[0001] Die Erfindung betrifft ein Installationsschaltgerät mit einer Doppelunterbrechung,
einer Kontaktbrücke, die von einem Schlagstift entgegen dem Druck einer Kontaktdruckfeder
bei einer Ausschalthandlung in Offenstellung verbracht wird, für wenigstens einen
Polstrompfad, mit einem von einem Schaltschloss betätigbaren Drücker, in dem der Schlagstift
geführt ist, wobei die Kontaktbrücke in einem durch zwei in gleiche Richtung vorspringende
Schenkel gebildeten Schlitz des Drückers aufgenommen ist, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Gattungsgemäße Installationsschaltgeräte, beispielsweise Motorschutzschalter, weisen
wenigstens einen Polstrompfad mit einer Doppelkontaktstelle und zwei feststehenden
Kontaktstücken und zwei auf einer beweglichen Kontaktbrücke angeordneten beweglichen
Kontaktstücken auf.
[0003] Die Kontaktbrücke wird dabei mittels eines Drückers in Öffnungsrichtung und einer
Kontaktdruckfeder in Schließrichtung beaufschlagt.
[0004] Weiter umfassen gattungsgemäße Installationsschaltgeräte einen elektromagnetischen
Auslöser, dessen Anker bei Auftreten eines Kurzschlussstromes in dem Polstrompfad
sowohl über den Drücker die Kontaktbrücke in Öffnungsrichtung aufschlägt als auch
die Verklinkungsstelle eines Schaltschlosses entklinkt, so dass das Schaltschloss
über einen Wirkhebel die Kontaktbrücke dauerhaft entgegen der Kraft der Kontaktdruckfeder
öffnend beaufschlagt.
[0005] Unmittelbar nach dem Aufschlagen der Kontaktbrücke und damit dem Unterbrechen des
Kurzschlussstromes in dem Polstrompfad bricht der elektrodynamische Rückstoß des elektromagnetischen
Auslösers zusammen und die Kontaktbrücke wird durch die Kraft der Kontaktdruckfeder
wieder in Richtung auf ihre Schließstellung hin beaufschlagt.
[0006] Aufgrund der größeren mechanischen Trägheit des Schaltschlosses, verglichen mit derjenigen
des den Anker und den Drücker umfassenden Systems, eilt der Wirkhebel zur dauerhaften
Offenhaltung der Kontakte durch das Schaltschloss der Drückerbewegung nach.
[0007] Unter ungünstigen Bedingungen kann es vorkommen, dass die Kontakte durch die Kontaktdruckfeder
bereits wieder geschlossen wurden, bevor das Schaltschloss über den Wirkhebel und
den Drücker eine dauerhafte Öffnung bewirken kann. Man spricht dann vom Auftreten
eines Kontaktprellens, welches unerwünscht ist.
[0008] Zur Vermeidung eines Kontaktprellens wird in der
DE 10 2006 055 007.2 vorgeschlagen, als Drücker einen Schieber und einen Schlagstift zu verwenden, von
denen der Schlagstift innerhalb des Schiebers geführt ist, wobei die Anordnung aus
Schieber, Schlagstift, Kontaktbrücke, Wirkhebel und Anker so eingerichtet ist, dass
im Kurzschlussfall der Anker den Schlagstift aufgrund dessen kleinen Masse sehr schnell
beschleunigt und somit sehr schnell die Kontaktbrücke aufschlägt. Dabei eilt der Schieber
dem Schlagstift nach, bevor der Wirkhebel über den Schieber die Kontaktbrücke entgegen
der Kontaktdruckkraft dauerhaft in Offenstellung hält.
[0009] Wenn die Kontaktbrücke aufgeschlagen wurde und dadurch der Kurzschlussstrom unterbrochen
ist, endet auch die Krafteinwirkung des Ankers auf den Schlagstift. Die Kontaktbrücke
wird jetzt von der Kraft der Kontaktdruckfeder wieder in Schließrichtung gedrückt.
[0010] Der dem Schlagstift nacheilende Schieber kann diese Gegenbewegung der Kontaktbrücke
bremsen, so dass die Kontaktbrücke daran gehindert wird, die Kontakte zu schließen,
bevor der Wirkhebel, der aufgrund der größeren mechanischen Trägheit des Schaltschlosses
dem Schlagstift noch weiter nacheilt, über den Schieber die Kontaktbrücke schließlich
dauerhaft in Offenstellung hält.
[0011] Hierbei wird die Trägheit des Schlagstiftes sowie eine geringe Reibung zwischen dem
mechanischen Schlagstift und dem Schieber ausgenutzt, so dass der Schlagstift eine
ausreichende Zeitdauer die Kontaktbrücke offen hält, bis die Wirkung des Schiebers
bei der Auslösung des Schaltschlosses einsetzt.
[0012] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Installationsschaltgerät
mit weiter verbessertem dynamischen Verhalten bei der Kurzschlussunterbrechung unter
Vermeidung von Kontaktprellen zu schaffen.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1.
[0014] Die Erfindung ist daher
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der beiden Schenkel zueinander sich zum freien Ende hin verjüngt, wobei
der Abstand am freien Ende geringer ist als die Breite der Kontaktbrücke, so dass
sich diese bei einer Ausschaltung zwischen den Schenkeln verklemmen kann. Es entsteht
dadurch an dem freien Ende der Schenkel ein Klemmbereich, und im Bereich zwischen
dem freien Ende der Schenkel und dem Ansatzpunkt der Schenkel an dem Drücker entsteht
ein Führungsbereich, in dem die Kontaktbrücke beweglich geführt ist.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Schenkel federnd elastisch ausgebildet.
Dabei können sie gemäß einer weiters vorteilhaften Ausführungsform zum freien Ende
hin aufeinander zu gebogen sein. Sie könnten auch im Bereich ihrer freien Enden V-förmig
aufeinander zu abgewinkelt sein.
[0016] Die vorteilhafte Wirkung der erfindungsgemäßen Gestaltung eines gattungsgemäßen Installationsschaltgerätes
liegt darin, dass beim Aufschlagen der Kontaktbrücke diese zwischen den Schenkeln
des Drückers verklemmt wird und dadurch ein zu frühes Zurückprellen der Kontaktbrücke
in Richtung auf die Schließstellung verhindert wird. Wenn die Kontaktbrücke festgeklemmt
ist, kann sie sich nur zusammen mit dem Drücker weiter bewegen.
[0017] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind Mittel vorgesehen, die aufgrund
einer Bewegung des Drückers die Kontaktbrücke auch wieder frei von den Schenkeln verbringen
können. Dies ist hilfreich, wenn nach einem Aufschlagen der Kontaktbrücke, etwa wenn
der Kurzschluss abgeklungen ist, das Installationsschaltgerät durch einen Wiedereinschaltvorgang
wieder eingeschaltet werden soll.
[0018] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei den oben
genannten Mitteln um einen Steg oder einen Zapfen, gegen den die Kontaktbrücke sich
in Ausschaltstellung anlegt, so dass bei weiterer Bewegung des Drückers der Steg oder
der Zapfen in Richtung der Ausschaltung die Kontaktbrücke wieder frei von den Schenkeln
verbringt.
[0019] Diese weitere Bewegung des Drückers kann beim Rücksetzen etwa dadurch stattfinden,
dass der Drücker durch den Wirkhebel noch ein Stück weiter in Richtung der Ausschaltstellung
gedrückt wird. Durch das Anliegen auf dem Steg oder Zapfen kann die Kontaktbrücke
dieser weiteren Bewegung des Drückers nicht mehr folgen, und sie wird dadurch entgegen
der Klemmreibungskraft relativ zu der Längserstreckungsrichtung der Schenkel wieder
in den Führungsbereich des Schlitzes verbracht, wo sie durch die Kontaktdruckfeder
dann wieder in ihre Schließposition gedrückt werden kann.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann als Mittel auch eine Feder vorgesehen
sein, die bei weiterer Bewegung des Drückers die Kontaktbrücke in Ausschaltstellung
aus dem Klemmbereich zwischen den Schenkeln bewegt, so dass die Kontaktbrücke in den
Führungsbereich frei von den Schenkeln verbracht wird. Das Entklemmen der Kontaktbrücke
durch die Feder geschieht dann, wenn die Rückstellkraft der zusammengedrückten Feder
größer wird als die Klemmkraft, die die Schenkel auf die Kontaktbrücke ausüben.
[0021] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0022] Anhand der Zeichnung, in denen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
und weitere Vorteile der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1a
- ein Funktionsschema eines Installationsschaltgerätes mit einem Drücker in der Ruhestellung,
- Fig. 1b
- eine Längsschnittansicht des Drückers gemäß Fig. 1a in der Ruhestellung,
- Fig. 2a
- das Funktionsschema des Installationsschaltgerätes mit dem Drücker, gemäß Fig. 1a,
kurz nach Auftreten eines Kurzschlussstromes,
- Fig. 2b
- eine Schnittansicht des Drückers gemäß Fig. 2a, ähnlich der der Fig. 1b,
- Fig. 3a
- das Funktionsschema des Installationsschaltgerätes mit dem Drücker gemäß Fig. 1a,
2a bei maximaler Auslenkung der Kontaktbrücke in Öffnungsrichtung,
- Fig. 3b
- eine Schnittansicht des Drückers ähnlich der der Figuren 1b und 2b gemäß Fig. 3a und
- Fig. 4
- eine Schnittansicht des Drückers einer weiteren Ausgestaltung eines Installationsgerätes.
[0024] In den Figuren 1 bis 4 sind jeweils gleiche oder gleichwirkende Elemente oder Baugruppen
jeweils mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
[0025] Die Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Installationsschaltgerät 1 mit einem Polstrompfad
2 zwischen einer Eingangsklemme 3 und einer Ausgangsklemme 4. Es könnte sich beispielsweise
um einen Polstrompfad eines dreipoligen Motorschutzschalters handeln, dessen andere
beiden Polstrompfade entsprechend aufgebaut sind, hier aber nicht dargestellt sind.
[0026] Der Polstrompfad 2 umfasst zwei feststehende Kontaktstücke 5, 6 und zwei auf einer
beweglichen Kontaktbrücke 7 angeordnete bewegliche Kontaktstücke 8, 9, durch die eine
Kontaktstelle 10 mit Doppelunterbrechung gebildet ist. Die Kontaktbrücke 7 wird durch
eine Kontaktdruckfeder 11 in Schließrichtung, siehe Richtungspfeil S, beaufschlagt.
Durch einen Drücker 12, der an der der Kontaktdruckfeder 11 gegenüberliegenden Seite
der Kontaktbrücke 7 angreift, kann diese in Öffnungsrichtung, siehe Richtungspfeil
O, beaufschlagt werden.
[0027] Der Polstrompfad 2 umfasst noch einen nur der Vollständigkeit halber mit dargestellten
thermischen Auslöser 113 und einen elektromagnetischen Auslöser 13 mit einem beweglichen
Anker, der im Falle eines in dem Polstrompfad 2 auftretenden Kurzschlussstromes aufgrund
elektrodynamischer Kräfte über den Drücker 12 die Kontaktbrücke 7 in Öffnungsrichtung
aufschlägt, angedeutet durch die Wirklinie 14. Gleichzeitig wirkt der Anker des elektromagnetischen
Auslösers 13 im Kurzschlussfall auch auf ein Schaltschloss 15 und entklinkt dessen
Verklinkungsstelle, angedeutet durch die Wirklinie 16, so dass das Schaltschloss 15
im entklinkten Zustand über einen Wirkhebel 17, angedeutet durch die Wirklinie 18,
den Drücker 12 dauerhaft in Öffnungsrichtung der Kontaktbrücke 7 beaufschlagt. Bei
hohen Kurzschlussströmen kann auch eine elektrodynamische Öffnung der Doppelkontaktstelle
10 aufgrund des Stromflusses im Polstrompfad auftreten.
[0028] Die Funktion des thermischen Auslösers 113, der im Falle eines Überstromes ebenfalls
auf das Schaltschloss 15 wirkt, angedeutet durch die Wirklinie 114, ist im Prinzip
bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
[0029] Bei dem mechanischen System umfassend das Schaltschloss 15 und den Wirkhebel 17 kann
es sich beispielsweise um ein Kniehebelsystem mit einer zweistufigen Verklinkung handeln.
Der Wirkhebel 17 ist als Doppelarmhebel ausgebildet, dessen erster, von dem Schaltschloss
15 beaufschlagter Hebelarm 171 und dessen zweiter, mit dem Drücker 12 zusammenwirkender
Hebelarm 172 einen stumpfen Winkel miteinander bilden und in einer ortsfesten Drehachse
173 drehbar gelagert ist, wodurch der Wirkhebel 17 als Umlenkhebel wirkt. Allerdings
könnte der Wirkhebel auch eine andere Form besitzen.
[0030] Dieses gerade beschriebene mechanische System hat eine gewisse mechanische Trägheit,
wodurch nach dem Entklinken eine gewisse Zeit, beispielsweise 3 ms, vergeht, bevor
der Wirkhebel 17 auf den Drücker 12 trifft, um diesen dauerhaft in Öffnungsrichtung
zu beaufschlagen.
[0031] Demgegenüber ist die Zeit bis zum direkten Aufschlagen der Kontaktbrücke 7 durch
den hier als Schlaganker wirkenden Anker des elektromagnetischen Auslösers 13 viel
kürzer; sie beträgt beispielsweise nur 1 ms.
[0032] Dadurch könnte es, wenn keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden, passieren, dass
die Kontaktbrücke 7 durch die Rückstellkraft der Kontaktdruckfeder 11 bereits wieder
in ihre Ausgangsstellung in der Schließposition zurück gedrückt und die Kontaktstelle
10 dadurch wieder geschlossen wird, bevor noch der Wirkhebel 17 mit dem freien Ende
seines zweiten Armes 171 den Drücker und damit die Kontaktbrücke 7 dauerhaft in Öffnungsstellung
beaufschlagen können.
[0033] Der Drücker 12 ist entsprechend der Ausgestaltung nach der
DE 10 2006 055 007.2 zweiteilig ausgeführt und umfasst einen Schieber 19 und einen Schlagstift 20. Wie
in der Schnittdarstellung der Fig. 1b zu sehen, ist der Drücker 12 ein längs erstrecktes
Bauteil mit einer in etwa zylindrischen Grundform.
[0034] In einer ersten, schlitzartigen Öffnung 21 im Schieber 19, die nach unten zur Schmalseite
des Schiebers 19 hin offen ist, ist die Kontaktbrücke 7 in ihrer Schließbeziehungsweise
in ihrer Öffnungsrichtung verschieblich geführt.
[0035] Der Schlagstift 20 ist in einer zweiten, kanalartigen Öffnung 22 in dem Schieber
19 ebenfalls in der Schließ- beziehungsweise Öffnungsrichtung der Kontaktbrücke 7
beweglich geführt. Er überragt den Schieber 19 nach oben in Richtung des Angriffspunktes
des Schlagankers.
[0036] In der ersten Öffnung 21 des Schiebers 19 ist ein erster Absatz 23 gebildet, der
als oberer Anschlag für die Kontaktbrücke 7 dient. An dem der Kontaktbrücke 7 entgegengesetzten
Ende ist am Schieber 19 ein zweiter Absatz 24 gebildet, der als Angriffspunkt für
den Wirkhebel 17 dient.
[0037] Die erste Öffnung 21 wird durch zwei gabelartige Vorsprünge oder Schenkel 30, 31
gebildet, die in Längsrichtung des Schiebers 19 vorspringen und die Kontaktbrücke
7 zwischen sich nehmen. Die freien Enden 32, 33 der Zinken 30, 31 nehmen zwischen
sich einen geringeren Abstand A zueinander ein als der Abstand A
W an dem Absatz 23. Der Abstand A ist auch geringer als die Breite B der Kontaktbrücke
7. In der Zeichnung ist die Form der Schenkel 30, 31 leicht gekrümmt dargestellt;
es besteht natürlich auch die Möglichkeit, die Schenkel 30, 31 etwa in ihrer Mitte
aufeinander zu abzuwinkeln, so dass sie im Bereich der freien Enden eine V-Form bilden.
[0038] Somit entsteht an den freien Enden 33,32 der Schenkel 30, 31 ein Klemmbereich zum
Festklemmen der Kontaktbrücke 7, und zwischen den freien Enden 33, 32 und dem ersten
Absatz 23, an dem die Schenkel 30, 31 an dem Drückerkörper ansetzen, entsteht ein
Führungsbereich für die Kontaktbrücke, in dem diese beweglich führbar ist.
[0039] Die Funktion der erfindungsgemäßen Anordnung bei Auftreten eines Kurzschlussstroms
wird nun im folgenden erläutert. Wenn ein Kurzschlussstrom auftritt, siehe Fig. 2a,
so schlägt der Anker des Auslösers 13 auf dem Schlagstift 20 des Drückers 12, angedeutet
durch den Impulspfeil I in der Fig. 2a. Der Schlagstift 20 wird in Öffnungsrichtung
O nach unten beschleunigt, wobei er die Kontaktbrücke 7 in Öffnungsrichtung O mitnimmt
und vom Anschlag 23 entfernt. Dadurch werden die beweglichen Kontaktstücke 8, 9 von
den festen Kontaktstücken 5, 6 getrennt und die Doppelkontaktstelle 10 geöffnet. Durch
diese Abwärtsbewegung des Schlagstiftes 20 gelangt die Kontaktbrücke 7 in den verengten
Bereich und wird, da der Abstand A zwischen den Vorsprüngen beziehungsweise den Zinken
30, 31 verringert ist, zwischen den Zinken 30, 31 durch Verklemmen festgehalten. Beim
Einfahren in den verengten Bereich nimmt die Kontaktbrücke 7 den Schieber 19 eine
gewisse Wegstrecke mit, wobei der Schieber 19, selbst wenn er aufgrund der Rückbewegung
der Kontaktbrücke 7 von dieser aufgrund der Reibung (Verklemmung) mitgenommen wird,
dann vom Wirkhebel 17 festgehalten wird. In jedem Fall bleibt die Doppelkontaktstellte
10 geöffnet. Wesentlich ist, dass der Abstand der Verengung der Zinken beziehungsweise
der Öffnung 21 vom Absatz 23 ausreichend groß ist.
[0040] Ortsfest am Gehäuse 40, von dem nur ein Teil dargestellt ist, ist ein Zapfen 41 angeformt,
der in den Schlitz 21 teilweise eingreift. Die Kontaktbrücke 7 gelangt in unmittelbare
Nähe des Endes des Zapfens 41 und die Kontaktbrücke 7 kann durch weiteres Niederdrücken
des Schiebers 19 (zum Beispiel durch einen Resetknopf) frei von dem Vorspringen kommen,
so dass die Kontaktbrücke 7 von der Kontaktfeder wieder in die Einschaltstellung verbracht
wird.
[0041] Anstatt eines Zapfens 41 kann auch eine Druckfeder 45, siehe Fig. 4, vorgesehen sein,
die entsprechend zu bemessen ist, so dass sie die Reibkraft überwinden kann, wenn
eine Einschaltung vorgenommen wird.
[0042] Eine weitere vorteilhafte Wirkung der erfindungsgemäßen Ausgestaltung tritt auch
dann zu Tage, wenn die Aufschlagbewegung der Kontaktbrücke nicht ausreichen sollte,
um sie soweit in den Klemmbereich hinein zu schlagen, dass sie dort fest geklemmt
wird. Denn aufgrund der gekrümmten Innenkontur des Schlitzes, die durch die gekrümmte
Form der Schenkel entsteht, entsteht auch bereits in einem Bereich, der noch knapp
oberhalb des Klemmbereiches liegt, eine gewisse Reibung zwischen der Kontaktbrücke
7 und den Innenseiten der Schenkel 30,31. Es ist dies ein Übergangsbereich zwischen
dem Führungsbereich und dem Klemmbereich. Aufgrund der Reibung zwischen der Kontaktbrücke
7 und den Schenkeln 30, 31 in dem Zwischenbereich wird dort bereits die Bewegung der
Kontaktbrücke 7 relativ zu den Schenkeln 30,31 verlangsamt. Somit resultiert eine
Verzögerung der Bewegung der Kontaktbrücke auch dann schon, wenn diese nicht vollständig
in den Klemmbereich gedrückt werden sollte. Auch die so erzielte Verzögerung kann
schon ausreichend sein, um ein Kontaktprellen wirksam zu vermeiden.
[0043] Es soll noch erwähnt werden, dass die oben beschriebene erfindungsgemäße Wirkung
auch dann eintritt, wenn die Öffnung der Kontaktbrücke zunächst nicht durch den Schlagstift,
sondern aufgrund einer elektrodynamische Abstoßung zwischen den festen und beweglichen
Kontaktstücken erfolgt. Insbesondere bei hohen Stromstärken eines Kurzschlussstromes
ist die elektrodynamische Abstoßung schneller als die Reaktionszeit des elektromagnetischen
Auslösers 13. Der Anker des elektromagnetischen Auslösers 13 läuft daher der elektrodynamischen
Abstoßung der Kontaktstelle 10 nach. Doch auch wenn die Kontaktbrücke 7 aufgrund einer
elektrodynamischen Abstoßung nach unten in den Klemmbereich des Schlitzes 21 gedrückt
wird, tritt die festklemmende Wirkung im Klemmbereich ein, und damit die vorteilhafte
Wirkung der Verzögerung des Zurückprellens der Kontaktbrücke.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Installationsschaltgerät
- 2
- Polstrompfad
- 3
- Eingangsklemme
- 4
- Ausgangsklemme
- 5, 6
- Feststehende Kontaktstücke
- 7
- Bewegliche Kontaktbrücke
- 8, 9
- Bewegliche Kontaktstücke
- 10
- Kontaktstelle
- 11
- Kontaktdruckfeder
- 12
- Drücker
- 13
- Elektromagnetischer Auslöser
- 14
- Wirklinie
- 15
- Schaltschloss
- 16
- Wirklinie
- 17
- Wirkhebel
- 18
- Wirklinie
- 19
- Schieber
- 20
- Schlagstift
- 21
- Erste Öffnung, Schlitz
- 22
- Zweiter Öffnung
- 23
- Erster Absatz
- 24
- Zweiter Absatz
- 25
- Steg
- 26
- Absatz
- 27
- Abgeschrägte Seitenflächen
- 30,31
- gabelartiger Vorsprung, Schenkel
- 32, 33
- freies Ende der Schenkel
- 41
- Zapfen, Steg
- 40
- Gehäuse
- 45
- Druckfeder
- 113
- Thermischer Auslöser
- 114
- Wirklinie
- 171
- Erster Hebelarm
- 172
- Zweiter Hebelarm
- 173
- Drehachse
- S
- Richtungspfeil
- O
- Richtungspfeil
- I
- Impulspfeil
- A
- Abstand zwischen den freien Enden
- AW
- Abstand zwischen den Schenkeln Absatz 23
- B
- Breite der Kontaktbrücke
1. Elektrisches Schaltgerät (1) mit einer Doppelkontaktstelle (10), einer Kontaktbrücke
(7), die von einem Schlagstift (20)entgegen dem Druck einer Kontaktdruckfeder (11)
bei einer Ausschalthandlung in Offenstellung verbracht wird, für wenigstens einen
Polstrompfad (2), mit einer von einem Schaltschloss (15) betätigbaren Drücker (12),
in dem der Schlagstift (20) geführt ist, wobei die Kontaktbrücke (7) in einer durch
zwei in gleiche Richtung vorspringende Schenkel (30, 31) gebildeten Schlitz (21) des
Drückers (12) aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der beiden Schenkel (30,31) zueinander sich zum freien Ende (32,33) hin
verjüngt, wobei der Abstand am freien Ende (32, 33) geringer ist als die Breite der
Kontaktbrücke (7), so dass sich diese bei einer Ausschaltung zwischen den Schenkeln
(30, 31) verklemmen kann.
2. Elektrisches Schaltgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (30,31) federnd elastisch ausgebildet sind.
3. Elektrisches Schaltgerät (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (30,31) zum freien Ende (33,32) hin aufeinander zugebogen sind.
4. Elektrisches Schaltgerät (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (30,31) im Bereich ihrer freien Enden (32,33) V-förmig aufeinander zu
abgewinkelt sind.
5. Elektrisches Schaltgerät (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel, die aufgrund einer Bewegung des Drückers (12) die Kontaktbrücke (7) frei
von den Schenkeln (30,31) verbringen.
6. Elektrisches Schaltgerät (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel ein Steg (41) oder ein Zapfen sind, gegen den die Kontaktbrücke (7) in
Ausschaltstellung sich anlegt, so dass bei weiterer Bewegung des Drückers (12) der
Steg (41) oder der Zapfen in Richtung Ausschaltung die Kontaktbrücke (7) frei von
den Schenkeln (30,31) verbringt.
7. Elektrisches Schaltgerät (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel eine Feder (45) vorgesehen ist, die bei weiterer Bewegung des Drückers
(12) die Kontaktbrücke (7) in Ausschaltstellung aus dem Bereich zwischen den Schenkeln
(30,31) bewegt, so dass die Kontaktbrücke (7) frei von den Schenkel (30,31) verbracht
wird.