[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schloss für eine Tür, ein Fenster oder dergleichen,
mit einem Schlossgehäuse aufweisend einen Stulp, wobei im Schlossgehäuse eine Schließmechanik
mit einem Riegelelement und einem Mitnehmerelement zur Wechselwirkung mit einem Schließzylinder
aufgenommen ist, ferner umfassend ein Selektorelement, das manuell zwischen wenigstens
zwei Selektorpositionen zur Umstellung der Funktionseigenschaften des Schlosses bewegbar
ist.
[0002] Ein Schloss gemäß der oben stehend genannten Ausführung ist für den Gebrauch in Türen
oder Fenstern bestimmt, wobei das Schloss ein Schlossgehäuse umfasst, in dem eine
Schließmechanik aufgenommen ist. Die Schließmechanik bildet die spezifische Funktion
des Schlosses, die durch ein Riegelelement und ein Mitnehmerelement ausgeführt sein
kann, wobei das Riegelelement durch eine Drehung des Mitnehmerelementes bedienbar
ist. Das Mitnehmerelement selbst ist zur Wechselwirkung mit einem Schließzylinder
ausgeführt und kann durch einen Schlüssel im Schließzylinder gedreht werden. Durch
eine Drehung des Mitnehmerelementes kann das Riegelelement zwischen wenigstens einer
zurückgezogenen und einer hervorspringenden Position bewegt werden. Das Riegelelement
kann eine Türfalle betreffen, die durch eine Türhandhabe beweglich ist, oder kann
einen Riegel betreffen, der nur durch einen Schlüssel in einen Schließzylinder beweglich
ist.
[0003] Darüber hinaus können Schlösser mit einem Selektorelement ausgeführt sein, wobei
das Selektorelement zur Umstellung der Funktionseigenschaften des Schlosses bestimmt
ist. Das Selektorelement kann von Hand bewegt werden und ist zwischen verschiedenen
Selektorpositionen schaltbar, während das Schloss innerhalb eines Türblattes oder
eines Fensterblattes montiert ist. Schlossgehäuse sind gewöhnlich mit einem Stulp
ausgeführt, wobei das Selektorelement ein Freigabemittel aufweist, das von Hand aktiviert
werden muss, um das Selektorelement zur Umschaltung des Selektorelementes zwischen
den Selektorpositionen frei zu geben. Die Funktionseigenschaften des Schlosses können
eine Arretierung der Türfalle oder der Türhandhabe betreffen oder es ist möglich,
die Eigenschaften der Schließmechanik zu beeinflussen. Die Arretierung der Türfalle
blockiert die Türfalle in einer zurückgezogenen Position, wobei die Türfalle nur in
die hervorspringende Position wieder überführt werden kann, wenn das Selektorelement
zurück in die zugeordnete Selektorposition zur Freigabe der Türfalle umgeschaltet
wird.
[0004] Wenn viele Schlösser innerhalb eines Gebäudes wie ein Hotelgebäude, ein Krankenhausgebäude
oder ein öffentliches Gebäude vorgesehen sind, kann es notwenig sein, die Bedienung
des Selektorelementes innerhalb des Schlosses zu steuern. Wie bereits bekannt, kann
das Selektorelement durch Freigabemittel blockiert werden, um die Bedienung des Selektorelementes
zu verhindern, wenn die Funktionseigenschaften des Schlosses nicht verändert werden
sollen. Wenn jedoch eine große Anzahl verschiedener Schlösser innerhalb eines Gebäudes
wie oben stehend erwähnt vorgesehen sind, kann von einer Person wie einem Hausmeister
nicht erwartet werden, jedes Schloss bzgl. der Position des Selektorelementes zu kontrollieren.
Folglich ist ein erweiterter Funktionsumfang des Schlosses gefordert, durch den die
Bedienung des Selektors und insbesondere die Selektorposition gesteuert werden kann.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die oben stehend genannten Nachteile
zu überwinden. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schloss
mit einem Selektorelement bereit zu stellen, das einen erweiterten Funktionsumfang
in Bezug auf eine Steuerung des Selektorelementes aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Schloss mit einem Selektorelement zur Umstellung der
Funktionseigenschaften des Schlosses gemäß der Lehre des Anspruches 1 der vorliegenden
Erfindung gelöst. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist durch die
Unteransprüche angegeben.
[0007] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass ein elektrisches Mittel zur
Wechselwirkung mit dem Selektorelement vorgesehen ist.
[0008] Gemäß der erfindungsgemäßen Anordnung wenigstens eines elektrischen Mittels ist eine
Steuerung des Selektorelementes ermöglicht. Das elektrische Mittel kann jede Art eines
mechanisch-elektrisch wechselwirkenden Mittels betreffen, um eine elektrisch-mechanische
Wechselwirkung zwischen dem elektrischen Mittel und dem Selektorelement zu schaffen.
Die Wechselwirkung zwischen dem elektrischen Mittel und dem Selektorelement kann eine
direkte Wechselwirkung oder eine Wechselwirkung beispielsweise über ein Freigabemittel
zur Freigab des Selektorelementes betreffen. Die Anordnung des elektrischen Mittels
kann eine elektrische Information über das Selektorelement bereitstellen, wobei neben
einer Information über die Selektorposition das elektrische Mittel dazu ausgeführt
sein kann, direkten Einfluss auf die Bedienung des Selektorelementes zu nehmen. Folglich
ist eine externe Verbindung durch eine Verkabelung zum Schloss vorgesehen, die mit
einer peripheren, externen Vorrichtung verbunden sein kann.
[0009] Gemäß eines bevorzugten Ausführungsbeispieles der vorliegenden Erfindung ist das
elektrische Mittel als Teil der Schließmechanik ausgeführt, welches innerhalb des
Schlossgehäuses angeordnet ist. Alternativ kann das elektrische Mittel außerhalb des
Schlossgehäuses angeordnet sein, sofern eine Wechselwirkung mit dem Selektorelement
ermöglicht ist. Das elektrische Mittel kann in jeder Einbauposition innerhalb des
Schlossgehäuses angeordnet werden.
[0010] Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt ein elektrisches Mittel
bereit, das als elektrisches Detektormittel ausgeführt ist, um die Selektorposition
des Selektorelementes zu detektieren. Neben der Erkennung der Selektorposition kann
die Aktivierung des Freigabemittels zur Freigabe des Selektorelementes erkannt werden.
Das Freigabemittel zur Freigabe des Selektorelementes um das Selektorelement zu bedienen,
kann ein Handhabeelement umfassen, das von Hand bedient werden kann.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Freigabemittel zur Freigabe des Selektorelementes
ein Stoppelement umfassen, das durch die Bedienung des Handhabeelementes verschiebbar
ist. Folglich kann eine Kerbe-Haken-Eingriffsgeometrie zwischen dem Selektorelement
und dem Stoppelement vorgesehen sein. Wenn das Handhabeelement manuell bedient wird,
kann der Eingriff zwischen dem Selektorelement und dem Stoppelement gelöst werden,
um eine Umstellung des Selektorelementes zwischen verschiedenen Selektorpositionen
zu ermöglichen. Folglich kann das elektrische Mittel die Bewegung des Stoppelementes
oder bevorzugt den Eingriff zwischen dem Haken und der Kerbe detektieren.
[0012] Vorteilhafterweise umfasst das elektrische Detektormittel ein taktiles Detektorelement,
das die Selektorposition des Selektorelementes erkennt. Das taktile Detektormittel
betrifft eine Ausführungsform des elektrischen Detektormittels als Sensorvorrichtung,
die auf einer mechanischen Sensierung der Selektorposition beruht. Neben einem taktilen
Detektorelement umfasst das elektrische Detektormittel ein kontaktloses Detektormittel
wie einem magnetischen Näherungssensor. Ein weiteres kontaktloses Detektormittel kann
durch einen induktiven Näherungssensor zur Erkennung der Selektorposition oder bevorzugt
der Eingriffssituation des Freigabemittels bereitgestellt werden.
[0013] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst eine Schließmechanik
mit einem Handhabeelement zur Freigabe des Selektorelementes derart, dass das Handhabeelement
aktiviert werden muss, bevor das Selektorelement zwischen den Selektorpositionen beweglich
ist. Das Handhabeelement ist beweglich im Selektorelement aufgenommen, wobei die Bewegungsrichtung
des Handhabeelementes senkrecht zur Bewegungsrichtung des Selektorelementes ausgerichtet
ist.
[0014] Eine weitere Ausführungsform eines kontaktlosen Detektormittels kann als Hall-Sensor
ausgeführt sein, wobei jede Art eines kontaktlosen Detektormittels wie optische Detektormittel
innerhalb des Schlossgehäuses angeordnet sein können.
[0015] Betreffend eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
das elektrische Mittel als elektrisches Schaltmittel ausgeführt, um die Funktion des
Selektorelementes zu aktivieren oder zu deaktivieren. Als Alternative zum oben stehend
erwähnten elektrischen Detektormittel zur Erkennung des Schaltzustandes oder des Funktionsstatus
des Selektorelementes oder des Freigabemittels kann das elektrische Mittel als Schaltmittel
ausgeführt sein, um das Selektorelement oder bevorzugt das Freigabemittel zu aktivieren
oder zu deaktivieren. Folglich kann das elektrische Schaltmittel zur Freigabe oder
zur Sperrung der Funktion des Handhabeelementes ausgebildet sein. Die Sperrung kann
ein formschlüssiges Eingriffselement umfassen, welches in das Handhabeelement eingreift,
und das Handhabeelement kann im Ergebnis nicht in die Freigabeposition gedrückt werden.
Nur wenn das elektrische Schaltmittel aktiviert wird und das formschlüssige Eingriffselement
aus der Formschlussposition zurückgezogen ist, kann das Handhabeelement bedient werden
und das Selektorelement kann zur Umstellung seiner Position freigegeben werden.
[0016] Das elektrische Mittel kann mit einer externen Steuereinheit zur Steuerung des Schaltstatus
des Selektorelementes verbunden werden. Insbesondere in einem Gebäude mit einer großen
Anzahl verschiedener Schlösser mit zugeordneten Selektorelementen kann eine Steuereinheit
beispielsweise in einer Zentrale des Gebäudes vorgesehen sein, und die Steuereinheit
kann den Bedienstatus des Selektorelementes oder des Freigabemittels steuern, wobei
als Alternative die Selektorposition des Selektorelementes auf einem Display angezeigt
werden kann. Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die externe Steuereinheit dazu
ausgeführt sein, das Freigabemittel für das Selektorelement zu sperren oder frei zu
geben, wobei der Schaltstatus des Selektorelementes gesperrt oder freigegeben werden
kann, wobei die Schaltfunktion mit einer Steuerfunktion zur Steuerung der tatsächlichen
Position des Selektorelementes verbunden werden kann.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das elektrische Mittel innerhalb des Schlosses
in Bezug auf die externe Steuereinheit galvanisch isoliert. Die Information über den
tatsächlichen Status des Selektorelementes oder die Information über die Aktivierung
oder Deaktivierung des Selektorelementes oder des Freigabemittels kann zwischen der
externen Steuereinheit und dem elektrischen Mittel innerhalb des Schlossgehäuses durch
galvanisch isolierte Mittel wie einer magnetischen oder einer optischen Transformation
übertragen werden.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das elektrische Mittel mittels einer Transpondertechnologie
(RSID-Technologie) mit der externen Steuereinheit kommunizieren, die eine weitere
Art einer kontaktlosen Kommunikation mit einer galvanischen Isolation bildet.
[0019] Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann in verschiedenen Ausführungen
des Riegelelementes gesehen werden, das als Türfalle, als Türriegel oder als Daumendreheinheit
ausgebildet sein kann. Insbesondere dann, wenn das Selektorelement in eine bestimmte
Position geschaltet wird, kann die Türfalle in einer zurückgezogenen Position arretiert
werden, um die Türfalle außer Funktion zu setzen.
[0020] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen und der folgenden Beschreibung der zugehörigen Figuren
offenbart, die nur in beispielhafter Weise gezeigt sind. Die Figuren zeigen bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung, die in Verbindung mit den anhängigen Figuren beschrieben
werden, in denen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schlosses mit einem Schlossgehäuse zeigt,
in dem ein elektrisches Mittel angeordnet ist, das als eine Art Detektor- oder Schaltmittel
ausgeführt sein kann;
- Fig. 2
- ein Ausführungsbeispiel des Schlosses gemäß Figur 1 zeigt, wobei das elektrische Mittel
als elektrisches Detektormittel ausgebildet ist und
- Fig. 3
- ein Ausführungsbeispiel des Schlosses gemäß Figur 1 zeigt, wobei das elektrische Mittel
als elektrisches Schaltmittel ausgeführt ist.
[0021] Figur 1 zeigt eine Draufsicht des Schlosses 1 gemäß der vorliegenden Erfindung. Das
Schloss 1 weist ein Schlossgehäuse 2 auf, wobei die obere Abdeckung entfernt ist,
um die Schließmechanik zu zeigen, welche innerhalb des Schlossgehäuses 2 aufgenommen
ist. Das Schlossgehäuse 2 weist einen Stulp 3 auf, der die Vorderseite des Schlosses
1 in einem montierten Zustand beispielsweise innerhalb eines Türblattes bildet. Die
Schließmechanik weist ein Riegelelement und ein Mitnehmerelement 4 auf, wobei das
Riegelelement (nicht gezeigt) in das Schlossgehäuse 2 durch eine Rotation des Mitnehmerelementes
4 zurückziehbar ist. Ferner weist die Schließmechanik ein Selektorelement 5 auf, das
zwischen verschiedenen Selektorpositionen A, B und C verschiebbar ist, wobei das Selektorelement
5 in seiner ersten Position A dargestellt ist. Abhängig von der Selektorposition A,
B oder C kann das Schloss 1 verschiedene Funktionseigenschaften besitzen, welche eine
Sperrung der mechanischen Verbindung zwischen dem Übertragungselement 4 und dem Riegelelement,
einer Sperrung der Türfalle usw. betreffen kann.
[0022] Die Verschiebung des Selektors 5 kann durch eine Aktivierung des Freigabemittels
ausgeführt werden, das ein Handhabungselement 7 umfasst, das als Teil der Schließmechanik
verstanden werden kann und das innerhalb einer Vertiefung im Stulp 3 angeordnet ist.
Das Handhabungselement 7 ragt aus dem Stulp heraus und ist manuell zwischen einer
Eingriffsposition und einer Freigabeposition beweglich, wobei das Handhabungselement
7 von Hand senkrecht in den Stulp eindrückbar ist. Nur dann, wenn das Handhabeelement
7 in den Stulp 3 hineingedrückt ist, kann das Selektorelement 5 zwischen den Positionen
A, B oder C umgeschaltet werden.
[0023] Um die Position des Selektorelementes 5 zu erkennen oder das Umschalten des Selektorelementes
5 zwischen den Selektorpositionen A, B oder C zu ermöglichen oder zu verhindern, ist
ein elektrisches Mittel 6 zur Wechselwirkung mit dem Selektorelement 5 vorgesehen.
Das Selektorelement 5 weist ein Verbindungsteil 8 auf, um eine mechanisch-elektrische
Verbindung zwischen dem Selektorelement 5 und dem elektrischen Mittel 6 zu schaffen.
Wie gezeigt kann das Verbindungsteil 8 ein erweiterter Teil des Selektorelementes
5 sein, das sich in das elektrische Mittel 6 hinein erstreckt, wobei das Verbindungsteil
8 mit dem Selektorelement 5 mitbewegt ist. Folglich ist das elektrische Mittel 6 zur
Erkennung der Selektorposition A, B oder C ausgeführt, wobei das elektrische Mittel
6 alternativ zur Umschaltung des Selektorelementes 5 zwischen den Positionen A, B
oder C ausgeführt ist. Das elektrische Mittel 6 weist eine Verkabelung 9 auf, wobei
die Verkabelung aus dem Schlossgehäuse 2 beispielsweise zu einer externen Steuereinheit
hin herausgeführt ist.
[0024] Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des elektrischen Mittels 6, das als
kontaktloses elektrisches Detektormittel 6a ausgeführt ist. Das kontaktlose Detektormittel
kann als magnetischer Näherungssensor, als induktiver Näherungssensor, als Hall-Sensor
oder gemäß jeder weiteren Art eines kontaklosen Sensors zur Bestimmung der Position
des Selektorelementes 5 ausgeführt sein. Das elektrische Detektormittel 6a wirkt mit
einem Detektorelement 10 zusammen, wobei das elektrische Mittel 6 in einer unbeweglichen
Position innerhalb des Schlossgehäuses 2 angebracht und das Detektorelement 10 am
Selektorelement 5 angebracht ist, und der Bewegung des Selektorelementes 5 folgt.
Folglich hängt der Abstand zwischen dem Detektorelement 10 und dem elektrischen Detektormittel
6a von der Selektorposition A, B oder C ab, und das elektrische Detektormittel 6a
kann eine Information über die Selektorposition durch eine Messung des Abstandes zum
Detektorelement 10 bereitstellen.
[0025] Das Freigabemittel mit dem Handhabeelement 7 ist in einem aktivierten Zustand gezeigt,
wobei das Handhabeelement 7 in den Stulp 3 des Schlossgehäuses 2 hineingedrückt ist.
Das Freigabemittel umfasst ein Stoppelement 11, wobei zwischen dem Stoppelement 11
und dem Selektorelement 5 eine Eingriffsgeometrie mit verschiedenen Kerben 12a, 12b
und einem Haken 13 ausgebildet ist. Wenn das Stoppelement 11 zur Freigabe des Selektorelementes
5 aktiviert wird, greift der Haken 13 des Selektorelementes 5 nicht in eine der Kerben
12a, 12b ein, und das Selektorelement 5 ist zwischen den verschiedenen Selektorpositionen
A, B oder C beweglich. Als Alternative kann das Detektorelement 10 am Stoppelememt
11 aufgenommen sein, und durch das elektrische Detektormittel 6a kann der Freigabezustand
des Stoppelementes 11 erkannt werden. Das Stoppelement 11 ist um eine Schwenkachse
14 schwenkbar, und das elektrische Detektormittel 6a kann eine Information über die
Selektorposition oder den Aktivierungszustand des Freigabemittels über die Verkabelung
9 an eine externe Steuereinheit liefern.
[0026] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schlosses mit
einem Schlossgehäuse 2, in dem ein elektrisches Mittel 6 angeordnet ist, welches als
elektrisches Schaltmittel 6b ausgeführt ist. Lediglich als Beispiel ist das elektrische
Mittel 6b zwischen dem Stulp 3 und dem Selektorelement 5 angeordnet und wirkt mit
einem Eingriffselement 15 zusammen, das zum Eingriff in das Handhabeelement 7 angeordnet
ist. Durch einen Eingriff des Eingriffselementes 15 in das Handhabeelement 7 wird
ein Formschluss zwischen dem Element 15 und dem Element 7 gebildet, und das Handhabeelement
7 kann nicht in den Stulp 3 hineingedrückt werden. Folglich ist es nicht möglich,
das Freigabemittel zur Freigabe des Selektorelementes zu aktivieren, und die Selektorposition
A, B oder C kann nicht umgeschaltet werden.
[0027] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die oben stehend aufgeführten Ausführungsbeispiele
begrenzt, welche lediglich beispielhaft dargestellt sind und kann in verschiedener
Weise innerhalb des Schutzumpfanges der vorliegenden Erfindung, der durch die abhängigen
Ansprüche bestimmt ist, verändert werden. Folglich ist die Erfindung ebenfalls auf
verschiedene Ausführungen des Schlosses 1 beispielsweise mit einer linear bewegbaren
Türfalle, mit einer schwenkbaren Türfalle oder mit einer Daumendreheinheit oder mit
einer Handhabe anwendbar, die mit einem Übertragungselement 4 zusammenwirkt.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Schloss
- 2
- Schlossgehäuse
- 3
- Stulp
- 4
- Mitnehmerelement
- 5
- Selektorelement
- 6
- elektrisches Mittel
- 6a
- elektrisches Detektormittel
- 6b
- elektrisches Schaltmittel
- 7
- Handhabeelement
- 8
- Verbindungsteil
- 9
- Verkabelung
- 10
- Detektorelement
- 11
- Stopelement
- 12a,12b
- Kerbe
- 13
- Haken
- 14
- Schwenkachse
- 15
- Eingriffselement
- A
- erstes Selektorelement
- B
- zweites Selektorelement
- C
- drittes Selektorelement
1. Schloss (1) für eine Tür, ein Fenster oder dergleichen mit einem Schlossgehäuse (2),
das einen Stulp (3) aufweist, wobei innerhalb des Schlossgehäuses (2) eine Schließmechanik
mit einem Riegelelement und einem Mitnehmerelement (4) zur Wechselwirkung mit einem
Schließzylinder aufgenommen ist, ferner umfassend ein Selektorelement (5), welches
manuell zwischen wenigstens zwei Selektorpositionen (A, B, C) zur Umstellung der Funktionseigenschaften
des Schlosses (1) verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein elektrisches Mittel (6) zur Wechselwirkung mit dem Selektorelement
(5) vorgesehen ist.
2. Schloss (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Mittel (6) als Teil der Schließmechanik ausgeführt ist und das innerhalb
des Schlossgehäuses (2) aufgenommen ist.
3. Schloss (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Mittel (6) als elektrisches Detektormittel (6a) ausgeführt ist, um
die Selektorposition (A, B, C) des Selektorelementes (5) zu bestimmen.
4. Schloss (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Detektormittel (6a) ein taktiles Detektorelement umfasst, das die
Selektorposition (A, B, C) des Selektorelementes (5) erkennt.
5. Schloss (1) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Detektormittel (6a) ein kontaktloses Detektormittel wie einen magnetischen
Näherungssensor umfasst.
6. Schloss (1) gemäß einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Detektormittel (6a) einen induktiven Näherungssensor zur Erkennung
der Selektorposition (A, B, C) des Selektorelementes (5) umfasst.
7. Schloss (1) gemäß einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließmechanik ein Handhabeelement (7) zur Freigabe des Selektorelementes (5)
umfasst, derart, dass das Handhabeelement (7) aktiviert werden muss, bevor das Selektorelement
(5) zwischen den Selektorpositionen (A, B, C) verschiebbar ist.
8. Schloss (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Handhabeelement (7) innerhalb des Selektorelementes (5) beweglich aufgenommen
ist, wobei die Bewegungsrichtung des Handhabeelementes (7) senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Selektorelementes (5) ausgerichtet ist.
9. Schloss (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselwirkung des elektrischen Mittels (6) mit dem Selektorelement (5) über
das Handhabeelement (7) ausgebildet ist, wobei das elektrische Mittel (6) zur Erkennung
einer Aktivierung des Handhabeelementes (7) angeordnet ist.
10. Schloss (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Mittel (6) als elektrisches Schaltmittel (6b) ausgeführt ist, um
die Funktion des Selektorelementes (5) zu aktivieren oder zu deaktivieren.
11. Schloss (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Schaltmittel (6b) zur Freigabe oder zur Sperrung der Funktion des
Handhabeelementes (7) ausgebildet ist.
12. Schloss (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Mittel (6) mit einer externen Steuereinheit zur Steuerung des Schaltzustandes
des Selektorelementes (5) kombinierbar ist.
13. Schloss (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Mittel (6) innerhalb des Schlosses (1) von der externen Steuereinheit
galvanisch getrennt ist.
14. Schloss (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement als Türfalle ausgeführt ist, wobei die Funktionseigenschaften des
Schlosses (1) eine Türfallenfeststellung betreffen, um die Türfalle in einer zurückgezogenen
Position festzustellen, wenn das Selektorelement (5) in eine bestimmte Position (A,
B, C) geschaltet ist.