[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Antrieb für eine Arbeitsmaschine, insbesondere
einen Pressenantrieb, gemäß Anspruch 1, sowie eine Arbeitsmaschine, insbesondere eine
Umformpresse, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
[0002] Ein Antrieb gemäß dem Stand der Technik für eine Arbeitsmaschine, insbesondere ein
Pressenantrieb, umfasst im Wesentlichen einen Elektromotor, ein Getriebe und eine
Bremse. Da auf ein Schwungrad verzichtet wird, wird ein derartiger Antrieb auch als
"Direktantrieb" bezeichnet. Nicht als Direktantrieb werden dementsprechend Antriebe
für Arbeitsmaschinen bezeichnet, die mit einem Schwungrad ausgestattet sind und/oder
über einen Riementrieb angetrieben werden.
[0003] In einer Anwendung als Pressenantrieb ist der Elektromotor samt Getriebe auf der
einen Seite des Pressengehäuses angeordnet und treibt eine Pressenwelle an. Die Bremse
ist auf der anderen Seite des Pressengehäuses angeordnet und bremst bei Bedarf den
Motor über den Pressenständer ab.
[0004] Eine derartige Anordnung ist mit Nachteilen behaftet. Es ist beispielsweise eine
verlängerte Pressenwelle notwendig, damit die Bremse in geeigneter Weise angeflanscht
werden kann. Auch ist eine komplette Bremseinheit notwendig, die aufwendig am Pressengehäuse
montiert werden muss. Weiterhin ist eine zusätzliche Verkabelung zur Ansteuerung der
Bremse vorzusehen, die entsprechend bis auf die vom Elektromotor bzw. Getriebe abgewandte
Seite des Pressengehäuses verlegt werden muss. Ferner ist eine Schutzvorrichtung für
die Bremse vorzusehen.
[0005] Es ist nunmehr Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diesen Nachteil zu beheben, insbesondere
einen Antrieb für eine Arbeitsmaschine vorzuschlagen, der kostengünstiger als ein
aus dem Stand der Technik bekannter Antrieb ausgestaltet sein kann, mit einem geringeren
Verkabelungsaufwand und ohne eine zusätzliche Schutzvorrichtung für die Bremse auskommt.
[0006] Erfindungsgemäß wird hierzu vorgeschlagen, dass der Antrieb einen Elektromotor, ein
Getriebe und eine zwischen Getriebe und Elektromotor angeordnete Bremse aufweist.
Durch diese Maßnahme wird es ermöglicht, dass die Bremse in den Antrieb integriert
werden kann, zumindest aber nicht mehr als separates Teil auf der dem Elektromotor
bzw. Getriebe gegenüberliegenden Seite des Pressengehäuses angeordnet sein muss. Dadurch,
dass die Bremse nunmehr in der Nähe des Elektromotors bzw. des Getriebes angeordnet
ist, kann auch der Verkabelungsaufwand deutlich reduziert werden, insbesondere müssen
nicht länger elektrische und sonstige Versorgungsleitungen auf beiden Seiten des Pressengehäuses
angebracht werden. Auch kann das Bremsengehäuse wesentlich materialsparender ausgestaltet
sein, da beispielsweise kein vollständig umschließendes Bremsengehäuse mehr benötigt
wird. Es können beispielsweise Teile des Getriebes bzw. des Getriebegehäuses und/oder
Teile des Elektromotors bzw. des Elektromotorgehäuses als Bremsengehäuse mitverwendet
werden.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
den Merkmalen der Unteransprüche.
[0008] Es kann beispielsweise vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass der Antrieb mit einer
Antriebswelle ausgestattet ist, wobei die Antriebswelle mindestens zwischen dem Elektromotor
und dem Getriebe vorgesehen ist, wobei die Antriebswelle durch die Bremse hindurchgeführt
ist und von der Bremse abgebremst werden kann. Als vorteilhaft erweist sich der Umstand,
dass die Bremse zwischen Getriebe und Elektromotor im Verhältnis zur Getriebeübersetzung
vom Drehmoment kleiner ausgeführt werden kann als ein aus dem Stand der Technik bekannter
Antrieb. Dadurch ergibt sich eine erhebliche Kosteneinsparung.
[0009] Es kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass der Antrieb ein Gehäuse aufweist, wobei
das Getriebe, zumindest abschnittsweise, und die Bremse gemeinsam in dem Gehäuse aufgenommen
sind. Diese kompakte Bauweise trägt dazu bei, dass der Antrieb nur ein geringes Gewicht
aufweist und auch nur wenig Bauraum einnimmt, wodurch sich der vorgeschlagene Antrieb
sehr gut einseitig einer Arbeitsmaschine, insbesondere einer Umformpresse, anbringen
lässt.
[0010] Auch kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Gehäuse ein Getriebegehäuse
und ein Bremsengehäuse aufweist, wobei das Getriebegehäuse mit einem Pressengehäuseanschlussflansch
und einem Bremsengehäuseanschlussflansch ausgestattet ist, wobei das Bremsengehäuse
mit einem Getriebegehäuseanschlussflansch, sowie mit einem Elektromotoranschlussflansch
ausgestattet ist.
[0011] Es kann insbesondere vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass es sich bei dem Getriebe
um ein Planetengetriebe handelt. Ein Planetengetriebe ermöglicht die notwendige Untersetzung
der Drehbewegung und nimmt dabei nur einen geringen Bauraum ein. Insofern kann der
gesamte Antrieb sehr kompakt und insbesondere leicht ausgeführt sein, welches insbesondere
im Zusammenhang mit der Anbringung des Antriebs inklusive Bremse auf nur einer Seite
der Arbeitsmaschine, insbesondere der Umformpresse, vorteilhaft ist. Beispielsweise
wird wenig Bauraum neben der Arbeitsmaschine verschenkt, auch ist die statische Gewichtsbelastung
der Arbeitsmaschine zumindest geringfügig geringer, da der Antrieb bereits leichter
ausgestaltet werden kann.
[0012] Als vorteilhafter Elektromotor kommt für den erfindungsgemäßen Antrieb ein Torque-Motor
oder ein Servomotor in Frage, der beachtliche Drehmomente bei kleinstem Bauraum erzeugen
kann.
[0013] Zum Anschluss der Hohlwelle des Torque-Motors an die Antriebswelle ist vorzugsweise
vorgesehen, dass die Antriebswelle mit einem zweiten Zahnrad ausgestattet ist, wobei
die Antriebswelle mit einem Adapter ausgestattet ist, wobei der Adapter an der Hohlwelle
angebracht ist, wobei der Adapter insbesondere mit einer Verzahnung ausgestattet ist,
die mit dem zweiten Zahnrad der Antriebswelle in Eingriff steht. Durch den Adapter
wird eine Steckverbindung zwischen dem Elektromotor und der Antriebswelle realisiert.
Es ist durch den Austausch des Adapters sehr einfach möglich, den Antrieb mit unterschiedlichen
Elektromotoren auszustatten. Der Adapter kann auch mit einem Spannsatz ausgestaltet
sein. Insofern kann auch diese Ausgestaltung dazu beitragen, den Antrieb sehr preiswert
auszugestalten, da auf eine große Auswahl von Elektromotoren zurückgegriffen werden
kann.
[0014] In diesem Zusammenhang kann ebenfalls vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass es
sich bei dem Adapter um einen Hohlzylinder handelt, der mindestens einen Abschnitt
der Antriebswelle umschließt.
[0015] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Arbeitsmaschine,
insbesondere eine Umformpresse, umfassend ein Pressengehäuse, eine Pressenwelle, sowie
einen Antrieb für die Pressenwelle vorzuschlagen, die kostengünstiger ausgestaltet
sein kann und bei der ein Teil des Kabelmaterials, der Schutzvorrichtungen und der
Gehäuse, die in einer Arbeitsmaschine gemäß dem Stand der Technik vorgesehen sein
müssen, eingespart werden können.
[0016] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass es sich bei dem Antrieb um
einen Antrieb gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14handelt. Durch den verwendeten Antrieb
kann darauf verzichtet werden, dass eine Bremse auf der dem Elektromotor bzw. dem
Getriebe gegenüberliegenden Seite des Pressengehäuses bzw. der Pressenwelle vorgesehen
sein muss. Durch diese Maßnahme kann bei der erfindungsgemäßen Arbeitsmaschine auf
einen Teil der Anbauten, wie beispielsweise eine separate Schutzvorrichtung für die
Bremse verzichtet werden. Auch kann ein Teil des Gehäusematerials für die Bremse eingespart
werden, da Teile des Getriebegehäuses bzw. des Elektromotors als Gehäuse für die Bremse
mitgenutzt werden können. Auch kann auf einen Teil der elektrischen und anderer Zuleitungen
zu der Bremse verzichtet werden, da die Verkabelung bzw. weitere Zuleitungen direkt
zu der Einheit aus Elektromotor, Bremse und Getriebe, sprich dem erfindungsgemäßen
Antrieb, verlegt werden können.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
- Fig. 1
- ein Antrieb für eine Arbeitsmaschine, insbesondere ein Pressenantrieb, gemäß dem Stand
der Technik.
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäßer Antrieb für eine Arbeitsmaschine, insbesondere ein Pressenantrieb,
in einer teilgeschnittenen seitlichen Ansicht;
- Fig. 2a
- ein erfindungsgemäßer Antrieb für eine Arbeitsmaschine, insbesondere ein Pressenantrieb,
in einer teilgeschnittenen seitlichen Ansicht (vergrößerte Teilansicht gemäß Fig.
2);
- Fig. 2b
- ein erfindungsgemäßer Antrieb für eine Arbeitsmaschine, insbesondere ein Pressenantrieb,
in einer teilgeschnittenen seitlichen Ansicht (vergrößerte Teilansicht gemäß Fig.
2);
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäßer Antrieb für eine Arbeitsmaschine, insbesondere ein Pressenantrieb,
in einer teilgeschnittenen perspektivischen Ansicht;
- Fig. 4
- ein erfindungsgemäßer Antrieb für eine Arbeitsmaschine, insbesondere ein Pressenantrieb,
in einer teilgeschnittenen perspektivischen Ansicht, jedoch ohne Elektromotor;
- Fig. 5
- ein erfindungsgemäßer Antrieb für eine Arbeitsmaschine, insbesondere ein Pressenantrieb,
montiert an einer Presse bzw. einem Pressengehäuse.
[0018] Folgende Bezugszeichen werden verwendet:
- 1
- Elektromotor
- 2
- Bremse
- 3
- Getriebe
- 4
- Pressengehäuse (Presse)
- 5
- Pressenwelle
- 10
- Hohlwelle
- 11
- Adapter
- 12
- Hohlwellenanschlussflansch
- 13
- Verzahnung
- 14
- Antriebswelle
- 15
- Drehachse / Längsachse
- 16
- zweites Zahnrad
- 17
- Bremsenanschlussflansch
- 18
- Bremsengehäuseanschlussflansch
- 20
- Bremsengehäuse
- 21
- Getriebegehäuseanschlussflansch
- 22
- erste Bremslamelle(n)
- 23
- zweite Bremslamelle(n)
- 24
- Schiebeverzahnung
- 25
- Schiebeverzahnung
- 26
- Bremskolben
- 27
- Bremslamellenträger
- 28
- Druckfeder
- 29
- Elektromotoranschlussflansch
- 30
- Getriebegehäuse
- 31
- Pressengehäuseanschlussflansch
- 32
- Bremsengehäuseanschlussflansch
- 33
- Pressenwellenanschlussflansch
- 34
- Hohlrad
- 35
- Planetenrad
- 36
- Planetenträger
- 37
- Sonnenrad / erstes Zahnrad
- 38
- Lager
[0019] In Fig. 1 ist eine Presse bzw. Pressenantrieb gemäß dem Stand der Technik skizziert.
Die Presse weist ein Pressengehäuse 4 auf, an dem sowohl ein Elektromotor 1 samt Getriebe
3 und eine Bremse 2 angebracht ist. Die Bremse 2 und der Elektromotor 1 mit dem Getriebe
3 sind auf gegenüberliegenden Seiten des Pressengehäuses 4 angeordnet. Ferner ist
zwischen Bremse 2 und Getriebe 3 bzw. Elektromotor 1 eine Pressenwelle 5 angeordnet.
[0020] Diese Anordnung ist mit den oben skizzierten Nachteilen behaftet, insbesondere muss
die Pressenwelle 5 zwangsläufig ein Stück weit aus dem Pressengehäuse 4 herausragen,
damit die Bremse 2 mit der Pressenwelle 5 verbunden werden kann. Auch ist eine komplette
Bremse 2 notwendig, d.h. es ist zumindest ein vollständiges Bremsengehäuse erforderlich,
welches die Bremse 2 gegen Schmutz, etc. abschirmt. Diese Bremse 2 muss entsprechend
aufwendig am Pressengehäuse 4 montiert werden. Weiterhin ist eine zusätzliche Verkabelung
zur Ansteuerung der Bremse 2 vorzusehen, die bis auf die vom Elektromotor 1 bzw. Getriebe
3 abgewandte Seite des Pressengehäuses 4 verlegt werden muss. Ferner ist eine Schutzvorrichtung
für die Bremse 2, insbesondere eine Schutzvorrichtung zur Abdeckung der drehenden
Teile, vorzusehen.
[0021] Es wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Bremse 2 nunmehr zwischen dem Elektromotor
1 und dem Getriebe 3 angeordnet sein soll und insbesondere nicht separat an dem Ende
der Pressenwelle 5, welches dem Elektromotor 1 bzw. dem Getriebe 3 gegenüberliegt.
Die Bremse 2 kann in den Antrieb für eine Arbeitsmaschine integriert werden. Entsprechend
weist ein erfindungsgemäßer Antrieb, in Richtung der Längs- bzw. Drehachse 15, ein
Getriebe 3, eine Bremse 2 und einen Elektromotor 1 in der zuvor genannten Reihenfolge
auf.
[0022] In den Fig. 2 bis 5 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Antriebs
für eine Arbeitsmaschine, insbesondere ein Pressenantrieb, abgebildet. Es ist jeweils
die Anordnung von Elektromotor 1, Bremse 2, Getriebe 3, Pressengehäuse 4 bzw. Pressenwelle
5 erkennbar.
[0023] Ein erfindungsgemäßer Antrieb weist eine Antriebswelle 14 auf, die sich von dem Elektromotor
1, über die Bremse 2 bis hin zum Getriebe 3 erstreckt. Die Antriebswelle 14 ist rotationssymmetrisch
und weist eine Längsachse 15 auf, die mit der Drehachse der Antriebswelle 14 zusammenfällt.
Die Antriebswelle 14 überträgt das Drehmoment des Elektromotors 1 in das Getriebe
3. Die Antriebswelle 14 weist einerseits endseitig ein erstes Zahnrad 37 und andererseits,
ebenfalls endseitig, ein zweites Zahnrad 16 auf. Ferner ist die Antriebswelle 14 mit
einem Bremsenanschlussflansch 17 ausgestattet. Der Bremsenanschlussflansch 17 ist
als umlaufender Kragen mit entsprechenden Gewindebohrungen ausgestaltet. Die Verbindung
zwischen der Antriebswelle 14 und der Bremse 2, insbesondere einem Bremslamellenträger
27, kann beispielsweise auch als Spannsatzverbindung ausgeführt sein. Der Elektromotor
weist ferner einen Bremsengehäuseanschlussflansch 18 zum Anschluss an ein Bremsengehäuse
20 auf.
[0024] Das Getriebe 3 weist im Wesentlichen ein Getriebegehäuse 30, sowie ein Planetengetriebe
auf. Das Planetengetriebe weist ein Hohlrad 34, eine Anzahl von Planetenrädern 35
in einem Planetenträger 36, sowie ein Sonnenrad 37 auf. Das Sonnenrad wird von dem
ersten Zahnrad 37 der Antriebswelle 14 gebildet. Das Hohlrad 34 ist mit dem Getriebegehäuse
30 verbunden. Der Planetenträger 36 ist mit einem Pressenwellenanschlussflansch 33
ausgestattet. Das Getriebegehäuse 30 wiederum weist einen Pressengehäuseanschlussflansch
31 und einen Bremsengehäuseanschlussflansch 32 auf. Der Pressengehäuseanschlussflansch
31 ist im Wesentlichen als umlaufender Kragen mit einer Anzahl von Durchgangsbohrungen
ausgestaltet. Der Bremsengehäuseanschlussflansch 32 umfasst im Wesentlichen eine Anzahl
von Gewindebohrungen. Der Planetenträger 36 ist über ein Lager 38, insbesondere ein
Kugellager, drehbar in dem Getriebegehäuse 30 aufgenommen.
[0025] Die Bremse 2 weist vorzugsweise ein Bremsengehäuse 20 mit einem Getriebegehäuseanschlussflansch
21 sowie einen Elektromotoranschlussflansch 29 auf. Ferner weist die Bremse 2 einen
zylinderförmigen Bremskolben 26, eine Anzahl von ringförmigen ersten Bremslamellen
22, eine Anzahl von ringförmigen zweiten Bremslamellen 23 sowie den ringförmigen Bremslamellenträger
27 auf.
[0026] Die ersten Bremslamellen 22 sind über ein Verbindungsmittel mit dem Bremsengehäuse
verbunden. Das Verbindungsmittel weist eine Schiebeverzahnung 24 auf der Innenseite
des Bremsengehäuses 20 auf, wobei die ersten Bremslammellen 22 randseitig mit einer
korrespondierenden Schiebeverzahnung 24 ausgestattet sind. Mit diesem Verbindungsmittel
sind die ersten Bremslamellen 22 axial verschiebbar in dem Bremsengehäuse 20 aufgenommen.
Es ist jedoch möglich, dass ein Drehmoment, in diesem Falle ein Bremsmoment, von den
ersten Bremslamellen 22 auf das Bremsengehäuse 20 übertragen werden kann.
[0027] Die zweiten Bremslamellen 23 sind über ein Verbindungsmittel mit dem Bremslamellenträger
27 verbunden. Das Verbindungsmittel weist eine Schiebeverzahnung 25 auf der Außenseite
des Bremslamellenträgers 27 auf, wobei die zweiten Bremslamellen 23 innenseitig mit
einer korrespondierenden Schiebeverzahnung 25 ausgestattet sind. Mit diesem Verbindungsmittel
sind die zweiten Bremslamellen 23 axial verschiebbar auf dem Bremslamellenträger 27
aufgenommen. Es ist jedoch möglich, dass ein Drehmoment, in diesem Falle ein Bremsmoment,
von den zweiten Bremslamellen 23 auf den Bremslamellenträger 27 übertragen werden
kann.
[0028] Zwischen dem Getriebegehäuse 30 und dem Bremskolben 26 sind Druckfedern 28 vorgesehen,
mit denen die Bremse 2 aktiviert werden kann. Die Druckfedern 28 sind dazu eingerichtet,
die Bremslamellenanordnung, umfassend die ersten Bremslamellen 22 und die zweiten
Bremslamellen 23, aufeinander bzw. gegen das Bremsengehäuse 20 zu drücken, so dass
durch Reibkraft zwischen den Bremslamellen 22, 23 ein Bremsmoment aufgebracht werden
kann.
[0029] Bei dem Elektromotor 1 handelt es sich vorzugsweise um einen Servomotor mit einer
entsprechend angetriebenen Hohlwelle 10. Die Hohlwelle 10 ist über einen Adapter 11
mit der Antriebswelle 14 verbunden. Es ist vorgesehen, dass es sich bei dem Adapter
11 um eine hohlzylinderförmige Hülse handelt, wobei die Hülse mit einem Hohlwellenanschlussflansch
12, als auch mit einer Verzahnung 13 zum Anschluss an das zweite Zahnrad 16 der Antriebswelle
14, ausgestattet ist.
[0030] In der Fig. 5 ist nunmehr eine ebenfalls erfindungsgemäße Arbeitsmaschine, insbesondere
eine Umformpresse, umfassend ein Pressengehäuse 4, eine Pressenwelle 5, sowie ein
Antrieb 1, 2, 3 dargestellt. Die Umformpresse ist vorzugsweise für die Umformung von
Metall vorgesehen. Bei dem Antrieb handelt es sich um einen erfindungsgemäßen Antrieb,
so dass die erfindungsgemäße Arbeitsmaschine ohne eine separate Bremse, insbesondere
ohne eine Bremse, die auf der dem Elektromotor 1 bzw. Getriebe 3 gegenüberliegenden
Seite des Gehäuses 4 der Umformpresse angebracht ist, auskommt.
[0031] Weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Antriebs ergeben sich aus nachfolgender Funktionsbeschreibung.
[0032] Der Servomotor 1 versetzt den Adapter 11 und damit entsprechend die Antriebswelle
14 in Drehung. Die Drehbewegung wird über das Sonnenrad 37 in das Planetengetriebe
eingeleitet, wodurch der Pressenwellenanschlussflansch 33 in eine Drehbewegung versetzt
wird, der wiederum die Pressenwelle 5 antreibt. Die Pressenwelle könnte auch unmittelbar
an den Planetenträger 36 angekoppelt werden. Die Untersetzung zwischen Antriebswelle
14 und Pressenwellenanschlussflansch 33 lässt sich durch entsprechende Auslegung des
Getriebes 3, insbesondere des Planetengetriebes, einstellen.
[0033] Durch die zwischen den Elektromotor 1 und das Getriebe 3 geschaltete Bremse 2 kann
die Antriebswelle 14 bei Bedarf abgebremst werden. Hierzu sind die Druckfedern 28
vorgesehen. Mit diesen Druckfedern kann der Bremskolben 26 verschoben werden, so dass
die ersten Bremslamellen und die zweiten Bremslamellen aufeinandergepresst werden.
Entsprechend kann ein Bremsmoment aufgebracht werden, welches die Drehbewegung der
Antriebswelle 14 verzögern kann. Zum Lösen der Bremse ist der Bremskolben 26 vorgesehen,
mit dem die Federkraft der Druckfedern 28 durch verfahren des Bremskolbens aufgehoben
wird.
[0034] Insgesamt zeichnet sich der vorgeschlagene Antrieb durch seine kompakte Bauweise
aus. Dies wird unter anderem dadurch erreicht, dass die Bremse in das Getriebegehäuse
integriert ist. Auch auf ein Schwungrad kann verzichtet werden, wodurch ebenfalls
zu einer kompakten Bauweise beigetragen werden kann. Ferner wird für den vorgeschlagenen
Antrieb keine Kupplungs-Brems-Kombination benötigt, wodurch der Bauraum ebenfalls
sehr klein gehalten werden kann. Ferner kann hierdurch ebenfalls Gewicht eingespart
werden.
1. Antrieb für eine Arbeitsmaschine, insbesondere Pressenantrieb, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb einen Elektromotor (1), ein Getriebe (3) und eine zwischen Getriebe (3)
und Elektromotor (1) angeordnete Bremse (2) aufweist.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb mit einer Antriebswelle (14) ausgestattet ist, wobei die Antriebswelle
(14) zwischen dem Elektromotor (1) und dem Getriebe (3) vorgesehen ist, wobei die
Antriebswelle (14) durch die Bremse (2) hindurchgeführt ist und von der Bremse (2)
abgebremst werden kann.
3. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb ein Gehäuse aufweist, wobei das Getriebe (3), zumindest abschnittsweise,
und die Bremse (2) gemeinsam in dem Gehäuse aufgenommen sind.
4. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse ein Getriebegehäuse (30) und ein Bremsengehäuse (20) aufweist, wobei
das Getriebegehäuse (30) mit einem Pressengehäuseanschlussflansch (31) und einem Bremsengehäuseanschlussflansch
(32) ausgestattet ist, wobei das Bremsengehäuse (20) mit einem Getriebegehäuseanschlussflansch
(21), sowie mit einem Elektromotoranschlussflansch (29) ausgestattet ist.
5. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Getriebe (3) um ein Planetengetriebe handelt, umfassend ein Sonnenrad
(37), ein Hohlrad (34), sowie einen Planetenträger (36) mit einer Anzahl von Planetenrädern
(35).
6. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlrad (34) mit dem Getriebegehäuse (30) verbunden ist.
7. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (14) mit einem ersten Zahnrad (37) ausgestattet ist, welches das
Sonnenrad für das Planetengetriebe bildet.
8. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Elektromotor (1) um einen Servomotor mit einer angetriebenen Hohlwelle
(10) handelt.
9. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (14) mit einem zweiten Zahnrad (16) ausgestattet ist, wobei die
Antriebswelle (14) mit einem Adapter (11) ausgestattet ist, wobei der Adapter (11)
an der Hohlwelle (10) angebracht ist, wobei der Adapter (11) mit einer Verzahnung
(13) ausgestattet ist, die mit dem zweiten Zahnrad (16) der Antriebswelle (14) in
Eingriff steht.
10. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Adapter (11) um einen Hohlzylinder handelt, der mindestens einen
Abschnitt der Antriebswelle (14) umschließt.
11. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (14) einen Bremsenanschlussflansch (17) aufweist.
12. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremse (2) eine Bremslamellenanordnung mit mindestens einer ersten Bremslamelle
(22), sowie mindestens einer zweiten Bremslamelle (23) aufweist, die zur Erzeugung
einer Bremswirkung in Kontakt gebracht werden können.
13. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremse (2) ein Bremsengehäuse (20) aufweist, wobei die mindestens eine erste
Bremslamelle (22) über ein Verbindungsmittel mit dem Bremsengehäuse (20) verbunden
ist, wobei das Verbindungsmittel eine Schiebeverzahnung (24) auf der Innenseite des
Bremsengehäuses (20) und eine korrespondierende Schiebeverzahnung (24) randseitig
der mindestens einen ersten Bremslamelle (22) umfasst, wobei die mindestens eine zweite
Bremslamelle (23) über ein Verbindungsmittel mit dem Bremslamellenträger (27) verbunden
ist, wobei das Verbindungsmittel eine Schiebeverzahnung (25) auf der Außenseite des
Bremslamellenträgers (27) und eine korrespondierende Schiebeverzahnung (25) innenseitig
der mindestens einen zweiten Bremslamelle (23), wobei ein Bremskolben (26), vorzugsweise
ein zylinderförmiger Bremskolben (26), vorgesehen ist, der zur Erzielung einer Bremswirkung
über die Druckfedern (28) auf die Bremslamellenanordnung (22, 23) gedrückt werden
kann.
14. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (1), die Bremse (2) und das Getriebe (3) entlang einer Längsachse
(15) angeordnet sind.
15. Arbeitsmaschine, insbesondere eine Umformpresse, umfassend
- ein Pressengehäuse (4),
- eine Pressenwelle (5), sowie
- einen Antrieb für die Pressenwelle (5),
dadurch gekennzeichnet, dass
es sich um einen Antrieb (1, 2, 3) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 handelt.