[0001] Die Erfindung betrifft eine Leiteinrichtung an Verkehrswegen gemäß den Merkmalen
im Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Im Mittelstreifenbereich zwischen zwei Fahrbahnen werden Fahrzeugrückhaltesysteme
eingesetzt, die ortsfest installiert sind, beispielsweise in Form von Betonschutzwänden
oder Leitschwellenanordnungen aus Stahl. Um auf verschiedene Verkehrssituationen flexibel
reagieren oder den Verkehrsfluss im Bedarfsfall umleiten zu können, wird innerhalb
der durchgehenden, ortsfest installierten Fahrzeugrückhaltesysteme mindestens ein
Passagebereich vorgesehen, und zwar eine so genannte Mittelstreifenüberfahrt. Auch
vor oder nach Tunnelanlagen oder im Bereich von Mautstellen auf mehrspurigen Verkehrswegen
sind häufig Passagebereiche vorgesehen, um bedarfsweise in die eine oder andere Fahrtrichtung
mehr oder weniger Fahrspuren bereit zu stellen. Derartige Passagebereiche in den ortsfest
installierten Fahrzeugrückhaltesystemen sind so auszulegen, dass sie zumindest annähernd
dasselbe Aufhaltevermögen gewährleisten wie das fest installierte Fahrzeugrückhaltesystem
und hierbei auch die Sicherheit dieses Fahrzeugrückhaltesystems nicht beeinträchtigen.
[0003] Aus der
DE 696 05 370 T2 ist eine Leiteinrichtung an Verkehrswegen bekannt, welche benachbart einer stationären
Leitschwelle eine horizontal schwenkbare Leitschwelle aufweist, die an ihren einander
zugewandten Stirnseiten über ein Drehgelenk mit einem Vertikalbolzen miteinander gekoppelt
sind, wobei die schwenkbare Leitschwelle mit einer Stützrollen umfassenden Hubeinheit
ausgerüstet ist.
[0004] Im Umfang der
EP 0 690 176 B1 zählt ein Leitschwellenstrang zum Stand der Technik, der aus mehreren schussweise
aneinander gesetzten gehäuseartigen Leitschwellen besteht. Der Leitschwellenstrang
weist vertikal verlagerbare Laufrollen auf, von denen wenigstens eine unter den Einfluss
eines in eine Leitschwelle integrierten elektromotorischen Antriebs gestellt ist.
Somit kann diese Leitschwelle motorisch verschwenkt bzw. entlang von Schienen motorisch
verlagert werden.
[0005] Zum Stand der Technik zählt auch die aus der
DE 20 2006 007 972 U1 bekannte Leiteinrichtung. Diese umfasst eine Vorrichtung zum Offnen/Schließen einer
Durchfahrt mit zwei Torflügeln, die jeweils an einer Verbindungsvorrichtung um eine
Schwenkachse schwenkbar gelagert sind und zusammen ein Tor bilden, wobei jeder Torflügel
an seinem der Verbindungsvorrichtung abgewandten Ende Mittel zur lösbaren Verbindung
mit dem jeweils anderen Torflügel aufweist.
[0006] Aus der
DE 42 19 572 C2 geht ein Fahrwerk für eine aus Fertigteilen zusammengesetzte verschiebbare Leitschwellenanordnung
hervor.
[0007] Der Erfindung liegt - ausgehend vom Stand der Technik - die Aufgabe zugrunde, eine
Leiteinrichtung an Verkehrswegen funktional und anwendungstechnisch zu verbessern.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des grundsätzlichen Erfindungsgedankens
sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 12.
[0010] Wesentlich hierbei ist, dass in den Koppelbereich der schwenkbaren Leitschwelle mit
der stationären Leitschwelle eine Antriebseinheit zum Verlagern der schwenkbaren Leitschwelle
integriert ist. Diese mechanisch, elektrisch oder hydraulisch beaufschlagbare Antriebseinheit
wird aktiviert, wenn in einem mehrere Leitschwellen aufweisenden Fahrzeugrückhaltesystem
eine Öffnung geschaffen werden soll, um den Verkehr von der einen Seite des Leitschwellenstrangs
auf die andere Seite zu überführen. Auch kann die Antriebseinheit am Ende eines Fahrzeugrückhaltesystems,
beispielsweise vor einem Tunnel oder in einem Mautbereich, aktiviert werden, um dort
den Fahrzeugverkehr gezielt einer Fahrbahn oder mehreren Fahrbahnen zuzuleiten.
[0011] Die Verlagerung der schwenkbaren Leitschwelle wird in der Regel dann vorgenommen,
wenn sie mit Hilfe zumindest einer Stützrollen umfassenden Hubeinheit angehoben ist,
um auf diese Weise den Reibwiderstand auf dem Boden zu verringem. Die schwenkbare
Leitschwelle kann aber auch frei vorkragend um das Drehgelenk mit dem Vertikalboizen
verlagert werden, wenn der Boden eine rollende Verlagerung der schwenkbaren Leitschwelle
nicht zulässt. In diesem Fall wird die angehobene Position der schwenkbaren Leitschwelle
von einer Stützeinheit gesichert, die der stationären Leitschwelle zugeordnet ist.
Die Aktivierung der Stützeinheit kann unabhängig von der Beschaffenheit des Fahrbahnbelags
erfolgen. Dies ist bei schlechten Witterungsbedingungen, beispielsweise im Winterbetrieb
oder auch Verschmutzungen und/oder anderen Umwelteinflüssen, vorteilhaft.
[0012] Der Vertikalbolzen des Drehgelenks wird vorteilhaft von stimseitig der stationären
Leitschwelle angeordneten Laschen getragen und von stirnseitig der schwenkbaren Leitschwelle
vorgesehenen oder hier überstehenden Laschen schwenkgelenkig sowie vertikal verschiebbar
umgriffen. Die Anzahl der Laschen hängt von dem jeweiligen konstruktiven Aufbau der
Leitschwellen ab.
[0013] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist die Antriebseinheit einen
den Vertikalbolzen relativ verlagerbar umgreifenden, hydraulisch beaufschlagbaren
Schwenkmotor auf, dessen Stator an der stationären Leitschwellen abgestützt ist und
dessen Rotor mit der schwenkbaren Leitschwelle verbunden ist. Eine derartige Anordnung
benötigt nur wenig Raum im Koppelbereich der schwenkbaren Leitschwelle mit der stationären
Leitschwelle, weil sich die Antriebseinheit relativ eng um den Vertikalbolzen des
Drehgelenks schmiegt. Der Vertikalbolzen durchsetzt hierbei die Antriebseinheit.
[0014] Zweckmäßig ist es in diesem Zusammenhang, dass der Stator der Antriebseinheit mit
einem seiner unteren Stirnseite zugeordneten Fixierarm eine die Stützeinheit tragende
Konsole an der stationären. Leitschwelle vertikal verschiebbar umgreift und die Stützeinheit
mit einer horizontal verlagerbaren Stützzunge versehen ist. Auf diese Weise kann die
Antriebseinheit ohne weiteres einer Vertikalverlagerung der schwenkbaren Leitschwelle
nach oben oder unten folgen, ohne dass das drehmomentabstützende Zusammenwirken des
Stators der Antriebseinheit mit der an der stationären Leitschwelle vorgesehenen Konsole
beeinträchtigt wird. Ist die schwenkbare Leitschwelle mittels der Hubeinheit angehoben
worden, befindet sich der Fixierarm im Bereich der Stützzunge der Stützeinheit. Die
Stützzunge wird dann soweit in den Koppelbereich eingefahren, dass die Antriebseinheit
auf der Stützzunge lagert und damit ein Absenken der schwenkbaren Leitschwelle auch
für den Fall gesichert ist, dass die Hubeinheit eingefahren wird.
[0015] Vorteilhaft ist die Stützzunge unter den Einfluss eines hydraulisch beaufschlagbaren
Kolben-Zylinder-Aggregats gestellt.
[0016] Der Rotor der Antriebseinheit ist zweckmäßig mit einem als Lasche ausgebildeten Mitnehmerarm
gekoppelt, der an der schwenkbaren Leitschwelle befestigt ist.
[0017] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Antriebseinheit
einen an der stationären Leitschwelle vorgesehenen, hydraulisch beaufschlagbaren Motor
aufweist, der über ein Getriebeglied mit einer den Vertikalbolzen gleitschlüssig umfassenden
Hülse gekoppelt ist, welche mit einem horizontal abstehenden Mitnehmerarm versehen
ist, der mit seinem freien Ende einen der schwenkbaren Leitschwelle zugeordneten vertikalen
Führungsbolzen gleitschlüssig übergreift.
[0018] In diesem Fall kann sich die schwenkbare Leitschwelle ebenfalls ungehindert vertikal
bewegen, weil der Führungsbolzen und der Mitnehmerarm gleitschlüssig gekoppelt sind.
Dennoch ist über das Getriebeglied das einwandfreie Verlagern der schwenkbaren Leitschwelle
sichergestellt.
[0019] Das Getriebeglied kann als Ketten- oder Riementrieb ausgebildet sein.
[0020] Zweckmäßig ist in Ausgestaltung der Erfindung, dass die Hubeinheit in der schwenkbaren
Leitschwelle ein hydraulisch beaufschlagbares Kolben-Zylinder-Aggregat aufweist.
[0021] Die Leitschwellen weisen jeweils einen bodenseitigen Basiskörper sowie einen mit
Abstand oberhalb des Basiskörpers angeordneten Leitholm auf. Hierbei kann der Basiskörper
im Querschnitt weitgehend trapezförmig als Kastenprofil gestaltet sein. Der Leitholm
besitzt vorteilhaft ein nach unten offenes C-förmiges Profil. Leitholm und Basiskörper
sind mittels Distanzglieder, beispielsweise in Form von C- oder Sigmaförmigen Pfosten,
voneinander beabstandet.
[0022] In einer für die Praxis besonders vorteilhaften Weiterbildung ist die erfindungsgemäße
Leiteinrichtung Bestandteil eines Leitschwellenstrangs in einem Passagebereich eines
Fahrzeugrückhaltesystems. Hier kommt die Leiteinrichtung als integrierte Notöffnung
innerhalb einer Mittelstreifenüberfahrt zum Einsatz. Die Leiteinrichtung kann beispielsweise
in Gefahrensituationen von der Feuerwehr oder einem Rettungsdienst in kürzester Zeit
geöffnet werden. Die erfindungsgemäße Leiteinrichtung kann bis auf 90 Grad geöffnet
werden. Der Öffnungsweg ist über Weggeber erfassbar und mittels geeigneter Signalübertragung
visualisierbar. Die Leiteinrichtung kann vor Ort manuell angesteuert werden. Möglich
ist auch eine ferngesteuerte Betätigung, beispielsweise über Funk, und zwar von einer
Leitwarte aus. Die Leiteinrichtung ist so ausgelegt, dass sie auch bei Ausfall der
Antriebsenergie manuell betätigt werden kann. Hierfür sind geeignete Druckspeicher
integriert oder Handpumpen vorgesehen. Mittels der Handpumpen können die Hubeinheiten,
die Antriebseinheiten und auch die Kolben-Zylinder-Aggregate beaufschlagt werden.
Die Aktivierung der Hubeinheiten, Antriebseinheiten und Kolben-Zylinder-Aggregate
kann über elektrische Energie erfolgen. Diese kann solartechnisch bereitgestellt werden.
[0023] Schließlich wird es im Rahmen der Erfindung noch als vorteilhaft angesehen, dass
das dem Koppelbereich abgewandte Ende der schwenkbaren Leitschwelle mit einer benachbarten
stationären Leitschwelle manuell oder mechanisch ver- und entriegelbar ist. Hiermit
wird dem Sicherheitsgedanken bei geschlossener und geöffneter Leiteinrichtung vorteilhaft
Rechnung getragen.
[0024] Die. Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- in schematischer Seitenansicht ein Fahrzeugrückhaltesystem mit einem öffnungsfähigen
Passagebereich;
- Figur 2
- in der Draufsicht den geschlossenen Passagebereich des Fahrzeugrückhaltesystems der
Figur 1;
- Figur 3
- den Passagebereich der Figur 2 in geöffnetem Zustand;
- Figur 4
- in vergrößerter Darstellung in schematischer Seitenansicht den Kopplungsbereich einer
stationären Leitschwelle mit einer schwenkbaren Leitschwelle im Passagebereich des
Fahrzeugrückhaltesystems gemäß der Figur 1;
- Figur 5
- die Darstellung der Figur 4 bei angehobener schwenkbarer Leitschwelle;
- Figur 6
- die Darstellung der Figur 4 in gesichertem Zustand der angehobenen Position der schwenkbaren
Leitschwelle;
- Figur 7
- die Darstellung der Figur 6 in einer weiteren Betriebsstellung;
- Figur 8
- in der Seitenansicht in schematischer Darstellung den Koppelbereich einer stationären
Leitschwelle mit einer schwenkbaren Leitschwelle gemäß einer weiteren Ausführungsform
und
- Figur 9
- in schematischer Seitenansicht den Verbindungsbereich einer schwenkbaren Leitschwelle
mit einer dem Koppelbereich abgewandten Leitschwelle des Fahrzeugrückhaltesystems
der Figur 1.
[0025] In der Figur 1 ist mit 1 ein Fahrzeugrückhaltesystem bezeichnet, wie es im Bereich
von Mittelstreifenüberfahrten zur flexiblen Lenkung von Verkehrsströmen zur Anwendung
gelangt. Das Fahrzeugrückhaltesystem 1 besteht aus mehreren in Längsrichtung lösbar
aneinander gesetzten Leitschwellen und besitzt einen Passagebereich P für Fahrzeuge
mit einer aus den Figuren 1 bis 4 erkennbaren stationären Leitschwelle 2 und einer
demgegenüber horizontal verlagerbaren schwenkbaren Leitschwelle 3. Jede Leitschwelle
2, 3 besteht aus einem Basiskörper 13 mit einem trapezförmigen Querschnitt und einem
im vertikalen Abstand zum Basiskörper 13 mittels C- oder Sigmaförmiger Pfosten 14
distanzierten Leitholm 15, der einen nach unten offenen C-förmigen Querschnitt aufweist.
[0026] Die stationäre Leitschwelle 2 und die horizontal schwenkbare Leitschwelle 3 sind
an ihren einander zugewandten Stirnseiten über ein Drehgelenk 4 miteinander gekoppelt,
so dass die schwenkbare Leitschwelle 3 gemäß Figur 3 um etwa 90 Grad verlagert werden
kann, wodurch der Passagebereich P geöffnet wird.
[0027] Wie aus der Figur 4 näher erkennbar ist, weist das Drehgelenk 4 einen Vertikalbolzen
5 auf, der von stimseitig der stationären Leitschwelle 2 angeordneten Laschen 6 getragen
und von stirnseitig der schwenkbaren Leitschwelle 3 vorgesehenen Laschen 7 schwenkgelenkig
sowie vertikal verschiebbar umgriffen ist.
[0028] In dem Koppelbereich KB der schwenkbaren Leitschwelle 3 mit der stationären Leitschwelle
2 ist eine Antriebseinheit 8 zum Verlagern der schwenkbaren Leitschwelle 3 gemäß Figur
3 integriert. Diese Antriebseinheit 8 weist einen den Vertikalbolzen 5 relativ verlagerbar
umgreifenden, hydraulisch beaufschlagbaren Schwenkmotor 9 auf, dessen Stator 10 an
der stationären Leitschwelle 2 abgestützt ist und dessen Rotor 11 mit der schwenkbaren
Leitschwelle 3 verbunden ist.
[0029] Dazu ist der Stator 10 mit einem seiner unteren Stirnseite zugeordneten Fixierarm
12 versehen, der eine an dem Basiskörper 13 der stationären Leitschwelle 2 vorgesehene
Konsole 16 gegen Verdrehung gesichert vertikal verschiebbar umfasst. Auf der Konsole
16 ist ein hydraulisch beaufschlagbares Kolben-Zylinder-Aggregat 17 als Bestandteil
einer Stützeinheit 18 angeordnet. Das Kolben-Zylinder-Aggregat 17 ist mit einer Stützzunge
19 gekoppelt, die horizontal in Richtung auf die Antriebseinheit 8 verlagerbar ist.
[0030] Zur Aktivierung des Kolben-Zylinder-Aggregats 17 und des Schwenkmotors 9 ist in dem
Basiskörper 13 der stationären Leitschwelle 2 ein elektrisch und/oder von Hand aktivierbares
hydraulisches Pumpenaggregat 20 eingegliedert. Dieses Pumpenaggregat 20 ist nur schematisch
angedeutet.
[0031] Der Rotor 11 des Schwenkmotors 9 ist mit einer Lasche 7 als Mitnehmer gekoppelt,
die an dem Leitholm 15 der schwenkbaren Leitschwelle 3 befestigt ist.
[0032] Wie der Figur 4 ferner entnehmbar ist, befindet sich in dem Basiskörper 13 der schwenkbaren
Leitschwelle 3 mindestens eine Hubeinheit 21 mit einem hydraulisch beaufschlagbaren
Kolben-Zylinder-Aggregat 22 sowie Stützrollen 23. Auch die Hubeinheit 21 ist an das
Pumpenaggregat 20 angeschlossen. In der Position gemäß Figur 4 sind die Stützrollen
23 mit Hilfe des Kolben-Zylinder-Aggregats 22 soweit hochgezogen, dass kein Kontakt
mit dem Boden 24 besteht.
[0033] Entsprechend der Darstellung der Figur 5 ist das Kolben-Zylinder-Aggregat 22 der
Hubeinheit 21 im Basiskörper 13 der schwenkbaren Leitschwelle 3 im Ausfahrsinn beaufschlagt
worden. Hierbei stützen sich die Stützrollen 23 am Boden 24 ab und die schwenkbare
Leitschwelle 3 ist über ihre Laschen 7 entlang des Vertikalbolzens 5 des Drehgelenks
4 soweit nach oben verlagert worden, bis dass die mit dem Rotor 11 verbundene obere
Lasche 7 der Antriebseinheit 8 die obere Lasche 6 am Leitholm 15 der stationären Leitschwelle
2 kontaktiert.
[0034] In dieser Position wird das Kolben-Zylinder-Aggregat 17 der Stützeinheit 18 im Ausfahrsinne
beaufschlagt, so dass die Stützzunge 19 am Fixierarm 12 entlang gleitet und den Schwenkmotor
9 unterfasst. Damit ist die in den Figuren 5 und 6 veranschaulichte angehobene Position
der schwenkbaren Leitschwelle 3 gesichert.
[0035] Je nach Beschaffenheit des Bodens 24 kann nunmehr gemäß Figur 6, also bei auf dem
Boden 24 abwälzenden Stützrollen 23, oder gemäß Figur 7 bei in den Basiskörper 13
der schwenkbaren Leitschwelle 3 eingezogenen Stützrollen 23 der Schwenkmotor 9 beaufschlagt
und die schwenkbare Leitschwelle 3 entsprechend der Darstellung der Figur 3 unter
Abstützung an der stationären Leitschwelle 2 um das Drehgelenk 4 in die Öffnungsposition
des Passagebereichs P verlagert werden. In dieser Öffnungsposition kann die Stützeinheit
18 den Schwenkmotor 9 weiterhin unterfangen, so dass die schwenkbare Leitschwelle
3 in der angehobenen Position verbleibt, und zwar entweder frei vorkragend gegenüber
dem Koppelbereich KB oder bei den Boden 24 kontaktierenden Stützrollen 23.
[0036] Soll der Passagebereich P wieder geschlossen werden, kann die schwenkbare Leitschwelle
3 bei auf den Boden 24 abgesenkten Stützrollen 23 oder in angehobener Position der
Stützrollen 23 in die gestreckte Lage des Fahrzeugrückhaltesystems 1 gemäß den Figuren
1 und 2 zurückverlagern werden. Anschließend bleibt oder wird die Hubeinheit 21 ausgefahren,
so dass die Stützrollen 23 den Boden 24 kontaktieren. Danach wird die Stützeinheit
18 in die Ausgangsposition gemäß Figur 4 zurückverlagert und es wird mit Hilfe der
Hubeinheit 21 die schwenkbare Leitschwelle 3 wieder auf den Boden 24 abgesenkt. Die
Stützrollen 23 können dann wieder eingefahren werden.
[0037] In der Figur 8 ist eine Ausführungsform einer Antriebseinheit 8a veranschaulicht,
die einen an der stationären Leitschwelle 2 vorgesehenen, hydraulisch beaufschlagbaren
Motor 25 aufweist, der über ein als Ketten- oder Riementrieb ausgebildetes Getriebeglied
26 mit einer den Vertikalbolzen 5 des Drehgelenks 4 drehfest umfassenden Hülse 27
gekoppelt ist. Diese Hülse 27 ist mit einem horizontal abstehenden Mitnehmerarm 28
versehen, der mit seinem freien Ende 29 einen dem Basiskörper 13 der schwenkbaren
Leitschwelle 3 zugeordneten vertikalen Führungsbolzen 30 gleitschlüssig übergreift.
[0038] Bei dieser Ausführungsform ist eine Stützeinheit 18a in den Basiskörper 13 der stationären
Leitschwelle 2 integriert. Dargestellt ist nur die Stützzunge 19a der Stützeinheit
18a, welche, wie bei der voraufgehend beschriebenen Ausführungsform, unter dem Einfluss
eines nicht näher veranschaulichten, hydraulisch beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Aggregats
steht.
[0039] Ist mit Hilfe einer ebenfalls nicht dargestellten Hubeinheit 21 die schwenkbare Leitschwelle
3 angehoben, wird die Stützeinheit 18a beaufschlagt und die Stützzunge 19a fasst unter
die Lasche 7, die stimseitig des Basiskörpers 13 der schwenkbaren Leitschwelle 3 angeordnet
ist. Hierdurch wird die schwenkbare Leitschwelle 3 in der angehobenen Position gesichert
und zwar in allen denkbaren Schwenkstellungen mit eingefahrener oder ausgefahrener
Hubeinheit 21.
[0040] Aus der Figur 9 ist noch erkennbar, wie die schwenkbare Leitschwelle 3 mit ihrem
dem Drehgelenk 4 abgewandten Ende 31 mit einer dort benachbarten stationären Leitschwelle
2 verriegelbar und entriegelbar ist. Dazu besitzen sowohl die Basiskörper 13 der beiden
Leitschwellen 2, 3 als auch die Leitholme 15 Riegelorgane 32, 33, welche die gestreckte
Lage der Leitschwellen 2, 3 des Fahrzeugrückhaltesystems 1 sichern. Die Riegelorgane
32, 33 können manuell oder maschinell betätigt werden.
Bezugszeichen:
[0041]
- 1 -
- Fahrzeugrückhaltesystem
- 2 -
- stat. Leitschwelle
- 3 -
- schw. Leitschwelle
- 4 -
- Drehgelenk
- 5 -
- Vertikalbolzen
- 6 -
- Laschen an 2
- 7 -
- Laschen an 3
- 8 -
- Antriebseinheit
8a - Antriebseinheit
- 9 -
- Schwenkmotor
- 10 -
- Stator v. 9
- 11 -
- Rotor v. 9
- 12 -
- Fixierarm an 10
- 13 -
- Basiskörper v. 2, 3
- 14 -
- Pfosten
- 15 -
- Leitholme
- 16 -
- Konsole
- 17 -
- Kolben-Zylinder-Aggregat v. 18
- 18 -
- Stützeinheit
18a - Stützeinheit
- 19 -
- Stützzunge v, 18
19a- Stützzunge
- 20 -
- Pumpenaggregat
- 21 -
- Hubeinheit
- 22 -
- Kolben-Zylinder-Aggregat v. 21
- 23 -
- Stützrollen
- 24 -
- Boden
- 25 -
- Motor v. 8a
- 26 -
- Getriebeglied v. 8a
- 27 -
- Hülse
- 28 -
- Mitnehmerarm
- 29 -
- freies Ende v. 28
- 30 -
- Führungsbolzen
- 31 -
- Ende v. 3
- 32 -
- Riegelorgan
- 33 -
- Riegelorgan
- KB -
- Koppelbereich v. 2 mit 3
- P -
- Passagebereich v. 1
1. Leiteinrichtung an Verkehrswegen, welche benachbart einer stationären Leitschwelle
(2) eine horizontal schwenkbare Leitschwelle (3) aufweist, die an ihren einander zugewandten
Stirnseiten über ein Drehgelenk (4) mit einem Vertikalbolzen (5) gekoppelt sind, wobei
die schwenkbare Leitschwelle (3) mit einer Stützrollen (23) umfassenden Hubeinheit
(21) ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in den Koppelbereich (KB) der schwenkbaren Leitschwelle (3) mit der stationären Leitschwelle
(2) eine Antriebseinheit (8, 8a) zum Verlagern der schwenkbaren Leitschwelle (3) integriert
ist, welche sich einerseits an der stationären Leitschwelle (2) und andererseits an
der schwenkbaren Leitschwelle (3) abstützt, wobei die schwenkbare Leitschwelle (3)
in der angehobenen Position von einer an der stationären Leitschwelle (2) vorgesehenen
Stützeinheit (18, 18a) mindestens mittelbar unterfangen ist.
2. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalbolzen (5) von stimseitig der stationären Leitschwelle (2) angeordneten
Laschen (6) getragen und von stimseitig der schwenkbaren Leitschwelle (3) vorgesehenen
Laschen (7) schwenkgelenkig sowie vertikal verschiebbar umgriffen ist.
3. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (8) einen den Vertikalbolzen (5) relatiwerdrehbar umgreifenden,
hydraulisch beaufschlagbaren Schwenkmotor (9) aufweist, dessen Stator (10) an der
stationären Leitschwelle (2) abgestützt ist und dessen Rotor (11) mit der schwenkbaren
Leitschwelle (3) verbunden ist.
4. Leiteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stator (10) mit einem seiner unteren Stirnseite zugeordneten Fixierarm (12) eine
die Stützeinheit (18) tragende Konsole (16) an der stationären Leitschwelle (2) vertikal
verschiebbar umgreift und die Stützeinheit (18) mit einer horizontal verlagerbaren
Stützzunge (19) versehen ist.
5. Leiteinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützzunge (19) unter den Einfluss eines hydraulisch beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Aggregats
(17) gestellt ist.
6. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (8a) einen an der stationären Leitschwelle (2) vorgesehenen,
hydraulisch beaufschlagbaren Motor (25) aufweist, der über ein Getriebeglied (26)
mit einer den Vertikalbolzen (5) umfassenden Hülse (27) gekoppelt ist, welche mit
einem horizontal abstehenden Mitnehmerarm (28) versehen ist, der mit seinem freien
Ende (29). einen der schwenkbaren Leitschwelle (3) zugeordneten vertikalen Führungsbolzen
(30) gleitschlüssig übergreift.
7. Leiteinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebeglied (26) als Ketten- oder Riementrieb ausgebildet ist.
8. Leiteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinheit (21) ein hydraulisch beaufschlagbares Kolben-Zylinder-Aggregat (22)
aufweist.
9. Leifeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitschwellen (2, 3) jeweils einen bodenseitigen Basiskörper (13) sowie einen
mit Abstand oberhalb des Basiskörpers (13) angeordneten Leitholm (15) aufweisen.
10. Leiteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitschwellen (2, 3) Bestandteil eines Passagebereichs (P) eines Fahrzeugrückhaltesystems
(1) sind.
11. Leiteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in den Basiskörper (13) der stationären Leitschwelle (2) oder der schwenkbaren Leitschwelle
(3) ein elektrisch oder von Hand aktivierbares hydraulisches Pumpenaggregat (20) eingegliedert
ist.
12. Leiteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Koppelbereich (KB) abgewandte Ende (31) der schwenkbaren Leitschwelle (3)
mit einer benachbarten stationären Leitschwelle (2) manuell oder mechanisch ver- und
entriegelbar