalb
des Sorters so angebracht, dass der Auflagebereich und ein darauf aufliegendes Stückgut
deutlich erkannt werden können. Mit dieser Anordnung ist es problemlos möglich, auch
minimale Sortiergutdicken, welche mit Lichtschranken- oder Lichtgitter-Anordnungen
nicht erfasst werden können, abzubilden und zu verarbeiten.
[0014] Es ist mit der Erfindung gleichsam möglich für das stromaufwärts und das stromabwärts
des Auflegeplatzes positionierte Sorterelement jeweils eine Kamera vorzusehen, mit
deren Bildern ein und das selbe Sorterelementes vor und nach dem Auflegen des Sortiergutes
miteinander verglichen werden oder aber im Bereich des Auflegeplatzes eine den Bereich
des Auflegeplatzes und der stromaufwärts und stromabwärts benachbarten Förderelement
erfassende Kamera vorzusehen, deren Bild dann in mindestens zwei Teilbilder zerlegbar
ist.
[0015] Der Sorter, mit dem die Erfindung verwirklicht werden kann, kann Teil eines Kreis-,
Linear-, Quergurt- oder Kippschalensorters sein.
[0016] Die Erfindung schafft ein einfaches und zuverlässiges System zur Synchronisieren
der Information über ein Sortiergut und der Information über das mit dem Sortiergut
bestückte Sorterelement eines gattungsgemäßen Sorters. Die Erfindung ermöglicht es
auch vorteilhaft, die Auflegeleistung jedes einzelnen Bedieners zu ermitteln und zu
überwachen. Werden die Bilder der Sorterelemente nach dem Auflegen bei positiv identifiziertem
Auflegevorgang gespeichert, ist es sogar möglich einen Nachweis darüber zu führen,
ob der Bediener das Sortiergut korrekt auf dem Sortierelement platziert hat. Damit
kann nachgeprüft werden, ob der Bediener oder die Sortiermaschine für eine Fehlsortierung
verantwortlich war.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen
Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- einen Kreissorter nach der Erfindung in der Draufsicht mit zwei Kameras und
- Figur 2
- einen Kreissorter nach der Erfindung in der Draufsicht mit nur einer Kamera.
[0018] In Figur 1 ist in grob schematischer Darstellung ein Kreissorter dargestellt anhand
dessen die vorliegende Erfindung beschrieben wird. Wie erkennbare besteht der Kreissorter
aus auf einer in sich geschlossenen Bahn 1 in Pfeilrichtung 2 endlos umlaufenden Sorterelementen
3, von denen nur einige symbolhaft dargestellt sind. Bei 4 sind die Ziel- oder Entladeplätze
durch mit der Spitze von der Bahn des Kreissorters weg gerichtete Dreiecke symbolisiert,
der Auflegeplatz ist bei 5 durch eine mit der Spitze zur Bahn 1 des Kreissorters hin
gerichtetes Dreieck symbolisiert. In dem Kreis 6 sind die beiden Kameras 7 und 8 oberhalb
der Sorteelementen 3 dargestellt, die sich rechts und links neben dem Auflegeplatz
5 befinden. Wie durch die Pfeile 9 angedeutet, erfassen die Kameras 7, 8 den Auflagenbereich
der Sorterelemente 3, das heißt, die in der Zeichnung rechte Kamera 8 erfasst ein
leeres Sorterelemente, die links neben dem Auflegeplatz 5 angeordnete Kamera 7 erfasst
das inzwischen an dem Auflegeplatz 5 vorbeibewegte und dort von einem Bediener manuellen
mit einem Sortiergut bestückte gleiche Sorterelemente 3, das inzwischen in eine Position
links neben dem Auflegeplatz weiterbewegt wurde. Gleichzeitig mit dem Auflegen des
Sortiergutes auf den Auflagebereich des Sorterelementes 3 hat der Bediener per Spracheingabe
die Verteilinformationen des aufgelegten Sortiergutes in den Rechner eingegeben und
somit das Stückgut dem von der Kamera 7 erfassten Sorterelemente 3 zugeordnet und
beide miteinander synchronisiert. Um welches Sorterelement es sich handelt, wurde
durch Bildvergleich der beiden Kamerabilder ermittelt, wodurch festgestellt werden
konnte, dass ein leeres Sorterelemente 3 nach dem Passieren des Auflegeplatzes 5 nunmehr
belegt ist. Da die Veränderung zeitgleich mit der Spracheingabe erfolgte, ist sicher,
welches Sorterelement 3 mit dem Sortiergut belegt wurde.
[0019] In Figur 2 ist der gleiche Sorter dargestellt, wobei gleiche Teile gleich bezeichnet
sind. Der Unterschied zu dem Sorter nach Figur 1 besteht darin, dass nur eine Kamera
10 im Bereich des Auflegeplatzes 5 angeordnet ist. Diese Kamera 10 erfasst neben dem
Auflegeplatz 5, wie die Pfeile 9 symbolisieren, die beiden rechts und links vom Auflegeplatz
5 angeordneten Sorterelementen 3. Das aufgenommene Bild wird im System in drei Teilebilder
11 zerlegt, die die Veränderung auf dem Sorteelementen 3 erkennen lassen. Auch in
diesem Fall kann durch Bildvergleich ermittelt werden, welches der Sorterelemente
aktuell mit Sortiergut beladen wurde. Zusammen mit der Spracheingabe des das Stückgut
auflegenden Bedieners ist das Sortiergut nunmehr mit dem Sorteelemente 3 synchronisiert
und kann zu der vorgesehenen Entladestelle 4 transportiert werden. Die Erfindung stellt
somit sicher, dass stets bekannt ist, welches Sorterelement 3 mit welchem Sortiergut
geladen wurde.
1. Verfahren zum Synchronisieren der Verteilinformation eines Sortiergutes mit der Information
über ein mit diesem Sortiergut bestücktes Sorterelement eines Sorters, das, zusammen
mit einer Vielzahl aufeinanderfolgender weiterer Sorterelemente auf einer in sich
geschlossenen Bahn an einem Auflegeplatz vorbei bewegt wird, wo das Sortiergut auf
die Auflage dieses Sorterelementes aufgelegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens vor und nach dem Auflegen des Sortiergutes auf das Sorterelement ein Bild
von der Auflage des den Auflegeplatz passierenden Sorterelementes angefertigt wird,
dass durch Bildvergleich die Belegung dieses Sorterelementes mit dem Sortiergut erkannt
wird und dass die vor der Beschickung bekannte Information über das Sortiergut dem
als beschickt erkannten Sorterelement eindeutig zugeordnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass für den Bildvergleich vor und hinter dem Auflegeplatz je ein Bild von der Auflage
des den Auflegeplatz passierenden jeweiligen Sorterelementes angefertigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zu von der Auflage des Sorterelementes vor und hinter dem Auflegeplatz
angefertigten Bildern der Bildbereich des Auflegeplatzes selbst in den Bildvergleich
einbezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass von einem Bereich, der den Auflegeplatz sowie mindestens ein vor und hinter dem Auflegeplatz
positioniertes Sorterelement umfasst, ein Bild angefertigt wird, das zum Bildvergleich
in miteinander vergleichbare Teilbereiche zerlegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auflegen des Sortiergutes manuell erfolgt und die Informationen über das aufgelegte
Sortiergut durch Spracheingabe übermittelt und dem jeweiligen Sorterelement zugeordnet
werden.
6. Sortier- und Verteilsystem mit einer Anordnung zum Synchronisieren der Verteilinformation
eines Sortiergutes mit der Information über ein mit diesem Sortiergut bestücktes Sorterelement,
das, zusammen mit einer Vielzahl aufeinanderfolgender weiterer Sorterelemente auf
einer in sich geschlossenen Bahn an einem Auflegeplatz vorbei bewegt wird, wo das
Sortiergut auf die Auflage dieses Sorterelementes aufgelegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine den Bereich des Auflegeplatzes (5) und das stromaufwärts benachbarte
Förderelement (3) erfassende Kamera (7, 8) zur Anfertigung eines Bildes von der Auflage
des Sorterelementes (3) vorgesehen ist.
7. Sortier- und Verteilsystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass für das stromaufwärts und das stromabwärts des Auflegeplatzes (5) positionierte Sorterelement
(3) jeweils eine Kamera (7 und 8) vorgesehen ist, deren Bilder ein und desselben Sorterelementes
(3) vor und nach dem Auflegen des Sortiergutes miteinander verglichen werden.
8. Sortier- und Verteilsystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich des Auflegeplatzes (5) eine den Bereich des Auflegeplatzes (5) und der
stromaufwärts und stromabwärts benachbarten Förderelemente (3) erfassende Kamera (10)
vorgesehen ist, deren Bild in mindestens zwei Teilbilder (11) zerlegbar ist.
9. Sortier- und Verteilsystem nach Anspruch 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sorterelement (3) Teil eines Kreis-, Linear-, Quergurt- oder Kippschalensorters
ist.