[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von Bogen eines an Vorderkantenanschlägen
anliegenden Bogenstapels zu einem Druckzylinder mit einen jeweils obersten Bogen im
Bereich der Bogenhinterkante erfassenden und in eine Förderrichtung verbringenden
Transportsaugern, wobei zwischen den Vorderkantenanschlägen und dem Druckzylinder
Bogentransportmittel und diesen nachgeordnet Bogenbeschleunigungsmittel vorgesehen
sind.
[0002] Bei schnell laufenden Bogen verarbeitenden Maschinen ist es allgemein üblich, in
einem Bogenanleger einen Bogenstapel mit der Vorderseite an Vorderkantenanschlägen
zu positionieren und im Hinterkantenbereich einen Bogentrenner vorzusehen. Im Bogentrenner
ist ein Tasterfuß sowie Trenn- und Transportsauger aufgenommen. Die Trennsauger führen
eine vertikale Bewegung aus und erfassen bei ihrer Bewegung gegen die Oberseite des
Bogenstapels den jeweils obersten Bogen und trennen diesen durch ihre Bewegung in
die Ausgangslage im Hinterkantenbereich vom Folgebogen. Durch zusätzlich vorgesehene
Bläser wird zwischen den beiden Bogen ein Luftpolster aufgebaut und so der von den
Trennsaugern gehaltene Bogen vollständig vom Folgebogen getrennt. Der durch die Trennsauger
gehaltene Bogen wird von hin- und hergehenden Transportsaugern übernommen und in eine
Förderrichtung transportiert. So gelangt der Bogen mit seinem Vorderkantenbereich
zu den Vorderkantenanschlägen unmittelbar nachgeordneten Bogentransportmitteln. Ein
erstes Bogentransportmittel, dass z. B. als ständig umlaufende Transportwalze und
dieser zugeordneten Tupferrollen besteht, erfasst den von den Transportsaugern geführten
Bogen und fördert diesen zu einem zweiten Bogentransportmittel, wobei der Bogen von
den Transportsaugern freigegeben wird. Die Transportsauger bewegen sich nach Freigabe
des Bogens in ihre Ausgangslage zur Übernahme des zwischenzeitlich von den Trennsaugern
aufgenommenen Folgebogens zurück und ordnen diesen unterlappend dem von den ersten
Bogentransportmitteln geführten Bogen zu.
[0003] Das zweite Bogentransportmittel ist in der Regel als Bändertisch, vorzugsweise als
Saugbändertisch ausgebildet. Das zweite Bogentransportmittel führt die zur Verarbeitung
gelangenden Bogen staffelförmig auf einen Anlegtisch, wo der jeweils vorderste Bogen
der Bogenstaffel mit der Vorderkante gegen in die Bahn der Bogen führbare Anlegmarken
transportiert, zu Ruhe gebracht und so nach der Vorderkante ausgerichtet wird. Nachfolgend
wir der in Ruhe befindliche Bogen nach der Seitenkante ausgerichtet. Der ausgerichtete
und in Ruhe befindliche Bogen wird von Bogenbeschleunigungsmitteln erfasst, auf Druckzylindergeschwindigkeit
beschleunigt und dem Druckzylinder zugeführt. Dabei werden die Bogen in üblicher Weise
von einem ersten Bogenbeschleunigungsmittel, das als rotierender oder schwingender
Vorgreifer ausgebildet ist, auf einen Bruchteil der Druckzylindergeschwindigkeit beschleunigt
und danach an ein zweites Bogenbeschleunigungsmittel übergeben, welches die Druckzylindergeschwindigkeit
realisiert und die Bogen dem Druckzylinder zuführt.
[0004] Es ist weiterhin bekannt, die Soll-Lage der zum Anlegtisch geführten Bogen nicht
auf diesem zu realisieren, sondern das Ausrichten nach der Vorderkante und/oder Seitenkante
auf dem ersten und/oder zweiten Beschleunigungsmittel durchzuführen (
DE 3305219 A1,
DE 614107).
[0005] Die zwischen den Vorderkantenanschlägen des Bogenstapels und den Bogenbeschleunigungsmitteln
vorgesehenen Bogentransportmittel sind aufwändig und bedingen einen großen Bauraum.
Weiterhin ist es nachteilig, dass die im Hinterkantenbereich von den Transportsaugern
definiert gehaltenen Bogen an Bogentransportmittel übergeben und durch diese mittels
Friktion auf den Anlegtisch sowie mit der Vorderkante gegen die Anlegmarken transportiert
werden. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Lage der Bogen zueinander bzw. ihre Lage
zum Maschinentakt verändert wird, was zu Produktivitätsverlusten führt. Außerdem ist
es von Nachteil, die Bogen staffelförmig auf dem Anlegtisch und den jeweils vordersten
Bogen der Bogenstaffel mit der Vorderkante gegen die Anlegmarken zu führen, da die
Gefahr besteht, dass der abziehende Bogen, also der von den Bogenbeschleunigungsmitteln
erfasste Bogen, mit seinem freien Ende den unterlappenden Folgebogen mitreißt, was
zu Betriebsstörungen führt.
[0006] Wird das zweite Bogentransportmittel, wie in Bogen verarbeitenden Maschinen allgemein
üblich, als Saugbändertisch ausgebildet, ist es problematisch und nur mit einem hohen
Aufwand möglich, den die zu transportierenden Bogen haltenden Unterdruck diffizil
dem zur Verarbeitung gelangenden Bogenmaterial anzupassen. Außerdem müssen zusätzliche
Mittel vorgesehen werden, die es ermöglichen, dass der erste Bogen einer Bogenstaffel
sicher vom Saugbändertisch übernommen und der letzte Bogen einer Bogenstaffel störungsfrei
mit der Vorderkante an den Anlegmarken angelegt wird.
[0007] In der
DE 19511296 A1 ist ein gattungsgemäßer Bogenanleger mit einer speziell ausgebildeten Vorrichtung
zum Vereinzeln und Abtransportieren flächiger Gegenstände beschrieben. Um die Steuercharakteristik
der Transportsauger, insbesondere den in Bogentransportrichtung zurückzulegenden Weg
und die Transportgeschwindigkeit den Formaten der zur Verarbeitung gelangenden Bogen
anpassen zu können, wird vorgeschlagen, die Transportsauger mittels einer Antriebseinheit
an geradlinigen Führungen hin- und herbewegbar vorzusehen. Mittels einer der Antriebseinheit
zugeordneten Steuereinheit können der Weg, über den die Transportsauger aktiviert
sind, und/oder die Geschwindigkeit der Transportsauger variiert werden. Zur Realisierung
einer hohen Anzahl von abtransportierten Bogen pro Zeiteinheit sind erste und zweite
Transportsauger vorgesehen, den eigene Antriebseinheiten zugeordnet sind. Die Transportsauger
erfassen wechselweise einen vereinzelten Bogen und transportieren diesen in Förderrichtung
bis zur Übergabe an die Bogentransportmittel. Nach der Bogenübergaben laufen die Transportsauger
entgegen der Förderrichtung zurück zur Bogenübernahmeposition, wobei die Transportsauger
durch Schwenken der Führungen einer Bahn folgen, die über der Bahn liegt, die von
den Transportsaugern beim Transport der Bogen in Förderrichtung beschrieben wird.
[0008] Aus der
EP 0939 738 B1 ist weiterhin eine Vorrichtung zum Zuführen der Bogen eines an Vorderkantenanschlägen
anliegenden Bogenstapels zu einem Druckzylinder bekannt, bei der oberhalb des Bogenstapels
den jeweils zuzuführenden Bogen im Bereich der Bogenvorderkante erfassende, den Bogen
vom Bogenstapel trennende und über einen Anlegtisch zu Anlegmarken transportierende
Sauger vorgesehen sind. Den Saugern ist ein Schwingantrieb zugeordnet und oberhalb
der Ebene des Anlegtischs ein den zuzuführenden Bogen erfassender, den Bogen beschleunigender
und an den Druckzylinder übergebender Vorgreifer angeordnet.
[0009] Diese Vorrichtung zum Zuführen von Bogen ist nur für kleinformatige Maschinen und
Maschinen geringer Leistung geeignet, da die den jeweils obersten Bogen vom Bogenstapel
trennenden und zu den Anlegmarken transportierenden Sauger immer erst dann den Folgebogen
erfassen können, wenn das freie Ende des abziehenden Bogens den Vorderkantenbereich
des Bogenstapels verlassen hat. Außerdem ist es von Nachteil, dass die vom Bogenstapel
vereinzelten und im Bereich der Vorderkante durch die Sauger in einer definierten
Lage geführten Bogen zum Ausrichten gegen die Vordermarken geführt und freigegeben
werden, wodurch die Produktivität der Bogen verarbeitenden Maschine nachteilig beeinflusst
wird.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Zuführen von Bogen zu schaffen,
die einen geringen Bauraum beansprucht, mit einfachen Mitteln zu realisieren ist und
die Produktivität der Bogen verarbeitenden Maschine nicht nachteilig beeinflusst.
[0011] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs
1 realisiert.
[0012] Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, den Bogenanleger direkt den Bogenbeschleunigungsmitteln
vorzuordnen und damit eine kostensparende sowie kompakte Bauweise zu realisieren.
Außerdem ist es von Vorteil, dass die im Bogenanleger vereinzelten Bogen in einer
definierten Lage den Bogenbeschleunigungsmitteln zugeführt werden, wodurch Überschiessbogen
vermieden, ein hoher Bogendurchsatz ermöglicht und damit eine hohe Arbeitproduktivität
gesichert werden.
[0013] An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- die teilweise Darstellung eines Bogenanlegers in der Seitenansicht,
- Fig. 2
- das schematische Getriebeschaubild eines den Transportsaugern zugeordneten Mechanismus,
- Fig. 3
- eine Ansicht gemäß der Linie A-A in Fig. 2.
[0014] In Fig. 1 ist ein Bogenanleger 1 mit einem aus Bogen 2 bestehenden Bogenstapel 3
gezeigt. Der Bogenstapel 3 ist auf einer Stapelplatte 4 aufgebaut, an der Zugmittel
5 angreifen, die mit einem Antrieb verbunden sind, der einem Gestell 6 des Bogenanlegers
1 zugeordnet ist. Die Bogen 2 des Bogenstapels 3 liegen mit einer Bogenvorderkante
2.1 an Anschlagflächen 7.1 von über eine maximale Formatbreite beabstandet zueinander
verteilt angeordneten Vorderkantenanschlägen 7 an. Am oberen Ende der Vorderkantenanschläge
7 ist sich ein ebenfalls über die Formatbreite erstreckende Bogenklappe 8 vorgesehen,
die mittels einer Klappenwelle 9 gelagert und durch nicht dargestellte Mittel in oder
entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt werden kann. Im Bereich der Bogenhinterkanten
2.2 der Bogen 2 des Bogenstapels 3 sind im Maschinentakt eine auf- und abwärts gerichtete
Bewegung ausführende Trennsauger 10 sowie ein Tasterfuß 11 vorgesehen, der ebenfalls
eine auf- und abwärts gerichtete Bewegung ausführt, welche durch eine Schwenkbewegung
überlagert ist. Weiterhin sind auf die Bogenhinterkanten 2.2 gerichtete Bläser 12
vorgesehen.
[0015] In einer Förderrichtung 18 sind den Trennsaugern 10 erste Transportsauger 13 nachgeordnet.
Die ersten Transportsauger 13 sind jeweils mittels eines Gleitsteins 15 auf einer
ersten Führungsschiene 16 angeordnet und beabstandet verteilt über die Formatbreite
der zur Verarbeitung gelangenden Bogen 2 vorgesehen. Die ersten Führungsschienen 16
erstrecken sich parallel zur Oberfläche des Bogenstapels 3 und verlaufen in Förderrichtung
18. An einer die ersten Transportsauger 13 verbindenden ersten Saugerstange 19 greift
eine erste Schubstange 21 an, die mit einer ersten Schubkurbel 23 verbunden ist. Die
erste Schubkurbel 23 ist drehfest einer ersten Antriebswelle 25 zugeordnet, welche
eintourig im Arbeitstakt angetrieben wird. Dazu ist die erste Antriebswelle 25 z.
B. über einen Zahnriemen 29 mit einem ersten Motor 27 verbunden (Fig. 1 und 3).
[0016] Um zu ermöglichen, dass die ersten Transportsauger 13, die bei der Bewegung in Förderrichtung
18 eine Bogenförderebene 30 beschreiben, bei einer Bewegung entgegen der Förderrichtung
18 oberhalb dieser Bogenförderebene 30 geführt werden, können die ersten Führungsschienen
16 schwenkbar durch eine im Bereich der Bogenhinterkanten 2.2 angeordneten Lagerwelle
31 aufgenommen sein. Am freien Ende einer Führungsschiene 16 greift über eine erste
Koppel 32 ein erster Rollenhebel 34 an, der mit einer ersten Kurvenrolle 36 an einer
ersten Kurvenscheibe 38 abläuft, die drehfest mit der ersten Antriebswelle 25 verbunden
ist, wodurch die ersten Führungsschienen 16 im Arbeitstakt angehoben und abgesenkt
werden können.
[0017] Es ist auch möglich, neben den ersten Transportsaugern 13 zweite Transportsauger
14 vorzusehen und die Transportsauger 13, 14 alternierend einzusetzen. Dazu sind zwischen
den ersten Führungsschienen 16 zweite Führungsschienen 17 vorgesehen, die mit dem
einen Ende schwenkbar der Lagerwelle 31 zugeordnet sind. Auf jeder zweiten Führungsschiene
17 ist mittels eines Gleitsteins 15 ein zweiter Transportsauger 14 vorgesehen. Die
zweiten Transportsauger 14 sind durch eine zweite Saugerstange 20 verbunden, an der
eine zweite Schubstange 22 angreift, die mit einer zweiten Schubkurbel 24 verbunden
ist. Die zweite Schubkurbel 24 ist drehfest einer zweiten Antriebswelle 26 zugeordnet,
welche halbtourig von einem zweiten Motor 28 über einen Zahnriemen 29 angetrieben
wird. Werden zweite Transportsauger 14 vorgesehen, ist es erforderlich, die erste
Antriebswelle 25 durch den ersten Motor 27 ebenfalls halbtourig anzutreiben.
[0018] Bei der Verwendung zweiter Transportsauger 14 müssen diese oberhalb der durch die
Transportsauger 13, 14 beschriebenen Bogenförderebene 30 bei der Bewegung entgegen
der Förderrichtung 18 geführt werden. Dazu greift an einem freien Ende der zweiten
Führungsschienen 17 eine zweite Koppel 33 an, die mit einem zweiten Rollenhebel 35
verbunden ist. Im zweiten Rollenhebel 35 ist eine zweite Kurvenrolle 37 gelagert,
die an einer zweiten Kurvenscheibe 39 abläuft. Die zweite Kurvenscheibe 39 ist drehfest
mit der zweiten Antriebswelle 26 verbunden, die über den Zahnriemen 29 mit dem zweiten
Motor 28 verbunden ist.
[0019] Der Bogenförderebene 30 ist im vorderen Bereich eine Bogenleitvorrichtung 40 zugeordnet,
die aus oberen Bogenleitmitteln 41 und unteren Bogenleitmitteln 42 besteht. Die Bogenleitvorrichtung
40 erstreckt sich bis zu unmittelbar den Vorderkantenanschlägen 7 nachgeordneten Bogenbeschleunigungsmitteln
43. Die Bogenbeschleunigungsmittel 43 sind derart ausgeführt, dass sie den Bogen 2
beschleunigen, das heißt, dessen Transportgeschwindigkeit erhöhen, und beschleunigt
an ein nachfolgendes System übergeben. Das nachfolgende System ist im Ausführungsbeispiel
als Anlegtrommel 45 ausgebildet ist. Als Bogenbeschleunigungsmittel 43 sind im Ausführungsbeispiel
ein schwingender Vorgreifer 44 und eine Anlegtrommel 45 vorgesehen. Statt des Vorgreifers
44 kann aber auch eine umlaufende Vorgreifertrommel vorgesehen werden. Der Vorgreifer
44, der ein Bogenhaltemittel aufweist, welches im Ausführungsbeispiel aus mit einer
Aufschlagleiste 46 zusammenwirkenden Greifern 47 besteht, ist zusätzlich mit Anlegmarken
48 ausgestattet. Die dem Vorgreifer 44 nachgeordnete Anlegtrommel 45 ist mit Bogenhaltesystemen
versehen, die zur Realisierung einer Seitenkantenausrichtung in Axialrichtung verschiebbar
ausgebildet sind. Der Anlegtrommel 45 ist ein Druckzylinder 49 nachgeordnet.
[0020] In bekannte Weise sind die Bogen 2 den Bogenstapel 3 bildend auf der Stapelplatte
4 angeordnet, wobei die Bogen 2 mit der Bogenvorderkante 2.1 an den Anschlagflächen
7.1 der Vorderkantenanschläge 7 anliegen. Durch einen an den Zugmitteln 5 angreifenden
Antrieb wird die Oberseite des Bogenstapels 3 ständig auf einem Arbeitsniveau gehalten.
Durch die im Bereich der Bogenhinterkante 2.2 positionierten Trennsauger 10, die gegen
die Oberfläche des Bogenstapels 3 gesteuert werden, wird der oberste Bogen 2 erfasst
und durch die Bewegung der Trennsauger 10 in ihrer Ausgangsposition im Bereich der
Bogenhinterkante 2.2 vom Folgebogen getrennt, wobei der Tasterfuß 11 aus dem Profil
des Bogenstapels 3 geschwenkt ist. Mittels der Bläser 12 und des wieder in das Profil
des Bogenstapels 3 zurückgeschwenkten Tasterfußes 11 wird zwischen den von den Trennsaugern
10 gehaltenen Bogen 2 und dem Folgebogen ein Luftpolster aufgebaut, wobei die Bogenklappe
8 eine geradlinige Fortsetzung der Vorderkantenanschläge 7 bildet, sodass der Bogen
2 vom Folgebogen vollflächig getrennt wird. Die oberen Bogenleitmittel 41 der Bogenleitvorrichtung
40 sichern dabei die Lage des freien Endes des Bogens 2. Nachfolgend erfassen die
ersten Transportsauger 13 den von den Trennsaugern 10 gehaltenen Bogen 2, und sind
dabei unmittelbar den Trennsaugern 10 zugeordnet. Der Bogen 2 wird von den Trennsaugern
10 freigegeben und die Bogenklappe 8 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, wobei die Bogenklappe
8 mit den unteren Bogenleitmitteln 42 und den oberen Bogenleitmitteln 41 einen Einlauftrichter
bildet. Anschließend werden die auf den ersten Führungsschienen 16 durch Gleitsteine
15 angeordneten ersten Transportsauger 13 über die erste Schubstange 21 und die an
dieser angreifenden sowie mit der ersten Antriebswelle 25 drehfest verbunden ersten
Schubkurbel 23 in Förderrichtung 18 verschoben. Dabei ist der von den ersten Transportsaugern
13 in Förderrichtung 18 realisierte Weg so groß, dass die Bogenvorderkante 2.1 des
von den ersten Transportsaugern 13 gehaltenen Bogens 2 gegen die Anlegmarken 48 des
in einer Rastlage befindlichen Vorgreifers 44 geführt wird. Anschließend wird der
Bogen 2 vom Vorgreifer 44 übernommen, indem die Greifer 47 gegen die Anschlagleiste
46 geführt werden, und von den ersten Transportsaugern 13 freigegeben. Der Vorgreifer
44 wird beschleunigt und der Bogen 2 der Anlegtrommel 45 zur Übergabe an den Druckzylinder
49 zugeführt.
[0021] Nach dem Anlegen des Bogens 2 mit der Vorderkante 2.1 an den Anlegmarken 48 und der
Freigabe durch die ersten Transportsauger 13 werden diese nach dem Durchlaufen einer
Umkehrlage zu den Trennsaugern 10 zur Übernahme eines zwischenzeitlich vereinzelten
Bogens 2 zurückgeführt. Wird ein Vorgreifer 44 vorgesehen, der zur Übernahme eines
Bogens 2 eine Rastlage durchläuft, wird dieser Bogen 2 unmittelbar vor dem Durchlaufen
der Umkehrlage durch die ersten Transportsauger 13 an den Anlegmarken 48 angelegt.
Ist eine mit einer alternierenden Geschwindigkeit ständig umlaufende Vorgreifertrommel
vorgesehen, wird der von den ersten Transportsaugern 13 geförderte Bogen 2 dann an
den Anlegmarken 48 angelegt, wenn dessen Geschwindigkeit geringfügig höher ist als
die Umlaufgeschwindigkeit der Anlegmarken 48.
[0022] Ist es bei der Verwendung lediglich erster Transportsauger 13 erwünscht, dass die
ersten Transportsauger 13 auf einer Bahn zu den Trennsaugern 10 zurückgeführt werden,
die oberhalb der Bogenförderebene 30 verläuft, können die schwenkbar der Lagerwelle
31 zugeordneten ersten Führungsschienen 16 durch den von der ersten Kurvenscheibe
38 gesteuerten und mittels der ersten Koppel 32 mit den ersten Führungsschienen 16
verbundenen ersten Rollenhebel 34 angehoben und abgesenkt werden.
[0023] Soll ein hoher Bogendurchlauf realisiert werden, ist es möglich, neben den ersten
Transportsaugern 13 die zweiten Transportsauger 14 vorzusehen, wobei die Transportsauger
13, 14 halbtourig durch die Motoren 27, 28 angetrieben werden und die Wirkungsweise
der zweiten Transportsauger 14 sowie ihr Antrieb analog zu dem der ersten Transportsauger
13 erfolgt. Bei der Verwendung erster und zweiter Transportsauger 13, 14 ist es, um
einen störungsfreien Transport der Bogen 2 zu ermöglichen bzw. eine Kollision der
Transportsauger 13, 14 zu vermeiden, erforderlich, die Bewegung der Transportsauger
13, 14 nach dem Anlegen der Bogen 2 mit der Bogenvorderkante 2.1 an den Anlegmarken
48 auf einer Bahn zu den Trennsaugern 10 zu realisieren, die über der Bogenförderebene
30 verläuft. Außerdem ist es erforderlich, um ein kollisionsfreies Arbeiten der Vorrichtung
zu ermöglichen, dass die die ersten Transportsauger 13 verbindende erste Saugerstange
19 und die die zweiten Transportsauger 14 verbindende zweite Saugerstange 20 so ausgebildet
sind, dass während des Transports der Bogen 2 durch die ersten Transportsauger 13
oder zweiten Transportsauger 14 eine Störungsfreie Rückführung der Transportsauger
13, 14 auf der oberhalb der Bogenförderebene 30 gelegenen Bahn möglich ist.
[0024] Um unabhängig vom Längsformat der innerhalb eines Formatbereichs zur Verarbeitung
gelangenden Bogen 2 eine sicher Anlage der Bogenvorderkanten 2.1 an den Anlegmarken
48 zu ermöglichen, sind die Trennsauger 10, der Tasterfuß 11, die Transportsauger
13, 14 und gegebenenfalls weitere Arbeitsorgane sowie die zugehörigen Antriebe in
einer funktionellen Einheit zusammengefasst, welche in oder entgegen der Förderrichtung
18 verschoben werden kann.
[0025] Im Ausführungsbeispiel wurde, um einen solchen Hub der Transportsauger 13, 14 realisieren
zu können, der es ermöglicht, dass die auf dem Bogenstapel 3 befindlichen und von
den Trennsaugern 10 vereinzelten Bogen 2 mittels der Transportsauger 13, 14 ohne zusätzliche
Bogentransportmittel direkt den Bogenbeschleunigungsmitteln 43 zuzuführen, den Transportsaugern
13, 14 eine erste Schubkurbelgetriebe 50 und ein zweites Schubkurbelgetriebe 51 zugeordnet.
Die Schubkurbelgetriebe 50, 51 bestehen aus den Gleitsteinen 15, Führungsschienen
16, 17, Schubstangen 21, 22, Schubkurbeln 23, 24 und Antriebswellen 25, 26. Die Transportsauger
13, 14 können auch durch andere Mechanismen, die einen ausreichenden Hub erzeugen,
um die im Bereich der Hinterkante 2.2 erfassten Bogen 2 vom Bogenstapel 3 direkt den
Bogenbeschleunigungsmitteln 43 zuzuführen, angetrieben werden. So können z. B. den
auf den Führungsschienen 16, 17 angeordneten Transportsaugern 13, 14 auch direkt eine
translatorische Bewegung erzeugende Antriebe, wie z. B. Linearmotoren, hydraulische
oder pneumatische Antriebe, zugeordnet werden, wobei die Transportsauger 13, 14 auch
die zusätzliche Funktion des Trennens der Bogen 2 vom Bogenstapel 3 übernehmen können.
[0026] Um trotz der direkten Zufuhr von im Bereich der Bogenhinterkante 2.2 durch die Transportsauger
13, 14 gehaltenen Bogen 2 zu den Bogenbeschleunigungsmitteln 43 die Verarbeitung hoher
Bogenstapel zu sichern, ist es vorteilhaft, dem Druckzylinder 49 ein Hochversionsanlageaggregat
nach
DE 4343614 B4 mit drei höhenversetzt angeordneten Trommeln und einer Schwinganlage vorzuordnen.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0027]
- 1
- Bogenanleger
- 2
- Bogen
- 2.1
- Bogenvorderkante
- 2.2
- Bogenhinterkante
- 3
- Bogenstapel
- 4
- Stapelplatte
- 5
- Zugmittel
- 6
- Gestell
- 7
- Vorderkantenanschlag
- 7.1
- Anschlagfläche
- 8
- Bogenklappe
- 9
- Klappenwelle
- 10
- Trennsauger
- 11
- Tasterfuß
- 12
- Bläser
- 13
- Erster Transportsauger
- 14
- Zweiter Transportsauger
- 15
- Gleitstein
- 16
- Erste Führungsschiene
- 17
- Zweite Führungsschiene
- 18
- Förderrichtung
- 19
- Erste Saugerstange
- 20
- Zweite Saugerstange
- 21
- Erste Schubstange
- 22
- Zweite Schubstange
- 23
- Erste Schubkurbel
- 24
- Zweite Schubkurbel
- 25
- Erste Antriebswelle
- 26
- Zweite Antriebswelle
- 27
- Erster Motor
- 28
- Zweiter Motor
- 29
- Zahnriemen
- 30
- Bogenförderebene
- 31
- Lagerwelle
- 32
- Erste Koppel
- 33
- Zweite Koppel
- 34
- Erster Rollenhebel
- 35
- Zweiter Rollenhebel
- 36
- Erste Kurvenrolle
- 37
- Zweite Kurvenrolle
- 38
- Erste Kurvenscheibe
- 39
- Zweite Kurvenscheibe
- 40
- Bogenleitvorrichtung
- 41
- Obere Bogenleitmittel
- 42
- Untere Bogenleitmittel
- 43
- Bogenbeschleunigungsmittel
- 44
- Vorgreifer
- 45
- Anlegtrommel
- 46
- Aufschlagleiste
- 47
- Greifer
- 48
- Anlegmarke
- 49
- Druckzylinder
- 50
- Erstes Schubkurbelgetriebe
- 51
- Zweites Schubkurbelgetriebe
1. Vorrichtung zum Zuführen von Bogen (2) eines an Vorderkantenanschlägen (7) anliegenden
Bogenstapels (3) zu einem Druckzylinder (49) mit einen jeweils obersten Bogen (2)
im Bereich der Bogenhinterkante (2.2) erfassenden und in eine Förderrichtung (18)
verbringenden Transportsaugern (13, 14), wobei zwischen den Vorderkantenanschlägen
(7) und dem Druckzylinder (49) Bogenbeschleunigungsmittel (43) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen (2) den Bogenbeschleunigungsmittel (43) durch die Transportsauger (13,
14) zuführbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Bogenbeschleunigungsmittel (43) ein Vorgreifer (44) oder eine Vorgreifertrommel
vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, das dem Vorgreifer (44) oder der Vorgreifertrommel Anlegmarken (48) zugeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwischen den Vorderkantenanschlägen (7) und den Bogenbeschleunigungsmitteln
(43) eine die während des Transports der Bogen (2) freie Bogenvorderkante (2.1) führende
Bogenleitvorrichtung (40) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenleitvorrichtung (40) aus oberen Bogenleitmitteln (41) und unteren Bogenleitmitteln
(42) besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Bogenleitmittel (41) entgegen einer Förderrichtung (18) der Bogen (2),
sich über die Vorderkantenanschläge (7) hinaus erstreckend, ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Bogenleitmittel (42) in Wirkverbindung mit einer Bogenklappe (8) stehen,
die eine Fortsetzung der Anschlagflächen (7.1) bildet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass erste Transportsauger (13) und zweite Transportsauger (14) vorgesehen und diesen
unabhängig voneinander steuerbare Antriebe zugeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportsauger (13, 14) die Bogen (2) beim Transport in Förderrichtung (18)
in einer Bogenförderebene (30) führen und bei der Bewegung entgegen der Förderrichtung
(18) eine oberhalb der Bogenförderebene (30) gelegene Bahn beschreiben.