[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schwallwand für einen Behälter, insbesondere
Transportbehälter, die jeweils eine Aussparung im Sohlen- und im Scheitelbereich des
Transportbehälters aufweist, über die durch die Schwallwand voneinander abgetrennte
Behälterbereiche in kommunizierender Verbindung stehen.
[0002] Transportbehälter für Flüssigkeiten, wie Tankcontainer oder Tankwagenauflieger beeinflussen
das Fahrverhalten von Straßenfahrzeugen erheblich. Bei flüssigen Ladegütern kommen
zu den reinen Massewirkungen (Gewichtskräfte, Erhöhung des Schwerpunkts, Masseträgheit)
erhebliche dynamische Einflüsse hinzu, da flüssige Ladegüter in teilgefüllten Transportbehältern
während des Transports hin- und herschwappen und dabei Schwallwirkungen auf den Behälter
und damit auf das gesamte Fahrzeug ausüben. Diese Schwallwirkungen können zu unkontrollierten
Fahrzuständen insbesondere beim Bremsen oder bei Kurvenfahrten führen.
[0003] Um diese Wirkungen zu beschränken, ist in Transportvorschriften (z.B. ADR, RID) festgelegt,
dass Straßentransporte von Behältern mit einem Füllgrad zwischen 20 und 80 % nur dann
gestattet sind, wenn das Gesamtvolumen des Behälters eine bestimmte Größe unterschreitet
(beispielsweise 7,5 m
3) oder das Gesamtvolumen durch den Schwall behindernde Wandelemente so unterteilt
ist, dass kein Behälterbereich vorhanden ist, der die oben genannte Grenzgröße von
7,5 m
3 überschreitet.
[0004] Als Schwall hindernde Elemente dienen demontierbare oder fest eingebaute Elemente
im Inneren des Behälters, meist sog. Schwallwände, welche die meist länglichen Transportbehälter
quer zu deren Längsrichtung durchsetzen.
[0005] Schwallwände weisen im Sohlenbereich und im Scheitelbereich Aussparungen auf, so
dass die von den Schwallwänden abgetrennten Bereiche in kommunizierender Verbindung
zueinander stehen und beim Befüllen und Entleeren ein Flüssigkeits- und/oder Druckausgleich
zwischen den Behälterbereichen stattfinden kann. Die Aussparung im Sohlenbereich dient
auch dazu, dass der Behälter an einer einzigen Entnahme-/Füllstelle, beispielsweise
über eine Bodenarmatur oder ein Steigrohr, restlos entleert oder gefüllt werden kann.
Die Aussparung im Scheitelbereich dient hauptsächlich dazu, dass zwischen allen von
Schwallwänden abgetrennten Behälterbereichen beim Befüllen, Entleeren oder während
des Transports ein Druckausgleich stattfinden kann.
[0006] Darüber hinaus müssen die einzelnen von den Schwallwänden abgetrennten Behälterbereiche
zu Inspektions- und Revisionszwecken zugänglich sein. Dazu ist dann in der Behälteraußenwand
für jeden Behälterbereich eine verschließbare Inspektionsöffnung - ein sog. Mannloch
- vorzusehen. Sind die Transportbehälter als Druckbehälter ausgebildet, so sind solche
Mannloch-Anordnungen ebenfalls druckfest zu gestalten und damit vergleichsweise schwer
und teuer.
[0007] Um diesen Aufwand zu reduzieren, können auch die Schwallwände selbst passierbar ausgeführt
werden. Fig. 4 zeigt so eine bekannte Schwallwandgestaltung, bei der im Zentrum der
Schwallwand eine passierbare Durchstiegsöffnung vorgesehen ist. Damit ist über ein
einziges Behälter-Mannloch jede einzelne Behälterabteilung zugänglich. Der Durchstieg
durch so eine Öffnung ist jedoch unter Umständen mühsam, da eine rundum scharfkantige
Öffnung durchstiegen werden muss. Insbesondere die Bergung einer Person ist durch
so eine Öffnung sehr schwierig. Darüber hinaus reduziert so ein relativ großer Durchstieg
die schwallhemmende Wirkung gerade in dem Füllbereich (etwa 50 % Füllgrad), in dem
die Schwallwirkungen durch die große freie Ladegutoberfläche maximal sind.
[0008] Aus der
WO 2007/039845 A2 ist ein Schwallwandsystem für Transportbehälter bekannt, bei welchem kreisförmige
Schwallwände im Sohlenbereich mit Durchstiegsöffnungen versehen sind, die im Betrieb
(beim Transport) mit entfernbaren Ausschnitten weitgehend verschlossen sind. Bei Wartungsarbeiten
müssen die Ausschnitte entfernt werden, um die Schwallwände passierbar zu machen.
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Schwallwand
bereitzustellen.
[0010] Diese Aufgabe erfüllt eine Schwallwand mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Schwallwandanordnung
gemäß Anspruch 9, ein Behälter nach Anspruch 10 und ein Tankcontainer gemäß Anspruch
12. Dabei ist vorgesehen, dass die Aussparung im Sohlenbereich so ausgebildet ist,
dass diese gleichzeitig als Wartungsdurchstieg geeignet ist, von einer Person passierbar
ausgebildet ist, und die Aussparung im oberen Bereich enger ist als im unteren Bereich.
Eine so gestaltete Aussparung im Sohlenbereich hat gegenüber der bekannten Ausführung
mehrere Vorteile:
[0011] Zum einen ist das Passieren so einer Schwallwand einfacher, da keine rundum scharfkantige
Öffnung durchstiegen werden muss. Zum anderen wird eine Öffnung eingespart, was die
Fertigung einer solchen Schwallwand vereinfacht.
[0012] Darüber hinaus kann auch der Anschluss- oder Verbindungsbereich mit der umgebenden
Behälterwand verkürzt werden, was ebenfalls fertigungstechnische Vorteile hat (die
Anzahl von Befestigungsschrauben oder die Schweißnahtlänge kann reduziert werden).
[0013] Weiterhin werden - bei geschweißten Behältern - Nahtspannungen und Einschnürungen
im für die Entleerung des Behälters wichtigen Sohlenbereichs reduziert. Die Sohlenlinie
des Behälters bleibt weitgehend ungestört, und es bilden sich beim Entleeren keine
"Pfützen" zwischen den einzelnen Schwallwandbereichen. Die schwallhemmende Wirkung
in den besonders interessanten Füllbereichen von über 50 % wird nicht durch eine große
Öffnung in der Schwallwand beeinträchtigt. Bei Füllgraden unter 50 %, die in der Praxis
kaum auftreten (unwirtschaftlicher Transport), sind die Schwallwirkungen sowieso wegen
der reduzierten Ladegutmassen so weit reduziert, dass eine vergrößerte Öffnung im
unteren Bereich einer Schwallwand unschädlich ist.
[0014] Schließlich begünstigt eine so vergrößerte Aussparung im Sohlenbereich bei thermisch
geführten - also heiz- oder kühlbaren - Behältern den konvektiven Stoff- bzw. Ladegutaustausch
in Längsrichtung.
[0015] Diese Gestaltung ist auch für den Durchstieg, die schwallhemmende Wirkung und die
Restlosentleerung vorteilhaft.
[0016] Gemäß Anspruch 2 beträgt die lichte Weite an der engsten Stelle so einer Aussparung
400 bis 700 mm, vorzugsweise 500 bis 600 mm, so dass die durch die Aussparung gebildete
Öffnung auch von einer Person in Schutzkleidung passiert werden kann.
[0017] Gemäß Anspruch 3 ist die Schwallwand als gewölbtes Scheibenelement ausgebildet. Dadurch
erhält sie eine erhöhte Formstabilität und kann den auftretenden Schwallkräften besser
standhalten, ohne dass zusätzliche Versteifungselemente erforderlich sind wie bei
einem ebenen Scheibenelement.
[0018] Durch die Kopplung der Schwallwand mit dem Transportbehälter gemäß Anspruch 4 über
ein an der Schwallwand ausgebildetes Seitenwandelement, welches dem Behälterverlauf
an der Behälterinnenseite folgt, ist eine spannungsarme und ggf. zusätzlich verstärkte
Anbindung an den Transportbehälter möglich. Im Verbindungsbereich auftretende durch
die Schwallwirkung hervorgerufene Reaktionskräfte werden reduziert. Die Beanspruchung
des Behälters, insbesondere der Behälterwand kann so verringert werden.
[0019] Die Ansprüche 5 bis 8 betreffen eine mehrteilig aufgebaute Schwallwand.
[0020] Dabei weist sie gemäß Anspruch 5 einen zentralen Scheibenbereich auf, welcher in
seinem Randbereich mit einem Profilträgerelement verbunden ist, das mit einem Schenkel
versehen ist, der das Seitenwandelement bildet. So ein Trägerelement kann besonders
einfach der inneren Umfangskontur des Behälters und der des zentralen Scheibenbereichs
angepasst werden.
[0021] Gemäß Anspruch 6 sind dabei besonders sog. T- oder Winkelträger vorteilhaft, da diese
in unterschiedlichen Ausführungen zur Verfügung stehen - als sog. Normträger - oder
- dies gilt insbesondere für Winkelträger - leicht in unterschiedlichsten Ausführungen
herstellbar sind.
[0022] Die Anbindung des Scheibenbereichs an den Profilträger ist gemäß Anspruch 7 besonders
einfach, da Fertigungstoleranzen, welche die Behälterkontur bzw. die Kontur des Scheibenbereichs
betreffen, so auf einfachste Weise gegeneinander ausgleichbar sind. Die überlappende
Anordnung erlaubt darüber hinaus besonders einfach zu fertigende Schweißnahtausführungen
(Kehlnähte) und schafft im Überlappungsbereich die erforderlichen Voraussetzungen
für eine Schraubverbindung.
[0023] Schweißverbindungen (Anspruch 8) sind insbesondere dann vorteilhaft, wenn wechselweise
unterschiedliche Ladegüter zu transportieren sind. Die Schweißnähte verschließen Spalten,
in denen sich Ladegutreste sammeln könnten, vollständig. Die Reinigung wird vereinfacht.
[0024] Anspruch 9 betrifft eine Schwallwandanordnung für einen Transportbehälter mit wenigstens
zwei Schwallwänden nach einem der Ansprüche 1 bis 9. So eine Anordnung bietet sich
insbesondere bei Transportbehältern wie Tankwagenaufliegern und Tankcontainern an,
die ein Volumen von über 15 m
3 aufweisen. Bei 20'-Tankcontainern mit einem Volumen zwischen 15 und 26 m
3 erlaubt eine Schwallwandanordnung mit zwei oder drei Schwallwänden die vorgeschriebene
Volumenteilung. Damit sind drei bzw. vier Behälterbereiche (Abteilungen) definiert.
Zwei jeweils zwischen einem Endboden und einer Schwallwand und ein dritter und ggf.
vierter in der Mitte jeweils zwischen zwei Schwallwänden.
[0025] Anspruch 10 betrifft einen Behälter mit einer erfindungsgemäßen Schwallwand oder
Schwallwandanordnung, der an einer Behälterflanke einen Kühl- bzw. Heizbereich mit
einer Kühl- bzw. Heizeinrichtung aufweist. Im Gegensatz zu so einem Bereich im Sohlenbereich
eines solchen Behälters findet im Flankenbereich durch die beim Kühl- bzw. Heizbetrieb
hervorgerufene Konvektion des Ladeguts eine verbesserte Wärmeübertragung statt, da
hier eine stärkere Strömung (Konvektion) an der Heizfläche entlang hervorgerufen wird.
Die Kühl- bzw. Heizbereiche erstrecken sich oft über mehrere von Schwallwänden abgetrennte
Bereiche eines Behälters. Durch die verstärkte Konvektion und die vergrößerte Aussparung
im Bodenbereich wird der Stoff-/Ladegutaustausch beim Heizen oder Kühlen zwischen
den Tankbereichen verbessert. Damit findet eine verbesserte Durchmischung des Ladeguts
über den gesamten Behälterbereich statt und das Ladegut wird gleichmäßiger erwärmt
oder abgekühlt.
[0026] Gemäß Anspruch 11 wird dieser Effekt dadurch verstärkt, dass im Randbereich der Aussparung
wenigstens einer Schwallwand eine Ablenkeinrichtung vorgesehen ist, welche den bei
Heiz- bzw. Kühlbetrieb im wesentlichen quer zur Längsrichtung des Behälters erzeugten
Konvektionsstrom teilweise in Längsrichtung ablenkt. So wird die Vermischung der Ladegutteile,
die sich in den von Schwallwänden abgetrennten Bereichen befinden, verbessert. Damit
kann unter Umständen die Ausdehnung des Heiz- bzw. Kühlbereichs auf nur einen Behälterbereich
beschränkt werden, da durch die so verbesserte Konvektion (in Längsrichtung) eine
vollständige Durchmischung des Ladeguts und damit ein verbesserter Temperaturausgleich
auch zwischen Behälterbereichen möglich ist, von denen einige keinen Heiz- bzw. Kühlbereich
aufweisen.
[0027] Anspruch 12 betrifft einen Tankcontainer mit einer erfindungsgemäßen Schwallwand,
einer erfindungsgemäßen Schwallwandanordnung bzw. einem erfindungsgemäßen Behälter.
[0028] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
erläutert. Dabei zeigt
- Figur 1
- eine schematische Ansicht eines Tankcontainers mit einer erfindungsgemäßen Schwallwand,
- Figur 2
- eine Darstellung des Behälters des in Figur 1 dargestellten Tankcontainers im Querschnitt
mit einer Ansicht auf eine erfindungsgemäße Schwallwand,
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung (Schnitt K-K) des Randbereichs der in Fig. 2 gezeigten Schwallwand,
- Figur 4
- eine Ansicht einer Schwallwand nach dem Stand der Technik und
- Figur 5
- eine Schnittdarstellung (Schnitt L-L) des Randbereichs der in Fig. 4 gezeigten Schwallwand.
[0029] Figur 1 zeigt einen Tankcontainer 1, bei dem ein Behälter 2 jeweils an seinen Stirnenden
4 über sog. Stirnringsattelungen 6 mit einem den Behälter 2 aufnehmenden Rahmenwerk
8 verbunden ist. Das Rahmenwerk 8 ist über Eckbeschläge 10 umschlagbar und mit Transportfahrzeugen
koppelbar. Der Behälter 2 ist vollständig von einer Isolierung 12 umgeben, welche
durch strichpunktierte Linien angedeutet ist.
[0030] Der Behälter 2 selbst wird von einem zylindrischen Mantelbereich 22 und diesen an
seinen Enden verschließende gewölbte Böden 24 gebildet. Der Behälter 2 verläuft dabei
entlang einer Längsachse 14. Im Scheitelbereich des Behälters 2 ist ein Haubenkasten
26 angeordnet, in dem mehrere (nicht dargestellte) Behälteranschlüsse wie Mannloch,
Füll-/Entleerarmaturen, Sicherheits-/Überdruckventile, Thermometer, Druckanzeigegeräte
oder ähnliches angeordnet sind.
[0031] An der Außenseite des zylindrischen Bereichs 22 der den Behälter 2 definierenden
Behälterwand 28, sind in dessen Flankenbereichen Heiz-/Kühleinrichtungen 30 angeordnet,
die hier aus auf den Behälter 2 aufgeschweißten Halbrohrelementen 32 gebildet werden,
welche an ihren Enden in Sammelkanäle 34 münden. Die Heiz-/Kühlanordnungen 30 werden
zum Heizen bzw. zum Kühlen des im Behälter 2 befindlichen Ladeguts von einem geeigneten
Kühl- bzw. Heizmedium durchströmt.
[0032] Im Inneren des Behälters 2 sind zwei, eine Schwallwandanordnung bildende Schwallwände
40 angeordnet, deren Aufbau anhand der Figuren 2, 3 und 5 genauer erläutert wird.
[0033] Der in Figur 2 dargestellte Behälterquerschnitt zeigt die Schwallwand 40, die einen
zentralen Scheibenbereich 42 aufweist, und in ihren Randbereichen 44 mit Profilträgerelementen
46 verbunden ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Randbereiche 44 mit
den radial nach innen weisenden Schenkeln 47 der Trägerelemente 46 verbunden. Die
hier dargestellten Trägerelemente 46 sind als Winkel oder L-Träger ausgebildet, dessen
zweiter Schenkel 48 an der Behälterwand 28 anliegt.
[0034] Im in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der zentrale Scheibenbereich
42 gewölbt ausgebildet, während der ebene Randbereich 44 davon ausgehend radial nach
außen verläuft; etwa in einer Ebene, die senkrecht zur Längsachse 14 (siehe Figur
1) verläuft. Die Wölbungstiefe des zentralen Scheibenbereichs 42 in Richtung der Längsachse
14 beträgt dabei mindestens 100 mm, um die erforderliche Formstabilität zu gewährleisten.
In anderen Ausführungen (nicht dargestellt) ist der zentrale Scheibenbereich kegelstumpfförmig
ausgebildet. Es gibt auch wendelförmige Ausführungen (nicht dargestellt), bei denen
die Randbereiche 60 der unteren Aussparung in Längsrichtung 14 gegeneinander versetzt
sind.
[0035] Im Scheitelbereich des Behälters 2 ist die Schwallwand 40 von einer Aussparung 16
durchbrochen; im Sohlenbereich des Behälters 2 ist eine größere Aussparung 18 vorgesehen,
die so ausgebildet ist, dass sie als Wartungsdurchstieg geeignet ist und von einer
Person passierbar ist. Die Aussparung 18 ist in ihrem oberen Bereich 18a enger als
im unteren Bereich 18b ausgebildet. Der engere Bereich 18a hat eine lichte Weite W
zwischen 400 und 700 mm, vorzugsweise zwischen 500 und 600 mm. Im Sohlenbereich beträgt
die Weite B ca. 2/3 des Behälterdurchmessers. Die Höhe H der unteren Aussparung 18
beträgt ca. den halben Behälterdurchmesser.
[0036] Im in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Aussparungen 16 und 18 symmetrisch
zu einer den Behälter 2 entlang der Längsachse 14 verlaufenden senkrechten Ebene 15
ausgebildet. Insbesondere die untere Ausnehmung 18 kann um einen Winkel von bis zu
30° zu dieser Ebene 15 verdreht angeordnet sein. Insbesondere bei Ausführungen, bei
denen mehrere hintereinander angeordnete Schwallwände 40 eine Schwallwandanordnung
bilden, kann die Schwallwirkung verbessert werden, wenn die unteren Ausnehmungen 18
jeweils gegeneinander aus der Ebene 15 verdreht - also nichtfluchtend - angeordnet
werden.
[0037] Dadurch, dass der obere Bereich 18a der Ausnehmung 18 enger ausgebildet ist als der
untere Bereich 18b, ist die schwallhemmende Wirkung der Schwallwand 40 auch dann noch
ausreichend, wenn der Füllstand unter 50 % (gekennzeichnet durch die strichpunktierte
Linie 50 in Figur 2) fällt. Oberhalb dieses 50 % Füllstandes ist die schwallhemmende
Wirkung der Schwallwände 40 im Oberflächenbereich des Ladeguts voll gegeben.
[0038] Bei der bekannten Schwallwandausführung, wie sie in Figur 4 dargestellt ist, weist
die Schwallwand SW gleich große untere und obere Ausnehmungen UA und OA und zusätzlich
einen zentralen Durchstieg DS auf.
[0039] Der in Figur 5 (Schnitt L-L) dargestellte Randbereich ist jedoch auch in Verbindung
mit dem in Figur 2 dargestellten Ausnehmungen 18 und 16 - also an einer erfindungsgemäßen
Schwallwand - auszuführen. Hier stößt dann der zentrale (gewölbte) Scheibenbereich
42 direkt an den Innenrand des nach innen in den Behälter 2 abstehenden Schenkels
47 des Trägerelements 46. Der zweite Schenkel 48 verläuft analog der Darstellung in
Figur 3 entlang der Behälterwand 28. Bei dieser Ausführung (Fig. 5) muss jedoch die
Außenkontur des zentralen Scheibenbereichs 42 exakt an die Randkontur des Schenkels
47 angepasst werden, während bei der in Figur 3 dargestellten Ausführung durch die
Überlappung des Randbereichs 44 mit dem Schenkel 47 diese Anpassung wegfallen kann.
Trägerelement 46 und der Randbereich 44 können hier mit einfach ausführbaren Kehlnähten
miteinander verschweißt werden. Die Überlappung zwischen dem Schenkel 47 und dem Randbereich
44 kann auch so gestaltet werden, das eine Schraubverbindung oder ein anderes Schenkel
47 und Randbereich 44 durchsetzendes Fügeverfahren realisierbar ist.
[0040] Die in der Figur 1 dargestellte Heiz-/Kühlanordnung 30, welche in der Figur 2 durch
die schraffierten Bereiche 30 angedeutet sind, bewirken im Betrieb, das heißt wenn
sie das im Inneren des Behälters 2 befindliche Ladegut erwärmen oder abkühlen, eine
konvektive Strömung des Ladeguts in Richtung der Pfeile S. Diese Konvektion verbessert
den Wärmeübergang zwischen der Heiz-/Kühlanordnung durch die Behälterwand 28 in das
Ladegut im Behälter 2. Diese Konvektion verläuft jedoch im wesentlichen nur quer zur
Längsachse 14, insbesondere dann, wenn die Aussparungen im unteren Bereich klein ausgebildet
sind (Fig. 4).
[0041] Bei der unteren Aussparung 18 der erfindungsgemäßen Schwallwand 2 ist der Durchgangsquerschnitt
jedoch vergrößert, so dass hier ein verbesserter Stoff-/Ladegutaustausch auch in Längsrichtung
des Behälters 2 stattfinden kann.
[0042] Am Übergangsbereich des Randes der unteren Ausnehmung 18 vom oberen Bereich 18a in
den unteren Bereich 18b sind im Randbereich 60 zusätzliche Ablenkeinrichtungen 62
vorgesehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel in Figur 2 als in Richtung der
Längsachse 14 abgekantete Laschen 62 ausgebildet sind. Solche Ablenkeinrichtungen
62 verleihen der quer zur Längsachse verlaufenden Strömung S eine zusätzliche Komponente
in Richtung der Längsachse 14 und verstärken den durch die Konvektion S bewirkten
Stoffaustausch über die untere Aussparung 18 zwischen Behälterbereichen 2a, 2b und
2c, die durch die Schwallwände 40 bzw. die gewölbten Böden 24 definiert werden (siehe
Figur 1). Damit kann das im Behälter 2 befindliche Ladegut gleichmäßiger temperiert
werden.
[0043] Der gleiche Effekt ist auch bei wendelförmig gestalteten Schwallwänden erzielbar,
bei denen der Versatz der gegenüberliegenden Randbereiche 60 in Längsrichtung eine
konvektive Umwälzung und Durchmischung des Ladeguts in Richtung der Längsachse 14
nach Art einer archimedischen Schraube bewirkt
[0044] Neben den in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungen gibt es auch Schwallwände
40, die einstückig ausgebildet und direkt - ohne Trägerelement 46 - an der Behälterwand
28 befestigt sind. Ablenkeinrichtungen 62 können auch als Zusatzelement an der Schwallwand
40 bzw. an der Behälterinnenseite angeordnet werden.
[0045] Die hier Halbrohrelemente 32 und Sammelkanäle 34 aufweisende Heiz-/Kühleinrichtung
30 umfasst in anderen Ausführungen beispielsweise elektrische Widerstandselemente
(sog. Heizmatten) oder auch an der Tankwand 28 anliegende Vollrohre (Kühl- bzw. Heizschlangen).
[0046] Es ist auch möglich, dass sich solche Kühl-/Heizeinrichtungen 30 nicht über die gesamte
Länge des Behälters 2 erstrecken und nur in einen Flankenbereich an einer Behälterseite
angeordnet sind. Es gibt auch Ausführungen, bei denen so eine Heiz-/Kühlanordnung
50 nur in einem Behälterbereich 2a, b oder c angeordnet ist, vorausgesetzt, dass ein
ausreichender konvektiver Stoffaustausch in Längsrichtung 14 des Behälters 2 durch
erfindungsgemäße Schwallwände 40, ggf. mit zusätzlichen Ablenkeinrichtungen 62, gewährleistet
ist.
[0047] Weitere Abwandlungen und Varianten der Erfindung ergeben sich für den Fachmann im
Rahmen der nachfolgenden Ansprüche.
1. Schwallwand (40) für einen Behälter (2), insbesondere Transportbehälter, die jeweils
eine Aussparung (18, 16) im Sohlen- und im Scheitelbereich des Behälters (2) aufweist,
über die durch die Schwallwand voneinander abgetrennte Behälterbereiche (2a; 2b; 2c)
in kommunizierender Verbindung stehen,
wobei die Aussparung (18) im Sohlenbereich so ausgebildet ist, dass diese als Wartungsdurchstieg
geeignet ist und von einer Person passierbar ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsquerschnitt der Aussparung (18) im Sohlenbereich einen oberen und unteren
Bereich (18a, 18b) aufweist, wobei der obere Bereich (18a) enger als der untere Bereich
(18b) ausgebildet ist.
2. Schwallwand (40) nach Anspruch 1, bei welcher die Aussparung (18) im Sohlenbereich
an ihrer engsten Stelle eine lichte Weite von wenigstens 400 bis 700 mm, bevorzugt
500 bis 600 mm, aufweist.
3. Schwallwand (40) nach Anspruch 1 oder 2, welche als gewölbtes Scheibenelement ausgebildet
ist.
4. Schwallwand (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, welche wenigstens in einem Abschnitt
ihres Außenrandes (40; 47; 48) mit der Innenseite des Transportbehälters (2) verbunden
ist und im Verbindungsbereich ein dem Behälterverlauf in seiner Längsrichtung folgendes
Seitenwandelement (48) aufweist.
5. Schwallwand (40) nach Anspruch 4, welche einen zentralen Scheibenbereich aufweist,
der in seinem Randbereich (44) mit einem Profilträgerelement (46) verbunden ist, das
einen Schenkel (48) aufweist, welcher das Seitenwandelement bildet.
6. Schwallwand (40) nach Anspruch 5, bei welcher das Profilträgerelement (46) als Winkel
oder T-Träger ausgebildet ist.
7. Schwallwand (40) nach Anspruch 5 oder 6, bei welchem der Scheibenbereich (42) einen
radial verlaufenden Randbereich (44) aufweist, welcher radial überlappend mit einem
nach innen ragenden Schenkel (47) des Profilträgerelements (46) verbunden ist.
8. Schwallwand (40) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei welchem der Randbereich (44)
mit dem Profilträgerelement (46) verschweißt ist.
9. Schwallwandanordnung für einen Transportbehälter, insbesondere einen Tankcontainer
(1), mit wenigstens zwei Schwallwänden (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Behälter (1) mit einer Schwallwand (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 oder einer
Schwallwandanordnung nach Anspruch 9, bei welchem eine Behälterflanke mit einer Kühl-
bzw. Heizeinrichtung (30) versehen ist, welche in Betrieb eine konvektive Umwälzung
des im Transportbehälter befindlichen Ladeguts bewirkt, so dass das Ladegut im Heiz-
bzw. Kühlbereich vertikal an der Innenseite der Behälterflanke entlangströmt.
11. Behälter (2) nach Anspruch 10, bei welchem im Randbereich (60) der Aussparung (18)
im Sohlenbereich wenigstens einer Schwallwand (40) eine Ablenkeinrichtung (62) ausgebildet
ist, die so auf den bei Betrieb der Kühl- bzw. Heizeinrichtung (30) erzeugten Ladegutstrom
wirkt, das dieser durch die Ablenkeinrichtung (62) wenigstens teilweise in Längsrichtung
(14) des Behälters (2) umgelenkt wird, und so eine konvektive Vermischung der in den
einzelnen von Schwallwänden (40) abgetrennten Bereichen (2a; 2b; 2c) vorhandenen Ladegutteilen
unterstützt wird.
12. Tankcontainer (1) mit einer Schwallwand (40) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, einer
Schwallwandanordnung nach Anspruch 9 bzw. einem Behälter (2) nach Anspruch 10 oder
11.