[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für einen Flügel eines Fensters nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 103 37 480 A1 ist eine motorisch betreibbare Scherenanordnung zum Betätigen von Flügeln, wie Oberlichte,
Klappen oder Fenster, bekannt. Die Scherenanordnung weist eine Schubstange zur Betätigung
einer Oberlichtschere auf, wobei die Schubstange mit einer Spindelmutter wirkverbunden
ist, die auf einer durch einen Elektromotor angetriebenen Spindel angeordnet ist.
Der Elektromotor und die Spindel sind unterhalb der Oberlichtschere angeordnet. Weiterhin
ist gegenüber der Oberlichtschere unterhalb des Elektromotors eine Eingreifanordnung
vorgesehen, welche seitlich aus der Scherenanordnung herausragt und in Geschlossenlage
des Flügels in den Falzraum zwischen Flügel und Rahmen zur Betätigung eines am Flügel
angeordneten Verriegelungsgestänges eingreift.
[0003] Durch diesen aufwändigen Aufbau ist der Abstand der Oberlichtschere zum Flügel sehr
groß und die Anlenkung des Flügels an die Oberlichtschere ist außermittig angeordnet,
wodurch die Krafteinleitung auf den Flügel ungünstig ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine universelle, vielseitig einsetzbare
Betätigungsvorrichtung für einen Flügel eines Fensters zu schaffen, welche eine günstige
Krafteinleitung auf den Flügel ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0007] Der erfindungsgemäße motorische Antrieb dient zum Öffnen und Schließen eines in Scharnieren
schwenkbar in einem Rahmen eines Fensters angeordneten Flügels. Der auf dem Rahmen
des Fensters angeordnete Antrieb weist eine Ausstellschere auf, welche mit ihrem freien
Ende gelenkig in einem auf dem Flügel angeordneten Flügelbock gelagert ist.
[0008] Vorteilhaft ist die Ausstellschere des Antriebs so angeordnet, dass bei einer mittigen
Anordnung des Antriebs auf dem Rahmen die Anlenkung der Ausstellschere am Flügelbock
ebenfalls zumindest annähernd mittig auf dem Flügel erfolgt. Durch die mittige Krafteinleitung
auf den Flügel wird ein Verwinden des Flügels verhindert und ein sicheres, gleichmäßiges
Schließen des Flügels bewirkt.
[0009] Bei Fassaden, die aus Fassadenteilen einer sogenannten Pfosten-Riegel-Konstruktion,
mit senkrechten Pfosten und waagerechten Riegeln gebildet werden, sind aus optischen
Gründen die Fenster in ihrer Größe häufig so gewählt, dass ein Fenster ein Raster
der Pfosten-Riegel-Konstruktion ausfüllt. Der Antrieb ist für eine Anordnung in einer
Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Zusatzelementen erweiterbar, wodurch sich der Antrieb
optisch unauffällig über die gesamte Breite des Rahmens der Fenster erstreckt und
beiderseits mit den senkrechten Pfosten abschließt.
[0010] Der Antrieb ist als kompakte Baueinheit ausgebildet, wobei die Bauelemente, wie Antriebseinheit,
Schubstange und Ausstellschere, auf einer gemeinsamen Montageplatte angeordnet und
von einer gemeinsamen Abdeckung abgedeckt sind. Die Ausstellschere ist dabei in einer
Aufnahme des Antriebs aufgenommen, aus welcher heraus die Ausstellschere aus- und
einschwenkbar ist. Der Antrieb ist seitlich mit abnehmbaren Seitendeckeln verschlossen.
[0011] Die Seitendeckel sind in einer abgeschrägten Form ausgebildet, um einen formschönen
fließenden Übergang zum Rahmen zu erhalten. Die Seitendeckel können jedoch auch in
gerader, schmaler Form für den Einbau in eine Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgebildet
sein.
[0012] Vorteilhaft ist in der Abdeckung eine Aussparung vorgesehen, die den Eingriff zur
Anbringung des elektrischen Anschlusses erleichtert. Die Aussparung in der Abdeckung
wird in montiertem Zustand von einem am Seitendeckel angeordneten Fortsatz abgedeckt.
[0013] Die Antriebseinheit ist über eine Schubstange mit der Ausstellschere wirkverbunden,
wobei die Schubstange ein Außengewinde aufweist und in eine Spindelmutter der Antriebseinheit
eingeschraubt ist. Vorteilhaft weist die Schubstange an ihrem entgegengesetzten Ende
ein Innengewinde auf, das eine Verlängerung der Schubstange zum Anschluss weiterer
Ausstellscheren oder von Zusatzelementen ermöglicht. Der Antrieb ist somit einfach
auf zwei oder mehr Ausstellscheren erweiterbar, um bei großen und schweren Flügeln
ein Verwinden des Flügels zu verhindern und den Flügel sicher abzustützen.
[0014] Die Antriebseinheit weist eine Einstellmöglichkeit für die maximale Verschiebebewegung
der Spindelmutter auf. Damit ist die Ausstellweite der Ausstellschere bzw. -scheren
einstellbar. Die Einstellschraube ist im Bereich der Ausstellschere angeordnet und
von vorne, d.h. senkrecht zur Montageplatte, betätigbar. Ebenso sind alle Befestigungen
und Einstellungen so angeordnet, dass diese leicht von vorne bedienbar sind, was insbesondere
beim Einbau des Antriebs in einer Pfosten-Riegel-Konstruktionen vorteilhaft ist, da
es in dieser Einbausituation nahezu unmöglich ist, ein Werkzeug seitlich anzusetzen.
[0015] Zum Öffnen und Schließen der Ausstellschere wird die Schubstange durch die Verschiebebewegung
der Spindelmutter der motorischen Antriebseinheit verschoben. Vorteilhaft ist die
Ausstellschere schwenkbar um die Schubstange angeordnet, damit die Ausstellschere
der durch das Öffnen und Schließen des Flügels bedingten Verlagerung folgen kann.
[0016] Die Ausführungen des Antriebs sind als eine Baueinheit mit Antriebseinheit und einer
oder mehreren Ausstellscheren auf einer Montageplatte angeordnet und mit der entsprechenden
Abdeckung abgedeckt. Vorteilhaft sind bei allen Ausführungen des Antriebs an den seitlichen
Enden Zusatzelemente anordenbar.
[0017] Ein Zusatzelement kann als optische Ergänzung des Antriebs in der Einbausituation
in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion dienen und keine weiteren Funktionselemente enthalten.
Zur Montage eines Zusatzelements wird lediglich anstelle des jeweilige Seitendeckels
ein Verbindungselement zum Anschluss des Zusatzelements angeordnet, wobei der Seitendeckel
wieder als Abschluss des Zusatzelements Verwendung finden kann.
[0018] Das Zusatzelement kann auch als eine Zusatzverriegelung ausgebildet sein, welche
mit einem im Flügel verschiebbar in einer Nut des Flügelprofils angeordneten Verriegelungsgestänge
zusammenwirkt, wodurch der Flügel an einer oder an mehreren Stellen mit dem Rahmen
verriegelbar ist. An dem Verriegelungsgestänge des Flügels ist dazu mindestens ein
Zapfen angeordnet, welcher mit einem Mitnehmer der Zusatzverriegelung zusammenwirkt.
Der Mitnehmer weist dabei einen mit dem Zapfen des Verriegelungsgestänges korrespondierenden
Ausschnitt zur Aufnahme des Zapfens auf.
[0019] Das Zusatzelement Verriegelung weist eine Montageplatte auf, auf welcher eine Schubstange
mit dem Mitnehmer angeordnet ist, die den Mitnehmer trägt. Die Schubstange der Zusatzverriegelung
ist mit einem Außengewinde in das Innengewinde der Schubstange der letzen Ausstellschere
einschraubbar und wird somit zusammen mit der Ausstellschere betätigt. Die Anfangsbewegung
der Schubstange bewirkt eine Entriegelung der Ausstellschere sowie eine Entriegelung
der durch die Zusatzverriegelung betätigten weiteren Verriegelung des Flügels.
[0020] Die Zusatzverrieglung wird ebenfalls nach Abnahme eines Seitendeckels am Antrieb
mit einem Verbindungselement mit dem Antrieb verbunden und mit einer Abdeckung versehen,
deren äußerer Abschluss wieder durch den abgenommenen Seitendeckel gebildet werden
kann. Die Abdeckung für die Zusatzverriegelung weist seitlich, der Montageplatte zugewandt,
eine Aussparung zum Durchgriff des Mitnehmers auf.
[0021] Im Nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0022] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem auf dem Rahmen angeordneten Antrieb;
- Fig. 2
- ein in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion angeordnetes Fenster mit einem Antrieb mit
zwei Ausstellscheren;
- Fig. 3
- einen Antrieb gemäß Fig. 1;
- Fig. 4
- den Antrieb nach Fig. 3 mit abgenommener Abdeckung und ausgestellter Ausstellschere;
- Fig. 5
- den Antrieb gemäß Fig. 5a in der Seitenansicht in einer teilweise geschnittenen Darstellung;
- Fig. 6
- eine Ansicht einer mit der Montageplatte verrasteten Abdeckung in geschnittener Darstellung;
- Fig. 7
- den Antrieb gemäß Fig. 2 mit Darstellung von Zusatzelementen, wobei deren Abdeckungen
abgenommen sind;
- Fig. 8
- eine Detailansicht aus Fig. 6 auf das Zusatzelement Verriegelung.
[0023] In Fig. 1 ist ein motorischer Antrieb 1 zum Öffnen und Schließen eines Flügels 2
eines Fensters dargestellt. Dabei ist der Antrieb 1 auf dem Rahmen 3 des Fensters
angeordnet. Der Flügel 2 ist schwenkbar in zwischen dem Flügel 2 und dem Rahmen 3
angeordneten Scharnieren 4 gelagert. Zum Verschwenken des Flügels 2 weist der Antrieb
1 eine Ausstellschere 5 auf, welche gelenkig mit einem auf dem Flügel 2 festgelegten
Flügelbock 6 verbunden ist. Vorteilhaft ist der Antrieb 1 so ausgebildet, dass bei
einer mittigen Anordnung des Antriebs 1 auf dem Rahmen 3 der Flügelbock 6 auch zumindest
annähernd mittig auf dem Flügel 2 angeordnet ist. Durch die mittige Krafteinleitung
auf den Flügel 2 wird ein Verwinden des Flügels 2 verhindert. Dies wird erreicht,
indem die Ausstellschere 5 unmittelbar in Verlängerung mit der Antriebseinheit 13
angeordnet ist und die Ausstellschere 5 so angeordnet ist, dass sich die gegen die
Antriebseinheit 13 gerichteten Seite, an der die Lagerung am Flügelbock 6 vorgesehen
ist, ausstellt.
[0024] Die Fig. 2 zeigt eine weiter Ausführung eines Antriebs 1 für ein Fenster, welches
in einer sogenannten Pfosten-Riegel-Konstruktion angeordnet ist. Eine Pfosten-Riegel-Konstruktion
ist eine aus senkrechten Pfosten und waagerechten Riegeln gebildete Fassaden oder
Trennwand, in dessen sich durch diese Bauweise ergebendes Raster, Wand- bzw. Fassadenelemente
oder Fenster eingesetzt werden können. Häufig werden aus optischen Gründen die Fenster
in ihrer Größe so gewählt, dass ein Fenster ein Raster der Pfosten-Riegel-Konstruktion
ausfüllt. Der Antrieb 1 ist daher angepasst optisch unauffällig ausgebildet und, erstreckt
sich über die gesamte Breite des Rahmens 3 des Fensters, wobei der Antrieb beiderseits
mit einem der senkrechten Pfosten abschließt. Um diesen Abschluss zu erreichen sind
Zusatzelemente 7, 7' seitlich anordenbar. Der in der Fig. 2 dargestellte Antrieb 1
weist zwei Ausstellscheren 5 auf, um bei großen und schweren Flügeln 2 ein mögliches
Verwinden des Flügels 2 zu verhindern und den Flügel 2 sicher abzustützen.
[0025] In den Figuren 3 und 4 ist der Antrieb 1 gemäß Fig. 1 gezeigt. Der Antrieb 1 ist
als kompakte Baueinheit ausgebildet, mit einer Ausstellschere 5, welche in der Fig.
3 in ihrer Ruhelage gezeigt ist, wobei die Ausstellschere 5 in einer Aufnahme 8 des
Antriebs 1 aufgenommen ist. Der Antrieb 1 ist durch eine Abdeckung 9, Seitendeckel
10, 10', eine Blende 11, welche die Aufnahme 8 für die Ausstellschere 5 abdeckt, sowie
mit einer Montageplatte 12 abgeschlossen. Die Seitendeckel 10, 10' sind in einer abgeschrägten
Form ausgebildet, wie es bei einer Montage nach Fig. 1 vorteilhaft ist. Die Seitendeckel
können vorteilhaft in gerader, schmaler Form als Seitendeckel 10" für den Abschluss
in der Einbausituation in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgebildet sein, wie
es in der Fig. 7 gezeigt ist. Die abgeschrägte Form der Seitendeckel 10, 10' ist mit
einem auf der Montageplatte 12 festgelegten Endelement 35 verschraubt. Die Fig. 4
zeigt den Antrieb 1 mit abgenommener Abdeckung 9 und ausgestellter Ausstellschere
5, wobei die Anordnung der elektromotorische Antriebseinheit 13 und Teile der Ausstellmechanik
der Ausstellschere 5 dargestellt sind.
[0026] Die Abdeckung 9 weist eine Aussparung 29 auf, welche im montierten Zustand durch
einen am Seitendeckel 10 angeordneten Fortsatz 30 abgedeckt ist. Die Aussparung 29
erleichtert den elektrischen Anschluss des Antriebs 1. Der elektrische Anschluss wird
in einer in der Figur nicht näher dargestellten Weise hergestellt, indem ein mit einem
Steckerelement versehenes Anschlusskabel in ein an der Motoreinheit 13 angeordnetes,
komplementäres Buchsenelement eingesteckt wird. Durch die Möglichkeit des Eingriffs
in die Aussparung 29 ist vorteilhaft das Ein- und Ausstecken des Anschlusskabels erleichtert.
[0027] Die Antriebseinheit 13 ist über eine Schubstange 14 mit der Ausstellschere 5 verbunden,
wie es in der Fig. 5 gezeigt ist. Die Antriebseinheit 13 und der Bereich der Schubstange
14 ist in Fig. 5 in teilweise geschnittenen Darstellung gezeigt. Die Antriebseinheit
13 weist eine Gewindespindel 15 und eine Spindelmutter 16 auf. An der Spindelmutter
16 ist auf der der Ausstellschere 5 zugewandten Seite ein Anschlusselement 17 für
die Schubstange 14 angeordnet. Dieses Anschlusselement 17 kann als ein Sackloch mit
einem Innengewinde ausgebildet sein, in welches die an einem Ende mit einem Außengewinde
versehene Schubstange 14 einschraubbar ist. An ihrem anderen Ende weist die Schubstange
14 wiederum ein Anschlusselement 17 auf, das als Innengewinde ausgebildet sein kann,
in das eine weitere Schubstange 14 bzw. 14', zum Anschluss einer weiteren Ausstellschere
5 oder eines Zusatzelements 7, 7', einschraubbar ist.
[0028] Die Ausstellschere 5 weist zur Lagerung ein U-förmiges Profil 18 auf, welches die
Schubstange 14, ein Gelenklager 19, einen Schlitten 20, ein Klemmelement 21 und ein
Lenkerlager 25 aufnimmt, welche um die Schubstange 14 angeordnet sind. Das U-förmige
Profil 18 weist an seinen beiden Seitenschenkeln nach innen gewandte Stege zum Führen
und Halten dieser Teile auf.
[0029] Die Ausstellschere 5 ist um die Schubstange 14 schwenkbar angeordnet, um der vertikalen
Verlagerung des Flügelbocks 6 beim Öffnen und Schließen des Flügels 2 folgen zu können.
Dies wird erreicht, indem das Gelenklager 19, der Schlitten 20 und das Lenkerlager
25 schwenkbar auf der Schubstange 14 angeordnet sind.
[0030] Das Öffnen und Schließen der Ausstellschere 5 wird über die Schubstange 14 durch
die Verschiebebewegung der Spindelmutter 16 der motorischen Antriebseinheit 13 bewirkt.
[0031] Die Antriebseinheit 13 weist eine Einstellmöglichkeit für die maximale Verschiebebewegung
der Spindelmutter 16 auf, womit die Ausstellweite der Ausstellschere bzw. Ausstellscheren
5 - und damit die Öffnungsweite des Flügels 2 - einstellbar ist. Dazu ist eine Einstellschraube
im Bereich der Ausstellschere 5 vorgesehen, die von vorne, d.h. senkrecht zur Montageplatte
12, betätigbar ist, womit die Positionierung eines Endschalters der Antriebseinheit
13 veränderbar ist.
[0032] Das Lenkerlager 25 ist in einer in der Figur nicht näher dargestellten Weise gegenüber
der Schubstange 14 in Längsrichtung unverschiebbar, jedoch um die Schubstange 14 schwenkbar
im Profil 18 angeordnet. Der Schlitten 20 ist ebenfalls schwenkbar um die Schubstange
14 angeordnet, jedoch durch das Klemmelement 21 in Verschiebrichtung auf der Schubstange
14 festgelegt. Das ebenfalls schwenkbar angeordnete Gelenklager 19 der Ausstellschere
14 ist gegenüber der Schubstange 14 verschiebbar angeordnet und dient der Abstützung
der Ausstellschere 5. Zur Betätigung der Ausstellschere 5 ist weiterhin ein Schwenklenker
22 vorgesehen, der im Lenkerlager 25 drehbar gelagert ist, und eine Kulisse 23 aufweist,
in welche ein im Schlitten 20 angeordneter Stift 24 eingreift. Die Kulisse 23 ist
so geformt, dass die Ausstellschere 5 in der Geschlossenlage gegen ein Verschwenken
gesichert ist, wodurch der Flügel 2 verriegelt ist.
[0033] Die Verschiebebewegung der Schubstange 14 und des auf dieser festgelegten Schlittens
20 bewirkt, dass der Stift 24 entlang der Kulisse 23 verschoben wird, wodurch der
Lenker 23 zu Beginn der Schubbewegung zunächst freigegeben wird und dann die Ausstellschere
5 ausstellt. In umgekehrter Weise wird die Ausstellschere 5 wieder geschlossen, indem
die Schubstange 14 zurück verschoben wird.
[0034] In der Fig. 6 ist ein Schnitt der Abdeckung 9 und der Montageplatte 12 gezeigt. Die
Montageplatte 12 weist Nuten 26 auf, in welche Raststege 27 eingreifen, die in Längserstreckung
am Profil der Abdeckung 9 angeordnet sind. Die elastisch federnden Schenkel der Abdeckung
9 sind dabei über ihre im montierten Zustand parallele Lage so aufeinander zu gebogen,
dass die Raststege 27 sicher in die Nuten 26 eingreifen und die Abdeckung 9 halten.
[0035] In der Fig. 7 ist eine weitere Ausführung des Antriebs 1 mit einer Antriebseinheit
13 und zwei Ausstellscheren 5 gezeigt, wodurch bei breiten Flügeln 2 ein Verwinden
des Flügels vermieden wird. Vorteilhaft kann dabei die Schubstange 14 der zweiten
Ausstellschere 5 in das Anschlusselement 17 der Schubstange 14 der ersten Ausstellschere
5 eingeschraubt sein, wodurch zwei gleiche Schubstangen verwendet werden können, was
die Lagerhaltungskosten und die Teilevielfalt reduziert. Wahlweise ist jedoch auch
eine durchgehende, lange Schubstange 5 verwendbar. Die Ausstellscheren 5 sind identisch
ausgebildet.
[0036] Beide Ausführungen des Antriebs 1 sind als eine Baueinheit mit einer Antriebseinheit
13 und der Ausstellschere 5 bzw. den Ausstellscheren 5 auf der Montageplatte 12 angeordnet
und mit der entsprechenden Abdeckung 9 abgedeckt. Vorteilhaft ist bei beiden Ausführungen
der Antrieb 1 an den seitlichen Enden mit Zusatzelementen 7, 7' erweiterbar. Dies
ist in der Fig. 7 anhand der Ausführung mit zwei Ausstellscheren 5 dargestellt. Die
den Antrieb 1 seitlich abschließenden Seitendeckel 10, 10' sind abnehmbar.
[0037] In der Fig. 7 sind die alternativen Formen der Seitendeckel 10, 10', 10" in gerader
Form - in der Figur links - und in schräger Form - in der Figur rechts angeordnet
- gezeigt.
[0038] In der Fig. 7 sind zwei verschiedene Zusatzelemente 7, 7' gezeigt. In der Figur links
ist ein Zusatzelement angeordnet, das die optische Ergänzung des Antriebs 1 in der
Einbausituation in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion zeigt. Ausgehend von der vorbeschriebenen
Grundausführung des Antriebs 1 sind anstelle der Seitendeckel 10, 10' Verbindungselemente
28, 28' angeordnet, die einerseits in die Abdeckung 9 des Antriebs 1 eingreifen und
andererseits in die jeweilige Abdeckung 9' des Zusatzelements 7, 7'. Das Verbindungselement
28' weist, wie das Seitenteil 10', den Fortsatz 30 auf, welcher die Aussparung 29
der Abdeckung 9 abdeckt. Das Zusatzelement 7' besteht weiterhin aus einem Befestigungselement
31, das einem kurzen Stück Montageplatte 12 gleicht und ebenfalls Nuten 26 aufweist,
in welche die Abdeckung 9' eingreifen kann. Als Abschluss des Zusatzelements 7' ist
ein Seitendeckel 10" in gerader Form vorgesehen, wie es in der Fig. 7 gezeigt ist.
Im Zusatzelement 7' sind keine weiteren Funktionselemente aufgenommen. Es dient als
Blende zur optischen Ergänzung des Antriebs 1 in Pfosten-Riegel-Konstruktionen oder
anderen ähnlichen Einbausituationen, beispielsweise, wenn der Antrieb 1 in einer Fensterlaibung
bündig abschließen soll. Es kann selbstverständlich an beiden Enden des Antriebs 1
ein Zusatzelement 7' zur optischen Ergänzung angeordnet sein.
[0039] Als weiteres Zusatzelement 7 ist eine Zusatzverriegelung anordenbar, welche, zusätzlich
zu der vorbeschriebenen Verrieglung der Ausstellschere 5 in der Kulisse 23 des Schwenklenkers
22, vorteilhaft eine weitere Verriegelung des Flügels 2 ermöglicht. Im Flügel 2 ist
dazu in an sich bekannter Weise ein verschiebbar in einer Nut des Flügelprofils angeordnetes
Verriegelungsgestänge angeordnet, durch welches der Flügel 2 an mindestens einer,
in der Regeln an mehreren Stellen, mit dem Rahmen 3 verriegelbar ist. An dem Verriegelungsgestänge
ist mindestens ein Zapfen zum Eingriff eines Mitnehmers 32 angeordnet. Der Mitnehmer
32 weist einen Ausschnitt zur Aufnahme des am Verriegelungsgestänge angeordneten Zapfens
auf, wobei die Form des Ausschnitts auf den Zapfen abgestimmt ist.
[0040] Das Zusatzelement 7 weist eine Montageplatte 12' auf, auf welcher eine in einem Führungselement
33 geführte Schubstange 14' angeordnet ist, auf welcher der Mitnehmer 32 festgelegt
ist. Die Schubstange 14' weist an einer Seite ein Außengewinde auf, das in das Innengewinde
des Anschlusselements 17 der Schubstange 14 der Ausstellschere 5 zum Anschluss des
Zusatzelements 7 an den Antrieb 1 einschraubbar ist. Die Schubstange 14' kann ebenfalls
an ihrem anderen Ende eine Anschlusselement 17 zum Anschluss weiterer, zukünftiger
Zusatzelemente aufweisen. Die Abdeckung 9' des Zusatzelements 7 weist ein Aussparung
34 zum Durchgriff des Mitnehmers 32 auf. Das Zusatzelement 7 kann auch mit einem Zusatzelement
7' ergänzt werden. Denkbar ist es auch, eine Ausstellschere 5 als weiteres Zusatzelement
auszubilden, welches am Antrieb 1 oder am Zusatzelement 7 anordenbar ist.
[0041] Als seitlicher Abschluss kann alternativ ein abgeschrägter Seitendeckel 10, 10" oder
ein gerader Seitendeckel 10" angeordnet werden. Die am schrägen Seitendeckel 10, 10'
zu dessen Befestigung vorgesehene Schraubenhülse ist mit einem in der Form angepassten
Verschlusszapfen 36 verschließbar.
Liste der Referenzzeichen
[0042]
- 1
- Antrieb
- 2
- Flügel
- 3
- Rahmen
- 4
- Scharnier
- 5
- Ausstellschere
- 6
- Flügelbock
- 7, 7'
- Zusatzelement
- 8
- Aufnahme
- 9, 9'
- Abdeckung
- 10, 10'
- 10" Seitendeckel
- 11
- Blende
- 12, 12'
- Montageplatte
- 13
- Antriebseinheit
- 14, 14'
- Schubstange
- 15
- Gewindespindel
- 16
- Spindelmutter
- 17
- Anschlusselement
- 18
- Profil
- 19
- Gelenklager
- 20
- Schlitten
- 21
- Klemmelement
- 22
- Schwenklenker
- 23
- Kulisse
- 24
- Stift
- 25
- Lenkerlager
- 26
- Nut
- 27
- Raststege
- 28, 28'
- Verbindungselement
- 29
- Aussparung
- 30
- Fortsatz
- 31
- Befestigungselement
- 32
- Mitnehmer
- 33
- Führungselement
- 34
- Aussparung
- 35
- Endelement
- 36
- Verschlusszapfen
1. Antrieb (1) für einen Flügel (2) eines Fensters, mit einer elektromotorischen Antriebseinheit
(13) und einer Ausstellschere (5) zum Schwenken des Flügels (2),
dadurch gekennzeichnet,
dass die motorische Antriebseinheit (13) und die Ausstellschere (5) in Längserstreckung
aneinander anschließen und als Baueinheit mit einer gemeinsamen Abdeckung (9) versehen
sind, wobei die Ausstellschere (5) zum Öffnen des Flügels (2) aus einer Aufnahme (8)
der Abdeckung (9) herausschwenkt.
2. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine gemeinsame Montageplatte (12) zur Anordnung der motorischen Antriebseinheit
(13) und der Ausstellschere (5) vorgesehen ist.
3. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einer mittiger Anordnung des Antriebs (1) eine im Wesentlichen mittige Krafteinleitung
durch die Ausstellschere (5) auf den Flügel (2) erfolgt.
4. Antrieb nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anlenkung des Flügelbocks (6) an der Ausstellschere (5) an der der Antriebseinheit
(13) zugewandten Seite der Ausstellschere (5) angeordnet ist, um eine im Wesentlichen
mittige Krafteinleitung auf den Flügel (2) zu bewirken.
5. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung der Ausstellschere (5) zwischen der Antriebseinheit (13) und der Ausstellschere
(5) eine Schubstange (14) vorgesehen ist.
6. Antrieb nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstellschere (5) schwenkbar um die Schubstange (14) angeordnet ist, um die
vertikale Verlagerung des Flügelbocks (6) beim Öffnen und Schließen des Flügels (2)
auszugleichen.
7. Antrieb nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (13) eine Spindelmutter (16) mit einem Anschlusselement (17)
aufweist, durch welches die Schubstange (14) mit der Spindelmutter (16) verbindbar
ist.
8. Antrieb nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstange (14) einerends ein zum Anschlusselement (17) komplementäres Anschlusselement
und andernends ebenfalls ein Anschlusselement (17) zum Anschluss einer weiteren Schubstange
(14, 14') aufweist.
9. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (1) zwei oder mehrere Ausstellscheren (5) aufweist, welche unter einer
gemeinsamen Abdeckung (9) angeordnet sind.
10. Antrieb nach Anspruch 1 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (1) mit einem Zusatzelement (7, 7') erweiterbar ist.
11. Antrieb nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (1) durch ein oder mehrere Zusatzelemente (7, 7') in seiner Längserstreckung
zum Einpassen des Antriebs (1) zwischen Fassadenteilen erweiterbar ist.
12. Antrieb nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzelement (7, 7') über ein Verbindungselement (28, 28') mit dem Antrieb (1)
verbindbar ist.
13. Antrieb nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Zusatzelement (7, 7') ein weiteres Zusatzelement (7, 7') anbringbar ist.
14. Antrieb nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzelement (7) als Zusatzverriegelung zum Eingriff in den Falzbereich zwischen
dem Flügel (2) und dem Rahmen (3) ausgebildet ist, wobei die Zusatzverrieglung mit
einem im Flügel (2) angeordneten Verriegelungsgestänge zusammenwirkt.