[0001] Die Erfindung betrifft ein Beschlag für eine Ausstell- und Kippbewegung eines Flügels
eines Gebäudefensters oder einer Gebäudetür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein Beschlag für einen wenigstens kippbaren, parallel abstellbaren und parallel verfahrbaren
Flügel eines Fensters oder einer Tür der vorgenannten Art ist bereits aus der
EP 0231498 B2 bekannt. Der hierin beschriebene Beschlag weist am oberen Flügelende zwei im Abstand
angeordnete, beidendig mindestens drehbar gelagerte Ausstellarme auf, die mit einem
festen Rahmen verbunden sind, wobei die beiden Ausstellarme mittels eines Lenkers
miteinander gekoppelt sind. Der Beschlag ist sowohl am Rahmen als auch am Flügel aufliegend
montiert und der Flügel vor dem Rahmen verfahrbar. Um insbesondere die gekippte bzw.
parallel abgestellte Lage zu sichern, befindet sich an jedem flügelseitigen Ausstellarmende
eine Rastvorrichtung. Diese besteht aus einem Rastglied, insbesondere einer Rastnase
des Ausstellarms bzw. und einem Rastelement am Flügel mit einer Rastaufnahme für das
Rastglied. Das Rastelement ist aus Kunststoff gefertigt und die Rastaufnahme befindet
sich an einem federelastisch ausweichenden Steg des Rastglieds.
[0003] Nachteilig bei der vorgenannten Ausgestaltung ist, dass das Rastglied sehr aufwendig
ausgebildet ist, was sich bei der Herstellung als kostenintensiv auswirkt. Das Rastglied
benötigt einen relativen großen Bauraum, was sich nachteilig auf das optische Erscheinungsbild
auswirkt. Ferner verfügt das Rastglied über keine dämpfende Wirkung beim Übergang
von der Verschlussstellung in die gekippte bzw. parallel abgestellte Lage des Flügels,
so dass der Flügel ungebremst mit seinem Flügelgewicht in die beschriebene Schaltstellung
übergeht.
[0004] Ein derartiger Beschlag ist ferner aus der
EP 1555368 B1 bekannt geworden. Hierbei ist ein von einem Blendrahmen parallel abstellbarer und
seitlich verschiebbarer Flügel vorgesehen, bei dem für eine Ausstell- oder Kippbewegung
eines Fenster- oder Türflügels am oberen Bereich dieses Flügels zwei obere Ausstellarme
angelenkt sind, die mit ihrem anderen Ende mit jeweils einem in einer horizontalen
Führung verschiebbaren Gleiter gelenkig verbunden sind. Die voneinander beabstandet
zwei am Flügel angelenkten Lagerelemente, tragen schwenkbeweglich über einen Gelenkbolzen
jeweils einen Ausstellarm.
[0005] Die Ausgestaltung trägt am Flügelrahmen im Bereich der Lagerelemente in Richtung
der Gebäudeinnenseite aufgrund der Anordnung der Ausstellarme auf, was sich nachteilig
auf das optische Erscheinungsbild auswirkt. Des Weiteren weist die Ausgestaltung keine
Rast- bzw. Dämpfungseinrichtung für die gekippte bzw. parallel abgestellte Lage auf.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Nachteile bekannter Beschläge zu vermeiden
und einen Beschlag der Eingangs erwähnten Art derart weiter zu bilden, dass bei einer
kostengünstigen Ausführung, bei einer einfachen Montage und einem optisch ansprechendem
Erscheinungsbild einerseits eine einfache aber wirkungsvolle Dämpfung im Bereich der
gewünschten Öffnungsweite des Flügels gegeben ist und andererseits eine gesicherte
Öffnungsweite erreicht wird.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei einem Beschlag nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 dadurch, dass zwischen dem Niet und der Bohrung ein radial verformbares Dämpfungselement
angebracht ist.
[0008] Durch die Ausgestaltung wird erreicht, dass mit der Anordnung des Dämpfungselementes
innerhalb der Schwenklagerung in einer Bohrung des Ausstellarms des Lagerelementes
wenig Bauraum benötigt wird, was sich in vorteilhafter Weise auf das optische Erscheinungsbild
auswirkt. Damit der Ausstellarm keine weitere Aufnahme für das Dämpfungselement vorzusehen
hat, kann der Ausstellarm in vorteilhaft kostengünstiger Herstellung aus einem Bandmaterial
im Längsstanzverfahren hergestellt werden. Des Weiteren erzeugt das aus einem Gummi-
oder einem elastisch verformbaren Kunststoffmaterial gefertigte Dämpfungselement eine
besonders leichtgängige und verschleißarm arbeitende Bauform. Aufgrund der Materialwahl
kann auf ein zusätzliches Schmiermittel zur Minimierung des Reibungswiderstandes bei
der Betätigung des Beschlags verzichtet werden.
[0009] Um das Dämpfungselement möglichst einfach und kostengünstig herzustellen ist vorgesehen,
dass das Dämpfungselement ein im Wesentlichen flach ringförmiger Formkörper ist, der
eine Bohrung aufweist. Dadurch sind Bereiche an dem Dämpfungselement vorgesehen, welche
sich unter Last verformen können.
[0010] Außerdem bewirkt das Dämpfungselement beim Übergang des Ausstellarms von der Verschlussstellung
in die gekippte Lage des Gebäudefensters oder -tür zuerst eine Dämpfung des Flügels
und eine im Anschluss daran gesicherte Ausstelllage, die sowohl in der Kippstellung
wie auch in der parallel abgestellten Lage wirksam ist und behalten bis dahin ihre
Position in einer Rastlage unbeeinflusst bei.
[0011] Eine Weiterbildung sieht vor, dass das Lagerelement als Grundkörper eine Lagerplatte
hat, wobei ein Schenkel und ein Abschnitt ein Winkelstück bilden. Die Lagerplatte
ist im Querschnitt L-förmig ausgebildet und umgreift aufgrund ihrer Ausgestaltung
die Kante des oberen horizontalen Holm des Flügelrahmens. Der Schenkel ist an der
am oberen Rand des Flügelrahmens anliegenden Fläche angeordnet, wobei der Abschnitt
den oberen Rand des Holmes in Richtung zum oberen horizontalen Holm des Blendrahmens
winkelartig übergreift und auf dem Flügelüberschlag anliegt. Durch die voran beschriebene
anliegende Ausgestaltung werden eine kostengünstige Herstellung und ein optisch ansprechendes
Erscheinungsbild erreicht.
[0012] Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung, weist der Abschnitt einen
Ausschnitt auf, der den Flügelüberschlag zur Gebäudeinnenseite gerichtet übergreift.
Der Ausschnitt bildet gemeinsam mit dem Abschnitt bereichsweise eine Plattform oder
Konsole, an der notwendige Funktionselemente angebracht werden können. Eine Bearbeitung
des Blendrahmens für genügend Bauraum der Funktionselemente kann so ausbleiben. Auf
der vergrößerten Oberfläche lassen sich einfach die Rastmittel anordnen.
[0013] Eine Weiterbildung sieht vor, dass der Abschnitt die zur Schwenklagerung bildende
Bohrung aufweist und an dem Ausschnitt die Rastwulst und ein Anschlag angebracht ist.
Dadurch dass die Bohrung zur Schwenklagerung des Ausstellarms bereits im Abschnitt
des plattenförmigen Lagerelementes vorgesehen ist, erhält die Schwenklagerung eine
stabile Position. Außerdem trägt die Position in vorteilhafter Weise dazu bei, wenig
Raum auf der Gebäudeinnenseite zu benötigen, so dass das Lagerelement gering über
den Flügelüberschlag vorsteht. Gleichzeitig wird das optische Erscheinungsbild des
Beschlags vorteilhaft beeinflusst.
[0014] Ein optimale und einfache Herstellung und Montage des Lagerelementes wird dadurch
erreicht, dass der Niet einen Nietkopf aufweist und ausgehend von dem Nietkopf ein
erster Absatz eine erste Bohrung am Abschnitt der Lagerplatte durchgreift, ein zweiter
Absatz eine Bohrung des Dämpfungselementes durchquert und ein dritter Absatz mit einer
Sicherungsscheibe eine Nietverbindung eingeht. Die Zuordnung des Dämpfungselementes
von dem am Lagerelement angeordneten Niet zu dem Ausstellarm erlaubt eine besonders
einfache Montage mit einer exakten Führung des Dämpfungselementes, was eine vorteilhafte
Ansteuerung des Lagerelementes gewährleistet. Dadurch erhält das Dämpfungselement
eine in axialer und radialer Richtung gesicherte unverschiebbare Lage. Ein Entweichen
des Dämpfungselementes wird so ebenfalls vermieden. Beim Übergang des Ausstellarms
von der Verschlussstellung in die gekippte Lage des Gebäudefensters oder -tür wird
das Dämpfungselement gestaucht, so dass der entstehende Impuls durch das Eigengewicht
und der Öffnungsbewegung des Flügels die Anschlagdynamik des Flügels erheblich vermindert.
Anschließend wird der Flügel in eine gesicherte Ausstelllage sowohl für die Kippstellung
als auch für die parallel abgestellte Lage gesteuert. Bedingt durch die voran beschriebene
Ausgestaltung bleiben nahezu alle anderen Bestandteile des Lagerelementes unbelastet.
[0015] Schließlich sieht eine Weiterbildung eines Beschlags vor, dass die Mittelachse der
Bohrung der Lagerplatte und die Mittelachse der Bohrung des Ausstellarms zur Aufnahme
des Dämpfungselementes in der Verschlusslage und in der gekippten Endlage des Gebäudefensters
oder -tür nahezu deckungsgleich ist und vor gekippter Endlage voneinander beabstandet
sind.
[0016] Die unterschiedlichen Abstände werden mit Wirkung des Dämpfungselementes erzeugt.
In Abhängigkeit von der Wahl des Materials und der Toleranz zwischen den Bauteilen
des Rasmittels, kann der Abstand variieren.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Zeichnungen, Es zeigt:
- Fig. 1
- ein in Verschlussstellung angeordnetes Gebäudefenster oder -tür in einer Draufsicht
und von der Gebäudeinnenseite her gesehen,
- Fig. 2
- das Gebäudefenster oder -tür der Fig. 1 in der Seitenansicht im gekippten
Zustand,
- Fig. 3
- das Gebäudefenster oder -tür der Fig. 1 in der Seitenansicht in Parallelabstelllage
gebrachten Flügel,
- Fig. 4
- in perspektivischer Teildarstellung das Gebäudefenster oder -tür im gekippten Zustand
des oberen horizontalen Abschnitts des Blendrahmens und des Flügelrahmens,
- Fig. 5
- in perspektivische Darstellung ein Ausschnitt des nach in Fig. 4 gezeigten Gebäudefensters
oder -tür im gekippten Zustand des oberen horizontalen Abschnitts des Blendrahmens
und des Flügelrahmens,
- Fig. 6
- eine perspektivische Sprengdarstellung des Lagerelementes,
- Fig. 7
- eine Draufsicht des Lagerelementes in der Verschlussstellung des Gebäudefensters oder
-tür,
- Fig. 8
- eine Draufsicht des Lagerelementes beim Übergang des Ausstellarms von der Verschlussstellung
in die gekippte Lage des Gebäudefensters oder -tür,
- Fig. 9
- ebenfalls eine der Fig. 7 und Fig. 8 entsprechende Darstellung, jedoch in gekippter
Lage oder Parallelabstelllage gebrachten Flügelrahmen.
[0018] In den Figuren ist ein Gebäudefenster oder -tür 1 vorgesehen, bestehend aus einem
Blendrahmen 2, mit einem in dem Blendrahmen 2 vorgesehenen, die Festfeld-Verglasung
3 aufweisenden Festfeld und mit einem Flügel 4. Der im Wesentlichen aus dem Flügelrahmen
5 mit einer Verglasung 6 bestehende Flügel 4 ist mittels eines Parallelschiebekipp-Beschlages
am Blendrahmen 2 derart vorgesehen, dass der Flügel 4 aus seiner in der Figur 1 dargestellten
Verschlussstellung, in der die seitlich von dem Festsfeld im Blendrahmen 2 gebildete
Fensteröffnung verschließt, durch Bewegen senkrecht zur Fenster- und Flügelebene (Ausstellbewegung)
in eine Ausstelllage nach Figur 3 und dann durch Verschieben parallel zur Fensterebene
in eine geöffnete Stellung bewegbar ist, in der sich der Flügel 4 von der Innenseite
des Gebäudes her gesehen vor der Festfeld-Verglasung 3 befindet. Des Weiteren ist
der Flügel 4 beispielsweise zum Lüften aus seiner geschlossenen Stellung kippbar,
wie dies in der Figur 2 dargestellt ist.
[0019] Der über eine Betätigungshandhabe 7 betätigbare Parallelabstell-Beschlag umfasst
unter anderem eine Laufwagenanordnung, die im Bereich der Unterseite des unteren horizontalen
Holmes 8 des Flügelrahmens 5 vorgesehen ist und im Wesentlichen aus zwei voneinander
beabstandeten Laufwagen 9 besteht. Jeder Laufwagen 9 besitzt ein Laufwagenelement
10, welches mit Laufwagenrollen in einer unteren, horizontalen Lauf- oder Führungsschiene
11 am unteren, horizontalen Bereich 8 des Blendrahmens 2 geführt und einem Ende eines
unteren Ausstellarm 12 angelenkt ist. Das andere Ende jedes Ausstellarms 12 ist gelenkig
mit einem Lagerelement 13 verbunden, mit dem der betreffende Laufwagen 9 an dem Holm
8 befestigt ist. Die beiden Laufwagenelemente 10 sind über eine untere Verbindungsstange
14 miteinander verbunden, so dass die beiden Ausstellarme 12, die Verbindungsstange
14, die Lagerelemente 13 und die Gelenke an den Enden der Ausstellarme 12 ein unteres
Gelenkparallelogramm bilden. Über dieses ist bei der Flügelbewegung senkrecht zur
Fensterebene stets eine Parallellage des unteren Bereichs des Flügels 4 mit der Ebene
des Blendrahmens 2 gewährleistet.
[0020] Am oberen horizontalen Holm 15 des Flügelrahmens 5 nach Figur 4 sind wiederum voneinander
beabstandet und jeweils in der Nähe einer dortigen Ecke des Flügelrahmens 5 zwei Lagerelemente
16 am Flügelrahmen 5 befestigt. Die beiden Lagerelemente 16 weisen als Grundkörper
eine Lagerplatte 24 auf, die bei der dargestellten Ausführungsform nach Figur 5 bis
6 jeweils im Wesentlichen aus einem Abschnitt 27 und einem Schenkel 28 zusammen ein
Winkelstück bilden.
Die im Querschnitt L-förmig ausgebildete Lagerplatte 24 lehnt sich aufgrund seiner
Bauweise nach Figur 4 und Figur 5 am oberen horizontalen Holm 15 und am Flügelüberschlag
41 des Flügelrahmens 5 an. Der Schenkel 27 ist an der am oberen Rand des Flügelrahmens
5 anliegenden Fläche angeordnet, wobei der Abschnitt 28 mit seinem freien Ende 29
den oberen Rand des Holmes in Richtung zum oberen horizontalen Holm 30 des Blendrahmens
2 winkelartig übergreift und auf dem Flügelüberschlag 41 anliegt.
[0021] Bei dem Herstellungsverfahren der Lagerplatte 24 wird vor dem Biegevorgang, d.h.
bevor der Schenkel 27 und Abschnitt 28 gebildet ist, ein Ausschnitt 26 ausgestanzt.
Der Ausschnitt 26 wird automatisch während des Biegevorgangs in einem Winkel von 90°
mit dem Abschnitt 28 zusammen gebogen. Der Abschnitt 28 und der Ausschnitt 26 bilden
bereichsweise eine vergrößerte Plattform oder Konsole.
Der Ausschnitt 26 übergreift ebenfalls den Flügelüberschlag 41 jedoch in Richtung
gegen die Innenseite des oberen horizontalen Holms 30 zur Gebäudeinnenseite. Daraus
ergibt sich zumindest bereichsweise eine vergrößerte Oberfläche des Abschnitts 28
auf der die Rastmittel 17, bestehend aus einer Rastwulst 19 und einem Anschlag 31,
angeordnet sind. Das zum Lagerelement 16 weisende Ende eines Ausstellarms 25 ist auf
dem Abschnitt 28 angeordnet.
[0022] Jedes Lagerelement 16 ist unter Verwendung von geeigneten Befestigungsmitteln, z.B.
Schrauben an dem Schenkel 27 und/oder an dem oberen Rand des Flügelrahmens 5 anliegenden
Abschnitt 28 am Flügelrahmen 5 befestigt.
[0023] Durch die Zuordnung des Ausstellarmes 25 an einem Niet 20, der in einer zum freien
Ende 29 der Lagerplatte 24 angebrachten Bohrung 32 gehalten ist, überragt der Ausschnitt
26 nur geringfügig den Flügelüberschlag 41 des Flügelrahmens 5.
Das andere Ende des Ausstellarms 25 ist nach Figur 4 und Figur 5 an einer Schwenkschiebelagerung
23 angelenkt, wobei -in Figur 6 dargestellt- ein Gelenkzapfen 40 in einen nicht dargestellten
Gleiter eingreift.
[0024] Vereinfacht wird die Montage oder Demontage des Flügels 4 am Blendrahmen 2 dadurch,
dass der Gelenkzapfen 40 in einer Gelenköffnung lösbar gehalten ist. Die Schwenkschiebelagerung
23 ist über dem Gleiter in einer oberen Führungsschiene 39 in Längsrichtung verschiebbar
aufgenommen. Die Führungsschiene 39 ist am oberen horizontalen Holm 30 des Blendrahmens
2 an der zur Gebäudeinnenseite zugewandten Fläche aufliegend befestigt. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist die Führungsschiene 39 von einem C-Profil gebildet, welches an
seiner der Unterseite des Gebäudefensters oder -tür 1 zugewandten Unterseite offen
ist.
[0025] In der Kippstellung und in der parallel abgestellten Lage bilden die an der Schwenkschiebelagerung
23 und an den Lagerelementen 16 angelenkten Ausstellarme 25 ein Gelenkparallelogramm,
welches durch ein Dämpfungselement 22 eine eindeutig gesicherte Rastposition sicherstellt.
[0026] Bei geschlossenem Flügel 4 nach Figur 1 und Figur 7 sind die beiden oberen Ausstellarme
25 parallel oder nahezu parallel zur Längsachse der Führungsschiene 39 orientiert
und befinden sich unmittelbar unterhalb dieser Führungsschiene 39. Bei gekipptem oder
ausgestelltem Flügel 4 sind die beiden Ausstellarme 25 wie in Figur 4 gezeigt mit
ihrer Längserstreckung jeweils schräg zur Längsachse der Führungsschiene 39 orientiert,
d.h. die Ausstellarme 25 schließen mit der Längsachse der Führungsschiene 39 einen
Winkel kleiner als 90° ein.
[0027] Bei der dargestellten Ausführungsform ist die wirksame Länge der Ausstellarme 25,
d.h. der Abstand zwischen den beiden Gelenken an jedem Ausstellarm 25 gleich der wirksamen
Länge der Ausstellarme 12 , d.h. gleich dem Abstand zwischen den beiden Gelenken an
jedem Ausstellarm 12.
[0028] Um die gesicherte Ausstelllage der Ausstellarme 25 und damit des Gebäudefensters-oder
Tür 1 in der Kippstellung und in der parallel abgestellten Lage des Flügels 4 zu ermöglichen,
ist ein Rastmittel 17 an dem Lagerelement 16 vorgesehen, welches die Ausstellarme
25 sicher fixiert. Dazu ist an dem lagerseitigen Ende des Ausstellarms 25 eine Nase
18 angebracht, die in der Raststellung nach Figur 9 die Rastwulst 19 hintergreift
und gegen den Anschlag 31 anschlägt, der die Ausstelllage begrenzt.
[0029] Zur Vereinfachung der Fertigung der Rastwulst 19 und des Anschlags 31, sind diese
aus der Lagerplatte 24 zu der Seite des Ausstellarms 25 heraus geprägt. Zur gesicherten
Aufnahme des Dämpfungselementes 22, weist der Niet 20 nach Figur 6 einen Nietkopf
32 und einen ersten Absatz auf, die in der Bohrung 32 der Abschnitts 28 der Lagerplatte
24 aufgenommen sind. Ein zweiter Absatz 35 durchquert eine Bohrung 32 des Dämpfungselementes
22, wobei ein dritter Absatz 36 mit einer Sicherungsscheibe 38 eine Nietverbindung
eingeht. Somit ist das Dämpfungselement 22 völlig umschlossen und kann seine Wirkung
gezielt entfalten. Beim Übergang des Ausstellarms 25 von der Verschlussstellung in
die gekippte Lage des Gebäudefensters- oder der Tür 1, wird das Flügelgewicht des
Flügels 4 über das Dämpfungselement 22 aufgefangen und wirkt als Anschlagdämpfung.
Insbesondere durch unbeabsichtigte Bewegungen des Flügels 4 z.B. in Folge unsachgemäßer
Handhabung oder einem den Flügel 4 aufstoßenden Windstoß wird der Flügel 4 zwar gestoppt,
jedoch kommt es dennoch zu einer starken Belastung des Lagerelementes 16 und der gesamten
Öffnungsbegrenzung. Um dies zu verhindern, wird das Material des Dämpfungselementes
22 in radialer Richtung gestaucht und an die Innenwände der im Ausstellarm 25 angeordneten
Bohrung 21 und an dem zweiten Absatz 35 des Niets 20 gepresst, so dass eine erhöhte
Bremswirkung entsteht. In der gestauchten Position des Dämpfungselementes 22 ist die
Mittelachse der Bohrung 32 und die Mittelachse der Bohrung 21 der Art voneinander
beabstandet, wie sich das Material des Dämpfungselementes 22 stauchen lässt. Gleichzeitig
orientiert sich der Scherenarm 25 gegen den Widerstand des Dämpfungselementes 22 weiter
in die Schräglage, wobei die Nase 18 um die Rastwulst 19 herum nach Figur 8 in die
gerastete Endlage des Flügels 4 nach Figur 9 übergeht und an dem Anschlag 31 zur Anlage
kommt.
[0030] Das Dämpfungselement 22 ist vorzugsweise aus einem Gummimaterial gefertigt. Es kann
aber auch aus einem elastisch verformbaren Kunststoff gefertigt sein. Mit der einfachen
Formgebung, können gleichzeitig die elastischen Eigenschaften ausgenutzt werden. Die
übrigen Bauteile des Lagerelementes 16 sind vorzugsweise aus Metall, beispielsweise
aus Stahl gefertigt. Die Ausstellarme 25 können aufgrund ihrer geraden Außenkontur
aus einem Bandmaterial gefertigt werden.
[0031] In nicht dargestellter Weise kann auch noch eine bei geschlossenen Flügel 4 einrastende
Rastvorrichtung dieser Art vorgesehen sein, die dann in der Endphase ein Moment in
Verschlussstellung bewirkt.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Gebäudefenster- Tür
- 2
- Blendrahmen
- 3
- Festfeldverglasung
- 4
- Flügel
- 5
- Flügelrahmen
- 6
- Verglasung
- 7
- Betätigungshandhabe
- 8
- unterer horizontaler Holm
- 9
- Laufwagen
- 10
- Laufwagenelement
- 11
- untere horizontale Führungs- oder Laufschiene
- 12
- Ausstellarm
- 13
- Lagerelement
- 14
- Verbindungsstange
- 15
- oberer horizontaler Holm
- 16
- Lagerelement
- 17
- Rastmittel
- 18
- Nase
- 19
- Rastwulst
- 20
- Niet
- 21
- Bohrung
- 22
- Dämpfungselement
- 23
- Schwenkschiebelagerung
- 24
- Lagerplatte
- 25
- Ausstellarm
- 26
- Ausschnitt
- 27
- Schenkel
- 28
- Abschnitt
- 29
- freies Ende
- 30
- oberer horizontaler Holm
- 31
- Anschlag
- 32
- Bohrung
- 33
- Nietkopf
- 34
- erster Absatz
- 35
- zweiter Absatz
- 36
- dritter Absatz
- 37
- Bohrung
- 38
- Sicherungsscheibe
- 39
- obere Führungsschiene
- 40
- Gelenkzapfen
- 41
- Flügelüberschlag
1. Beschlag für eine Ausstell- und Kippbewegung eines Flügels (4) eines Gebäudefensters
oder einer Gebäudetür, insbesondere eines Parallelschiebekipp-Fensters oder einer
-Tür, mit zumindest einem Ausstellarm (25), der einenends schwenkbar an einem Lagerelement
(16) des Flügelrahmens (5) oder Blendrahmens (2) und andererends einer Schwenk-Schiebelagerung
(23) des Blendrahmens (2) oder Flügelrahmens (5) zugeordnet ist, wobei in zumindest
einer Ausstelllage des Ausstellarms (25) ein Rastmittel (17) wirksam wird, welches
den Ausstellarm (25) in seiner Ausstelllage fixiert, wobei das Rastmittel (17) durch
eine am lagerseitigen Ende des Ausstellarms (25) angebrachte Nase (18) und eine von
der Nase (18) in der Raststellung hintergriffene Rastwulst (19) gebildet wird, wobei
der Ausstellarm (25) dem Lagerelement (16) mittels eines Niets (20) zugeordnet ist,
der eine Bohrung (21) des Ausstellarms (25) durchgreift,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Niet (20) und der Bohrung (21) ein radial verformbares Dämpfungselement
(22) angebracht ist.
2. Beschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämpfungselement (22) ein im Wesentlichen flach ringförmiger Formkörper ist,
der eine Bohrung (37) aufweist.
3. Beschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lagerelement (16) eine Lagerplatte (24) hat, wobei ein Schenkel (27) und ein
Abschnitt (28) der Lagerplatte (24) ein Winkelstück bilden.
4. Beschlag nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schenkel (27) auf dem oberen horizontalen Holm (15) anliegt und der Abschnitt
(28) mit seinem freien Ende (29) zu der Innenseite des oberen horizontalen Holms (30)
des Blendrahmens (2) den Flügelüberschlag (41) umgreift.
5. Beschlag nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abschnitt (28) einen Ausschnitt (26) aufweist, der zur Gebäudeinnenseite weisend
über den Flügelüberschlag (41) vorragt.
6. Beschlag nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abschnitt (28) die die Schwenklagerung bildende Bohrung (21) aufweist und an
dem Ausschnitt (26) eine Rastwulst (19) und ein Anschlag (31) angebracht ist.
7. Beschlag nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausstellarm (25) aus einem Bandmaterial gefertigt ist.
8. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Niet (20) einen Nietkopf (33) aufweist und ausgehend von dem Nietkopf (33) ein
erster Absatz (34) die Bohrung (32) des Abschnitts (28) der Lagerplatte (24) durchgreift,
ein zweiter Absatz (35) eine Bohrung (37) des Dämpfungselementes (22) durchquert und
ein dritter Absatz (36) mit einer Sicherungsscheibe (38) eine Nietverbindung eingeht.
9. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittelachse der Bohrung (32) und die Mittelachse der Bohrung (21) in der Verschlusslage
und in der gekippten Endlage des Gebäudefensters oder -tür nahezu deckungsgleich ist
und vor Erreichen der gekippten Endlage voneinander beabstandet sind.