[0001] Die Erfindung betrifft eine Scheibendichtung für einen Schwenkmotor gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
[0002] Aus der
DE 43 37 815 C1 ist ein Schwenkmotor bekannt, in dessen Rippen des Zylinders und Flügeln einer Motorwelle
Scheibendichtungen angeordnet sind, die benachbarte Arbeitskammern voneinander trennen.
Die Scheibendichtungen umfassen einen Dichtungsrahmen, in dem ein Innenteil zusammen
mit einem Vorspannring angeordnet ist. Wie man in den Fig. 2b und 2c erkennen kann,
erstreckt sich das Innenteil in der Funktion eines Füllstücks auch in einer Parallelebene
zum Dichtungsrahmen und liegt seitlich an. In Richtung des Dichtungsrahmens weist
das Füllstück einen kleinen Übergangsradius zwischen einer Fläche zum Nutgrund und
der Anlagefläche zur Scheibendichtung auf. Im Gegensatz dazu ist der Übergangsradius
an dem Füllstück in Richtung der Nutseitenwand deutlich größer ausgeführt. Der kleine
Übergangsradius in Richtung der Scheibendichtung soll eine möglichst großflächige
Abstützung bewirken. In den Varianten nach den Fig. 2b und 2c sind das Füllstück und
das Innenteil einteilig ausgeführt. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass die Übergangsradien
den Füllstücks immer funktionsgerecht an dem Dichtungsrahmen und der Nutseitenwand
anliegen. Eine Fehlmontage ist gar nicht möglicht.
[0003] In der Variante nach Fig. 2a stellen das Füllstück und das Innenteil separate Bauteile
dar. Dieses Prinzip erleichtert die Standardisierung der Scheibendichtung im Hinblick
auf verschiedenen Motortypen, indem man z. B. die Füllstücke der Nutbreite bedarfsgerecht
anpasst. Andererseits kommt das Problem auf, dass man einerseits am Füllstück einen
kleinen Übergangsradius in Richtung des Dichtungsrahmens und einen großen Übergangsradius
in Richtung der Nutseitenwand ausführen will, ohne dass es zu einer Fehlmontage kommt.
Eine ganz einfache Lösung könnte darin bestehen, dass man den Radius am Nutgrund zur
Nutseitenfläche sehr klein dimensioniert. Fertigungstechnisch ist diese Auslegung
machbar, doch fördert man dadurch eine Kerbwirkung an der Rippe oder dem Flügel.
[0004] Aus der
EP 1 150 018 A2 ist eine Scheibendichtung bekannt, die beidseitig zum Innenteil ein Füllstück aufweist,
wobei die Problematik der bedarfsgerechten Anordnung des Füllstücks zur Scheibendichtung
ebenso besteht.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Lösung für das aus dem
Stand der Technik bekannte Problem der prozesssicheren Ausrichtung des Füllstücks
zum Dichtungsrahmen zu finden.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Dichtungsrahmen beidseitig
mit einem Füllstück versehen ist und die Füllstücke an mindestens einer Seitenfläche
ein lageorientierendes Formschlusselement aufweisen.
[0007] Die Formschlusselemente der Füllstücke sorgen für eine lageorientierte Einbaulage
der Füllstücke zu den Dichtungsrahmen, so dass die Übergangsradien an den Füllstücken
bestimmungsgemäß ausgerichtet sind.
[0008] Bei einer ersten Ausführungsform greifen die Formschlusselemente der Füllstücke als
Vorsprünge in Öffnungen des Innenteils ein. Wenn man die Füllstücke mit den Vorsprüngen
nach außen weisen verwenden würde, dann ließe sich die gesamte Scheibendichtung nicht
in eine Dichtungsnut einführen. Damit wäre im Montageablauf die fehlerhafte Anordnung
des Füllstücks zum Dichtungsrahmen erkennbar.
[0009] Bei einer Alternativvariante wirken die Formschlusselemente der Füllstücke als Rücksprünge
mit einem Vorsprung einer Nutseitenfläche einer Montagevorrichtung zusammen. Die Scheibendichtungen
werden häufig außerhalb des Einsatzortes in einer Vorrichtung montiert. Bei dieser
Vorrichtung kann man mit geringem Aufwand eine axiale Nut in deren Nutseitenfläche
einarbeiten und damit die eindeutige Einbaulage der Füllstücke garantieren.
[0010] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die Formschlusselemente
parallel versetzt zu einer Mittelachse des Füllstücks angeordnet. Damit lässt sich
das Füllstück nur in einer einzigen Einbaulage zum Dichtungsrahmen montieren.
[0011] Des Weiteren besteht die Option, dass die Vorsprünge der Füllstücke als Positiv oder
Negativ eine Halteverbindung eingehen und damit eine Baueinheit der gesamten Scheibendichtung
zusammenhalten.
[0012] Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigt:
[0013]
- Fig. 1
- Scheibendichtung als Einzelheit
- Fig. 2
- Scheibendichtung mit Halteverbindung
- Fig. 3
- Scheibendichtung in Montagevorrichtung
[0014] Die Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Scheibendichtung 1, deren prinzipieller
Aufbau beispielsweise bereits aus der zitierten
EP 1 150 018 A1 bekannt ist. In einem Dichtungsrahmen 3 ist ein Innenteil 5 angeordnet, das z. B.
im Hinblick einer gezielten Eigenelastizität von mehreren geschichtet angeordneten
Einzelinnentellen 5a-5c gebildet wird. Das Innenteil spannt den Dichtungsrahmen 1
in seiner gesamten Ebene vor.
[0015] Dem Dichtungsrahmen 3 mit seinem Innenteil 5 sind beidseitig Füllstücke 7; 9 beigeordnet,
die bevorzugt aus Kunststoff bestehen. Jedes Füllstück 7; 9 weist eine Länge und Breite
wie etwa der Dichtungsrahmen 3 auf, so dass dieser mit seinen Seitenflächen 11; 13
mit einer Seitenfläche 15; 17 der Füllstücke 7; 9 in der Einbaulage in Kontakt steht.
Dafür ist ein Übergang 19; 21 zwischen umlaufenden Stirnflächen 13; 25 und den Seitenflächen
15; 17 zum Dichtungsrahmen möglichst rechtwinklig ausgeführt. Es steht damit eine
möglichst große Anlagefläche für den Dichtungsrahmen 3 zur Verfügung. Zu einer dem
Dichtungsrahmen 3 abgewandten Seitenfläche 17; 29 weisen die umlaufenden Stirnflächen
19; 21 des Füllstücks 7; 9 einen ausgeprägten Übergangsradius 31; 33 auf.
[0016] Zur lageorientierten Montage, d. h. vertauschungssicheren Einbaulage der Füllstücke
7; 9 zum Dichtungsrahmen 3 ist an den Seitenflächen 15; 17 der Füllstücke jeweils
ein lageorientierendes Formschlusselement 35; 37 ausgeführt. Die Formschlusselemente
35; 37 werden in dieser Ausführungsform von einem Vorsprung gebildet, der in eine
Öffnung 39 der Innenteile 5a-5c eingreift. Würde man die Füllstücke 7; 9 mit einem
zum Dichtungsrahmen 3 abgewandten Vorsprung 35; 37 montieren wollen, so ließe sich
die gesamte Scheibendichtung nicht in eine Dichtungsnut einführen, da die Vorsprünge
an dem die Dichtungsnut aufweisenden Bauteil aufliegen würden.
[0017] Die Variante nach Fig. 2 zeigt eine Scheibendichtung 1 in einem Anwendungsfall in
einer Dichtungsnut 41 eines Flügels 43, der gegen eine Innenwand 45 eines Zylinders
42 abgedichtet ist. Der prinzipielle Aufbau der Scheibendichtung 1 entspricht der
Beschreibung zu Fig. 1. Abweichend ist der Übergangsradius 31; 33 zwischen der Seitenfläche
27; 29 in Richtung eines Nutgrundes 49 größer ausgeführt als ein Übergangsradius 51;
53 zwischen der umlaufenden Stirnfläche der Füllstücke 7; 9 und der Innenwand 45 des
Zylinders 47. Eine Hauptachse 55 des Füllstücks bildet die Mittelachse der gesamten
Scheibendichtung 1. Es ist deutlich erkennbar, dass die Formschlusselemente 35; 37
beider Füllstücke 7; 9 einseitig parallel zur Mittelachse 55 der Füllstücke versetzt
angeordnet sind, so dass nur eine einzige Einbauposition für beide Füllstücke möglich
ist. In die Einbauposition greifen die Formschlusselemente, die als Positiv 35 und
Negativ 37 ausgeführt sind, ineinander und geben eine Halteverbindung ein, so dass
die Scheibendichtung 1 eine handhabbare Baueinheit darstellt. Wenn man die Füllstücke
beispielsweise um die Mittelachse verdreht einbauen oder die Füllstücke vertauschen
würde, dann lägen die Vorsprünge der Füllstücke bei der Montage auf dem Dichtungsrahmen
3 auf und signalisieren damit die fehlerhafte Einbaulage.
[0018] Mit der Variante nach Fig. 3 soll gezeigt werden, dass die Formschlusselemente der
Füllstücke 7; 9 nicht unbedingt mit dem Innenteil 5a-5c zusammenwirken müssen. Die
Scheibendichtung 1 wird im Montageablauf bevorzugt in einer Vorrichtung 57 zusammengestellt.
Man kann z. B. in Axialrichtung der Scheibendichtung eine leicht trichterförmige Dichtungsnut
vorsehen, um die Montage insgesamt zu erleichtern. Aus der Vorrichtung wird die fertigmontierte
Scheibendichtung durch eine Axialbewegung in die Dichtungsnut 41 an die abzudichtende
Stelle gebracht.
[0019] Die Figur 3 zeigt die Scheibendichtung 1 innerhalb der Montagevorrichtung 57, die
an einer Nutseitenwand 59; 61 einen als Rippe ausgeführten Vorsprung 35; 37 in Richtung
des Füllstücks 7; 9 umfasst, das für die Formschlussverbindung einen Rücksprung 63;
65 in Richtung der Nutseitenfläche 27; 29 aufweist. Bei der Montage können die Füllstücke
7; 9 nicht fehlerhaft in die Vorrichtung 57 geschoben werden, da die Stirnflächen
des Füllstücks an der Vorrichtung 57 anschlagen würden. Ist die Montage für die Füllstücke
7; 9 dagegen korrekt ausgeführt, dann kann die gesamte Scheibendichtung entlang der
Rippe aus der Vorrichtung geschoben werden.
1. Scheibendichtung, umfassend einen Dichtungsrahmen, in dem ein Innenteil angeordnet
ist, wobei parallel zu einer vom Dichtungsrahmen und Innenteil gebildeten Ebene ein
scheibenförmiges Füllstück mit Seitenflächen und umlaufenden Stirnflächen anliegt,
das in Richtung des Dichtungsrahmens einen kleineren Übergangsradius aufweist als
an der dem Dichtungsrahmen abgewandten Seite, wobei das Füllstück derart ausgeführt
ist, dass es zum Dichtungsrahmen eine vertauschungssichere Einbaulage einnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtungsrahmen (3) beidseitig mit einem Füllstück (7; 9) versehen ist und die
Füllstücke (7; 9) an mindestens einer Seitenfläche (15; 17; 27; 29) ein lageorientierendes
Formschlusselement (35; 37; 63; 65) aufweisen.
2. Scheibendichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formschlusselemente der Füllstücke (7; 9) als Vorsprünge (35; 37) in mindestens
eine Öffnung (39) des Innenteils (5a-5c) eingreifen.
3. Scheibendichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formschlusselemente der Füllstücke (7; 9) als Rücksprünge (63; 65) mit einem
Vorsprung (35; 37) einer Nutseitenfläche (59; 61) einer Montagevorrichtung (57) zusammenwirken.
4. Scheibendichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formschlusselemente (35; 37) parallel versetzt zu einer Mittelachse (55) des
Füllstücks (7; 9) angeordnet sind.
5. Scheibendichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorsprünge als Positiv (35) und Negativ (37) miteinander eine Halteverbindung
eingehen.