[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Förder- und Verarbeitungstechnik von flächigen
Produkten, insbesondere von Druckereiprodukten wie Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen.
Sie betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erstellen eines Stroms aus flächigen
Produkten in einer vorgegebenen Sequenz bzw. Reihenfolge, insbesondere mit dem Zwecke
der Weiterverarbeitung in dieser vorgegebenen Reihenfolge. Eine bevorzugte Anwendung
ist in der Versandraumtechnik beim Zusammenstellen und gegebenenfalls Adressieren
verschiedener Produkte in einer vorgegebenen Reihenfolge entsprechend einer vorgegebenen
Sequenz von Adressen, die beispielsweise einer Versandroute entspricht.
[0002] In der Versandraumtechnik müssen verschiedene Produkte nach Adressaten aufgeteilt
zusammengestellt und gegebenenfalls adressiert und zu Gruppen (z.B. als Kleinstapel)
zusammengefasst werden. Der Hintergrund ist, dass in der Regel verschiedene Produkte
in vorgegebener Anzahl an bestimmte Adressen ausgeliefert werden müssen, wobei die
Adressaten in vorgegebener Reihenfolge (Versandroute) aufgesucht werden. Hierbei wird
verlangt, dass zumindest ein, in der Regel jedes Produkt, das für einen bestimmten
Adressaten bestimmt ist, mit der betreffenden Adresse individualisiert wird.
[0003] Es besteht daher das Bedürfnis, dass der gesamte Produktestrom bereits in der vorgegebenen
Sequenz erstellt wird, bevor die Produkte weiterverarbeitet werden. Eine Weiterverarbeitung
kann die Adressierung aller oder ausgewählter Produkte und/oder das Bilden von Gruppen/Stapeln,
gegebenenfalls vor oder nach Verpackung einzelner Produkte oder Produktegruppen, umfassen.
Eine Sequenz von Produkten vom Typ A, B, C, ... sieht beispielsweise wie folgt aus:
AAABBCCCCCAAAABBBC..., wobei die ersten drei Exemplare vom Produkt A, die ersten zwei
Exemplare vom Produkt B und die ersten fünf Exemplare vom Produkt C beispielsweise
für einen ersten Empfänger bestimmt sind, die nächsten vier Exemplare A, drei Exemplare
B und ein Exemplar C für einen zweiten Empfänger bestimmt sind, usw.. Die Sequenz
kann auch wie folgt aussehen: (ABC) (ABC) (AB) (AC) (BC), wobei jeweils aufeinander
gelegte Produkte A, B, C in Klammern angegeben sind. Diese sind einem Endprodukt bzw.
Empfänger zugeordnet, beispielsweise handelt es sich um individualisierte Beilagen,
die in einem weiteren Schritt in eine Zeitung eingesteckt werden. Ein der Sequenzerstellung
nachgeschalteter Drucker kann dann beispielsweise reihenfolgengerecht die Adressen
aufdrucken, und die Produkte können anschliessend reihenfolgengerecht zu Gruppen und/oder
Stapeln zusammengefasst und gemäss einer vorgegebenen Versandroute (Abfolge der Empfänger)
ausgeliefert werden.
[0004] Die Produkte können im Produktestrom einzeln oder ganz oder teilweise überlappend
vorliegen. Für eine nachfolgende Adressierung aller Produkte ist es in der Regel notwendig,
dass zumindest ein Teil der Produktoberfläche zugänglich ist.
[0005] Ein falsches oder fehlendes Produkt führt dazu, dass sich die Produktabfolge verschiebt,
und damit die nachfolgenden Schritte, insbesondere Adressierung gemäss einer Adressliste,
nicht mehr passen. Selbst ohne nachfolgende Adressierung kann ein Fehler dazu führen,
dass keine sequenzrichtige, insbesondere versandroutengerechte Produktefolge mehr
vorliegt. Insgesamt möchte man die durch eine fehlerhafte Produktesequenz bedingte
Fehlerfortpflanzung in den nachfolgenden Verarbeitungsschritten möglichst vermeiden.
[0006] Die
EP-A 0 511 159 beschreibt ein Verfahren sowie eine entsprechende Vorrichtung, die zum Zusammenstellen
von komplexeren Produkten durch Einstecken von Teilprodukten in ein Hauptprodukt dient.
Dabei werden verschiedene, als kontinuierliche Ströme zugeführte Produkte auf mindestens
einer Gruppierungsstrecke, realisiert durch einen Bandförderer, zu Gruppen zusammengeführt.
Jede Gruppe soll eine vorgegebene Abfolge von Produkten aufweisen. Um Fehler im abgelegten
Produktestrom aufgrund von Fehlern in der Zuführung zu vermeiden, wird vorgeschlagen,
die Produkte noch in den Zuführungsströmen vor der Abgabe an die Gruppierungsstrecke
zu puffern, z.B. mittels entsprechender Zwischenförderer. Die Abgabe soll erst erfolgen,
wenn in allen Puffern eine ausreichende Anzahl von Produkten zur Erstellung einer
kompletten Gruppe vorhanden ist. Gegebenenfalls wird die Erstellung einer Gruppe so
lange verzögert, bis dies der Fall ist. Es wird dabei in Kauf genommen, dass der abgelegte
Produktestrom Lücken aufweist. Dies ist jedoch unproblematisch, da es hier nicht auf
eine versandroutengerechte Zusammenstellung eines beliebig langen Produktestroms ankommt
und auch nicht adressiert wird.
[0007] Ein ähnliches Verfahren ist aus der
EP-A 1 475 329 bekannt. Statt einer einzelnen Ablage der Produkte werden hier mehrere Produkte gleichzeitig
bereitgestellt und als fertige Teil-Schuppenformation abgelegt. Hier werden ebenfalls
nur Sektionen (kurze Produktsequenzen) verarbeitet, ohne die Produkte zu adressieren.
[0008] Die bekannten Verfahren sind vor allem zum Zusammenstellen von Druckereiprodukten
aus mehreren Teilprodukten bestimmt, beispielsweise zum Herstellen von Heften oder
Büchern aus mehreren Signaturen oder zum Einstecken verschiedener Einlagen in gefaltete
Zeitungen. Hierbei handelt es sich stets um Gruppen mit relativ geringer Produktanzahl,
für die sich die notwendigen Zwischenspeicher ohne grösseren Aufwand realisieren lassen.
Zur Erstellung längerer Sequenzen sind dagegen grössere Zwischenspeicher notwendig,
um gegebenenfalls alle hintereinander abzugebenden Produkte bis zur Abgabe puffern
zu können. Das bekannte Verfahren ist daher ohne konstruktive Anpassung der verwendeten
Vorrichtung nicht zur Erstellung beliebig langer Sequenzen, insbesondere mit einer
grossen Anzahl gleicher Produkte in einer Teilsequenz (Gruppe) geeignet.
[0009] Ausserdem können gemäss dem Stand der Technik nur Fehler bei der Abgabe der Produkte
an die Gruppierungsstrecke vermieden werden. Ein Fehler im erstellten Produktestrom
kann nicht korrigiert werden und somit ebenfalls zu Folgefehlern bei der Weiterverarbeitung
führen.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Erstellen eines Produktestroms in einer vorgegebenen Sequenz zur Verfügung zu
stellen, bei dem die oben genannten Nachteile vermieden sind und insbesondere Fehler
auch nach der Abgabe der Produkte aus den Zuführungen korrigierbar sind. Es soll insbesondere
ermöglicht werden, dass die Reihenfolge der Weiterverarbeitung und die Reihenfolge
der Produkte in Übereinstimmung gebracht werden kann.
[0011] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 und
eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 10. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0012] Zum Erstellen eines Produktestroms gemäss einer vorgegebenen Sequenz werden die Produkte
aus verschiedenen Zuführungsströmen einer Gruppierungsstrecke zugeführt und dort gemäss
der Sequenz auf einen Förderer mit einer geschlossenen Umlaufbahn beispielsweise einzeln
oder als Kleingruppen hintereinander oder teilweise überlappend abgelegt. Erfindungsgemäss
wird eine Reparaturfunktion realisiert, indem die Produkte vom Förderer nur dann an
eine weiterverarbeitende Station übergeben werden, wenn die Sequenz der abgelegten
Produkte stimmt und alle Produkte mit der gewünschten Qualität und in der gewünschten
Reihenfolge vorhanden sind. Im Fehlerfall, z.B. auch bei einem Fehler in der Zuführung,
der zu einer Lücke im abgelegten Strom führt, werden die Produkte als Teil-Produktestrom
durch den kontinuierlich betriebenen Förderer wieder der Gruppierungsstrecke zugeführt,
während die Ablage neuer Produkte unterbrochen wird. Hier wird der Fehler durch Ablage
des fehlenden Produkts korrigiert. Zur Fehlerkorrektur kann zuvor eine Ausschleusung
eines schadhaften oder falschen Produkts vorgesehen sein. Nach der Fehlerkorrektur
wird die Erstellung des Produktestroms durch sequenzrichtige Abgabe weiterer Produkte
fortgesetzt. Das Verfahren ermöglicht die fehlerfreie Erstellung beliebig langer und
beliebig zusammengesetzter Sequenzen.
[0013] Unter Sequenz wird unter anderem Folgendes verstanden:
- Produkte sind in einer bestimmten Reihenfolge hintereinander ohne Überlapp abgelegt,
z.B. bei Produkten vom Typ A, B, C eine Sequenz der Form AAABBCCCCCAAAABBBC...
- Produkte sind hintereinander und gegebenenfalls aufeinander abgelegt, z.B. wird eine
Sequenz der Form (ABC)(ABC)(AB)(AC)(BC)... erstellt. Die Klammern geben an, dass die
entsprechenden Produkte A, B, C aufeinander gelegt sind; die so erstellten Gruppen
sind im Förderstrom hintereinander angeordnet.
[0014] Um festzustellen, ob die Abfolge der Produkte im Produktestrom der vorbestimmten
Sequenz entspricht, wird das System vorzugsweise an wenigstens einer geeigneten Stelle
überwacht, z.B. stromabwärts von der Gruppierungsstrecke und/oder an den jeweiligen
Abgabepositionen und/oder unmittelbar vor der Übergabe an die weiterverarbeitende
Station. Nach Detektion eines Fehlers wird die Abgabe neuer Produkte aus den Zuführungsströmen
an den Förderer, gegebenenfalls mit einer Zeitverzögerung, unterbrochen, ohne die
Bewegung des Förderers zu unterbrechen. Die auf dem Förderer bereits abgelegten Produkte
werden nun wenigstens ab einer dem Fehler entsprechenden Fehlerstelle im Produktestrom
nicht mehr an die weiterverarbeitende Station abgegeben, sondern in einem Reparaturmodus
entlang der geschlossenen Bewegungsbahn wieder zur Gruppierungsstrecke zurück gefördert
("Repair"-Vorgang/-Durchlauf/-Modus). Die so entstehende Lücke im abgegebenen Produktestrom
wird in Kauf genommen. Sie ist unproblematisch, da auch die Weiterverarbeitung gegebenenfalls
entsprechend unterbrochen werden kann.
[0015] Die Unterbrechung der Produktezufuhr an die Gruppierungsstrecke hat zwar zur Folge,
dass die Erstellung des Produktestroms daher an einer bestimmten Stelle innerhalb
der Sequenz während des Reparaturdurchlaufs unterbrochen wird. Die Erstellung des
sequenzrichtigen Produktestroms wird jedoch zu einem späteren Zeitpunkt vorzugsweise
an genau dieser Stelle im unmittelbaren Anschluss an den fehlerkorrigierten "reparierten"
Teilstrom, also lückenlos, wieder fortgesetzt. Auf diese Weise ist die richtige Abfolge
der Produkte bei ihrer Abgabe an die Weiterverarbeitung unabhängig von der Länge der
zu erstellenden Sequenz gewährleistet.
[0016] Die erfindungsgemässe Vorrichtung umfasst eine Mehrzahl von Zuführungseinheiten für
die Produkte und einen Förderer mit einer geschlossenen Umlaufbahn zum Fördern des
erstellten Produktestroms. Die steuerbaren Zuführungseinheiten geben die Produkte
an mehreren hintereinander liegenden Abgabepositionen entlang einer Gruppierungsstrecke
an den Förderer ab. Eine entlang der Bewegungsbahn des Förderers im Bereich des Übergangs
zwischen dem Förderer und der weiterverarbeitenden Station angeordnete steuerbare
Abgabeeinheit dient dazu, den Produktestrom wahlweise aus dem Förderer an die weiterverarbeitende
Station abzugeben oder entlang der geschlossenen Bewegungsbahn weiterzufördern, so
dass er der Gruppierungsstrecke erneut zugeführt wird. Zur Steuerung der beteiligten
Komponenten ist eine Steuereinheit vorhanden. Diese erhält vorzugsweise Statusinformationen
oder Fehlermeldungen von den beteiligten Komponenten. Zum Erfassen von Fehlern im
erstellten Produktestrom, insbesondere einer Lücke oder eines beschädigten Produkts
oder einer fehlerhaften Gruppe aufeinanderzulegender Produkte, und deren Meldung an
die Steuereinheit ist vorzugsweise eine Detektionseinheit vorhanden, z.B. eine Lichtschranke,
eine Kamera oder ein anderer optischer oder mechanischer Sensor, die bevorzugt stromabwärts
von der Gruppierungsstrecke entlang der Bewegungsbahn angeordnet ist.
[0017] Die Steuereinheit kommuniziert vorzugsweise auch mit der weiterverarbeitenden Station.
Die Steuereinheit teilt beispielsweise mit, wenn die Produktabgabe vom Förderer an
die weiterverarbeitende Station aufgrund eines Reparaturdurchlaufs unterbrochen bzw.
im Anschluss daran wieder aufgenommen wird. Damit kann die Weiterverarbeitung gegebenenfalls
ebenfalls unterbrochen werden, z.B. kann ein Adressiermodul so lange gestoppt werden,
bis wieder Produkte ankommen.
[0018] Die Abgabeeinheit ist beispielsweise durch eine mechanische Weiche realisiert oder
durch Elemente, welche eine Zustandsänderung (offen/geschlossen) gegebenenfalls vorhandener
Greifer zwecks Produktabgabe bzw. Weiterförderung bewirken.
[0019] Die Vorrichtung wird vorzugsweise getaktet betrieben, wobei alle Komponenten, insbesondere
die Zuführungseinheiten und gegebenenfalls auch die Weiterverarbeitung, demselben
Takt unterworfen sind. Ein Takt entspricht beispielsweise einem bestimmten Vorschub
des Förderers, z.B. der in Förderrichtung gemessen Länge eines Aufnahmeabteils.
[0020] Die Erfindung hat den Vorteil, dass ohne grossen konstruktiven Aufwand eine Reparaturfunktion
realisiert werden kann, mit der Fehler im abgelegten Produktestrom nachträglich, jedoch
vor Abgabe an die Weiterverarbeitung, korrigiert werden können. Die Produkte werden
so lange in der vorgegebenen Sequenz abgelegt, bis ein Fehler festgestellt wird. Erst
dann wird die Sequenzerstellung gegebenenfalls mit einer Zeitverzögerung unterbrochen
und die auf dem Förderer zwischengespeicherte Teilsequenz ab der Fehlerstelle bis
zum letzten Produkt vor der Unterbrechung im Repair-Modus einer Fehlerkorrektur unterzogen.
Nach der Fehlerkorrektur wird die Sequenz durch Abgabe neuer Produkte wieder fortgesetzt,
wobei sich das erste neue Produkt vorzugsweise direkt an das letzte Produkt der fehlerkorrigierten
Sequenz anschliesst.
[0021] Mit der Erfindung können auch beliebig lange Sequenzen fehlerfrei erstellt werden,
ohne dass die Zuführungen bzw. dort gegebenenfalls vorhandene Puffereinheiten vergrössert
werden müssen. Die Ablage erfolgt im Normalbetrieb nicht in Teil-Sequenzen, sondern
kontinuierlich. Sie wird nur bei einem Fehler unterbrochen. Falls dennoch eine mechanische
Trennung des an sich kontinuierlichen Produktestroms in einzelne Gruppen erwünscht
ist, können Leerstellen in die Sequenz einprogrammiert werden, die zu absichtlich
fehlenden Produkten im Produktestrom führen, welche daher keinen Reparaturdurchlauf
auslösen.
[0022] Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass der Förderer kontinuierlich betrieben werden
kann und nicht angehalten werden muss, so dass Zeit- und Energieverluste sowie eine
mechanische Belastung des Systems vermieden werden. Allein der Zustand der Abgabeeinheit
muss gesteuert verändert werden.
[0023] Die Erfindung ermöglicht insbesondere die Erstellung einer versandroutengerecht konfigurierten
Folge von einzelnen Druckereiprodukten oder Produktgruppen, die unterschiedlichen
Empfängern zugeordnet sind. Die Empfänger sollen in einer vorgegebenen Reihenfolge
aufgesucht werden, und die Produkte müssen daher in dieser Reihenfolge vorliegen.
Die Produkte werden beispielsweise nach bzw. in der Weiterverarbeitung zu Stapeleinheiten
zusammengefasst und so ausgeliefert.
[0024] Beispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und nachfolgend beschrieben.
Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1a-f den Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens;
Fig. 2a+b eine erfindungsgemässe Vorrichtung mit einer Gruppierungsstrecke in Seitenansicht
bzw. in Aufsicht;
Fig. 3a+b eine erfindungsgemässe Vorrichtung mit zwei Gruppierungsstrecken in Seitenansicht
bzw. in Aufsicht.
Fig. 1a-f zeigen schematisch den Aufbau der erfindungsgemässen Vorrichtung und den
Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens. Fig. 1a zeigt ein Beispiel für einen Ausschnitt
aus einer zu erstellenden Sequenz S aus Produkten. Die Sequenz umfasst hier beispielhaft
drei unterschiedliche Produkte A, B, C in unterschiedlicher Anzahl, hier beispielhaft
von links nach rechts: 3xA, 2xB, 1xC, 2xA, 3xB, 2xC, 2xA, 2xB, 3xC...
[0025] Das Beispiel betrifft eine Sequenz aus einzelnen hintereinander abzulegenden Produkten
A, B, C. Das gleiche Prinzip ist auch für den Fall anwendbar, in dem die Sequenz kleine
Gruppen aus aufeinander abgelegten Produkten umfasst. In diesen Fall ist die Steuerung
der Zuführeinheiten (Zeitpunkt der Abgabe) entsprechend so anzupassen, dass die Produkte
nicht hintereinander, sondern nebeneinander abgelegt werden.
[0026] Die Produkte A, B, C stammen aus einer Produktzuführung 50 mit drei Produktequellen
Q
A, Q
B, Q
C, die an Abgabepositionen P
A, P
B, P
C in eine Gruppierungsstrecke G münden. Die Verbindung in den Zuführungsströmen zwischen
den Produktequellen Q
A, Q
B, Q
C und der Gruppierungsstrecke G kann selektiv unterbrochen bzw. hergestellt werden.
Die dazu verwendeten steuerbaren Zuführeinheiten sind hier durch Schalter S
A, S
B, S
C symbolisiert. Die Produkte A, B, C werden durch die Zuführeinheiten an einen Förderer
10 übergeben, der entlang der Gruppierungsstrecke G entlang einer geschlossenen Umlaufbahn
U in eine Förderrichtung F bewegt wird. Durch entsprechend der Sequenz S gesteuerte
Abgabe der Produkte A, B, C wird die Produktfolge mit der vorgegebene Sequenz S erstellt.
[0027] In Förderrichtung F stromabwärts von der Gruppierungsstrecke G befindet sich eine
Detektionseinrichtung 20, welche die erstellte Sequenz oder Fehler darin zu erfassen
imstande ist. Stromabwärts von der Detektionseinrichtung 20 ist eine ebenfalls durch
einen Schalter symbolisierte steuerbare Abgabeeinheit 30 angeordnet. Sie kann den
Produktestrom oder den Förderer 10 so beeinflussen, dass der Produktestrom wahlweise
aus dem Förderer 10 ausgeschleust und einer weiterverarbeitenden Station 40 zugeführt
oder vom Förderer 10 entlang seiner Umlaufbahn U weitergefördert wird.
[0028] Die Produktzuführung 50 umfasst optional einen Puffer 52, in dem die Produkte A,
B, C vor der Produktabgabe an die Gruppierungsstrecke zwischengespeichert werden können.
Auf diese Weise lassen sich Unregelmässigkeiten in der Zuführung der Produkte aus
den jeweiligen Quellen ausgleichen und gezielt steuern. Die Quellen Q
A, Q
B, Q
C können geeignete Produktespeicher, z.B. Stapel oder Wickel, oder der Ausgang einer
vorgelagerten Station sein, z.B. Drucker, Heftmodul.
[0029] Die Zuführeinheiten S
A, S
B, S
C, die Abgabeeinheit 30 und die weiterverarbeitende Station 40 werden von einer Steuereinheit
60 gesteuert. Die Steuereinheit 60 übermittelt dazu entsprechende Steuersignale an
diese Einheiten. Die Steuereinheit 60 empfängt ausserdem Statusinformationen, z.B.
Informationen über die Art des detektierten Produkts, oder eine Fehlermeldung, z.B.
fehlendes/fehlerhaftes Produkt, von der Detektionseinheit 20. Im ersten Fall kann
die Steuereinheit 60 selbst durch Vergleich mit der ihr bekannten, beispielsweise
als Liste abgespeicherten Sequenz Abweichungen feststellen, die korrigiert werden
müssen. Im zweiten Fall kann die Steuereinheit 60 aus der Fehlermeldung die Art des
fehlenden Produkts sowie die Fehlerstelle in der Formation ermitteln. Bei Notwendigkeit
einer Fehlerkorrektur veranlasst die Steuereinheit 60 einen Reparaturdurchlauf, der
unten mit Bezug auf Fig. 1c-f beschrieben wird.
[0030] Anstelle der oder zusätzlich zur Detektionseinheit 20 können auch von den Zuführeinheiten
S
A, S
B, S
C oder der weiterverarbeitenden Station 40 Status- oder Fehlerinformationen an die
Steuereinheit 60 übermittelt werden. Diese kann dann gegebenenfalls einen Reparaturdurchlauf
oder einen anderen geeigneten Betriebsmodus der Vorrichtung (z.B. Speichern der Produkte
bei Ausfall der Weiterverarbeitung durch einen erneuten Rundlauf ohne neue Produktzufuhr)
veranlassen. Die Steuereinheit 60 kann auch die Zufuhr von Produkten von den Zuführeinheiten
S
A, S
B, S
C unterbrechen.
[0031] Anhand von Fig. 1b wird die normale Bildung eines Produktestroms aus einzeln geförderten
Produkten mit der vorgegebenen Sequenz erläutert. In Fig. 1b ist eine Momentaufnahme
gezeigt, in der eine erste Teilsequenz S' der Sequenz S bereits vollständig erstellt
wurde sowie auch das erste Produkt vom Typ A der verbleibenden Sequenz S
3 an den Förderer 10 übergeben wurde. Die beiden Produkte C dazwischen fehlen noch,
da der Produktestrom die entsprechende Abgabeposition P
C für die Produkte vom Typ C noch nicht passiert hat. Die Detektionseinheit 20 kontrolliert
die in ihrem Detektionsbereich vorbeilaufende Produktefolge. Da diese der vorgegebenen
Sequenz entspricht, bleibt die Abgabeeinrichtung 30 im Abgabemodus, in der der Produktestrom
an die Weiterverarbeitung 40 übergeben wird. Der Förderer 10 bewegt sich unabhängig
vom Zustand der Abgabeeinrichtung 30 kontinuierlich (getaktet oder ungetaktet) entlang
der geschlossenen Umlaufbahn.
[0032] Fig. 1c zeigt die gleiche Momentaufnahme wie in Fig. 1b mit dem Unterschied, dass
die erstellte Teilsequenz S' einen Fehler aufweist, der hier beispielhaft durch ein
X an der Stelle des zweiten Produkts B dargestellt ist. X kann ein falsches, ein fehlerhaftes
oder ein fehlendes Produkt sein. Da sich X im Detektionsbereich der Detektionseinheit
20 befindet, sendet diese nun ein Fehlersignal an die Steuereinheit 60.
[0033] Wie in Fig. 1d gezeigt, veranlasst die Steuereinheit 60 das Folgende: Der Zustand
der Abgabeeinrichtung 30 wird zu bzw. vor dem Zeitpunkt geändert, zu dem der Fehler
X die Übergabestelle erreicht. Die stromabwärts von X angeordneten Produkte, hier
der Teilstrom mit der Teilsequenz S
1=AAA, werden noch an die Weiterverarbeitung 40 übergeben. Ab der Fehlerstelle X wird
der Produktestrom mit der Teilsequenz S
2 auf dem Förderer belassen und erneut dem Anfang der Gruppierungsstrecke G zugefördert.
Als weitere Massnahme wird die Abgabe neuer Produkte unterbrochen, so dass die restliche
Teilsequenz S
3 vorerst nicht erstellt wird. Die Unterbrechung muss nicht unmittelbar bei der Detektion
eines Fehlers erfolgen, sondern eine zu reparierende Teilsequenz S
2 kann im Prinzip so lange an ihrem Ende fortgesetzt werden, bis der Anfang dieser
Teilsequenz in die Gruppierungsstrecke G einläuft bzw. die entsprechende Abgabeposition
für das fehlende Produkt erreicht. Die Länge der zu reparierenden Teilsequenz richtet
sich daher beispielsweise nach der verfügbaren Anzahl von Förderabteilen des Förderers
bzw. nach der Gesamtlänge seiner Förderfläche. Es ist auch möglich, dass die Puffer
52 noch komplett geleert und etwaige Lücken im abgelegten Produktestrom beim Reparaturdurchgang
aufgefüllt werden. Ebenso kann die Weiterverarbeitung 40 informiert und gegebenenfalls
unterbrochen werden, wenn auch sie die Produkte sequenzrichtig und zum passenden Zeitpunkt
verarbeiten muss.
[0034] Vorliegend hätte gemäss der Sequenz ein Produkt B an der Fehlerstelle X abgelegt
werden sollen. Die vorlaufende fehlerfreie Teilsequenz S
1 wird ausgeschleust, die zu reparierende Teilsequenz S
2 verbleibt auf dem Förderer. Falls es sich beim Fehler X um ein Produkt handelt, kann
es an einer steuerbaren Ausschleusung 70, die entlang der Bewegungsbahn U angeordnet
ist, ausgeschleust werden, so dass der Produktestrom eine echte Lücke aufweist. Die
restliche Teilsequenz S
2 mit dem Anfang der verbleibenden Sequenz S
3 läuft im Reparaturmodus wieder in die Gruppierungsstrecke G ein und wird an der Abgabeposition
P
B durch das fehlende Produkt B sequenzrichtig ergänzt (Fig. 1e). Nachdem das Ende der
reparierten Teilsequenz S
2 die Abgabeposition P
A passiert hat, wird die Sequenz S mit der verbleibenden Teilsequenz S
3 fortgesetzt (Fig. 1f). Die korrigierte Teilsequenz S
2 und alle folgenden Produkte werden bis zur Detektion eines weiteren Fehlers an die
Weiterverarbeitung 40 abgegeben. In der Weiterverarbeitung treffen die Produkte daher
zwar mit einer Lücke zur zuvor abgegebenen Teilsequenz S
1 ein, die vorgegebene Sequenz ist jedoch in jedem Fall gewahrt. Aus Sicht der Weiterverarbeitung
stimmt die gesamte Sequenz; hier kann also beispielsweise eine Adressliste ohne Folgefehler
abgearbeitet werden.
[0035] An den Abgabepositionen P
A, P
B, P
C können jeweils ein oder mehrere Produkte A, B, C hintereinander abgegeben werden.
Wie vorliegend gezeigt, kann die Abgabe so sein, dass die Produkte auf dem Förderer
voneinander getrennt nebeneinander oder aufeinander oder unter Bildung einer Schuppenformation
teilweise überlappend zu liegen kommen. Es kann daher in der Weiterverarbeitung einzeln
zumindest auf die aussen liegenden Produkte zugegriffen werden, z.B. zum Aufdrucken
einer Adresse. Falls eine einzelne Weiterverarbeitung nicht notwendig ist, z.B. weil
nur das oberste Produkt eines Stapels mit einer Adresse versehen werden muss, können
die Produkte auch aufeinander abgelegt werden.
[0036] Fig. 2a+b zeigen zwei verschiedene Ansichten einer erfindungsgemässen Vorrichtung.
Diese umfasst die oben beschriebenen Komponenten, insbesondere einen Förderer 10,
eine Zuführung 50 mit mehreren Zuführeinheiten S
A, S
B, S
C, ..., S
Z, eine Detektionseinheit 20, eine Abgabeeinheit 30 und eine Weiterverarbeitung 40.
[0037] Der grundsätzliche Aufbau und die Funktion des Förderers 10 sind in der nicht vorveröffentlichten
Anmeldung
PCT/CH2007/000373 beschrieben. Vorliegend wird er nur so weit beschrieben, wie zum Verständnis der
Erfindung notwendig. Ergänzend wird auf die
PCT/CH2007/000373 verwiesen.
[0038] Der Förderer 10 hat eine Mehrzahl von voneinander getrennten Förderabteilen 12, deren
Länge etwas grösser als eine typische Produktlänge ist und die mit einem über zwei
Umlenkungen 13, 13' geführten Fördermittel 11 entlang einer langgestreckten geschlossenen
Bewegungsbahn U mit zwei etwa parallelen Teilbereichen bewegt werden. Die Förderabteile
12 haben im horizontal verlaufenden oberen Teil der Bewegungsbahn U eine schräg verlaufende
Rückwand 14, die als Anlagefläche für die Produkte dient und beispielsweise durch
geeignete Umlenkung des Zugmittels realisiert sein kann. Die Rückwand 14 ist verschwenkbar,
im oberen Teil aufgestellt und im horizontal verlaufenden unteren Teil der Bewegungsbahn
U etwa horizontal orientiert. Im in Förderrichtung vorlaufenden Bereich jedes Förderbereichs
12 befindet sich ein Klemmelement 16. Im oberen Teil der Bewegungsbahn U liegen die
Produkte an den Rückwänden 14 an, wobei das Klemmelement 16 als Anschlag dient, mit
dem die vorlaufenden Produktkanten ausgerichtet und gegebenenfalls fixiert werden
können. Im unteren Teil der Bewegungsbahn U, in dem die Abteile kopfüber orientiert
sind, ist ein Stützförderband 18 parallel zur Bewegungsbahn U angeordnet.
[0039] Die Produkte werden im oberen Teil der Bewegungsbahn U entlang der Gruppierungsstrecke
G durch die Zuführeinheiten in die Abteile 12 eingeführt. Nach Passieren der linken
Umlenkung 13 werden die Produkte kopfüber gefördert. Dabei werden sie durch Klemmelemente
16 in den Förderabteilen 12 gehalten. Durch ein unterhalb der Abteile 12 angeordnetes
Stützförderband 18 wird verhindert, dass die freien Produktenden herabhängen. Die
Produkte werden in Förderrichtung zur weiterverarbeitungsseitigen Umlenkung 13' geschleppt.
Im Bereich der weiterverarbeitungsseitigen Umlenkung 13' werden die Klemmelemente
16 im Normalbetrieb geöffnet und dadurch an die Weiterverarbeitung 40 übergeben, hier
auf ein Förderband 44 abgelegt.
[0040] Im Reparaturbetrieb werden die Klemmelemente 16 nicht geöffnet, so dass die Produkte
um die weiterverarbeitungsseitige Umlenkung 13' herum laufen und anschliessend wieder
der Gruppierungsstrecke zugeführt werden. Zum Umschalten zwischen den beiden Betriebsarten
ist die steuerbare Abgabevorrichtung 30 vorgesehen. Sie ist beispielsweise durch eine
schaltbare Steuerkulisse realisiert, die auf die Klemmelemente 16 einwirken kann.
Je nach Zustand der Steuerkulisse werden die Klemmelemente 16 beim Passieren der Kulisse
entweder geöffnet oder im geschlossenen Zustand gelassen. Das Umschalten kann sehr
schnell und auch bei hoher Taktfrequenz sehr genau erfolgen.
[0041] Die steuerbaren Zuführungseinheiten S
A, S
B, S
C, ..., Sz können in an sich bekannter Weise gestaltet sein, z.B. wie in der eingangs
erwähnten
EP-A 1 475 329. Die Zuführungseinheiten weisen jeweils einen Zwischenförderer 52 auf, der als Puffer
wirken kann und die Produkte zwecks schneller Abgabe bereitstellt. Der Zwischenförderer
52 hat eine schleifenförmig gebogene Bewegungsbahn. Dies ermöglicht es, die Produktequellen
seitlich vom Förderer 10 anzuordnen und die Produkte schräg von oben in Bewegungsrichtung
F des Förderers 10 zuzuführen.
[0042] Die Ausschleusung fehlerhafter Produkte in der Ausschleuseinheit 70 kann ebenfalls
mittels steuerbarer Kulissen realisiert sein, die die Klemmelemente 70 beim Passieren
selektiv öffnen, so dass das betreffende Produkt herausfällt und entsorgt werden kann.
[0043] Die weiterverarbeitende Station ist hier als Adressiereinheit mit einem Drucker 42
gezeigt. Es wird beispielsweise eine vorgegebene Adresssequenz abgearbeitet. Nach
dem Adressieren werden die Produkte sequenzrichtig beispielsweise in Stapelmodule
46 überführt oder zwecks Weiterverarbeitung, z.B. Folieren, Bündeln, weitergefördert.
[0044] Fig. 3a+b zeigen eine Variante der Vorrichtung aus Fig. 2a+b mit zwei Förderern 10,
10' mit jeweils mehreren Zuführeinheiten, zwei weiterverarbeitenden Stationen 40,
40' und einer Zusammenführungseinheit 80, die die Produkteströme aus beiden Zweigen
vereinigt. Entsprechende Module zum Vereinigen zweier Produkteströme sind an sich
bekannt, z.B. aus der
WO 2007/071084, und können hier eingesetzt werden.
[0045] Die Vorrichtung mit den mit zwei Förderern 10, 10' dient zum parallelen Erstellen
von Teil-Produktsequenzen, die in der Zusammenführungseinheit 80 wieder sequenzrichtig
zu einem gemeinsamen Produktestrom kombiniert werden. Durch die parallele statt sequentielle
Erstellung der Teil-Sequenzen können mehr Zuführstationen 50 untergebracht werden,
ohne die Länge der Rückführungsstrecke (d.h. der Umlaufbahn U) jedes einzelnen Förderers
10, 10' zu vergrössern. Hierdurch wird verhindert, dass die Dauer für einen Reparaturdurchlauf
mit der Anzahl der Zuführstationen 50 der Gesamtanlage skaliert. Durch Verdoppeln
der Weiterverarbeitungseinheiten 40 können auch Beschränkungen durch deren Verarbeitungskapazität
umgangen werden. Es können komplexere Sequenzen mit mehr verschiedenen Produkten erstellt
werden. Alternativ können an den verschiedenen Stationen auch teilweise gleiche Produkte
zugeführt werden, um die Leistung der Gesamtanlage zu erhöhen.
[0046] Statt zwei Weiterverarbeitungseinheiten 40 kann auch eine gemeinsame Weiterverarbeitungseinheit
40 vorhanden sein, die stromabwärts von der Zusammenführungseinheit 80 angeordnet
ist.
[0047] Die Weiterverarbeitung kann auch darin bestehen, dass Gruppen von aufeinander gelegten
Produkten in ein gefaltetes weiteres Druckereiprodukt eingesteckt werden.
1. Verfahren zum Erstellen eines Stroms aus flächigen Produkten (A, B, C, ...), insbesondere
Druckereiprodukten, in einer vorbestimmten Sequenz (S), wobei die Produkte (A, B,
C, ...), aus mehreren Zuführungsströmen kommend, an mehreren hintereinander liegenden
Abgabepositionen (PA, PB, ..., PZ) entlang wenigstens einer Gruppierungsstrecke (G) gesteuert an wenigstens einen kontinuierlich
entlang einer geschlossenen Umlaufbahn (U) bewegten Förderer (10, 10') abgegeben und
zu einer weiterverarbeitenden Station (40, 40') bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass nur solche Produkte (A, B, C, ...) an die weiterverarbeitende Station (40, 40') übergeben
werden, deren Abfolge der vorbestimmten Sequenz (S) entspricht, dass die Abgabe neuer
Produkte (A, B, C, ...) aus den Zuführungsströmen an den Förderer (10, 10') nach Detektion
eines Fehlers unterbrochen wird, ohne die Bewegung des Förderers (10, 10') zu unterbrechen,
dass der auf dem Förderer (10, 10') befindliche Teilstrom wenigstens ab einer dem
Fehler entsprechenden Fehlerstelle (X) wieder zur Gruppierungsstrecke (G) gefördert
wird und dass der Fehler durch Abgabe des entsprechenden Produkts oder der entsprechenden
Produkte (A, B, C, ...) korrigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabe weiterer Produkte (A, B, C, ...) an den Förderer (10, 10') fortgesetzt
wird, wenn der fehlerkorrigierte Teilstrom die Gruppierungsstrecke (G) verlassen hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfolge der Produkte (A, B, C, ...) dahingehend überwacht wird, ob sie mit der
vorbestimmten Sequenz (S) übereinstimmt und/oder ob fehlerhafte Produkte (A, B, C,
...) enthalten sind, und dass Produkte (A, B, C, ...), die sich an der falschen Stelle
befinden oder fehlerhaft sind, gegebenenfalls ausgeschleust werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Detektionseinheit (20) bei Detektion eines Fehlers ein Steuersignal an eine
Steuereinheit (60) übermittelt, wobei die Steuereinheit (60) durch Übermittlung weiterer
Steuersignale an Zuführungseinheiten (SA, SB, SC) für die Produkte (A, B, C) die Abgabe von Produkten (A, B, C) aus den Zuführungsströmen
unterbricht, durch Übermittlung weiterer Steuersignale an eine steuerbare Abgabeeinheit
(30) die Übergabe der Produkte (A, B, C) an die weiterverarbeitende Station (40, 40')
verhindert, so dass der Förderer (10, 10') den fehlerhaften Produktestrom erneut der
Gruppierungsstrecke (G) zuführt, und durch Übermittlung weiterer Steuersignale ausgewählte
Zuführungseinheiten (SA, SB, SC) zur sequenzrichtigen Abgabe der fehlenden Produkte (A, B, C) veranlasst.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsströme von jeweils einer Produktequelle (PA, PB, PC) kommen und vor der Abgabe an den Förderer (10, 10') vorzugsweise in einen Puffer
(52) überführt werden, aus dem sie an den Förderer (10, 10') abgegeben werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabe von Produkten (A, B, C) aus den Zuführungsströmen an den Förderer (10,
10') nach Detektion eines Fehlers mit einer Zeitverzögerung unterbrochen wird, insbesondere
indem erst der Puffer (52) geleert wird.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktabgabe aus den Zuführungsströmen an den Förderer (10, 10') von einer Steuereinrichtung
(60) gesteuert wird, welche die Abgabe der Produkte (A, B, C) in Abhängigkeit von
der zu erstellenden Sequenz (S) in vorbestimmter Anzahl und zu einem vorbestimmten
Zeitpunkt veranlasst.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte (A, B, C) hintereinander einzeln oder in Kleinstapeln in voneinander
getrennte Förderabteile (12) des Förderers (10, 10') abgelegt werden.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die weiterverarbeitende Station (40) eine Adressierstation ist, in der Adressen gemäss
einer vorgegebenen Adresssequenz auf die vom Förderer (10, 10') abgegebenen Produkte
(A, B, C) aufgedruckt werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Ansprüche
mit einer Mehrzahl von Zuführungseinheiten (SA, SB, SC) für die Produkte und wenigstens einem Förderer (10, 10') mit einer geschlossenen
Umlaufbahn (U) zum Fördern des erstellten Produktestroms, wobei die Zuführungseinheiten
(SA, SB, SC) die Produkte (A, B, C) an mehreren hintereinander liegenden Abgabepositionen (PA, PB, PC) entlang wenigstens einer Gruppierungsstrecke (G) an den Förderer (10, 10') abzugeben
imstande sind, gekennzeichnet durch eine steuerbare Abgabeeinheit (30), mit der der Produktestrom wahlweise aus dem Förderer
(10, 10') ausschleusbar oder der Gruppierungsstrecke (G) erneut zuführbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (60), welche die Zuführungseinheiten (SA, SB, SC) und die Abgabeeinheit (30) anzusteuern imstande ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, gekennzeichnet durch eine Detektionseinheit (20) zum Erfassen von Fehlern im Produktestrom.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsbahn (U) des Förderers zwei Teilbereiche enthält, die übereinander angeordnet
sind, wobei die Gruppierungsstrecke (G) durch den oberen Teilbereich der Bewegungsbahn
(U) gebildet ist und sich die Abgabeeinheit zur Übergabe an die weiterverarbeitende
Station in Bewegungsrichtung am vorderen Ende des unteren Teilbereichs befindet.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderer (10, 10') eine Mehrzahl von voneinander getrennten Förderabteilen (12)
aufweist, die hintereinander entlang der geschlossenen Bewegungsbahn (U) bewegt werden
und auf die die Produkte (A, B, C) abgelegt oder in die die Produkte eingeführt werden.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Förderer (10, 10') und diesen zugeordnete Zuführungseinheiten (SA, SB, SC) und eine Zusammenführungseinheit (80) zum Vereinigen der auf den Förderern (10,
10') erstellen Teil-Produkteströme vorhanden sind.