[0001] Die vorliegende Patentanmeldung betrifft ein brennkraftbetriebenes Setzgerät der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art.
[0002] Derartige Setzgeräte können mit gasförmigen oder verdampfbaren flüssigen Brennstoffen
betrieben werden, die in einer Brennkammer verbrannt werden und dabei einen Treibkolben
für Befestigungselemente antreiben. Nach erfolgtem Setzvorgang muss der Treibkolben
wieder in seine Ausgangsstellung nahe der Brennkammer zurückgestellt werden, damit
das Setzgerät für einen weiteren Setzvorgang bereit ist.
[0003] Aus der
DE 195 09 763 A1 ist ein brennkraftbetriebenes Setzgerät mit einem in einer Kolbenführung versetzbar
geführten Treibkolben bekannt, der durch die Treibladungsgase bewegt wird und mit
seinem Kolbenschaft das Befestigungsmittel in den Untergrund eintreibt. Die Rückstellung
des Treibkolbens in seine Ausgangsstellung erfolgt dabei mittels elastomerer Druck-
oder Zugfedern.
[0004] Von Nachteil bei dieser bekannten Lösung ist jedoch, dass die elastomeren Federn
verschleissanfällig sind, so dass der Treibkolben zum einen ab einem bestimmten Verschleissstadium
nicht mehr vollständig in seine Ausgangsstellung zurückgeführt wird woraus sich Einbussen
bei der zur Verfügung stehenden Setzenergie ergeben. Zum anderen können sich Partikel
von den elastomeren Federn lösen, die zu Funktionsstörungen führen können.
[0005] Aus der
EP 0 056 989 A1 ist ein weiteres brennkraftbetriebenes Setzgerät mit einem in einer Kolbenführung
versetzbar geführten Treibkolben bekannt, bei dem der Treibkolben über eine Druckdifferenz
(bzw. einen Differentialdruck) zwischen dem Umgebungsdruck, der auf der der Brennkammer
abgewandten Seite des Treibkolbens wirkt, und dem in der Brennkammer herrschenden
Druck in seine Ausgangsstellung zurückgestellt wird.
[0006] Von Nachteil bei dieser bekannten Lösung ist, dass es zu Kolbenfehlständen kommen
kann, wenn z. B. die Reibung des Treibkolbens durch Verschmutzung erhöht ist und der
Treibkolben nicht mehr ganz in seine Ausgangsstellung zurückgeführt wird oder wenn
durch eine zu geringe Temperaturdifferenz zwischen Umgebungstemperatur und Gerätetemperatur
die Druckdifferenz nicht für eine vollständige Rückstellung des Treibkolbens ausreicht.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, ein Setzgerät der vorgenannten
Art zu entwickeln, das eine verschleissarme und zuverlässige Kolbenrückführung ermöglicht.
[0008] Die Aufgabe wird durch ein Setzgerät mit den in Patentanspruch 1 wiedergegebenen
Massnahmen gelöst. Demnach beinhaltet die Einrichtung zur Rückstellung des Treibkolbens
eine Pumpe, die den Differentialdruck zur Kolbenrückstellung erzeugt oder zumindest
verstärkt. Durch diese Massnahme ist zum einen immer eine vollständige Kolbenrückstellung
gewährleistet und zum anderen kann eine hohe Setzfrequenz auf Grund einer schnelleren
Kolbenrückführung erzielt werden. Die Pumpe kann dabei die einzige Quelle zur Erzeugung
des Differentialdrucks sein oder sie kann einen thermisch erzeugten Differentialdruck
verstärken.
[0009] Vorteilhaft ist die Pumpe als mit der Brennkammer verbundene elektrische Saugpumpe
zur Erzeugung eines Saugluftstroms ausgebildet, wodurch in der Brennkammer ein Unterdruck
erzeugt werden kann, so dass der an der der Brennkammer abgewandten Seite des Kolbenkopfs
anliegende Umgebungsdruck den Treibkolben in seine Ausgangsstellung zurückstellen
kann.
[0010] Günstig ist es ausserdem, wenn eine Steuereinheit für die Pumpe vorgesehen ist, die
die Pumpe anhand von, mittels Sensormitteln ermittelten Daten steuert, wodurch die
Pumpe effizient und energiesparend betrieben werden kann.
[0011] Von Vorteil ist es dabei, wenn die Sensormittel einen Kolbensensor beinhalten, der
die Position des Treibkolbens detektiert, so dass eine erfolgte Rückstellung des Treibkolbens
detektierbar ist und so die Steuereinheit die Pumpe nach erfolgter Rückstellung abschalten
kann.
[0012] Von Vorteil ist es ferner, wenn die Sensormittel einen Temperatursensor beinhalten,
so dass die Steuereinheit die Pumpe nur einschaltet wenn die Temperaturdifferenz zwischen
Geräte- bzw. Brennraumtemperatur und der Umgebungstemperatur einen bestimmten Wert
unterschreitet, so dass eine vollständige Kolbenrückführung sichergestellt ist. Durch
diese Massnahme wird ebenfalls eine hohe Energieeffizienz der Einrichtung zur Kolbenrückführung
sichergestellt.
[0013] Günstig ist es auch, wenn zwischen der Pumpe und der Brennkammer ein elektrisch ansteuerbares
Sperrventil angeordnet ist, welches über die Steuereinheit gesteuert ist. Das Sperrventil
wird von der Steuereinheit geschlossen, wenn der Treibkolben sich wieder in seiner
Ausgangslage befindet, so dass bei einem Setzvorgang die in der Brennkammer erzeugte
Druckwelle nicht bis zur Pumpe durchschlägt und diese beschädigt. Die Steuereinheit
kann ferner am Ende eines Setzvorgangs, welches z. B. über den Kolbensensor detektiert
oder durch Zeitsteuerung ermittelt wird, ein Öffnen des Sperrventils veranlassen,
so dass die Pumpe mit der Brennkammer verbunden ist und Gase aus der Brennkammer absaugen
kann um dort einen Unterdruck zu erzeugen.
[0014] In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Die
Zeichnung zeigt dabei ein erfindungsgemässes Setzgerät in teilweiser Schnittansicht.
[0015] Das in der Figur dargestellte Setzgerät 10 kann mit einem Brenngas oder mit einem
verdampfbaren Flüssigbrennstoff betrieben werden, und weist ein, in einem Gehäuse
13 angeordnetes Setzwerk auf. Über das Setzwerk kann ein Befestigungselement, wie
ein Nagel, Bolzen, etc. in ein Werkstück W eingetrieben werden, wenn das Setzgerät
10 mit seiner Bolzenführung 16, an ein Werkstück W angepresst, und ausgelöst wird.
Zum Auslösen eines Setzvorgangs ist neben wenigstens einem Sicherheitsschalter in
Form eines Anpressschalters ein Triggerschalter 42 am Handgriff des Setzgerätes 10
vorgesehen.
[0016] Zum Setzwerk gehören u. a. eine Brennkammer 11 eine Kolbenführung 17, in der ein
Treibkolben 15 verschieblich gelagert ist, und die Bolzenführung 16 in der ein Befestigungselement
geführt werden kann, und wo ein Befestigungselement über das sich nach vorne bewegende
setzrichtungsseitige Ende des Treibkolbens 15 bewegt, und in ein Werkstück W eingetrieben
werden kann. Die Bolzenführung 16 schliesst sich dabei in Setzrichtung an die Kolbenführung
17 an. Der Treibkolben 15 weist an seinem der Brennkammer 11 zugewandten Ende einen
als Kolbenteller ausgebildeten Kolbenkopf 115 auf, der dichtend an den Innenwänden
der Kolbenführung 17 geführt ist und der in einer durch den Kolben definierten axialen
Richtung einen ersten Raum und einen zweiten Raum voneinander trennt.
[0017] In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist in der Brennkammer 11 noch eine Zündeinrichtung
14, wie z. B. einer Zündkerze, zur Zündung eines, für einen Setzvorgang in die Brennkammer
11 eingebrachten Oxidationsmittel-Brennstoffgemischs vorgesehen. Die Zufuhr des Brennstoffes
in den Brennraum bzw. in die Brennkammer 11 erfolgt dabei über eine Brennstoffzuführung
19 aus einem Brennstoffreservoir 12 bzw. einer Brennstoffquelle. In der Brennstoffzuführung
19 ist in dem vorliegenden Beispiel noch eine Dosiereinrichtung 18, wie z. B. ein
mechanisches oder elektronisches Dosierventil, angeordnet. Über diese Dosiereinrichtung
18 kann die Brennstoffzufuhr zur Brennkammer 11 z. B. über eine hier nicht wiedergegebene
mechanische oder elektronische Steuereinrichtung geregelt werden.
[0018] Bei einem Setzvorgang wird über den Triggerschalter 42 eine Zündung über die Zündeinrichtung
14 ausgelöst, die das Luft-Brennstoffgemisch in der Brennkammer 11 entzündet. Über
die expandierenden Gase wird der Treibkolben 15 in Setzrichtung 40, d.h. in Richtung
auf die Bolzenführung 16 bewegt. Die vom Treibkolben 15 verdrängte Luft in dem ersten
Raum zwischen dem Kolbenkopf 115 und dem der Bolzenführung 16 zugewandten Ende der
Kolbenführung 17 kann dabei über den Auspuff 41 entweichen. Die expandierenden Verbrennungsgase
aus der Brennkammer 11 können ebenfalls über den Auspuff 41 entweichen, sobald die
Auspufföffnung vom Kolbenkopf 115 überfahren wird und mit dem zweiten Raum zwischen
Kolbenkopf 115 und Brennkammer 11 in Verbindung steht. Nach dem Austritt der Verbrennungsgase
und dem Verschliessen des Auspuffs wird durch die Abkühlung der Brennkammer 11 bereits
ein Differentialdruck zwischen dem ersten Raum auf der der Brennkammer 11 abgewandten
Seite des Kolbenkopfs 115 und dem zweiten Raum auf der der Brennkammer 11 zugewandten
Seite des Kolbenkopfs 115 erzeugt.
[0019] In dem hier dargestellten Setzgerät 10 ist ferner noch eine Pumpe 20 der Einrichtung
zur Rückstellung des Treibkolbens 15 angeordnet. Diese Pumpe 20 ist z. B. als Saugpumpe
ausgebildet und umfasst einen über einen elektrischen Antrieb 21 angetriebenen Kolben
22, der in einem Zylinder 23 läuft. Über einen Pleuel 24 ist der Kolben 22 mit dem
elektrischen Antrieb 21 mechanisch verbunden. Die elektrische Energie für den elektrischen
Antrieb 21 wird aus einer im Setzgerät 10 vorhandenen elektrischen Energiequelle 32
geliefert, die z. B. als Akkumulator oder Batterie ausgebildet ist. Die Pumpe 20 kommuniziert
über eine Leitung 27 mit der Brennkammer 11, wobei in der Leitung 27 ein Sperrventil
28 zwischengeschaltet ist, das über eine Steuereinheit 30 elektrisch gesteuert ist,
die ebenfalls die Pumpe 20 steuert. So verschliesst das Sperrventil 28 in einer in
der Figur dargestellten Sperrstellung die Leitung 27 und gibt in einer Öffnungsstellung
die pneumatische Kommunikation zwischen der Brennkammer 11 und der Pumpe 20 frei.
[0020] Der Zylinder 23 der Pumpe 20 verfügt über einen Einlass 36 in den die Leitung 27
mündet und einen Auslass 35 zur Umgebung, über den angesaugte Gase aus der Brennkammer
11 1 an die Umgebung abgegeben werden. Am Einlass 36 ist ein, den Eintritt von Gasen
in den Zylinder 23 ermöglichendes Ventilmittel 26 angeordnet, das in entgegengesetzter
Richtung sperrt und ein Ausströmen von Luft bzw. Gasen aus dem Zylinder 23 in die
Brennkammer 11 1 verhindert. Am Auslass 35 ist hingegen ein, das Ausströmen von Luft
bzw. Gasen aus dem Zylinder 23 ermöglichendes Ventilmittel 25 angeordnet, das in entgegengesetzter
Richtung sperrt und ein Einströmen von Umgebungsluft in den Zylinder 23 verhindert.
[0021] Die Steuereinheit 30 ist mit Sensormitteln verbunden, die wenigstens einen Kolbensensor
31 zur Erfassung der Kolbenposition und vorzugsweise noch wenigstens einen Temperatursensor
33 zur Ermittlung einer Temperaturdifferenz zwischen Geräte- bzw. Brennraumtemperatur
und der Umgebungstemperatur umfassen. Die Steuereinheit 30 steuert anhand von Messdaten
des Kolbensensors 31 und des Temperatursensors 33 sowohl die Pumpe 20 als auch das
Sperrventil 28. So startet die Steuereinheit 30 die Pumpe 20, wenn von dem Temperatursensor
eine Umgebungstemperatur ermittelt wird, die so hoch ist, dass eine ermittelte Differenztemperatur
aus Brennraumtemperatur und der Umgebungstemperatur einen gesetzten Grenzwert unterschreitet
und der Kolbensensor 31 ermittelt, dass sich der Treibkolben 15 nicht in seiner Ausgangsstellung
befindet. Die Steuereinheit 30 veranlasst dann ferner das Sperrventil 28 in die Öffnungsstellung
zu gehen, um eine Kommunikation zwischen der Brennkammer 11 und der Pumpe 20 zu ermöglichen.
Durch den von der Pumpe 20 erzeugten Saugstrom aus der Brennkammer 11 heraus wird
der Differentialdruck zwischen den beiden Räumen zu beiden axialen Seiten des Kolbenkopfs
115 erhöht, so dass der Treibkolben 15 in seine Ausgangsstellung zurückkehrt. Der
Treibkolben 15 wird quasi zur Brennkammer hin "angesaugt". Sobald vom Kolbensensor
31 ermittelt wird, dass sich der Treibkolben 15 wieder in seiner Ausgangsstellung
befindet, schaltet die Steuereinheit 30 die Pumpe 20 ab und veranlasst das Sperrventil
28 in seine Sperrstellung (siehe Figur) zu gehen.
1. Brennkraftbetriebenes Setzgerät (10), zum Eintreiben von Befestigungselementen in
ein Werkstück,
mit wenigstens einer Brennkammer (11) für einen Brennstoff, mit einem in einer Kolbenführung
(17) versetzbar geführten Treibkolben (15) mit einem Kolbenkopf (115), wobei der Treibkolben
(15) über expandierende Gase aus der Brennkammer (11) antreibbar ist,
und mit einer Einrichtung zur Rückstellung des Treibkolbens (15) in eine Ausgangsstellung
über einen Differentialdruck zwischen Räumen zu beiden axialen Seiten des Kolbenkopfs
(115),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung zur Rückstellung des Treibkolbens (15) eine Pumpe (20) beinhaltet.
2. Setzgerät, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (20) als mit der Brennkammer (11) verbundene elektrische Saugpumpe zur
Erzeugung eines Saugluftstroms ausgebildet ist.
3. Setzgerät, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit (30) für die Pumpe (20) vorgesehen ist, die die Pumpe (20) anhand
von mittels Sensormitteln ermittelten Daten steuert.
4. Setzgerät, nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormittel einen Kolbensensor (31) beinhalten, der die Position des Treibkolbens
(15) detektiert.
5. Setzgerät, nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormittel einen Temperatursensor (33) beinhalten.
6. Setzgerät, nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Pumpe (20) und der Brennkammer (11) ein elektrisch ansteuerbares Sperrventil
(28) angeordnet ist, wobei das Sperrventil (28) über die Steuereinheit (30) gesteuert
ist.