[0001] Die Erfindung betrifft eine Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung für eine
Verbrennungseinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Verbrennungseinrichtung kann mit gasförmigen, flüssigen sowie festen fossilen
Brennstoffen oder auch Reststoffen (z.B. Müll) betrieben werden. Als Verbrennungseinrichtung
sind beispielsweise Brenner, Flächenbrenner, Müllverbrennungseinrichtungen und dergleichen
möglich.
[0003] Bei der optischen Überwachung und Bewertung von Verbrennungen bzw. Feuerungen und
der dabei entstehenden Flammen durch den Einsatz verschiedener Strahlungssensoren
im Ultravioletten-, sichtbaren und Infrarotbereich sollen die entstehenden schnellen
chemischen Verbindungen eines Brennstoffes bei der Oxidation mit Sauerstoff erfasst
und in auswertbare Signale über Strom und Spannung elektronisch gespeichert werden.
Die durch die Strahlungssensoren erfasste elektromagnetische Strahlung gibt Aufschluss
über sehr wichtige Verbrennungszustände, wie z.B. eine optimale wirtschaftliche Verbrennung,
die bei einer vollständigen Reaktion im Prozess des Brennstoffluft-Mengenverhältnisses
ablaufen muss.
[0004] Man spricht dann von einer vollständigen Verbrennung, wenn alle oxidierbaren Bestandteile
des Brennstoffes die höchstmögliche Menge an Sauerstoff gebunden haben. Die Flammenbewertung
erlaubt die Angabe der Luftzahl Lambda sowie eine wesentliche Einstellungshilfe und
Verbesserung bei der Kontrolle der gewünschten CO-, CO
2-, NOX-Werte, für die man aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen Grenzwerte
bzw. Grenzbereiche festlegt. Eine der wirksamsten Möglichkeiten zur Energieeinsparung
ist die online mit der Flammenüberwachung und -bewertung gesteuerte CO
2-Emissionsreduzierung sowie die Verhinderung einer starken und schnellen Russausbildung
im Kessel und in Rauchgaskanälen durch eine CO-Überwachung.
[0005] Aus
EP 1 207 346 B1 ist ein Flammenwächter für einen mit Öl oder Gas betriebenen Brenner bekannt, bei
dem eine Auswerteschaltung die Zahl der Nulldurchgänge eines bearbeiteten Signals
eines Fotosensors innerhalb einer vorbestimmten Zeiteinheit bestimmt und mit einem
vorbestimmten Grenzwert vergleicht. Bei Unterschreitung des vorbestimmten Grenzwerts
wird ein Abschaltsignal für die Brennstoffzufuhr erzeugt. Dementsprechend kann die
Auswerteschaltung das Signal des Fotosensors bezüglich Flackerfrequenz und/oder Amplitude
der erfassten Flammenstrahlung auswerten.
[0006] Aus
DE 197 46 786 C2 ist ein Flammenwächter für bläulich brennende Flammen eines Öl- oder Gasbrenners
bekannt, bei dem ein Halbleiterdetektor mit einer spektralen Empfindlichkeit im nahen
Ultraviolett mit einer nachgeschalteten Auswerteschaltung verwendet wird, die einen
Regler für das Brennstoff-Verbrennungsluft-Verhältnis entsprechend der spektralen
Verteilung der Flammenstrahlung beeinflusst. Dies kann aber beim Auswandern der Flammenstrahlung
zu größeren Wellenlängen, dem "Gelbbereich" hin zu Problemen derart führen, dass trotz
Erhöhung des Verbrennungsluftanteils das Auswandern zunimmt, und daraufhin die Brennstoffzufuhr
abgeschaltet wird. Eine Auswertung der vom Fotosensor empfangenen Strahlung hinsichtlich
dessen, ob der Brenner brennt oder im Falle, dass er nicht brennt, die Brennstoffzufuhr
möglichst umgehend abzuschalten ist, ist hier nicht vorgesehen.
[0007] Aus
DE 198 09 653 C1 ist ein Flammenwächter für bläulich brennende Flammen eines Öl- oder Gasbrenners
bekannt, der einen die Flammenstrahlung erfassenden Fotosensor, der eine von Ultraviolett
zu Infrarot stark ansteigende Empfindlichkeit aufweist, und eine nachgeschaltete Auswerteschaltung
umfasst, die die Brennstoffzufuhr abschaltet, wenn die Strahlung im Bereich von 200
bis 500 nm ausfällt oder die Zunahme der erfassten Strahlungsintensität oberhalb 500
nm ein Abwandern aus dem blauen Bereich erkennen lässt. Hierbei wird das Signal des
Fotosensors zweikanalig, zum einen betreffend Ultraviolettstrahlung bis 500 nm und
zum anderen betreffend sichtbare und infrarote Strahlung, ausgewertet. Hierbei wird
ein spezieller Fotosensor mit einer speziellen Auswertung benötigt, wobei keine Bewertung
des Brennverhaltens, sondern lediglich eine sicherheitsgerichtete Abschaltung der
Brennstoffzufuhr erfolgt.
[0008] Aus
EP 1 256 763 A2 ist eine Überwachungsvorrichtung zur Flammenüberwachung an ölbetriebenen Gebläsebrennern
bekannt, die das von einem Fotowiderstand abgegebene Signal zweikanalig auswertet.
Ein erster Kanal dient zur Erfassung der mittleren Helligkeit. Ein zweiter Kanal dient
zur Erfassung von Wechselanteilen, die vom Flackern der Flamme herrühren. Die Flamme
wird nur dann als ordnungsgemäß brennend anerkannt, wenn an beiden Kanalausgängen
der Kanäle ein Signal vorhanden ist. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass
die Flammenüberwachung nicht mit einem defekten Fotowiderstand vorgenommen wird. Die
Überwachungsvorrichtung ist auf das bloße Erkennen der Flamme und eine Abschaltung
der Brennstoffzufuhr, sofern die Flamme als nichtbrennend bewertet wird, ausgerichtet.
[0009] Aus dem Datenblatt zum Giersch FQD, Flammendetektor, Ausgabe März '99, ist beispielsweise
ein Flammendetektor bekannt, der neben der Feststellung des Vorhandenseins einer Flamme
zusätzlich eine quantitative Aussage über die Verbrennungsgüte ermöglicht, indem ein
von der Russzahl abhängiges Signal zur Verfügung steht. Ein Signal einer Fotodiode
wird auf zwei Kanälen einem Mikroprozessor zugeführt.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Flammenüberwachungseinrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 zu schaffen, die eine hohe Redundanz für eine erforderliche Sicherheitsüberwachung
im Dauerbetrieb in sehr einfacher Weise zusammen mit einer Bewertung des Brennverhaltens
ermöglicht.
[0011] Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Hierdurch wird eine Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung für eine Verbrennungseinrichtung
geschaffen. Die Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung weist einen die Flammenstrahlung
und deren Pulsation erfassenden Sensor und eine diesem nachgeschaltete Auswerteschaltung
auf. Die Auswerteschaltung stellt fest, ob die vom Sensor empfangene Strahlung der
einer brennenden Flamme entspricht. Bei negativem Ergebnis erzeugt die Auswerteschaltung
ein Abschaltsignal für die Brennstoffzufuhr. Der Sensor ist über drei Kanäle, die
als Eingabekanäle für die Auswerteschaltung ausgestaltet sind, mit der Auswerteschaltung
verbunden. Die Auswerteschaltung ist zur gleichzeitigen Auswertung der Flammenfrequenz,
der Amplitude des Flammensignals und des mittleren Strahlungsdrucks ausgestaltet.
Dadurch wird eine möglichst hohe Dynamik und Genauigkeit bei der Ermittlung der Flackerfrequenzen
und Amplituden als auch des Gleichdruckes erhalten. Man erreicht dadurch eine hohe
Redundanz für die erforderliche Sicherheitsüberwachung im Dauerbetrieb, ohne den sonst
üblichen teureren Blendenbetrieb einsetzen zu müssen. Es ist ein Kompositionssignal,
d.h. ein Signal, das die drei Signale der drei Kanäle nach vorgegebenen Kriterien
berücksichtigt, durch die Auswerteschaltung erzeugbar und eine Bewertung des Flammenverhaltens
aufgrund der Signale der drei Kanäle durchführbar. Durch die dreikanalige Auswertung
von Strahlungsdruck, Frequenz und Amplitude kann man weitergehende Informationen aus
dem Flammensignal zur Bewertung und sicherheitsgerichteten Verarbeitung gewinnen.
Man erhält eine klare Angabe des Verbrennungsverhaltens, eine Diskriminierung der
Flammen und eine eindeutigere Identifizierung von Störsignalen. Ein periodischer Vergleich
der über die drei Kanäle ermittelten Größen erlaubt das frühzeitige Detektieren einer
eventuellen nachteiligen Veränderung im Verbrennungsraum.
[0013] Der Sensor ist vorzugsweise als ein fotoelektrischer Sensor wie z.B. eine Fotodiode
ausgestaltet, um eine kostengünstige opto-elektronische Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung
zu schaffen. Bei den meisten Fotosensoren wird die Eigen-EMK ausgenutzt, so dass eine
Eigenschwingung oder Rauschen bei der Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung
reduziert wird. Als Fotosensor kann vorzugsweise ein Halbleitersensor auch mit optischem
Filter verwendet werden. Der Arbeitsbereich sollte bei einer Wellenlänge unter 300
nm anfangen und bis in den Infrarotbereich hineinreichen. Das Maximum der Empfindlichkeit
liegt oberhalb von 800 nm. Sehr wichtig ist auch die Erfassung der Radikalen und deren
Modulationsfrequenzen im vorgenannten Bereich.
[0014] Vorzugsweise weist der verwendete Fotosensor eine in einem großen Bereich lineare
Grundkennlinie in Bezug auf die Wellenlänge auf. So lässt sich über das Verhältnis
des modulierten Wechselanteils (Flamme) zum Gleichanteil (Hintergrundstrahlung der
Brennkammer) zuverlässig auf die in der Brennkammer herrschenden Bedingungen schließen
(z.B. IR-Anteil, Temperatur, Flammenfarbe usw.).
[0015] Für eine einfache und kostengünstige ausführbare Möglichkeit den Sensor zu realisieren,
mit dem sowohl die Flammenfrequenz, die Amplitude des Flammensignals und der mittlere
Strahlungsdruck gemessen werden können, kann bevorzugt der Sensor auch als ein lonisations-,
Druck-, oder Schallsensor ausgestaltet sein.
[0016] Die erste Trennung der drei Kanäle erfolgt vorzugsweise schon unmittelbar hinter
dem Sensor über eine getrennte Verarbeitung der physikalischen Größen Strom (Gleichdruck)
und Spannung (Frequenz und Amplitude). Die getrennte Verarbeitung der physikalischen
Größen ist besonders einfach über einen Widerstand möglich. Das vom Fotosensor empfangene
Signal wird über den Widerstand einfach in die physikalische Größe Strom und in die
physikalische Größe Spannung aufgeteilt, so dass eine direkte Korrespondenz zwischen
den zu erhaltenden Größen vorliegt. Zur Flammenüberwachung und -Bewertung wird somit
ein und dasselbe Signal, das unterschiedlich aufbereitet wird, zur Redundanz verwendet.
[0017] Vorzugsweise ist das Kompositionssignal einer Einrichtung zur Einstellung einer optimalen
Luftregelung bei der Verbrennung und/oder Einstellung der Brennstoffzufuhr zuführbar.
Das Kompositionssignal ist dabei auf die entsprechende Einrichtung zur Einstellung
von Luft- oder Brennstoffzufuhr aufschaltbar.
[0018] Zur weiteren Steigerung der Redundanz ist bei der Auswertung der Flammenfrequenz
eine doppelte Nullpunkt-Durchgangskontrolle durchführbar. Durch die doppelte Nullpunkt-Durchgangskontrolle
ist die Flammenfrequenz genauer bestimmbar und kann somit zu einem exakteren Kompositionssignal
führen.
[0019] Bevorzugt ist die Auswerteschaltung mit einer Empfindlichkeitsregelstufe verbunden.
Die Empfindlichkeitsregelstufe, die hardware- oder softwaremäßig ausgestaltet sein
kann, regelt die Empfindlichkeit für den Kanal der Frequenz und/oder den Kanal der
Amplitude in Abhängigkeit vom ausgewerteten Signal des Kanals des Strahlungsdrucks.
[0020] Vorzugsweise sind in dem Kanal für den Strahlungsdruck und in dem Kanal für die Amplitude
Abzweige vorgesehen, die auf Abschaltglieder für die Brennstoffzufuhr geführt sind.
Somit ist eine weitere Redundanz vorhanden. Unabhängig vom Signal der Auswerteschaltung
ist eine Abschaltung der Brennstoffzufuhr sicherheitsgerichtet durchführbar.
[0021] Für Wartungs- und Servicearbeiten sowie im Störungsfall ist es sinnvoll, wenn vorzugsweise
die Auswerteschaltung einen Speicher aufweist, in dem Parameter hinsichtlich Abschaltungen
und/oder Frequenzhistogramme hinterlegbar und auslesbar sind.
[0022] Bevorzugt kann auch vorgesehen sein, dass das Signal des Sensors über ein hochtemperaturbeständiges
Lichtleitkabel (Glasfaser) aus dem Bereich der Feuerung herausgeführt und dann über
drei Kanäle der Auswerteschaltung zugeführt wird.
[0023] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0024] Die Erfindung wird nachstehend anhand von beigefügten Abbildungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung;
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der Amplitude der Flamme in Abhängigkeit
von der Zeit;
Fig. 3 zeigt einen ersten Kanal des Blockschaltbilds von Fig. 1;
Fig. 4 zeigt einen zweiten und dritten Kanal des Blockschaltbilds von Fig. 1;
Fig. 5 zeigt einen Verlauf einer über einen ersten Kanal gemessenen repräsentativen
Größe für den Strahlungsdruck und eine auf Basis des Strahlungsdrucks eingestellte
Empfindlichkeit;
Fig. 6 zeigt einen Verlauf einer über einen dritten Kanal gemessenen repräsentativen
Größe für eine Amplitude in linearer Darstellung;
Fig. 7 zeigt einen Verlauf einer über einen dritten Kanal gemessenen repräsentativen
Größe für eine Amplitude in logarithmischer Darstellung; und
Fig. 8 zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung.
[0025] In Fig. 1 ist eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Flammenüberwachungs- und
Bewertungseinrichtung gezeigt. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 liegt zwischen
einem als Fotosensor ausgestalteten Sensor 1 und einer Auswerteschaltung 2 der Flammenüberwachungs-
und Bewertungseinrichtung eine dreikanalige Verbindung zwischen dem Fotosensor 1 und
der Auswerteschaltung 2 vor. Die Auswerteschaltung 2 ist gemäß dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel als Mikroprozessor ausgestaltet.
[0026] Der Fotosensor 1 kann im Brennraum einer Feuerung vorgesehen sein. Zur Zuleitung
zum Sensor kann ein Hochtemperatur-Glasfaserkabel an diesem angeschlossen sein, um
das Signal dem Fotosensor 1 aus dem Hochtemperaturbereich zuzuführen.
[0027] Die in Fig. 1 dargestellten Kanäle schließen sich in einem Bereich niedriger Temperatur
außerhalb des Brennkessels an. Für die in Fig. 1 dargestellten drei Kanäle ist nur
ein Fotosensor 1 und damit ein Halbleiter vorgesehen, was einen wesentlichen wirtschaftlichen
Nutzen im Hinblick auf die Einsparung von Bauelementen der Schaltung bedeutet.
[0028] Der in Fig. 1 dargestellte oberste Kanal (erster Kanal) dient zur Erfassung der Strahlungsstärke
als Quotient des einfallenden Lichtstromes auf den Fotosensor pro Empfängerfläche
des Fotosensors, also zur Erfassung der Strahlungsleistung bzw. des mittleren Strahlungsdrucks.
Der in Fig. 1 mittlere Kanal (zweiter Kanal) dient zur Erfassung der Flackerfrequenzen,
welches die periodischen Änderungen der Flammenintensitäten sind, die in Abhängigkeit
der Zeit beim Oxidationsvorgang Brennstoff-Luft entstehen. Der in Fig. 1 dargestellte
unterste Kanal (dritter Kanal) dient der Amplitudenmessung der Flamme.
[0029] Die über den ersten Kanal ermittelte Strahlung kann mit der Basiseinheit Candela
(Cd) prozentual angegeben werden über einen Ausgang der Auswerteschaltung 2.
[0030] Die über den zweiten Kanal ermittelten Flackerfrequenzen können, sofern sich die
Amplitude periodisch über die Zeit ändert, als ein sich periodisch veränderndes um
einen Mittelwert schwankendes Bewertungssignal angenommen werden. Die modulierte Schwingung
der Helligkeit bestimmt die Frequenz und Intensität der Flamme. Die Frequenz gibt
Auskunft über die Schnelligkeit, die Amplitude gibt Auskunft über die Größe der Strahlungsänderung,
was in Fig. 2 dargestellt ist.
[0031] Eine exakte Auswertung der Frequenz, d.h. eine Erfassung über die Nulldurchgänge
des Signals, kann beispielsweise wie in
EP 1 207 346 B1 erfolgen. Hierdurch ist eine sehr genaue Erfassung der Flammenfrequenz möglich, die
sich für jede Verbrennungseinrichtung und Brennstoff je nach Betriebsweise typisch
verändert.
[0032] Die als Pulsation (Hz) bezeichneten Nulldurchgänge eines Signals des zweiten Kanals,
das üblicherweise gegenüber Lambda aufgetragen ist, entsprechen pro Zeiteinheit im
wesentlichen der Flackerfrequenz der Flammenstrahlung. Die Nulldurchgänge werden von
der Auswerteschaltung erzeugt, indem der Gleichstromanteil des Signals des Fotosensors
abgeschnitten und die Schalthysterese um die Nulllinie für den Wechselstromanteil
so gelegt wird, dass der Rauschanteil des Signals unterdrückt wird, d.h. dass die
dominanten Amplituden übrig bleiben. Das sich ergebende Wechselspannungssignal wird
derart verstärkt, dass sich infolge Abschneidens der oberen und unteren Abschnitte
im wesentlichen Rechteckimpulse mit variierenden Pulsbreiten ergeben. Man zählt dann
entsprechend auf- und absteigende Flanken dieser Rechteckimpulse und damit Nulldurchgänge.
Dies geschieht pro Zeiteinheit, beispielsweise pro Sekunde.
[0033] Wenn die Zahl der Nulldurchgänge pro Zeiteinheit größer als ein vorbestimmter Grenzwert,
beispielsweise 25, ist, geht man davon aus, dass eine Flamme vorhanden ist. Ist die
Zahl der Nulldurchgänge gleich dem vorbestimmten Grenzwert oder darüber, geht man
davon aus, dass eine akzeptable Flamme vorhanden ist, darunter wird die Brennstoffzufuhr
dementsprechend unterbrochen.
[0034] Für eine Dauerbetriebszulassung ist die Erweiterung auf die redundante Erfassung
beider Flanken der Schwingungen mit den positiven und negativen Nulldurchgängen einschließlich
Kontrolle der entstandenen Impulsbreiten wichtig. Über die Umrechnung im Mikroprozessor
kann auch leicht messtechnisch ein Frequenzhistogramm galvanisch getrennt über die
Anzeige einer LED angeboten werden. Eine aufwändige Fourier-Analyse ist nicht erforderlich.
Im Telegramm befinden sich ferner Aussagen über die CO-, CO
2- und NOX-Verhältnisse.
[0035] In Fig. 3 ist der erste Kanal noch einmal einzeln dargestellt. Zwischen dem Fotosensor
1 und der Auswerteschaltung 2, die als Mikroprozessor ausgestaltet ist, sind ein Transimpedanzverstärker
3, ein Tiefpass 4, und ein Logarithmierer 5 vorgesehen. Der erste Kanal zur Erfassung
der Strahlungsleistung ist auf einen Analogdigital-Wandler der Auswerteschaltung 2
gelegt. Im ersten Kanal geschieht eine starke Unterdrückung der Wechselspannungen
bis hin zu einer sehr niedrigen Frequenz.
[0036] Die starke Unterdrückung ist zum Teil durch einen an den Fotosensor 1 angeschlossenen
Widerstand 6 ermöglicht. Im Kanal 1 wird die physikalische Größe "Strom" des Fotosensors
1 benötigt. Die Aufspaltung über den Widerstand 6, der hinter den Fotosensor 1 geschaltet
ist, erfolgt dadurch, dass für den zweiten und dritten, die zur Erfassung der Frequenz
und Amplitude der Flamme vorgesehen sind, die "Spannung" über dem Widerstand 6 abgegriffen
wird.
[0037] Der Widerstand 6 dient als Stern-Widerstand zur Erzeugung eines in Abhängigkeit von
der Größe des Widerstands 6 und des Signals des Fotosensors 1 abhängigen Spannungswertes,
der direkt mit dem Stromwert für den ersten Kanal korreliert ist.
[0038] In dem zweiten Kanal sind ein Bandpass 7 und ein Operationsverstärker 8 angeordnet.
Der Kanal 2 wird auf einen Analogkomparator der Auswerteschaltung 2 gelegt. Der Widerstand
6 wird im Gegensatz zum Signal für den ersten Kanal, wo die Gleichanteile verwendet
werden, dazu verwendet, dem zweiten Kanal den Spannungsabfall über dem Widerstand
6 zuzuführen. Der Bandpass 7 ist ein abstimmbarer Bandpassfilter von ca. beispielsweise
150 bis 200 Hz und einer Güte von 0,5, um eine Erregung durch elektrische Wechselfelder
auszuschließen. Die geringe Bandbreite dämpft auch die im Flammensignal dominierenden
tiefen Frequenzen. Dabei ist der Bandpass 7 so dimensioniert, dass selbst bei großen
Amplituden nicht die Sättigung erreicht wird, um eine bei der nachfolgenden kapazitiv
gekoppelten Stufe eine Frequenzverdopplung zu vermeiden. Auch aus diesem Grund werden
die nachfolgenden Stufen galvanisch gekoppelt.
[0039] In dem dritten Kanal ist ein Operationsverstärker 9, ein Logarithmierer 10, ein Präzisionsgleichrichter
11 und ein Tiefpass 12 angeordnet. Die Aufbereitung der Amplitudensignale im dritten
Kanal erfolgt logarithmiert. Die negativen und positiven Halbwellen gelangen über
den Tiefpass 12 zum Eingang der Auswerteschaltung 2, der durch einen Analog-Digital-Wandler
gebildet wird. Über eine Vorspannung der Ansteuerung der beiden Operationsverstärker
im Präzisionsgleichrichter kann man leicht den gewünschten Betriebsspannungsbereich
definieren.
[0040] Über die drei Kanäle, die unterschiedliche Filter, wie beispielsweise Tief-, Band-und
Hochpassfilter aufweisen, ist sichergestellt, dass die empfangenen Signale, die der
Auswertung des Strahlungsdruckes der Flackerfrequenz und Amplitude dienen, redundant
und mit hoher Genauigkeit der Auswerteschaltung 2 vorliegen. Jeder Kanal weist einen
für das jeweilige Signal bestmöglich ausgebildeten Signalweg auf. Die in den Fig.
1, 3 und 4 gezeigten Blockschaltbilder sind für die Signalführung in den drei Kanälen
optimiert. So erfolgt beispielsweise die Amplitudenmessung durch die im dritten Kanal
angeordneten elektronischen Bauteile ausschließlich im relevanten Messbereich, d.h.
die Signalanteile, die die Messung stören würden, werden im dritten Kanal herausgefiltert
(bspw. werden Rauschen und ein Offset herausgefiltert).
[0041] Der in dem Ausführungsbeispiel vorgesehene Widerstand 6 trennt unmittelbar nach dem
Fotosensor 1 das Signal für den Strahlungsdruck (erster Kanal) und das Wechselsignal
für die Flammenfrequenz und die Amplitude (zweiter und dritter Kanal), und die Signal
werden getrennt verarbeitet, wodurch ein sehr frühe Redundanz im Signalpfad erreicht
wird.
[0042] Durch die drei Kanäle ist eine redundante Bestimmung der Größen Strahlungsdruck,
Frequenz und Amplitude der Flamme möglich, wobei die Auswerteschaltung 2 ein Kompositionssignal
erzeugt, das unter Berücksichtigung vorbestimmter Kriterien eine Bewertung des Brennverhaltens
der Flamme erlaubt. Die Ergebnisse aus den einzelnen Kanälen können zur Erzeugung
des Kompositionssignals gewichtet addiert, subtrahiert oder anderweitig miteinander
verknüpft werden.
[0043] Über den ersten Kanal und die Auswertung des über die Auswerteschaltung 2 bestimmbaren
Strahlungsdruckes ist eine Verifikation der über die beiden anderen Kanäle ermittelten
Größen, d.h. Flackerfrequenz der Strahlung und Amplitude, möglich. Zudem kann über
den Strahlungsdruck auch eine annähernde qualitative Aussage über die Temperatur erfolgen.
Bei einer Abweichung von dem Sollwert des gemessenen Strahlungsdruckes ist zumindest
eine Aussage über die Tendenz des Temperaturverlaufs und eine aussagefähige Bewertung
möglich.
[0044] Mit Bewertung der Flamme ist hier gemeint, dass nicht nur eine sicherheitsgerichtete
Abschaltung bei einer Erkennung, dass die Flamme aus ist, vorgenommen wird, sondern,
dass das Brennverhalten positiv beeinflusst werden kann. Über die dreikanalige Auswertung
von Strahlungsdruck, Flackerfrequenz und Amplitude ist eine sehr gute und verifizierte
Bewertung möglich.
[0045] Unter Verifizierung versteht man, dass einer der Kanäle dazu verwendet wird, die
über die beiden anderen Kanäle ermittelten Ergebnisse zu überprüfen. Wie erwähnt eignet
sich beispielsweise der erste Kanal, d.h. das Signal des Strahlungsdruckes, für eine
solche Verifikation und Bewertung. Beispielsweise wandert die beobachtete Verbrennung
bei ansteigendem Strahlungsdruck zu einer vermehrten Produktion von CO und bei abnehmendem
Strahlungsdruck zu einer vermehrten Produktion von CO
2. Der erste Kanal für den Strahlungsdruck kann daher dazu verwendet werden, das Luft/Brennstoffgemisch
optimal so einzustellen, dass es weder zu einer vermehrten CO-Produktion noch zu einer
vermehrten CO
2-Produktion kommt, indem der Druck möglichst konstant gehalten wird. Die Einstellung
kann dadurch erfolgen, dass eine Steuerung z.B. mit der Luftzuführungsklappe oder
Gebläse erfolgt. Natürlich kann auch die Brennstoffmenge eingestellt werden. Prinzipiell
führt die Zufuhr von weniger Luft zu einer tieferen Frequenz und größeren Amplitude,
während die Zufuhr von mehr Luft zu einer höheren Frequenz mit kleinerer Amplitude
führt. Die gewünschten Histogramme der optimalen Verbrennung, z.B. CO-, CO
2- und NO
X-Werte werden für die Arbeitspunkte der Verbrennungseinrichtungen festgelegt. Es handelt
sich dabei um gewichtete Frequenzen, die immer einer typischen Schwankungsbreite unterliegen.
[0046] Das Signal über das Flammenbrennverhalten kann über eine mit der Auswerteschaltung
verbundene und angesteuerte LED kontaktlos übertragen werden, indem die Auswerteschaltung
2 Informationen über die entsprechend angesteuerte LED optisch überträgt. Diese Informationen
können dann auch zur Lambda-Regelung verwendet werden, wobei die kontaktlose optische
Übertragung mittels LED bevorzugt ist, um Störungen aufgrund von Anschlüssen oder
EMV-Phänomenen so gering wie möglich zu halten. Mit der LED, die Teil der Flammenüberwachungseinrichtung
sein kann, ist eine optische DFÜ-Schnittstelle zum Datenaustausch der Flammenüberwachungseinrichtung
mit externen Vorrichtungen vorgesehen.
[0047] Das über den ersten Kanal ermittelte Signal für den Strahlungsdruck kann auch verwendet
werden, um dem Fotosensor 1 vorgeschaltete Blenden oder optische Filter anzusteuern
bzw. zu regeln. Die Ansteuerung kann dann derart erfolgen, dass bei hohem Strahlungsdruck
die Blendenöffnungen verkleinert, und bei niedrigem Strahlungsdruck vergrößert, oder
die Filter verändert werden.
[0048] Ebenso wie das Signal des ersten Kanals, d.h. das für den Strahlungsdruck repräsentative
Signal, kann eines der beiden anderen Signale der beiden anderen Kanäle für eine Verifikation
der gemessenen Signale dienen. Es ist zum Beispiel auch möglich, dass das Signal für
die Amplitude, d.h. das Signal des dritten Kanals, zur Verifikation der Messung über
den ersten Kanal (Strahlungsdruck) und den zweiten Kanal (Frequenz) verwendet wird.
[0049] Zudem ist durch die erfindungsgemäße dreikanalige Ausführung beispielsweise eine
Kennliniennachbildung einer verhältnismäßig teuren GaP-Diode als Fotosensor unter
Verwendung einer wesentlich kostengünstigeren Silicium-Diode möglich. Durch die logarithmische
Erfassung des Signals des ersten Kanals, d.h. des für den Strahlungsdruck repräsentativen
Signals, ist die Nachbildung einer linearen Kennlinie in logarithmischer Darstellung
möglich.
[0050] Die Nachbildung des Verhaltens einer GaP-Diode als Fotosensor erfolgt im vorliegenden
Ausführungsbeispiel darüber, dass die über den ersten Kanal ermittelte Strahlungsleistung
bzw. der Strahlungsdruck eine Empfindlichkeitsregelung über eine Empfindlichkeitsregelstufe
für den zweiten Kanal zur Erfassung der Amplitude vornimmt. Dazu ist in dem ersten
Kanal der Logarithmierer 10 vorgesehen; es handelt sich somit um eine hardwaremäßige
Lösung. Zur Realisierung als softwaremäßige Lösung kann in der Auswerteschaltung 2
für den ersten Kanal eine logarithmische Betrachtung der Signaleingangsgröße erfolgen.
Die Messung des Strahlungsdrucks kann so über einen sehr großen Messbereich erfolgen.
Auch im ersten Kanal sind die elektronischen Bauteile so gewählt, dass das Signal
zur Auswertung des Strahlungsdrucks optimiert ist.
[0051] In Abhängigkeit vom gemessenen Strahlungsdruck über den ersten Kanal ist damit die
Empfindlichkeitseinstellung in Bezug auf das Signal im dritten Kanal möglich. Im "blauen"
Strahlungsbereich einer Verbrennungseinrichtung kann eine höhere Empfindlichkeit und
damit Verstärkung eingestellt werden. Mit steigendem Druck, d.h. der Strahlungsbereich
der Verbrennungseinrichtung geht in die Bereiche "gelb" und "infrarot", kann die Empfindlichkeit
in Abhängigkeit vom steigenden Druck wieder heruntergeregelt oder geschaltet werden.
Mit steigendem Druck wird also eine niedrigere Verstärkung bzw. Empfindlichkeit bezüglich
des dritten Kanals der Amplitude eingestellt. Statt der Empfindlichkeit kann auch
ein Analogkomparator (Schmidttrigger) verstellt werden, so dass gleichsam eine Hysterese
Beachtung findet.
[0052] In Fig. 5 ist ein Verlauf einer über den ersten Kanal gemessenen repräsentativen
Größe für den Strahlungsdruck dargestellt. Im Ausführungsbeispiel mit einem Fotosensor
als Sensor der Strahlung sind dem ausgewerteten Signal (Strom des Fotosensors bzw,
der Fotodiode) äquivalente Temperaturen am schwarzen Strahler zugeordnet, die auf
der oberen x-Achse abzulesen sind.. Der Strahlungsdruck ist als Funktion des über
den ersten Kanal gemessenen Stroms des Fotosensors bzw. der Fotodiode (untere x-Achse)
gezeigt. Das Signal für den Strahlungsdruck steigt mit zunehmendem Strom des Fotosensors
an. Die Werte des Strahlungsdruckes sind an der linken y-Achse abzulesen.
[0053] Ebenfalls in Fig. 5 ist auch die relative Empfindlichkeit aufgetragen, wobei die
entsprechenden Werte an der rechten y-Achse abzulesen sind. Die Empfindlichkeit beträgt
bis zu einem Diodenstrom von etwa 10 µA 100 % und sinkt dann für größere Ströme des
Fotosensors.
[0054] In den Fig. 6 und 7 ist jeweils ein Verlauf einer über den dritten Kanal gemessenen
repräsentativen Größe für die Amplitude der Flamme dargestellt. In Fig. 6 ist eine
lineare Darstellung und in Fig. 7 eine logarithmische Darstellung gewählt. Für das
Ausführungsbeispiel mit einem Fotosensor als Sensor ist eine Spannung des Fotosensors
bzw. der Fotodiode gezeigt, für den Fall, dass die Empfindlichkeit für den Signaleingang
des dritten Kanals in Abhängigkeit vom gemessenen Strahlungsdruck eingestellt wird.
Es ergibt sich in der logarithmischen Darstellung eine lineare Kennlinie für das Signal
über den dritten Kanal, d.h. die Amplitude.
[0055] Durch den ersten Kanal, mit dem der Strahlungsdruck ermittelt wird, ist eine Regelung
für die Messung der Amplitude über den dritten Kanal möglich und das Verhalten einer
GaP-Diode kann auch mit einer kostengünstigen Silicium-Diode nachgebildet werden.
Damit werden die störenden Einflüsse rotstrahlender Ausmauerungen, glühender Kesselwände
und Flammenrohre verhindert.
[0056] Ein Beispiel für den Betrieb einer erfindungsgemäßen Flammenüberwachungseinrichtung
ist wie folgt: Beim Einschalten der Verbrennungseinrichtung wird eine Quantisierung
vorgenommen, bei dem jedes Signal der drei Kanäle überwacht wird und erst dann die
Flamme als brennend klassifiziert, wenn jede Messgröße eines Kanals über einer bestimmten
Schwelle bzw. in einem vorbestimmten Bereich sich befindet. Beispielsweise kann vorgesehen
sein, dass im Kanal für die Frequenz bei der Einschaltung innerhalb von fünf Zeiteinheiten
von beispielsweise 140 ms jeweils eine bestimmte Zahl von Nulldurchgängen detektiert
werden muss, um die Flamme als "brennend" zu bewerten. Für die Frequenz heißt das,
dass umgerechnet insbesondere bei einer Frequenz größer als 50 Hz die Flamme als brennend
bewertet wird, da sehr häufig die Flamme mit Zündtransformatoren gezündet wird, die
mit 50 Hz arbeiten und dieses die Flammenbewertung stören könnte. Ferner müssen gleichzeitig
beispielsweise auch Störungen durch Kunstlichtquellen berücksichtigt werden ,die durch
die Beachtung von Frequenzen von 50 Hz und deren Vielfachen ausgeblendet, und auf
Wunsch zu Sicherheitsabschaltungen führen sollten.
[0057] Beim Einschalten wird für den Kanal der Amplitude ein Mindestwert gefordert. Für
den Strahlungsdruck gilt analoges, und nur wenn die Parameter über einen vorbestimmten
Zeitraum als über der Schwelle bzw. in einem vorbestimmten Bereich liegend gemessen
werden, gilt die Flamme als sicher brennend.
[0058] Für die Frequenz kann vorgesehen sein, dass sowohl eine Frequenzüberschreitungs-
als auch eine Frequenzunterschreitungs-Erkennung, sowie eine Gleichfrequenz-Erkennung
in Bezug auf eine vorgegebene Schwelle vorliegen.
[0059] Wenn die Flamme brennt, können anwendungsabhängige Einstellungsvorgaben in der Auswerteschaltung
2 berücksichtigt werden, mit denen ein Kompositionssignal erzeugbar ist, das eine
Beurteilung des Flammenverhaltens ermöglicht. Je nach Brennstoff können andere Einstellungsvorgaben
in der Auswerteschaltung 2 voreingestellt sein, die für eine Flammenbewertung berücksichtigt
werden. Die Gewichtung der einzelnen Signale der drei Kanäle kann je nach Brennstoff
in der Auswerteschaltung 2 eingestellt, automatisch eingelemt, bzw. in der Auswerteschaltung
vorprogrammiert werden.
[0060] Eine anwendungsabhängige Einstellung wäre schon allein auch im Frequenzkanal deswegen
erforderlich, weil die verschiedenen Brennstoffe unterschiedliche Flackerfrequenzen
bei der Verbrennung erzeugen können. Beispielsweise weisen Öl, Leichtöl, verschiedene
Gase, unterschiedliche Kohlesorten und weitere Verbrennungsprodukte Frequenzen in
der Regel zwischen 10 bis 250 Hz auf.
[0061] Es kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass die Dosierung des Einflusses der drei
Signale auf den drei Kanälen über Drehschalter an der Auswerteschaltung 2 verstellt
werden kann. Um dies zu ermöglichen, können beispielsweise die Informationen über
die einzelnen Kanäle grafisch visualisiert und hierbei eine mehrdimensionale Darstellung
gewählt werden. Über vorgesehene Drehschalter ist dann direkt der Einfluss auf die
entsprechende Größe ablesbar.
[0062] Bei Unstimmigkeiten der ausgewerteten Signale der drei Kanäle wird von der Auswerteschaltung
2 automatisch ein Abschaltsignal für die Brennstoffzufuhr erzeugt.
[0063] Die Verarbeitung der gewichteten Ausgangssignale der drei Kanäle kann analog, digital,
oder gemischt erfolgen und/oder gespeichert werden. Die ausgewerteten Messungen können
von der Auswerteschaltung 2 mehrdimensional visualisiert ausgegeben werden und können
im Falle einer Abschaltung einem Service-Techniker wertvolle Informationen über die
Gründe geben, warum es zu einer Abschaltung gekommen ist.
[0064] In Fig. 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Flammenüberwachungs-
und Bewertungseinrichtung dargestellt, bei dem als Unterschied zu dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel zur weiteren Erhöhung der Redundanz der Kanal für den Strahlungsdruck
und der Kanal für die Amplitude unabhängig von der Auswerteschaltung 2 überwacht werden.
Dies geschieht über zwei zusätzliche mikrocontrollerfreie Zweige, die mit einfachen
Fenster- bzw. Schwellwertdiskriminatoren 13, 14 verbunden sind. Die Schaltschwellen
liegen dann an den Rändern des Flammenerkennungsbereiches. Die beiden Abzweige der
Kanäle "Strahlungsdruck" und "Amplitude" führen somit auf Abschaltglieder 15, 16 für
die Verbrennungseinrichtung ohne Zwischenschaltung der Auswerteschaltung 2. Über die
beiden zusätzlichen Zweige für den Strahlungsdruck und die Amplitude ist keine ausreichende
Bewertung des Flammenverhaltens möglich, sondern ausschließlich das Erfassen, ob die
Flamme brennt oder nicht.
[0065] Schematisch dargestellt ist auch ein Drehschalter 17 für die Einstellung der Einflüsse
der drei Kanäle jeweils auf das Kompositionssignal. Mit dem Bezugszeichens 18 ist
eine mit der Auswerteschaltung 2 verbundene und angesteuerte LED versehen, mit der
wie oben beschrieben Daten kontaktlos optisch übertragen werden können.
1. Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung für eine Verbrennungseinrichtung, mit
einem die optische Flammenstrahlung und deren Pulsation erfassenden Sensor (1) und
einer diesem nachgeschalteten Auswerteschaltung (2), die feststellt, ob die vom Sensor
(1) empfangene Strahlung der einer brennenden Flamme entspricht, und bei negativem
Ergebnis ein Abschaltsignal für die Brennstoffzufuhr erzeugt, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (1) über drei Kanäle als Eingabekanäle für die Auswerteschaltung (2) mit
der Auswerteschaltung (2) verbunden ist, und die Auswerteschaltung (2) zur gleichzeitigen
Auswertung der Flammenfrequenz, der Amplitude des Flammensignals und des mittleren
Strahlungsdrucks ausgestaltet ist, wobei ein Kompositionssignal durch die Auswerteschaltung
(2) unter Berücksichtigung der drei Kanäle zur Flammenüberwachung erzeugbar ist und
eine Bewertung der Flamme auf Grundlage der Signale der drei Kanäle durchführbar ist.
2. Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (1) ein fotoelektrischer Sensor ist.
3. Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der fotoelektrische Sensor eine lineare Empfindlichkeit in Bezug auf die Wellenlänge
aufweist.
4. Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (1) eine Ionisationselektrode ist.
5. Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (1) ein Mikrofon oder Drucksensor ist.
6. Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Widerstand (6) an den Sensor (1) angeschlossen ist, über den eine direkte Korrelation
der den Kanälen zugeführten Größen vorhanden ist.
7. Flammenüberwachungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kanal zur Auswertung des Strahlungsdrucks ein Strom vom Widerstand (6) zuführbar
ist, und den anderen Kanälen zur Auswertung der Flammenfrequenz und der Amplitude
des Flammensignals eine Spannung, die über dem Widerstand (6) abfällt, zuführbar ist.
8. Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das von der Auswerteschaltung (2) erzeugte Kompositionssignal einer Einrichtung zur
Einstellung einer optimalen Luftregelung und/oder Brennstoffeinstellung zuführbar
ist.
9. Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Auswertung der Flammenfrequenz eine doppelte Nullpunkt-Durchgangskontrolle
durchführbar ist.
10. Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteschaltung (2) mit einer Empfindlichkeitsregelstufe für den Kanal der
Frequenz und/oder den Kanal der Amplitude verbunden ist, und in Abhängigkeit vom ausgewerteten
Signal des Kanals des Strahlungsdrucks die Empfindlichkeit durch die Auswerteschaltung
(2) regel- oder umschaltbar ist.
11. Flammenüberwachung- und Bewertungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Kanal für den Strahlungsdruck und der Amplitude Abzweige vorgesehen sind,
die auf Abschaltglieder für die Brennstoffzufuhr geführt sind.
12. Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteschaltung (2) einen Speicher aufweist, in dem Parameter hinsichtlich
Abschaltungen und/oder Frequenzhistogrammen hinterlegbar und auslesbar sind.
13. Flammenüberwachungs- und Bewertungseinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 3 und
6 bis 12 sofern sie nicht von den Ansprüchen 4 und 5 abhängig sind, dadurch gekennzeichnet, das durch das Signal des Kanals für den Strahlungsdruck mit den beiden anderen Kanälen
die Wellenlängenempfindlichkeit des fotoelektrischen Sensors der einer GAP-Fotodiode
so angepasst werden kann, dass die jeweiligen Ausgangsspannungen einander ähneln.