Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Verpackung für Gegenstände, welche einen Anteil
an Flüssigkeit aufweisen, mit einem flexiblen oder formstabilen Beutel, welcher zumindest
teilweise aus einer Kunststofffolie besteht.
[0002] Zu derartigen Gegenständen zählen beispielsweise Nahrungsmittel oder sonstige Lebensmittel,
Pflanzen oder Teile von Pflanzen sowie künstlich hergestellte Gegenstände. In auf
Selbstbedienung gegründeten Einzelhandelsgeschäften werden Nahrungsmittel wie Fleisch,
Fisch, Geflügel und Gemüse in abgepackten Portionen zum Verkauf angeboten. Als Verpackungen
dienen beispielsweise Beutel aus zumindest teilweise durchsichtiger Kunststofffolie
oder formstabile Schalen oder Tabletts, die mit einer transparenten Kunststofffolie
abgedeckt sind. Die Behälter haben den Vorteil, dass der potentielle Käufer die entsprechend
verpackten Waren betrachten kann und die für ihn wichtigen Eigenschaften der Ware
einem Aufdruck auf der Verpackung entnehmen kann. Die Auswahl der Ware kann ohne die
Betreuung eines Verkäufers erfolgen. Als Nachteil derartiger Verpackungen erweist
sich, dass Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Geflügel und einige gekochte Gemüse Flüssigkeit
absondern, die beim Betrachten der entsprechend verpackten Waren einen negativen visuellen
Eindruck hinterlassen. Ferner wird durch den Kontakt der Flüssigkeit mit dem Nahrungsmittel
das Wachstum von Bakterien in der Verpackung begünstigt. Um dem entgegen zu wirken,
sind Absorbenskissen und Saugkörper bekannt, die unter die Ware in die Verpackung
gelegt werden. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie dem Nahrungsmittel mehr Flüssigkeit
entziehen als dieses von alleine absondern würde. Ferner bleibt überschüssige Flüssigkeit,
die bei einer Sättigung des Absorbenskissens nicht aufgenommen wird, in Kontakt mit
dem Nahrungsmittel. Darüber hinaus ist der Anblick eines mit Flüssigkeit gefüllten
Saugkörpers für den Kunden unangenehmen, wenn er das Nahrungsmittels nach dem Öffnen
der Verpackung aus dieser entnimmt. Da die aus dem Nahrungsmittel austretende Flüssigkeit
in der Regel nicht farblos ist, ist sie in dem Saugkissen sichtbar.
[0003] Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung in Form eines
flexiblen Beutels zur Verfügung zu stellen, bei der ein direkter Kontakt zwischen
dem zu verpackenden Gegenstand und dem saugfähigen Element oder einer das saugfähige
Element abdeckenden Schicht eines zusätzlichen Materials vermieden wird.
Die Erfindung und ihre Vorteile
[0004] Die erfindungsgemäße Verpackung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 zeichnet sich dadurch
aus, dass in der Verpackung zwei getrennte Bereiche vorgesehen sind. Ein erster Bereich
dient der Aufnahme des zu verpackenden Gegenstands. Ein zweiter Bereich dient der
Aufnahme eines saugfähigen Elements. Die beiden Bereiche sind durch eine Abtrennung
voneinander getrennt, die nur teilweise flüssigkeitsdurchlässig ist. Die Abtrennung
kann beispielsweise eine oder mehrere Öffnungen aufweisen, durch welche Flüssigkeit
von dem ersten Bereich in den zweiten Bereich fließen kann. Durch eine vertikale Ausrichtung
der Verpackung mit dem ersten Bereich und dem darin angeordneten Gegenstand nach oben
und dem zweiten Bereich mit dem saugfähigen Element nach unten wird das Fließen der
Flüssigkeit von dem ersten in den zweiten Bereich unterstützt. Die aus dem Gegenstand
austretende Flüssigkeit gelangt unter Einwirkung der Gewichtskraft in den zweiten
Bereich. Das Fließen der Flüssigkeit in die umgekehrte Richtung wird durch die Ausrichtung
der Verpackung verhindert. Selbst bei einer horizontalen Ausrichtung der Verpackung
ist das Fließen von Flüssigkeit aus dem zweiten in den ersten Bereich ausgeschlossen,
da die Flüssigkeit in dem saugfähigen Element gebunden ist. Zum anderen kann das Zurückfließen
dadurch reduziert werden, dass die für die Flüssigkeit vorgesehenen Öffnungen in der
Abtrennung kleiner sind als die flüssigkeitsundurchlässigen Abschnitte.
[0005] Der Beutel hat den Vorteil, dass er an dem dem zweiten Bereich abgewandten Ende aufgehängt
werden kann. Dadurch wird der Beutel vertikal ausgerichtet. Damit wird das Fließen
der aus dem Gegenstand austretenden Flüssigkeit der Gewichtskraft folgend in Richtung
des zweiten Bereichs unterstützt. Ferner hat diese Anordnung der Verpackung den Vorteil,
dass die in der Verpackung enthaltenen Waren in einem Selbstbedienungswarenhaus aufgehängt
und den Kunden präsentiert werden können.
[0006] Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Abtrennung aus einem Material herzustellen,
das Flüssigkeiten nur in einer Richtung passieren lässt. In diesem Fall kann zwar
die Flüssigkeit aus dem ersten in den zweiten Bereich aber nicht von dem zweiten Bereich
in den ersten Bereich zurückgelangen.
[0007] Der Beutel besteht ganz oder teilweise aus Kunststoff, beispielsweise aus Kunststofffolie.
Teile des Beutels können außerdem aus Metall, Pappe, Papier oder Verbundmaterialien
bestehen. Grundbestandteil der Kunststoffe sind synthetische oder halbsynthetisch
erzeugte Polymere mit organischen Gruppen. Es können auch biologisch abbaubare Kunststoffe,
so genannte Biokunststoffe oder Bioplastik eingesetzt werden. Diese werden auf der
Basis von nachwachsenden Rohstoffen wie Stärke, Öle, Polymilchsäure, Polyhydroxylbuttersäure
oder Cellulose erzeugt.
[0008] Das saugfähige Element enthält Fasern oder Faserzusammenstellungen beispielsweise
aus Zellulose, Rayon, sonstige natürlich vorkommende Fasern oder synthetische Fasern.
Die Fasern sind zu Watte, Tissue, Papier oder Vlies verarbeitet. So genannte Superabsorber,
die zusätzlich in dem saugfähigen Element enthalten sind, können dessen Fähigkeit,
Flüssigkeit zu speichern, steigern. Das saugfähige Element ist vorteilhafterweise
an die Form des zweiten Bereichs oder Abschnitts des Beutels angepasst. Je größer
das Volumen des saugfähigen Elements ist, um so mehr Flüssigkeit kann es aufnehmen
und speichern.
[0009] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Abtrennung aus mehreren
Abschnitten einer Fügeverbindung zwischen dem Kunststoff einerseits und dem übrigen
Beutel andererseits, welcher ebenfalls aus Kunststoff bestehen kann. Die Fügeverbindung
verläuft dabei beispielsweise entlang einer geraden Linie. Zwischen zwei Abschnitten
mit Fügeverbindung ist ein Abschnitt ohne Fügeverbindung vorgesehen. Durch diese offenen
Abschnitte kann Flüssigkeit hindurch treten.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Fügeverbindung
durch Kleben oder Schweißen erzielt. Beim Schweißen wird das betreffende Material,
in diesem Fall der Kunststoff aufgeschmolzen. Daher kommen für dieses Verfahren nur
Thermoplaste in Frage. Das Schweißen kann durch Heizelementschweißen, Warmgasschweißen,
Hochfrequenzschweißen, Strahlungsschweißen oder Reibungsschweißen erfolgen. Im Unterschied
dazu können auch Duroplaste oder Elastomere geklebt werden. Bei der Verwendung des
Klebstoffs ist lediglich darauf zu achten, dass dieser die Qualität des zu verpackenden
Gegenstands, beispielsweise des Lebensmittels nicht beeinträchtigt.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Abtrennung
aus einem zusätzlichen Abtrennungselement, das fest mit dem Beutel verbunden ist.
Dabei kann es sich beispielsweise um ein Stück Kunststofffolie handeln, das mehrere
Öffnungen aufweist, oder um ein Stück eines Materials, das Flüssigkeit nur in einer
Richtung passieren lässt. Dieses Abtrennungselement ist fest mit dem Beutel verbunden,
um den ersten und den zweiten Bereich voneinander zu trennen. Das Abtrennungselement
kann auch das saugfähige Element an einer oder mehreren Seiten umgeben.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite Bereich
am Rand des Beutels angeordnet. Der zweite Bereich kann sich entlang eines Randes
oder mehrerer Ränder des Beutels erstrecken. Es kann sich bei dem Rand oder den Rändern
um eine oder mehrere Seiten oder ein oder mehrere Enden des Beutels handeln. Wesentlich
ist, dass der zweite Bereich nicht in der Mitte des Beutels angeordnet ist. Dadurch
wird gewährleistet, dass die Verpackung mit dem zweiten Bereich zumindest teilweise
an der nach unten weisenden Seite ausgerichtet werden kann. Eine derartige Ausrichtung
ist wichtig, damit die aus dem Gegenstand austretende Flüssigkeit von dem ersten in
den zweiten Bereich gelangen und von dem saugfähigen Element aufgenommen werden kann.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht der Beutel
vollständig aus einem flexiblen Kunststoff, beispielsweise einer Kunststofffolie.
Derartige Verpackungen zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht und ihre hohe Flexibilität
hinsichtlich der Anpassung an die zu verpackenden Gegenstände aus.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der zweite Bereich
zumindest teilweise mit einer undurchsichtigen Abdeckung oder Beschichtung ausgestattet.
Dadurch wird der Einblick in den zweiten Bereich, das dort angeordnete saugfähige
Element und eine eventuell dort befindliche Flüssigkeit verhindert. Ein negativer
Eindruck des potentiellen Käufers von der Verpackung wird dadurch vermieden.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung füllt das saugfähige
Element den zweiten Bereich der Verpackung zu mehr als 80% aus. Damit nimmt das saugfähige
Element den größtmöglichen Raum in dem zweiten Bereich ein. Je größer das Volumen
eines saugfähigen Elements ist, um so mehr Flüssigkeit kann es aufnehmen. Darüber
hinaus hängt die Fähigkeit, Flüssigkeit aufzunehmen und zu speichern vom Material
des saugfähigen Elements ab.
[0016] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen zu entnehmen.
Zeichnung
[0017] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1
- Verpackung in einer Ansicht von vorne.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0018] Figur 1 zeigt eine Verpackung aus einem flexiblen Beutel 1 aus Kunststofffolie mit
einem ersten Bereich 2 und einem zweiten Bereich 3. Flexible Beutel werden auch als
Beutel bezeichnet. Die Kunststofffolie bildet dabei die Rückseite und die Vorderseite
des flexiblen Beutels 1. Rückseite und Vorderseite sind an den Rändern 4, 5, 6 und
7 miteinander verschweißt. Die Schweißverbindung ist flüssigkeits- und luftdicht.
Der erste Bereich 2 und der zweite Bereich 3 sind durch eine Abtrennung 8 gegen einander
abgegrenzt. Die Abtrennung verläuft entlang einer geraden Linie. Entlang dieser Linie
wechseln sich Abschnitte, in denen die beiden Kunststofffolien, welche die Vorder-
und Rückseite des Beutels 1 bilden, miteinander verschweißt sind mit Abschnitten ab,
die nicht verschweißt sind. In dem ersten Abschnitt ist ein Nahrungsmittel 9 angeordnet.
In dem zweiten Bereich ist ein saugfähiges Element 10 in Form eines rechteckigen Kissens
angeordnet. Die nicht verschweißten Abschnitte der Abtrennung 8 bilden Öffnungen,
durch die Flüssigkeit, die aus dem Nahrungsmittel 9 austritt, von dem ersten Bereich
2 in den zweiten Bereich 3 fließen kann um dort von dem saugfähigen Element 10 aufgenommen
zu werden. Das Fließen der Flüssigkeit von dem ersten in den zweiten Bereich wird
durch die Gewichtskraft unterstützt, wenn die Verpackung, wie in Figur 1 dargestellt,
mit dem ersten Bereich 2 nach oben und dem zweiten Bereich 3 nach unten ausgerichtet
ist.
[0019] Sämtliche Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.
Bezugszahlenliste
[0020]
- 1
- flexibler Beutel
- 2
- erster Bereich
- 3
- zweiter Bereich
- 4
- Rand des flexiblen Beutels
- 5
- Rand des flexiblen Beutels
- 6
- Rand des flexiblen Beutels
- 7
- Rand des flexiblen Beutels
- 8
- Abtrennung
- 9
- Fleischstück
- 10
- saugfähiges Element
1. Verpackung für Gegenstände, welche einen Anteil an Flüssigkeit aufweisen
mit einem flexiblen Beutel (1), welcher zumindest teilweise aus Kunststoff besteht,
mit einem ersten Bereich (2) des Beutels (1) zur Aufnahme des Gegenstands (9),
mit einem saugfähigen Element (10) zur Aufnahme von aus dem Gegenstand (9) austretender
Flüssigkeit,
mit einem zweiten Bereich (3) des Beutels, in welchem das saugfähige Element angeordnet
ist,
mit einer teilweise flüssigkeitsdurchlässigen Abtrennung (8) zwischen dem ersten (2)
und dem zweiten Bereich (3).
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung (8) aus mehreren Abschnitten einer Fügeverbindung zwischen dem Kunststoff
einerseits und dem übrigen Beutel (1) andererseits besteht, wobei sich Abschnitte
mit Fügeverbindung und ohne Fügeverbindung abwechseln.
3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fügeverbindung aus mehreren Abschnitten besteht, in denen der Kunststoff mit
dem übrigen Beutel (1) verklebt oder verschweißt ist.
4. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung aus einem zusätzlichen Abtrennungselement besteht, das fest mit dem
Beutel verbunden ist.
5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtrennungselement aus nur in einer Richtung flüssigkeitsdurchlässigem Material
besteht.
6. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich (3) am Rand des Beutels (1) angeordnet ist.
7. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutel (1) aus Kunststofffolie besteht.
8. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich (3) mit einer undurchsichtigen Abdeckung oder Beschichtung ausgestattet
ist.
9. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das saugfähige Element (10) den zweiten Bereich (3) zu mindestens 80 % ausfüllt.
10. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich lösbar mit dem ersten Bereich verbunden ist.