[0001] Die Erfindung betrifft ein Anbauteil für ein Gebäuse, insbesondere für ein wärmegedämmtes
Gebäude.
[0002] Aufgrund der hohen Heizkosten wird beim Hausbau auf eine gute Wärmeisolation großen
Wert gelegt. Dies führt dazu, daß die Häuser im Kellerbereich auch eine gute Dämmung
aufweisen, was dazu führt, daß die Kellerräume deutlich wärmer sind als bei alten
Häusern.
[0003] Im Stand der Technik sind bisher keine Anbauteile der in Rede stehenden Art bekannt.
Vielmehr sind lediglich Kabelschächte beziehungsweise Kellerschächte oder aber Vogelhäuschen
als Anbauteil bekannt, die den Zweck des erfindungsgemäßen Anbauteiles nicht erfüllen
können.
[0004] Früher wurden Kellerräume, weil sie kälter waren, auch als Lagerräume für Lebensmittel
eingesetzt. Diese Nutzungsmöglichkeit besteht nun bei den neuen und wärmegedämmten
Häusern nicht mehr.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, eine Lösung zu finden,
um die Vorzüge eines kalten Lagerraumes mit einem gut wärmegedämmten Haus zu verbinden.
[0006] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Anbauteil, wie eingangs beschrieben,
gelöst, wobei das Anbauteil aus einem Grundkörper mit wenigstens vier Wänden besteht,
wobei das Anbauteil an der Außenseite des Gebäudes anordenbar und von einer Unterlage
begrenzt ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, das Anbauteil außerhalb der Wärmeisolationsebene
des Hauses anzuordnen. Es ist außerhalb der Hausisolierung angeordnet, weshalb sich
im Anbauteil eine gegenüber dem Hausinneren geringere Temperatur einstellt. Die Erfindung
ist so beschaffen, daß die diesbezüglichen Wärmedämmeigenschaften des Gebäudes im
Ganzen nicht beeinträchtigt sind und eine gute Wärmeisolation des Hauses weiterhin
bestehen kann.
[0008] Somit besteht in einem gut gedämmten und daher wärmeren Kellergeschoß ein relativ
kalter oder kühler Aufbewahrungsort für entsprechende zu lagernde Güter im erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Anbauteil.
[0009] Üblicherweise wird das erfindungsgemäße Anbauteil in den Geschoßen, die unter dem
Bodenniveau liegen, eingesetzt. Dies kann z.B. das Kellergeschoß oder Unterparterre
usw. sein. Darauf ist aber die Erfindung in keinster Weise beschränkt, das erfindungsgemäße
Anbauteil kann auch im Erdgeschoß oder höher gelegenen Geschoßen vorgesehen werden.
[0010] Ein derartiges Anbauteil hat viele Vorteile. Da es außerhalb des Gebäudes angeordnet
ist, weicht die Raumtemperatur des Anbauteils von der Innentemperatur des Gebäudes
ab. Gerade bei Lagerung von Lebensmitteln ist es wichtig, daß die Temperatur im Anbauteil
geringer ist als im Gebäude selbst. Dies wird dadurch erreicht, daß das Anbauteil
an einer Seite des Gebäudes angeordnet ist, die wenig Sonneneinstrahlung aufweist,
das heißt vorteilhafterweise auf der Nordseite eines Gebäudes. Küchen sind beispielsweise
ebenfalls vorzugsweise an den Nordseiten von Gebäuden angeordnet, da die Wohnbereich
eher der Südseite zugewandt sind. Auf diese Weise lässt sich das Anbauteil immer in
Nähe einer Küche zuordnen, sodaß es von der Küche aus leicht zugänglich ist.
[0011] Ein weiterer Vorteil eines erfindungsgemäßen Anbauteils besteht darin, daß es beim
Bau eines Hauses gleich mit eingeplant werden kann. Es kann jedoch auch nachträglich
an bereits fertigstehende Häuser angebaut werden.
[0012] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Anbauteils besteht darin, daß das Anbauteil
für die im Anbauteil zu lagernde Güter anpaßbar ist. So ist es möglich, z.B. durch
einen gestampften Erdboden im Anbauteil ein Klima zu schaffen, welches insbesondere
für die Lagerung von Obst und Gemüse, insbesondere Wurzelgemüse, günstig ist. Gleiches
ist auch für die Lagerung von Wein günstig. So ist alternativ das erfindungsgemäße
Anbauteil mit einem Boden ausstattbar, der die Luftfeuchtigkeit in dem Anbauteil auf
einem bestimmten Wert hält.
[0013] Die im Stand der Technik bekannten Lösungen vermögen die erfindungsgemäße Aufgabe
nicht zu erfüllen, da sie entweder als eine Art Vogelhäuschen ausgebildet sind, die
lediglich in oberen Bereichen an Häusern anbaubar sind und die bestenfalls vom Titel
her Anbauteile darstellen. Ein Anbauteil, welches am Ende einen gegenüber dem Gebäude
wesentlich kühleren Kellerraum beispielsweise zur Verfügung stellt, ist dem Stand
der Technik nicht zu entnehmen.
[0014] Weitere im Stand der Technik bekannte Lösungen, wie Kabelkanäle oder Kellerfenster-Lichtschächte
oder dergleichen vermögen die gestellte Aufgabe nach der Erfindung ebenfalls nicht
zu lösen. Die Erfindung ist insbesondere durch die Ausgestaltung des Anbauteils für
ein Gebäude abgegrenzt, indem es aus einem Grundkörper mit wenigstens vier Wänden
besteht und wobei das Anbauteil an der Außenseite des Gebäudes anordenbar und von
einer Unterlage begrenzt ist.
[0015] Von der Erfindung sind selbstverständlich auch Lösungen umfasst, bei denen der Grundkörper
aus mehr als vier Wänden besteht. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein komplett
geschlossener Körper als Anbauelement vorgesehen wird, der lediglich eine zum Gebäude
hin zugewandte Öffnung als Türeingang aufweist und gegebenenfalls noch Lüftungsdurchgänge
besitzt. Diese Variante wird von der Erfindung ebenfalls umfasst. Insbesondere unterscheidet
sich die Lösung nach der Erfindung vom Stand der Technik dadurch, dass das Anbauteil
der Erfindung aus einem Teil gefertigt ist, einen Grundkörper mit wenigstens vier
Wänden aufweist und/oder als Betonfertigteil ausgebildet ist. Dabei ist das Anbauteil
bevorzugterweise auch gegenüber dem Gebäude isoliert.
[0016] Auch eine aus dem Stand der Technik bekannte Lösung eines Balkons als Anbauteil bildet
gegenüber dem Anbauteil nach der Erfindung nach Anbringung am Gebäude keinen geschlossenen
Raum. Gegenüber einem aus dem Stand der Technik bekannten Lichtschacht, der mit einem
Gitterrost abgedeckt ist, unterscheidet sich die Erfindung vorteilhaft dadurch, dass
das Anbauteil beispielsweise aus einem einstückig gefertigten Betonfertigteil besteht,
einen Grundkörper mit wenigstens vier Wänden aufweist, gegenüber dem Gebäude isoliert
ist oder direkt auf dem Fundament aufsteht oder gegebenenfalls entsprechend einer
später noch zu beschreibenden Ausführungsform mit einer Belüftungsvorrichtung versehen
ist.
[0017] Die Erfindung bietet demnach ein Anbauteil an, welches in hervorragender Weise geeignet
ist, zusätzliche Räume, als kühlere Räume gegenüber den Gebäuderäumen beziehungsweise
Kellerräumen des Gebäudes vorzusehen. Dabei ist es selbstverständlich möglich, diese
Lösung bei der Bauplanung bereits vorzusehen. Selbstverständlich ist es allerdings
nach der Erfindung auch möglich, das Anbauteil an fertiggestellten Gebäuden später
anzubauen. Dazu muss gegebenenfalls in das Gebäude eine entsprechende Öffnung als
Durchgang eingebracht werden und ein vorzugsweise wärmegedämmte Tür dort eingebaut
werden, um die Funktionalität eines gewünschten kühleren Raumes zu erhalten.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist demnach die Unterlage das Erdreich selbst,
auf welchem das Bauteil aufgestellt wird, oder welches bei einer aufgehängten Konstruktion
beziehungsweise Variante des Anbauteils den Boden bildet. Das Anbauteil nach der Erfindung
ist demnach sowohl auf dem Boden aufstellbar als auch an dem Gebäude anbringbar, indem
es beispielsweise dort angeflanscht oder befestigt wird, so dass die tragenden Eigenschaften
der Gebäudekonstruktion, an welcher das Bauteil angebaut wird, mit genutzt werden.
[0019] Die Erfindung umfasst allerdings auch eine Lösung, bei der die Unterlage von der
Bodenplatte des Gebäudes selbst und/oder von einer Bodenplatte des Bauteils gebildet
ist.
[0020] Des Weiteren ist es nach der Erfindung auch möglich, dass das Anbauteil sich auf
der Unterlage wie zum Beispiel einer Betonplatte oder dem Erdreich abzustützen vermag.
[0021] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das erfindungsgemäße Anbauteil ein- oder
mehrteilig ausgebildet. Hierbei kann das Anbauteil aus einem Formteil bestehen, das
einstückig ausgebildet ist. In einer ersten Ausführungsform besteht das erfindungsgemäße
Anbauteil beispielsweise aus einem Kunststoffformteil. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist es mehrteilig ausgebildet, das heißt es kann aus einzelnen vollständigen Seitenwänden
gebildet sein oder die Seitenwände selbst sind aus einzelnen Elementen zusammengesetzt,
_die dann ihrerseits mit weiteren Seitenteilen zu dem erfindungsgemäß ausgebildeten
Anbauteil komplettierbar sind.
[0022] Nach einem ersten Ausführungsbeispiel besteht das Anbauteil aus einzelnen Elementen
wie Mauersteinen, das heißt es werden die Wände des Anbauteils gemauert. Die Wände
können auch aus einer Holzverschalung bestehen oder es werden Kunststoffteile als
Wand eingesetzt.
[0023] Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel besteht das Anbauteil aus
einem oder mehreren Fertigteilen, wobei die Fertigteile selbst wiederum aus vorgefertigten
Teilen bestehen, die vor Ort oder im Werk zusammengesetzt werden. Als Fertigteile
eignen sich insbesondere Betonfertigteile, wobei das Anbauteil selbst als ein Betonfertigteil
ausgebildet ist. Es wird so bereits vorgefertigt an die Baustelle geliefert.
[0024] Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ist das Anbauteil schrankartig
ausgebildet, das heißt es besteht aus einem Grundkörper und einer daran angeordneten
Tür und wird als Komplettteil an der Außenseite des Gebäudes angeordnet. Vorteilhafterweise
ist die Seite mit der Tür dem Gebäude zugewandt, wobei das Gebäude in diesem Bereich
eine Aussparung aufweist, sodaß das Anbauteil vom Gebäude aus zugänglich ist.
[0025] Vorteilhafterweise ist das Anbauteil mit dem Gebäude verbunden, so daß es mit dem
Gebäude eine Einheit bildet. Üblicherweise stützt sich das Anbauteil auf einer Unterlage
ab und wird mit Hilfe von Verbindungsmitteln spaltfrei mit dem Gebäude verbunden.
Als Verbindungsmittel können dabei Schrauben, Winkel, Dübel und dergleichen dienen.
[0026] Vorteilhafterweise ist an der dem Gebäude zugewandten Seite der Seitenwände ein Flansch
vorgesehen. Der Flansch ist z.B. an der Ober- oder Unterseite der Seitenwand rechtswinklig
zu dieser und somit parallel verlaufend zur Hauswand angeordnet. Der Flansch besitzt
z.B. entsprechende Ausnehmungen oder Bohrungen, durch welche das erfindungsgemäße
Anbauteil spaltfrei an der Gebäudeaußenwand anschließbar ist.
[0027] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist das Anbauteil gegenüber dem
Gebäude isoliert.
[0028] Das Anbauteil ist auf der kalten Seite der Isolierung angeordnet. In einer weiteren
erfindungsgemäßen Ausführungsform, die weiter unten nochmals ausführlich beschrieben
wird, besitzt das Gebäude im Bereich des Anbauteiles eine Öffnung, die durch eine
Türe verschließbar ist. Auch die Türe ist geschickterweise wärmeisoliert und Teil
der Isolationsebene des Gebäudes. Das Anbauteil ist also bewusst auf der kalten Seite
des Gebäudes angeordnet, um nicht die verhältnismäßig hohen Temperaturen des Gebäudes
anzunehmen. Dabei ist es auch günstig, daß das erfindungsgemäße Anbauteil in einer
weiteren Variante schlecht oder garnicht isoliert ist, in jedem Fall aber schlechter
isoliert ist als das Gebäude, um ein deutlich niedrigeres Temperaturniveau, wie im
Innenraum des Gebäudes einzunehmen.
[0029] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, das Anbauteil im Kellergeschoßbereich
des Gebäudes anzuordnen. Das Anbauteil ist dann zumindest teilweise im Erdreich eingegraben.
Die Temperatur im Erdreich weist über das gesamte Jahr eine relativ konstante Temperatur
auf. Dadurch, daß das Anbauteil vom übrigen Gebäude isoliert aufgestellt ist, findet
zwischen Gebäude und Anbauteil kein Temperaturausgleich statt, sodaß ideale Bedingungen
für das Lagern von Lebensmitteln im Anbauteil vorhanden sind.
[0030] Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung kann das Anbauteil auch oberhalb des
Erdreichs angeordnet sein. Hier ist vorteilhafterweise eine Lage des Anbauteils vorgesehen,
so daß es nicht durch die Sonneneinstrahlung aufgewärmt werden kann. Dies ist insbesondere
auf der Nordseite eines Gebäudes. Jedoch ist es nicht nur vorstellbar, das Anbauteil
auf das Erdreich aufzustellen, sondern auch wie einen Balkon auf die Außenseite eines
Gebäudes in einem oder mehreren der Geschoße anzuordnen. Auch hier dient es vorzugsweise
als Vorratskammer.
[0031] Vorteilhafterweise besteht das Anbauteil aus vier rahmenartig zusammenwirkenden Wänden,
zwei Seitenwänden, einer Decke, einem Boden sowie einer als Rückwand ausgebildeten
Wand.
[0032] Mit der offenen Seite ist das Anbauteil zugänglich. Diese offene Seite ist dem Gebäude
zugewandt, wobei in dem Gebäude eine Aussparung vorgesehen ist, die mit der offenen
Seite des Anbauteils fluchtet. Nach einer weiteren Ausführung kann die offene Seite
ebenfalls mit einer Wand versehen sein, wobei diese wand eine Öffnung aufweist, die
kleiner ist als die Wand selbst. Dies gibt dem Anbauteil eine höhere Stabilität. Mit
der als Boden ausgebildeten Wand stützt sich das Anbauteil auf einer Unterlage ab.
Als Unterlage ist beispielsweise die Bodenplatte des Gebäudes vorgesehen, die über
den Grundriss des Gebäudes hervorsteht. Nach einer weiteren Ausführung ist das Anbauteil
direkt auf einen eben vorbereiteten Boden (z.B. gestumpftes Erdreich) aufgesetzt und
im Falle, daß das Anbauteil in einem der oberen Geschosse des Gebäudes vorgesehen
ist, ist es auf einer an der Außenwand des Gebäudes angeordneten Plattformen balkonartig
aufgesetzt.
[0033] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel besteht das Anbauteil aus drei U-förmig angeordneten
Wänden, beispielsweise zwei Seitenwänden, einer Decke und einer Rückwand, wobei das
Anbauteil mit seiner offenen Seite auf der Unterlage aufstellbar ist. In diesem Ausführungsbeispiel
fehlt der Boden des Anbauteils. Dies hat den Vorteil, daß das Anbauteil auf einem
gestampften Erdreich oder auf Gittersteinen aufsetzbar ist, sodaß die Feuchtigkeit
im Anbauteil durch den Zugang zum Erdreich bestimmt ist. Gerade zur Lagerung von Äpfeln,
Kartoffeln und sonstigem Lagergemüse oder -obst hat es sich schon seit Generationen
bewährt, den Boden nicht vollständig zu verschließen. Eine derartige Ausführung des
Anbauteils ist nur dann von Vorteil, wenn das Anbauteil im Kellergeschoß oder im Ergeschoßbereich
des Gebäudes angeordnet ist.
[0034] Vorteilhafterweise ist an dem Anbauteil selbst eine Tür vorgesehen, mit der das Anbauteil
dicht verschlossen werden kann. Durch die Aussparung in der Gebäudewand lässt sich
die Tür vom Inneren des Gebäudes aus öffnen. Vorteilhafterweise ist die Tür wärmegedämmt,
sodaß kein Wärmeausgleich zwischen Anbauteil und Gebäudeinnenraum entsteht. Das Anbauteil
selbst weist keine oder nur eine geringe Wärmedämmung auf, da es gewünscht ist, daß
die Temperatur im Anbauteil niedriger ist als im Gebäude selbst. Zumindest muss die
Wärmedämmung des Anbauteils schlechter sein als die Wärmedämmung des Gebäudes. Das
Gebäude selbst weist eine erhebliche Wärmedämmung auf. Insbesondere bei wärmegedämmten
Gebäuden, wie Passivhäuser sind diese bis im Kellerbereich hinunter mit einer dicken
Wärmedämmung versehen, sodaß Heizkosten eingespart werden können.
[0035] Ein gestampfter Boden dient hauptsächlich zum Erhalt der Luftfeuchtigkeit im Anbauteil.
Um Lebensmittel länger lagern zu können, muss jedoch im Anbauteil auch eine Luftzirkulation
stattfinden. Eine derartige Luftzirkulation wird dadurch erreicht, daß eine Belüftungsvorrichtung
vorgesehen ist. Diese Belüftungsvorrichtung besteht im einfachsten Fall aus einer
Abluftöffnung, da Zuluft möglicherweise durch Spalte an der Tür oder durch das öffnen
der Tür in den Vorratsraum gelangen kann. Die Abluft entweicht nach oben. Vorteilhafterweise
ist auch eine Zuluftöffnung vorgesehen, sodaß eine ständige Luftzirkulation im Anbauteil
vorhanden ist. Die Zuluftöffnung ist vorteilhafterweise im unteren Bereich des Anbauteils
angeordnet und die Abluftöffnung im oberen Bereich. Die warme Abluft entweicht nach
oben, wodurch durch den Unterdruck im Anbauteil die kühle Außenluft in das Anbauteil
durch die Zuluftöffnung hineingesogen wird. Ein Ventilator ist deshalb nicht unbedingt
notwendig, um einen Luftaustausch im Anbauteil zu erzielen. Er könnte jedoch die Luftzirkulation
wesentlich unterstützen.
[0036] Bei Anordnung des Anbauteils oberhalb des Erdreichs reichen diese Zuluft- und Abluftöffnungen
vollständig aus, um die Luftzirkulation aufrecht zu erhalten. Die Öffnungen sind mit
Gitter oder Netzen versehen, um Schädlinge wie Mäuse und Ratten oder Ungeziefer wie
Fliegen und dergleichen abzuhalten. Bei Anordnung des Anbauteils im Erdreich muss
zwischen der Zu- und Abluftöffnung zur Erdoberfläche hin eine Verbindung gebildet
werden. Dies wird beispielsweise durch Rohrleitungen erreicht. Diese Rohrleitungen
sind vorteilhafterweise, um das Eindringen von Feuchtigkeit wie Regenwasser oder Schmutz
zu verhindern, mit einer Abdeckung versehen oder abgewinkelt. Nach einem einfachen
Ausführungsbeispiel ist die zur Oberfläche hinreichende Rohrleitung über ein Winkelstück
mit der Zuluftöffnung verbunden. Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel kann jedoch
auch in einer der Wände des Anbauteils, vorteilhafterweise in einer der Seitenwände
oder auch in der Rückwand bereits Kanäle vorgesehen sein, die als Rohrleitung dienen.
Bei Betonfertigteilen sind diese Kanäle bereits bei der Herstellung des Betonfertigteils
vorgesehen.
[0037] Mit der Erfindung wird jedoch nicht nur das Anbauteil selbst beansprucht, sondern
auch ein Gebäude, insbesondere ein wärmegedämmtes Gebäude mit einem Anbauteil, das
die bereits beschriebenen Merkmale aufweist. In der heutigen Zeit werden die Gebäude
mit einer sehr guten Wärmeisolierung hergestellt, sodaß zur Aufrechterhaltung einer
angenehmen Raumtemperatur wenig Energie eingesetzt werden muss. Auch im Sommer ist
eine gute Isolierung von Vorteil, daß das Gebäude im Inneren nicht allzu stark aufheizt.
Die Raumtemperatur im Anbauteil soll jedoch niedriger sein als die im Gebäude selbst,
weshalb es sich als vorteilhaft herausgestellt hat, das Anbauteil selbst nicht zu
isolieren beziehungsweise dieses nur gegenüber dem Gebäude zu isolieren, sodaß keine
Wärmebrücke entsteht. Das Gebäude selbst weist in einer seiner Außenwände eine Aussparung
auf, die mit der Öffnung des Anbauteils fluchtet, sodaß das Anbauteil vom Innenraum
des Gebäudes aus zugänglich ist.
[0038] Die Tür, die das Anbauteil verschließt, kann in diesem Ausführungsbeispiel auch an
dem Gebäude selbst angeordnet sein. Das Anbauteil selbst ist in diesem Fall nicht
mit einer weiteren Tür versehen, wobei eine doppelte Isolierung, eine Tür im Gebäude
sowie am Anbauteil die Isolierung wesentlich erhöht. Vorteilhafterweise ist die Tür
wärmegedämmt.
[0039] Es ist nicht nur vorgesehen, das Anbauteil an einem der Geschoße, insbesondere am
Kellergeschoß des Gebäudes anzuordnen, sondern auch oberirdisch, das heißt im Erdgeschoß
oder an einem der oberen Geschoße. Es ist jedoch auch möglich, jedes Geschoß mit einem
Anbauteil zu versehen. Des Weiteren ist nicht nur das Anbauteil selbst oder das Gebäude
vom Schutzumfang erfasst, sondern auch ein Betonfertigbauteil als Anbauteil, wobei
das Betonfertigbauteil aus einem einzigen Stück gegossen sein kann. Nach einer weiteren
Variante sind die einzelnen Wände des Anbauteils aus Betonfertigbauteilen erstellt
und anschließend zusammengesetzt.
[0040] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teilausschnitt eines Gebäudes mit dem erfindungsgemäßen Anbauteil in Seitenansicht,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt des Gebäudes mit dem erfindungsgemäßen Anbauteil in einer Ansicht
von oben;
[0041] In der Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Anbauteil 1 in Seitenansicht und in Fig. 2
in Draufsicht jeweils geschnitten dargestellt. Das Anbauteil 1 ist hier aus einem
Betonfertigteil hergestellt. Es besteht aus vier rahmenartig angeordneten Wänden 2,
das heißt zwei Seitenwänden 2/2 und 2/4 einer Decke 2/1 und einem Boden 2/3 sowie
einer als Rückwand 2/5 ausgebildeten Wand 2. Zu dem Gebäude 3 hin ist das Anbauteil
1 offen. Diese Öffnung 25 ist dem Gebäude 3 zugewandt. In der Außenwand 30 des Gebäudes
3 ist eine Aussparung 4 vorgesehen, die einen vom Gebäude 3 ausgehenden Durchgang
zum Anbauteil 1 bildet. Das Gebäude 3 ist auf einer Bodenplatte 5 aufgestellt, auf
dieser wiederum steht das Anbauteil 1 mit seiner als Boden 2/3 ausgebildeten Wand
2 auf.
[0042] Wie hier dargestellt ist das Anbauteil 1 am Kellergeschoß 3/1 des Gebäudes 3 vorgesehen.
Zumindest im Bereich des Kellers ist die Gebäudeaußenwand 30 mit einer Wärmedämmung
31 isoliert. Das Anbauteil 1, weist keine Isolierung auf. Durch diese Maßnahme ist
die Raumtemperatur im Anbauteil 1 niedriger als im Gebäude 3 selbst.
[0043] Eine die Aussparung 4 verschließende Tür 8 bewirkt, daß zwischen Anbauteil 1 und
Gebäude 3 kein Wärmeausgleich stattfindet. Vorteilhafterweise ist die Tür 8 ebenfalls
mit einer Wärmedämmung versehen, so daß es im Gebäude 3 selbst auch bei niedrigen
Außentemperaturen warm bleibt, im Anbauteil 1 jedoch eine geringere Temperatur herrscht.
[0044] Für eine gute Luftzirkulation im Anbauteil 1 ist eine Belüftungsvorrichtung vorgesehen.
Diese Belüftungsvorrichtung besteht aus einer Zuluftöffnung 20 und einer Abluftöffnung
21. Die Zuluftöffnung 20 ist vorteilhafterweise in einer der Seitenwände 2/2 oder
2/4 oder in der Rückwand 2/5 angeordnet. Die Abluftöffnung 21 befindet sich oberhalb
der Zuluftöffnung 20. Sie ist beispielsweise ebenfalls an einer der Seitenwände 2/2,
2/4, der Rückwand 2/5 oder in der als Decke 2/1 ausgebildeten Wand 2 angeordnet.
[0045] Nach dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Anbauteil 1 am Kellergeschoß
3/1 des Gebäudes 3 vorgesehen. Es liegt somit unterhalb des Erdreichniveaus 6 und
ist vollkommen von Erde eingeschlossen. Um die Luftzirkulation im Anbauteil 1 aufrecht
zu erhalten, ist deshalb die Zuluftöffnung 20 als auch die Abluftöffnung 21 mit je
einer Rohrleitung 7/1 und 7/2 verbunden, die beide oberhalb des Erdreichniveaus 6
enden. Um zu verhindern, daß in diese Rohrleitungen 7/1, 7/2 Regen eindringt, sind
sie abgedeckt. Zusätzliche Gitter oder Netze im Bereich der Zu- beziehungsweise Abluftöffnung
20, 21 verhindern das Eindringen von Ungeziefer. Diese Gitter oder Netze können auch
direkt an dem Rohrleitungsaustritt oberhalb des Erdreichniveaus 6 angeordnet sein.
[0046] Wie in den Figuren zu erkennen ist, ist im Anbauteil 1 ein Regalsystem 9 angeordnet.
Dieses Regalsystem 9 besteht beispielsweise aus Abstellflächen und Flaschenregalen,
Steigen für Obst usw. Die Regale können einzeln direkt an den Seitenwänden 2/2, 2/4
beziehungsweise der Rückwand 2/5 des Anbauteils 1 befestigt sein. Nach einer weiteren
Ausführung ist es im Anbauteil 1 aufgestellt. Hängeregale die an der Decke 2/1 befestigt
sind, werden ebenfalls vorgeschlagen.
[0047] Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, ist das Anbauteil 1 über Befestigungsmittel 10 mit
der Außenwand 30 des Gebäudes 3 verbunden. Die Befestigungsmittel 10 bestehen aus
Befestigungswinkeln, die mit der Außenwand 30 durch Anschrauben verbunden sind.
[0048] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0049] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist.
[0050] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0051] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahren als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
[0052] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar auch dann,
wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise
im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
1. Anbauteil für ein Gebäude, insbesondere für ein wärmegedämmtes Gebäude, bestehend
aus einem Grundkörper mit wenigstens vier Wänden, wobei das Anbauteil (1) an der Außenseite
des Gebäudes anordenbar und von einer Unterlage begrenzt ist.
2. Anbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage das Erdreich ist, auf welchem das Bauteil aufgestellt wird oder welches
bei einer aufgehängten Konstruktion beziehungsweise Variante den Boden bildet und/oder
die Unterlage von der Bodenplatte des Gebäudes und/oder von einer Bodenplatte des
Bauteils gebildet ist und/oder das Anbauteil sich auf einer Unterlage, wie zum Beispiel
einer Betonplatte oder dem Erdreich abzustützen vermag.
3. Anbauteil nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anbauteil (1) ein- oder mehrteilig ausgebildet ist und/oder das Anbauteil (1)
aus einzelnen Elementen wie Mauersteine, Holz-oder Kunststoffteile besteht, die miteinander
verbunden sind und/oder das Anbauteil (1) aus einem oder mehreren Fertigteil/en, insbesondere
Betonfertigteil/en besteht.
4. Anbauteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anbauteil (1) schrankartig ausgebildet ist und/oder das Anbauteil (1) mit dem
Gebäude (3) verbindbar ist.
5. Anbauteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anbauteil (1) einen Flansch aufweist, der mit einer Vorrichtung an dem Gebäude
(3) zusammenwirkt und/oder das Anbauteil (1) über Befestigungsmittel (10) mit dem
Gebäude (3) verbindbar ist.
6. Anbauteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anbauteil (1) gegenüber den Gebäude (3) isoliert ist und/oder das Anbauteil (1)
vorzugsweise im Kellergeschoßbereich (3/1) des Gebäudes (3) anordenbar ist und/oder
das Anbauteil (1) vier rahmenartig zusammenwirkende wände (2), insbesondere zwei Seitenwände
(2/2, 2/4), eine Decke (2/1), ein Boden (2/3) sowie eine als Rückwand (2/5) dienende
Wand (2) aufweist.
7. Anbauteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Anbauteil (1) mit der als Boden (2/3) dienenden Wand (2) auf der Unterlage
abstützt und/oder drei U-förmig angeordnete Wände (2/1, 2/2, 2/4) an dem Anbauteil
(1) vorgesehen sind und das U-förmige Anbauteil (1) mit seiner offenen Seite auf der
Unterlage aufstellbar ist.
8. Anbauteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (5) Teil des Gebäudes (3) ist und/oder das Anbauteil (1) zumindest
mit einer Öffnung (25) versehen ist und/oder das Anbauteil (1) mit einer die Öffnung
(25) verschließenden Tür versehen ist, wobei die Tür bevorzugt wärmegedämmt ist.
9. Anbauteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch keine oder nur eine geringe Wärmedämmung des Anbauteils (1) nach außen und/oder die
Wärmedämmung des Anbauteils (1) schlechter ist als die Wärmedämmung des Gebäudes (3),
insbesondere im Anschlußbereich des Anbauteils (1) an das Gebäude (3).
10. Anbauteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anbauteil (1) mit einer Belüftungsvorrichtung versehen ist und/oder die Belüftungsvorrichtung
aus einer Zuluftöffnung (20) und einer Abluftöffnung (21) besteht und/oder die Zuluftöffnung
(20) im unteren Bereich des Anbauteiles (1) und die Abluftöffnung (21) im oberen Bereich
des Anbauteiles (1) angeordnet ist und/oder die Abluftöffnung (21) an einer der Wände
(2) des Anbauteils (1) angeordnet ist.
11. Anbauteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zu- und/oder Abluftöffnung (20, 21), insbesondere über Rohrleitungen (7/1, 7/2),
mit der Außenluft verbunden sind und/oder die Zu- und/oder Abluftöffnung (20, 21)
mit einem Gitter verschlossen sind und/oder die Rohrleitungen (7/1, 7/2) in einer
oder mehreren der Wände (2) integriert sind und/oder das Anbauteil (1) mit einem Regalsystem
(9) versehen ist .
12. Anbauteil für ein Gebäude, bestehend aus einem Grundkörper aus wenigstens vier rahmenartig
zusammenwirkenden Wänden (2/1 - 2/4) und einer Rückwand (2/5), der als Betonfertigteil
ausgebildet ist und mit einer Tür versehen ist, wobei die Tür wärmegedämmt ist und
zumindest eine Zu- und Abluftöffnung vorgesehen ist, die eine Verbindung zur Außenluft
aufweisen.
13. Gebäude, insbesondere wärmegedämmtes Gebäude mit einem Anbauteil nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 12.
14. Gebäude nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Anbauteil (1) keine oder eine geringere Wärmedämmung aufweist als das Gebäude
(3) und/oder das Gebäude (3) eine Aussparung (4), insbesondere eine türgroße Aussparung
(4) besitzt, an deren Außenseite das Anbauteil (1) vorgesehen ist und/oder an der
Aussparung (4) des Gebäudes (3) eine Tür (8), insbesondere eine gut wärmegedämmte
Tür (8) vorgesehen ist und/oder das Betonfertigteil an einem oder mehreren der Geschoße
(3/1, 3/2) des Gebäudes (3), insbesondere am Kellergeschoß (3/1) angeordnet ist.
15. Betonfertigteil als Anbauteil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 12 für ein Gebäude, insbesondere ein wärmegedämmtes Gebäude nach einem oder
beiden der Ansprüche 13 und 14.