[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen und Halten in Transportrichtung
T kontinuierlich geförderter, strangförmiger Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie
insbesondere während eines Trennvorgangs, umfassend ein mittels eines Antriebs um
eine Antriebswelle A rotierend antreibbares Tubenrad, dem mehrere parallel geführte,
eine Umlaufbahn U
B beschreibende Tuben zugeordnet sind, wobei das eine Tubenrad zur Anpassung der Vorrichtung
an veränderte Artikelgeometrien, insbesondere zur Änderung der Länge der Artikel,
gegen ein anderes Tubenrad auf derselben Antriebswelle A austauschbar ist und die
Tubenräder unterschiedliche Geometrien aufweisen. Des Weiteren betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Anpassen einer Vorrichtung zum Führen bzw. Halten in einer Transportrichtung
T kontinuierlich geförderter, strangförmiger Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie,
insbesondere während eines Trennvorgangs, an unterschiedliche Schnittlängen der Artikel.
Die Erfindung befasst sich weiterhin mit einem Tubenradsatz zum Führen und Halten
in Transportrichtung T kontinuierlich geführter, strangförmiger Artikel der Tabak
verarbeitenden Industrie insbesondere während eines Trennvorgangs, umfassend mindestens
zwei um eine Antriebswelle A rotierend antreibbare Tubenräder, denen jeweils mehrere
parallel geführte, eine Umlaufbahn U
B beschreibende Tuben zugeordnet sind.
[0002] Solche Vorrichtungen bzw. Verfahren kommen in der Tabak verarbeitenden Industrie
in vielfältiger Weise zum Einsatz. Insbesondere dienen die genannten Vorrichtungen
zum Führen bzw. Halten der strangförmigen Artikel beim Trennen derselben von einem
Strang. Die gattungsgemäßen Vorrichtungen sind in einer Strangmaschine oder dergleichen
angeordnet bzw. dieser zugeordnet. Beispielsweise können die Tuben als so genannte
Schnittgegenlage beim Trennen von Tabakstöcken von einem in der Strangmaschine produzierten
Tabakstrang dienen. Die stabförmigen Artikel können aber auch Filter, Filtersegmente
oder Segmentgruppen sein. Die Zigarettenlänge oder die Länge der Filter, Filtersegmente
und Segmentgruppen wird dabei als Format bezeichnet.
[0003] Bei der Herstellung von Zigaretten oder dergleichen kommt es häufig vor, dass ein
Formatwechsel notwendig oder gewünscht ist. Das bedeutet, dass die Produktion von
einer ersten Länge auf eine zweite Länge, die von der ersten Länge abweicht, umgestellt
werden muss. Im Rahmen eines schnellen Formatwechsels an der der gattungsgemäßen Vorrichtung
zum Führen und Halten vorgeschalteten Strangmaschine oder dergleichen ist es erforderlich,
die Tuben bzw. die Position der Tuben an das geänderte Format, beispielsweise die
geänderte Schnittlänge der Artikel vom Strang, anzupassen. Anders ausgedrückt macht
die Umstellung auf ein geändertes Format in der Strangmaschine eine Veränderung der
Geometrie des Tubenrades bzw. eine Veränderung der durch die rotierend umlaufenden
Tuben beschriebenen Umlaufbahn U
B erforderlich.
[0004] Bei bekannten Lösungen wird eine Anpassung an geänderte Formate beispielsweise durch
Auswechseln des kompletten Tubenrades erreicht, wobei die gegeneinander ausgewechselten
Tubenräder eine voneinander abweichende Geometrie und insbesondere einen unterschiedlichen
(Umlauf-)Radius aufweisen. Hierbei tritt jedoch das Problem auf, dass bei unverändertem
Mittelpunkt des Tubenrades die durch die Tuben beschriebene Umlaufbahn U
B nicht mehr den Strang berührt. Mit anderen Worten ist ein wirksames Führen bzw. Halten
der Artikel nicht ohne Weiteres gewährleistet, da sich die Umlaufbahn U
B und der Strang nicht kreuzen bzw. die Umlaufbahn nicht mehr den Bereich berührt,
in dem der Trennvorgang bzw. der Schnitt erfolgt. Zum Ausgleich des durch die unterschiedlichen
Geometrien der Tubenräder entstehenden Abstands Δh ist es deshalb bekannt, die Position
des Mittelpunktes des Tubenrades zu verstellen bzw. an die veränderte Geometrie anzupassen.
Die Positionsveränderung des Mittelpunktes wird beispielsweise durch ein Getriebe
erreicht, das als verschwenkbares, verschiebbares oder anderweitig Verstellgetriebe
ausgebildet ist.
[0005] Aus der
EP 1 815 757 B1 ist eine Schneidvorrichtung für Tabakprodukte bekannt, die ein Getriebe zur Kopplung
einerseits von Messerträgern zum Trennen der Artikel von einem Strang und andererseits
des Tubenrades zum Führen und Halten der Artikel während des Trennvorgangs offenbart.
Zum Ausgleich des durch die veränderten Geometrien der Tubenräder entstehenden Abstands
Δh wird die Position des Mittelpunkts des jeweiligen Tubenrads linear verschoben,
wodurch sich allerdings auch die Phasenlage zwischen dem Tubenrad und dem Messerträger
verändert. Diese veränderte Phasenlage muss dann noch nachgestellt werden.
[0006] Die bekannten Vorrichtungen weisen alle den Nachteil auf, dass sie konstruktiv sehr
komplex und somit in der Herstellung sehr teuer sind. Auch ist die Handhabung mit
solchen Vorrichtungen schwierig und erfordert von den Bedienpersonen ein erhebliches
Maß an Erfahrung. Entsprechendes gilt für die Durchführung der Verfahren.
[0007] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine einfache und kostengünstige
Vorrichtung zum Halten und Führen strangförmiger Artikel unterschiedlicher Länge zu
schaffen. Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein einfaches Verfahren zum Anpassen
der Vorrichtung an unterschiedliche Schnittlängen der Artikel vorzuschlagen. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen entsprechenden Tubenradsatz vorzuschlagen.
[0008] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass die Vorrichtung bezogen auf die Position des Tubenrades als verstellfreie Wechselvorrichtung
ausgebildet ist, und dass die Tuben des einen Tubenrades gegenüber den Tuben des anderen
Tubenrades zum Ausgleich des durch die voneinander abweichenden Geometrien der Tubenräder
entstehenden Abstands Δh zwischen Tuben und Artikeln eine unterschiedliche Länge aufweisen.
Dadurch wird auf überraschend einfache Weise ein Ausgleich für die durch die unterschiedlichen
Geometrien der Tubenräder entstehenden Abstände zwischen den Tuben und den Artikeln
geschaffen.
[0009] Eine zweckmäßige Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass Vorrichtung unabhängig
von den jeweils montierten und unterschiedliche Geometrien aufweisenden Tubenrädern
eine identische Grundstruktur aufweist. Damit ist die Vorrichtung besonders gut für
einen Tubenradwechsel insbesondere auch im Wege der Nachrüstung bestehender Vorrichtungen
geeignet, wodurch sich die Handhabung wesentlich vereinfacht.
[0010] Vorteilhafterweise bestimmt die Geometrie des Tubenrades die Länge der Tuben. Anders
ausgedrückt hängt die Länge der Tuben in Richtung der Artikel von der Geometrie des
jeweiligen Tubenrades ab.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein
Tubenrad mit einem kleinen Radius R entsprechend in Richtung der Artikel verlängerte
Tuben aufweist und umgekehrt, derart, dass der Abstand zwischen dem Mittelpunkt M
1 und/oder M
2 der Antriebswelle A und den Artikeln unabhängig vom Durchmesser des Tubenrades konstant
ist. Ein Tubenrad mit einem kleinen Durchmesser für eine kurze Schnittlänge hat demnach
gegenüber einem Tubenrad mit einem großen Durchmesser für längere Schnittlängen verlängerte
Tuben.
[0012] Die Aufgabe wird auch durch das eingangs genannte Verfahren gelöst, das sich durch
folgende Schritte auszeichnet: Stoppen des Antriebs eines als Tubenrad ausgebildeten
Förderelementes, wobei dem Tubenrad zugeordnete Tuben während der Rotation des Tubenrades
eine Umlaufbahn U
B beschreiben, Wechseln des einen mit Tuben versehenen Tubenrades gegen ein anderes
mit Tuben versehenes Tubenrad mit einer gegenüber dem einen Tubenrad abweichenden
Geometrie sowie mit zum Ausgleich des durch die voneinander abweichenden Geometrien
entstehenden Abstands Δh zwischen Tuben und Artikeln in der Länge entsprechend angepassten
Tuben, und Starten des Antriebs des anderen Tubenrades mit der abweichenden Geometrie,
wobei das Starten des Antriebs des anderen Tubenrades in Bezug auf die Position des
Tubenrades unmittelbar und verstellfrei erfolgt. Die sich daraus ergebenden Vorteile
wurden bereits im Zusammenhang mit der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
genannt. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher auf die entsprechenden Passagen
verwiesen.
[0013] Die Aufgabe wird auch durch einen eingangs beschriebenen Tubenradsatz gelöst, wobei
sich der erfindungsgemäße Tubenradsatz dadurch auszeichnet, dass sich die Umlaufbahnen
U
B der Tuben der Tubenräder infolge unterschiedlicher Tubenlängen der den Tubenrädern
zugeordneten Tuben bei Montierung auf derselben positionsunveränderten Antriebswelle
A sich in dem Bereich berühren, in welchem der Trennvorgang erfolgt. Die sich daraus
ergebenden Vorteile wurden ebenfalls im Zusammenhang mit der Vorrichtung beschrieben,
so dass auf eine Wiederholung verzichtet wird.
[0014] Weitere bevorzugte oder zweckmäßige Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der Beschreibung. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht auf eine Vorrichtung zum Führen und Halten von strangförmigen Artikeln,
und
- Fig. 2
- einen Tubenradsatz mit zwei Tubenrädern unterschiedlicher Durchmesser, wobei den Tubenrädern
Tuben unterschiedlicher Länge zugeordnet sind.
[0015] Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zum Führen und Halten von Artikeln
während des Trennvorgangs von einem Strang. Selbstverständlich kann die Vorrichtung
auch zum Halten und Führen strangförmiger Artikel beim Umsetzen von Artikeln oder
dergleichen dienen.
[0016] Die beschriebene Vorrichtung 10 umfasst ein auf einer Antriebswelle A angeordnetes
Tubenrad 11. Das Tubenrad 11 ist mittels eines nicht explizit dargestellten Antriebs
in üblicher und bekannter Weise rotierend antreibbar. Dem Tubenrad 11 sind mehrere
parallel geführte Tuben 12 zugeordnet, wobei sich die Tuben 12 bevorzugt gleichmäßig
über den Umfang des Tubenrades 11 verteilen. Die Tuben 12 beschreiben bei der Rotation
um die Antriebsachse A eine Umlaufbahn U
B. Zur Anpassung der Vorrichtung 10 an eine geänderte Artikelgeometrie und insbesondere
an eine veränderte Schnittlänge der Artikel ist das eine Tubenrad 11.1 gegen ein anderes
Tubenrad 11.2 austauschbar, wobei beide Tubenräder 11.1, 11.2 auf derselben Antriebsachse
A montierbar sind. Die gegeneinander austauschbaren Tubenräder 11.1, 11.2 können eine
unterschiedliche Geometrie und insbesondere einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisen.
[0017] Die Vorrichtung 10 ist bezogen auf die Position des jeweils montierten Tubenrades
11.1 bzw. 11.2 als verstellfreie Wechselvorrichtung ausgebildet. Das bedeutet, dass
die Tubenräder 11.1, 11.2 unabhängig von ihrer Geometrie bzw. ihrem Durchmesser stets
auf derselben Antriebsachse A montiert sind. Mit anderen Worten weist die Vorrichtung
10 unabhängig von den jeweils montierten und unterschiedliche Geometrien aufweisenden
Tubenrädern 11.1, 11.2 eine identische Grundstruktur auf. Beim Austausch der Tubenräder
11.1, 11.2 entsteht durch die unterschiedlichen Geometrien und insbesondere unterschiedlichen
Durchmesser der Tubenräder 11.1, 11.2 ein Abstand Δh zwischen den Tuben 12.1 bzw.
12.2 und den Artikeln bzw. genauer zwischen der äußeren Umfangsfläche der Tubenräder
11.1, 11.2 und einem Strang 15, von dem die Artikel getrennt werden. Zum Ausgleich
des Abstands Δh weisen die Tuben 12.1 des Tubenrades 11.1 gegenüber den Tuben 12.2
des Tubenrades 11.2 eine unterschiedliche Länge auf.
[0018] Die Tubenräder 11.1, 11.2 bzw. die den Tubenrädern 11.1, 11.2 zugeordneten Tuben
12.1, 12.2 beschreiben aufgrund der kreisförmigen Ausbildung der Tubenräder 11.1,
11.2 eine Kreisbahn als Umlaufbahn U
B. Damit die Tubenräder 11.1, 11.2 bzw. die Tuben 12.1, 12.2, die eine unterschiedliche
Umlaufbahn U
B beschreiben, trotzdem die Artikel im Bereich des Trennvorgangs halten und führen
können, weisen die Tuben 12.1, 12.2 unterschiedliche Längen auf. Die Geometrie bzw.
der Durchmesser der Tubenräder 11.1, 11.2 bestimmt somit die Länge der Tuben 12.1,
12.2. Ein Tubenrad 11.2 mit einem kleinen Radius r
2 weist entsprechend in Richtung der Artikel verlängerte Tuben 12.2 auf, die zwischen
der äußeren Umfangsfläche des Tubenrades 11.2 und dem zu führenden bzw. zu haltenden
Artikel eine Länge l
2 aufweisen. Ein Tubenrad 11.1 mit einem größeren Radius r
1 (r
1>r
2) weist entsprechend in Richtung der Artikel kürzere Tuben 12.1 auf, die zwischen
der äußeren Umfangsfläche des Tubenrades und dem zu führenden bzw. zu haltenden Artikel
eine Länge l
1 aufweisen, wobei l
2-l
1 den Abstand Δh ergibt. Durch den Ausgleich des Abstands Δh mittels der unterschiedlichen
Längen der Tuben 12.1, 12.2 ist der Abstand L zwischen dem Mittelpunkt M
1 der Antriebswelle A bzw. einer separaten Achse und den Artikeln unabhängig vom Durchmesser
der Tubenräder 11 konstant (siehe hierzu auch Figur 2).
[0019] Das Tubenrad 11 ist auf der Antriebswelle A gelagert. Die Antriebswelle A ist als
ortsfeste und verstellfreie Antriebswelle ausgebildet. Das bedeutet, dass die Antriebswelle
A unabhängig vom jeweils montierten Tubenrad 11.1,11.2 bzw. unabhängig von dessen
Geometrie stets an derselben Position verbleibt. Das Tubenrad 11.1, 11.2 ist bevorzugt
aus zwei Scheiben 13, 14 gebildet, wobei die beiden Scheiben 13, 14 bezüglich ihrer
Mittelpunkte M
1 und M
2 versetzt zueinander angeordnet sind. Dazu kann die Antriebswelle A z.B. gekröpft
ausgebildet sein. In anderen Ausführungsformen kann die Antriebswelle A auch geteilt
sein, so dass eine Scheibe 13 oder 14 auf der Antriebswelle A und die andere Scheibe
14 oder 13 auf einer separaten Achse angeordnet ist. Die beiden Scheiben 13, 14 stehen
mittels Gelenkelementen oder dergleichen miteinander in Wirkverbindung, so dass die
Antriebsbewegung der einen Scheibe 13 oder 14 auf die jeweils andere Scheibe 14 oder
13 übertragbar ist. Selbstverständlich kann die Synchronisation der beiden Scheiben
13, 14 auch auf andere übliche Weise realisiert sein.
[0020] Die Tuben 12.1, 12.2 unterschiedlicher Länge können als einstückige oder mehrteilige
Elemente ausgebildet sein. Zur Vereinfachung der Fertigung und Anpassung der Tuben
12.1, 12.2 an unterschiedliche Durchmesserverhältnisse der Tubenräder 11.1, 11.2 können
die Tuben 12.1, 12.2 beispielsweise aus einem längenunabhängigen und damit für alle
Tuben 12.1, 12.2 einheitlichen Lagerteil, einem längenunabhängigen und damit für alle
Tuben 12.1, 12.2 einheitlichen Führungsteil und einem längenabhängigen Distanzstück
zusammengesetzt sein. Selbstverständlich sind auch andere Zusammenstellungen und Ausbildungen
möglich. In weiteren nicht gezeigten Ausführungsformen kann die Umlaufbahn U
B der Tuben 12.1, 12.2 auch einen von der Kreisbahn abweichenden Verlauf aufweisen.
Die beschriebene Vorrichtung 10 ist üblicherweise mit einer nicht gezeigten Trennvorrichtung,
die auf der dem Strang 15 gegenüber liegenden Seite angeordnet ist, in Wirkverbindung,
wobei die Wirkverbindung z.B. über ein Getriebe oder dergleichen hergestellt wird.
[0021] Ein Tubenradsatz, wie er in Figur 2 dargestellt ist, kann aus zwei oder mehr Tubenrädern
11.1,11.2 gebildet sein. Die Tubenräder 11.1, 11.2 eines Tubenradsatzes weisen üblicherweise
unterschiedliche Durchmesser auf. Die sich daraus ergebenden Unterschiede in der Umlaufbahn
U
B werden durch die unterschiedlichen Längen der Tuben 12.1, 12.2 ausgeglichen. Damit
berühren sich die Umlaufbahnen U
B der Tubenräder 11.1, 11.2 bzw. der Tuben 12.1, 12.2 bei Montierung auf derselben
positionsunveränderten Antriebswelle A in dem Bereich, in welchem der Trennvorgang
erfolgt.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert:
Die Vorrichtung 10 ist auf ein zu trennendes Format eingestellt. In Betrieb rotiert
das Tubenrad 11.1 mit der Antriebswelle A, so dass die Tuben 12.1 eine erste Umlaufbahn
UB1 beschreiben. Soll ein Formatwechsel durchgeführt werden, wird der Antrieb des Tubenrades
11.1 gestoppt. Das erste Tubenrad 11.1 wird von der Vorrichtung 10 demontiert und
ein zweites Tubenrad 11.2 wird an der Vorrichtung 10 montiert. Üblicherweise unterscheiden
sich die Geometrien der beiden gegeneinander ausgetauschten Tubenräder 11.1, 11.2.
Vorzugsweise weisen die beiden Tubenräder 11.1, 11.2 unterschiedliche Durchmesser
auf. Entsprechend der Durchmesserveränderung der Tubenräder 11.1, 11.2 weisen die
Tuben 12.1, 12.2 der jeweiligen Tubenräder 11.1, 11.2 unterschiedliche Längen auf,
wobei die Längen der Tuben 12.1, 12.2 an einem Tubenrad 11.1, 11.2 stets gleich sind.
Für den Fall, dass das erste Tubenrad 11.1 einen größeren Durchmesser aufweist als
das zweite Tubenrad 11.2, sind die Tuben 12.2 am zweiten Tubenrad 11.2 entsprechend
länger ausgebildet, so dass die Tuben 12.2 des zweiten Tubenrades 11.2 eine Umlaufbahn
UB2 beschreiben, die sich von der Umlaufbahn UB1 unterscheidet. Nach dem Wechsel der Tubenräder 11.1, 11.2 wird der Antrieb ohne Verstellung
der Position der Mittelpunkte M1 und/oder M2 direkt und unmittelbar gestartet. Durch die unterschiedlichen Längen der Tuben 12.1,
12.2 berühren die Tuben 12.1, 12.2 bei Montierung auf derselben positionsunveränderten
Antriebswelle A genau den Bereich, in dem die Artikel vom Strang 15 getrennt werden
sollen. Exakt im Berührungspunkt zwischen den Tuben 12.1, 12.2 mit dem Strang 15 sind
die Umlaufbahnen UB1 und UB2 deckungsgleich. Der Wechsel der Tubenräder 11.1, 11.2 erfordert des Weiteren auch
keine Nachstellung von Phasenlagen oder dergleichen. Das erfindungsgemäße Verfahren
gewährleistet somit eine schnelle und einfache Anpassung der Vorrichtung 10 zum Führen
und Halten stabförmiger Artikel an veränderte Schnittlängen.
1. Vorrichtung zum Führen und Halten in Transportrichtung T kontinuierlich geförderter,
strangförmiger Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie insbesondere während eines
Trennvorgangs, umfassend ein mittels eines Antriebs um eine Antriebswelle A rotierend
antreibbares Tubenrad (11.1), dem mehrere parallel geführte, eine Umlaufbahn UB beschreibende Tuben (12.1) zugeordnet sind, wobei das eine Tubenrad (11.1) zur Anpassung
der Vorrichtung (10) an veränderte Artikelgeometrien, insbesondere zur Änderung der
Länge der Artikel, gegen ein anderes Tubenrad (11.2) auf derselben Antriebswelle A
austauschbar ist, wobei die Tubenräder (11.1, 11.2) unterschiedliche Geometrien aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) bezogen auf die Position des Tubenrades (11.1, 11.2) als verstellfreie
Wechselvorrichtung ausgebildet ist, und dass die Tuben (12.1) des einen Tubenrades
(11.1) gegenüber den Tuben (12.2) des anderen Tubenrades (11.2) zum Ausgleich des
durch die voneinander abweichenden Geometrien der Tubenräder (11.1, 11.2) entstehenden
Abstands Δh zwischen Tuben (12.1, 12.2) und Artikeln eine unterschiedlichen Länge
aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) unabhängig von den jeweils montierten und unterschiedliche Geometrien
aufweisenden Tubenrädern (11.1, 11.2) eine identische Grundstruktur aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tubenräder (11.1, 11.2) bzw. die den Tubenrädern (11.1, 11.2) zugeordneten Tuben
(12.1, 12.2) als Umlaufbahn UB eine Kreisbahn beschreiben.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Geometrie des Tubenrades (11.1, 11.2) die Länge der Tuben (12.1, 12.2) bestimmt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tubenrad (11.2) mit einem kleinen Radius R entsprechend in Richtung der Artikel
verlängerte Tuben (12.2) aufweist und umgekehrt, derart, dass der Abstand zwischen
dem Mittelpunkt M1 und/oder M2 der Antriebswelle A und den Artikeln unabhängig vom Durchmesser des Tubenrades (11.1,
11.2) konstant ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle A als ortsfeste und verstellfreie Antriebswelle ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Tubenrad (11.1, 11.2) aus zwei Scheiben (13, 14) gebildet ist, wobei die beiden
Scheiben (13, 14) bezüglich ihrer Mittelpunkte M1 und M2 versetzt zueinander angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Scheibe (13, oder 14) auf der Antriebswelle A angeordnet ist, während die andere
Scheibe (14 oder 13) auf einer separaten Achse angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Scheiben (13, 14) mittels Gelenkelementen oder dergleichen miteinander
in Wirkverbindung stehen.
10. Verfahren zum Anpassen einer Vorrichtung (10) zum Führen bzw. Halten in einer Transportrichtung
T kontinuierlich geförderter, strangförmiger Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie,
insbesondere während eines Trennvorgangs, an unterschiedliche Schnittlängen der Artikel,
umfassend die Schritte:
- Stoppen des Antriebs eines als Tubenrad (11.1) ausgebildeten Förderelementes, wobei
dem Tubenrad (11.1) zugeordnete Tuben (12.1) während der Rotation des Tubenrades (11.1)
eine Umlaufbahn UB beschreiben,
- Wechseln des einen mit Tuben (12.1) versehenen Tubenrades (11.1) gegen ein anderes
mit Tuben (12.2) versehenes Tubenrad (11.2) mit einer gegenüber dem einen Tubenrad
(11.1) abweichenden Geometrie sowie mit zum Ausgleich des durch die voneinander abweichenden
Geometrien entstehenden Abstands Δh zwischen Tuben (12.1, 12.2) und Artikeln in der
Länge entsprechend angepassten Tuben (12.1, 12.2), und
- Starten des Antriebs des anderen Tubenrades (11.2) mit der abweichenden Geometrie,
wobei das Starten des Antriebs des anderen Tubenrades (11.2) in Bezug auf die Position
des Tubenrades (11.2) unmittelbar und verstellfrei erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) zum Führen bzw. Halten in Transportrichtung T kontinuierlich
geförderter, strangförmiger Artikel als vorgerüstetes Modul bereitgestellt und verstellfrei
gewechselt wird.
12. Tubenradsatz zum Führen und Halten in Transportrichtung T kontinuierlich geführter,
strangförmiger Artikel der Tabak verarbeitenden Industrie insbesondere während eines
Trennvorgangs, umfassend mindestens zwei um eine Antriebswelle A rotierend antreibbare
Tubenräder (11.1, 11.2), denen jeweils mehrere parallel geführte, eine Umlaufbahn
UB beschreibende Tuben (12.1, 12.2) zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Umlaufbahnen UB der Tuben (12.1, 12.2) der Tubenräder (11.1, 11.2) infolge unterschiedlicher Tubenlängen
der den Tubenrädern (11.1,11.2) zugeordneten Tuben (12.1, 12.2) bei Montierung auf
derselben positionsunveränderten Antriebswelle A sich in dem Bereich berühren, in
welchem der Trennvorgang erfolgt.
13. Tubenradsatz nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Tubenräder (11.1, 11.2) eines Tubenradsatzes unterschiedliche Durchmesser aufweisen,
und die Tuben (12.1, 12.2) der jeweiligen Tubenräder (11.1, 11.2) unterschiedliche
Längen aufweisen.